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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 02.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192102023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-02
- Tag1921-02-02
- Monat1921-02
- Jahr1921
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Schönburger Tageblatt ««» * Nckchetnt täglich mitAurnahmr dir Tage nach Sonn» und Hefttagen. Annahme von Inseraten bis Vorm.10 Uhr du Ausgabetages. Bezugspreis monatlich 4.7V Ml-, im vor aus zahlbar, durch die Post bezogen monatlich 5 Ml. Mnzelne Nrn. 20 Pfg. Inseratenpreis 1 Zeil« 48 nun »re« 75 Pfg., Reklamezeile 88 mm breit 2 Marl, die dreigespalten« Zeile im amtlichen Teüe 1.5S Ml. Kinweise aus Anzeigen 1 Petit-Zeile üv Pfg. Nach- «lisungrgebühr 25 Pfg. Nachlaß nach festem Tarif. ««rUndet 1878. Fernsprecher Nr. 9. Postschließ- sach Nr. 8. PostscheSonto Amt Leipzig Nr. 44SK. Val-enburger Anzeiger. Diese- Blatt enthält hie amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des StadtratS zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg. Anzeigenannahmeschluß Vorm. 9 Uhr am Ausgabetag. Geschäftsstelle in Waldenburg Sachsen, Obergasse 88 Filialen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Otto För ster; in Gailenberg bei Herrn Strumpfwirker Friedr. Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Herrn Emil Möbius; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; tn Wollenburg bet Herrn Linus Friedemann und iu Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Vemeindeverbandrgirolonto Waldenburg Sa. Nr. IS. Banllonts: Vrreinsbanl zu Tolditz Geschäftsstelle Waldenburg Sachsen. Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niäerhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Nr. 27. Mitwmh, den 2. Februar 1S21. W-tter««G-bericht ausgenommen am 1. Februar, Mittags 12 Uhr: Barometerstand 753 mm reduziert auf den Meeresspiegel. Thermometerstand -s- 5° L. (Morgen« 8 Uhr 4- 0° e. Tiefste Nachttemperatur -t- 0° e.) Keachtt-krUSgehalt der Lust nach Lamprechts Polymeter 67 °/o. Taupunkt — 1°. Windrichtung Südwest. Niederschlagsmenge in sen letzten 24 Stunden bi» früh 7 Uhr: 0,» mm. Daher WitterungSausfichte» für den 2. Februar: Meist bewölkt. . > . I ,» » U«tli«her Teil. Briketts bei Helbig morgen Mittwoch Vormittag 8-11 und Nachmittag 1—4 Uhr auf Abschnitte 15 und 16 der grünen Kvhlengrundkarte Rr. 561—790, Donnerstag Vor mittag 8-11 und Nachmittag 1—4 Uhr Nr. 701-900, zusammen 1 Zentner für 14 Mk. Waldenburg, den 1. Februar 1921. Der Ltadtrat. Bekanntmachung. Anher erstatteter Anzeige zufolge ist das von der unter zeichneten Fürstlich Schönburgischen Sparkassenverwaltung unterm S. August 1904 ausgestellte Sparkassenbuch Rr. 26940, auf Trieda Just in Kleinchursdorf lautend, abhanden gekommen. Der etwaige Inhaber diese« Buches wird daher hiermit ausgesordert, seine Ansprüche an darsel.be bei deren Verlust binnen 3 Monaten und längstens bis zum 4. Rai 1921 in hiesiger Eparkaffen-Expedition anzumelden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist das abhanden gekommene Spar kassenbuch für ungiltig erklärt werden wird. Waldenburg, am 2. Februar 1921. Fürstlich Schönburgtsche Eparkaffeu Berwaltttug. Krug. Ablehnung der Ententeforderungen in Berlin. Di« Note über die Pariser Beschlüsse ist i» »erli« «lugetroffe«. 8« der Reichskanzlei in Berlin sand eine AnSsprache über die Arbeitsbeschaffung statt. Hm Reichstage sollen heute die Ententefordernnge» znr Besprechung komme«. Lem Reichstage ist daS Mietftenergesetz zugegangen. Das ReichSkabinett ist gegen die Erhöh««- der Ruhr- kohlenpreise. Sine Reparationskommission soll in Deutschland die Zölle sestsetze» und die Einnahmen verwalte«. Unter de» deutsche« Regierungsparteien wird die Bil dung einer nationale« Einheitsfront erörtert. Der Termin für die Eintragung in die Listen zur Ab- stimmung in Vberschlesir« ist verlüngert. Bei Breme« fand ei«e Geheimst-«», der bolschewistische« Propagaudaleiter statt. Die Konferenz der Tachverstündigen in Brüssel beginnt am 7. Februar. Fu Rom kam es z« schwere« Unruhe«. Sloyd George hat am Sonntag Paris verlasse«. Am 8. August soll ei« iuteruatioualer Bergarbeiter- Angrest stattfind««. Die Amerikaner halten die Besti«mn«gen des Pariser Abkomme«» für viel zn streng. Wnlvenvnrg, l. Februar 1SS1. Gestern Montag wurde die ReichStagssitzung abgebrochen und die Besprechung der Pariser Beschlüsse für heute Dienstag «uf die Tagesordnung gesetzt. Die RrichSregierug wird sich dabei über die wahnwitzigen Ententeforderungen autsprechen. Daß die neuen Ententeforderungen gänzlich unausführbar sind, ist nicht nur jedem Fachmann, ja jedem Laten ohn« weitere- klar, der nur einigermaßen einen Einblick in di« wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse Deutschlands hat. Bedeuten doch schon zwei Milliarden Goldmark, die niedrigste der beschlossenen Jahresraten, in unserer heutigen Währung gegen 24 Milliarden Mark Wa« diese Summe für unS bedeutet, ersteht man am besten daraus, daß der Reichsetat für 1920, der jetzt dem Reichs tage vorliegt, an Gesamteinnahmen für da« Reich 28 Milliarden vorfirht. Da wahrscheinlich noch nicht einmal so viel einkommen wird, wie vorgesehen ist, würde« die Ententeforderungen also bereit« sämtliche Einnahmen des Reiches verschlingen und dem Reich blieben für seine AuS gaben, die schon jetzt da« Doppelte seiner Einnahmen über steigen, nichts mehr übrig. Es hätte also, wenn es die Ententeforderungen erfüllte, von einer Einnahme von 0 Mark gegen 60 Milliarden Mark jährlicher Aukgaben zu bestreiten. Da« Reich müßte also Banknoten ins Blaue hinein drucken, die Folge wäre eine dementsprechende steigende Entwertung der Mark und eine im gleichen Maße steigende Erhöhung der Ausgaben, infolgedessen noch er höhte Notendruckerei und da« bi« in« Unendliche »der bi« zum völligen Zusammenbruch. Dabei leidet der Weltmarkt schon jcht schwer unter dem Tiefstand d«r deutschen Mart. In Amerika, dem wirt schaftlich doch zweifellos am besten gestellten Land, sucht ^a» den MarkkurS künstlich zu heben, um Deutschland wieder kauffähig zu machen. Besonder« der englische und amerikanische Markt können eben einen so wichtigen Ab nehmer, wie e« Deutschland bisher war, einfach nicht ent behren, noch dazu, da bereit« da» riesige Rußland völlig auSgeschaltet ist. Wird jetzt auch Deutschland, wie es die Durchführung der Ententeforderungen zweifellos zur Folge haben würde, gleichfalls zusammenbrechen, so geriete der ganze Weltmarkt in eine Krisi» von unübersehbarer Schwere und die wirtschaftlich schwächeren Länder, in erster Linie unser Nachbar Frankreich, würden Deutschland in den Abgrund folgen. Wie denkt man sich überhaupt die Zahlung dieser Riesensummen? Lloyd George und Briand haben sich darüber nicht den Kops zerbrochen, das sollen die Finanz sachverständigen in Brüssel machen. Deutsche« Papiergeld will man nicht haben, Gold besitzt Deutschland nicht ein mal soviel, um eine Jahresrate bezahlen zu können. An ausführbaren Rohstoffen besitzt Deutschland nur Kohlen, und die werden un« schon sowieso abgeknöpft. Deutsch land hat Teilzahlungen in Waren Sorge schlagen: um Waren fertigzustellen, braucht eS aber Rohstoff«, die kann es aber wieder bei dem Tiefstand seiner Valuta nicht bekommen. Außerdem sträuben sich die englischen und französischen Industriellen dagegen, da durch die Lieferung deutscher Waren die englische und französische Industrie arbeitslos wird. Werden doch bereit» jetzt durch die deutsche Kohlen- liefcrung zahlreiche Grubenarbeiter in Frankreich vo« dem Gespenst der Arbeitslosigkeit bedroht. Irgendwelche finanzielle Hilfe vom Ausland ist aber für Deutschland unter diesen Umständen nicht zu erwarten. So großes Interesse die internationale Grobfinanz an Deutschlands Wiederaufbau hat, bei diesen wahnwitzigen Ententeforderungen wird kein Bankier der Welt un« auch nur einen Pfennig geben, ganz besonder« dann, wenn man durch den beschlossenen Zoll auf die deutsche Ausfuhr den deutschen Außenhandel gänzlich unterbindet und uns so gänzlich der Möglichkeit beraubt, Zahlungsmittel zu ge winnen. Die beschlossenen Strafmaßnahmen würden dar U«bel dagegen nur verschlimmern, anstatt zu Helsen. Lie Be setzung wichtiger deutsch«« Gebiete würde diese produktions unfähig machen und Deutschlands Zahlungsunfähigkeit noch vollständiger machen, wenn daS noch möglich ist. Das Ende vom Liede wäre, daß unser Hauptgläubiger, die Entente, uns selbst erst unter eigenen schweren Opfer« auf die Beine bringen müßte, um nicht selbst durch unsern Fall mit herabgerissen zu werden. /politische VtoN-scha*. Lttttfch-s «eich. Reichsminister des Innern Koch sprach am Sonntag in Magdeburg über deutsche Fragen, wobei er u. a. darauf hinwie«, daß e» Aufgabe jeder Partei sein müsse, sich an der Regierung zu beteiligen. Er ist vor allen Dingen notwendig, Ordnung zu schaffen. Ohne die« gibt e» keine Freiheit. Der Bolschewismus in Rußland ist nur die Fortsetzung der zaristischen Gewaltherrschaft. Die kommunistischen Ideen wer- den dabei das Beste mit zertrümmern, wa» die Arbeiter bewegung hervorgebracht hat, die Gewerkschaften. Jetzt wer den die Verhältnisse etwa» ruhiger. Wir kehren zur Ordnung zurück. Putschen wird energisch entgegengetreten werden. E« gilt, da» Reich zu erhalten. E» ist erhebend, wie die Be' völlerung der besetzten Gebiete trotz aller Leiden ihre Nati»' nalität wahrt. Eine nationale Propaganda im Rheinland wäre eine Beleidigung. Sie wäre viel nötiger in Berlin und in manchen anderen Orten. Für die Zukunst der be- setzten Gebiete habe ich guten Mut. Mit dem, »a» die Franzosen dort treiben, gewinnt man kein reife» Boll. Rach einem warmen Appell für die oberschlesische Abstimmung führt« der Redner au«, daß der Frieden-vertrag obgeändert »erden müsse. Wir müssen immer wieder den Rus erheben, daß wir den un» aufgezwungenen Vertrag nicht halten können. Wir lehnen e« auch vor aller Welt ab, al« die einzig Schuldig«» für den Ausbruch de» Kriege» hingestellt zu werden. Der Weg, den wir zu gehen haben, ist schwer. Recht» und link» droht der Abgrund. Zum Besten Deutschlands können wir nur gehen den Weg der Mitte. Im Zirkus Busch in Berlin eröffnete am Sonntag die deutsche BolkSpartei den Wahlkampf für den preußischen Land tag. Der Eintritt war nur gegen Karten gestattet. l)r. Stresemann sprach über die politische Lage. Er begann mit der einer endgültigen Versklavung Deutschland» gleich kommenden Milliardensorderung der Entente. Stresemann betonte die Notwendigkeit, daß Deutschland alle ihm ver bleibenden Mittel dazu verwenden müsse, um eine Offensive vorzunehmen gegen den Wellbetrug, der Deutschland die Kriegsschuld ausbürden wolle. Solange wir in Deutschland nicht da» Zweiparteien System haben, ist nur eine Politik der Mitte möglich. Die deutsche Volk-Partei lehnt von recht« und link« jeden Bürgerkrieg ab. Stresemann schloß mit den Worten: Wenn Preußen auch militärisch und wirtschaftlich sehr geschwächt ist, so wird e« doch der große moralische Faktor bleiben, der die Geschicke de« Reiche» bestimmend be einflußt. Die Wähler müssen dafür sorgen, daß der Gleich klang zwischen dem Reich und Preußen hergestellt werde. Wenn die Wahlen am 20. Februar keine andere Mehrheit für Preußen bringen, ist damit zu rechnen, daß die Linke ihre Reichstagsobstruktion fortsetzt, da» ReichSkabinett stürzt und Neuwahlen für da» Reich erzwingt. Unter der Ad- fingung de» Liedes „Deutschland, Deutschland über alle»* und de» Preußenlieder schloß die Versammlung. Die Note, in der die Beschlüsse der Pariser Konfe renz mitgeteilt «erden, ist Sonntag Abend drahtlich beim Berliner Auswärtigen Amt eingetroffen und wurde sofort entziffert. ES handelt sich um ein sehr umfangreiche» Schrift stück, dessen Entzifferung und Uebersetzung die ganze Nacht und den größten Teil de» Montag in Anspruch nahm, doch trat noch im Laufe de« Tages da« ReichSministrrium zu sammen, um sich mit den Pariser Beschlüssen zu besoffen. Der Reichstag läßt am Freitag, den 4. Februar, eine Pause in seinen Arbeiten eintreten, um den Reich»tag»abge- ordneten eine Gelegenheit zu geben, sich an dem Wahlkampf in Preußen zu beteiligen. Diese Wahlferien werden vorau»- fichtlich bi« zum 22. Februar dauern. Wie die „Deutsche Umschau" au- parlamentarischen Kreisen hört, soll diese Zett aber parlamentarisch nicht völlig ungenutzt bleiben. Die be deutenderen Reich-tag-au-schüffe werden ihre Arbeiten sott- setzen, damit da« Plenum beim Wiederzusammentritt reiche» Arbeitrstoff vorfindet. Dem Reichrtag ist der in der Presse bereit« mehrfach be sprochene Entwurf eine» Gesetze» über Erhebung einer Ab»
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