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Dresdner Nachrichten : 17.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187104177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-17
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.04.1871
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llsrratr FmiMvmm«,: > «dend» a. »nutaasi tztttagv 12 Udr ^tenftra-e I»; .« Nt»st«dl: V,chdr»cker«i »-»«»h. P«bl»r. «rKloftergasfe». i» dies, vlatt, ßnyn ti»« «rsvlgnich, ^ Brrbreiiuog. «mflage, M»0»« Eremxlare. Tastcblatt für Untrrhkltnng und GeschSiftGrttchr. Dn.ck und Eiffmthrnn der Herausgeber: ilkkpsch L ^rtcharst,. - V« raat'vor tlicker Restaeteur: A„!NU. ^fschckrdt. ^öon«ttn<«1k BirrtckjLhrlich Sei un««lgkldli»<-krr'» struiig in'« Hon». Durch die kilniql. P«H ditrlkljiihll.AstsSstp. «Ziozel»« Nuniuxr» I Az- Vnseratenpretse. stzllr dr» Ramn kirrt, zelpalKnru Heil«: I Ng>. Untre „<Liiigrs««drE di« »jril« 2 Agr. Nr. IM. Sechszehitter Jahrgang. DWMWWD^T.ettAÜ-.MkLMrN Dresden. 17. April. — In der Nack?t vom Lonnavcnd zum Sonntag verschied nach kurzem, etwa achttägigem Krankenlager der Gel,. Mcdicinal rach Herr v>. mn>l. Hermann Walther, President des Landes Medlciual-Collegiums und Leibarzt Sr. Mai. des Königs. Kitter hober Orden. — Die hiesige Dresdener Kunsigcnoiscnickiait begeht Dleno- lag den 2ü. d. M. die Fstcr des IstO-jäbrigen Geburtstag« s UIHrrcht Dürer'S inelncrau««ero»bentlicl)cn Cseneraivcr«anri»lung. — Daö unter dein 'Namen „Dresdner Sprach- uns Handels- Institut" l8v:i gegründete Special Institut iür Sprackmiter rlcht, daö zur Untersck?eidling von spater rntilantenen äbnlichen lluternehrnungeri mit Bewilligung deö Studtralbeö das Dresdner Stabtlvappen trügt, ersreut tich einer größer», Fregucnz, alö se. Besonders hat eö sich zur Ausgabe gestellt, de» vielen hier nur vorkbcrgehcnd sich aushaltcndcn mchtdeut ckccn Fremden dav Deutsche beizudringen. Daö Institut findet allseitige Anerken nung und ist selbst überm Ocean bekannt. Das statisilsck?e Schülerverzclchnisi weist Tausende von Personen jedes Alters «nd Geschlechts nach, die im Hause des Professors H. Mutd, seit besten lchadriger Thätigkcit Im Gebiete der Sprachwisten- ichtist, Ausbildung gesunken. — Der am der Borngassc Nr. 2 erste Etage wohnhafte Etui Fabrikant Brnno Leidig, der nach lOjährigem rstuscntbaltc auch daö Schicksal hatte, aus Frankreich auögcwicsen zu werden, fertigt die dort üblichen sogenannten Erock-rto, Tragen von Holz, die rö gestatten, aus dem Rücken eine bedeutend schwere Vast bequem zu trage«« und sie eben so bequem wieder abzulegen. Diese Tragen, welche weit praktischer sind, alö unsere Tragkörbe, Und sozusagen eisensest und i» Folge ihrer Einfachheit sehr billig. - Bekanntlich war der sonst so Melodien- und bicrrelchc .Wrnergarten in Neustadt längere Zeit hindurch für Massen- quartier eingerichtet. Derselbe ist »»»mehr, nachdem letzteres geschlossen, für frühere vergängliche Bestimmung bei Errvachen des Frühlings und deö Friedens wicdcrgegebcn. — Die Franzoscn Erben rö bucbstäblick, ans ihren -Na poleon „gemünzt"; den» cö liegen unv die Abdrücke einer Münze vor. die von goldfarbiger Broncc in der Größe cincSDoppcl-Napo- levnöd or gcfettigt bei eincin Durch,nesscr von 27, und einer Stärke von l'/r Millimeter In Frankreich gefertigt ist. Die Vorderseite der Münze zeigt daö Porträt Napolconö mit der preußischen Pickelhaube. Sills dem, einen Hunde-halsbande übn- Itchen Collier, paradier daö Wort „Sedan", und daö ganze Medaillon ziert die Umschrift: ..Acqxgoan UI., I<? mi«!ir»l>lo, i,r,«<»n»ioiB. Die Rückseite zeigt die anstatt deö stolzen Adlers ans einem Kanonenrohr hockende Nachtcnle mit der llni- sthrikt: „Vuinpno lstatt I.'liinmeo» 2. Deckender l8bl. 2. Scptcniver 187«." Wer Schade» hat, dar! für Spott nicht sorgen. — In den Nachmlttagöftttndcn deö vergangenen Sonnabends »«hrcn 5 beladnc Stkinivagcn die soclenanntc Mühlbrücke hinab, ohne dass sich die Führer die Müde nahmen, anzuschlciien, rvokrei mu letzten Wagen durch dessen zu schnelle Bewegung das eine Pferd bei der Annenkirchc zum Hinstürzer» kam und an der Deichsel iin Galopp de» ganzen Brückcnberg hinunter geschleppt nmrde. Der arinc Schimmel war am ganzen Körper vom Straftcnkotbc besudelt und bcs.hu»den, alö er aus dem Frci- derger Plane endlich wieder mit Mühe auf die Beine gebracht nuirdk. Glückllclmweise Eilte daö Tbicr bei dieser Katastrophe weiter keinen Schaden genommen. - In der Behausung cineo aus der groben Frohngasse wohnenden Tischlers entstand am Sonnabend Nachnrltkag Fcucr- türm, in Folge dessen sich die Fenrrwehr sofort an Ort und Stelle begab. Ein Geselle des Tischlers batte die Idee, sich ein Bccisteak zu braten und dazu Hobclspanc vcrwcnd.t. Während deö Bratcnö begab er sich einige Augenblicke in eine andere Lokalität nnd entzündete» sich die naheliegenden übrigen Hovel- spcknc. deren Flammen denn doch das Platzen d.'r Fensterichel- ben bewerkstelligte. Die Feuerwehr beseitigte Icdvcb alle Geiahr. — Wie «vir erstihren, haEir in der Stacht vom Sonnabend zum Sonntag unbekannte Diebe auch der hiesigen städtischen Arbcitöanstalt einen unwillkommenen Besuch gemacht, indem sic von auhen eine Fenstersckrcibe clndrücktcn, den Flügel auiricgcl len, cimllcgen uno eine Partie neu für den sofortigen Estbrarxh der Jirsasscn vergcrichtcter Wäsche stahlcn. — Der seltsaine Patt. Was doch nicht selten für komische Dinar passircn, wcim ein Giaö Wein die Köpfe illiuninirt hat. So sahen neulich zu Dresden in einer Weinstube Künstler und Kansteutc kn hoher Fröhlichkeit beikammen; zwei stdclc Nlänncr mid Originale von Hauö auö. die sich scl'vn länger kannte», beschlichen, Brüderschaft zn machen, fick. Du zu minien. Wie Vor Akt mit den gcstilltrn Gläsern loogchcn und Sta.hkö uni die zwölfte Etlindc - der Brnderknh geschehe!« soll, sagt der Eine: „Halt! nur inlt der Bedingung. Mr dwzrn uns, aber nur Bor mittags, de» Nachmittag gilt'S nicht mcbr, da hciht cö Sic." Der Andere ging aus de» Vorschlag ein, und wer dawider Sandelt, ist einer F-laiche Wein verlustig. Närrische Kauze. - Ei» neugieriger Brief, dem jcdcnsallö der !» Döhlen angebrachte Briefkasten zn enge war. guckte, ro wirb ein Iabr bcr sein, zu dem Spalt heraus, »lckit ahnend, dah er der intcl- Icctuelle Urheber zu einer Reihe fortgesetzter Diebstähle sein werde. Ein Arbeite- ln der naben Gi hstabliabrik bemerkte tie fen Brief und dachte er könne ebenso gut der Adressat sein, a.S der aus dem Briete oerzcicimcte und nahm letzteren mit. Der Versucher hatte seine Schuldigkeit getban, t<> minmehr ertappte Dieb doltc gettlndigcrmahcn Inneibalb Jahresfrist biö vor Kur zein wrtibährcich nächtlicherweile Bestie heraus, worunicr an h sich solche bc andcn. die Geld enthielte», daö Irdoch nicht dccia- ritt war. In der Nacht vom Frcitag «um Sonnabend crcig- uete sich auch nock, ein Einbrnck'ödicbstahl bei einer Bcrginanns- witstve in Döble», bei welcher UiucrstützungSgcldcr vcrinuihet, aber nicht gefunden wurden. Der Urheber dicier That, sowie der Brieskaitensrancllrcur blieb nnbckannt, b.rlb aber lcnlic sicl) der Verdacht aui du, genannten Arbeiter; cö wurde l »ich die Pollzciorgane recherchjrt und bald erfolgte auch das Geständaiü, dah der Arbeiter der Postkasteniranltircur seit Iahwöirist ßvveseu lei. Der Postdiebsstrhl »var rasstnltt und ungcsdött gc- oirbcir. Indem dir erbrochenen «nd grkescnrn Brirse, nachdem Mitredacteur: Theodor vrodisch. Montag, 17. April 18Äi. sic ihres Inhalts beraubt, wieder I» den Kasten geworfen wur den. Lange Zeit fiel der Verdacht ans andere P. rsvnlichkciten, blö eö endlich gelang, den Döhlcner „Kaiab" zu erwischen. Ich Könlgswa de del Annabrrg tanckck ein neuer McistaS aus. der eine» rcl'tdcutjckst» Vlameri, E hrislian Gotlhel« Gebhardt, trä«gt und i», Annaberger Wochcnblattc eine „Octscntllche Be kanniniachniig an alic Gcnrcinden aui Erden" erlassen. nach welcher er bereit ist. eine echt christliche Religion in der ganzen Welt vorzubereiten. „Wer da" so fährt der Könlgdwa'.dcr Reformator fort, „mit oder gegen mir, so ich nun dasiebe im hübschen Manneöcmcr. wanteru will, der soll fick, melde». Ich wohne im Reiche Deutschland, in Sachsen, in Königvwaldc de! Annaberg. Und bei diese, Bekanntmachung wünsche nicht nur In der Nähe, sondern auch in der Ferne den Lesern Liebe, und bitte, bau tcin Spott geschieht" re. Für diesen Spott durste der gute Gebhardt nicht sorgen: denn schon die nächste Numnicr deö tasigc» Wochenblattes brachte eine „öffentliche Erwiderung an den Gründer der neuen Religion", in welcher Alle, die ge sunden Verstand haben, ermahnt werde», fern zu bleiben. - Meitze,>. Die amEharfreltage im hiesigen Dom ver anstaltete geistliche Musitausstihrung war von Herrn Musik direktor Hartmann abermals mit vielem FIcitze vorbereitet worden, und hatten auch diesmal mehrere Mitglieder der königl. Kapelle ihre dankciiöwertlce Mitwirkung hierbei gewährt. Das Proglamm bestand auö Werke» von Sen. Back'. Palestrina, Gallus, Clarl, Händel, Beethoven. Mendelssohn und Merkel. Die Solovorträge hakten Frau Bcllingrath-Wagncr, Fräulein von Sorge» und Herr Fiedler übernommen, und ist vor Allem der ganz vorzügliche» Leistungen der Frau Bcllingralh-Wagncr zu gedenke», deren vollendeter Vortrag sich durch die edelste Ebaracterlstlk und treueste Gcsühlöu>«H'lheit auözcichiicte, und deren künstlerisch dnrchgcdildete, melalkvollc kräiiigc und tabci schme.'zrelche Stimme zn allseitige« Bewunderung bliiri>-. Die verehrte Künstlerin sang die Arien „Mein gläubiges Hcrzc :c." imlt Orgel- nnd Ecllodcglkitungi v. Scb. Bach, und: „Höre Israel re." auö dem Ellas v. Mcutelv«ohn, nnd war nament lich die letztere von gewaltiger ergreifender Wirkung. Fräulein von Sorgen iang mit höchst ivbknöwrrthcm Gelingen ianstcr einigen kleinen Particns die Arie: „O her' mein Fieber, rc." nutz Samson von Händel, sowie auch Herr Fiedler in seinen Vorträgen AncrkkmiiingswcNhcö leistete. «Inen wahren Hoch- gcnnst gewährten ferner dkc meisterhaften Vorträge deö Hemi Hoforganist Merkel aus der neuen von Vwrcn Kreupbacl in Borna gebauten ganz vvrtrcstlick'cn Orgel, und w.ar ichon die Wiedergabe der Bach'icbc» -ä-moii Fuge eine höchst gelungcnc, so machte doch dnö Händel'sche (>-imsti Esnccit mit Orchester, iwelckres wohl seit langer ^iclt xlstc Vc'ai inikder zur Aus- siihrnng kam« einen so gewaltigen Eludrnck, datz cs unbedingt mit zu den Glanzpunkten deö ConcertS gezählt werden kann. Dank dem hochgeehrte» Meister für diele ans,gezeichneten Lei stnngcn! Herr Kammer«nnslkuS Böckmann spielte mit der bekannten ausdrucksvollen Vorckrazöwelse ein Adagio kür Cello lind Orgel von Vach, sowie Herr Kainmermii,'i!riö Mctcnnd mit Herrn Merkel rin von letzterem eomponirlcS Adagio kür Violine nnd Orgel in wahrfmit gclungcnster Welle vertrug. Die Cllörc ttencir wir in numerischer Rücksicht clnc etwas gröbere Ausdehnung gewüm'chl hätten« lösten ihre zum 2 heil schwierige Ausgabe mit grotzcr Sicherheit und war die Gcsamint- wirkung aus daö zahlreich vcrsamincltc Piibllkuni eine außer ordentliche. Daö Ganze leitete Herr Musittirector.'>artma»ii mit Präcisiv» und Energie. Alle» Mitwirkcndcn, so wie nam-ntllch den geehrten Mitgliedern der kdnigl. Hvlcapclie, wclckic durch ihre anerkannt mcistcrhastcn Leistungen daö llnter- ncbi cn unterstützten und dadurch wesentlich.zum Gelingen dev Ganzen beitrugen, sci hierdurch der wärmste Dank gebracht. Ocsfentliche Gerichtssitzung vom l 2. A prll. „Es kann nicht von Creditbetrug die Rede icin. da Beide ge rne rb mäßig aui Betrug anvgegangcrr stnd". so entgcgncte iin Schlußvorteng die Staatkanwaitichasi der Verti'eidignng. Car! Friedlich Otto Hösel ist des Betrugd und der Partircrci, de«. Hrl'lerci, ZnliuS Hcrrnann Gertick' dev 'Betrugs und der Unlellchlagniig, und die Ehesra» deo Erstercn, Bertha Auguste verehelichte Hösel, gcvorrw Kegel, säunntlich von hier, der Be günstigung zn Betrug angckiagt. Der Wsährigc Hesel hat die Schlruiinacixrci erlernt; von INN bis Ente August l8l« war er an der Lcipzstp-Drct-dncr Bahn szulctzt alö Bremicr« anac'lclil; seit seiner Entlassung betrieb er Handel ivhnc im Bests von Baarvermögen zu lein i. Iin Jahre l8«k; bat er schon in-Him burg eine stmoiiallichc Gesängnißstrafc wegen Diedstabiö ver büßt. Geltsch m Schirhmachcr und der Sob» cincö an der 'Bahn Angestellten Z» den 12 vorliegende» Fällen beläuit sich die Gesammthöhr der aus rcchtöwidrigc Welle erlangten Euin men bei Hösel aus über 4«« Thlr., dci Geitsch aui bci»al.«e 4««« Thlr.. die Ehelrau HöselS ist nur in einem Falle mit bethclligt. Am 2«. Oktober vor. I. ermiethete der Airgci-'agtc (Vstick? ei» Pianino vom Vi.nrofortev rlcibcr NicrluS hier, F-ranenstraße. Der Errnlethcr legte sich den Namen „Arthur Güniher" dci. NictA lange daran« criuhr der Verleiher, daß sein Instrument, an Werth IllO Tblr., in Antonstadt an eine» Rrstanratcur ««»» Verkans anögebotcn Worten sei. Zeuge Riccius kan, noch zu rechter Zeit, um sein Elgcnthuin drin Pseiido Günther nick?t iäirgcr zu lassen. -- Der Angeklagte Hösel schuldete ferner der Lausitzer Lelnwandhäudlerl«'. Frau Diel«? iür entnommer»: Lein wand eine Summe Geldes; am Scplernber vor. I. kam Genannte zn dein Schuldner, um daö Geld cinzncassircu; dav kam Höiel nicht gelegt«,; um daher die Gcichä'töirau au« an dere Gedanken zn bringen, empiahl er ihr cincn neuen Kunden, welcher ein „großer Schneider" !ci nnd ..Lic«clu,M>r iür daö Militär" hcibe. Dieö war Niemand Geringeres, als Frcu«,d Gcitieh, welcher dainalö eine Nälnnaschine von, Nähmaichinen- sabrikant n Weltzinaun hier entliehen und für denselben die Näharbeit — Beinkleider «ür'v Militär - lieferte. Hösel nah», Interesse daran, daß ei» Geschäft zwischen der Dictzc und dem Geltsch zn Stande kam und hatte er schließlich daö Vergnügen, zu sehen, daß Zeugin Dielrc dem Angeklagten Geltsch für 8? Thlr. Leinwand käuflich überließ. Barzahlung wurde der Ver- läuicrin vcrsprvclrcn, cö sci nur um „einen Gang" zu khun; «nit dieser Hossiumg »vurdc sie entlassen. Pünktlich stellte sic stch wieder ein, — dieselbe leere Vertröstung, - «schmalö nichts und die folgenden Tage abermalv nichts; ia, znlekt, nachdaO. die Verkäme, !» ihre Waarc rrieder zurückvcrlangte, stellte Geitsch« sicl? ganz unwillig über die angcblich langsame Auszahlung der Mllitärcomminiou. „ick? muß mir wegen dem Gelte aus d««i Zeughauö noch ein Paar Stiest-hohlen ablausrn", so suchte « die Betrogene zu tauschen und hinzubniten. Daö Nichtzurüek-! geben der Lelnroand hatte Höir! Insolcrn nrtt bewerkstellige» «reisen, aid er dieselbe verpländetc; voin Psantschilllng gab a; dein Verbündeten nngciäbr 8 Thlr. So endete dieö Geschält und beide Betrüger sehe» ihrer rool'Ivcrticnten Strafe entgegen. In jenen Tagen wurde dieselbe Zeugin Dictzc (welche ohne hin <n k?eklagen. da ihc ifheinann am der Balm verunglückt, und dadurch arbcltöuniählg geworden, so daß die Frau nun: auch noch für dcsscn Lebensunterhalt mit zu sorgen bat) noch! einmal daö Opisr deö Angeklagten Höici. unter dem Vorgehen/ er wisse eine Käustrin, wußte er der HandelSstannoch87Ellen, weiße Leinwand, im Wcrlhe von 21 Zhlrn., sowie 2tt Ellcnj rotbe dcögl., im Werthe von4 Thlrn., abzusck'wliidrln. Obwoht die Vcrkäuicrin die Waare dem listigen Käuicr nur unter der Bedingung: „Entweder Geld dafür oder die Waare zurück", überließ, so erging cö ihr auch in b cicm Falle nicht bester. siL bekam weder Geld, noch Waare und jammert heute: „Alle- ist weg!" — Sodann sind die drei hiesigen sstäl'niasck'InenfabrE kanten Wcitnnan», Großinarni und Schmidt. Elftere um te 2» Maschine» im Wertste vo» zusammen W. beziehentlich 8<«Thlrn» nnd Letzterer um l deSgl.. a» VKrtb :!2' - Tl?lr., aeichadigv wt'ldc». Beim ersten dieser fünf Fälle ist Hösel der Betrüger^ während Gcitich lm Hintergriintc »rllipiclt, ca die Psarrdschcina bei ihm borgesliiicen wuide». Uingekcbrt ist'o In Betreff deri zweite» Maichine von W„ da ist Gcilick? deö Betrugs angeklagt^s ivährcnd Hesel hinter den Cvirlissen spielt. Bezüglick? der isünf- >cn« zliäl?»laichinc arm dem Sci inidt ichc» Gcschäit ist Geists des Bctruaö angckiagt und die verchciickge Hösel steht als Mit schuldige da. G. ließ die criiucthcte Aiaick'inc in sic HLsel'schej «angcblich die scinige« Wohnung bringen und tzaite angegeben^ er beiße „Hermann Kegel", sei „Eisenbahner" »nd nur von^ VIS 10 Ilhr VormiltagS zn trcnc». Dcrngrsolgc Irak zur fest gesetzten Stunde der Verabredung gemäß ein Diensimann mib dem gcnannlen Gegenstand und las GcschästSicäulcin, Zeugt»! Fleiichcr, aui der Alaunstraße Nr. W vier Treppen ein; Gcinch, wela-er gar nicht da wohnte, war n!ck?t anwesend und die An-' geklagte Hösel wie- die Ankomincndur sa,irmt der Maschine an-- «äuglich ab, weil keine Fainilie, «AamenS Kegel, da wohne, 'kernige Minuten da «aast kamen diestibci' «bieder «urück und G^ tau« mit. Er blinzelte der verehelichten Hösel mit den Auge» zu mit miede«holte gcgc» die Zeugin F. seine irüberc Angabc. daß er da loostne, er sei nur erst kürzlich her-jezogcn, darum >r>,ne «r boir den Wüten «rock? nickt gekann!. Die Angeklagte H. tbat «lici tS. um diesen Schwindel zu bindern. Die Maschine ward joioit verpieuidet. — Zeuge Wcitzmann glaubte, alö er die Nä1'ii»>ickIN! ainstestsch überiieß, «nnsomehr gekichert zu sein, da der Entleiher ine ihn daran« arbeiten wollte. Am st». Eept. v. I. übergab mm W. zu dickem Zwecke dem G. Illtt Ellen w-eiße Leinwand zu l«o Paar Militär-'Zfinkicidcrn; allciu dem „großen Schneider" «nid ^Biilltärlicrerarile»" bcbagtc daö Ar beit.» nicht lange: cr ücicrtc nur i>4 Paar «ertige Beinkleider ab uiid brachte er den Arbeitgeber nickst nur «u» die Maschine, sondern auch nock? um de» Stoff zu 4<i Paar Beinkleidern kan rlverth iio Thlr.«, >rclck?cn der Pstichtbergeisene verpfändete. -- tziiuangS Ockober vor. I. «var Hur Lciinoandfabrlkanteu Petzolv >» Brclnig i» einer hiesigen Restauration von einen, gereisten Lnnze aus Fraiikenderg der -Angeklagte Hösel alö „ein guter Kunde, der hier ein offenes Ge«cl?äit habe", cmpkoblcn worden. Hösel saß daneben und ließ cs sich rubig gciallcn. daß sein Dachstübchen in einen schönen Laten mit reichem Waarenvor- rath verwandelt wurde um fick? nun auch alö..guten Kunden" zu zeigen, bestell;e er ioiort «ür 5,o Thkr. Leinwand. Der vor sichtige Geick'äitü.i'cmn dackste bei sich: „Na, mit der Halite wistst Du cö versuchen", und sck'Ickkc durch einen Dicnitman» .'! Ctüik Leinwand, an Wcrtb 27 Thlr. Der Uebcrbringer suchte lr» bsiianriiem Hanie de» „Laden", cr fand jedoch keinen und er fuhr. dag ein „Höiel" in demstidcn -Hauie vier Treppen hoch wohne und liclx' da, man nah.« ihin daselbst die schwer« Last av. Anstalt des «aarcn WeliboetragkS erhielt Zcugc Petzow einen Weckst«. Dieb geiuigte ihm nickst; er kam nun selbst und ailch er st'ckste vergeblich den Laden und wollte schsießllch, nach- de«n er vier Treppen bock? gcnic .cn >>»d sick' von der völiitien llinvabrheit Icnci Anerben r vcrzeugt Eitle und auch die Mög lichkeit, Geld zu bekommen, ausgeschlossen fand, seine Waarc wieder zmück haben, allein cö war Alles vergeblich. — Weit icl?Ii«nmer erging eo dein Leinwandial-rikanten Gebauer in HauS- wald. In Folge eines BeitcllungSbrieseS von Hölci und dessen prahlcriichcn Worte» glaubend, sandte der grc.se Zcuge Gc- Emer «m 17. und 24. Septtmber kür zrißimmen l.>7'/^ Thlr. weiße Lein«rand, — und Alles Ist verloren. Statt der vci' sprock?c»cn 'l'aarzahkung erhic't der Verkäufer einen werthlost« Wechsel. Anstatt die Waare zu der angeblichen Geichästögrün- düng und Militärlieierrmg zu vcrn.-e»dcn, schlug der Betrüger, nach seine» eigene» Worten, diciclbe zn jedem Prelle loö, « in nur Geld zu bekommen. Einen The» der Waarc vcrpiänk.oc cr und verknuste alödann die Pfai>dick?e>»e. — Auch dem jung. 20iährigcn Geschäftsmann Jeremias hat der betrüge» !scl?c Hegst Gelegenheit gegeben, höchst traurige Ge'ck'äitSeriahrnngen zu machen. Genannter Zeuge I. lmitc gegen <k>,dc deö JalrreS 1800 unk Anlluig l8.o dem Angeklagten H. «ür t>oo Thlr. Leinwand ln Commi'isjon gegen Wechsel gegeben. Am l ä.März vor. I. «rar ein Wechsel iallig. W, Icremlaö den Wechsel aus- gegeben. io ging er um der S i.bc>l?est Wille» ,'urz vor dem Zahliage zu Höiel und erhielt am seine >.» denici cn gcrichiete Frage: „Ob er ES Geld «?clsa»in,.n habe?" die Antwort: „Ja, eö fehlen »r!r nur nock, 20 Thlr." IereiniaS glaubte den lüg nerischen Worten und gab dem H. die angeblich fehlenden 20 Thlr. nock? haar, wodurch cr „das baare Geld noch der Waare »ach zeschmlstcn lmt". wie der Vorsitzende bemerkt; denn alö der. Zahiungötag tain, löste Hösel dennoch den Wechsel nicht ei«/ so daß a«cl? diele 20 Thlr. verloren «r aren. Herr S'aat-anwal» I),-. Franke hält in sctncin Vortrag (dcm ersten hier im Amt«! iürnnrtliche Auklagen arstrecht und bcantnrgt der Angrkiaate» Brstra««g. Der'Verlveidigcr des Hskel schen Ehepaares, HNH
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