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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 01.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192102016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-02
- Tag1921-02-01
- Monat1921-02
- Jahr1921
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chönburger Tageblatt Achhelnt täglich mit Ausnahme drr Tage nach Sonn- und Kchttagcn Annahme von Inseraten bis Borm.10 Uhr de» Mä-sabetages. Bezugspreis monatlich 4.70 Ml., im vor- m» zahlbar, durch dir Post bezogen monatlich 8 Ml. Tdqeln« Nrn. 20 Psg. Inseratenpreis 1 Zeile 43 -uu LE 78 Pfg., Rellamezeil« 88 mm breit 2 Marl, die dnigespaltene Zeile im amtlichen Teile 1.58 Ml. beweise aus Anzeigen 1 Petit-Zeile 50 Psg. Nach- «eisungsgebahr 28 Psg. Nachiah nach festem Taris. l^Mn'detH'." Fern'sprecher PMchlieh'. fach Nr. 8. Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Walienburger Anzeiger. Dieses Blatt enthüll die amtliche« Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Anzeigenannahmeschluß Vorm. 9 Uhr am Ausgabetag Geschäftsstelle kn Waldenburg Sachsen, Obergass« S8 Maien: in AUstadt Waldenburg bei Herrn Otto Fei ster; in Callenberg bei Herrn Strumpfwirker Frieda. Hermann Richter; in Langenchursdors bei Herrn Lnüi Möbius; in Penig bei Firma Wilhelm Dakle»; In Woücnburg bei Herrn Linus Friedemann und dr Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Gemeindeverbandsgirokonto Waldenburg Sa. Nr. 16 Bankkonto: Vereinsbank zu Colditz Geschäftsstelle Waldenburg Sachsen. Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Mederhain, Langenleuba-Oberhain, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim Rr. 26. Dienstag, de» 1. Februar 1V21 WMerungsvericht ausgenommen am 31. Januar, Mittags 12 Uhr: Barometerstand 783 mm reduziert aus den Meeresspiegel. Lhermometerstaud -ft 8" L. (Morgens 8 Uhr -ft 3° L. Tiefste Nachttemperatur -ft 1,»° L.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lamprechts Polymeter 63°/«. Taupunkt — 1°. Windrichtung Südwest. Niederschlagsmenge dl de« letzten 48 Stunden bis früh 7 Uhr: 0,, mm. Daher WitteruugSauSfichten für den 1. Februar: Unbeständig. Mmtliehei* Teil. I. Das Meningokokken-Genickstarre« Serum aus der Chemischen Fabrik E. Merck in Darmstadt mit der Kontroll- numwer 25, ll die Leta»»- Vera mit den Kontrollnummern: 800 bis mit 896 aus den Behringwerken in Mar bürg, 1324 bis mit 1494 aus den Höchster Farbwerken in Höchst a M., 164 bis mit L23 sowie die AuSlau-stetauussera > bis au- dem Sächsischen Serumwerk in Dresden, lll. die Diphtherie-Heilsera mit den Kontrollnummern: 2989 bis mit 2154 aut den Höchster Farbwerken, 186 bis mit 216 aus den Behringwerken in Mar burg, 577 bis mit 597 aus dem Serumlaboratorium Ruete- Lnoch in Hamburg, 247 bis mit 253 aus dem Sächsischen Serumwerk in Dresden find, soweit fie nicht bereits früher wegen Abschwächung usw. eingezogen find, vom 1. Januar 1921 ab wegen Ablaufs der staatlichen Gewährungsdauer zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 28 Januar 1921. Ministerium de- Inner«. Für hiesige Stadt ist als Vertrauensmann der Land wirtschaftliche» Berufsgenossenschaft Herr Gutsbesitzer Ernst Paul Wildenhai« hier, und als Stellvertreter desselben Herr Landwirt Ernst Richard Gerth hier wiedergewählt worden. Die Genannten haben die Wahl an genommen; fie gilt auf die Jahre 1921 bis mit 1S24. Waldenburg, den 28 Januar 1V21. Der Stadtrat. Erpressung von 226 Milliarden. Ler Reichstag beriet am Sonnabend über ErnährnngS- fragen. Lie Kernsprechgebühre» werde» abermals erhöht. Bom 15. Februar an wird die Brotration um 266 Gram« erhöht. Die Pariser Beschlüsse sind für Deutschland gänzlich ««erfüllbar. Lie SchwStzerei i« Reichstage soll eingeschränkt werden. Am 6. März findet ei« Reichstranertag statt. Wegen Nebersätttgu«g Frankreichs mit Kohle« solle« »ns de« Saargrube« Feierschichten eiugesührt «erde«. Die ElettrizttStswirtschaft wird «e« geregelt. A» der Danziger Küste sanden schwere Schueestürme statt. Dte Zahl der oberschlestsche« Absti«m««gsberech1igte« »« «eiche betrügt 416.606. Die Tachverstündigenkonferenz in Brüssel wird am 7. Februar,uf««mentreteu. Lie Pariser Konfrrent wurde am Sonnabend Abend K Uhr geschloffen. Nitti erklärt fich gegen die Pariser Beschlüsse. Norwegen wird angeblich von d«r deutsche« Lonkurreuz erdrückt. Polen find ans -er «rieg-beMe 40,60- Eisenbahu- waggouS «ud 766 Kokomoliven r»gespr»che« morde«. Der Theoretiker des russisch»« Anarchismus Kürst Kropotkin ist gestorben. Die Polizei in Loki» überwacht die Amerikaner in Japan. Harding will die Präsidentschaft mit einer Friedens -otschaft ««trete«. In de« Bereinigte» Staaten pon Nordamerika befinde« fich über zwei Millionen Arbeitslose. Waldenvur-, 3 k. Jauuav 1921. In Paris ist di« Einigkeit in der Ausplünderung Deutsch lands hergestellt worden. Die Kommission zur Festsetzung der Kriegsentschädigung, die Deutschland zahlen soll, hat in der Rächt zum Sonnabend die Gesamtsume nach der einen Methode auf 238, nach dec anderen auf 22k Milliar den festgesetzt, zahlbar in 42 Jahresraten. Diese Kommission hat den ganzen Freitag bis spät in de« Abend hinein gearbeitet und zum Schluß „vollkom mene Einigung* erzielt. Diese „vollkommene Eini gung" drückt sich in zwei Kompromißentwürfen aus, dre sich aber j» den wesentlichen Bestimmungen glei che«. Deutschland soll nach beiden Entwürfen in gestaffel te» Jahresraten, die allmählich von 2 auf 7 Milliarden Goldmark steigen, im ganzen eine Riesensumme zahlen, die dte bereit» in Boulogne aufgestellte, schon damal» al» un möglich von allen wirtlichen Kennern der Lage bezeichnete Summe um weit mehr als da» Doppelte übersteigt. Nach dem einen Entwurf soll Deutschland zahlen: 2 Jahresraten zu 2 Milliarden Goldmark, 1 Jahresrate zu 3 Milliarden Goldmark, 1 Jahresrate zu 4 Milliarden Goldmark, 1 Jahresrate zu 5 Milliarde« Goldmark, 37 Jahresraten zu - Milliarden Goldmark, d. h. insgesamt 41 Jahresrate« 238 Milliarden Goldmark oder nach bem heutigen Kursstand rund 2,S Billionen Mark! Rach dem andern Entwurf soll Deutschland zahlen: 2 Jahresraten zu 2 Milliarde« Goldmark, 3 Jahresraten zu 3 Milliarden Goldmark, 3 Jahresrate« zu 4 Milliar den Goldmark, 3 Jahresraten zu 5 Milliarden Goldmark, 31 Jahresraten zu 6 Milliarden Goldmark, d. h. in 42 Jahren 226 Milliarden Goldmark oder rund 2,7 Billionen Papiermark, außerdem eine Zollauflage von 12*/, Prozent auf die deutsche Ausfuhr! Hat eS überhaupt Zweck, über diese wahnsinnigen Ziffern, die man fich gar nicht vorstellen kann, noch ein Wort zu verlieren? Man will Deutschland jede Möglichkeit neh men — er find dementsprechende .Strafmaßnahmeu" vor gesehen — Einnahmen zu erreichen «nd das Land so künstlich in einem ewigen Defizit halten und von diesen Schulde« sollen dann noch Riesenzahlungen gemacht wer den. Da» ist allerdings ein Kunststück, das selbst die Deut schen, denen die Entente scheinbar viel zutraut, nicht fertig bringen könne«, und die Entente, sollte fie Deutschland dann i« ZwangSverwaltunz nehmen, erst recht nicht. Der Oberste Rat hat sich diesen wahnsinnigen Fest setzungen angeschlosien. Dann muß aber erst die Brüsseler Finanzkonferenz zus«mmentreten, um gemeinsam die Wege zur Durchsührung dieser undurchführbaren Aufgaben zu finden. Eine deutsche Regierung kann solchen Zumutungen ihre Zustimmung natürlich «iemal» geben. Wenn die Entente so weiter wirtschaften will, dann soll sie selbst nach Deutschland komme». Sie wird dann selbst s chen, welchen Unsinn fie angerichtet hat. Kür Deutschland find die zu leistenden Zahlungen, wie gesagt, völlig unannehmbar. Deutsche Blätter nennen di« Forderungen rundweg verrückt. Selbst die erste Jahre»- Zahlung von 2 Milliarden Goldmark bleibt sür uns völlig unmöglich. Die gewaltigen Laste«, die un» au» dem Friedensvertrage erwachse«, machen eine gesunde Finanz- pdlitik ohnehin unmöglich. Wenn Deutschland an der Hei lung der Arie,»schaden teilnehmen soll, so kann die» nur durch Steigerung seiner Produktion und durch Abgabe eines Teiles seiner Erzeugnisse geschehen. Frankreich muß an den Folgen seiner schrankenlosen Eroberung»- und Gewalt politik zugrunde gehen, wenn e» nicht den Weg zur Um kehr findet. Die Forderungen Frankreich» führen zur Auf lösung aller wirtschaftlichen Ordnung Unter den Trüm mern de» deutschen Zusammenbruchs würde auch Frank reichs Wirtschaft mit begraben werden. Die Entente glaubt, im Herzen Europas die Sklaverei wieder einführe« zu können; ein großes Volk von 60 Millionen Menschen soll in die Leibeigenschaft zurückgeführt werden. Wird dem deutschen Volke und besonder» der deutschen Arbeiterschaft erst diese» Schicksal klar, dann wird e» von der Verzweiflung gepackt und zu einem Herde gefährlicher revolutionärer Ausstände werde«. Wenn das versklavte deutsche Volk nicht sterbe« will, dann muß e» gegen diese wahnsinnige Forderungen Widerstand leisten. Deutschland wird damit in Wahrheit zu einer offenen eitern den Wunde am europäischen Leibe werden, die die Säfte aller Kulturstaate» vergiften wird. Frankreich wird die Früchte seiner maßlose» Politik nie mals ernten können England und Amerika aber brauche« Ruhe, damit ihr Handel fich wieder entwickeln kann. De» Engländer wird sehr bald klar werde«, daß ein ver sklavtes Deutschland ein Hindernis für die Ruhe Europa» bildet, die er zur Aufrechterhaltung seiner Weltherrschaft notwendig braucht. Keine deutsche Regierung kann in die Forderungen willigen, die der Erpresser Wahnsinn in Pari» auSgeheckt hat. DaS deutsche Volk muß aufgerüttelt wer den, damit er da» Schicksal erkennt, mit dem e» von de» Machthabern bedroht wird, die angeblich für Recht «»- Menschlichkeit gekämpft haben wollen. Politische Mxu-fcha«. Le»tsche- «eich. Um der fruchtlosen Vielrederei im Reichrtage, die der Arbeitsfähigkeit de» Parlaments großen Abbruch tut, energischer abzuhelfen, haben die Demokraten nach vor heriger Verständigung mit den anderen Regierungsparteien einen Gesetzentwurf auf Nenderung der Geschäftsordnung -es Reichstages eingebracht, der teilweise ziemlich einschneidende Maßnahmen versieht. Der Entwurf sieht vor, daß weniger wichtige Gesetzentwürfe von den betreffenden ReichstagSaus- schüssen direkt verabschiedet werden können; der Aeltestenrat hat jeweils zu entscheiden, ob ein Entwurf i» Ausschuß oder im Plenum verabschiedet werden soll; er kann auch die Vor lagen teilen, so daß ein Teil im Ausschuß, ein Teil im Plenum erledigt wird. Kommt der betr. Ausschuß zu dem Ergebnis, daß das Gesetz von solcher Bedeutung ist, daß es dem Plenum vorzulegen ist, so ist dementsprechend zu ver fahren. Ferner verlangt der Entwurf, daß jährlich der Haushaliplan dem Reichstag spätesten» am 3. Januar vor- liegen muß, zieht fich die Beratung bi» über den 15. März hinaus, so ist über die übrigen Teile ohne Debatte abz«- stimwen. Für jede zu erledigende Angelegenheit bestimmt der Aeltestenrat die Dauer der Redezeit der einzelnen Redner, sowie eine bestimmte Frist, um die ganze Angelegenheit zu erledigen, wird diese Frist überschritten, so ist ohne weitere Aussprache abzustimmen. Ferner soll jeder Abgeordnete während der Dauer der Tagung nur an einer Interpellation und an einer Anfrage beteiligt sein dürfen. Man sieht, der Entwurf sieht teilweise sehr rigorose Maßnahmen vor, aber die Vielrederei hat eben so überhand genommen, daß man sich nicht anders zu helfen weiß. Zur Reichswochenhilfe haben sämtliche Parteien des Reichstages einen Antrag eingebracht, der die Vorlegung eine- Gesetzentwurfs verlangt, der eine der Geldentweriun- entsprechende Erhöhung der Wöchnennnenbeihilse vorfieht. An Stelle des zum Generalsuperintendent von Pommern gewählten Or. Reinhard ist der deutschnationale Abg. Geh. Reg.-Rat vr. Matthäi zum Präsidenten des BolkStageS in Danzig gewählt worden. Der erste Vizepräsident Rahn hat sein Amt niedergelegt, da er von den U.-boz. zu den Kom munisten übergetreten ist. Der erste Vorsitzende des Landesverbandes für deutsche Kriegergräber Fürsorge erhielt aus Berlin die Mitteilung, daß der Aeltestenrat de» Reichstage», dem bayerischen Bor-
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