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Dresdner Nachrichten : 18.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190410180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19041018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19041018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-18
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.10.1904
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Nnnadme tion Nnkünkiautiien bis nachmilta»« o Ukir Soun- und Sciertaa» nur Mariemtrabe ss von N dis '/,t Udr Die l ixaliiaeüirund- «eile lca. s Silben' -o Via.. An. tiindiaunae» aus der Pnvaiiciie Zeile Ls Dia.: die s ivalliae Zeile aui Tert. leite so Via., als Liimeiaudt Zeile M Via. In Nummern nach Soun, und Feiertagen i ivallirc Grundieile so Via., aus Privaticiie ao Big.. Livallige Zeile aui TerHettc und als Emaeiandi So Pfg. Auswärtige Aus. träge nur gegen Vorausbezahlung. Bciegblälier werden mit io Vig. derechnet. vernivrechanschlud: Amt I Nr. U und Nr. !i0W. sj^Mner Zcftmuck 08car 28ckeile krsxer 8tr»88v 13, Leics siorämanfliitru^e. s< Qll.. s> KE0S5. OG v OO I-v Lt» L /4S02. IUIei88iier Wmmkliineil ^ davon Vtvltruk! ^ »aupt-XIeelsrlaL« bei Ar. Lldvi-Iini «It, AsocIni«ULvr lleprrLtlmii »Iler »zstem« in eigener N'erllMt. luedvarvu. l-Süsp lioelilsilm üglltseliöl' li. ^ l«i Mn Mllllsi'li8N fa^dsn uin! »v8ön- >i. psistotstoffe Ilvrmrinn korselivl, Kill,„«ton pi-olvon «eL E- 8vi»virvi8tp»88v 1V. ru dllllg8t8N ?I'8l88N. «r. 8»«. Nationalliberale Gärniigrn und Klärungen. Z,„» tzlbleben des Köickgs Georg, lieber-' 'Mutmaßl. Wuterung: sührung der Leiche. Eoangcl. Bund, Taubstunimenanstalt. Russ.-jap. Krieg. Lvtlcrieiiste. > Mild, meist heiter. Tieustiill, 18. Oktober 11W4. RatlonaMberale Gärungen und Klärungen. Der jüngst in Bochum obgehaltene Provinzialparteitag der westfälischen Nationalliberalen findet in der Presse lebhafte Beachtung und wird allgemein als wesentlich für die weitere Entwicklung der Partei beurteilt. Die „Hamb. Nachr." er klären, daß damit „zum mindesten eine bedeutsame Wendung" eingetreten sei, die „Nordd. Allg. Ztg." nennt den Verlauf der Veranstaltung „höchst erfreulich", und die „Kreuz-Ztg." bezeichnet den geistigen Leiter und Hauptredner der Versammlung, den Pfarrer Hockenberg, einen der Väter des konservativ-national- liberalen Schulkompromisses im preußischen Abgeordnetenhause. daS sich durch das agitatorische Vorgehen der „Junglibcralen" zum Zankapfel in der Partei entwickelt hat, als eine Persön lichkeit, die das geistige Rüstzeug zur politischen Leitung des Nationalliberalismus besitze und der daher genug Charakter zu wünschen sei, um die Angriffe, die aus Anlaß der Bochumcr Vorgänge nicht ausbleiben würden, zurückzuweisen und konsequent auf dem vorgezeichncten Wege zu beharren. Tic nationallibcrale Presse selbst hat zum überwiegenden Teile der Ucbcrzcugung Aus druck gegeben, die vollkommene Geschlossenheit und Einigkeit des Vorgehens der Partei in der Schulsrage werde infolge der Haltung des Bochumer Parteitages das Schlußergebnis der scharfen Auseinandersetzungen und Meinungskämpfe des ver flossenen Sommers sein. In diese Friedensstimmung ist aller dings vorerst noch ein wenig radikaler Kanonendonner von Köln aus störend hineingesahren in Gestalt eines heftigen Ausfalls der „Köln. Ztg.", die, sonst für gewöhnlich auf den Spuren staatsmännisch - offiziöser Weisheit und realpolitischer Erkennt nis wandelnd, in diesem Falle sich ganz „vom Linken umgarnen" läßt und unerbittlich auf die Bochumer „Frondeure" und alle mit ihnen übereinstimmenden Partei-Elemente loswettcrt. Das kölnische Blatt, das sich in der vorliegenden Frage offenbar von der in Köln die erste Geige spielenden radikal-nationalliberalen Richtung hat ins Schlepptau nehmen lassen, kommt in seinen in sehr gereiztem und heftigem Tone gehaltenen Ausführungen zn dem von keinerlei triftigen Gründen unterstützten Schlüsse, daß die nationalliberale Fraktion nach der Bochumcr Kund gebung „im offenkundigen Gegensätze zu dem Beschlüsse des Zentralvorstandes der Partei" auf dem Schnlantrage beharren wolle und daß ein solches Verhalten dazu führen müsse, „den schroffen Gegensatz der Meinungen und Absichten wieder her zustellen und somit die Einigkeit in der Partei zu gefährden, aber nicht zu fördern". Das rheinische Parteiblatt sucht also den Eindruck zu er wecken, als ob der Zentralvorstand gewissermaßen den „Jung liberalen" Recht gegeben hätte, und die „Alten" der Landtags fraktion nunmehr im Begriffe ständen, „in ihrer Sünden Maien blüte" — der konservativ-liberale Schulantrag stammt vom 13. Mai — in den schwarzen Höllenschlund der allerreaktionärsten Schulpolitik dahin zu fahren und sich mit Haut und Haaren dem Antiliberalismus zu verschreiben. Die Wahrheit ist dem gegenüber, daß der Zentralvorstand der nationalliberalen Ge samtpartei in seiner im Juni erfolgten Stellungnahme zum Schulkompromisse genau das Gegenteil von dem, was die „Kölnische Zeitung" behauptet, getan, nämlich der preußischen Lundtagsfraktion Recht gegeben und ihr parteiamtlich Brief und Siegel zu ihrer Schulpolitik gegeben hat, indem er förmlich anerkannte, daß die Fraktion mit der Beteiligung an dem Schul- antrage durchaus auf dem seit langen Jahren von ihr in der Sache eingenommenen und nicht angefochtenen Standpunkte ver blieben sei. Wenn der Zentralvorstand außerdem noch die Erwartung aussprach, daß die Fraktion bestrebt sein werde, in dem zu erwartenden Gesetze der Simultanschule die Anerkennung der prinzipiellen Gleichberechtigung mit der Konfessionsschule zu ver schaffen, so bedeutet dos nichts ioestcr als ein Beruhigungspulvcr für die aufgeregten „Jungliberalcn", denen man zum Ziveckc der Beschwichtigung und Abdämpfung ihrer alle Forderungen der praktischen politischen Verminst mißachtenden Schwarmgcistcrei für die „reine und unverfälschte Simultanschulc" wenigstens ein unverbindliches theoretisches Zugeständnis machen zu sollen glaubte. Der Zentralvorstand der nationalliberalen Partei ist also mit der Landtagssraktion aus dem Boden des Schulkomprouüsses vollkommen einig »nd an dieser Tatsache hat denn auch bisher vor der plötzlichen Entdeckung der „Köln. Ztg." niemand gezwei- felt. ES könnte also höchstens noch der von den „Jungliberalcn" erhobene Vorwurf in Betracht kouunen, daß durch den Schul» antrag das „liberale Prinzip" verletzt werde. Ist cL nun schon an sich unwahrscheinlich, daß beide zur Wahrung der liberalen Grundsätze berufenen Faktoren, der Zentralvorstand sowohl wie die Landtagssraktion der Partei, sich z» einem solchen „Verrat" bereit gefunden haben sollten, so geht überdies aus den Erörte rungen theologischer, pädagogischer und politischer Autoritäten über Simultan- und Konfessionsschule mit Sicherheit hervor, daß ein „scheitelrccht liberaler Mann" keineswegs in seinem Ge wissen verpflichtet ist, auf die Simultanschnle unbesehen zu schwören und die konfessionelle Schule als einen Gräuel der Verwüstung zu verabscheuen. Sehr bezeichnend für die Wert- schätzung, die selbst radikale Elemente der konfessionellen Schule angedeihcn lassen, ist beispielsweise der Umstand, daß sogar die freisinnige Berliner Stadtverwaltung niemals daran gedacht hat, die Berliner Schulen simultan einzurichten, sondern stets dafür besorgt war, daß die Katholiken ihre eigenen Schulen er hielten und so von den übrigen Berliner Komninnalschulen fern gehalten wurden. Auch hat der „altliberale" Abgeordnete Pfarrer v. Hackenberg in Bochum nachdrücklich betont, daß man „Liberaler sein und doch für die Konfessionsschule als Nortn und Ideal mit ganzem Herzen eintreten könne, wie es die natio nalliberale Partei denn auch bereits seit 10 Jahren und nicht etwa erst seit dem Schnlkompromißcmtrage getan habe". Wenn innerhalb der nationalliberale» Partei auf wirtschaftlichem Gebiete ein rechter agrarischer, ein linker freihändlerischer Flügel und ein industriell-schutzzöllnerischcs Zentrum friedlich unter einem Dache zusammeuwohnen können, dann ist schlechterdings nicht cinzuschen, woher die „sungliberale" Strömung das Recht nehmen will, den er- probten „Alten" in der Partei ihren radikalen Eigenwillen diktatorisch vnszuzwiugen, und alles nach ihrer besonderen Pseise in der Schnlfrage tanzen zu lassen. Begreifen denn die „Jungen" nicht, daß eine Partei, die sich in wohlerwogenen Entschlüssen durch radikale Einschüchtcrungsversuche beirren ließe, jeder staats- erhaltendcn, politischen Bündnissähiqkeit und jedes öffentlichen Vertrauens unweigerlich verlustig gehen würde? Haben sie gar kein Verständnis für die praktisch-politische Notwendigkeit, welche die Partei als solche zwingt, an dem Schulkompromiß getreulich fest zu halten? Tie praktische Politik verlangt gebieterisch eine positive Beteiligung des Liberalismus an der Lösung der Schul srage, damit eine Gewähr dafür geboten wird, daß nicht unter dem Einflüsse des Zentrums Bahnen beschriiten werden, auf denen die Schule ihrem eigentlichen Zwecke entfremdet und zu einem klerikalen Machtmittel intwickclt wird. In richtiger Erkennt- nis dieses springenden Punktes haben sich die Nationalliberalen des preußischen Abgeordnetenhauses zu dem Abschluß des Schul kompromisses mit den Konservativen gerade durch den Wunsch bestimmen lassen, das Zentrum auszuscholten und seinen extremen Forderungen endgültig die Aussicht auf Erfüllung zu nehmen. Deshalb muß es von allen ausrichtigen Freunden einer im modernen Geiste geleiteten Schule mit Freuden begrüßt werden, daß die Bochumer Kundgebung hier klare Bahn geschaffen und in unzweideutiger, bestimmter Form die von den „Jungen" in der Schulsrage ausgestellten „Richtlinien" als windschiefe, un zuverlässige Richtscheite gekennzeichnet hat. Neueste Druktineldunlien nv», 17. Oktober. Z»l» Ableben Kanin Georgs. Berlin. lPrin.-Tc!) Der Kaiser empfing heute mittag den sächsischen Generalmajor v. Altrock, der ein Handschreiben des Königs von Sachsen überreichte. -- Das König!. Prenß. Arinecverordnungbl." veröffentlicht folgenden Armeebefehl: „Gott dem Allmäckitigen hat cs gefallen. Seine Maiestät den König Georg von Sachsen aus diesem Leben abzubcriisen. Mit Mir und Meinem Hause trauert auch Meine Armee, welcher der Entschlafene als Fcldmarschall und 11 Jahre als Gcnerai- inspekteur der 2. Aruieciiispektio» angchörle, um den schweren Verlust, den nicht nur das Königreich Sachsen, sondern das ganze deutsche Vaterland von neuem erlitten hat. Ilm das An denken des D.ahingeschicdcnen. des ruhmreichen Führers des 12- Königl. Sachs. Armeekorps im Kriege 1870/71 zn ehren, bestimme Ich hiermit nachstehendes: 1. sämtliche Offiziere der Armee legen 14 Tage hindurch Trauer an. 2. Beim Ulanen- Regiment „Hennings v. Trcsfenfeld sAltmärkisches) dem 16., währt diese Trauer drei Wochen. An den Beisetzungsfeicrlich- kcitcu haben die kommandierenden Generale des 5. und 6. Armee korps, sowie eine Abordnung des vorgenannten Regiments teil- ziinchmcn, bestehend aus dem Regimentskommandeur, einem Stabsoffizier, einem Ritlmeiilek Zwei Leutnants, einem Wacht meister, einem Unlerossizicp und einem Gemeine». Neues Palais, 15. Oktober 1V04. Wilhelm." Berlin. iPriv.-Tcl.j Die «Dtsch. Ta^esztg." sagt in einem Artikel über den Thronwechsel in Sachsen: „Es sind wohl wenige Fürsten so vst und so tief verkannt worden, wie der Heimgegangene König Georg von Sachsen. Diese Verkennung lag wie ein schwerer Schatten über der kurzen Zeit seiner Re gierung und wurde von ihm selbst schmerzlicher empfunden als bas mannigfache bittere Weh, das er tragen mußte." Das Blatt führt dies des näheren aus und weist insbesondere auf den gegen den Verewigten erhobenen Vorwurf konfessioneller Eng herzigkeit zurück. „Gewiß w,ar er ein frommer und begeisterter Anhänger seiner Kirche und erfüllte die kirchlichen Pflichten immer mit großer Treue; niemals hat er ober, was man ihm hier und da nachgesagt hat, streitbare Propaganda getrieben oder Har die Rechte der evangelischen Landeskirche verletzt. Gerade in dieser Beziehung war er von so peinlicher Gewisscnhaftig- letztem Schein der vermied. Die Ueber- >,.»>»: »»Iiiryei. uvilgci. nominell zum Katholizismus sind durch aus nicht auf ihn und seineEinwirknng zurückzuführcn; im Gegenteil, wir wissen, daß er den Konfessionswechsel, wenn er aus äußeren Gründen erfolgt zu sein schien, auf das tiefste miß billigte." Weiter tritt die „Dtsch. Tgsztg." irrtümlichen Mitteilun gen über König Friedrich August entgegen und stellt fest, daß er vollen Anspruch auf das Vertrauen seines Volkes habe. .Er sei eine liebenswürdige, freundliche und leutselige Persönlich keit. Als Soldat habe er seine Tüchtigkeit bewährt und bewiesen. Für den Herricherbcruf sei er gründlich voraebildet. Die schlimmen Erfahrungen der letzten Jahre haben sein Wesen gereift und ver liest: das Reich aber, schließt das Blatt, kann dessen sicher sein, daß der neue Sachienköniq in derselben Bundestreue zum Kaiser und zum Rcichsaedanken stehen wird, wie sein Vater und Oheim, die leuchtende Vorbilder nie wankender Reichs- und Bundes treue waren und für alle Zeiten bleiben werden. Berlin. (Priv.-Tel.j Der Berliner Hof legte heute für König Georg Trauer auf drei Wochen, und zwar bis einschließlich 4. November, an. — Das Schloß, das Palais des Prinzen Friedrich Leopold, das ReichSkanzlcr-Palais, oas Reichs- tafsgebände. sämtliche Neichsämter und die von ihnen ressortierten Behörden, sowie sämtliche Militärgebäude haben halbmast geflaggt. Leipzig. Am Beisetzungstage des Königs Georg Aeibt dick Börse geschlossen. Aus Deutsch Tüdwestasrika. Berlin. General Trotha meldet unterm 16. ds.: Daim- lina gelang es mit der 3. und 6. Kompagnie, sowie der halben 7. Batterie unter Major Meister bei weiterer Verfolgung mäßig starke Hcrervbandcn nochmals an Wasserstellen, 45 Kilo meter östlich von Offimanangomba im Abzug zu treffen und völlig nach Norden, Nordost und Ost zu zersprengen. Die Artillerie brachte dem Feinde Verluste bei; diesseits keine. 350 Stück Großvieh erbeutet. Daimling ist mit zwei Kompagnien Feldregiments 1. zweitem Bataillon Jesdregiments 2 szwei Kom pagnien), 5. und halber 1. SKrlterie über Windhuk nach dem Süden abgerückt. Hauptquartier marschiert heute über Hesro (am schwarzen Nossoh, 70 Kilom. südlich Epukiro) nach Windhuk. Ter russisch-japanische Krieg. Petersburg. sPriv.-Tel.) Ein Telegramm des Generals Sacharow an den Gencralstab vom 16. Oktober 1 Uhr nachts meldet: Gestern nachmittag griffen die Japaner unseren rechten Flügel sehr energisch an. Unsere Versuche vorzurücken und das Dorf Lin-Schinpu zu nehmen, hatten keinen Erfolg. Unsere Truppen im Zentrum wurden nicht angegriffen, sondern nur von der Artillerie beschossen. Im allgemeinen war es ein verkältnismäßia leichter Tag. Unsere Verluste dürsten nicht groß sein. — Ein weiteres Telegramm Sacharows, das gestern st Uhr 15 Min. abends abgeschickt ist, meldet, daß der Feind in der Nacht zum 16. Oktober zwei Regimenter im Zentrum der russischen Stellung auariff, d>e auf dem sogenannten Bcrgkegel mit dem Baum, östlich vom Torfe Nantscmiitz standen. Die Regimenter wurden gezwungen, sich hinter den nahen Schaho- zilrückzuzichcn: nachdem sie Unterstützungen aus der Reserve erhalten hatten, gingen unsere Truppen zum Sturme vor, den die Artillerie voroereitct hatte. Nach einem hartnäckigen Bajonett, kampf eroberten sie den Bergkeael und oeriolgten den Feind bis hinter denselben. Auf dem rechten Flügel »and ein heftiger Arülieriekampf statt. Am Nachmittag beschossen die japanischen Batterien unsere Stellungen mit Längsfeuer. Petersburg. Der Korrespondent der „Birfhewija Wjedomosii" telegraphiert unter dem heutigen Tage aus Mukdcn: .Heute kam hier ein Divisionsgcneral durch, der an einem Fuße vertmuidct war. Seine Tioitzon hatte den Auftrag gehabt, die auf den felsigen Höhen auf der Ostseite der Schlachtlinie befind lichen Truppen anzugreifen. Nach Aussagen des Ge nerals war der Angriff äußerst heftig und wurde unter großen Verlusten ausqcführt. Unter einem Hagel von Geschossen wur den die steilen Abhänge erklommen, wobei von je 6 Mann 5 Mann fielen. Die 6 Kompagnien des 3. sibirischen Regiments erreich ten den Gipsel und stürzten sich auf die Verschnnzung der Feinde, die sie mit dem Bajonett empfingen. Ein Hauptmann wurde vom Feinde mit Bajonetten aufgespicßt. Der Rest der Kom pagnien wurde aufgcriebc», bevor die nachfolgenden Kvmvagnien unkunen. Das Gemetzel dauert setzt bereits 10 Tage. Die Russen solle» nach den Aussagen heute eingetroffencr Offiziere gestern 24 >ianonen »nd 8 Maschinengewehre genommen habe». Der Kamps wüiel aus der ganzen Linie. Während der Nacht yörte man plötzlich ein heftiges Artilleriefeucr, das dann jedoch N'iedcr verstummte. Es I/andelte sich um einen Nachtangriff, der mit Erfolg ausgesührt worden sein soll. Heute ist der Kampf heftiger als gestern. Gut unterrichtete Personen sagten, daß die Russen noch ein oder zwei Tage ans der ganzen Linie gegen den Feind Vorgehen werden. Dan» werde es möglich sein, das Er gebnis dieser gewaltigen Schlacht sestzustcllen. Petersburg. l'Prio.-Tel.) Hier ist die noch der Bestä tigung bedürfende Nachricht eingclauscn, das Mapendorffsche Korps hätte den rechten Flügel der Japaner gesch! age n und 12 Geschütze genommen. Die Russen hätten wichtige Positiv- ucii eingenommen. Tie Verluste der Japaner sollen enorm sein. Tokio. Ein am späten Abend eingeaangcncs Telegramm ans dem Hauptquartier der Mandschurei-Armee berichtet: Der Kampf ist auf der Front der rechten und der mittlcn Armee eingestellt, bei der linken Armee dagegen wird noch heftig gekänwft. Die Japaner, unter General Pamata, haben bei cmcin Angriff aus die Höhen von Santaokkantsu in der Nacht des 15. Oktober ein Geschütz »nd zwei Munitionswaaen erbeutet. Noch immer treffen Berichte über japanische Verluste ein. Die Zentruniskolonnc der linken Armee erlitt seit dem 12. d. M. einen Verlust von 5 toten und 20 verwundeten Offizieren: am 12. d. M. hatte sie 250 Mann verloren. Wie groß der Verlust an Mann schaften seit dem 12. OUober ist, ist unbekannt. Die rechte Kolonne der linken Armee halte am 14. einen Offizier tot und 15 Verwundete, sowie an Mannschaften einen Verlust von 500 Toten und Verwundeten. Die linke Kolonne verlor 7 Offiziere, 20 wurden verwundet; außerdem wurden 750 Mann getötet oder verwundet. Tokio. Wie verlautet, hat daS Bataillon des Majors Takashima gestern 14 Geschütze bei .tbanchiatzu erbeutet.
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