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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188904012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-01
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1889
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ft«» »>/. uh-. Pe-arN,« u>» LtlPkdM«, J»ha»»e«,liste L Sprrchftlmik, der Lkdutt«. vormillag« 10—IS Uhr. Nachmittag« 5—6 Uht. Lt» tt» Ni!Lch«»« «n>eil«»t««r »icht Wh ft» ,l«e meftOON» »«Ratz«, »er sßr tzt, Rnmmrr tzesttwmte, -«s»r,»e «l V«ch«uta,rn dt« » Uhr RachmM««». an 2«»u- und Feftta««« srktz dt«'/,» Uhr. 2» dk« /tttalni fir 2»s.-An»>tz»e: Dlt« ltlrm«, UnlserfltLtSstraßr 1. Lo«t» Ltzsiye. Katharliieustr. 2» patt, und Köuigsplatzl, nur bi» '/.S Utzr. —' nmMrLllgcblatt Anzeiger. ABo«ne«««1OPN«l- derrteljährlich 4 V, Mk. incl. Bnugerlohn 5 Mk.. durch die A»ft bezo««» 6 ML Jede einzeln« Nummer SO Ps. Velegeremplor 10 Ps. Gebahre» für Sxtrabeikaa», (ia Tagedlatt-Format «saht) ahne Poftbelürderung SO Mk. »tt Paftbesördernng 70 Mk. Znskr>ttr 6 gespaltme Größere Schriften Ia»t »» Todellattschrr n-Ziffernsatz ^pltamki »ater dn« Redactiansfletch dt» «aelpalt. ZeilebOPI»v«r de» FamlNrnnaidrichte» die Kgesooltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die UrtzedtttO» »> sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahrung prndnuwlnunto »der darch Post« Nachnahme. Montag den 1. April 1889. 83. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Mimümchmi. Nach der Bekanntmachung der Königlichen Brandver- sicheiungsKsmmer zu Dresden vom 8. Februar ds«. Är«. ist zu de« aus den I. April b. 2. fallenden ersten Termine der Brandcassenbeiträg« bei der Gebäudeversicherung« Abtheilnug von jeder Einheit Et» Pfe»nrg zu er!>cben. Bei der 4tbtbeilung für freiwillige Bersicheruug blcid, der Beilrag von Vin und eine« yalde» Pseuntg Vo» jeder Einbeit unverändert. D>e Han«besitzer» bezw. deren Stellvertreter, »erdr« de«» hslb aiisg fordert, ihre B-itiäge spätesie»« bi«>«» 8 Tagen, von dem Fälligkeitstag« ob gerechnet, und zrvar fül de-a Stadtbezirk Alt Leipzig an unser« Stadl-Steuer» rinnrhnie, Ttadthau», Obstmarkt -kr. L, und für die Staoireznke Sleudnrtz nud Anger Erotteadorf au die Sleu-, H lemll! ,n> Siaihhause zu Stendaitz, Ehanffee- sdrntze dkr. der Vermeidung der sonst eiutrelenden Zwa'i.'S'i!atzre.,el», ;n bezahlen. Le.pzig, vc» 27. Mä-, l839. Der Raid der Stadt Leipzig. Ko vr Georgi. och. SliAischr Srwrrveschule. Die dlcsjöhrl;e„ P usiingen der Schüler linden statt: in der Italer- und Lackierer-Aackschnl« de» 1., 2. und 4 April. Aoends von V,8—V»2 llhr, in d r Vnchdrucker-Lrhranftakt den 5., S., o., 11., 12. und 15. April, Adr»»« »«» v»7—'/,8 llhr, in der Schneider-Fachschule den 10. April, Ai-euda vo» V,8—'/»O Uhr, und in, Tageskurs«« de» 16. und 17. April, Vorm. vgp 8—1 llhr. Es beehrt sich hierzu ergebenst eluzulade» Leipzig, de» 25. Mürz 1882. . .4 da« rehrer-Va>e«in». Tie Schüleraröeitea «erden vo« IS. M 22. April, vorm, »on 10-1 Uhr. auSzcsi llt. ^ Znm Geburtstage de- Lismarck. Fürst BiSmarck vollendet HoGchjsseia vierundsietzzigste» Lebensjahr in voller körperlicher und geistiger Frisch«. Noch in der Neich»kag«sitzung vom 29. März erklärt« er es für Nebertreibung, wen» man ihm nachsoge, daß er schnell allernd der A'be'tsunfäbigkeil entgeqcngehe und daß, wenn er die G-sch aile VcS aiwwä.ti ze» A nte« leite und in jeder Weise de» Frieden ,n Europa aufrecht zu erhallen suche, er immer noch daS Werk eines Mannes zu thun glaube, welche« in andere» Länder» als ein volles ManneSwerl gelte. D^r Laus der üatwickelung hat sich ganz anders gestaltet, als Ser Reichskanzler vor einer iüngeren Reih« von Jahren selbst dachte. In, Ich re 1875 reichte er sein EntlasiunaS- gesuch ein, um die Zeit, die ihm noch zugemrsse» sei, in wohl» verd enler M»ß". frei »on den Sorge» und Mühen seiner Vera, lwortungSvollen Stellung als erster Beamter des denl'che» Re^ch', dem Lcind.tblU zu widme», staiser Wilhelm I. ko»»!; und iuollle aber nicht aus die werthvollen Dienste seines bewahrten NathgeberS verzichten, und so blieb der Kanzler lrvh lörperlicber Leiden und vieler persönlicher Reibungen die er bei Ausübung seiner amtlichen Thsttigkeit zu bestehen batte, an der Spitze der NeichSregierung. Aus welche» Gebiet der ungeheuren Arbeitskraft, die der Kanzler entfaltet hat. wir auch znrückblicke», überall reich«» seine Leistungen weit über raS gewöhnliche Maß binau», und wenn e« auch Ze len gab, IN welchen er. vom Haß der Neider und Feins« verfolgt, die Freude a» seiner BerusStbLtigkeit verloren hatte, so ist es ihm doch später gelungen, all« diese unerguicklichen BerläiiNisse zu überwinden und selbst seine Feind« zur Be wunderung seine» staatSmännische» Genie» zu zwingen. Fürst BiSinarck bat seinen Weg stet-, unbekümmert um vir ab» weichenden Meinungen der Gegner, nur der eigenen Ueber- zeu u»g vertrauend, gemocht und hat dabei die Genugthuung gehabt, daß seine Ueberlegenbeit in der Grkenntniß und rich tigen Beurtheilung der Sachlage fast immer Recht behalten hat. Heute ist daS Urtheil de« Fürsten Bismarck in allen ivlern ilionaien Fragen in ganz Europa und darüber hinaus al» maßgebend anerkannt, nicht nur die leitenden Minister der veibüncelen Mächte suchen ihn in seiner Waldeinsamkeit auf, auch die N gierungen neutraler Mächte holen seinen Rath ein. wenn eS snb um wichtige Fragen der auswärtigen Politik bai delt. Mit welcher Begeisterung wurde Fürst Bismarck im Irhre 1879 in Wien empfangen, al« er sich zum Abschluß des Bnnvnistes mit L>ksterre,ch<Ungarn persönlich dorthin be- g-bei, balle, und mit welcher Aufmerksamkeit hat ihn Kaiser Aiepanker von Rußland behandelt, al« er am >8. November 1887 in Berlin weilt», obwohl der Kaiser damals den völlig aruiibloleii Verdacht der Unaufrichtigkeit der Politik de» Kanzler» hegte! H-uke gilt Fürst Bismarck al» di« erste Autorität in Europa in allen intenraiionale» Fragen» er kann mit Fug und Rechl behaupten, wie er e» am Freitag im deutschen Reichstage getban bat, baß er ta» vertrauen, welche« er sich bei allen Mächten seit 86 Jahren erworben hat, weder der» erben, „sch übertragen kann, in dieser Beziehung ist der Kanzler lh.ilsächlich nicht zu ersetzen. Bor Kurzem hat Fürst Bis marck einen Grundsatz aus csprochen, welcher in neujter Zeit mehrjach vo» ihm zur Anwendung gebracht worden ist. Bei dem parlamentarischen Gastmabl vom 22 Februar sagt» er, baß eine von volksihümlichen Strömungen abhängige Politik weit leichter engag rt werde al« eine von einem Monarchen gele'kete. Der Kanzler that diesen Ausspruch mit Bezug aus d e Carolinen Angelegenheit und fügte binzu: „Die moiiaichi'che Politik kann sich »ngesiihrbet zurückzieoen und sogar >.» Rotlckalle einige Schulte rückwärt» ldun, wäl rend ein Gleiche» für die eistgenannte Politik völlig au»- aeschlossen ist." Ter Kanzler hat sich nicht gescheut, diesen Grundsatz auch in Samoa zur Geltung zu bringen, und sicherlich »ichl zum Schaden der deutschen Sache Er hat mit seinem Tadel so wenig gegen den deutschen Eonsul in Apia zurückgrhallen, wir gegen die Beamte» der deutsch-ost- »srikanischrn Gesellschaft mit Bezug aus die Flaqgenhissung in de» Küsteustüdten de« Sultanat« Zanzibar. Solche Un« bekpngeoheit i« der Beurlheitung internationaler Verhältnisse. t«t »eich«» tuter^rl A hat «M» Gvß« artige«, Ämpoairendes» sie zeugt von einer Höhe de« staats- männischen Standpunkte«, welche so leicht vo« keinem Rach» olger erreicht werdeu wird. E« war sonst heraedracht« Sitte »der Unsitte i« diplomatischen Verkehr, dag dir eigenen Fehler beschönigt und vertuscht, die fremden Verdienste aber verkleinert und al» wertblo« dargestellt wurden. Mit t...,'er unwürdigen Art, Politik zu treiben, hat Fürst BiSmarck gänzlich gebrochen, ihm erscheint e« wichtiger, daß Deutsch« and in seinem Verhalten gegen andere Mächte nnd Staaten al« gerecht und vertragStrru erfunden wird, al» daß es mil stst und auf Schleichwegen oder durch Gewalt Erfolg« erringt, die ihm Feind« und Neider erwecke» müssen. Fürst BiSmarck bat besonders in, letzten Äahrr Proben einer «roßen und selbstlosen Gesinnung abgelegt. Mehr al» alle- Andere hat ihm von jeher Deutschlands Macht und Größe am Herzen gelegen, und de-halb harrte er al« alter Soldat und pflichttreuer Beamter au« aus seinem Posten, al« nach dem TobeKaiser W lhelm'S I. alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um idn zu stürze». Kaiser Friedrich war sich de« unschätzbaren Wcrthe« de» Kanzler« für bi« Wohlsatzrl de» deutschen Reiche» und Preußen» wohldewußk, aber die Strömung, welche mit dem Regierungsantritt de» neuen Kaiser» sich Bahn brach, war anderen Zielen zugewenvet. und di« Kräfte, welch« sie in Bewegung setzten, kounten nur n dem Falle aus Erfolg rechnen, wenn der leitend» Staats mann von seiner Stellung entfernt wurde. Dir Hossnungen der Feind« de» Kanzler» blieben unerfüllt, di» Regierung de, 99 Tag« ging vorüber ohu« den gewünschten Uu»sch«uag. und Kaiser Wilhelm II. bestieg den Thron unter Kundgebungen, welchr zeigten, daß die Stellung de» Reichskanzler» niemals fester gewesen war al» nach dem letzten Thronwechsel. Deutschland hat das beispiellose Glück ersahrru, daß die Männer» welche bei der Gründung de« Reiche» zusammen» landen, noch rin« lauge Reihe von Jakrrn vereint blleden und ihre ungeschwächt« Kraft der Besrstiguag de« neuen Reiche- widmen konnten. Kaiser Wilhelm stand 17 Jahre al« Kaiser an der Spitze de» Reiche«, der. Schlachtenlenker Gras Moltke ist «och heute in der Lag«, seine tiefe Eiustät »nd seine reiche Erfahrung auf militairischrm Gebiete dem Reiche nutzbar zu machen, und Fürst BiSmarck steht im 27. Jahre der Leitung der RegierungSgeschäfle Preußen« de» fehungSwrise de« deutschen Reiche». Diese lange Zeit hat eine Kräfte nicht aufzureiben, ja kaum zu schwächen vermocht, und wenn auch der bevorzugtest« Sterblich« der Natur le nen Tribut zollen muß, stz ist doch da« ganz« Auftreten, di« g> «z» Erschiinung und dü« Wirken de« Fürsten Bismarck heute i och der Ar', daß di« Hoffnung begründet erscheint, er werde noä. i«u är Heit seine» derantwortungsschweren Amte« walten und den Kaiser der Sorge überhcben. nach einem Nachfolger Um schau zu halten. Die Stelle, wo der Kanzler heute siebt, kann und wird eine« Tage» auSgesiillt werde», ein Ersatz für ihn ist nicht möglich. Mit dieser Ueberzeugung ist der Wunsch um so berechtigter, daß er uo» noch lang« Jahr« erhalten werden möge. » Leipzig, 1. April. * E« wurde bereit« gestern kurz mitgctheilt, daß der Kaiser bei seiner Anwesenheit auf dem parlamentarischen Diner beim Fürsten Reichskanzler auch Gelegenheit ge» nommen hat. seinem warmen Interesse für die Eulwickeliing und Lage der Landwirthschast Au-bruck zu geben. Mit dem Abgeordneten Schultz-Lupitz unterhielt sich Se. Ma» jeslät länger« Zeit über diesen Gegenstand. Dabei drückte derselbe namentlich seine Freude über die Wahrnehmung aus. daß die Landwirth« den vortrefflichen und gewiesenen Weg beschr>tten haben, die Ungunst der Zeit durch Verbesserungen und Steigerung der Erträge zu überwinden. * DaS Organ de« Eonserdativen Verein» im Königreich Sachsen, da« .,Vaterland", widmet dein heutigen Geburtstage de» Reichskanzlers Fürsten von BiSmarck den folgenden sympathischen Artikel: Der 1. April bringt un« den GeburiStag de- großen Kanzler« de» deutsche» Reiche«, de« Fürsten Bi«morck. wieder. Am 1. April 18lö geboren, tritt er jetzt In sein 75. Lebensjakr. „potrioo inserrieoä» oommmor„Dem Vaterland die ganze Krall". Da« ist der Aiahlspruch seine« Haule», da« ist auch der seine. Wie er ihn »u rost» uo» ruheloser Arbeit im Dienste Preußen« «uv Deutschland« wahr «»macht, deß sind wir Alle, deß ist die Welt Zeug«. Rebe» der Treue ist die Dankbarkeit unter den lugende» der Völker die schönste. Wir wissen and ssthlen, daß wir den Er- Wartungen unserer Leser nicht entsprechen würden, wenn wir nicht am deutlgen Tage einer Pflicht der Dankbarkeit genügend, in unlere« und Ihrem Xamea dem Kanzler auch unlererieit« herzliche Slückwüusch« darbrlnge» würden. Und wir südlra diese Pflicht in diesem Jahre um so drlugender. da wir r« leider haben erlebe» müssen, daß gerade in dem letzlveifloflenen Jahre A gehörige der deuilche» Ratio» oereluzelt sich grsuuden haben, die dem großen Mitbegründer de« Reich« und seiue« Kaiser« und der Buudes- sürstkn Irenestea Diener mit schnödem Undank gelohnt, ihn verdächtigt, ihn des vertrauen« seine« kaiserlichen Herrn zu be raube« grsucht habe», vergebliche Mütze! D-uijchiand weiß, was e« dem Manne verdank», der unverzagt uub »»erichrocken länger al« 25 Jahre Staattmiulster ia Vrrußea und seit der Begründung de« uorddenlsche» Bunde« und »achmol« de« deutschen Reiche« auch dessen einzig bewödrter Rath und Führer war. Wa« nach einer Zuschrift Kaiser Wi Helm'« I. dom 1. April 1885 beste» größ!» Freude war, daß nämlich die Sriuoeevng au alle«, wa« Fürst Bismarck für die Größe de« vaierlonde« gelhan habe, tu so vieirn Lautbaren leb«, da« dürste ib» auch heuir noch sreue«, wen» er »och unter un« lebt« uud heute noch gilt, rvaS jener damals aeiagt: „ES ziert die Nation iu der A.genwart uub eS stärkt die Hostnang aus ihre Zukunst, »eon sie Erkennt,>ß lür das Wahre uns Ärojp zeigt, uud wen» sie ihre hochverdienten Männer seiett und edri " In diesem Sinne bringe» wir heute mit ave» Äuigesinn e» in> Reiche dem Kanzler glückwünschend unsere <Siliße und diese G>üß- sind — wir dürsen da« heute ausjprechen, oüne imßvernanden zu »erde« — so ousrichlig und wahr, wie es nur die eines treuen Brandenburger« oder eine« pommersche» Landemnnne« ie» Fliisien sei» töoar». E« lft watzr, Bismarck dar einmal »u« Sachen wed getdau, r« Hot «tue Zeit geqebro, wo wir nur mit gemischten «e. fühle» dl« Ar«ße de« Manne« ««hauen loun:en. Aber ehrliche Gegner ehrlich« Freundet Ans bk ist 70 g-s«igt, das neue haben auch wir Sachse« mit errichte» Helsen und uujer König ist einer seiner rubmreichften Heerlührer uud im Rathe der deulichen Fürsten wohl dewätztt. Mi« ihm nvd durch ihn hebe» au« w r de« „erlerue, Kovzlrr" schütze» gelernt uud wie die Treue von b-r Väter Zette, her ei» «er» bewahrter Tharaktrrzvg uosere« Wesen« ist »ad wie wir ser« »ou Scheelsucht gern wahrhoslee Grüß« unser» «nerkenurnde Lewunderuvg zoll«», s» dursten wir wohl rühmen, daß wir ,» Sochsru wie i» reichstreuer Grsinnuva üdei» Haupt so in herzlicher verrhrum, für den »aozlrr de« Reiche« hinter keinem der deutschen kttmiu« z»rückstehea volleod« «brr hat er ou«. die wir »»« conservotw »rnue», zumal da« Herz ge- siohleu, wie wir ihn. tiestraoerud selber, trauerud am Sterbebett miserr« »avertzeßlichr» er-» Latin«. Wilhelm'« L. uud hm», di« gleiche Hingabe, die gleiche Treue, die glelchk Ausovseruug im Dienste de« Vaterland«« z»igend, wahrend der Leidentzeü Kaiser Fr-rrrich'« gesehen. Wer solchem Manne, solcher G stnnunft. solcher veihäiigung von Vaterlandsliebe gegenüber und nach fl bei» G>aßen uud H>r>» ltcheu, was durch idu geschehen, noch eio. sein, noch Mißt««»?» hig , kan», »och wünschen kann, baß eln ko! re Man» dem Kaiser, dem üetch, un- alle» srüher genommen w rde, alS Gott selber ihn ad- rust, de« beneiden wir nicht um lein Herz. Dem Fahnenträger, der im Sturme dt« Fahne de« Regiment»« de» Truppen kühn vorooiräg», ha« Kaiser Wilhelm II. de» Kanzler vergliche». Wohl, wir nehmru da« v>ld sreudiqe» Herzen« an uud der innige Herzenswunsch den bei Kaiser ausgesprochen, daß es drm Kanzler noch lange v-rgSaol sein möge, das Reichspanllr hochzu- halten, der ist auch der un re, wie er der Wunsch ist aller brave» Deutsche» allüberall im Reich. * Die deutschsreisinnige Partei hat den Plan, die neue Regelung der Socialistensrage und da» Ber- bot der .BolkSzeitung" zu einer großen pianmäßige» Agilativn zu benutzen, vo» der sie sich augenscheinlich viel Erfolg vei spricht. In Berlin und dann auch m den P o- vin;en und Bundesstaaten sollen von te» so>tschrittl,che» Wahlvereineu eine ganze N ihe von Versammlungen veran staltet werden, um Stellung zu tirsrn Vorgängen zn nehmen E ne derselben hak bereits am Freitag «IN sech-len Berliner ReicbSlnaSmahilreise statlu'suiiden, und der Abg. 1»r. Barth hielt dabei einen Vortrag über den .Kamps um- freie Wort und die Unterdrückung d?r Voikszeitung". Au» de», Vonrug ist da» B>mrrkeiiSwer>l>cste, daß der Redner «S entschieden ablebnte, irg>nd etwas Andere» an die Stelle de» Socialisten- grsetze- zu setze». „Nicht blo» die Strasg, setznovcile", ries er aus. „muß an un» vorüberg hen, sondern auch der eigentliche Boden, au» dem alle diese llebeistänbe erwachsen, das Soclalistengesetz muß ansgehoben werden, und wir dürfe» un» auch aus kein Eemproniiß einloff n, da» ganze Ding muß weg, nicht ei» Stiel davon darf übrig bleiben " Die deutschsreisinnige Partei, insbesondere die näheren Freunde de» Herrn Barth, haben bekuiinttick vor einige» Iabrcn eine Verlängerung de» SocialistengesetzeS durch- bringen Helsen, und auch sonst haben ihre Rednsr stet- versichert, nur kein Ausnahmegesetz zu wollen, loust aber bereit zu sein, der Staatsgewalt die noth- wnbigen Mittel zur Alnnhr revolutionairer Umsturz- bestrrdungen zu gewähren. Jetzt verweigert vir Partei, wenn man Heim Bailh al» ihren berufene» Wortführer be trachten bars, vo» vornherein jede Mitwirkung bei einer gesrhgcberischen Neuregelung vieler Angelegenheit; sie erklärt -me solche für unnvihig und will einfach die zügellose svcicl. »«inokralische Agitation, wie sie in de» erlte» sebeiiziger Iabren bestand, wieder auslebe» und frei sich b.tliätigen lasten Damit zieht sch die Pattei aus deu radicalflcn unv ver» neinendsteu Stanbpunct zurück, der überhaupt denkbar ist. Die Hoffnung, socialdemokratische Wähleistimmen einzufangen, ist dabei der treibende B>w>gg>und. Diese Hoffnung mag sich an einige» Orten verwirklickien, wie ja auch jetzt schon die Hülsle der keuischfreisinnigcn Abgeordneten ihre Mandate »ur turcki soeialdemokrat>sche Unterstützung besitzt; dafür wi>d aber diese' S>c» dpuncl de» absolute» Geschehe>iluss-ns gegen über der Umsturzdrwegung b«» tief in entschirdcn liberale bürgerliche Kreise hinein mißbilligt und die R.chnung. mit dieser Agitation große Wableisolge aus Koste» ver geinäßlglerrn Parteien zu erzielen, wirb sich gewiß nicht erfüllen. Wir sebea Vieser denlschsreisinnige» Agitation, die bezeichnender Weise in einem unrettbar a» die Socialdemokralen verlorenen allsortschrittlichen Berliner Wahlkreise begann und sich vor einem zum großen Theil au» Social deinokraten beliebende» Auditorium adlpielte, ohne die gerutgste Besorgnis entgegen. * Der Statthalter vo» Elias-Lothringen Fürst Ehlod wig Hohenl ohe-L chilli ngSsürst beging, wie schon kurz erwähnt, am gestrigen Sonntag seinen siebenzigsten Geburtstag unter den herzlichen Glückwünschen dcS gesammten Deutschlands Fürst Hohenlohe sieht aus eine lange Reibe vo» ausgezeichneten Diensten zurück, die er dein deutschen Vaterland >» schw-ren und großen Zeiten geleistet bat. Bon all den Stellungen, die er IM bffentliche» Leben bekleidet hat. ist keine vielleicht schwieriger und ver.miwortungs» voller gewesen alS die, welche Fürst Hohenlohe seyl m ten RelchSlanden eiimimml. Die Schwierigkeiten, welchen die Ein bürgerung der deulschen Herrschaft in de» zuiückeioberlen Ländern nalürlicherweise begegnen mnßte, waren durch soitgesitztcS W'chscln und Experimenliren noch erheblich vermebrl woive», al» Fürst Hobenlohe sei» Amt',in Slr-ißburg anlral, und vie ihm gewordene Aufgabe, de» vollen Ernst gegen alle verratderischen Bestrebungen kervorzukebreu, war keineswegs eine leichte und angenchnie. Nichtsdestoweniger ist die Lösung derselbe» dem Fürsten Hohenlobc ,» überraschender Weise gelungen. Es de. darf, um bieSEigebniß zuer'eichcn, ei»er Hausung von E>ge» schäften, wie sie i» seltener Weise beim Fürste» Hohenlohe vereinigt sind. Reiche Erfahrung unv Ucbniig in den Staat» geschästen, Klugheit »nd Festigkeit, eine wahrhaft liberale und mensche'sreundliche Gesinnung, neben dein äußeren Glanze ver fürstlichen Geburt unv Stellung, welche gerade i» den reichPandischen Verhältnissen wertysoll sind. Wie Fürst Hohenlohe den 70. GeburiStag in voller geistiger und körpei licher Rüstigkeit und Frische begehl, so ist e» aus da» Innigste zu wünschen, daß eS ihm noch lange vergönnt sein möge, zum Besten de» Vaterlandes »nd des ihm besonder» anv.i» trauten Eisaß-Lolbringe,,« weiterznivirke». E» ist erfreulich, zu eonstalire», daß gerade in de» NeichSlanven die Bor bere'tiiiigen zu diesem GeburiStag mit besonderem Eiser ge> troffen wurden. * Am Sonnabend in der Abenbsitznng de- öfter reichische» 7lbgeorv»etendcuse- richleken Proskoiv und Genoss-» eine Nisiage an de» Munster de» Innern wegen d,r Ausweisung des vsteire chilch-n Unle,lh'„>n BrauereidesitzerS Faßbenker aus Frankreich, weil derselbe angeblich für Praßen Spionskiei ste geleistet habe. Die Interpellanten wonschrn ;>> wiss», welche Schritte die Regierung gelhan habe, um die berechtigten Interessen eine» österreichischen Staatsbürger« zu schützen. * Der ungarische Ilnterstaalsseeretair Szoegyenyi würbe am Sonnabend zwei Mal vom Kaiser empfangen. — Gutem veruehnren nach hat der Erste« da» idm angebotene Portefeuille bisher nicht angenommen, vielmehr gebelrn, au seine« bisherigen Posten orrbleibrn zu dürsen. * In der französischen Deputirtenkamme verlas LabussiSre den Bericht über den vom Senate vor- genommenen Gesetzentwurf, uoch welchkw Beleidigungen und vergehen g«ga» Beamte durch di« Prep« vor de« EUoj» ^hmßrn gericht abgeurtbeilt werden sollen. Seiten« der Rechten und der Anhänger Boulanger'S wurde lebhafter Widerspruch er» oben. Labussiöre di-anlragte die Dringlichkeit der Beralhung. jassagnac, welcher zur Ortniing gerufen wurde, sprach gegen die Dringlichkeit der Beralhung und warf den Republikanern vor. ihre Waffen von dem srüheren Regime zu entleihen u»d die Stimme der Presse au» Furcht ersticken zu wollen. Die Dringlichkeit wurde mit 2KK gegen 259 Stimmen angenommen und dir Beralhung aus nächste» Sonnabend iestgesetzt. * Die italienische Deputirtenkamme, vertagte ich nach Erledigung der Tagesordnung de» Anträge de« siäsidenlen g'inäß bi» l. Mai er. * lieber die jüngste Monarchrnbegrguung aus panischem Boden, die Begrüßung der Königinnen von England und Spanien in San Sebastian a« 27. v Mt» , berichtet da» „Rentrr'sche Bureau": ,,S>r Lloi» Ford, der britüche Voilwaster t» Madrid, begab sich am Mittwoch srüh, begleitet vo» dem Marquis de Easo Jrvj», dem M rqui« de veqa de AlMljo. dem Herzog von Medina Sidonjo» dem Grasen Lepu veda uub dem brli scheu vieeconsul »ach Iran, um die IkS'iiqin Victoria bei ihrer A kunst an der Grenze zu em- osanqen. Eine Compagnie des Regiment» d'Asttque bildete elae Sueeinvache in der Lloiivn von Iru». Die Königin, begleitet von dem Punzen »nd dcr P inzeisin Hetorich von VaNenderg, verließ Biai tz »ach 12 Uhr und er,echte die Grenze kurz vor 1 Uhr. Beim Besteig,» des span scheu Hosruges spielte eine Lopelle die britische vo lslchmiik. Der Zug lan,te ia San Sebastian zehn Miuatrn nach I Uhr unter drm Donner der Geschütze aa. Die Königin Christine erwartete die König,a vicioria im Bahuhos», woselbst sich auch der Ministerpräsident Sogasto, General Ouemada«, die Spitzen der Behörden nnd Abordnungen eingesundeu hatte». Die Königin Victoria umarmte und küßte die Königin Chri stine herzlich. Nach der Vorstellung fuhren dir Könlgtaaea >a einem vierspännigen Galawaaeu ab, begleliet vo» etaer Abtbellung Gaidisten. General Loma mit seiuem Stabt tttt n ben dem Wag n her. während die Musik die britische volkshqmae ipielte. Die voltsmossen fteleiteten den Majestäten einen begeisterten iS.inpsang. Aus Schloß Ayete wurde eln Kadelsrüdstück genommen, woiaus die Königinnen der Anitüiirung daskischer Tänze uud Spiel« aus dem Marktpiotze deiwohuten. Hieraus sollte die Adsabtt der Kö' igin vicioria ftatisindcu. Aus dem Bahnsteig hotten sich die M> jestäteu deieit« herzlich von einander veradichikdel. Im letzten Angcnbiick jedoch deiiat die Königln Christine plötzlich de» Satou- ivanrn und begleitet« die König,» Victoria mit den spanischen Ministern und dem ganzen Gefolge nach Iran, von wo fl« nach nochmaliger herzlicher Berabschieduog »nverzügllch »ach San Sebastian zurückkchrie". Die mit einer gewissen Aengstlichkeit colportirte Ansicht ranzösischer Blätter. ,,e« hätte diese Begegnung absolut kein« politische Bedeutung gehabt" — sinket im obtqen Be richt insofern eine Widerlegung, al« au« dem enthusiastischen Empfang der beiden Königinnen und au« der begeisterter» Begrüßung Höchstoerselben von Seilen der Bevölkerung auf eie N igung zu freundlicher Annäherung zwischen beiden Staaten gischlossen werde» kann — die Begegnung somit n cht blo» «.ege» ihrer historischen Bedeutung, sondern auch »> polnischer Beziehung bi« ihr zugewendete Würdigung ve,dient. * lieber eine neue russische Expedition nach Ost- asrika bring! der in Konstanlinopel eischeinde „LevanlHerald" vom l9 b. M. folgende Millbeilung: „Ein Eorrespondenl fragt bei un» an. ob wir N chrichte» über die von Slowcus- low nach der Ostküsle Afrikas unlernominenr Expedition er halten bade». Wir bab-n nur in Erfahrung bringen können, daß die Expeditton in Zrnzibar angekommen sein soll, ein Gerücht, welche» schon aus dem Grunde nicht unwahrschein lich ist, al- die Expedit en vor etwa zwei Monaten Koniian- lii'vpel auf dem nach Alexandrien bestimmlen Schiffe Zarewitsch" verlasse» hat. Sioirenrkow und Vesten Begleiter, etwa 26 P rsonen. waie» »ichl Leute vom Schlage AschinoffS, vielmehr Personen ou» te» besseren Kreisen unv von Bildung; Slvwrn-kvw selbst war ei» Man» von kriegerischem nnd vor» nebmem AitSs den. Während ihre» diesigen Ansenthalt« bewohnten die Mitglieder dieser Expedition eine» der russische» Klöster m Galata." — Wen» sich die Nachricht de« genannten Balte« über das Reiseziel dieser Leute bestätigen sollte, bcui>rkl der Hamburger Eorrespondenl, bekommen wir vielleicht in nächster Z-il übrr die Zwecke der Expedition Bestimmtere» zu hören. Sachsen. Leipzig, 8t. März. Abermal« bai unsere Sladt den Verlust eines ai'g-sihenen und in ver Vollkraft seiner Jahre steb-ttde« Milbürger-, ver Leipziger Buwatlsland einen ge schätzten Eollge» durch den Tod verloren. Herr RechtS- a»wall I)r. zur Asels Eugen Wendlrr ist noch längerem Leiden, doch unerwartet schnell, im 55. Lebensjahre dahin- geschieben. Der verewigte war in seinem Berufe ein pflicht eifriger und gcwisjciihaslcr Man» unv ein biederer Eharakler. sein liebenswürdiges Wese» halte ihm eine» weiten Freundes kreis erworben. Ehre seinem Andenkent —r. Leipzig, Zl. März. Mit dem hentige» Tag« tritt «in la»g>ahriger und lrener Staal«dirnrr, Herr Land« gerick'lS Ralh Oskar Heinrich Oertel hier, in den wohl- verdienlen Ruhestand. Im Jahre tst2l zu Nosri.thal bei Königstei» als Sek» deS bc,malig>n dortige» Pfarrer« ge boren, bezog er I8.8K die LandiSschuIe St Afra zu M ißen, wo vort-essiiche Lehier seine Eiupiängl'chkeil sür vir Wissen» schaffen und insbl sondere iür das ei ssilche Alleitl'iiin bauernd -nzn-eie» wußte». Seil M'chalis 1842 stu iite er in Le pzig die R chte und war Ipä>ec beim Slavtgerichi Leipz-g, bei den Geii-hten z» Glauchau, Pmg, K'cchberg und Lc'Siug lhätig, NI» II» Jahr, I8K3 zum Nalh beim königl Bezirksgericht Lübau b fördert »n werd-n Diese Stelle vertausch!« er >m Iabre 1874 mit der eines Raibe» beim vormaiiaen hiesigen königl. Bezirks» und jetzige» königl. Landgericht. Den grcglen Theil seiner Anwesende t »> Leipzig ist er al- Untersuchung»« nchlei Ibät'g geiorse», zu weiche, Tbäligkeit er eine besonder« Neigung empiand. Be> dem anslre»ge»den Dienste widniete GerichlSralh Oeiltl, besten bumaneS und liebenswürdige« Wesen bekannt ist. doch noch seine freie Zeit schriftstellerischen Arbeiten, banplsächlich »n Bereich« der Dichlkunl«, und sein« Werke, insbesondere vie Uebersetzungca au» dem Italienischen» werden mit Vorliebe gelesen. — In dem Bericht über die Generalversammlung de« hiesige» Verein» sür Ferienkolonien ist durch einen Druckfehler die Summe, welche vo» de» ursprünglich sür da« .Kinderheim" in Grünherve geiorderten Kaufpreise nachgelassen worben ist, aus 1500 aageaeben z es muß aber " ' 5500
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