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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361117018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936111701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936111701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-17
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1936
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Worgen-UuSsabe, Nr. S42 VirnStag, ir. NoimMrios» «qu-5-eiühr i«i ILgllih »lv«lmallger 8» ft-vwig I««< Ha«» «>o»aNich NM. r.»o, durch V«ft»«,ug MN. ».«> einlchl. a»,r Nps. «ostsed. «ahne N»ft»ustUIungssetahr) bat tt«ben»a> wbchantl. «ertarch. Stn-el-Nr. 1» M>I-, auber- balt Eachlen» mit «tnid-riubgabe 15 M>I. GegrLnoet 18SH «lnjatgenprall« It.VraUltste Nr.5: MMImeteqetl, <„ mm brat» II^NvI. «achltN, ««- «tallal v. S,mllt««-n»etgrn und Ltrllangeluch« MÄtmrte» ,etle « Npl. LXlergab. 50 «»>. — «achdru« nm mit O«eNanan«abe Dresdner Nachrichten. UnvrUanate Echrittstack« werd«« nicht miitawahrt pruck ».Verlas«Ltrpsch L Reichardt, Vreoden-A. l, Marlen straße ZS/-L. Fernruf 2)2>l. Postscheckkonto ISSS Dresden Die» Llatt enthält dir amtlichen Sekanntmachungen der Amtrhauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte« Helm Vberverstchrrungsamt Dresden tll Xlnsc/tulci/sunsen ostns Ssivelvs ^erschürfter deutscher WM in Moskau Unzureichende Auskunft -er Sowfetreglerung verlln, IS. November. Wie aus amtlichen TNlltellungen der Sowjelregierung an die Deutsche Botschaft in Moskau hervor geht. sind nunmehr in der Sowjetunion in den letzten Tagen insgesamt 23 Reichsdeutsche verhaftet worden, nämlich neun in Moskau, zwölf in Leningrad, einer in Charkow und einer in Nowosibirsk. Den zuständigen deutschen Vertretungen ist es bisher trotz aller Bemühungen nicht gelungen, die Ver hafteten durch einen deutschen Beamten besuchen zu lassen. Erst auf fortgesetztes Drängen hat das sowjetrusslsche Autzenkommissariat der Deutschen Botschaft heute die Namen von 14 der Verhafteten und die Artikel des Strafgesetzbuches mitgeteilt, deren Verletzung ihnen vorgeworfen wird. Es handelt sich angeblich um Spionage, terroristische Akte und Organisierung staatsfeindlicher Tätigkeit. Diese amiliche Auskunft der sowjetrusstsche« Regierung mos, deutscherseits als «Sllt- unzureichend bezeichnet werde«. Den« selbst zehn Tage nach der Berhastnng und «rotz mehrfacher Vorstellungen der Deutsche« Botschast «ar die sowselrnsstsche Regierung bisher nicht in der Lage, konkrete Angaben über bi« de« Verhaftete« zur Last gelegte« ftras, baren Handlungen z« mache«. Die Dentsche Botschast in Moskau hat diese» Punkt im Austenkommiffariat ausdrücklich hervorzehobo«. die Beschnldtgnngen in Anbetracht der 'ihr be» kannte« Persönlichkeiten und «ach Lage der Umstünde als völlig unglaubwürdig bezeichnet «nd in aller Norm Protest «ege« der Massenverhastnng ossenstchtlich ««schul, diger Reichsdeutscher eingelegt. DaS sowsetrusstsche Austen» kommissariat versuchte zwar, diese» Protest mit sormalfnrifti, scheu AuSsührungen znrückzuweisen, doch «mrde deutscherseits der Protest gegen das vorgehe« der Sowjetorgaue in vol, lem Umsan-e ausrechterhalte«. Kommunistische Umtriebe in -er österreichischen Wehrmacht vradlmelckuu- uvaorar SorUoor SobrUtloltuug Berlin. 10. November. Eine Ergänz««- z« den Meldungen Aber kommunistische Umtriebe in Oesterreich stellt eine Nachricht »ar, «ach der bet einer Durchsuchung deö Gepücks der Rekruten in einer Wiener Kaserne man bei mehr als ro vor drei Monaten «ingerückter Wehrmänner kommunistische Propa, gandaschriften sand. Die betresseuben Rekruten «urden verhaftet «ud «erden sich «ege« Hochverrats zu ver, antworte« haben. ». „Alk 5«, M» SeldüNn Adelt Mett" Der RetchökrteoSmtnister spricht zu -en GauamtSIeitern aus -er Vr-en-burv Bovetsano Berli«, IS. November. Die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz teilt mit: Im Rahmen derGauamtSleitertagungder NSDAP, die auf der nationalsozialistischen Ordensburg Vogelsang siattsindet, sprach am Montag Generalseldmarschall v. Blom berg. Er betonte zunächst, batz eS nicht gerade soldatische Art sei, viele Worte zu machen, denn die Schaffung der neuen nationalsozialistischen Wehrmacht spreche eine vernehmliche Sprache, die jeder, der Ohren hat zu hören, hören kann. Wenn er gerade vor den Gauamtsleitern der NSDAP das Wort ergreife, dann deswegen, weil die Uebereinstimmung von Volk und Staat der eigentliche Kern des Nationalsozialismus sei. In diesem Zusammenhang betonte Generalseldmarschall von Blomberg die Gemeinsamkeit der Ausgaben von Partei nnd Wehrmacht: Die Wehrmacht und die Partei gehören im neuen Deutschland zusammen. „Sie wissen", wandte der RetchSkriegSminister sich an die Gauamtsleiter, „das, der Führer das neue Deutschland auf zwei Grundpfeiler aiifgcbaut hat, die Partei einerseits, die als politischer Willensträger das Volk politisch führt, formt und erzieht, und auf die Wehrmacht anderseits, die als einziger Wafsen- trägcr die Nation militärisch zu betreuen hat. Diese klare Anfgabentrennung ist notwendig im Interesse der sach lichen Arbeit. So klar die Ansgaben von Partei und Wehr macht getrennt sind, so stark und fest must bas Vertrauen sein, das beide miteinander verbindet. Wir ziehen alle an einem Strang und arbeiten alle für das gleiche Ziel. Die Grundlage des gemeinsame« Vertraue«» aber kann ««r die «ationalsoztalifttsch« Wells anscha«n«g sei«, den« «tr alle sind die Soldaten Adols Hitlers. Nationalismus nnd So, zialiSm « S find ja im tiesfte« Sinne dasselbe, «nd «in guter Soldat must a«ch ei« g«t«r Nationalsozialist sein." Generalseldmarschall von Blomberg sprach bann über da» Problem „Soldatische- Ftthrertum und Vorgesetzte". Er er klärte, batz hier spitzfindige Untersuchungen nichts nützten: Ob Vorgesetzte oder Führer, ob Untergebene oder Gefolg- schäft, die Wehrmacht braucht straffste Manneszucht, blindesten Gehorsam, ja Gehorsam gegen die eigene ttcberzeugnng und Härte in der Lebensführung, mehr Härte nnd Gehorsam, als jede andere Organisation. Unter all diesem bars die Kameradschaft nicht leiben. Nur soll man auch hier nicht in den Hehler verfallen, Kameradschaft gleichzusetzen mit Anbiederung, Formlosigkeit und Weichheit. „Wir wollen gewitz in der Wehrmacht Kameradschaft vom General bis zum jüngsten Rekruten, nnd wir haben sie. Wir sehen die Ehre des Offizier» nur in der Erfüllung gröstter Pflicht. Wir wollen einen Gehorsam, der ans da» vertrauen zwischen Ftth- rung und Mannschast beruht, aber auch den Gehorsam, der dem Inhaber de» Amte» gilt, ganz gleich, ob er «ine Kom panie schon Jahre hindnrch führt oder ob er mitten in der Schlacht an die Stelle eine» gefallenen Vorgänger» tritt. Ich -lande, daß die «»zietznng «nserer Sol daten nach diesen «rnndsützen nicht »ne der Wehrmacht, sondern auch der Partei nnd dem ganze« dentsche« Volke dient, da i« dieser charakterliche» Sch«l««g ««d Erziehung ««ferer Inge«» dergrößteNutzeuderallgemeine« Wehrpsllcht lie-t." Zum Schluß feiner Rede führte Generalseldmarschall von Blomberg das Wort Friedrichs des Groben an, batz nur die groben Beispiele und Vorbilder die Menschen erziehen und formen. „Wir haben das Glück", so erklärte er unter tosen dem Beifall, „batz wir nicht um Jahrzehnte und Jahrhunderte -urückgreifen müssen, um ein Vorbild zu suchen. Mitten unter uns lebt der Mann, dem das neue Deutschland, Partei und Wehrmacht ihr Dasein verdanken. Ihm nachzuleben und ihm zu folgen ist einfachste Dankes- und Ehrenpflicht. es sollte in ga«, Dentschlaud bet alle« Mensche« ««b del de« Organisatioue« aller Art kei« anderer Raum sttr Shrgei, ««d Wettbewerb Vorhände« sei«, als der, dem BorbildAdolsHttlerS möglichst «ahe z« komme«. Dari« fleht auch die Wehrmacht ihre Aufgabe und damit trifft sie sich mit der Natioualsozialtftische« Dentsch«« Ar, beiterpartei." Die Schlußworte de» Generalseldmarschall» von Blom berg gingen unter in dem tosenden Jubel der GauamtSletter. Burakommanbant Manderbach bankte dem Generalfeld, marschall für seine Worte und brachte den Dank aller An wesenden an Generalseldmarschall von Blomberg für die grobe Leistung der Schaffung der neuen nationalsozialistischen Wehrmacht zum Ausdruck. Dem Vortrag wohnten RetchSleiter Dr. Ley, Gauleiter Groh 6, Hauptamtsleiter Selzner und Generalleutnant Kühne, der Divisionskommandeur von Köln, bet. Gzspl-st-n tn elnrr Vukverfabrtt - 3« rote ParlS, 1«. November. I« der Pulverfabrik von Saint EhamaS bei Mar, kille erfolgte am Montagnachmtttag eine Explosiv«. Sine Mitteilung a«S de« Hauptquartier d«S 1ö. Armeekorps d«, zissert die Zahl der Todesopfer ans >0, die der verletz te« ans rvo. In Marseille wurde« Lastkraftwagen beschlag» «ahmt, «m die Verwundete« von der UnglückSftell« beschleu nigt fortschasse« z« könne«. Ueber da» Unglück werben noch folgende Einzelheiten bekannt: Um 1öM Uhr brach tn einer Werkstätte der Pulver- fabrtk Feuer au», und zwar in einem Raum, in dem Gelb- pulver heraestellt wird. Die Sirenen der Pulverfabrik ver- kündeten Feueralarm, und der Fabrikbirektor, zahl- reiche Ingenieure und die mettien Arbeiter begaben sich zur Brandstelle. Kaum hatten sie sich dort einaesunden, al» eine ungeheure Explosion erfolgte. Unter den Toten be- findet sich auch der Direktor der Pulverfabrik. Die ge- nau« Zahl der Verletzten kann noch nicht angegeben werden, da sie aus die Krankenhäuser von «Ix, Marseille und Salon ver- teilt find und zum Teil auch nach Anlegen von Notverbänben nach Haus« gehen konnten. Die «ufr8umung»arbeiten und BergungSbemühungen dauerten gegen Mitternacht noch an. Die Deutschenverhaftunven Ursprünglich hat man in Moskau fünf Deutsche ohne Angabe von Gründen verhaftet. Inzwischen ist die Verhaftungswelle weiter gegangen. Trotz des scharfen Protestes der Deutschen Botschaft, auf den man e» im Kreml bis heute nicht sttr nötig gehalten hat, zu antworten, hat man weitere Deutsche —insgesamt dretundzwanzig — in die Kerker der GPU geschleppt. Zunächst hatte eS den Anschein, als wenn die Sowjets auch die Angehörigen anderer Nationen ver haftet hätte. Gerüchte gingen um, datz es sich um Schweden, Oesterretcher und Polen handle. DaS hätte immerhin die Möglichkeit einer gemeinsamen Aktion der betroffenen Staa ten gegen das neue drohende Justizverbrechen der Sowjet» eröffnet. Aber im Kreml war man schlau genug, diesmal Deutschland allein anzugreifen, in der Erwartung, jede ge meinsame Protestaktion der zivilisierten europäischen Staa ten damit abzubiegen. Ofsestbar möchte man sein Mütchen einmal nur an unS verhaßten Deutschen kühlen. Und tn welcher Art man das besorgen will, das hat die Behänd- lung bereits erwiesen, die man den deutschen Verhafteten und der deutschen diplomatischen Vertretung zuteil werden Netz. Nicht nur, datz man auf den deutschen Protest und die deutschen Vorstellungen sich tagelang in ein bequemes Schweigen hüllte, hat man ebensowenig den deutschen Opfern der roten Klassen justiz gestattet, mit ihrer Botschaft in Verbindung zu treten, damit ihnen von hier ans der einfachste und selbstverständ lichste Rechtsschutz zuteil werden kann. DaS einzige, was man bisher von sowjetrusstscher Seite über diesen unerhörten Bruch jedes Völkerrechtes gehört hat, ist so lächerlich, datz man eS als Begründung überhaupt nicht ernst nehmen kann. Wir hören, daß die letzten tn der Sowjet union noch tätigen Deutschen sich der „faschistischen staatsfeind lichen Umtriebe" gegen den Bestand der Sowjetunion schuldig gemacht haben sollen. Dretundzwanzig Deutsche, von denen elf in Leningrad, elf in Moskau und einer in dem ent legenen Nowosibirsk lebten, sollen die Sicherheit des Sowjetreiches angegriffen haben! Dieser Borwurf gegen ei« zerstreutes Häuslein von Menschen ist derart lächerlich, daß er wie ein ganz übler Witz anmuten würde, wüßte man nicht aus Erfahrung, daß eS hier für unsere betroffenen Volk», genossen um Leben und Tod und alle Schrecken sowjetrus sischer Juttizkomödien geht. Früher hat man sich tn Moskau noch etwas mehr Mühe gemacht, wenn man das Bedürfnis hatte, einen politischtn Schauprozetz zu veranstalten. Da waren die Angeklagten wenigstens Männer, denen man eine führende oder einflußreiche Stellung in der Sowjettndustrte zugewtesen hatte. Diese» Mal handelt «S sich um Friseure, um Buchhalter, um Instrumentenmacher, Musiker und um den leitenden Bertreter der letzten ausländischen Betriebs konzession, die eine DreSdnerFirma innehat, die tn Moskau Zahnpasta und Haut krem herstellt, Dinge also, die vielleicht noch der ursprünglichen Sowjetausfassung unnötig sind, die aber feit langem bet der roten Herrenschtcht wieder hoch im Kurse stehen, wenn auch nicht ganz so hoch, wie die Pariser Modeschvpfungsn, die Schminke und die Lippenstifte, mit denen die Frauen der bevorzugten kom munistischen Kaste so verschwenderisch umzugehen pflegen. Aber braucht man sich überhaupt noch die Mühe ztt machen, mit der Lupe nach dem leisesten Anhaltspunkt zu suchen, der für die Deutschenverhaftungen gegeben sein könnte. Aus langjähriger Erfahrung mit der roten Klassen justiz wissen wir, datz seit je die einzige Ursache hierfür da» fortgesetzte Bedürfnis nach Gchauprozessen ist» durch das man dem Nolke Sünbenböcke für die eigene Unfähigkeit liefert und gleichzeitig jedes OpposittonSgelttst durch Terror ohne Ende ntederhält. DaS letzte schaurige Beispiel daslir bot ja die Ausrottung der sogenannten Trotzkisten, eine» Teiles der alten Anhänger Lenins, die dem Kreis um Stalin und dem Befehlshaber der Roten Armee, Woro schilow, unbequem geworden waren. Man hat tn Ruß land und im AuSlanbe die Hinrichtung dieser Leute damit tn Verbindung gebracht, baß der Srei» um Stalin infolge der angegriffenen Gesundheit des SowIetdiktaiorS rechtzeitig die Konkurrenten um die Nachfolgerschaft beseitigen wollte, Immerhin war dieser Prozetz «ine rein kommunistische An gelegenheit, die nur die Sowjet» selbst angeht« Aber auf- keuler I^itersriselle vmselisu 8ette 10
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