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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250727022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925072702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250727
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925072702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-27
- Monat1925-07
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68. Jahrgang. 348 Abenö-Ausgabe Monlag, 27. Juli 1,2» «rodianIchrVr «»chttchl»» Nr«»E. S-rnIpr-ch-r- So7m»«lnmnM»r 2S 2»1. v«r svr vachiaNprSch«: «0011. Gogründel ISS« D°»ugi.G-bühi UL» »- SchrtMrit»no und La»pIg»I<hrst,ll»i>«, ««rl»»ftr»b» SS/^0. «out ». Drrtag „n Mepsch » Nrich»r»I t» V»Mch«a>»^onto 10SS Dr«»«,. «achdru» nur mtl deutlich»' Su-ll«ium«-d» <-Dr»»dn«r Ha»r."> «ilüM«. - llnv-rlonat, SchrttMüch, w»rdrn «tchl auNxwudkt. Pariser Verärgerung über Baldwins Rebe. Val-wins Anerkennung -es deutschen Rechtes auf allgemeine Abröstung als Stein -es Anstoßes. Polnische Enlschlossenheil zum Oplanlenkrieg. — Der neue Linkssieg in Frankreich. — Vryan, -er Ankläger im Assenprozek Aeflige Angriffe der Pariser Presse gegen Baldwin und Chamberlain. Pari«, 27. Juli. Die gestrigen Reden BaldwinS und Ehamberlatns finden in Parts große Beachtung. -Journal" schreibt, »m keinen Preis könne Frankreich zu lasten. daß die Sicherhcitssragc nach Gens getragen werde, bevor alles zwischen London und Paris zu Frankreichs Zu» kiedeuheit geregelt sei. „GauloiS" nennt die Rede Baldwins eine Rede, wie sic Macdonald häufig gehalten habe. Denn eS scheine, daß Baldwin sich noch Illusionen über die pazifistische Ossensioe großen Stils, die Deutschland ctngelcttct habe, hingebe. — -Journal des DöbatS" ist sowohl mit BaldwinS al» auch Chamberlain« Nebe unzufrieden. Durch derartige Reden, so erklärt baS Blatt, ermutige man Dcntschland, sich widerspenstig zu zeigen, weil es daraus den Schluß ziehen könne, daß es Englands Unterstützung gegen Frankreich erhalte. Die Erklärungen Chambcrlains feien ebenso unklar, wie die Baldwins. Eine Stelle der Rede Baldwins sei aher besonders beunruhigend. Er habe sich ans das Manöver der deutschen Regierung eingelassen, ln dieser Note schon fotzt die Frage der allgemeinen Abrüstung ansznwerfen. Dadurch er» mutige man Deutschland, Forderungen z« stellen, so» bald cS in den Völkerbund eingetreten sei. Dieses Problem könne aber erst in Angriff genommen werde», wenn gewisse Bedingungen materieller und moralischer Art erfüllt seien und da- Statut deS neuen Europas Zeit gesunden habe, sich zu konsolidieren. UebrigenS, wen« Baldwin habe sagen wollen, England werde Deutsch land in dieser Beziehung unterstützen, bann werde Frankreich in die Notwendigkeit versetzt, die Frage der Bewaffnung zur See auf die Tagesordnung zu setzen. Wenn man eines TagcS Deutschland eine Konzession machen wolle, dann wäre eS doch viel bester, ihm ein Kolonialmandat anzubtetcn, dgS nach An» ficht des Blattes keinerlei Ungclegenhctten Hervorrufen könne. Aber am beimruhtgendsten an den Reden der beiden eng lischen Staatsmänner sei, baß sie offenbar jenes Ab» kommen aus dem Gedächtnis verloren hätten, daS vor mehr als einem Monat zwischen Chamberlain «nb Brtand erzielt worden sei. Für de« Fall, daß die Wischen Paris und London getroffenen Abmachungen wieder n Frage gestellt witrden. werde jedes Vertrauen für loyale '«sammcnarbeit beider Länder verschwinden und die mit «utschland ctngclciteten Verhandlungen würden dabei nicht k. gewinnen. ES könne kein GtchcrheitSpakt abgeschlossen werden/ wenn Frankreich und Englayd nicht solidarisch blieben, svth.j Deutschland als Ursache -er Nichlakrüslung zur See!- London, 27. Juli. Einer Washingtoner Mel-una deS „Daily Telegraph" zufolge hat Präsident Coolidge durch einen „offiziellen Wortführer" der Presse mitgetetlt, daß die Mächte bisher nicht in der Lage gewesen seien, seine Einladung zu einer weiteren Abrüstungskonferenz ,in Washington für diesen Herbst anzunehmen, «eil sie noch nicht sicher seien, baß Deutschland den Sicherheitspakt unter Bedingungen unterzeichne« werde, die die Ansrecht, erhalt««« großer Streitkräste z« Lande und z« Wasser un nötig machen würden. Die Aussichten, das in diesem Jahr« in Washington eine Konferenz stattsinbe« werde, seien danach entschieden ungültig. tWTB.) Paris, 27. Juli. Nach einer Gondermeldung deS -Neu- york Herald" aus Dwamscott wird in der Umgebung deS Präsidenten Coolidge erklärt, die amerikanische Regierung werde sich für die demnächst in Brüssel stattftnbende Kon-, ferenz wegen deö GtcherhettSpak-teS interessieren uyd einen ntchtolfkztelle« Beobachter zur Teilnahme au den Sitzungen entsenden. In einem Interview soll Coolidge verschiedenen ZeituygS- vertvetern erklärt haben, -aß er bereit sei, alle- z« tun, waS in seinen Kräften stehe, um gn «ine, friedlichen Ge- stak tu na der Lage in Europa mttzuarbetten, soweit eS im Rahmen der von Amerika festgeleqten internationalen Politik möglich sei. Den Schuldnerstaaten solle genügend Zeit für ihre Zahlungen gegeben werden. Auch würden ihnen möglichst günstige Bedingungen gestellt werden. lW. T. B.) Polen zum Ausweisungskrieg entschlossen. Berlin. 27. Juli.«'Die unter Berufung aus Korfanty ausgesprochene Erwart»««, daß der Beschluß derpolnische» Negierung, die erste Kategorie der Optanten vom 1. August an auSznweiscn, nicht endgültig feststehe nnd Spiel raum zu Verhandlungen lasse, bestätigt sich, wie a«S Warschau berichtet wird, nicht. Die polnische Regierung gedenkt viel mehr, die betreffenden Bestimmungen sich voll znnntze zu machen und läßt sich durch Rücksichten ans das L»S der pol nische« Optanten in Deutschland nicht beeinflusse«. Die internationale Krise im Kohlenbergbau. Beginn -es Bergarbrilerslreiks an -er Saar. Saarbrücken, 27. Juli. Nachdem die Saarregierung in dem Lohn-konflikt zwischen Bergarbeitern und den BergwerkS- direktto-nen eine Vermittlung abgelehut Hai, ist gestern in einer stürmische« Rcvierkonferenz der Bergarbeiterorgani- fatiomen für diese Nacht 12 Uhr im ganzen Saarberaba« die Generalstrcikparole anSgcgebc« worben. Damit hat die Krise im Saargcbiet ein« Entwicklung angenommen, di« für das go» samt« Wirtschaftsleben die schwersten Folgen zeitigen muß. ES handelt sich um etwa 74 MO Bergarbeiter, die nunmehr völlig der allgemeinen Wohllfabrtösürsorge anheimfallen, nachdem schon in den letzten Wochen teilweise nur drei Schichten mit 45 Franken wöchentlich verfahren morde« sind. Durch Ver handlungen haben die deutschen Behörden für die im Trierer, Birkenfelder und Pfälzer Gebiet wohnenden Bergleute ein« gewiss« Fürsorge getroffen. Einer großen Anzahl von Fanrt- lien wird bet einem Tagesverdienst von nicht mehr alS einer Mark nach Abzug der Steuern und Soziallasten schön -regel mäßig eine Unterstützung »ugestcNt. DaS noch im Saargebiet stationierte französische Militär hat sine große Anzahl von Panzerwagen demonstrativ anffahren lassen. Auch di« „neu- trale" RegicrungSkommisston stellte dem französischen Berg- baufiSkuS ihr« eigenen BesatzungSiruppen zum Schutz der Gruben zur Verfügung, weshalb bereits am Sonnabend zahl- reiche Belegschaften die Einfahrt verweigert haben. Die französischen Grubenvcrwaltungen haben bereits mitgeteilt, daß die geförderten Kohlenmcngen nicht wcitergeliefert wer den. Infolgedessen werden in der Hüttenindustrie zahlreiche Vctriebseinschränknngen notwendig. Saarbrücken. 27. Juli. Der Streik im Saarbergbau hat beute vormittag eingesetzt. N» Prozent aller Saararbettcr be finden sich im Ansstand. Die Zahl der Arbeitswilligen ist äußerst gering, sie dürfte im ganzen Gaargebtei kaum mehr älS lOO betragen. lW. T. B.s Die englische Bergbaukrise. London, 27. Juli. Der Sekretär bcs englischen Eisen- bahnerverbandeS Cramp sagte in einer Rede sn Woodford, er freue sich über den am Sonnabend gefaßten Beschluß, daß im Falle eines Streiks der Bergleute keine Kohle befördert werben würde. Wenn Sonnabend der Streik beginnen sollte, werde eine Minute später keine Kohle mehr befördert werden. Sollten Eisenbahner wegen ihrer Weige- »ung, Kohlen mttzunchmcn entlassen werden, so würden alle Eisenbahner sich mit ihnen solidarisch erklären. London, 27. Juli. Der Premierminister Baldwin empfing hei»t« die Vertreter des GciverkschaftSbundeS zu einer Be- >rcchnng über den Konflikt im Kohlenbergbau. Der amerikanische Arbeiisminister in «ngland. London. 27. Juli. Der amerikanische ArbeitSmintster Dan iS ist gestern in Southampton eingetroffen. Er wird verschieden« Industriezentren in England besuchen. ES verlautet anch, daß er mit Baldwin eine Unterredung über den England und Amerika gleichermaßen bedrohenden Kohlenarbetterstretk haben wird. iryan Der Ankläger im Assenprozek Nenyork, 27. Juli.- William JenntngS ist in Dnvton (Tennessee) gestorben. Bryau starb, wie ergänzend berichtet wirb, währenb deS MittagSschlaseS. AlS daS Mädchen den Raum betrat, in dem st« Bryan schlafen glaubte, hörte sie ihn röcheln. Herbei- gerufene ärztliche Hilfe konnte nur noch den Tob infolge Herzschläge»'feststellen. Die Nachricht von dem Tode BryanS rief große Sensation hervor, da Bryan im Begriff stand, de« Kampf um die Entwicklungstheorie auf den Höhepunkt zu. treiben. Bryan hatte den Entwurf einer Rede beendet, di« den Titel trug: W aS kann ich für Jesu» tuy? Sein« letzte Arbeit erschien in führenden amerikanischen Magazinen. Sie trug den Titel: Die Bibel ist gut genug für mich. Kurz vor dem Tode erklärte Bryan tm-Danton, daß er entschlossen fei, den Kreuzzug für die Erleuchtung de» Völker bis »um letzten durch,»kämpfen. Bryau. dessen Name durch den Affcnprozeß plötzlich in aller Mund gekommen ist, wurde 1850 tm Staate Illinois geboren. 1800 wurde er ins Repräsentantenhaus gewählt. In Len Jahren 1800, 1000 und 1008 wurde er von den Demo- kratcn als Kandidat für die P r ä s 1 b e'n t s ch a st auf. gestellt, ohne se b^t den Wahlen Lurchgedrungen zn sein. Im Jahre 1918 wurde er bann zum Staatssekretär deS Aeußerrn ernannt. Während deS Kriege» trat er von seinem Posten zurück und widmete sich seither der Journa- listik. Rolorschlsf „Buckau" zu verkaufen. BerNn, 27. Juli. Wie die „MontagSpost" auS Neuyork meldet, wird das Flettnersche Rotorschiff „Buckau" in amerikanischen Zeitungen »um Verkauf angeboten. Die Anzeige weist darauf hin, daß daS Schiff 600 Per sonen jeweils eine Besichtigung aufnehmen kann, und deswegen großen Reklamewert besitze. Ein neues Rotorschiff von 8000 Tonnen ist im Bau. dessen Fahrten die endgültig« Ent- scheidung über Wert oder Unwert der Flettnersche» Er findungen bringe» werde». Der -attische Skaalenblock. tvo» nuferem baltische» Mitarbeiter.) Die Außenminister der Oststaaten zeige» gegenwärtig eine sehr lebhafte Aktivität, und zwar gilt ihr Augen merk dem nunmehr, wie eS scheint, spruchreif werdenden baltischen Staatenkongreß. Der Termin der längst ge- planten Dterstaatenkonferenz ist nun endgültig ays den 2Y. bis 23. August sestgelegt. ES werden Estland, Lettland, Finnland und Polen beteiligt sei«. Die Konferenz soll in Reval stattstnden. Litauen wird nicht vertreetn sein. — ES wird aber vorher an einer Dreistaaten konferenz teilnehme«, an welcher Estland. Lettland «nd Litauen beteiligt sind. Die Zweiteilung -er KonsereM ist augenfällig. AlS konstanter Faktor findet man beide Mat« Lettland und Estland vor. Während nun aber zunächst Litauen herangezogen wird, treten auf der zweiten Konferenz Finn land und Polen in Erscheinung. Der Zweck ist aber hier wie dort die Abfassung eines DchiedSgerichtSvertrageS, Auf stellung gemeinsamer Richtlinien der zukünftigen Wirtschafts politik, Entwürfe wirtschaftlicher Vereinbarungen und letzte« Endes der Abschluß, oder wenigstens die Vorbereitung zum Abschluß eines StaatenbünduiffeS. Warum da diese Zwei teilung? Dem ausmerksamen Beobachter baltischer Gtaatenpolitik ist nicht entgangen, tu welchem Maße Polen, der größt« Staat unter den fünfev, im Lause der Zeit an Sympathien bet den übrigen verloren hat. Seine altbekannten und viel propagierten Pläne zur Schaffung eines Staatenbundes vom Wethen bis zum Schwarzen Meer, der, natürlich unter der Aegide Polens stehend, einen lückenlosen Gürtel um Ruß lands gesamte Westgrenze und zugleich eine geschlossene Front gegen Deutschland bilden würde, trugen zwar schon damals» alS fie entstandin, den Todesketm in sich. Doch schien Lett land zunächst diesem Plau zuzuneigen. Auch Estlands Interest« mag er gefunden haben. Litauen jedoch, das sich nach wie vor als mit Polen tm Kriegszustand befindlich betrachtet» stand von Anfang an außerhalb aller Erwägungen, währenb Finn- land direkt gegen eine solche Gtaatenkombination war. So ist eS erklärlich, daß das durch und durch frankophile Polen seine Aufmerksamkeit mehr den tm selben Fahrwasser schwim menden südlichen Nachbarn, dem Tschechenstaate und Rumänien, zuzmvcnden sich gezwungen sah. Trotzdem aber figuriert Polen wiederum aus der Dier- staatenkonsereyz. Keine Enttäuschungen können ftine Hege- ntoniegelüste über die Ranbstaaten beeinträchtigen. Bei seinen anfänglichen Freunden macht sich aber eine immer deutlicher werbende Abkehr bemerkbar, so daß die Einladung Polens ^zur Revaler Konferenz eigentlich mehr als ein Akt der Höf lichkeit aufzufassen ist: in Wirklichkeit wäre man lieber „unter sich". Mit einer Ausnahme: der estländische Außenminister Pusta hat sein polnophileS Her, entdeckt und versäum- eS nicht» feine Sympathien gegenüber Polen zum Ausdruck zn bringen. Gehr zum Leidwesen seines Alliierten Lettland, wi« auch zum Mißfallen Finnlands und Litauens. Und die Ge fahr jst nicht gering, baß über diese merkwürdige, recht un begründete Freundschaft Estlands zu Polen der ganze Plan LeS baltischen StaatenbundeS tnS Wasser fällt. Die estländische Freundschaft für Polen ist tatsächlich höchst eigenartig. Die wirtschaftlichen Beziehungen Est lands zu Polen könen schon wegen der räumlichen Ent fernung nie einen.intensiveren Charakter annehmen. Weder -Lurch Grcnzuachbarschaft, noch durch Rasienverwandtschast ist Estland mit Polen verbunden. Wohl aber -ecken sich sein« wirtschaftlichen Interessen mit denen Lettland» und Litauens, Nicht nur, -aß der gesamte Export aller drei Länder: fast ganz auf Deutschland und England eingestellt ist, sondern auch die gemeinsame Abhängigkeit vom englischen bzw. ameri kanischen Kapitalmarkt ist augenfällig. Zudem ist durch da» enge lettländfich-estländische Freundschaftsbündnis bereits -er Kern zu einem Haifischen Staatenblock gegeben, nnd die Ein- beztehnng de» den Letten stammverwandten Nachbarn Litauen wäre eine logische Erweiterung desselben. Im Norden Est lands aber lasse» die kulturellen, politischen und rassenver- wandtschaftfichen Beziehungen z« Finnland eine estnisch« finnische Allianz alS naheliegend erscheinen. Gegenüber ollen baltischen Staatcnbnndplänen Sqt sich Finnland bisher am sprödesten verhalten. Politisch und kulturell gravitierte eS stets mehr nach Skandinavien hinüber, wirtschaftlich steht eS am gefestigtsten und unabhängigsten da. ES ist aber nicht ausgeschlossen, daß die radikale AbrüsiungS- pülitik der skandinavischen Staaten zu einer Isolierung und dadurch zu einer zwangsweisen baltischen Orientierung Finn- kandS führen wird. Der neulich abgestattete Besuch deS sinn- ländischen Präsidenten Rclandcr in Reval kann alS erstes Symptom für eine solche neue Einstellung angefprochen wer- den. Wettere Anzeichen beuten darauf hin. daß die „baltische Orientierung" tu Finnland allmählich die Oberhand gewinnt. Am unangenehmsten wird die wankelmütige Haltung Est- landS in Lettland empfunden. Der im November 1028 ab- geschlossene Vorvertrag über die WtrtschaitS- und Zollunion schien die Gewähr für eine enge Zusammenarbeit dieser beiden Nachbarn zu geben. Tatsächlich hat sich auch tm Laufe -er Zeit daS lettländisch-estländtsche Verhältnis zu einem allcrengsten Freundschaftsbündnis beider Völker entwickelt, welches noch in letzter Zeit durch den gegenseitigen Besuch der Staatsober häupter nachbrücklichst unterstrichen worden ist. Während nun aber der kluge lettlandische Außenminister Meicrowicz, in der richtigen Erkenntnis der für sein Land notwendigen und zweckmäßigen Politik, unter Hintansetzung seiner persönlichen polnophtle» Gefühl«, sich für etn Abracken von der polnischen i!
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