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Dresdner Nachrichten : 23.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187609233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-23
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.09.1876
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Nntwärllge Annoncen» Auftritt,« vs» nn» »>,dl» llinnten üicmen und Per» Ionen internen wir in« aettenPränumerandr» ZakluNti durch Brteft «arke» oder Putieiu-at» In»,,, «chl Stiden Io,ik« Id IPIoi, Inftrate tür »te MontOtt» vinnnne» »der nach einem gewo^ »te Peliljeite 2i» Plgc. «r. 367. «i»unSzwa»;igsterJal>rgaug Mttredatteur: vr. r»>ti * Für da» Feuilleton: Lnckvi« Dresden, Sonnabend, 23. September 1876 Abonnement. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, da« Abonnement für das vierte Quartal 1876 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstaltcn de« deutschen Reichs und ganz Oesterreichs nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Zn Dresden abonnirt man (incl. Bringcrlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Extra-Abonnement auf die Abends 5 Uhr erscheinend« Börsen-Bcilage 1 Mark. Expedition der Dresdner Nachrichten. Dresden, Maricnstr. IS. Politische». Deutschland» und Frankreichs Oberhäupter werden nicht müde, den Herbstübungen der Truppen beizuwohnen. Kaiser Wilhelm ist über Frankfurt und Darmstadt nach Stuttgart abgereist, um sich von der Schlqgfertigkeit des würtcmbcrgischen ArmeecorpS zu über zeugen. Der Marschall-Präsident Mac Mahon durchreist ebenso Frankreich, um die Fortschritte der Franzosen in Tactik, in den neuen Waffen und im Manövriren kennen zu lernen. Die heurigen Manöver haben eine größere Bedeutung für Frankreich, als sonst dergleichen Herbstübungen hatten: sie haben das Selbstgefühl der Nation gehoben, sie haben zugleich die Lücken gezeigt, die noch aus zufüllen sind, und sie boten Gelegenheit, dem Auslände, in dem man ja schon seit 1870 Bündnisse sucht, zu sagen, daß der Franzose wie der ein hoch anzuschlagender Bundesgenosse ist und seinen Preis kennt. Freilich so ganz glatt, wie man gern glauben machen will, ist nicht Alles abgcgangen. Non Deutschland hört man so was munkeln, wie, daß ein General die ihm anbefohlene Umgehung des feindlichen Flügels in zu weitem Bogen vorgenommcn habe und viel zu spät auf dem bestimmten Terrain eingetroffen sei. UeblercS wird aus Frankreich berichtet. Die Verpflegung der Truppen und die sonstigen Leistungen der Intendantur sollen höchst mangelhaft, die Tactik besonders der „frommen" Generale mitunter sehr frag würdig gewesen sein. Bei anderen ArmeecorpS wird getadelt, daß jede Bewegung, jeder Marsch, jedes Gefecht so bis in die Einzeln- heiten vorgeschrieben gewesen sei, daß dem Genie des einzelnen Be fehlshabers beim besten Willen keine Ausgabe als die des blinden Gehorchen» zugcfallen sei. Alle Welt entsetzt sich über die Gräuelthaten der Türken gegen die Christen. Was aber die christliche Negierung AlfonsoS in Spanien an den Protestanten ihres Landes sündigt, ist höchst verächtlich. Trotz aller Nerfassungsartikcl über Duldung wird den Protestanten die Ausübung ihres Gottesdienstes aufs Nergste verkümmert. Wir spielen auf die, eines humoristischen Geschmacks nicht entbehrende Thatsache nur vorübergehend an, daß ein Maire in der Nähe von Eadiz von dem Frontispiz einer Kapelle eine Statuette wegnehmen ließ, die in der Hand eine Bibel hielt. Erheblicher sind die Chikanen, denen HauSgottesdienste unter dem Vergeben unterliegen, daß das Singen auf der Straße gehört werde und die Gefühle aller guten Katholiken störe. Man duldet nicht, daß die Vorsteherin einer evan gelischen Schule mit ihren Schulkindern spazieren geht, unter dem Vorwände, daß dies eine Prozession sei. Dazu spielt der Minister präsident CanovaS dcl Castillo immer noch den Freisinnigen, dem jene Glaubensquälereien in tiefster Seele verhaßt seien, zu denen er nur durch die katholischen Geistlichen und „die frommen Damen der Madrider Aristokratie" gedrängt werde. Es sind dies nur Flausen, die im Munde eines Ministers eigcnthümlich genug klingen, welcher über die Presse seines eigenen Landes in folgenden wenig schmeichelhaften Worten sich erging: „Ich kenne keine lügen haftere, schändlichere, unehrlichere, unwissendere Presse, als die meines Vaterlandes." Verwunderlich ist die Unduld samkeit der Spanier gegen Andersdenkende Dem nicht, der die Geschichte Spaniens kennt. Diesem Reiche war in der Geschichte die schmachvolle Rolle Vorbehalten, zwei höhere Culturcn mit allen teuflischen Mitteln des Glaubens Fanatismus auszurotten. Es zerstörte dereinst in dem neuentdecktcn Amerika die hohe Cultur Mexiko'S und Peru'ö, nachdem cs vorher im eigenen Lande die Blüthc der Wissenschaften, Künste und des Gewcrbcfleißes, welche die Araber hcrvorgezaubert, bis auf wenige Spuren vernichtet hatte. Ein Volk, dem solche fluchwürdige Schandthaten immer noch im Lichte herrlicher Großthaten unsterblichen Ruhmes erscheinen, ist un fähig, sich zu dem edleren, sanfteren Gefühls gegenseitiger Duldung Vcrschicdengläubiger emporzuschwingcn. Aus dem deutschen Rcichslande Elsas; - Lothringen schallen wohlbegründete Klagen über das Anwachsen des Beamtcnhcercs. Ein reichsfreundlicheS Blatt bemerkt in dieser Richtung, daß in Frankreich, in dem Burcaukratie und Jagd nach Bcamtcnstellcn be kannte gesellschaftliche Plagen sind, die Mannigfaltigkeit unnützer Aemter doch nicht so geblüht habe, wie jetzt in Elsaß. Eine Provinz von nicht ganz 2 Millionen Einwohnern zählt 15,000 Beamte. Das ist die ofsiciclle Ziffer der Civil-Armee, welche Elsaß-Lothringen zu ernähren hat. Spöttische Bemerkungen unserer neuen Rcichsbrüdcr» wie, daß sich die Ucbcrlcgcnhcit der preußischen Verwaltung fast nur in der fabelhaften Erhöhung der Gchalte bekunde, sollten wir uns erspa ren können. Statt 8 Präfekten mit einigen Prafektur-Räthen und 8 Unter-Präfekten giebt es 1 Bezirks Präsidenten mit UOber-StaatS- räthen, 18 StaatSräthen, 27 Sekretären. 20 Krciödircctoren, 20 Assessoren :e. Aufieide», sind die Präfekturen der ehemaligen Departvinentohauptstädte ,Metz, Straßburg, Colmar) noch neben den Departements Präsidentschaften in Thätigkeit. Die Ausgaben für die Rechtspflege sind um iX>0,(XX1FreS. erhöht und gleichzeitig ist die Zahl der Gerichtshöfe um I Appellalionögericht, !'»Gerichte und 7 Frledensrichtern herabgesetzt worden u s. w. So sehr wir es be greiflich finden, daß eine größere Anzahl preußischer Beamter jetzt bei der Neuheit der Verhältnisse in Elsaß fungirt, so giebt cS doch auch darin ein Uebermaß. Der BundeSrath de« deutschen Reiches ist nunmehr zusammen» getreten. Eine seiner wichtigsten Aufgaben wird die sein, definitive Stellung zu den großen Justizgesetzen zu nehmen, welche durch die Reichstags-Commission vorberathen sind. ^Es mag richtig sein, daß, wenn nicht zwischen dem BundeSrathe und der Neichstagö- Eommission Einigung über die vorhandenen Differenzen zu er zielen ist, das Plenum de» Reichstages diese Differenzen nicht aus- gleichen kann. Für den Reichstag giebt es nur ein Annehmen oder Ablehnen. In solche große, organische Gesetze kann eine vielköpfige Versammlung nicht mit Amendements eingreifcn. Traurig aber ist cS, daß die Nationallibcralen schon jetzt erklären, daß der Reichstag im Wesentlichen nachzugeben habe, um das Einigungswerk nicht scheitern zu lassen. Für diese Melodie ist unser Ohr taub geworden. ES ist richtiger, man schiebt große, auf lange Zeit berechnete Gesetze, die namhafte Mängel haben, ein Jahr auf und läßt sie von einem neuen Reichstage berathcn, als daß man sie übereilt einführt und so ihre Gebrechen verewigt. Die Härten des Neichs-Strafgcsctz- buchcS können wir nicht loswerden, hätten aber einen guten Theil derselben uns ersparen können, wenn der Reichstag nicht dem Drängen „Etwas zu schaffen" mit mehr Eile als Würde sich gefügt hätte. Ebenso wird eg uns mit den reaktionären Bestimmungen der Straf-Proceß-Ordnung ergehen, wenn der Reichstag abermals schwach wäre. Die Schöffengerichte beseitigt, die Preßvergchen nicht vor die Geschworenengerichte verwiesen (um nur dies anzusühren)— nun, der Staatsmann, der jetzt am Ausbau der Neaction so mächtig arbeitet, wie selten Einer! wird sich vergnügt die eisernen Hände, der gute Michel zu spät die Augen reiben. Locale» vud Sächsisches. — Sonntag den 24. d. M. wird der König von Sachsen Vormittags in Wien eintrcffcn und im Schönbrunner Schlosse sein Absteigequartier nehmen. Zum Empfange desselben wird eine Ehrencompagnie vom Jnfanterie-Regimcnte Ludwig II. König von Baiern Nr. 5 mit Musik auf dem betreffenden Bahnhofe gestellt sein, bei der sich auch der Divisionair und Brigadier, dann die be treffenden Kommandanten einfindcn werden. Von Wien begiebt sich der König in Gesellschaft des Kaisers und des Kronprinzen von Oesterreich, sowie des GroßherzogS von Toskana nach Mürzzuschlag zu dm Hochwildjagden. Der Aufenthalt ist für acht Tage im Jagd schloß Mürzsteg projectirt. Daselbst wird eine eigene Telegraphen station errichtet. Zur gleichen Zeit wird auch Prinz Leopold von Vaiern in Wien erwartet. — Se. Maj. der König und Se. K. H. der Prinz Georg jagten am 19., 20. und 21. d. in der sächsischen Schweiz auf Hoch wild. DaS Wetter war schlecht, um so erfreulicher die Erfolge. Der König schoß selbst mehrere starke Hirsche, jeder Tag brachte gute Jagdbeute. Wie alle Jahre, war auch diesmal Schandau zur Residenz erkoren — die allerhöchsten und hohen Herrschaften nebst zahlreichem Jagdgcfolge waren in der zum würdigen Empfang ein gerichteten Villa Königin Carola abgestiegen. Das rauhe Wetter konnte selbst I. M. die Königin nicht abhalten, am letzten Jagd frühstück im Walde thcilzunchmen und ferner unter der sicheren Führung de» Herrn Forstinspektor Funke die Zschirnsteine zu be suchen. Der Abend versammelte die allerhöchsten und hohen Herr schaften und die zur königl. Tafel befohlenen Herren zum gemein schaftlichen Diner. Um 9 Uhr verließen die hohen Gäste Schandau und fuhren per Extrazug nach Dresden. Der Besitzer der Villa Königin Carola, Herr Rudolf Sendig, wurde durch allerhöchste An erkennung ausgezeichnet. — Dem Kreishauptmann Freiherrn v. Könne ritz in Leipzig ist das Comthurkreuz 2. Classe vom Verdienstorden verliehen und dem Geheim-Secretair in der Kanzlei des Ministeriums der aus wärtigen Angelegenheiten Friedrich Oswald Richter das Prädicat .Janzleirath" beigelegt worden. — Der Bergamtsrath Professor Freiesleben in Freiberg tritt als Finanzrath in das Ministerium der Finanzen. — Der königl. sächsische Gesandte und BundeSeommissar v. Nostitz-Wallwitz hat sich auf seinen Posten nach Berlin zurück- bcgcbcn. — Die diesjährigen Herbst-Control-Versammlungen finden diesmal in der Zeit vom 9. bis 19. Lctobcr a. 0. auf dem Alaunplatze im Exercirhause statt und haben dazu alle Mannschaf ten des Beurlaublenstandes an dem auf ihrer Ordre bestimmten Tag und Stunde pünktlich einzutrcffen. Reserve- sowie die zur Dispo sition beurlaubten Mannschaften erhalten zur nächsten Frühjahrs- Controle-Versammlung keine Ordre, sondern ist Tag und Stunde schon jetzt auf den zur Herbst-Control-Versammlung ausgcgebencn Ordres angegeben. Stattgehabtcn Wohnungswechsel haben alle Mannschaften sofort anzuzeigen. Gleichzeitig haben die Ersatz- Reservisten I.Cl. des Jahrganges 1871 vom l.bis 10. Oktober n.o. ihren Schein dem Bezirks-Feldwebel, Kaiser Wilhelmplatz Nr. 2, von 8 bis 2 Uhr behufs Ueberführung zur 2. El. vorzulegen, widrigenfalls sie in der 1. Cl. verbleiben und im MobilmachungS- fall sofort zur Einziehung gelangen können. — SluS Mailand wirb geschrieben, baß die Königin-Wittwe von Sachsen dort eingetroffen ist. Die oapito angusta, wie blc „Pcrscveranza" die trübere sächsische Landesmutter nennt, kam am Montag von Como an und stieg im Hotel de Bille, Eorio Btttorlo Emanucle, ab. Sie reist unter dem Namen einer Gräfin von Hohenstein. Vorher hatte sic einen Tag am kommet, in dem herrlichen Bcllaggio zugebracht, wo sie I» dem Hotel graute Bretagne gewohnt Hütte. Am Dienstag ssetzt sie ihre Ncile an den Gardcuce fort. — Aus Betchl des Königs ist den Uuteroificicrcn mid Mann- schaltcn keS königl, sächs. l l.O Armeekorps, welche an der Kai ser p a r a d e am 6. September bei Böhlen tbetigrnvmmc» daden. ein Douceur auögezahlt worden, welches sür jeden Uiiterosfictcr 1 Mk. und sür jeden Soldaten 50 Pi. betragen hat, — Obgleich mit gestern erst der Herbst begonnen und der Sommer heimgegangen ist, so hat man doch von den schönen Tagen des Sommers in letzter Zeit nichts gespürt. Kälte, Nasse, Sturm und Wind herrschten bis zum Ende der vergangenen Saison. Hoffen wir auf einen freundlichen Herbst, bei dem Ausflüge in die Um gegend sich noch ermöglichen lassen, die in dieser Jahreszeit die an genehmsten sind. — Die zu den Manövern bei Leipzig und Merseburg aus» gerückten Truppen vom 1 2. ArmeecorpS sind nun alle wieder in ihre alten Garnisonen zurück, die zum Wachdienst hercmgezoge- ncn Reservisten und Dispositionsurlauber, sowie die ihre aetive dreijährige Dienstzeit vollendet Habenden beurlaubt, so daß beim Ausrücken der Regimenter, rcsp. Bataillone die Eompagnic I (-0 bis 140 Mann, die zum Wachdienst Zurückgebliebenen per Compagnie 86 bis 90 Mann zählen. Statt 220 Mann haben die Compagnien durch Entlastungen und Beurlaubungen jetzt durchschnittlich viel leicht bloS 85 bis 90 Mann im Dienst. — Ein in der Scevorstadt wohnhafter Gemerkt reibender hat am vorgestrigen Mittag seine Wohnung unter Umständen ver lassen, welche der Vermuthung Raum geben, das; er sich cm Leid angethan hat. Derselbe ist mit braunem Rock, schwarzen Hosen schwarzem Filzhut und Fcdersticfcletten bekleidet und trogt goldene Brille. — Der zweiten ordentlichen sächsischen La >1 deSsyn 0 de, welche aus den 2. Octebcr cinbcruien ist, liegen mehrere wichtige und tietgrellente BerathungSgegenstänte vor. Vorerst wird die selbe über nachträgliche Genehmigung der von dcm Kirchcnregi- mente anläßlich der Einführung des Eivilehegesetzeö erlassenen Verordnungen zu beschließen baden; seiner sind Vorlage» zu er warten. welche sich aus die finanzielle Lage der Geistlichen und deren Ausbesserungen beziehen, darunter das vom Landtage bc- rathene und beschlossene Ftrationsgcsetz Demnächst wird sich unter den BcrathungSgegcnstänbcn ein: Vorlage befinden, durch welche eine von der ersten Sbnote beschlossene Beschränkung bei Bewerbung um höher rotirte geistliche Stellen, welche taS Inter esse der älteren Geistlichen wahren sollte, aber praktisch große Unzuirägltchkciteii bervorgeruien bat, wieder aufgehoben werden soll. 'Auch wegen eines LankeögesangbuchS und einer neuen Agende, scwie bezüglich deS Entwurfs eines GeseyeS. kirchcn- dtscip 1 inelle BestImmungen gegenüber dem Verrichten der Taufe und der kirchlichen Trauung betreffend, werden Vor lagen erwartet. Hoffentlich wird man lm Interesse der Kirchlich keit selbst von solchen mittelalterlichen Apparaten klugerweise absrhen. — In Sachen der ln ConcurS gcrathencn Saron- Slustrian - Braunkohlen - Berg bau gesell schuft, welche jüngst Anlaß eines zur Verurthcilung führenden Crtminal- proccsscv gewesen ist, findet die erccutive Feilbietung am 29. September, L. November und 15. Dcccmber statt. DaS mit 4N»,(M) Thlr. gegründete und außerdem mit Prioritäten belastete Objekt Ist gerichtlich aus nur 4«.,815 Gulden abgeschabt worden. - Vom >. Oktober b. I. an wird bei folgenden Posten die WIntcrsahrt 0 rd » nng cingesührt und zwar 1. die beiden Personenpostcn von Gcising nach Mügeln b. P. je um eine halbe Stunde früher, mithin »m l.I5 llhr früh und :t.I5 Uhr Nachm, auv Gcising; 2. die erste Privat-Persvnen- und Postsachensahrt von Bcrnslabt nach Hcrrnhut um 5.10 llhr früh auS Bernstadt: :i. die Prlvat-PcrsonensabrtKamenz-Bautzcn um 6 llhr früh aus Kamenz; 4. die zweite dcrgl. von Dresden nach Radeburg um :< Uhr Nachm, auo DreStcu-Altstadt; 5. die Privat-Pcrionensahrt von Wllödruff nach Dresden um 7 Uhr irüh auö Wilsdruff und <». die zweite dcrgl. von Lommatzsch nach Meißen um 3 Uhr Nachm, auö Lommatzsch. — Die Errichtung der JnterimSbrücke in Riesa, welcher auch Se. Majestät der König vor Kurzem sein Interesse zugewandt hat, geht nun ihrer baldige» Vollendung entgegen. Am letzten Sonntag Abend gelangte man mit der Brücke aus den zweiten alten, neu cimgeführten Pfeiler an und am Ul.Sep. tembrr wurde sie noch einige Nieter darüber binanögeschobon, um die von Riesa nach Gröba führende, längere Zeit für Fuhr werk gesperrte Straße wieder srci z» machen. Jetzt nimmt nun die Brücke dieselbe Stelle ein, welche der große Dresdner GlciS- trägcr nach dem Einsturz am 5. Mai inne batte. Wen» auch taö Ziehe» an sich keine Schwlcrigkciten darbietct, so sind doch die fortwährend nöthig werdenden Acntcrimgcn rer Zug- und Walzciivorrlcl'tungen stets mit vieler und gefährlicher Arbeit ver bunden. - Folgendes dürste die Inhaber sächsischer Landeö-Lotterie- Loose zur Vorsicht mahnen. Dcm Inhaber eines VolllooscS war dasselbe einige Millimeter unterhalb dcö Stempels quer Durch rissen. und alS die Nummer gezogen wurde, liest er die Rückseite dcö Looscö mit Papier überkleben, um cö im ganzenZusiandeab- zulielcrn. Der Evllcctcur verweigerte jedoch wegen des „belecken ZustandeS" die Auszahlung dcö Gewinnes und die Direktion ist dem lediglich bcigctrctcn, will jedoch großnnithig am 5. Deccmbcr zahle». ES ist nun die Frage, kann ein richterliches Urtheil er stritten werden, welches die Direktion zur Zahlung zwingt, da kein Fall ähnlicher Art durch die Statuten vorgesehen wirb uno an die Vorzeigung dcö Original-L0oscS die unbe dingte Zahlungsverpflichtung gebunden ist? — Im Wahlkreis Chemnitz haben die Conscrvativen be schlossen, die Ecmdlbatur deS Professor Böttcher cmirecht zu er halten. ES werden In dcm genannten Wahlkreise also bei der nächsten ReichStagöwahl 4 Eandldcncn auttretcn. Von den Eon- scrvattvcn wird Professor Böttcher, von den »Anhängern des all gemeinen deutschen Arbeitervereins tLaffalteancri Herr Bräucr. von den Anhängern Bcbcl'S und Liebknecht ö der Abg. Most, von den vereinigten Liberalen endlich der Abg. Franz Duncker ausgestellt. — Im RcichStagSwahlkreise Döbeln (Sachsen) Ist liberaler- scitS Fabrikbesitzer Niethammer, sociaidemokratiichcrieits ein gc» wisscr H. Burkharb alS Eandtbal ausgestellt. Bei der nöthlgen Thätigkeit ist deS Erstcren Wahl gesichert. -Da die Befürchtung, daß die NeblauSkrankhcN auch In unseren Weinbergen sich heimisch machen werde, in neuerer Zeit in bedenklicher Welse zugenommen, so hat der für das König reich Sachsen zur Beobachtung der Reblauvkrankdelr vom Reiche bestellte Evmmlssar, Herr v. Hagen In Nlctermeisa bc« Meißen, zu schleuniger Bildung von Ortscommissionc» i» allen Weinbau- gcmcinden und zur sorgfältigsten Au'merksamkcit, sowie zu soior- tigcr »Anzeige bci Wahrnehmung verdächtiger Erscheinungen aul- gOordert und den Rath ertheitt, sich, wenn irgend möglich, deS AiikamS sremdtr Wctnstöcke ans auswärtigen Rcbschnlen bis ans Weiteres ganz zu endaiten.
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