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Dresdner Nachrichten : 17.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-17
- Monat1879-07
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 17.07.1879
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«vrD. I«. AM. Die ..K.Z." meldet: Ltoiypln «Irv N» am M. Juli «n BurgaS einschiffrn. DK veenrigung der »täuinung Ostrumelirn» von den rulitlä'rn Truppen werde «»fang August erwartet. — Au» der Umgebung von Basgrak. Ianrboli u. Sttwno werden Bcwtgun» asn von mubamedanische» Ausständige» gemeldet. Die Telegraphen-Verbln- dringRuuschuk-Varna ist »nterMochcn. Bulgarische Truppen sind nach Va», grad abmarschir». Versailles, beul« Juli. Die Kammer ge- nebmlgte beute ba-Kriegß bubget. Nkvdt-Lvlvxriullmv. lisokt-l'vIvkrLmmv Tagekkatt für Politik, Unterhaltung,Geschästsverkehr. Lörsenbericht, Fremüenlisie. Blttrekaeteur: vr. I2»»tl Für dav Fcuill.: I-nckiMtU II»rt Druck und Etgentbum der Herausgeber: I 6o., 8ckio88-8t,r»88o 14, 8porer^ruc»o LovpvL L nZL«r««r ? gl-goniilior «iai H.N- unct Vvricaut' allsr Ltsstspaplvi'«, pfsnitdriof«, Kvtlan «tv. ^uorakluvz ullor Eoupon«. Unout^sltliodo Lontrolv äor Vvrloosung allsr äiVort1rv.ipivrs. ^I1v8 uuolr nuk bi ivffivlrsur llomlvllslolls sur Rksvtissl. Vcrantwortl. Nedacteur: toi» »reit in LreSdrn. Uoturioti I'otileiiU in München. IN. Juli. Der Kammer ging beute ein Gesetzentwurf zu. detr. die Verwandlung der 4' -proceutige» Eisenbahii« anleibe in eine -iprocenstge. K o n sta »ti» vp e >. 1K. Juli. Aarifts Mu nilö und Vtetsubv llne zu Nonimlnären iür die Ver band! unge» mit Griechen» land ernannt. Athen, den ltt. Juli. Im griechischen Regie- rungskrelle glaubt man, daß auogenoiiimen Eng- lanb, alle Grc ßniächtc den Anspruch Griechenlands aui Janina unterstützen dürsten. Lvlt-1lI8t1tUt von Lü. pulrlls, ksitbrrknstrunss lalta Okival.-lia-isrnn.) ^usleitieir unä ?en8iou von Iksitpkvräon, l'irlrr^o^vlrirron, ^ Roitulltorriokt. kür viuueu unä Herren in äer x-io^car -lu- nöxs unci der froioii HeitlM,,. Elegants pfurffg unä Keseffidrs. ^ässlne s^roisn. — -—- ^ n,!,», Sir.IS8. 2 t. JahrH87S. Witterungsaussichten: Meist trübe und regnerisch, kühl. Lresöen. Tönnerstag.17.J»li. VolMsche». Noch lange werden die stürmisch bewegten Austritte der letzten Reichstagswochen naciälmgen. Das tortissimc gespielte Finale endete mit zu vielen und zu grellen Dissonanzen, als daß sie das Ohr so leicht vergäbe. Freilich, bei gestürzten Ministern müht man sich eifrig, sie ihren Schmerz vergessen zu lassen. Dem Noth-Finanz- mintster Hobrecht wurde nach seinem Rücktritt in Gestalt der Zuerkennung eineS.Ezcellenz Titels ein leidlich setleS SchmerzenS- pflaster geschmiert. Auszeichnungen anderer Art wurden den anderen beiden preußischen Ezmmrstern, die schon Excellcnzen sind, zugedacht: der Adel. I)r. Friedenthal schreibt sich künftig: „vr. v. Friedenthal". Klingt DaS nicht viel hübscher? Jedenfalls hat e» einen besseren Klang als jene urwüchsige Bezeichnung, mit welcher vr. v. Fliedenthal, als er noch bloßer l)r. Friedenthal war, beehrt wurde (was bekanntlich auch trotz allen amtlichsten Hinwcg- leugnens wahr ist). Der neue Titel läßt sich wenigstens drucken, was bei jenem nicht der Fall war. vr. Falk hingegen, dem gleich falls der Adel verliehen wurde, hat ihn für sich abgelehnt und blos für seinen Sohn angenommen, der als Offizier im Heere dient und dort ist der Adel bekanntlich nie ein Hinderniß für das Avancement. Der persönliche Verzicht Vr. Falk's auf den Adel kleidet den beschei denen Mann vortrefflich und man wird es ihm Dank wissen, daß er dem Vaterlande einen guten Bürgernamen erhalten hat. Die drei neuen Munster Bitter, v. Puttkammer und Vr. Lucius haben sich für einen Tag nach Coblenz begeben, um sich ihren, Könige und der Königin vorzustellcn. Der deutsche Kaiser selbst geht, nach Beendigung seiner Badekur in EmS, über Koblenz, München und Rosenheim nach Gastein. Ei» weiterer Nachklang vom Reichstage schwingt sich nicht so in sanftem Adel au», wie bei den drei gestürzten Ministern. Der Austritt von 16 Mann aus der nationallibcralen Fraktion hat recht bedenkliche Folgen für die ganze Partei. Das AuStrittsschreiben jener Herren spricht offen von einem so tiefgreifenden Gegensätze in der ganzen politischen Haltung dieser Partei, so daß eö sehr schwer sei» wich, st« überhaupt noch zusammenzuhalten. Einstweilen hilft man sich mit leichtem Spotte über jene 16 Mann, di« unter Voran- tritt der Baiern vr. v. Schaub und Volk auStraten, indem man sie all „Schäußliche Völkerschaft" brandmarken will; aber man merkt es dem Lachen an, wie gezwungen cü herauskommt. Voraussichtlich werden, namentlich wenn Bennigsen sein Mandat niedcrlegt, noch etliche Dutzend« der Naponalliberalen ausschwärmen. Im BundeSrath, wurde der Antrag aus zweijährige Etats Perioden eingebracht. Dieser Antrag ist von einschneidender poli tischer Bedeuiung. Eine ganz unabweisbare Folge wird sein, daß man die Legislaturperiode des Reichstages verlängert. ES geht doch nicht an, daß ein Reichstag das Reichs-Budget für nur ein Jahr, der nächste aber für zwei Jahre festsetzt, der übernächste wieder für rin Jahr, der folgende wieder für zwei u. s. f. Vielmehr wird man den Reichstag regelmäßig (Ausnahmefälle abgerechnet) nur alle zwei Jahre zur Fest etzung des Reichöhaushaltes und zur Gesetzgebung einberufen. Die Wählerschaften Deutschlands würden ferner eben falls nicht mehr aller drei Jahre, sondern aller vier Jahr« an die Urnen zu treten haben. Das ist gewiß nicht als ein Uebclstand zu bezeichnen. Man spricht vielmehr nur eine weit- und tiefgefühlte Thatsach« aus, wenn man sagt: das Volk ist wahlmüde, eS hat das ewige Wählen zu Reichs- und Landtagen, zu Stadtverordneten und Kirchenvorständen, sowie in unzähligen Vereinen gründlich satt und die Aufregungen, die mit der Ausübung des direkten, gleichen und allgemeinen Wahlrechtes verbunden sind, kommen nur der Umsturz partei zu Gute. Tritt künftig der Reichstag nur aller zwei Jahre zusammen, so ist eS möglich, eine zweckmäßige Ordnung in dem ganzen öffentlichen Leben Deutschlands einzuführen. Ei» Jahr Landtag, das andere Jahr Reichstag; nicht mehr das unwürdige Hetzen, wobei ein Parlament dem anderen auf die Füße tritt, wo oft beide zugleich tagen, die Regierungen, Abgeordneten und die Presse nicht zum Besinnen kommen können. In Italien ist seit einigen Tagen das Kabinet Cairoli Nummer 2 am Ruder Den Grund zum Sturze der Amtsvorgänger Cairoli's bot die Haltung des Senats bezüglich der Mahlsteuer. Der Senat willigte in die sofortige Aushebung der Mahlsteucr für die geringerm Getrcidesorten, verlangte jedoch für die Beseitigung der auf die feineren gelegten Steuer Erhöhungen anderer Steuern. Der neue Finanzminister Grinaldi eignet sich dieses Programm an und wird außer dem Zucker und Spiritus noch andere VerzehrungSgcgen- stände als zur Höherbesteuerung geeignet vorschlagen. Das neue Ministerium kam hauptsächlich dadurch zu Stande, daß Cairoli die Minister aus allen Provinzen des neubackenen König reichs Italien, von Piemont bis Sizilien, auswählte. Denn obwohl Italien ein Einheitsstaat, so ist doch dort der Partikularismus so mächtig, daß ihn keine Regierung verletzen darf, ohne sich selbst zu gefährden. Daher ist jede Provinz Italiens in der neuen Negierung vertreten. Außerdem ist es beachtlich, daß Cairoli keinen einzigen Parteiführer als Kollegen in'S Kabine» berief, sondern die Porte feuilles nur an minder hervorragende Mitglieder der verschiedenen Parteigruppen vergab. Das ist gewiß in mancher Richtung zweck mäßig, andererseits hat Cairoli damit so vielen Ehrgeiz tödtlich ver letzt, daß derselbe nicht ruhen wird, als bis er die neue Regierung gestürzt hat. Man hält daher auch das Kabinet nur für rin kurz lebiges und klebte ihm schon den Spitznamen „Sommerministerium" an. Nicht ohne Bedenken ist es. daß Cairoli sich zugleich das Depar tement des Auswärtigen Vorbehalten hat. Cairoli war einst Waffen bruder Gai ibaldi'S; wird er als Premierminister das rothe Hemd, da» er einst trug, vergessen oder Freischärlcrgelirstcn nachhängen? Das würde die ohnehin oft gespannten Beziehungen Italiens zu Oesterreich kaum verbessern. In Frankreich richten sich jetzt Mer Blicke auf den Senat. Was wird dieser mit dem Ferry'schen Unterrichtsgesetze anfangen, in dessen Berathungen er cingelreten ist ? Die Chancen stehen nicht sehr günstig für die Sache der Kultur, welcher das Unterrichtsgesetz zu dienen bestimmt ist. Man kann das Gesetz als ein Gesetz zur Austreibung der Jesuiten bezeichnen, mährend es ossiciell als Gesetz über die Reform des Unterrichts bezeichnet wird. Das französische Gesetz, welches nicht so weit greift, wie das in Belgien gleichzeitig zu Stande gekommene, das kurz die Trennung des weltlichen und des kirchlichen Unterrichts ausspricht, ist gleichwohl viel umfassender, denn es erstreckt sich gleichzeitig auf den Üniversitäts- und den Ele- mentar-Unterricht. Es soll in Sachen des Universitäts-Unterrichts künftig nur dem Staate das Recht zustchcn, gütig akademische Grave zu verleihen und in Bezug auf den mittleren und den Elementar unterricht wird einerseits die Oberaufsicht des Staates an allen Schulen etablirt und sodann bestimmt, daß keine nichtautorisirte Congregation in Frankreich Unterricht ertheilen dürfe. Tainit sind in erster Reihe die Jesuiten gemeint, auf deren Vertreibung aus dem Unterricht Fern) und seine Genossen es vor Allem abgesehen haben. Die Jesuiten besitzen jetzt in Frankreich allein 31 Anstalten mit 1509 Lehrern und 9131 Zöglingen. Aber das Bedrohliche dieser Ziffern steigert sich, wenn man liest, wie es den Jesuiten bereits ge lang, Frankreich niit klerikalem Geiste zu erfüllen. Man kann kein klerikales französisches Blatt aufschlagcn, ohne daß man Tag für Tag aus die Erörterung von Fragen stößt, deren Lösung im Sinne der Klerikalen sämmtliche Rechtüerrungenschaften und damit die Grundlagen der modernen Civilisation zerstören würde. Die Kleri kalen finden eine Gesellschaft nicht vollkommen, wenn sie im Besitz der bürgerlichen Standcsbeamtung ist, wenn nichr in Sachen der Ehe das kanonische Recht der Erstgeburt und die unbeschränkt. Testirsrciheit gewährt ist; sie finden een Staat gottlos, in welchen» der Priester wegen gemeiner Vergehen vor das gewöhnliche Gericht gezogen und in welchem die Geistlichkeit zur Bezahlung von Steuern angehaltcn »vird. Re,icste Telegramme der „DrcLduer Rackirtchteu." Berlin, 16. JuH. Nach dein vom „Reichs Anzeiger veröffentlichten Ergebnisse r>eS RcichSbausvaitS von rem Enke März abgetanst,,en EtatSIahr 18)8 )9 wurden am orbcntlichcn AuSgaveetar lm Ganzen 6,995.471 M. gespart, während die ordcutiicllcn Einnahmen tu» Ganzen mit in,253.293 Mark Vinter dem Voranschlag zurückgeblieben sinv. DaS Im ordentlichen Haubhaltsclat sich ergev.nbc Deficit beträgt K,2ü7.82i. Die meisten AuSgabcnelsp>r»isse (circa ?,4l2.iMii sind infolge billigerer Raturalicnpreiic bei der Reichs Heeresverwaltung erzielt worden. Von tcn ordentlichen Ein- nabrnkn »neben die Zölle und »Verbrauchssteuern mit 14.792.228, die WechiclnenipeOituer mit 822.UI7, kie Post-und Teiegrapheir- verwaltung mit 1.568,5«>9, die Nell Scisrnbahrren mit 471,89k Mark binter de» Voranschlägen zurück. Bukarest. 16. Juli. Da das Ministerium Bratianu durchaus nicht die Kammern bewegen kann, den Juden die Rechte rumänischer Vollbürger zu gewähren, so »ahm es seine Entlassung. Die Kammern traten sofort zu einer geheimen Sitzung zusammen, um über die Lage zu berathen. Locale« avd Sächsisches. — Der Geh. Flnanzrath Zenker, der während der Zoll- tarlsperdantlungcn an den Sitzungen krS Bundesratbcö und Reichstags tbeilgenoinme» batte, rsl »ach Dresden in seine frühere amtliche Stellung zurückgekcim. - Auch der Buntcsra.b hat beschlossen, daß dcrn Comito kür das Niederwald-Denkmal dlc erbckcnc Raiiorial-Nnter- ilütznng gewahrt werde. Jniolgc dessen wird der nächsie NcichS- dai.sbalt die Kerderuirg zur Vollendung tcS Schilling'schen Meislcrwcrkev cntdaitcn. — Der BtindeSraln bat bezüglich der zoüarntlichen Behand lung dev Pctroleuiirö und Weins Beschim) gefaßt. Frei lag er ilir Petrol cur» obnc zollamtlichen Verschluß werken gellattet. Bezüglich Berechnung der Tara bleibe» vorläufig die bcuehenden Vorschriitcn in Krall. In der, V.z e i»l ä g e r n soll eine Trcn- nring von Wein in Fässern urrv in Flaschen eintreken. — Für die Ctoiliiicn unter de» richterlichen Bcanrten Sachsens bietet die Elmuhrung der neue» Jusiizorganliation im Wcscillllchcrr kein Avancement. Von iäwintlichen Mitgliedern des oocrllcn sächsis.i cn Gerichts tritt nur der greise Obcrappcl- lcrttonögerichtsrakb Hepden reich in Pension. — Obgleich die EinlöIungöirttt kt»,'gl. säck's. Kassen scheine längst cibgelciuscn. so finden sich dennoch ln manchen Nachlässe» »och Devsata solcher Scheine vor. welche, sobald das Gesuch um Einlösung die Grünte der Verspätlgung richtig Nachweisen und gründlich motiviren. den Gesuchen auch nachgr- geben wird. - Schr olt geben Anfragen darüber ein, welche Schritte zu tbrirr seien, ui» cl» Patent zu erlangen, wieviel daS koste u. tergl. in. Ailükurist über all das giebt in klarer und «miassenter Weise ei» bei I. I. Weber in Leipzig erschienenes Büchlein („Wie erlangt »ran ein Patents" von Or. Scclhorsts, welches nur 1 Mark kostet. — Wie uns von untcrrichtetkr Seite mltgetbcilt wirb, ent spricht die Annabme. daß vor, Seiten der konservativen Partei im 10. Wabllreilc «Dresden-Lavdj Herr Gutöbciitzrr Bartb- Ratebeul aiö LarrdtaaS-Kandidat enkgiltig anigestellt und des halb ven einer Kandidatur des Herrn AmiSl aupimann Bcrndt wieder abgesehen worden sei, nicht den tdatlächiichen Verhält nissen. Erst I» einer in den nächste» Tagen zusamiiientretenden größeren Wähierversaiirmiung soll iellgcsteUt werden, welcher der beiten genannten Herren die meiste» «pmpathien sür sich bat und dieser soll sodann von konservalivcr Seite auS einzig aus- gestellt werden. — Ar» 23. Juli veranstalten die Docenten des Dresdner Poly technikum» zu Ehren des dann auölcbeidencen Prot. 1)r. Stein und des Pros. Schneider, der einige Zeit später sein 2öläb- rigcS kebrcrllibiiäum feiern wird, ein Souper in der Harmonie. Die Studlrendcn teö Polytechnikums bringen den beiden Lehrern einen Fackeizug und halten dann einenCommerS ab. Von „Irr- bilarerr" kann man eigrrtt'ich in dlrlem Falle nicht gut reden, denn beide Lehrer wiesen noch nicht 25 Jabre an der Anstalt, ttebrrbaupr feiert daö Polytechnikum keine 25Iäbiige» Lchecr- iubiläen. ba cö dieses TagrS vei dem Prol. Hcsssle nicht ge dacht hat. — Dein früheren preußischen ReichStagsaVgeordneten Marc Aurel Nlen dort, der sich um die Vertretung der larrbwirtb- Ichastlichcn Interessen große Verticnstc erworben hat, soll t» Kv tzs chcn b r o da. woselbst er begrabe» liegt, ein Grab- de»k m a l errichtet werde». 'Also i at der geschälleiüvrenke Aus schuß der Steuer- und Wltthichaltorcioniier «der sog. Agrarier, beschlösse». Ntenden hätte sich's wohl kaum träunic» lassen, daß ein Kornzoll von 50 Ps. pro Centner so rasch cingesüi'rt werden würde. — Die diesjährige regelmäßige Sitzung der Dillriklö-Groß- Loge tec Obb Fellows von S a et, s e n findet am V>. t. in Dresden, und zwar im Logenlolcil am der Zabne-gassc. statt. Orken der Odd Fellows ist der »Name einer nach dem Müller des Freimamcr-BündcS in den 80cr Jahren des vorigen Jahr- bnndccis in England entstandenen iinterttübmigsgcscuichall, eines phllantropiscyen Institutes mit dem Motto: „Freundschaft. Liede, Treue". — Mit Rücksicht auf die herrschende DenunclatlonSsricht ist eö gewiß erireuilch zu hören, daß durch die »enc Rcichtzstras- prozeßordnung eine Vcrmiiikrrung derB e l e i di g ung S k l a g en zu erwarte» siebt. Der Richter bars vom 1. Oct. d. I. ab keine Privatklaae wegen Beleidigung inebr aniiebmerr, wenn ihm nicht der Kläger bescheinigt, daß vom Friedensrichter zwischen beiden Parteien die Sühne erfolglos versucht worden ist. Die Friedens richter werden aus Vorschlag der Amtsrichter vom Justizmini sterium in allen Tbeilen deS Landes bestellt. Zum Fricderis- lichtcramte habe» sich bereits gegen 500 Personen, darunter na mentlich Rinergritkbesttzrr und -Pächter, Reittiers, pens. Offiziere u. s. w. irelwillig gemeldet. — Die Linden des großen Geheges stehen jetzt in voller Biüthe und ein Spaziergang durch die butter den Alleen ist des« laib lehr genußvoll. Männer, Frauen und Kinder sammeln estrig dle Blitthen, die eine» vorzüglichen Thce geben. Leiter gctll'S dabei ab und zu etwas wild zu; man begnügt sich nicht damit, dlc berabgeiallenen Blüiheir airiznsuchcn oder dieselben auch von tcn nledcrgezogencn Zweiacn abcupttücken. sondern eö wer den ganze Aelle und Zweige abgerissen und aui den Wegen ver streut. Die nach Onkel Toms Hütte führende Hauptallee batte im Lcnric der Zeit manche Lücke erhalten, die nun seit ca.Jahre-- Irist durch iunge Bäumchen ergänzt ist. Zum Glück ist die Aus beute an Biüthe» von den iungcn Bäumchen gering, weshalb die selben nicht geplündert werden. Dlc diesige Fleischer-Innung bat beschlossen, den am 28. und 29. Juli d. I. in BreSlau stattfiiidenden Flcllcher- Congreß durch drei Drleglrte zu beschicken. Hierzu auScrieben sind die Herren Obermeister Jank, Ficischermelster Otto Lehmann und Fleischermelster Kunath. Aui der Tagesordnung deS EongrcssrS lieht unter Andcrcm auch die Schädlichkeit der Trichinenschau und Fleischbeschau Überhaupt, icko-h haben die Vertreter der Dresdner Fleischer-Innung die strikte Wellung cr- haltcn. gegen Aufhebung der In dieser Beziehung bis jetzt getroffenen Maßregeln zur Vrihütung der Trichinose nicht nur zu stimmen, sondern sür die obligatorische Fleischbeschau clnzrrtrctcn. Weiter hat die Fleischer-Innung für Ende April oder 'Anfang Mai nächsten Jahres eine Mcislbieb-AliSstellung in Aussicht genommen. Niit dcrfeiben will man bezwecken, die Auf merksamkeit der Landwirtbe auf eine rallenelle Matt beS VIehcS hlnzutevken. Statt, wie bisher hier viel üblich, altes Vieh zu überiiiästen, wist man daS englische Mastsysrem einzusühlen suchen, welches hauptsächlich iungtS. nicht starkknochiges Vieh zur Mast auscrslcl't. Sollte bei dieser Ausstellung einDcfizit sich ergeben, so wirk dasselbe aui die Jnmmgskasse übernemineri, da aui eine Unterstüming reip. Bclhlste icitenS der sächsischen StacttSregle- rung, wie ein ähnlicher Fall bei dem landwirthschastlichen Verein beö Elbcthales beweist, nicht zu rechnen ist. — Der deutsche Schachbnnd, zur Zeit bestehend aus 59 Scha.haestilschallcn. ist gegenwärtig im Schützenhause in Leipzig versammelt. Hokratb v.Gettichali begrüßte am Sonntag Abend im obere» Saale die Ritter vom Schach. BIS Ende dieser Woche werden die blinktSaenossensehcillttchen Versammlungen iortgcsctzt und dabet dlc verschiedenartigsten Schachturnicre in- szcnitt. E. Kayser. dem Restaurateur der Bastei, empfangen wir iolaende, bei der voller, Vcrlraucnswürdigkcit tcö Herrn BriellchrelberS doppelt wichtige Auitlärung: „Becug- nchmend aui Ihr Rellrat I» Nr. 196 Ihres geschätzten Blaitcö, erlaube ich mir Ihne» mttzirtheilen. daß dasselbe allerdings nicht ganz richtig ist. denn davon, daß der Betreffende mit Stuhl und Erdreich den Abgrund hinunter rutschte, ist gar keine Rede, indem dab bei mir gar nicht Vorkommen kann, da in »reinem Etablisse ment genügend Platz ist. so daß ich nicht nethig habe, Tiiche und Stüd e rnimlttcldar an den Abgrund zu stellen, übrigens ist von Seiten der mir zuständigen Forstbchörte überall sür ge nügende Barriörcn und Geländer geiorgt. Ebenso wie vor g^S Jabr. wo auch zwei junge Leute nur durch ihre eigene U»r or- stchiigkcit und Wagchalsigkcit bler oben verunglückten, hat sich auch der am vorigen Sonntag verunglückte iunge Mann nur in Folge feiner größten Unvorsichtigkeit und lieber« muth das bctr. Unglück zugczogen. Derselbe, welcher, wie an dere Leute sagen, auch ein Gläschen zu viel getrunken batte, sprang nämitch in seiner iröblichen Laune, den Operngucker vor den »Augen, an den Barrieren vorbei, direkt in den Sidgrund, ver geblich versuchte er stell noch an einem Baume zu erhalten. Noch bemerke ich, daß, wenn nicht drei Mann von meiner Musik kapelle den Verunglückten zuerst aufgefunden und ilm sofort weiter geichafft hätten, derselbe doch noch durch nachfolgendes Gestein seinen Tod gesunden hätte." - Einen Kommentar zum T abakNcueraesetz mit Erläu terungen nach den Regierungsmotiven und Verhandlungen hat Flhr. Adolt v. Markchall verausgeaeben «Mannheim bei BernS- belinrrl. Der Vcrlasscr hat sich als Mitglied der Tabakstcuer- kommisslon an den Arbeiten über dieses Gesetz hervor ragend bethelligt. — Unsere sächslscheSchweiz wird diesen Spätsommer und noch mehr nächstes Jahr einen Schmuck alistveiseii. den der Harz, das Rlescngeblrge, der Böhmer-Wald re. nicht hoben. Man hat mit bestem Erfolg die pocsicvolle, bekanntlich wie weiße Samnrckstcrne blühende E: d el wei ßps l a nzc angebaut und bereits prangen am Earolaieisen «nach Hcrmsdori zu) und aus dem iür gewöhnlich nnersteigilchcn Falkensltlnibtt Ostraui reizend die sagenrcichcn Blumen. Die Sache ist Verdienst teö Hrn. LandschaiiSgärtner Hrctor Eck in Blaicwitz. der aus Samen, der aus der Schweiz und Innsbruck stammt, die Kultur mit Sorg falt und Geschick begann und als das schönste Gc'ingcir seine Mühen srprrre, der Forst,egienmg 1200 junge Pflänzchen >ür die sächsische Schweiz zur Veriüguiig überwies. Am Earola- frlkcn leitete er selbst die Kultur und die wackeren Forstgcbilfcn lernten bald die Bedingungen iür kaS WachStbuni der Blume (magere warme, aber irllttrilche Siaadoriei und haben überall an unzngängilche» Stellen die Pflanze verbreitet und der Wind wird nun sei» Uebrlgcö thun und durch tcn Samen die geeig neten Givkel deirnchir». In der G rtncrci des Herrn Eck iHaideliraßci finden Freunde der reizende» Blume setzt noch 1V00 Pflanzen und Pflänzchen zum Verkauf, varunter viele blähend.
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