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Dresdner Journal : 30.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185904303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-04
- Tag1859-04-30
- Monat1859-04
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 30.04.1859
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VS7 Sonnabend, den 30. AM r 18S» Ntrs-nerLouriial Verantwortlicher Redacteur: I- G. Hartmann »» A»«,u«r»1-prttsr: Trilok- bin., 10>'rr. i°b^a» » 1» K^InnSa >/^^rI.: t ,. ,0 .. .. ., (»ritt ?».»- °«I Uut»»tIiLt> u, vrs»A«» 15 kk^r. , Stampslnu- Liiu.I». diumn-er»- 1 k^ffv 1 du»«. r»srratr«prrtst: rar ä-n Itniu» «Ul«r »«»pnitaono 2«u«: 1 Kxr. „Liv^«»»»at" cki« L«il«: 2 kt^r. * « E Erscheine« Pselirb, mit Annnndm« <l«r 8«w>- «ck r«t«N»T*» Xb<-l><i» litt <i«> P»U. >asrrateiul«nah«r lUlswffrl«: l^ipnlU: r». N^nvernrrn», OonaminnlonLe <i«n I>re,än«r Zonronl»; ek>«o<i»»»ld»t: lk. Ittiinil»; Alton«: kks^ennnrnin st Voai.ii»; LirUn: Onuvive'ecd« Nuckk., ItnrnNnrn» , Ilnrenu; Arim«u dl. 8<-ninvr>!; rnudttllrt ». A.. oen'oed» Iiuod>>»n<II.; 8»n»ov,r: bi»ui.rnnrr>i» » liu- r«->»ll; Löln: Ai-oir iiinxxr»; ?»rii: v. L,8n-nxr»r.» (28, ru« <j«» bona onsnn»); kr»x: tu. kunt-icn» Üu«.kd«u<i!uux. qcrausgrdrr: klönixl. Krpoäition 6«» I>r«»äo«r ^onrunl», vronlleu, blnri^ustr»»»« dir. 7. Zur Nachricht. Durch die Wichtigkeit der jetzt fast stündlich eingehenden Telegramme sehen wir uns veranlaßt, bedeutsame Nachrichten, welche nach dem Erscheinen unsörs Blattes Abends und während der Nacht emgehen, Morgen« 8 R>I»r durch Llxtrrrdlutt zu veröffentlichen. Da jedoch derartige Extrablätter wahrscheinlich nicht täglich erscheinen werden «nd das Austragen derselben zur genannten Stunde nicht zu ermöglichen ist, so ersuchen wir die geehrten hiesigen Abonnenten, deshalb in unsrer Spedition (Marienstraße Nr. 7) ansragen, beziehentlich das Erschienene abholen zu lasten. UebrigenS werden zur Bequemlichkeit deS Publicum» Exemplare solcher Extrablätter außer in unsrer Expedition auch in Herrn G. Schönfeld's Buchh. (Schloßstraße, dem Hotel de Pologne gegenüber) und in Herrn C. Höckner's Buchh. (Neustadt an der Brücke) für 1 Ngr. zu haben sein. An die auswärtigen Abonnenten gehen die Extrablätter stets mit den nächsten Posten ab. Dresden, 29. April 1859. Künigl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Scherl. Dresden, 28. April. Sein» Königliche Hoheit der Prinz Gustav von Wasa ist heute früh Hl Uhr dier eingetroffen und im „Hotel de Taxe" abgetreten. Dresden, 29. April. Seine Hoheit der Herzog Elimar von Oldenburg ist heute früh Hl Uhr von Oldenburg hirr eingetroffen und im „Hotel de Saxe" abgetreten. Bekanntmachung. Da» in ß. 4 Absatz 2 der Verordnung, die Au«- iebung von Pferden für den Bedarf der Armee betreffend rem 16 April 1859 enthaltene Verbot der Veräußerung «n Pferden, ist von dem Kriegs-Ministerium dahin mo- dijicirt und hierüber auch bereit« an die AmtShauptmann- schaften da« Geeignete verfügt worden, daß Pferdebesitzern, auch nach erfolgter Aufzeichnung ihrer Pferde, nachgelassen bleiben soll, solche auf den ausgeschriebenen Remonte-Märkten zum Verkauf zu stellen oder an diejenigen Offiziere der Königlich Sächsischen Armee, welche vermöge ihrer Dienststel lung zur Haltung von Pferden verpflichtet find, zu verkaufen. Da wahrzunehmen gewesen, daß diese Modifikation nicht allenthalben zur Kenntniß gelangt ist, so findet da« lkriegr-Ministerium sich bewogen, Solche« hiermit bekannt, dabei aber zugleich noch darauf aufmerksam zu machen, do? Pferdebesitzern über einen derartigen Verkauf von dem mit dem Rcmonte-Einkauf beauftragten Commissar, de- ziibendlich von dem betreffenden Offizier, eine Beschei nigung sich au«stellen zu lassen und selbige am AuS- bibungitage der Aushkbung« - Commission zu überreichen haben Dresden, den 29. April 1859. Kriegs-Ministerium. v. Rabohorst. Bekanntmachung. Alle zum Dienste einberufene beurlaubte Soldaten der actinen Armee, sowie dir einbrrufrnen Krieg«reser- nisten, sollen auf allen inländischen Staatseisendahnen sowohl, al« auch auf der Leip;ig-Dre«dner Eisenbahn, gegen Vorzeigung der erhaltenen Einberufungsordre an der betreffenden Eisenbahnstation unentgeldlich befördert werden. Diese Bekanntmachung ist in allen tz. 21 de« Preß gesetze« vom 14. Mär; 1851 bezeichneten Zeitschriften unverzüglich aufzunehmen. Dresden, am 29. April 1859. Kriegs-Ministeriu m. v Nabenharst. Eckelmann. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Leltgrapbische Nachrichten. Zeitimgtschau. (National-Zeitung. — Neue Preußische Zeitung.) ragelgeschichtr. Wien: Beschränkung de« Eisenbahn verkehr«. Revue. Ergebrnhritsadresse. Vermischte«. — Prag: ErgebenheitSadresse. Die israelitischen Aerzte- — Berlin: Ministerielle Erklärung über Preußen« Haltung in der Kriegsfrage. Anleihe in Aussicht. — München: Die Rüstungen. General v. Zweibrücken 1°. — Stuttgart: Wiedereröffnung der Kammer. — Kassel: Zur Ministerkrisis — Meiningen: Vom Landtage. — Gotha: Land- tagtangelegenheiten. Ein verwickelter Erbschaftlpro- ceß. — Pari«: Au« dem gesetzgebenden Körper. Truppenbewegungen. Gewallthaten der algierschen Tirailleur«. Vermischte«. — Bern: BundeSvir- sammlung »inderufen. Harri« nicht abgereist. — Florenz: Revolution. — Turin: Der König zur Armee. Kirchliche Feierlichkeit. — Neapel: Befin den de« König«. — London: Derb?'« Erklärung. — St Petersburg: Ein Prinz geboren. — Ost indien: Au« der neuesten Post. Dresdner Nachrichten (Sächsische- Lesebuch. Rechen schaftsbericht de« Advocatenverein«. Vermischte«.) iproviuzialnachrichtea. Löbau) Telegraphische Nachrichten. Wie«, Donuer-tag, 28. April, Nach« H4 Uhr. Soeben ist hier die Nachricht eivsteganaea, daß in Florenz eine Militärrevolution antgebrochen ist. Man verlangt Abdikation des VroßherzoaS oder An schluß an Sardinien. Der Großherzog vegiebt sich nach Vologna. Sardmische Kreischaare» find in Massa «nd Car ¬ rara eingefallen. Die Antwort deS Grafen Tavour ans die öster reichische Sonunatio» ist znr Stnnde noch nicht hier eingegangen; doch verlautet, daß sie ausweichend ab gefaßt sä. Infolge dieser Thatsachensollendie österreichischen Truppen beute vorgehen. l Hiernachbedürfen ditgtstrigon Nachrichten au« Bern noch der Bestätigung. D. Red.) Wien. Donnerstag, 28. April, Nachm. '45 Uhr. Der Großherzog von ToScaua ist mit Familie bereits in Bologna angelangt und vom Kaiser cingcladen worden, sofort nach Wien zu kommen. DaS groß herzogliche Ministerium hat sich aufgelöst, eine pro visorische Negierung (unter der Aegide Sardinien-) ist eingesetzt. Paris, Donnerstag, 28. April, Abends. Die soeben erschienene „Patrie" sagt: Wenn die Oester reicher keine militärische Bewegung gemacht hüttcu, so sei dies eine Folge der österreichischer Seits erfolg ten Annahme des letzten englischen Bermittelungs- Vorschlags, den, wie versichert werde, auch Frankreich in Betracht gezogen habe. (Verql. unter London.) Ein Artikel Ren^e'S im „Eonstitutionnel " drückt Zweifel wegen der Annahme aus. Paris, Freitag, 29. April. Der heutige „Mo niteur" enthält folgende telegraphische Meldung aus Florenz: Es bestätigt sich, daß der Groß Herzog, der nicht abdanken wollte, die Stadt ver lassen hat. Da ihn die Armee im Stiche ließ, so ist der Großherzog Abends (i Uhr nach Bologna abgereist. Es ist eine provisorische Negierung, bestehend aus Peruzzi, Anzini und Malemchini niedergesetzt worden. General Ulloa wird das Eommando der Truppen übernehmen. Ueber Genua, vom 27. April, wird gemeldet, daß laut Nachrichten aus Spezzia auch in den H erzogt Hamern Unruhe» <us»gebroch«« find. Massa wurden die politischen Gefangenen befreit. Die telegraphische Verbindung zwischen Carrara und Modena ist unterbrochen. Gestern fand in Paris ein Ministerrath statt. Die Kaiserin, Prinz Jerömc und Prinz Napoleon, sowie die Präsidenten des Senats, des gesetzge benden Körpers und des Staatsraths wohnten demselben bei. Bern, 27. April. (T. d. A. Z.) Die franzö sische Eisenbahngescllschaft hatte sich schweizerischer Eisenbahnwagen zum Truppentransport bemach tigt, doch lieferte sie diesclven nach eingelegtem Protest wieder aus. Truppenbewegungen über den Mont-Cenis sind erfolgt; sie gehen aber uner wartet langsam von statten. Turin, 27. April, Abends 5 Uhr. (Tel. d. Alla. Z.) Bis heute Mittag haben die Oester reicher keine Offensivbewcgung gemacht. Eine Pro clamation des Königs an die Armee bezeichnet die Forderung der Entwaffnung Sardiniens als eine Beleidigung («ute»x<-. »Itruxxi«) gegen den König und die Nation, welche mit Entrüstung zurückge wiesen worden sei, erinnert an den Schmerzens schrei Italiens und sagt, daß er (der König) selbst ihr Keldhauptmann sein werde. Ich habe, jagt er, enern Muth auf dem Schlachtfeld an der Seite meines erlauchten VaterS schätzen gelernt. Diesmal wer den tapfere französische Soldaten, eure Waffen brüder von der Tschernaja her, an eurer Seite fechten, welche der Kaiser gesandt hat, um unsre gerechte und civilisatoriscde Sache zu verthcidigen und zu unterstützen. Vorwärts zum Siege! Unsre Fahne und unser Schlachtruf sei die Unabhängig keit Italiens! London, Donnerstag, 28. April, Abends. Die heutige „Times" sagt: Frankreich und Nuß land hätten zwei Tractate abgeschlossen. Kraft deS erster» mache sich Nußland verbindlich, im Falle eines Kriegs zwischen Oesterreich und Frank reich letzter« durch Alottenoperationen im Mittel meer und in der Ostsee beizustehen, sowie ein Ob- servationScorps von mindestens 50,009 Mann an Oesterreichs Grenzen aufzustellen. In dem zwei ten Vertrage verspreche Rußland, Oesterreich bin nen 14 Tagen den Krieg zu erklären, wenn dieses daS sardinische Gebiet verletzt haben werde. Nach dem „Morning-Advertiser" werden sofort 10,000 Matrosen angeworben und die Canalflotte zu« Schuhe Englands gegen Rußland verstärkt. Ein Pariser Telegramm der „Morning -Post" meldet: Die Oefterteicher find ans Englands An suchen nicht weiter vorgerückt. Der derzeitige französische Botschafter, Herzog von Malachoff, verläßt am dritten Mai London. London, Freitag, 2V. April. Die Regierung versendet ungeheure Massen Kriegsmaterial nach Gibraltar und dem Mittelmeere. Die spanisch« Negier»ng hat eine Bestellung auf viele Kanonenboote in England gemacht. Der „Morning-Herald" meldet, Rußland habe England auf» Entschiedenste versichert, keinerlei, dessen Interessen afsicirende» Ueberrinkommeu ab geschlossen z« haben. Dresden, 29. April. Die inhaltschweren Nachrichten, welche heute der Telegraph gebracht, üderheben un« der Mühe, eine um fängliche Zeilungschau zu geben; wo solche Tbatsachen sprechen, bedarf es keiner Worte. In Verbindung mit der Nachricht, daß französische Truppen bereit« zu Wasser und zu Lande die piemontesische Grenze überschritten haben, bevor in Turin di, Antwort auf die österreichische Sommalion gegeben worden war, stellen diese neuesten Meldungen immer mehr und mehr herau«, daß die jüngsten Maßregeln Oesterreichs als ein Gebot der Noth- wehr zu betrachten sind. Die „National-Zeitung" begleitet die Milthei lung der ,,N. Pr. Z.", nach welcher Frankreich in den letzten Tagen nun auch ein Bündniß mit Dänemark ab geschlossen haben soll, mit folgenden Bemerkungen: „Die Freundlichkeit gegen Preußen, von welcher der „Moni teur" vor kurzem noch überfloß, kleidet sich in seltsame Formen. Man begnügt sich nicht, es von Osten her mit einem russischen Observationscorps zu bedrohen, sondern zieht auch den alten nordischen Gegner schon jetzt zur eventuellen Cooperation heran." Weiter schreibt dasselbe Blatt. „Daß unsre Mitlhei- lung über den Abschluß eines Offensiv- und Defensiv bündnisses zwischen Rußland und Frankreich Zweifeln begegnen würde, mußten wir erwarten; ebensowenig kann es uns befremden, daß der „Constitutionnel" die Nach richt dementirt, und der „Nord" wird nicht zögern, diesem Beispiel zu folgen. Wir haben eine Thatsache von die ser Bedeutung mit dem vollen Gefühl unsrer Verant wortlichkeit veröffentlicht und durften di« Rechtfertigung den nächsten Tagen überlassen. Die heutige „Times' enthält nähere Angaben über die Allianz (s. oben), die ihre» offensiven Charakter in« hellst« Licht stelle», und zwar nicht blo« Oesterreich gegenüber, welchem binnen 14 Tagen der Krieg erklärt werden soll, sondern auch Preußen und England gegenüber. Was heißt es anders als den beiden letzter« Staaten die Pistole auf die Brust setzen, wenn man sich über gemeinsame Flottenoperativnen in der Ostsee und im Mittelmeere verständigt? Wo ist die-Provocation, durch welche Frankreich und Rußland von den neutralen Mächten herausgefordert sind, sie in den spanischen Bock zu legen, noch ehe sie sich geregt haben? Solchem brutalen Zwange gegenüber giebt e« nur eine Antwort. Wird sie nicht ertheilt, so mögen Engländer und Deutsche sich zu jenen tobten Nationen legen, für deren angebliche Wiedererweckung der Hand schuh ihnen von zwei despotischen Herrschern ins Gesicht geschleudert wird." Wir haben unser» Lesern bereits in ver vorgestrigen Nummer mitqetheilt, daß der neueste Vermiltelungsvor- schlag d,S Londoner Cabincts non Oesterreich angenom men, von Frankreich aber abgelehnt worden ist. Die „Neue Preußische Zeitung" sagt hierzu: „Aus Alledem ergiebt sich denn doch wohl von Neuem mit Deutlichkeit, wer eigentlich den Krieg will. Zwar daß Oesterreich mit seinen schwer belasteten Finanzen, mit den großen Aufgaben, die eS in seinem Innern zu lösen hat, und bei seiner ganzen europäischen Stellung Krieg wünschen könnte, daS wird kein verständiger Mensch glauben. Es muß denselben vielmehr auf« Äeußerste zu vermeiden suchen, und hat das auch gethan mit mög lichster Willfährigkeit. Im letzten Moment noch ist e< nicht blo« auf den englischen Vorschlag eingegangen, son dern der Kaiser Franz Zoseph hat sich auch noch direct in Verbindung gesetzt mit dem französischen Gouverne ment, um eine Verständigung zu erzielen. Alle« um- sonst. England und Oesterreich sind abgcwiesen worden von den Tuilerien — wer wüßte noch nicht, ob und wo der europäische Krieg gewünscht wird?" Tagesgeschichte. ÄÜten, 28. April. Dir Betrieb-dirertion der süd lichen Staat-cisrndahn hat folgende Kundmachung erlassen: „Es wird hiermit zur Kenntniß gebracht, haß auf der süd lichen Staatseisenbahn vom 29. April bis 9. Mai l. I. der Verkehr der sämmtlichen Loealzüge eingestellt wird, und daß da her nur die von Wien früh und Abend« um 8 Uhr 40 Minuten abgehenden und die um k Uhr ZL Minuten früh und um ü Uhr 49 Minuten Nachmittag« in Wien eintreffendrn beiden Postzüge verkehren werden, daß aber selbst bei diesen nur eine beschränkte Aufnahme von Passagieren stattfinden kann. „Diese Beschränkung besteht darin, daß für die Fahrt in der Richtung von Wien auf allen Stationen bi« einschließlich VoSlau und Larenburg nur Fahrkarten für entfernter al« Bds- lou gelegene Stationen aulgegeden werden, und daß für dir Fahrt in der Richtung nach Wien in Bdtlau und in allen gegen Wien gelegenen Stationen einschließlich Laxenburg eine Fahr kartenausgabe gar nicht stattfindet. „Auf der Larendurger und Oedenburger Flügelbahn werben nur Züge verkehren, welche mit einem oder dem andern Postzuge im Anschlüsse stehen. „Zur Vermittelung de« dringendsten Veschäfltverkehr« von und nach allen Stationen zwischen Vdtlau und Wien wird wäh rend der oben erwähnten Aeirreriob» täglich von vt«lau um 6 Uhr 2b Minuten früh noch allen Station«» bi« Wien, und um 7 Uhr Abend« von Wien nach alle» Stationen di« Bd«lau ei» Personenzug mit Wagen 1. und ll. Klaffe in Verkehr gesetzt werden. 2Lien, 28. April. (W Bl.) Die Wiener Garnison und die in der Umgebung dislocirten Truppen rückten gestern auf dem Schmelzer Erercierplah, in Marschadju stirung mit Feldzeichen geschmückt vor Sr. Majestät dem Kaiser aus. Die Herren Erzherzoge Wilhelm, Leopold und Sigismund erwarteten Se. Majestät am Erercier platze, und auch Ihre Majestät die Kaiserin wohnte der Revue bei, welche zwei Stunden dauerte. Eine zahl reiche Volksmenge hatte sich eingefunden und begrüßte Ihre Majestäten sowohl bei der Ankunft als auch bei der Abfahrt mit enthusiastischen Hochrufen. — Fürst Metternich wurde am verflossenen Sonntage durch einen länger» Besuch deS Erzherzogs Albrecht überrascht. Die Erzherzogin Hildegarde ist gestern nach Ofen abgereist — Mit Hinblick auf die gegenwärtige politische Lage Oesterreichs hat der Gemeindcrath der Stadt Wien in seiner Sitzung vom 26. d. M. auf Antrag dr« Herrn Bürgermeister« einstimmig beschlossen, Sr. Maj. dem Kaiser eine Ergeben heit«adresse zu unterbreiten, um seine unwandelbare Treue und stets bereite Opfer willigkeit für di, Recht, des Thrones und die Ehre des Vaterlandes im Namen der Bevölkerung der Reich hauptstadt auszusprechen. OK. Prag, 27. April. Heut, hat die Deputation Prag verlassen, welche die von der Prager Handels- und Gewerbekammer, dann von der Gemeindevertretung in Vorschlag gebrachte und bereits mitgetheilte Ergebenheits adresse an den Stufen deS kaiserlichen Thrones zu Wien niederlegen wird. Sie besteht aus mehrern Mitgliedern der Gemeinderepräsentanz und des Handelsvorstandes; an ihrer Spitze befindet sich der Bürgermeister Herr vr. Wanka. Dir Betheiligung der Einwohnerschaft an der Untrr- fertignnq ber Adresse war sehr levhafk. — Dke Mitth'fllung der „Medic. Wochenschrift", daß im Prager allgemeinen Krankenhause die Ausschließung der israelitischen Aerzte von den Stellen der Internisten und Secundär- ärzte durchqeführt worden sei, hat die hiesige Kranken- hausdirrction zu einer Erklärung veranlaßt, deren Gehalt auch von der ofsiciellen „Wiener Zeitung" ausgenommen wurde. In derselben wird darauf hingewiesen, daß von einer principiellen Ausschließung der israelitischen Aerzte von jenen Posten nirgends die Rede gewesen. Die Di rektion des Krankenhauses richte sich bei der Besetzung der erledigten Stellen großentheils nach dem Gutachten der medicinischen Professoren und nehme natürlich auf Geschicklichkeit und Befähigung die vorzüglichste Rücksicht. Wenn die Mehrzahl der Stellen in neuester Zeit jungen Aerzten christlicher Confession zufiel, weil man sie für dieselben besonders geeignet fand, so darf von dieser That- sache noch nicht aus die systematische Fernhaltllng der Israeliten von der Verwendung al« Aerzte im Spital geschlossen werden UebrigenS bekleidet in dieser Zeil ein Israelit die Stelle eines SecundärarzteS im Prager k. k. Krankenhaus. — Wie wir vernehmen, ist der frei willige Eintritt deS Adels in die Reihen der kaiserlichen Armee ungemein zahlreich. H Berlin, 28. April. Da« Hau« der Abgeord neten hielt heute seine erste Sitzung nach den Oster ferien. Die Bänke der Abgeordneten waren noch ziemlich lückenhaft besetzt. Am Ministcrtisch war da« gesammte Staat-Ministerium und, auf seinem Platze an der äußersten Linken deS Hauses, auch der ehemalige Ministerpräsident v. Manteuffel anwesend. Die Tribunen waren überfüllt. Gleich nach eröffneter Sitzung verlas der Minister der auswärtigen Angelegenheiten nachfolgende Erklärung: „Meine Herren! „In dem Augenblicke, in welchem die preußische LandeSver- tretung sich versammelt, um ihre vor kurzem unterbrochenen Ar beiten wieder aufzunehmen, gehen in der Ferne verhängnißschwrre Ereignisse ihrer Erfüllung entgegen. Die Differenzen zwischen Oesterreich einerseitt und Sardinien und Frankreich andererseits haben in diesem Augenblick einen Grad erreicht, welcher jeden Moment den Ausbruch de« Krieges befürchten läßt. „So eben hat England einen letzten Versuch zur Erhaltung de« Friedens durch Wiederaufnahme der schon vor einigen Wochen versuchten Vermittelung gemacht, und es ist daher noch nicht alle Hoffnung verschwunden. Diese Hoffnung aber — die Re gierung giebt sich darüber keiner Täuschung hin, — ist nur noch eine äußerst geringe. „Obgleich unter solchen Umständen und bei dkr augenblicklich noch obwaltenden Unklarheit die Regierung sich nicht in der Lage befindet, der Landr«vertretung eine eingehendere Mittheilung zu machen, so hält sie e« doch für ihre Pflicht, derselben sofort nach ihrem Wiederzusammentritte von einer Maßregel Kenntniß zu geben, zu welcher sie sich in der Zwischenzeit veranlaßt ge sehen hat. „Inmitten der allgemeinen Rüstungen in den Nachbarstaaten hatte die Regierung schon seit längerer Zeit sich mit dem Ge danken entsprechender Schritte beschäftigt. Rur die in jüngster Zeit gesteigerten Hoffnungen auf Erhaltung de« Friedens durch den Zusammentritt eine« europäischen Kongresse« hatten sie von der Lu«führung ihrer die«fälligen Absichten zurückgehalten. „Al« daher vor wenigen Tagen di« Aussicht aus da« Zustande kommen de« Songreffe« völlig verschwand, hat di, Regierung nicht länger gesäumt, ihren Beschlüssen Folge zu geben. — Von dem Bewußtsein erfüllt, daß die Pflicht, neben der eigenen Sicherheit auch für die Deutschland« Sorge zu tragen, Preußen vor Allem in einem Augenblick« anhrimlalle, wo dieanderr deutsche Großmacht in Italien sich am Rand« eine« Kriege« befindet, Hot die Regierung, abgesehen von andern vorbereitenden Maßregeln, sich nicht darauf beschränkt, für die drei preußischen Armereorp«, welch« do« Bundethauptcon- ringent Preußen« bilden, Marschbereitschaft anzuordnen, sondern sie hat auch am Bund« «inen entsprechenden Antrag für sämmtlich«
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