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Weißeritz-Zeitung : 23.01.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189401236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18940123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18940123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-23
- Monat1894-01
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.01.1894
- Autor
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-»Pf«. iS vierteljährlich IM. «f«., «MnElich nfg.,emmonatlich Pi , Si«zü»ie Stummem «fg. — Me Poflan- ^ P-stbotm, sowie «gtnten nehmen Le» Amtsblatt für die Königliche UmtshaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königüchen Amtsgerichte «nd die StadträHe zu Dippoldiswalde und IrauenMn , same Beüdreitunä-Pndeu» werden mit Iv Pfg. di« Spaltenj^ile oh« vere» Raum berechnet. — La» bellarisch« und complieirte Inserate mit «ntsprechm- Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithnk in Dippoldiswalde. Mil achtseitigein ,Lll«strirten Unterhaltnngsblatt". Mit land« mW han-wirthschaftlicher Monatsbeilage. Nr. 10. Dienstag, den 23. Januar 1894. 60. Jahrgang. Abonnements auf die „Weißeriß-Zeitung" für die Monate Februar und März nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Die Expedition der „Weißeritz.Zeitung". -Lokales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde. In überfülltem Saale fand am 19. d. M. im Sternsaale das II. Abonnement- concert des Herrn Musikdirektor Jahn statt, dessen Kapelle durch einige Dilettanten verstärkt wurde. Alle Theile des gut gewählten Programms sanden in Folge der präcisen, bald zarten, bald kräftigen, sachgemäßen Behandlung ungetheilten Beifall. — Am 21. d. M. wurde Herr PrivatuS Wilhelm Benjamin Lotze zu Grabe getragen, dessen werkthätiger Grmeinsinn von seinen Mitbürgern hochgeschätzt wurde. Galt eS bei festlichen Veranstaltungen unsere Stadt zu schmücken, so war Herr Lotze am Werke, und ihm wie seinem Freunde, dem vor 11 Jahren verstorbenen Herrn Karl Müller verdankte die Vorstadt früher die sinnigsten und schönsten Dekorationen. — Von feiten hiesiger Bäckermeister wurde am vergangenen Sonnabend ihren Kunden die erkreuliche Mittheilung gemacht, daß vom heutigen Montag ab zwei Dreierbrodchen zu 5 Pfennigen verkauft werden würden. — Als nachträglicher empfindlicher Uebelstand der Trockenheit des letzten Sommers Hal man auch die ge ringe Keimkraft des Hafers anzusehen, welche sich herausstellt. Nach verschiedenen Proben, die von Land- wirthen angestellt wurden, ergab das Resultat der Keimfähigkeit genannter Frucht nur 50«/», Man wird daher den Samenhafer diesmal bester aus Gegenden beziehen, die hinsichtlich der Niederschläge günstiger daran waren, als wir. Besonders aber auch versäume man nicht, jede Probesendung auf seine Keimfähigkeit zu untersuchen. — Ostern fällt dieses Jahr auf den 35. März, was sich erst wieder in den nächsten Jahrhunderten zutragen wird, im Jahre 1951, 2035, 2046, 2057, 2103, 2114, 2125, 2198 u. s. w. Nach den Be schlüssen des Konziliums von Nicäa darf das Osterfest allerfrühestens am 22. März gefeiert werden, was ge schieht, wenn der Vollmond am 21. März eintritt und dieser Tag ein Sonnabend ist. Solches geschah in den Jahren 1693, 1716, 1818 und wird 1970, 2076 und 2144 sich wiederholen. — Nächste Mittwoch Nachts wird bekanntlich von HainSberg nach Kipsdorf ein Theaterextrazug ab- gelaffen werden. — Im Altstädter Theater wird am Abend die Oper „A!da", und in Neustadt „der Talis man" gegeben werden. Der Circus Busch, in welchem jetzt als neuestes Zugstück ein boxendes Känguruh auftritt, dürfte sicher ebenfalls viele Besucher anziehen. Schmiedeberg. ES wird hier allseitig darüber Klage geführt, daß man bei eintretendem Glatteis den Fußweg der sonst so sauber gehaltenen Straße statt des früher üblichen Kieses neulich mit einer sehr rußigen Asche bestreut hat. Man hat gar keinen Be griff davon, wieviel nachtheiliger Staub und Schmutz dadurch in die Wohnräum« getragen wird, zumal in solche, in denen viel Begängntß ist. Wie wir erfahren, hat man sich in Bezug hierauf seitens des hiesigen Gemeindeamtes an die Behörde gewandt und gebeten, diese- unpassende EtreumiUel in Zukuft in Wegfall bringen zu lassen. — Der langjährige, treuverdiente Vorsteher der Schützengesellschaft hier, Herr Sattlermeister Liebscher, hat bet der letzten Neuwahl sein Amt ni-dergelegt und ist an dessen Stelle Herr Kaufmann Otto Krönert als Vorstand gewählt worden. Dresden. Am 19. Januar hielt die Zweite Kammer Sitzung ab. Zunächst wurde in die Schluß- berathung über den schriftlichen Bericht der Gesetz gebungsdeputation über I) das königl. Dekret Nr. 8, vier Uebereinkünste mit den Regierungen der Fürsten- thümer Reuß ältere und jüngere Linie, sowie Schwarz burg-Sondershausen über die Mitbenutzung der säch sischen Korrektionsanstalten zu Sachsenburg und Wald heim, der Landesblindenanstalt zu Dresden, sowie der Erziehungsanstalten LroßheW«M«f...NB^-Uvch BräünSdon betreffend, und 2) das königl. Dekret Nr. 19. eine Uebereinkunft mit der Regierung des Herzogtums Sachsen Altenburg über die Mitbenutzung der Landesblindenanstalt betreffend, eingetreten. Den in den Dekreten bezeichneten fünf Uebereinkünste» wurde ohne Debatte Zustimmung ertheilt. Sodann ließ die Kammer die Petition des Pastor ow. Acker mann zu Dresden und Genoffen um Berücksichtigung der ihnen vom 1. Januar 1892 ab bewilligten Alters zulagen bei ihrer im Jahre 1893 erfolgten Pensionie rung und die Petition des Professors vr. Schneider in Dresden um Berücksichtigung einer ihm am 24. Dezember 1891 gewährten Zulage bei seiner am 31. Dezember 1892 erfolgten Pensionirung ohne Debatte einstimmig den Deputationsanträgen entsprechend auf sich beruhen. — Die Dresdner Bahnhofsbauten sind im Jahre 1893 wesentlich gefördert worden. In Friedrich stadt ist das zur Beleuchtung der gesammten großen Bahnhofsanlagen zu erbauende Elektrizitätswerk soweit vorgeschritten, daß dasselbe voraussichtlich schon Milte dieses Jahres wird in Betrieb genommen werden können. Das Werk wird später nicht nur die An lagen in Friedrichstadt, sondern auch alle Personen bahnhöfe Dresdens mit elektrischem Licht versehen. Auf dem Friedrichstädter Rangir- und Güterbahnhofe allein werden ca. 150 Bogenlampen die ausgedehnten Geleise erleuchten. Unweit dieses Elektrizitätswerkes, am südlichen Theile des Rangir- und Güterbahnhofes, erheden sich von den geplanten sechs großen Rotunden schon jetzt drei dergleichen, welche zur Aufnahme von ca. 60 Lokomotiven bestimmt sind. Ein Theil des Güterverkehres, ver bisher auf Dresden-Altstadt lag, insbesondere in der Richtung von und nach Oesterreich über Bodenbach und Letschen, konnte schon im Herbste vorigen Jahres zur Abfertigung nach Friedrichstadt gelegt werden, mit Monat Mai d. I. aber steht die vollständige Fertigstellung der dortigen GeleiSanlagen und damit eine weitere Verlegung von Rangirgeschäften u. s. w. von Altstadt nach Friedrichstadt zu erwarten. Lebhafte Thätigkeit herrschte auch innerhalb der Ver- bindungSbahnstrecke Dresden-Neustadt-Altstadt. Die Verbindungsbahn, für welche künftig viergeleistger statt zweigeleisiger Betrieb in Aussicht genommen ist, bedurfte wesentlicher Verbreiterung des Bahnkörpers und mußten hierbei ganz gewaltige Erbmassen bewegt werden, da die Bahn vom Böhmischen Bahnhofe aus auf eine große Strecke im Einschnitte liegt. Ueber diesen Einschnitt (Hahne- berg-Etnschnitt genannt), führen von jeher drei Brücken. Zwei derselben, und zwar die Falkenstraßenbrücke und die Chemnitzerstraßenbrücke, haben schon vor Jahres frist dem Umbau weichen müssen und sind durch neue, in Eisenkonstruktion auSgeführte Brücken ersetzt morden, während die dritte, die Bergstraßenbrück«, welche dem Böhmischen Bahnhofe am nächsten liegt, zur Zeit noch im Verkehre steht; neben derselben in etwas veränderter Richtung ist aber auch schon, bi- auf die Zufahrts rampen, die neue Bergstraßenbrück« fertig. Die DreSden-Ehemnitzer Geleise werden in der Nähe der Falkenbrücke tiefer gelegt, damit künftig die von DreSden-Neustadt kommenden Geleise nicht im Niveau geschnitten werden. Erstere führen dann unter den letzteren hinweg. Diese Tieflegung ist nahezu voll endet und sind die hierbei gewonnenen Erbmassen bei der ebenfalls ausgeführten Höherlegung eine- Ge leise- der Bodenbach-DreSdner Linie verwendet worden. Diese- hochgelegte Bodenbacher Geleis wird voraus sichtlich Mitte dieses Jahres schon in Benutzung ge nommen werden. Mit den Arbeiten auf dem neuen Abstellbahnhofe, welcher, an den Personenhouptbahn- Hof Dresden-Altstadt anschließend, auf dem Terrain des jetzigen Centralgüterbahnhofes errichtet wird, ist ebenfalls begonnen worden. Der Abstrllbahnhof dient zur Zusammenstellung und Auswechslung aller Per- hofeselbst ein Rangiren nicht mehr notwendig wiK. Auf dem Abstellbahnhofe wird sich auch das Pok- päckereigsschäft abwickeln und sind hierzu Seiten- der Reichs-Postverwaltung umfassende Neubauten geplant. In der Nähe des AbstellbahnhofeS wurde im ver flossenen Jahre auch eine OelgaSanstalt erbaut und in Betrieb genommen, welche das Beleuchtung-material für die Personenwagen liefert. Dem jetzigen Böhmi schen Bahnhofe gegenüber, auf der südlichen Seite, ist da- Gründungsmauerwerk für den zukünftigen interi mistischen Personenbahnhof zu erblicken. Derselbe soll bis zum Frühjahr 1895 fertig gestellt werden, damit alsdann mit dem Abbruche des Böhmischen Bahnhofes begonnen werden kann. Ganz außerordentlich ist ferner da- neue GeneraldirektionSgebäube an der Wiener straße, zwischen Lüttichaustraße und Beuststraße, ge- sördert worden. Mit dem Bau desselben wurde erst im Frühjahr 1893 begonnen und jetzt ist e- schon nahezu unter Dach. Dieses Gebäude hat eine Front von 170 Meter und eine Tiefe von 40 Meter; e- sollen in demselben außer der königl. Generaldirektion auch die Hauptkaffe, die Hauptbuchhalterei, das Ver kehrsbureau, da- Jngenieurhauptbureau und die Transportoberinspektion untergebracht werden. Das neuerbaute Administrationsgebäude an dec Etrehlener- straße konnte im Spätsommer vorigen Jahres bezogen werden. ES sind in demselben die Wirthschaftsüaupt- vcrwaltung, de VerkehrSkontrolen, die BetiiebStele- graphenoberinspektion, die Wagenkontrole, die Ma schinenoberinspektion, die Betriebsrechnungsexpedition und die Bauhauptverwaltung plazirt worden. Königstein. Mit dem Kommandantenwechsel auf der Festung Königstein verbindet sich da- dem- nächstige Eintreten von verschiedenen organischen Ver änderungen der BesatzungSverhältnifle, betreffs deren verlautet, daß die Besatzung der Festung, welche jetzt bekanntlich nur noch als „Sperrfort" gilt, eine erheb liche Verminderung erfahren und künftighin auf kleine Kommandos Artillerie und Infanterie beschränkt werde. Angesichts dieser Wandlung der Dinge regt sich nun andererseits aufs Neue die feste Hoffnung, daß die hinsichtlich des Besuches der Festung eingetretenen großen Beschränkungen, welche erfahrungSmäßig für die Stadt Königstein sehr bedeutende Frequenznachtheile im Gefolge hatten, wieder fallen und der Zutritt zu dem reizvollen Aussichtspunkte, der auf das nach der sächsischen Schweiz kommende Fremdenpublikum stets eine besondere Anziehungskraft auSübt, wieder in der früheren Weise gewährt werde. Langgehegte Wünsche fänden durch eine solche Entscheidung, denen strategisch
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