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Dresdner Nachrichten : 24.10.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191610246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19161024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19161024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-10
- Tag1916-10-24
- Monat1916-10
- Jahr1916
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- Dresdner Nachrichten : 24.10.1916
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» Drahtanschrift: Nachrichten DrrSbe«. Fernsprecher-Sammelnummer; LS »41. Nur für Nachtgrsprilche: »0011. AsgrArrHeL L8SG Dienstag, 24. Oktober 191«. Schristleitung und KauptgrschLstsstell«: Marlenstrafte S8/4V. Druck u. Verlag von Llepsch t Relchardt ln Dresden «stta„ir>«»kikios»»iftr vI'r«»II«drttch In Dtt-lxn dttiw-lmall,« Zukaqun, tan Sonn- und Manlaon, nur einmal» »,rr M., i stk»,,o;^c>r7.<Ur-->iko Dl« «lnloalllgt Zelle (elwa 8 Tilden» SS Ps., vorzugepliltze und Nn,eigen ln Hummern nach «an». -DkAUgV tn den «lararlen »,!>a M. »et «inmall,« ZujleUun, durch dl« Polt »,sv M. lohn« »eftellield». I «IllgeiZeit» greise, undFeiartagen lau«Tarif—AuewLrli,« AuflrLgenur,e,enBor»u,dezahlun,. — Beleiblalt l0Pl. Nachdruck nur mit deulllcher vu,llenan,ad« t.Dreedner Nachr."» piliM,. — Un»erlan,i, SchrlftlNlck» w«den nicht aufbewahrt. Constantza genommen. Srbitterte Kümvle an der Somme. — 11 kindliche Flieger adgeschoffen. — Handtmann Boelckes 17. und 11. krsolg. — Deutscher Luftangrll? aus Sheernetz. — Fliegrrangrllse aus Metz und die oftsriefischea Snsela. — ßlne rumilnlsche Schla-de am Predealdatz. Ser amtliche deutsche Kriegsbericht. sAmtlich.) GroßeSHauptquartier, den 28. Oktober. WestNcher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Mit uuvermiuderter Stärke ging gestern der gewaltige Artilleriekampf ans dem Norduser der Somme weiter. 8o« Nachmittage bis tief in die Nacht hinein griffen -wische» LeSarS undLcSboenfS die Engländer, anschließend bisRanco « rt die Franzosen mit sehr star» kea Kräfte« an. Unsere tapfere Infanterie, vortresslich untcrstütst durch Sie Artillerie und Flieger, wies in ihren zusammen- geschosseneu Stellungen alle Angriffe blutig ab. nur südwestlich von Sailly ist der Franzose in einen schmalen Grabenrest der vordersten Linie beim Nachtangriff etng-drnngen. Südlich der Somme gelang am Bormittag nnser Vorstoß im Nordteile des Ambos-Waldes nördlich von Chaulnes. Heute »acht ist dort befehlsgemäß unsere Ver teidigung, ohne Einwirknug des Feindes, in eine östlich des Waldstückes vorbereitete Stellung gelegt worden. Heeresgruppe Kronprinz Zwischen Argounen «nd Woevre war bav Artillerie- sener lebhaft. Nahe der Küste, im Somme- nud MaaS-Gebietc sehr rege Fliegertätigkcit. 22 feindliche Flieger sind dnrch Lnstangrisf und Abwehrfener abgeschossen. 11 Flngzeuge liegen hinter unsere« Linie». Hanptmann Boclcke bezwang seinen 87. «nb 88.. Leutnant Frankl den 11. Gegner im Lnft- kawpfe. Flngzeuge des Feindes bewarfen Mett und Ort, lchaste» in Lothringen mit Bomben. Militärischer Schaben ist nicht entstanden, wohl aber starben fünf Zivilpersonen und erkrankten sieben weitere infolge Einatmung der den Bombe» entströmten giftigen Gase. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front de» GeneralfeldmarschaUs Prinzen Leopold v. Bayern Außer zeitweilig lebhaftem Feuer westlich von Luck und der jetzt durchgesührtcn gänzlichen Vertreibung der Rüsten vom Westnser der Narajowka keine besonderen Ereignisse. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Keine Aeuderung der Gesamtlagc. Am Prcdeal- Passe machten wir .ISO Rumänen, dabei 6 Osstzierr. zu Gefangene«. Balkan. Kriegsschauplatz. Heeresgruppe de» Generalseldniarschall« v. Mackensen Trotz strömende» Regens, bei ausgeweicht«« Boden habe« in unermüdlichem schnellem Nachdrängen die ver bündeten Truppen in der Dobrudscha, vereinzelt de« Widerstand bvechend. die Bahnlinie östlich von Mur» katlar weit überschritten. Constantza ist genan 8 Wochen nach der Kriegs erklärung Rumäniens von dentschrn und bulgarische« Truppe» genommen. Auf de« linke« Flügel näher« wir «nS Cerna» » odo. ^ Sin Marineflugzeug landete weit iin Rücken dcS zu- rückflntendeu Feindes, zerstörte zwei Flugzeuge am Bode» »nb kehrte unversehrt zurück. Mazedonisch« Front JmCerna-Vogc« ist dnrch Angriffe von dent- schen «nd bulgarische« Truppe« der Feind in die Berteidi. gnng gedrängt. Oeftlich des Warbar scheiterte ei« nächtlicher Vorstoß gegen dentsche Stellungen. De« Erste Generalqnarttermetfterr 1«.T.V.t Lndendors». krsolirelcher LuftangritI aus Shenmtz. Berlin. 1Amtlich.j A« 22. Oktober morgens «rsolgte «in Angrisf feindlicher Waflerslugzenge ans nusere oft/ srtestsche» Inseln. Der Angriff «erlies ergebnislos. S» ist keinerlei Schabe« angerichtet. >«, 22. Oktober nachmittags belegte eins «nserer Martneslngzenge de« Vahnhvs «nd dt« Dvckanlag«» non Sheerueß «« derTbcmsemünbung erfolgreich »itv»«b«». 12». L v.) Der E»es des «dmiralstabe» »er Marin«. Merreichlsch-uugarsscher Kriegsbericht. Wie «. Amtlich wird verlautbart den 2 S. O k t o b c r: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des General» der Kavallerie Erzherzog Karl In den Kämpfen bei Pre - cal wurden 6 rumänische Offiziere und SS5 Mann gefangen. Die Gesamtlage ist »„verändert. Front de« Generalfeldmarschall« Prinzen Leopold von Bayern Das wcstlick»e Narajowka-Ufer wurde durch Weg nahme des letzten noch von den Russen besetzten kleine» Gc- läudestückcs vom Feinde vollkommen gesäubert. An den übrige» Frontteilc« außer stellenweise lebhaftem Artillerir- scuer kein Ereignis. Italienischer Kriegsschauplatz. An derkttstenländischenFront nahm das italie nische Artillcriescnicr gestern wieder an Heftigkeit zu. Iß Tirol und Kärnten war die Gefechtstätigkcit gering. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bes den K. «. K. Trnppe« nichts ReneS. Der Stellvertreter des Chefs des GciicralstabeS: sW. T. B.j ». Höfer. Feldmarschall-Leutnant. Gras Stürglh. Es ist heute wohl nicht mehr zweifelhaft, daß der Mörder des Grafen Stürgkh aus rein politischen Beweggründen zu seiner verabscheuungswürdigen Tat gekommen ist. In dem offenbar krankhaften Gehirn des Mannes scheint sich der Gedanke festgesetzt zu haben, daß Graf Stürgkh das ein zige Hindernis für die Wiederbelebung des staatlichen Orga nismus in Oesterreich bildete, daß er beseitigt werden mußte, wenn die Volksvertretung wieder zu Gehör kommen sollte. Daß das nur ein politischer Fanatiker, der klarer Ueberlegungen nicht mehr fähig war. glauben konnte, erhellt schon daraus, baß Graf Stürgkh zum mindesten in der letzten Zeit der Einberufung des Neichsrats keineswegs prinzipiell ablehnend gegenübcrstand. Er wollte nur sichere Garantien dafür haben, daß das Parlament auch wirklich sachlich arbeitete, daß in den Verhandlungen nicht Dinge zur Sprache kamen, die. dem Neichsintereste schädlich waren. Darin aber war der Ministerpräsident einig mit allen Parteien, die ernstlich den Wunsch hatten, den Neichsrat versammelt zu sehen. Nun ist er, der fünf Jahre lang an der Spitze der österreichischen Regierung stand, durch Mörderhand aus einem Leben gerissen worden, bas reich an entsagungs voller Arbeit für den österreichischen Staat gewesen ist. Mit schmerzlichen Empfindungen hat man auch in Deutsch land die Nachricht von dem jähen Tode des verdienten Staatsmannes vernommen. Es ist nicht ganz leicht, heute schon ein abschließendes Urteil über sein politisches Wirke» zu fällen, einmak, weil uns die Ereignisse noch zu nahe stehen und in ihrer ganzen Tragweite noch nicht ermessen werden können, zum andern, weil während des Krieges Graf Stürgkh die Verantwortung ganz allein getragen hat und dt« Kritik infolge dcS unseligen NationalitätcnhaderS auSgeschaltet war. der Fcrnerstchcnde sich also nur schwer ein Bild von den inneren Verhältnissen Oesterreichs machen konnte. Zur Beurteilung der amtlichen Tätigkeit des Grafen Stürgkh in der Vergangenheit ist cs notwendig, daran zu erinnncrn, daß das politische Erbe, das ihm sein Vorgänger Freiherr von Gautsch Hinterlasten hat, ungemein schwer zu verwalten war. Gautschs letzte Tat. die ihm denn auch den Ministersessel kostete, war, man kann eS nicht gut anders auSdrücken. ein Anbiederungsversuch den Tschechen gegen über. der »war bet den Tschechen selbst keinen Erfolg hatte, anderseits aber die deutschen Parteien begreiflicherweise stark vor den Kopf stoßen mußte. MS Gautsch ging, war der deutsch-tschechische Gegensatz im Abgeorbnetenhause so stark geworden, baß ein Ausgleich, ja auch nur eine einigermaßen ersprießliche Arbeit tm Abgeorbnetenhause oder gar im böhmische« Laubtag in nebelhafte Ferne gerückt schien. Graf Stürgkh versucht« da« Unmögliche und brmühte sich zu- nächst, die Parteien gewissermaßen aus neutrale- Gebiet zu führen, indem er sic zu sachlicher Mitarbeit an Gesetz entwürfen rinlub, die außerhalb des NationalitätenstretteS läge», «r hat i« dieser Hinsicht »ch et» «,M»e«feHafteS Verdienst erworben, insbesondere durch die in den Jahren 1012 und 1013 erfolgte Verabschiedung der Wehrgesetze. Ganz hemmungslos vollzog sich freilich auch das nicht, insbesondere habe» die Tschechen gegen die Entwürfe über das Maß der persönlichen Leistungen zn Kriegszwecken Obstruktion zn machen versuch!, glücklicherweise, wie heute wohl auch in Böhmen allgemein anerkannt wird, ohne Er folg. Ein wirklich arbeitsfähiges Parlament zu schaffen, gelang freilich dem Grafen Stürgkh nicht. Er versuchte zwar, einen deutsch-tschechischen Ausgleich hcrbeizuführen. konnte sich aber nicht dazu entschließen, den Fürsten Thun, dem die Deutschen in Böhmen kein Vertrauen entgegcn- znbringcn vermochten, seiner Stellung als Statthalter in: Böhmen zu entheben. Ja, er hat sich damit einverstanden erklärt, daß Fürst Thun im Jahre 1013 den böhmischen Land tag auslöste, ohne, was der Verfassung widersprach, eine Frist für die Neuctnberusung anzusctzcn. Immerhin gingen die Ansgleichsvcrhandlungen weiter, bis sie im Jahre 1011 endgültig scheiterten, »veil die Tschcchcn das von ihnen gemachte Zugeständnis der Doppelsprachigkeit Prags wieder zurückzogen und nur das Tschechische gelten lassen wollten. Zu gleicher Zeit setzte im Neichsrat die tschechische Obstruktion gegen die Verabschiedung des Staatshaushalts ein, die schließlich dazu führte, daß der Staatshaushalt am 1. Februar 1014 auf Grund des 8 11 der österreichischen Verfassung verabschiedet und am 16. März der Neichsrat auf unbestimmte Zeit vertagt wurde. Seither wird in Oesterreich auf Grund dcS 8 11 regiert, u. a. wurde darauf hin auch der Ausbau des bosnisch-hcrzcgowinischen Eisen bahnnetzes beschlossen, der von dem Generalstabsches Eonrad v. Hötzendorfs schon längst als dringende militäri sche Notwendigkeit erkannt war. Erfreute sich also Graf Stürgkh in der inneren Politik im allgemeinen keiner sonderlichen Erfolge, so ist es ihm doch wenigstens gelungen, den polnisch-rnthenischen Ausgleich zustande zu bringen, und zwar in einer Weise, mit der beide Teile zufrieden sein konnten. Im übrigen ist seine Politik eben gekenn zeichnet durch Kompromisse, die meist nickst dazu beitrugen, die streitenden Nationalitäten zu beruhigen. Ein für allemal dnrchzngreifcn, gewissermaßen durch einen Kaiserschnitt nach Art des Grasen TiSza die Obstruktion unmöglich zn machen und ein arbeitsfähiges Parlament zu schassen, dazu war Gras Stürgkh trotz seiner unzweifelhaft großen staaloniännischcn Fähigkeiten nickst der Mann. Er war eine Kvmproiirismaiur und hat. trotz dem er aus der Partei der deutschen Großgrundbesitzer hcrvorgegangcn war und in seiner Tätigkeit als Abgeord neter sich dauernde Verdienste um die Einigung der Deut schen in dem scharfen Nationalitütcnkampf in der Süd- stcicrmark erworben hat, die Hossnnngen, die von den deut schen Parteien anfänglich auf ihn gesetzt wurden, enttäuscht, ohne mit seinen Kompromiß-Vorschlägen irgendein prak tisches Ergebnis erreichen zu können. In der setzten Zeit stand in Oesterreich, wie hier schon erörtert worden ist, die Frage der Wiederbelebung der parlamentarischen Tätigkeit tm Vordergründe. Man er strebte, wenn schon nicht einen Zusammentritt des Neichs rats, so doch wenigstens den der Delegationen, wofür ja auch das Herrenhaus eingetreten war. Graf Stürgkh wider strebte anfänglich, trotzdem die Parteien im Grunde einig waren. Er wies- darauf hin. daß cö jetzt die erste Ausgabe sei. alle Kräfte für die Verteidigung dcS Vaterlandes an- zuspanncn und befürchtete von einer Tagung des Parla ments eine Zersplitterung der Kraft. Gegen eine Einbe rufung der Delegationen wurde der formale Einwand er hoben, baß ihr Mandat erloschen sei und neue ohne einen Zusammentritt des Parlaments nicht gewählt werden könnten. Ob dieser Einwand unter allen Umständen stich haltig war, angesichts der durch den Krieg geschaffenen außerordentlichen Verhältnisse, angesichts der Bedeutung, die beispielsweise die Regelung der Ernährungsfrage für die Allgemeinheit hatte, soll nicht untersucht werden. Man darf aber, wenn mannte Schwierigkeit der Lage, in der sich die österreichische Regierung befand, gerecht würdigen will, nicht vergessen, daß man in manchen Kreisen Oesterreichs» wie beispielsweise in der Sozialdemokratie und in manchen Kreisen des deutschen Nattonalverbandes, die Einberufung -er Delegationen mit ihrem engbcgrenztcn BcratungskreiS als zwecklos angesehen hat. Auf der andern Seite war dt« Frage der von allen Parteien anerkannten Forderung nach, Bürgschaften für den glatten Verlauf der Tagung noch recht ungeklärt. Die Tschechen, die im übrigen als einzige Partei nicht für den Zusammentritt des Reichsrats ein-, -«trete« scheinen, verlangen beispielsweise, baß eine Krittl
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