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Dresdner Nachrichten : 02.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187610028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-02
- Monat1876-10
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.10.1876
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Gin- >e>a«»„U« tür do» «»chi>tä»ige irijchei« »,» der Iniernle wird nichi neiiEde», »„»wmlige Annonren- Unttrage von UN» »nbe» saunten Hinnen und Per» tone» tnierrre» wir nur -eqenPranumera ndr» -toi,Inn» dnich Brtet- marlen oder Poiicinjoi:- lu»a, Acht «?>>>»» lostr» IL P>ae, Iniciaie iür die Montag, - Nummer »der »aci, e,nen> Zeiiic»» die Peuileiie 22 P!,r. Nr. 37«. Wmindzwanzigster Jahrgang. SNilrebacteur: Oe. r.intt Nl«rv>. FürdaS Feuilleton: Tresse», Niontag, 3. Lctober 1876. Locale» »«d Sächsisches. — Ueber die hochgespannte politische Lage, resp. über daS Schreiben des Zaren an den Kaiser von Oesterreich bemertt die N. Z., „daß in jenem Handschreiben Kaiser Alexander dein österreichischen Herrscher das Projekt einer gemeinsamen österreichisch-russischen Aktion unterbreitet hat zum Zwecke der Beendigung des türkisch- serbischen Krieges. Die Intervention, die so lange in der Luft ge schwebt hat, ergreift nun Gestalt von Fleisch und Blut. Es gilt für wahrscheinlich, daß trotz der Abneigung, welche in Wiener diplo matischen Kreisen gegen den russischen Vorschlag herrscht, die Ent schließung Oesterreichs für das niit Rußland gemeinsame Eintreten in die Aktion fallen wird." Die N. fr. Pr. bemerkt, von der gleichen Annahme ausgehend, daß, wenn Oesterreich auf das Anerbieten cin- ginge, ein Pfandobjekt von der Pforte zu fordern für Jnnehaltung der Friedensbcdingungen, daß dann zunächst die Kriegserklä rung Oesterreichs und Rußlands an die Pforte behufs Be setzung Bosniens und Bulgariens durch die Heere beider Staaten bevorstände. — Auf dem böhmischen Bahnhose traf am Sonnabend Nachts lO Uhr über München kommend I. M. die Königin-Wittivc hier ein. Die hohe Frau hatte vor mehreren Monaten eine größere, sehr genußreiche Reise durch die Schweiz unternommen, hierauf der Herzogin von Genua einen längeren Besuch in Stresa abgcstattet und war über Mailand nach Possenhofen am Starnberger See ge gangen. um an der Stätte ihrer Jugend einige Zeit bei ihrer Schwester, der Herzogin Max von Baicrn, zu verbringen. Von da kam sie nach hier und begab sich nach ihrer WeinbcrgLvilla bei Wachwitz. — Unsere Stadtverordneten haben sich, gutem Vernehmen nach, geeinigt, auf den Verzicht des Herrn Stadtralh Advokat Kretzsch inar wegen seiner Wiederwahl keine Rücksicht zu neh men, vielmehr diesem um die Gemeinde, ihr Schulwesen und um den freisinnigen Geist ihrer Verwaltung hochverdienten Mann ein neues Zeichen des Vertrauens zu geben, indem sie denselben aber mals zum Stadtrath roä' len wollen. Diesem löblichen Entschlüsse der Stadtverordneten u rd die Bürgerschaft gewiß ihren Beifall nicht versagen. Weniger mit Genugthuung winde aber der Zusatz ausgenommen werden, m t dem diese Notiz zu uns dringt, daß außer dem noch Herr Advokat Emil Lehmann als Stadtrath in Aus: sicht genommen sei. Di> ses Projelt stößt auf einige recht schwer wiegende Bedenken. Genannter Herr ist in mehrfacher Richtung im Stadtvcrordnetencolli z recht am Platze; seine Beweglichkeit und Jugend dürfte kaum darauf Anspruch erheben, der Würde eines Senators von Dresden z i weichen. Vornehmlich aber gebricht cs dem Stadtrathe recht sehr an Männern aus dem Kreise der Gewerk- treibenden, die dem praktischen Leben unmittelbar und nicht erst durch Vermittlung von Alten, Prozessen und Wechselprotesten nahe stehen. Juristen, spezie. Advokaten hat der Rath gerade genug; das juristische Element n .rd ihm in Äretzschmar erhalten, es bedarf nicht des Masseneintrittü der Juristen ins Nalhhaus. Darum er halte man Herrn Kretzsch nar dem Rathhausc, Herrn Lehmann der Landhausstraße. 8»,im müg»<>! - Wir drack'tcn bereits Mithcllungcn von Rcuerneimlmgen und Ordensverleihungen, welche in Folge tcs Manövers vor Sr. Majestät dem den,scheu Kaiser beim Militär stattgcstintcn haben Man glaubte darin ein besonderes Zeichen der aller höchsten Zufriedenheit u 'd Anerkennung crdllcken zu dürfen, er fahre» jetzt aber aus > uter Quelle, daß dergleichen Gnaten- dewcise, insbesondere l'e Ordensverleihungen an die Aclteslen aller Grade in Rcgimcntc incl. der Rittmeister und Hauptlcute nach jedem.» aiser-Manövcr so regelmäßig slatttindcu, daß die etwa Nicht-Begr adele» sich veranlaßt suhlen, dasWeitcr- dieucii sür zu veschwerüch zu halten. Da nun diese Initiative kick) von den ältesten Rittmciitern uiid Hauptlcuten, die als solche sämmtllch nicht dccorirt sind, nicht wohl erwarten läßt, da andererseits außer höheren Offizieren auch die zahlreichen Orkon- nanz-Osstztere, z» welchen nicht in der Truppe, sondern in Rccb- nungöburcauö, Werkstätten re. verwendete, aus dem eigentlichen Frontdienst auSgeschiedene Persönlichkeiten genommcii wurden, mit Orden geschmückt worden sind, io liegt die Vcrmutlmng sehr nahe, daß wohl die Ausnahme des Kaisers in Sachsen und die allgemeine Erscheinung des 12. Armcccorpö, nicht aber die speeiellen Leistungen der Truppen selbst das Wohlgefallen Sr. Kaiserlichen Majestät erregt l aben. Und wir haben doch stets geglaubt. daS Letztere gerade wäre cs, »vorauf wir Sachsen stolz sein dünken. — Ein Tbeilnchmcr an dem Prciöschießen in Dresden <24-26. Scpt.» gestattet sich, über die gewonnenen Eindrücke Folgendes zu berichten. Ist ina» auch über Wetter und weite» Weg nach dem Schützenholc etwas berdricßlich gewesen, so findet man sich doch reichlich entschädigt, wen» man i» die irenndlichen und gastlichen Räume dcrSchicßslätten inmitten eines herrlichen Naturpanorama ciiigctrctcn ist. Die vorzüglichen Schicßeinrich- tungen. verbunden mit dem freundlichste» Entgegenkommen der Festgebcr, erobern der Schützen Herz im Augenblick. Der ior- melle Theil sür die Vorbereitung znm Schießen ist schnell erle digt, mau beginnt zu schießen und bat Ursache, sich über prompte Bedienung der Scheiben, über die Art und Weise dcS A» zeigend der Schüsse, des Eintragens derselbe» in Karten und Control- bückcr zu ireuen. I» einer kleinen Panse nimmt man die Schießordnung noch einmal zur Hand und überzeugt kick' nach den bis bahi» gemachten Eriabrimge». daß z. B. die Widmung von Evrcnveckiern für tcnienigcn Schützen, »reicher die wenigsten Schüsse zur Erlangung von Bccbci Prämien <186 Punktes nötlstg gebabt hat. eine ganz treffliche und sachgemäße Einrichtung ist. ES fällt dadurch die Hetzjagd um den ersten Becher und manche Unzutrciglichkcit weg, wie solche z. B. in Stuttgart von den Schweizer Schützen hervorgerulen wurde Ein Blick «n den Gabentempei zeigt, daß die lieben Dresdner Schützen und aus- wärligen Festthcllncbmer gern die Wünsche der Schützen zu crsül. len bereit gewesen sind, und daß Derjenige, welcher sich aus den Festscheibe» eine stattliche Anzahl Ringe z» erschieße» gewußt hat, mit leeren Hände» nicht zu Hause gebe» wird. Das Bild, »rei ches sich wcchselvoll in dein Schleßraume enthüllte. war ein freudiges, geinüthlicheö und — »vaS »lainenilich allen Schützen wegen der IGefährltchkelt nicht genug ans Herz gelegt werden mag — ein von Clgarrengnalm freies. ES wird leider daS Rau chen von Schützen neben dem Schießen noch vielfach gepflegt, » .. vehanp , welche mit Leib und Seele beim Schießen sind, am wenigslei» ' thu». Zum Schluß noch die Bemerkung, daß bei Veranstaltung eines mitteldeutsche» Alintcsscksteßeno, an dem sich gerade in Dresden sehr viele Schützen belhelligen würden, die Anzahl von 16 Scheiben kaum auSrclchen dürlte, wenn nicht das Schießen ani wenigstens fünf bis sechs Tage in Aussicht genommen wer ten sollte. Lr. 0. - Trotz der allgemeinen Flauheit im hiesigen und auswär tigen Geschältsicben ist doch hin und wieder beim jetzigen Termine die Mtethsteuerschraube in Bewegung gesetzt werte». Einein Labeninbaber der inneren Stadt wurde die Mitthellung, nachdem derselbe vor 2 Jahren um 46« Tlstr. gesteigert worden «var, von Ostern 181? ab 120« Mark wieder mehr zu gebe» oder auSzuzicben. Eiagcn, vorzüglich erste, wurden von56Th>r. ab bis 6<»6 Mark tn die Höhe getrieben. Und wer sind diese Treiber unv woher? Aus Posen, Schlesien und BöhNIeII. - Ohne Aufsehen zu erregen, schützen Slchcrhcilöpollzel- organc In Eivil das anständige Publikum jetzt bei Tag unv Rächt vordem Treiben frecher Dirnen und säubern damit recht erfolgreich die Straße». In aller Stille werben diese Ltraßcn- grazlen bei der geringsten auffälligen Bewegung dingfest gemacht und obgleich am Sonnabend Abend ein Dlcnstmann ans der Wilödrussecstraße sich als Scladon zweier solcher Holden aul- wari, entgingen dieselben doch nicht ihrem Schicksal und wandcr- tc» in s HanS der Ruhe. — Wir brachten i» Nr. 2?6 b. Bl. eine Notiz, nach welcher der i» Niedersedlitz wohnsmite Tischler Büttner von dort aus flüchtig geworden sei, überzeugte» uns jedoch sehr bald von der völligen Grundlosigkeit dieser Angabe, als Herr Büttner per sönlich aus dcr Rcdactio» erschien und hierüber Beschwerde führte. Wir bedauern, Veranlassung gegeben zu haben, den genannten Herrn zu kränke» und theilc» über den Ursprung der Notiz mit, baß der Versasser dieselbe dem Gespräche mehrerer Herren aus Niedersedlitz cntnahm und iedenialio als persönliche Feinde des Herrn 'Büttner unseren Referenten täuschten. — Am eine cigeiithüinliche Grabscdriit stießen »vir dieser Tage bei einem Besuche des weiten < Trinitatis-) Kirchhofes. In dem neuen T helle liest man über der Gruft, in welcher die Ge beine von 17 Mitgliedern der Familie Seysfcrt beigesetzt sind: Nach Entweihung der Frietböic St. Johannis und St. Ellas überiührt nach St. Trinitatis. Auögehobcu am 6.. nbcr- lübrt am 16.. beigesetzt am II. Mai 1876, von II—I Uhr". Der älteste der Sehffcrtc ist bereits 1787 begraben worden. Wenn auch die Pietät, init welcher die letzten Reste von tbeuren Todtcn tn neue Gräber gesammelt »'erden, alle Hochachtung verdient, so ist die Bezeichnung der Säkularisation von Kirchhöfen (eine im Interesse der Gesundheit nolhwendige Maßregel) alsEntwcihung doch etwas cigenthümlich, „amentllch über einer Stätte des Friedens. . - Der Vleebüraer,»elfter zu Leipzig, Ur. Georg!, ladet die MItglcder veS Raths- und deS StcittvcrordnerencollegiiimS daselbst zu einer ösfentlichcn Sitzung im Saale der 1. Bürger schule am 4. Oktober. SlbendS 6 Uhr, ein, um die Wahl cineö Bürgermeisters ber Statt Lctpzig auf 6 Jahre vorzunehmen. — In Leipzig Ist am 2:z. September eine Nähterin wegen Verdachts, ihr iiengekorenes uneheliches Kind gctöbtct zu haben, in Halt genommen »vorbei». Via» fand den Leichnam dcS Leickcecn in einem Fasse vor, »reiches sich lu dem Keller ihrer Wohnung bcsanv. — Daselbst ist an tcmsclbcn Tage ein Kauimann aus Bremen, »reicher »regen Betrugs von den Gerichten in Eisenach steckbrieflich verfolgt würbe, von der Polizei arretirt worden. — Oeise »tliche Gerichtösitzungen am 26. und 26. Septbr. Ernestine Pauline verebel. Hchde, eine aus Aucrowald bei Ehcinnitz gebürtige Seilcröchesrau, muß jetzt zum zweite» Male ins Zuchthaus wandern, nachten» sic überhaupt schon drei, mal wegen Langfingcrci in den Jahren iNiä, 1866 und 1871 Strafen verbüßt hat. Die Angeklagte »var am 18. Oct. vor. I. in dem Hause Schnolrstraßc 16 mit Halisarbcltcn rbätig und be nutzte den günstigsten Zeitpunkt, einige i» der Hausflur stehende, momentan unbcauisichtlgt gebliebene Porzcllaiigemälde abzu- raslcl» und damit zu verschwinden. Von dem verpflichteten Sachverständigen, Herrn Kunsthändler Gutbicr, ward das größte der gestohlenen Stücke, den Zcitvclhällnisscn entsprechend, aus :i«6 Mart, die übrigen kleine» und unvollendeten Ge mälde zusammen auf 18 M. geschätzt. Sämmtliche Objekte »raren Eigenthum deö Porzcilanmalcrö Bätzl?), der s. Z. nur am einige Minute» die Hauöslur verlassen balle, um einige Kunden zu vc» dienen. Die Diebin will dein GcrichEbvi »reiß machen, sie habe die Bilder lür wcrtblosc Sachen gehalten. Sic warb erst später entdeckt, als sic cineö der gestohlene» Bilder »rollte unter GlaS und Rahme» bringen lassen. Mehrere Stücke davon balle sie bereits versetzt. Dem Anträge deö Herrn 'Assessor Brückner, Vertreter der Staatsanwaltschcut. gemäß, bcrurthciltc das von Herrn Gcricbtt'raih Eincrt präsidirte Schöffengericht die 'An geklagte unter Ausschluß mildernder Umstände zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus, 2 JahreEhrenrechtsverlusl und Stellung unter Polizeiaufsicht. — Der vormalige Schuhmacher Friedrich August Mirisch aus Wcißig bei Bautzen ward wegen im wieder holte» Rückfälle verübte» schweren Diebstahls unter Annahme mildernder Umstände zu I Jahr 2 Monaten Gefängnis! und 2 Jahre Ehrenrechtövcrlutt vcrurthctlt. Der 'Angeklagte wurde sür schuldig rraä'tcl. I» der Nacht vom 27. zum W. Juli d. I. aus einem Grundstücke au der Lclpzlgcrttraßc Wäschestücke im Wcrthe von 5, Mark 7» Pig. entwendet zu haben. Die Staats anwaltschaft »rar durch Herrn Staatöanwalr Richter, die Vcr- tbcidigung durch Herrn Juslizrath kw. Schaffrach berlrctc». — Der Maurer Johann Gottlob Winkler in 'Bühlau, »reicher schon zwcimal crlmmincll mit kleineren Strafe» belegt worden ist. ward neuertings »regen Wilddlcbslabl zu 4 Monaten Gciängnlß vcr- Frankreicti. Die plötzliche Dcinissionirung des einstigen französischen Kriegsministers de Cisjcv hat scincrzc t viel Staub aufgewirbclt; alle möglichen und unmöglichen Versionen tauchten auf, ohne daß eine Erkärung als die allein richtige acceptirt wer ben kennte. Wen» man einer Eorresponbcnz ans Brüssel glauben darf, gilt auch hier »bieder der Satz: etwriR«-?. In irumw. Eisseh ist nämlich, trotz seiner icchszig Jahre und darüber, »och »ehr. sehr lebenslustig, uno außer iciucr jungen bildhübschen Frau, einer reichen Mexikanerin, versüßt ihm »och eine Freundin, eine von ihrem Manne, einem Artillerichauptmaun, getrennt lebende Dame, taS Dasein. Sie gilt sür eine Engländerin, mit dein Familien namen Poniigh, uno besitzt aus der Ehe mit Ihrem Genial l eine» kleinen Sehn, welcher nach der Scheidung ihrer Ebc >» einer Mi- litärcrziehnngsanstalk untcrgcbracht »rar. Laut Gcrichioertcnntniß hatte >ie lein Neriügungsrecbt über das Kind, senden, durste es nur In Gegenwart tcü Dircctors sehen. Eines Tages aber »rollte Madame 'Zoungh ihr Söhnlcin trotz des Verbots zu einem 'Aus flüge auf das Land abbelcn. Der Dircctor verweigert natürlich die Herausgabe, Madame ist wütbend und setzt bei dem ven ihr beherrschten Herrn von Cineh richtig einen amtlichen Beseht zur Auoliescrung des KinveS durch; der Director — als Hauptmanu der 'Armee — muß sich sügen, unterrichtet aber den Vater von dem Geschehenen. Dieser verlangt von Dufanre die Achiung der Gesetze; Dusaurc eilt zu Mac Mähen, »reicher zwar über den Voriall sehr ärgerlich ist, seine» alten Waffenbruder Eiffeh aber nickst vor den Kopf stoßen »rill. Trotzecm werden Recherchen über Madame Pouiigh angestellt und cs ergicbt si h. daß diese keine Engländerin, iondcrn eine Dcurscbe ist, 'Namens Jnnk. So weit Ist 'Alles gut, nun aber kommt wieder der echt rranzöiische Fabclgeist und zugleich der Haß gegen die Deutschen zum Vor» schein, der sich nie verleugnet. Bei Durckunckiung ihrer Wohnung findet man nämlich Acienslückc und Pläne aus dem Kriegomini- sterluin, die iic ihrem Gönner entwendet harte, und außerdem den Beweis dafür, daß der Plan sür die neuen Bcicstigungswerke veu Paris, welcher noch ein Geheimnis! selbst für die Armee ist. durch Ihre Hände bereits nach Dcutschianb gekommen ist!! Nun na türlich konnte Mac Mahon nicht mehr zögern; Madame Juuk wurde sofort über die Grenze geschafft und Eissen bekam seine Demission. Dies die neueste Historie von der'Abdankung EisstMs. welche vor Allem beweist, wie weit cS die Franzosen in der Er findung wirksamer Scnsatlonögcschichten gebracht haben. Briefkasten. «,*. V. B. bittet um Aufgabe einer guten Bezugsguelle so genannter Leipziger „Gäiegcilchen". — Einen „Gäscgeilchen", Lieferanten tonnen wir Ihnen nicht empfehle»; ein sehr gutes Stück Leipziger „Gäieguchcn" scmdcn »vir bei einem Bäcker am Augustuöplatze l» Leipzig. O. Rtchte r. Lassen Sie Ihren § Kühnscherf die Kuiist-Schlosierct erlernen, doch sann man mit Genuatbnuna behaupten, taff dies Schützen, urkhcllt. Winkler machte gewöhnlich Sonntags kleine Ausflüge i» den nahe» grünen Wald aus Fischhäuier Revier, legte sür »lebe und Haien Schlingen und befried mit dem eingeiangcncr» Wild eine» kleinen Handel. Er leugnet zwar ganz ent schieden, sich je einer Schlinge zu de» strafbare» Zwecken bedient z» habe», wird aber schon hinreichend durch den Erfolg der Haussuchung überiührt. »reiche Haicnsclle und Schlingen zu Tage förderte. Gottlob Winkler muß trotz des von tbm er hobenen Einspruches seine 4 Monate abbruinmen. — Der bisher gänzlich unbescholtene Zlegelmclslcr Joliann Louis Thomas in Gombsen »rar in erster Instanz iür schuldig bcfuiitc» worden, seinem Principal, dem Ziegcleidesitzcr Eisold In Niederscrkowitz, einen Sack mit Gersteilschrok. der im Piertestall untergebracht gewesen, unterschlagen zu haben und erbleit dcuür 7 Tage Ge- »ängnlß zucrkannt. Die zweite Instanz fand de» hiergegen er hobenen Einspruch für begründet und sprach daher den 'Ange klagten straffrei. — Wttterung-,»eobakvtu«g arn i. Oktbr., Mitt. 2 klbr. Baromercrstand nach Oscar Bösoit(Wallstr. 16»: 27 Parlier Zoll 7"/2L. lseltjgcstern l' ,L. gefalle«). - Thermometer nach Rcau- mur: 16 Grab über Null. - Die Schloßthurmfahne zeigte Süd-West-Wind. Himmel: trübe. — «lbbSb» «n Dre»»eu. 1. Oktbr.. Milt.: 76 Ernt. unter«.! Pflegebefohlenen bei dieses Gewerde Hat einen goldenen Boden unv nährt seinen Mann. 'Abonnent M e i ß cn. „Ich bin geborener Oesterrcichcr und seit 1865 hier vcrhciratbet. meine Frau aber geborene Sachsin. Bin ich nun hier heimathsberechtlgt und wohin würde Iw. im Fall einer Verarmung re., sowie meine Frau und Kinder, hingcwieicn werten und bat mein Sohn im deutschen oder österreichischen Heere seiner Mästärpfiicist Geuüge zu leisten?" -- Dcucrn Sie nicht durch Naturcuralion die Staatsarigcherigkci! in einem deutschen Bundesstaate erlangt haben, sind Sie mir Frau und Kindern als Ausländer zu bclrachtcu und würden daher im Falle einer Verarmung nach Oesterreich ausgewicscn werden, woselbst auch Ihr Sohn seiner Militärpflicht zu genügen hat. Abonnent, bier. , Ist der Vater, hiesiger Beamter, ciues Sohnes, welchem ich 66 Mark geliehen habe, verbünde»,, sür Leistercn kurch^Zahlung cinzusteben?" — Verbindlichkeiten der Kiiidcr gegen Dritte, soweit sic nicht zum Zwecke des Unter haltes der Erstcren cingegangen sind, ist der Vater aus seinem Vermöge» zu critillcu nickst verbunden. Verklagen Sic also de» Sohn oder verkaufen Sic die Forderung. Abonnent, Dresden. „Wie können die Gläubiger eines vor Kurzem verschwundenen Favrikinbabers ihre Interessen wahren, da fortwährend Ptäudungen slattsindc» c" - Sie möge» sich verbinden und gemeinschaftlich am Evlicuiscröffnung antragcu. A. S. „Bezüglich Ihrer 'Anfrage nach einem Asyle für arbeitslose junge Bursche» geht uns aus Krippen bei Schandau eine Notiz zu. »reiche Sie intcressircn wird. Dem 'Abonnenten K. R. in Krippe» aber ersuchen »vir um seine Adresse, so daß vielleicht unsere Vermittelung möglich wird. A von»., Diedcn h o i c n. „Kann ich Jemand, wel chem ich im Jabrc 1876 16 Mack gegen Schuldschein geborgt habe, ebne daß ein Termin der Rückzahlung bestimmt wurde, »achdem ich ih» zu wiederholte» Malen gemahnt habe, sofort ver klagen?" — Ist die Zeit der Rückgabe niclst bestimmt oder eine Kündigung ohne Zahlungsirist vcdungeu worden, so kann die Rückgave sofort verlangt werden, in beiden Fällen vorbehaltlich deö Reckstcs des Erborgcns aus Gestattung einer den Umständen angemessenen Frist. A b o n neiit N. O. 15. „Können Sie mir eine Anstalt Nachweisen, in welcher man gegen nicht zu behcS Honorar tüchtig rechne» lernt?" — Der Direktor der Dresdner Gcwervcbank, Herr Fröbncr, bccstclst das Rechnen und Zablcn-Gruppircn ganz vor trefflich. Vielleicht glcbt er Ihnen einige Stunden. Ungeduldige Frager mit der Notiz8. Bitte aber um 'Antwort iin n ä ch st c n Briefkasten." — ES liegen aus unserem Redaktionötisch aus der bekannten Wartbnrg grade ge zählt 112 Briefe, die der 'Antwort harren. Gebe» auch Dutzende in den Orkus, genannt Papicrkorb, so lstclbcn bock' immer so viele, daß „schnelle" Antworten platterdings nicht immer thrinllch sind. Freib erg. Die folgende Todesanzeige ln Nr. 222 Ihres Anzeigers giclst allerdings Stoff zum Nachdenken. Besten Dank! „Für die so zahlreiche» Beweise der liebevollen Thcii- nabinc bei dem Tote und Begräbnisse unserer zum Tode ge drängelten braven Mutter und Frau unsern herzinnigen Dank, A. Schulze nebst Kindern." Ehcinnitz. „Gicbt cö in Sachsen und eventuell wo? Anstalten. in denen geisteskranke Personen unentgeltlich ausge nommen und vcrpstcgl werden? 'An wen hat man sich in solche« Fällen zu wenden? Im Voraus Dank." - Aui dem Svnnen- stein soll es einige Freistellen geben, welche mg» durch Vermitte lung deö Ministeriums dcS Inner» erhält. » , A. Niete»sürst. Bau tz e n. „Dgß die Gewinnliste der Meißner Jntlistric-Auestclltmg nicht ordnungsgemäß veröf fentlicht wird, nämlich so. daß auch Jeder in der Provinz mit eigene» Auge» seine Nieten deutlich erkennen kann, ist, gclind gesagt, auffallend und incoiilant. Da ich nun zur Einsichtnahme der Liste» weder nach Meißen, noch nach Dresden zu reisen per mag. so stelle ich das ergebenste Gesuch, daS Schicksal her Num mer» 17425, 2722 und 18166 bekannt zu geben." — Haben sämmtlich Nichts gewonnen. Ebenso Lcip lg 6852, Leiönig 12264. 12762. Dresden 1652. 6865. 6807. 6808. ««>658. 17050-
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