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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189109306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18910930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18910930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-30
- Monat1891-09
- Jahr1891
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.09.1891
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ErMbUolkssremtd. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. dNltRblatt für die königlichen «nd städtische« Behörde« i« Aue, Grünhat«, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Reustädtel, Tchneeberg, Tchwarzenberg ««d Wildenfels. . Expedtttou, Brrlag und Druck von E. M. Gärtner tu Schneeberg. Nr. 227. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige. Mittwoch, 30. Septbr. 1891. AisertiönSgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 2S Pfennige. Bekanntmachung. Bom 1. bi- 15. October 1891 find die Schonksteuer pr. II. Halbjahr 1891 und die Wasserzinsen pr. IV. Termin 1891 ÄN unsere Stadtcafie zu bezahlen. Schneeberg, am 28. Stptember 1891. Der Stadtrat h. vr. von Wohdt. —— Rosenfeld. Bekanntmachung. An sofortig« Bezahlung der Renten, III. Termin, der vrandkaffe II. Termin, der Einkommensteuer II. Termin, der städtischen Anlagen V. Termin, und von Schulgeld, sowie überhaupt an Bezahlung aller bei irgend einer Abgabe in Rest verbliebener Beträge wird hierdurch mit dem Bemerken erinnert, daß Säumige nach dem 10. October d. I. die Zwangsvollstreckung zu erwarten haben. Grünhain, den 26. September 1891. 2 Der Stadtrat h. —— Fuchs. Bekanntmachung. Da- Herumlaufen der Gänse auf Straßen und öffentlichen Plätzen wird hierdurch verboten, und werden die Besitzer im Betretungsfalle uunachstchllich bestraft werden. Grünhain, den 26. September 1891. 2 Der Stadtrat h. — Foch«. Ernennung der Bertrauensmänner für die Jnvaliditäts- und Altersversicherung betr. Für den aus der Stadt Wildenfels einschließlich des Gutsbezirks gebildeten Ber- trauenSmännerbezirk find s.) au« dem -reise der Arbeitgeber der Lohgerbereibesttzer Herr Moritz Ebersbach, Nr. 202, als Vertrauensmann, der Baumeister Herr Friedrich Wilhelm Heidel, Nr. 135, als Ersatzmann, d) aus dem -reise der Versicherten der Steinbruchsarbeiter Herr Friedrich Hermann Kunz, Nr. 173, al- Vertrauensmann, der Zimmermann Herr Friedrich Eduard Meier, Nr. 114, als Ersatzmann, auf die erste, bis zum 1. October 1895 laufende Wahlperiode gewählt worden. Wildenfels, am 28. September 1891. Der Bürgermeister. Junghänel. Im Rathskeller hier sollen Montag, den 5 October d I., von Vormittag 9 Uhr an folgend« in hiesiger Stadtwaldung (in d«n Forstorlen: TerichlSwald, -löppelsäckel» Scheiben- uud Etnzelnleithe) aufberetteten Forstprodukt«, als; 62 Navelholz-Stämme von 11—15 om Mittenstärk«, 10—17 m Läng«, 13 - - - 16—18 . . 10—16 - - 25 - Derbstangen . 8—9 - Uuterftärke, 7 - » 25 - - - 10-12 - . 8-10 . - 82 - - . 13-15 - - 10—11 - - 2 Rm. Nad«lholz. Scheite, 39 - - Stöppel, 66 - - Stöcke, 3S,o Hdt. - Schlagreistg und 55 Rm. - dergl. unter den vor der Auction bekannt zu machenden Bedingungen gegen Baarzahlung an die Meistbietenden versteigert werde«. Lößnitz, am 26. September 1891. Der Nath -er Gtadt. Zieger, «. Oeffentliche Stadtverordneten - Sitzung M Aue Mittwoch, den 30. September 1891, Abends 6 Uhr. bitterung und Verschärfung der Lage be fürchtete. Das wär« aber von einer dtrec - ten Förderung doch noch sehr verschieden. Ls scheint uns aber auch au» lediglich sirthschaftliche« Er wägungen di« Betheilizung d«S deutschen Capital«, nament lich des kleinen, an einer russischen Anleihe keineswegs rathsam. Die dargebotenro Vortheile stehen nicht im Berhältuiß zu den Gefahren der Unsicher heit der Anlage; sie find nicht wesentlich größer al» vie der jüngsten preußischen und Reichsanleihen, die doch an Sicherheit thurmhoch über jenen stehen. Mit den heimische» Werthen aber treibt die Börse gegenwärtig ein ganz un würdiges und leichtfertiges Spiel, für durchaus solide An leihen von Lommunen und anderen zuverlässigen Körper schaften ist kaum mehr Geld aufzutreibev; sür au-läodtsche Werthe aber, mit denen man doch wahrhaftig schon genug traurig« Erfahrungen gemacht hat, soll deutsches Capital Vorhandensein. Wir hoffen jedenfalls, daß sich da große Publikum, namentlich Capitaltste« von geringem Vermögen, an diesem Ge schäft nicht betheiligt, sonder« den be treffenden Bankhäusern selbst dies« zwet- felhafteu Papiere überläßt. Da« ist da» Urtheil so ziemlich der gesammten Presse, soweit sie nicht im Dienste der Börse steht. Di« Börse hat ohnehin ia de« weitesten Schichten de» Bolles, nicht unverdient, ein« arge Last von Haß auf sich geladen; sie sollte sich io ihre« eigenen Interesse hüten, dazu immer neue Nahrung hinzu- zuführen. — Wie die Preise gemacht werden. — Die Tag«»- organe — und zwar nicht all«in dir Börsenblätter — sind darüber einig, daß «in weitere» Sinken der Getreidepreise nach Moatag uud Dienstag auch am Mittwoch den 28. eta- getreten wär«, wenn nicht die Meldung von einer „Finanz- operalion" in großem Stil« den natürlichen Verlauf der Preisbildung aufgehalten hätte. Groß« Posttu Getreide find in Berlin einer GetreidespeculattonSfirma von' einer Berliner Bank, bet welcher dies« Posten lombardtrt waren, gekündigt worden; am Mittwoch wurde jedoch, wie mim an der Getreidebörse al» sicher anuahm, der Lombard eiueaert und zwar durch eine erste Ftnanzfirwa; ans diese» Gerücht hin gingen Roggen- und Weizrnprets« am Schluß ver Börs« erheblich tu die Höh«. In den Bvrsead,richten ein«» vör- seuorgau» war denn auch wahrheitsgemäß zu lesen, ,MN» hab, di« Position der Hauff« lediglich al» Stuanzfrag« be trachtet, und die Wetterführung ver Operation steh« ia AuSstcht", während «in andere» vvrfeuor-aa erklärt«, „ama hab, aug,noauu«>, daß di« Hauff,Position oha« di« Auf» Tage-gefchichte. Deutschland. — Die offiziös, Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt heute an hervorragender Stelle: Anläßlich^,! gegenwärtigen Diskussion über die Auf legung der neuen russischen Anleihe am Berliner Platze und speziell über die Stellung der Regierung hierzu tritt uns in der Presse vielfach die Anschauung entgegen, al« ob es zu Len Pflichten der Regierung gehöre, zu der Frage, ob «ine ausländische Anleihe in Deutschland aufzu legen sei oder nicht, in jedem einzelnen Fall« eine „bestimmte- Stellung zu nehmen und dieselbe nach Außen hin behufs Orientirung des Publikum» kundzugeben. Nur so läßt sich der Tadel erklären, der in verschiedenen Organen gegen di« .unbestimmte*, „räthselhafte- oder gar „orakelhaft«' Hal tung d«r R«gi«rung deshalb erhoben wird, weil die letztere sich bezüglich der neuesten russischen Anleihe neutral erklärt, d. h. eine Erklärung sür oder gegen die Betheiligung deut schen -apitals abzelehnt hat. Dieser Tadel erscheint uns unbegründet und di« ihm zu Gmnd« li«g«nde Auffassung nicht haltbar. Wir lasstn dabet di« Frage, inwieweit die Regierung überhaupt berech tigt ist, in einem derartigen Falle ein Verbot oder «ine Ge- ««hwigung auszosprechen, und über welche Mittel sie eventmll verfügl, um ihre Ansicht zur Geltung zu bringen, dahingestellt; — wir räumen ei«, daß es de« betheiligt««-reisen erwünscht sein mag, di« Anschauung der Regierung bezüglich der Unter bringung ausländischer Anleihen auf dem inländischen Markt kennen zu lerne«, und daß in besonderen Fällen, namentlich Laon, wenn ein« neue Situation vorliegt, die Regierung au- politisch«« Gründen Anlaß hab,n kann, ihr „für" oder „wider" in bestimmter Wets« zu erkennen zu geben. Wir begreifen auch, daß für die Geschäftswelt eine solche Eut- sch,idung insofern Vorteile bietet, al- die regierungsseitig« Ablehnung sine gewiff« Deckung g«g«v Ansprüche von außen her gewährt, während die ausdrücklich« Zustimmung od«r gar «in amtlicher Wunsch, daß die Nnlsih« aufgelegt werde, einen günstigen Faktor für den Erfolg der Anleihe btldsi. Auf der anderen Sette erscheint e- al» «ine mit wichtigen politischen Interessen unvereinbar« Beschrävkung, w««N durch jede Anfrage di« Regierung vor Lie Wahl gestÄlt verdru soll, entweder sich gegen di« Unter bringung der Anleihe au«zuspr«chrn und damit einen ua- freundlichen Akt gegen ein« answärtige Macht zu begehen, «der aber di« ausdrücklich« Zustimmung zu geben, damit in direkt die Betheiltguvg b«s inländisch«« Kapitals an der Anleihe zu fördern und ia gewiss«« Maß« auch di« B«r- emtwortvchkett für die finanziell«! Folg«« z« übernehm«, Die Zumuthung, zwischen diese« beiven Alternative«, dte häu- fig beide glsich unerwünscht find, zu entscheiden, wird na mentlich dann zurückzuweisen sein, wenn die Berhästniffe po litischer und finanzieller Natur, auf die es ankommt, Jedem erkennbar zu Tag« liegen und schon seit Jahren zu wieder holten Malen Gegenstand einer eingehenden öffentlichen Be sprechung gebildet haben. Wir erachten daher, daß keinerlei Grund vorliegt, die Regierung wegen ihrer Neutralität in dieser Frage zu tadeln, und vermögen keinen Nachtheil darin zu finden, wenn das Publikum sich daran gewöhnt, derartige Fragen — «ach dem Beispiele anderer Länder — selbst zu entscheiden, ohne daß jedesmal das Schwergewicht eines be stimmten Wunsches der Regierung in die ein« od«r a«d«r« Waazschal« g«legt wird. Der eigentlich« Sin« dieser, in ihrem Wortlaut etwas gewundenen Erklärung dürfte unschwer zwischen den Zeilen zu lesen sein. Die deutsche ReichSrezierung findet es der malen nicht für opportun, Rußland durch ein direktes Ver bot vor den -opf zu stoßen, der Appell an den gesunden Menschenverstand der deutschen Capitallsten sagt ind«ß deut lich genug, was dieselben auch nach der Anficht der Reichs- regterung zu thun, resp. zu lassen haben. In sehr beachtenswerther Weise äußert sich die Nat. Lorresp. zu dieser Angelegenheit indem sie u. a. schreibt: PsiultcheS Aufsehen erregt die Betheiligung deutscher Bankhäuser, uud zwar angesehener und achtbarer Firmen, an der neuen russischen Anleihe. Der Zweck der neuen An leihe ist offenkundig der, Rußland kriegsbereit und actio«»- fähig zu machen; ver daran noch zweifeln könnt«, dem müßt« die Tatsache, daß di« Aitlsihe unt«r französischer Patronage ins Werk gesetzt wird, die Augen öffne«, und was wir in den letzten Monaten erlebt haben, muß uns be lehr««, wie überaus bedenklich und gefährlich eine fivauciell« und moralische Stärkung Rußland- und der französisch- russischen Coalitio« im gegenwärtigeu Aageubltck ist. Gegen wen die russisch-französische Spitze gerichtet ist, kau« doch kein«« -tnde tu Deutschland zweifelhaft sein. Unter diesen Umstände« hätte maa erwarte« solle«, daß Rußland und Frankreich ihr« Geldgeschäfte unter sich allein abmachea und daß der einfachste Patriotismus anständige deutsch« Bank- Häuser veranlaßt hätte, di« Kinger von diesem Handel weg- zulaffe«. Wir vermutheu, di« R«tch»re- gt«ruag hat einfach g«h«« lassen, was ft« dtrectaicht ht«d«r« kaan, «ad «» erschien ihr avch vielleicht atcht erwünscht, ihren Einfluß gegen diese Betheiligung aufz«. bieten, off«««« Widersprach dagegen za lerheben, »eil st« davoa «ta« w«tt«r« V«r-
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