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Dresdner Nachrichten : 08.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187104082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-08
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.04.1871
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Inserate en a»gen»«m«>: SIS Abends 5. LountaaKr 0 Lliittagö 12 llhr artenstratze 1»; in Neustadl: iVuchdriickkcei »Job Pä'ßic!. r. Kloster,zassc.i. lnzcigcn in dies. Biaiie den eine eesolgreiche Bkedettiii»,,. -l uslaker Eremplare. Tageblatt sür Uaterhaltimg mid Geschäftsverkehr. Druck und S-genlhum der Herausgeber: Lltpsch ör Ntlchard». — Perantioortlicher Redakteur: ZuliUS Ntlchardt. ^v-nnement: «Uttellädrlich-ZstHM bei Mn nkqeldlichreSt» strunz iii'r Hau«. Durch die IGuigl pvß »lenrljL^ 22' -Rgr. Ekizeln, Auumwr» l »K Inkerafenpreisr: Kür den Raum ein« gep-llracn Zklle: l Azr. Unier „Äi!>qe!and«E die Zttic 2 Agr. Rr. S8. Sechszehnter Jahrgang. Mitredacteur: Theodor prolnsch. Sonnabend, 8. 'April 1871. Dresden, 8. April. — Berliner Briefe. V. Man mast sich noch iowcit von dem Abg. Bebel, der sich aiS Vcrircter der cnropällchcn Rcvoilitions-Partei dem Reichstag vorllcute, enucrut iviiscn - darin stab er de» Gefühlen teS weitüberwstegcndnen dbeilopon Deutschlanb Ausdruck. bah er sagte: Diese «'naubcnotämpje machten auf tim den Eindruck, alö ob es in drin neuen deut schen Reiche gar keine ancercn, als kleclstill'kn Interessen gebe. Fünf Tage hiiitercinaudcr loderten die comcssiencllc» besten >atze auf; kaum schien die Ilammc bien tur.b einen Dcbatien- schließ erstickt, so zun,'.eite sie unberniutbet dort empor und tieie Allgegeinvart. dieses Wieterauilebeu binte'.laisen die «Senns beit, H,ß die in Iluß gcrathenc Iragc weder mit ttugcm'Berillgebcu, Vcetagen und '.'iblcatcn, »och durch brutales Maiortsircn der Mlndcrvelt, noch tuest: Todtschwcistcn beseitigt werken kann. Sie muh erörtert, durchgckämpit und ausgctragen werten. Wie überall, wo eine willcnSkräitige, klare, tlnste, stcsst'Iosscne und geschickt geführte Niinderbeit einer großen, kreisten, in sich gctbclltcn und naeb bcri'chiekcncn ütillstungen bin engaczirte» Mehrheit gegenüberitcl t, sind die cnicn Vortociic ->u> «Leiten der Minderhcit. Die cicrieal katholllclwn Biitgliedcr reisen in der Ucbcrzcugung in die Ojlcr'cnc», Erfolge «rzlelt zu baben. Diese Anschauung ist nicht ungerechtfertigt. des gelang ihnen, die Augen Deutschlands satt ausschließlich aui sich zu lcntk», Sic sprachen ibre nächsten Zielpunkte in einer Unumwunden- beit aus. welche der IanungStrait der katholischen üA'aiicn be- strciflich ist. Sic entlockte» den Gegnern einzelne Aeuf'erunge». die geschickt zu verwcrtbcn tie nächste 2l»kgabe ihrer Presse, Gesellen und anderer Vereine und ihrer kirchiistnn Hil«s»:ittcl ielu wird. Bor Allem aber gelang es ibnen, die Abiconuust einer Iorderung zu erreichen, die a» sich billig erscheint, deren Bcdcmlichkeit sur den Staat zu erkenne», ein Verständnis; voraus- ietzt, welches bei den breiten Blassen des Botts sstnver zu sin- den ist und die nun, da sie abstcieynt wortc» ist, die lalboiiichc Kirche alö die iin neuen Reiche schwer gekränkte erscheinen lässt. Ich kann mich in dem engen Rahmen der Berliner Briest selbstverständlich nur daraus bcichräntcn, dicOocrslächc flüchtig zu berühren , ich weiß genau, daß ich iwt dem Nachstehenden nur die Dinge streist. Darnach verlangten die E lcrlcalni. da« der Artiket der preußischen LandeSveriasi ring, lveichcr bestimmt, daß lebe Kirche ihre Angclegrnbciten selbstständig ordne, als ein (Grundrecht in die Reichöversassung ausgenommen werde. Das erscheint so bescheiden, so billig, daß Derjenige, welcher das abiebnt, gar leicht in de» falschen Verdacht gcratoen kann, alö gönne er der katholischen Kirche nicht die zu ihrer Entwickcluwg uncnthei'rlille Freiheit. Das, aber jener Artikel in Preußen «nr den Katho liken. nicht aber den Protestanten Vortbeil gebracht babc. da« Uni in andere Staaten eimübren, daselbst eine Quelle ärgster Streitigkeiten erschließen. den eonsessionclien Iricdcn stören bicsie, das tvird vorsichtig verschwiegen, ES allgemein klar zu slellcii. überstiege den zu Gebote steifende» Raum, '.'kur das e ine sei gesagt, daß unter rer Hens.ha't dieses Artikels die (Benzen zwllchcu Kirckst und Staat vollständig verschwimmen, siel) nickst klar erkennen lassen, das« aber die Pratensioncn. welche der un- ichibare Papst erbebt, mit de» gcrcllstesten'Bciorgnissen erfüllen müssen. Natürlich leugnen die Elcricattn das vollständig wür-dcn iie die Mehrheit im Reiche bilde», so würden wir eine andcrc Sprache von ihnen btron sic «agcn ihren Wählern und dem sonstige» urtocilsleie» Volke: Die katholische Kirche, vo« Feinten ringsum der reist, dar« sich nickst im Reiche so cnt- wstckeln. wie sie es in Preuiien durite. lind sic ruicn nun tag. llch zum Schuhe ihrer bedroisten Kirche die Tausende der (Bän digen am. Daß eö ihnen geiuugc» ist. sich in die Stellung veriolgt Sckxincnder zu bringen, in ein unzweiieihatter Erioig. Waö wut dem gegenüber die protestantische Kirche? Gestehen wir'v osten: nickst viel. In Prcußcn geht taS Bestreben vlcl- iack: dahin, den König z»m obersten Bischof der standeslircbe zu nmchcn und In seiner Hand aueMachlsüllc. kirchliche wie irwit- tictst, zu vereinigen. Dem widerstrebt der natürliche Sinn der lukhcrtschcn Bevölkerung. Dieses Widerstreben ioll nun durch den Protcstantenvercin gebrochen werden. Wen» einer der Wortführer desselben. Bilinlichll, osten erklärt, man brauche auch In Mauvenöiacbe» einen Bisniarck, einen (hencraiilab mit einem Moitke. >o kommt man am protestantischem Bode» nn willkürlich in eine (stlauhcnorvraiiiic! bliiein. die >ich nur Biber- klch von den Macistgeboren des uniebibare» Papstes nnicrichei tet. D-rzu in P re üben diestl »nglück!ciige «ultlöminister. testen Tdakenloslgkeit in -Lachen der evangelischen Klrchcncmwickeiuiig mir weit tadelnörrerther räiickst, als seine positiven steistnngc», wenn sich auch so ziemlich die gestimmte liberale Presse Brcu hcnö damit begnügt, dicke uistcr dem (YestchlSwinke! d r stäck'cr ilckstclt zu betrachten. Im übrige» Deulichlgnd crhlbt istb immer kecker der Nngianbc, loelchcr unter den lockenden Iirmcn von Bcrnunitrcllgon, Denkircib.-it und Rgturgottettiensr der kathoilschen Kirche^ die besten h'giidtt.ste» präpgrlrt und schant. R»r in einigen Skaglcn geivinnt letzt die Svnodglvn'gstnng Gestalt und stcven. '.'«renn daher einige clerieaie Abgeordnete den Reichstag mit dem «steitändnist verliehen: „DiestrSchmaust hat uns vortrcssisch geicknin cki. an, besten das Destert". io möge "'ch dies die prvteslaiiiii.t e Wen gestut 'ein lassen. Ja, ec- must »o.hvicl KDkrchterwerden, tierb-erieale» müsse» immer ui-bcrstl lcierler ihre Ztclc offenbaren, damit cs besser ivcrde. Mit Protcstanteiivcr «ne», die unter rcistmiigem Anobänaesthild aui eine 'Art ttälare- Ptipiömuö mir hinznarbeiten scheinen, mit ternstaubenslosialeik. die unbewusst die Seelen den Römlinge» iu die Anne treibt, wird es ebenso wenig gethan sein, als mit dem Ielcstisinue-, der die Kirchen leert, anslatl ste-zu füllen. R»r wenn durch »nscre Geincinden ein Ing lenes innigen GlanbenslebenS wie der geht, der unsere Baker zur.seitder Rciormatlon durchglülste, werde» wir dem Aiischweilen der uttramontancnBewegung gc- wcickisett rein. Und insofern kann man auch den Römlingen »mr Dank sagen: sie schütteln »nd rütteln-»liiere in Schlaj vcr Tmkeucn Glaubensgenosse» ans und crkenncn diese erst, was ffinen droht, so braucht um den AuSgaiiz Rlcniandem bange zu stkt«. — ii Lage wurde »in lenen prcnstiichcn Bcriaisungsartlkel fleklrtttcn: zuletzt wurde er mit Rill gegen 5,st Stlinmcn alxzc- ithnk. Dir Hauplrrducr aus Seite der (ilcricalen waren außer Ltm streilÄrru Ketttler und drin Minister v. Wiudth»rst die Gebrüder Nelchenspenger. August und Peter, der Passauer Proicssor Greil und der prcnstisck.e tUcgicrungSralb v. Btallinck- rodt. Jene Brüter gelten als icharijinnigr Juristen; beiden Ist ierncr die Sprcchtveise gemciniaiii, das nncuvancie Hervor.' labrei! und Diuci bohrenwollc» mit dem gespreizte» Icigestngcr, gemeinsam auch die Grisieegegenwart und tiatetliick c (- ewaudt- beit. 'Aber während der jüngere Peter einen liberale» Austritt' hat und vielleicht mehr als dies« selbst über tifck'lici'c Dinge sich eine freiere Denkungsart bewahrt hat, dabei sich eines edle» ',or»,s nic! t seist»st, druckt der ältere Auguu die bedinaungs wse ('rgebeubeit in tie i!.!gla»blichsle»..Sälzc der Uniehlv.irtcik aus und vcrsthmäbt i» der Abtödtimg alter mcuichUchc» Vei- tcnstl'ait nickst, hämiichc Sciteuhicbc zu sübrc». Pres. Greil aus Pasta», ein langer, hagerer Gelehrter, glatt raiirt und mit irische» GciickstSiarbc», widerlegte das Urthcri, das man sich im 'Aorten über seine parlamentarischen Ungezogenheiten gebildet hatte. Giilwchcr haben tie Berichte über ihn gelogen, oder er hält sich sehr im Zaum: kurz, er sprach durchaus leidenschafto los, anstäiidlg und gewandt. Herr b. Mallinckrodt lönnte einem Maler sitzen, der einen spanischen InguisitionSgcncral braucht. Gin eisernes Gericht, uubnocglichc Iügc! Die Gesichtsfarbe aschgrau, das Haupthaar asthgrau, Augenbrauncir nnd spitzen Kinnhart aschgrau. Ho>>e Stirn, ein langes Profil, taS durch ticiBiabhäiigente Thräncnsäcke noch länger erichcint. Viur am Mittwoch herlor dieser Mann die Ruhe, als sich wacker die 'Dloste gegeben batte, als Israelit die gröscre oder geringere Gläubigleit eures Katholiken abzuwägcu und gütigst zu pcrsi- el-er», cr wolle nickst über tie Qhrcnbcickstc spreche». Da wrudc Bialiinckroti zinsroto, erbebte am ganze»'ckcive, die Arme streck te» sich eonhiilupiich gegen den wie sprachlos tasitzentcn QrSkcr ans. Gr beibat sich die (nnniischnrig eines Israeiitc» in die katholische Kirche und aiS Vaskcr de» Kops schüttelte, rief er : Sic wissen gar nicht, was Sic reden, oder Sie lassen sich von einer mastloien bwitenschattliclsteit hinrcistcn, die ick' so frei bin. als anmastlich zu bezeichnen. Dic>e Scene war cs. tie einige Abgeordnete als wohlichmcckendcs „Dessert ' bezerchnckcn. Wie wird sie am Rhein ausgebcutet werten: der Israelit (?asker aiS Reformator der katholischen Kirche!! Da wende ick: mich lieber zu der nickst deuischen Gestalt deö baicriichcn Baron Ltauffeirberg. welcher mit der iclscnscslcn Ruist einer sroben Gewissheit die Ueberzengrurg aussprach, dass der große '»Ist, der durch tie katholische Kirche gebe, eine Bervegrmg wie in der Reformatio» veranlassen werde. Roch kehle der rechte Mann, aber cr vertraue alö guter Katholik der BoUehrmg. dost sie teil rechten Bia»» sende» werde. Der Bekanntmachung des Generalpostamts vorn I. April gcmäst ist nunmehr nach beendigtem Kriege und nach aufgeho bener 'Blockade die Ssepoitverburdung mit Dänemark von Kiel ans wicder dergestellt und ist mir «;. d. M. das erste Schiss wie- der von Deutschland nach Dänemark abgegangen. Der wegen der Wasserversorgung Dresdens zwischen der Gommniic und dein (sivilingenicur Herrn Bernhard Salbach i» Halle geschlossene h.oiitract lautet in stlucu Hauptpunkten: Herr Scilbach verpflichtet sich, ein seinem Gutachten vorn i.Ro- vembcr lGäo entsprechendes, aus tie Gewinnung rw» Grunt- wasscr aus dem Glbgebict basirtcs und aus eine Vcistringsfähig- Leit von :t2,«X'«» ('irbikmctcr pr. 2-t Stuntcn berechnetes Wast'cr- iverk für die Statt Dresden bis Bude Anglist d. I. nicht nur mit alten zur Bcranschlagriiig uöihigen Details zu proiectiren und die zum Preject gehörigen Bauzeichnungen. einschließlich derjenige» nir die Hochbauten, anzrncrtlgcn. tonder» auch spc. cicllc Koftkiiaiischläge, wie solche zur honcurrciizeröfsiumg er forderlich, auözuardclte» und der Stadtgcmeindc Dresden zur Bcriügung zu stellen, stur Auostlbrung dieser Arbeiten wird Herrn Saldack: am die gedachte Zeit nicht nur rin Bürcauloca! in Dresden cingeränmt. sondern auch die Benutzung aller bereits bei tem Ratbe vorhandenen, «nr den Wast'erleituiigsziveck brauch, baren Pläne und Nivellements gestattet, die weiter erwrdcr iickxn Nivellements und Planzcickmungen hat Herr Salbach auf seine Kosten air'crtlgcn zu lassen. Die Stadtgcmeindc Dresden gewährt Herrn Salbach als Honorar sür die bezcichnetcn Ar beiten. zur Remnnci innig der dazu erwrkcrliehc» Hilfskräfte, sowie überhaupt zur Bestreitung aller mit der Ausführung stincs 'AustragcS vclountencn Kosten ohne Ausnahme die Lumme von «Bi«« Thiru. Herr Salbach miterwirst sich «ür de» Kall, da« das Proicet »ebsr den Zeickmungen nnd Kostenanschlägen nach Abi am der stipuiiricn Irist nicht vollendet und abgelicrert werden sollte, eu er von der Honorarzahiuiig zu kürzenden von- veiiiroiialslraic vor: io 2Haler» pr. Tag. Definitive ('»tick-lie- stnng tarüver, ob das von Herrn Salbach anczuarbeitende Pro- jeet unter dessen teckniilchcr Qheileitnng zur 'Anssiihrruig zu bringe» iei, (sthalien sich die sladiisthen Gellegien bis nach Prü fung t.o ProjccteS unt her bczüaüchen Ko«ke»ani>hläge vor, falls aber die von Herrn Saldack: best! asttcn Berlage» nickt zu celstblichcn Bedeuten und Ausstellungen Anlast geben, soll ihm die Velknrig des Baues unter näher bezeiclmeten Bekingungc» übertragen werten. ->.strr Ingenieur Salbach hat «ür die Dauer dec''Danco leinen wesentliche» Aiuenth lt in Dresden zu »ebmen. Die rechtzeitige Gnvnll!,der vorgedacl tc» Irist vorausgesetzt, soll im Herbst des lomende» IahrcS der 'istni In Angriff ge nommen werten, niinentlich aber im Winter thä t 1^72 die'Be stellung der Materialien, soweit tbunlich und ;u inegilchst jameiler Aussühlung des Wertes erforderlich, crwlgcn. Dies. «allS macht Herr Salbach stcl' verbindlich, den Bau des Werkes bis zum l'ndc des Jahres Mtt« zu vtllendea. Das Honorar ivird Herr» Sackael: bis zur Höbe von 2stoooTbmcr während t.c- 'j'ancs i» monatlichen Beträge» von hoo Thaler. vom Rest betrag die Hälfte «'. B.oiiate. die andere Halite sammt «'»nonat- lickst» hiervon a l» "» 12 Monate nach Bolicntung und liebe»nainne des 2rrerkeö Seiten der Stadt und unter der Be dingung auSgezahlt werte», daß das Werk nicht nur ako berrlcbS- scidig, inöbejonderc le» von Herrn Salbach gegebenen -susichc rmigc» allcnthalbe» entspi-cchcnd, sondern auch als i» jeder Bc- ziebimg solid und tüchtig anerkannt wird. Wen» Hrn. Salbach nicht imicrhald drei P.'onatc» nach hollstäiikiger Ablieferung der von ihm zu leistenden Borarbcite» die cketlung des Baues aus Grund dieses Vertrages definitiv übcrtnrgc» wird, so kt derselbe berechtigt, vom Bcttrage zurückzutreten. Wird das Wesen tiie Dresdener liskasscnveik zwar tm »ckstn nach dem von Herrn Salbach auSgcarbcitctc» Proicet. jedoch nickst unter seiner st'citung zur Au.fführmig gebracht, so ist die Stadtgcmeindc verpflichtet, ihm eine (5»>>chädig,mg von 4ooo Thir. zu gewähren. -- Der „Salon Bieioria" aus der Waisenhausstrasie wird nach kurzer Pause morgen, (en ersten Qsiencicrtag, neu eröffnet, d. h. cS sind vollsl uieig neue Kräfte sür Gesang, Tanz und Gymnastik cngagirk. Ranientlich dürste tie als Gcsangösoubrette längst beivährle In. Brühning eine willkommene (?r«chcinung sein, und das «rühcre Balict Hot ebenfalls reichen Grsatz gefun den, wenn auci' zugcslaudcu lverbc» mu«, dast Irl. Bimmermanu und Herr Baiietmciiler Gcn>!e lehr gute Kräfte waren. GS sind neu engagirt die Lololänzerinnc» Howard. Wabcrzky und die vier Schwester» Schallst mit kein Balletmcistcr Herrn Rinta. Das Jeid rer Gymnastik werben die Gebrüder Herren Futclet vertreten, die an Gewandtheit und Eleganz in ihren Leistungen Außerordentliche') vor'übreii. Die alte bewährte Kapelle unter Leitung des Herrn Musiktlreetor Pöble wwd ebenfalls', wie biöh r, m tümticrischer Weise »illst bios die Iwischcnacte musi kalisch ausiülle», sondern auch die Protuctioncn der Künstler »rrmonisch verill'önern Hellen. Wie alle Jahre, io wird auch an diesem Aillcolchungö menge», de» tie Natur und die Kirche am eisten Osterfcicrtagc scstiich begeht, früh um -t Ubr vo» der Hölle des KreuzthurmS herab Gesang und Ghoralmusik Im Bcrci» init dem harmonischen Gleckenklangc den Hollen Tag verherrlichen — eine erhebende Episode, die nicht blos am Inste der Kirche, wie auch oben auf der Höhe deö ThnrmeS «elbtt andächtige Zuhörer versammelt. Ueoell'ckipk i>, tie iedesmalige» Ieicrtage über der Besuch des KrciizihuriiiS ein zahlreicher, da cr Gelegenheit giebt, die ganze Residenz und ihre Umgebung mit einem Blick zu übersehen, eine Uingebmig, die von ienic» blauen Höbenzügcn romantisch bekränzt wird. — Hcrrenröckc von Pterdelmnt will ein Schneider letzt in Berlin bcrierligcn und dabo» ein kleines elegantes Lager nach Dresden bringe». Die grostc Menge von Rosthäute», die man während dev Krieges in Irankrcich gewonnen, hat ihn dazu veranlaßt, Das Leder, weich nnd geschmeidig gegerbt, soll wie Plüsch glänzen und der Rock sich nickst nur warm, sondern auch wasserdicht erweisen. Soliir dieser Industrielle in Dresden Knuden erhalten, so dürste cö vielleicht sonderbare Reden geben. Z. B. wenn ein seiner Herr In der „Harmonie" oder in der „Locietät" sage „Sehen Sie, dieser Irack ist von meinem Schimmel!" oder Herr Hoiopcrnsängcr Searia die Worte spräche: „Zu diesem Ucdcrrock hat mir mein Rappe den Stoff geliefert!" Biclleillst vereinigen sich auch zwei Kuriclstfferte zu ciuei» Mantel, wo das Sattclpierd die eine Seite und daö an dere die zweite liefert. Waö taS Nähen ankelangt, so dürste wohl manche Nadel gebrochen werte», w ö niclst Wunder neh men daE. denn daö Ganze bleibt toll: immer unter allen Um ständen eine — Picrtearbeit. Bekanntlich halt sich der Eomvonisl der „Kaiser Ouver türe" Herr Wilhelm Westmebei. zur Zeit in Wie» aus. Der' ieibe ist neuerdings von dein österreichisch - patriotischen Hills- verein in Würdigung seiner ausgezeichneten Wirksamkcit aui den Schlachtfeldern und Lazaretten I>«>«>. sowie seiner hervorragen den Bcrtienstc »in daö Hilisvercinswesen, ipeciclt zur Begrün dung eines Iraucn. Hillsvereins iür Oesterreich, nach Muster des sächsiill'eii Albert - BcrcinS, z»ur Ehreiimilgliedc ernannt worden. Die Verpflanzung dcS letztgenannte ' Vereins nach Oesterreich Imt Herr» Wcstmehcr allerdings viel Arbeit und Kmnpl gekostet, jedoch hat cr die große Ireude, daß Ihre Ma jestät die Kaiserin Elisabeth daö Protektorat darüber übernom men. Ebenso inttressirte sich der geachtete Eomponist iür die Organisation der Militärmusik. Die Ausarbeitung dev Planes wird in dieie» Tagen dein Kaiser Franz Joseph unterbreitet, da daö Krlcgömiiiistenum bereits 'Alles acceptirt. — In Pirna sind nunmehr die an der Eisenbahn bestnt- Ilchen sogenannten Wippbrückc» enllcrnt und die neuen testen Passagen von Ellen über de» Elchhiaduct angebracht. Man I«rt in Folge dessen tie durch den Bladuct führende Iabrttraste be deutend ticker legen müssen und sind noch eine Menge Arbeiter daselbst beschäftigt. Die Dohnaiiche Straße fährt nun bergauf nach der inneren Stadt. W-en» auch die »euc» Brücken nicht gerate rin ieor elcgantcs'Auösrhe» ivibcir, io bü gen iie dennoch «ür eine größere Sill'erhcst, alö die alten Ucbergänge, die au«- und zugeklappt werten mußten, so daß manche Gcmllr droistc. Inkeß tie dort stets obgewaltete große Vorsicht bat weise alles Unglück bcicit'gt. Immerhin aber ist cs ickr amrkcnnenswcrth. daß die großart!,;c dtbänderuna mit ihrer io schwierigen und umfassenden Ai seit in w kurzer Zeit bewcrtnelligt werden konnte, ohne dabei den täglichen Vcrkchr zu stören: HiciNi »»den w ir uns bcranlaßt, aui die bciondlre Schnelligkeit des Verkehrs Leu Dresden mir Pirna auimerkiain zu machen, wie folgendes Bc stiel beweis!. 'Am Montag min Schreib'! ticicr' mir dem >2 Uhi 4.', Minuten hon vier Mittags abgehenten Sllnicllzngc nach Pirna nnd ließ ans dein Böhmischen Bahnhöfe iei» bald ausgcirimkencS Glas Bier stehen. Nacktem er sich in Pirna gerade 40 Ministen cilllgehaltei', trai cr nach einer Abiveienheit von nur l''2 Stunde aus dem Dresdner Bakm o'e wieder ein. wo er sein Bier nock vcr and und das Glas au« das Wohl des Eisenaars leerte, der ii» «o schnell und sicher „durch die Wälder, durch dle Auen" getragen. — An alle» Ecken und Enden wachsen die Iriedciikibäiimc. am meisten in Gestalt der deutschen «eiche, e.ns der Erke, da« Dorf Schilbach im Gcrichtsamtc-bezirkSchöncck jedoch, hat eine Aiisiialmic gemacht uud anstatt einer IrictrnSeiche. eine — „IricdciiSlllite" unter entjprcchcntcn Ieicrtill'keiten gepffawzt. — Kaum hat die Sonne einige Mallst erlangt über die winterlichen Nachzügler, kaum ist der Juck!Ing cingczogcn, so beginnt auch die Natur ibre alljäl rilll: so beliebten Spielereien wieder. So hak in dem Garten dev RilterguttS Stöckigt bei Plaue» ein Klrschhaum bereits etwa re» :i. Theil seiner Biü- thcn erschlossen. DaS aus der Bautznersiraste befindliche NesiguratioiiS- gebäude zuin ..Reußische!» Garkcn" genannt, welches am io. Dcccinvcr vor. I. nothwendiaerw, llc subbaslirt nnrtc und
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