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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.11.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191111212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19111121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19111121
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-21
- Monat1911-11
- Jahr1911
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.11.1911
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Früher Wochen- und RachMMblatt Tageblatt sn ßM»ks, BW. LmM Witts, A stM StliWM R«ckm. MWH Aam-Ms, Wlsk« rt. ÄÄs, Lt. Zmt Ei. M-tk. StiMps, A«m. MmM'ir S«d!ltMel M WWi» Amtsblatt Mr das Kgl.Amtsgerichtu«v den Stadttat ;u Lichtenstein Atteste Zettung im Königlichen Amtsgenchtsbezirk - — - 61. Aahr«a»8. — Nr 271. LÄLLLMW Dienstag, den 21. November 1911 Vies« Platt rrstheint täglich außer Lon»- und FeSlagr nachmttlag» kör den folgenden Log. — vierteljährlicher Lrzogrprtt, 1 Mk. KO Psg„ durch die Post bezogen 1 Mk. 7b psg Einzelne Nummern 10 pfg. Erstellungen nehme« antzrr der ErPeditton i« klchteustetn. Lwlchaner Ltr. Nr. bk, alle Natsirliche» postanstolten, Postbote», sowie die ÄuetrSger entgegen- Luserate werden die süusgesp altem GrundzrUe mit IV, für anrwSrtige Lnserenten mit 15 Pfg. berechnet, «edlamrzrile SV Pfg. L» amtlichen Lrtle kostet die zweispaltige Beile 30 Psg. Ferusprech-Anschluß Nr. 7. Inferaten-Lnnnhnu titgllch bi« Attesten« vormittag» 10 Uhr. Lelegramm-Ädreßr: Tageblatt. Bekanntmachung. Am 30. Okta brr dieses Jahres war der 4. Termin Stadtanlagrn 1911 und der 3. Termin Schulgeld 1911/12 fällig. Wir fordern hiermit nochmals alle Steuerpflichtigen auf, die fälligen Steuern und Schulgelder spätestens dis zum 27. November 1S11 an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführrn. Nach Ablauf der vorerwähnten Frist wird gegen die Säumigen das Zwangs- vollstreckungsvcrfahren eingeleitet werden. Lichtenstein, am 18. November 1911. Der Siadtrat. Bekanntmachung, die dtrssährige Pirhsählung detr. Am 1. Dezember dieses Jahres findet zufolge Verordnung drS Königlichen Ministeriums des Innern vom 29. Oktober 1909 eii e Zählung der Pferde, Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen, sowie der in der Zeit vom 1. Dezember 1910 bis 30. November 1911, vorgenommenen dem Beschauzwang nicht unterworfenen Schlachtungen von saugenden Ferkeln, Lämmern und Zickeln, deren Fleisch aus schließlich im eigenen Hauthast des Besitzers verwendet worden ist, statt. Die Aufnahme erfolgt durch dir Schutzmannschaft. Lichtenstein, den 18. November 1911. Der Stadtrat. Das Wichtigste. * Der Reichstag lehnte alle über den Rahmen des Regiernngscntwurfs hinausgehenden wetteren Kanati- sicrungen der deutschen Ströme ab. * In Berlin fand gestern der Tekcgicncntag der na- tionalliberalen Partei statt. Nach einer Rede Basser manns und nach längerer Aussprache wurde der Wahl aufruf für die kommenden Reichstagswahlen sestgelegt. * Der Reichsverband der deutschen Presse har in einer Erklärung Protest erhoben gegen die unwürdigen Unterstellungen, die italienische Blätter gegen die deut schen Kriegsberichterstatter in Tripolis veröffentlichten. * Die fortschrittliche Volkspartei hat ihren Wahlaufruf für die bevorstehenden Reichstagswahlen veröffentlicht. * Bei einem Brande der Aktienmalzsabrik in San- «erhausen kamen drei Personen ums Lebe». Andere Personen wurden lebensgefährlich verletzt. Der Scha den wird auf drei Millionen Mark geschätzt. * Die durch die Regengüsse verursachten Ucberschwcm- mungen bei Tripolis haben beide Gegner in ihren Operationen sehr gehemmt. Die Türken melden wieder einen großen Sieg init über 400 italienischen Toten und Verwundeten. * Bei Hankau sind die Rebellen von den Kaiserlichen zurückgeworfen worden. — Admiral Sa, der Befehls haber der chinesischen Flotte, soll von den Rebellen in Kiuliang gefangen genommen sein. * Nach der „Nowoje Wremja" sind die diplomati schen Beziehungen zwischen Rußland und Persien ab gebrochen, die beiderseitigen Vertreter verbleiben aber pn ihren bisherigen Wohnorten. Meil -er UMMe. Eine Rede, die auch in Deutschland bemerkt zu werden verdient, hielt der konservative Parlamentarier Kapitän W. V. Faber gelegentlich eines offiziellen Fest essens in Andover. Mit schonungsloser Hand riß der Redner den Vorhang von den Ereignissen, die sich im Hochsommer auf der internationalen Bühne und insbesondere hinter deren Kulissen abspielten, und scheu te sich nicht, klipp und klar zu sagen, daß Englan d i einen Neber fall apus Deutschland plante, um den» verbündeten Frankreich zu helfen. Wenn es < nicht dazu kam, so ist das hauptsächlich der Unbereitschaft der englischen Flotte und der Armee zu danken — im mer vorausgesetzt, daß Kapitän Faber rech: hat. Mög lich ist fa, daß die Rede nur der Parteipvlitik dienen soll, wofür allerlei Gründe angeführt werden könnten, die indessen diese Bloßstellung des brilischeu Kabinetts kaum zu rechtfertigen imstande wären. Kapitän Fabers Ruf bürgt auf jeden Fall dafür,, daß er von seinen Behauptungen überzeugt ist. Zur Zeit der schweren Krise — sagte er — welche die Marokko-Unterhandlungen zwischen'Deut setz land und Frankreich begleitete, war das liberale Kabinett geteilt in seiner Ansicht, ob England es mit Frankreich halten sollte oder nicht. Er kenne die Namen der Kabinettsmii- gliader, die für Frankreich und die Namen derer, dir nicht für Frankreich waren, aber er werde nur das Nüfe versteigen. Lloyd George und Winston Chur chill stellten sich ehrlich auf die Seite Frankreichs. Diese Heiden Männer waren dafür, daß England, seinem Per > trage gemäß, Frankreich unterstützen müsse, kriti- ! scben Augenblicke zeigte es sich, daß die Flotte in drei Teilen aufgebrochen war, von denen einer südlich von England, der andere in der Nähe von Ir land, und der dritte im Norden von Schotland weilte. Die deutsche Flotte hatte man ganz aus den Augen verloren, niemand wußte, wo sie war. Die größte Gefahr lag darin, daß das Kabinett nicht wußte, was vor sich ging, und daß die deutsche Flotte die drei Teile unserer Flotte überfallen und sie einzeln schlagen konnte, aber es waren noch andere Gefahren vorhanden, mag man sie auch morgen verleugnen. Der Admiral eines Teiles der Flotte wußte, daß wir vor dem A us - bruch eines Krieges standen. Er schickte einen Offizier zu dem .Kommandanten der Forts, die den Hafen schützen, in dem sich seine Flotte aufhielt, und ließ anfragen, ob die Flotte unter dem Schutze der Festungsbatterien sicher sei. Die Antwort laütete, daß von einer Sicherheit keine Rede sein könne, denn wenn die Geschütze der Forts feuerten, würden ihre Geschosse auf die britische Flotte fallen, die dort ver ankert lag. Kapitän Faber versicherte, er habe das von der höchsten Autorität gehört, die keinen Zweifel zu- lasp Das seien nur einige der Gefahren gewesen, denen England unlängst ausgesetzt war, and das Kabinett kenne sie natürlich noch viel besser als er. Niemand sei persönlich für diese Fehler verantwortlich zu halten, die dem System zuzuschreiben wären. Mr. Churchill fei klug genug, einzusehcn, daß da viel zu ändern sei, und er (der Redner) glaube, daß Mr. Churchill der Mann dazu sei. Auf Grund bester Infor mation könne er ferner erklären, daß die A cmee bester vorbereitet war als die Flotte. Man trug sich während der jüngsten Krisis mit der Idee, seelps Divisionen zu landen, um dem verbündeten Frankreich zu Helsen, aber wären diese sechs Divisionen entsandt worden, so wären keine regulären ZOruppen mehr im Lande geblieben, um seine Küsten zu beschützen, und die Verteidigung hätte fast gänzlich der Flotte überlassen bleiben müssen. Sv weil Kapitän Faber! Man wird sich ja wohl in England über alle diese Erzählungen weiter äußern. Unerwarteter Erfolg. Die Sozialdemokratie beabsichtigt, die letzte .K.ruz- lerrcde als Wahlflugblatt zu verbreiten. Am letzten Tage der Marokkvdebatte habe ihre Redner das schon angedcutet. Damit will sie vielfach einheimsen, was sie kürzlich bei der Teuerungsdebatle üngebnßt bat. Hier hatte sie schlecht abgeschnitten, und zwar war es der Reichskanzler gewesen, der wesentlich zu ihrer Nie derlage bcigetragen hatte. Und wieder ist es der Reichs kanzler, der ihr nunmehr ganz unerwarteten Vorschub geleistet hat. Im Wahlkampfe gegen die nationalen Parteien kann sie sich jetzt auf den leitenden Staats mann berufen. Triumphierend erklärte „Genosse"' Fi scher vor kurzem im Reichstage: „Es ist eine Ironie der Geschichte, daß die Regierung sich auf die große deut sche Sozialdemokratie stützen mußte, um den Frieden zu bewahren." Ein anderer Genosse nannte die So zialdemokratie eine Friedens- und Kulturmacht ersten Ranges, die Großmacht des Friedens. Auf die Seite dieser Großmacht, so werden die Sozialdemokraten fort an in ihren Wahlreden sagen, nicht auf die der bürger lichen Parteien, hat sich die Regierung in dec Marokko- frage gestellt. Mit schmunzelndem Behagen erklärt August Bebel: „Ich bjn ja eine geraume Weile im par lamentarischen Leben, aber noch selten hat mir eine De-? batte so -viel Vergnügen gemacht wie diese, und ganz besonders die Episode zwischen dem Reichskanzler und Herrn v. Heydebrand. Tas ist ein Duell, das gar nicht zu bezahlen ist. Wir waren mit der Debatte sehr zu frieden und hoffen, daß wir bei den Wahlen das Ent sprechende dafür einheimsen werden." Eines anderen Kommentars als ihrer Beleuchtung und Bewertung durch die äußerste Linke bedarf die letzte Kanzlerrede nicht. Deutsches Reich. Berlin. (Ter Reichstag) erledigte am Sonnabend die zweite Lesung des Schiffahrtsabgabengesetzes und die zweite Lesung der Novelle zur Gewerbeordnung Tann vertagte sich das Haus bis zum 27. November. - (Ein Großblock für Bayern.) Wie aus München gemeldet wird, hat eine nach dort aus allen LandeZ- teilcn telegraphisch einberufene Konferenz des Liberalis mus und der Sozialdemokratie den Großblock zwi schen Liberalen und Sozialdemokraten be schlossen und für beide Teile verbindlich gemacht. Es bestehe, so heißt cs weiter, die Wahrscheinlichkeit, daß sowohl die altbayerischen Bauernbündler als auch die Konservativen sich diesem Abkommen anschließcn würden, um eine geschlossene Phalanx aller nichtlatho- lischcn Pancicn gegen das Zentrum zu erzielen. — Man mag diesen Schritt des bayerischen Liberalismus ent schuldigen, weil der Uebermut, den das Zentrum in Bayern bisher stets zeigte, den Liberalismus init aller Krast an die Seite der Sozialdemokratie drängte. Bil ligen kann man ihn aber nicht. Wir fürchten auch, daß er sich früher oder später doch noch an dem tmycrisäzen Liberalismus rächen wird, der mit ihm eitlen schlüpf rigen Weg beschreitet, auf dem ein Ausgleiicn nur zu leicht erfolgen kann. — IWer wird Kolvnialftaatssckrelär'H Die Gerüchte über die beabsichtigte Ernennung des Geheimrats Helffe rich zum Staatssekretär des Reichskolonialamtcs sind schnell für unbegründet erklärt worden. Jedenfalls wäre der Gedanke dieser Berufung von vornherein durchaus nicht verfehlt, zumal Herr Geheimrat Helfferich schon Mitglied der früheren Kolonialabteilung gewesen nt. Aus wen schließlich die Wahl fällt, ist noch völlig unge wiß. In cingcwcihten politischen Kreisen hält man es jedenfalls für unwahrscheinlich, daß der Gouverneur Dr. Tols die desinitive Leitung des Reichskvlonialamtes über nehmen werde. — (Ricsenaussperrung in der Metallindustrie in Sacht.) Die außerordentliche Hauptversammlung des Verbandes Berliner Metallindustrieller hat am Frei tag im Interesse der seit sechs Wochen vom Streik betroffenen Gießereibetriebe einstimmig beschlossen, we gen der vom Metallarbeitcrverband veranlaßten Sym pathiestreiks, sowie wegen Mangels an Guß am 30. November 191 l nach Schluß der Arbeitszeit 00 Pro zent ihrer Arbeiterschaft zu entlassen. Welche Be deutung diese idr'ohende Aussperrung hat, wird klar, wenn man erfährt, daß es sich dabei um etwa 70 000' Metallarbeiter handelt. Im ganzen sind etwa 110 000 bis 120000 Arbeiter in den Berliner Mctallfabriken
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