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Wilsdruffer Tageblatt : 05.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193611050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19361105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19361105
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-05
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.11.1936
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Nationale Tageszeitung kur Landwirtschaft und i Nr. 259 — 95. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt" Postscheck: Dresden -za-m Donnerstag, den 5. November 1936 Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft Meißen und des Stadt rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Da! „WUsdrusfei Tageblatt' crlcheinl weillagr nachm 1 Uhr Bczugzpr mvnarl SRM tret Haus, bet PostbcstcNung l.SO RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lü Rps Alle Poftanstalten, Postboten, unsere Austräger u Gesrbästsftelle nehmen zu leder Zeil Be- „ ftellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder LV0a)eNVMN sUl LvUsdrUff U. UMgegeNd sonstiger Betriebsstöru». gen besteht kein Ansprurb ' 7"— ' aus Lieferung der Zei. tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut auslteaender Preisliste Nr — Z t f' e r . G e b ü y r : M Rp,g — Vorgesch-i«. bene Erscheinungstage und Platzwünsch- werden nach Möglichkeit berücksichtigt - An, eigen-An nahm« bis vormittags lv Uhr - . , ^ür die Richtigkeit der durch Fernruf übermtt. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 leiten Anzeigen überneh. men wir keine Gewahr, __ Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt feder Anspruch aut Nachlaß, Ames vor dm Einmarsch in Madrid. Die Einnahme von Alcorcon erfolgte durch zwei na tionale Abteilungen, die von Villaviciosa und Mostoles aus vorgerückt waren. Die Roten versuchten zunächst einen Gegenangriff unter Einsatz von 15 sowjetrussischen Tanks, der jedoch im Feuer der nationalen Truppen zusammen brach. Vier sowjetrussische Tanks wurden kampfunfähig geschossen. Die übrigen zogen sich zurück, als auch auf Seiten der Nationalisten eine Tankkompanie eingesetzt wurde. Die roten Futztruppen verließen ihre Stellungen beim Heran nahen der nationalen Truppen unter dem Schutz eines auf der Eisenbahnlinie nach Madrid stehenden Panzerzuges. Die rote Artillerie, die in den Morgenstunden des Mitt woch von dem Höhenrücken, auf dem Alcorcon liegt, auf die nationalen Stellungen bei Mostoles gefeuert hatte, flüchtete ebenfalls m Richtung auf Madrid. Die bei Mo stoles und Villaviciosa stehenden nationalen Batterien rückten vor und feuerten auf feindliche Truppenansammlungen westlich der Kasernen im Madrider V»rort Carabanchel. Während der Kampfhandlungen kreisten über den vorder sten Linien nationale Bomber und Jagdflugzeuge, die den Vormarsch vor etwaigen roten Fliegerangriffen schützten und durch Bombenabwürfe über den feindlichen Linien die Panik unter den zurückflutenden roten Horden vermehrten. Die Nationalen in Getafe. Der Sonderberichterstatter der Lissaboner Zeitung „Diario de Lisbona* teilt mit, daß die Ortschaft Getafe sowie der dortige Flugplatz am Mittwoch um 14.30 Uhr von den Truppen des Generals Varela besetzt worden seien. Getafe liegt zwölf Kilometer von Madrid entfernt. Die roten Milizen und die marxistisch eingestellten Bewohner von Madrid flüchteten in wilder Unord nung in Richtung auf Valencia. Wie General Queipo de Llano über den Sender von Sevilla mitteilt, haben die nationalen Truppen am Mitt wochabend den Ort Carabanchel, fünf Kilo meter südlich von Madrid, besetzt. * Auch Leganes genommen. Acht sowjet russische Tanks und 1 Panzerzug erobert. Salamanka, 5. November. An gut unterrichteter Stelle wird die Einnahme von Getafe und die Besetzung des dortigen Flughafens durch die Naticnaliisten bestätigt. Wie wei ter bekannt gemacht wird, wurde zwischen Eetase und Alcor con das Dors Leganes, in dem sich die bekannte Madrider Ir renanstalt befindet, besetzt. Der Rundfunksender La Coruna berichtet, daß das Dorf Boadilla del Monte, zwölf Kilometer westlich von Madrid, in die Hände der Nationalisten gefallen ist. Talavera de la Reina, S. November. An der Madrider Front wurden am Mittwoch den Kommunisten acht sowjetrussische Tanks abgenommrn und zwar zwei bei Billa- viciosa, zwei bei Alcorcon, zwei bei Paldcmoro und zwei bei Getafe. Am zuletzt genannten Ort wurde von den Nationalisten ein roter Panzerzug mit dem Bajonett erobert. Bei Alcorcon wurde ein sowjetrussisches Flugzeug abgeschrssen. Es verbrannte. Sieg der Persönlichkeit Die diesjährige Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten steht allein da in der amerikanische« Geschichte. Nie ist ein Kandidat mit einer derartigen Mehrheit als Sieger aus dem Wahlkampf hervorgegangen. Nie haben die Wahllokale solche Massen von Wählern erlebt wie diesmal. Es soll etwas bedeuten, wenn zur Wahl in USA. die Menschen Schlange stehen, und es soll etwas heißen, wenn ein Mann unbestrittener Sieger wird, der 80 v. H. der amerikanischen Presse gegen sich hat. Das alles muß man wissen, um die ungeheure Bedeutung des Wahlsieges von Roosevelt ermessen zu können. Es waren durchaus nicht vereinzelte Kreise, die mit großen Bedenken bis zum letzten Tage die Chancen Roosevelts für eine Wiederwahl beurteilten und die ihm vielleicht günstigstenfalls eine kleine Mehrheit zubilligten. Die Wetten, die ja Amerika nun einmal bei jedem großen Ereignis abschließt, ob es sich um die Wahl einer Schön heitskönigin oder die Wahl des Präsidenten handelt, sprachen eine deutliche Sprache. Zwar setzten die meisten Amerikaner auf Roosevelt, aber sie waren sich ihrer Sache doch nicht sicher. Man muß sich fragen, wie es möglich war, daß trotz der pessimistischen Voraussagen Roosevelt dennoch einen fo überwältigenden Sieg davontragen konnte. Wenn man einen stichhaltigen Grund dafür finden Will, so kann man nur sagen, daß die V olkstümlichkeil Roosevelts über die Politik vor und hinter den Kulissen gesiegt hat. Roosevelt ist dem Amerikaner nicht ein leerer Name, der mit irgendeinem Parteiprogramm verknüpft ist, Roosevelt ist ihm ein Begriff. Der Präsident steht dem Volke per sönlich nahe, er steht mittendrin im Volk. Die sonst so vielgerühmte Volkstümlichkeit amerikanischer Präsidenten, die wir aus echt amerikanischen Zeitungsberichten und Bildern kennen, ist bei Roosevelt keine Reklame. Der Präsident hat im Herzen seines Volkes einen Platz, und das verschaffte ihm seine große Ueberlegenheit gegenüber seinem Gegenkandidaten Landon, der den meisten doch ein Unbekannter und lediglich von der Partei heransgestellt war, ohne daß er besondere Verdienste mitbrachte. Der Kandidat der Republikaner hätte ebensogut einen anderen Namen haben können. Er wäre in jedem Falle nur der Exponent seiner Partei gewesen, aber seine Person hatte kein Gewicht in diesem Wahlkampf Aber dieser Gesichtspunkt allein ist nicht ausreichend, um diesen größten Wahlsieg der Geschichte Amerikas zu erklären. Wenn auch das Menschliche zu dem Siege Roose velts sicher ein gut Teil beigetragen hat, so hat doch die Amtszeit der verflossenen vier Jahre den Amerikanern gezeigt, daß der Präsident ein Mann der Tai ist und nicht der Worte und Versprechungen. Auch Roosevelt ist zwar noch durchaus in den Ideen der Demokratie befangen, und er wird sich weder von ihrem System noch von ihren Formen losen, aber er har immerhin den Mut aufgebracht, Dinge anzupacken, denen andere vielleicht mit Rücksicht auf die Partei und die Popularität aus dem Wege ge gangen waren. Roosevelts Energie sucht ihresgleichen, sie ist vereint mit einem klaren Blick für das Geschehen in der Welt und im eigenen Lande. Er kennt die Schäden, unter denen die Entwicklung Amerikas leidet, und er war nach Möglichkeit bestrebt, sie zu beseitigen. In seiner früheren vierjährigen Amtszeit hat Roose velt viele Probleme angefaßt, ohne sie allerdings immer lösen zu können, aber daß er sie überhaupt ungefaßt hat, bedeutet schon einen Forischritt. Roosevelt weiß, daß Amerika Henie nicht mehr das Land ist, das jenseits von Gut und Böse steht. Die Jahre der Blüte sind vorüber, die sogenannte Prosperity hm ein Ende. Amerika ist von der Weltkrise ebenso erfaß! worden wie andere Staaten Es hat die gleichen Sorgen, die die Demokratien in Europa seit langem erleben. Es kommt um die Arbeits losenfrage nicht herum. Seine Wirtschaft ist nicht mehr die Weltbeherrscherin, sie mutz sich heute gegen manchen Ansturm wehren und hat schwere Sorgen. Auch soziale Fragen, um die man sich bisher in Amerika wenig Kopf schmerzen gemacht hat, lassen sich nicht immer beiseite schieben, denn sie hängen eng zusammen mit der unge heuren Arbeitslosigkeit und drängen zur Lösung. Wäre Roosevelt nicht wiedergewählt worden, so wären viele Dinge in ihrer Halbheit steckengeblieben und manches Erreichte wäre wieder zunichte gemacht worden Jetzt hat Roosevelt wieder vier Jahre vor sich, in denen er Weiterarbeiten kann in dem Bestreben, das Angefan gene auch zu Ende zu führen. Das grotze Vertrauen, das das amerikanische Volk ihm durch die Wahl laut und deut lich ausgesprochen hat, Wird ihm den Rücken stärken und ihm helfen, Schwierigkeiten, denen er in seiner ersten Amtszeit begegnete und deren er nicht Herr werden konnte, aus dem Wege zu räumen. Das Vertrauen des Volkes wird ihn vielleicht nun auch in die Lage versetzen, die Widerstände, die sich aus dem System der amerikanischen Demokratie ergeben, zu brechen. Die Dik tatur, die seine Gegner an die Wand gemalt haben, wird Roosevelt kaum anfrichten, aber er wird nun einige Reformen, die ihm durch das Oberste Bundesgericht z«- Neutschlanös Recht auf Kolonien In einer Zuschrift an die Londoner „Times* setzt sich der durch viele Veröffentlichungen für Deutschland bekannt gewordene W H. Dawson für eine historisch richtige Wertung des deutschen Kolonialanspruchs ein. Er macht entschieden Fron! gegen die falschen Annahmen und Be hauptungen, durch die der deutsche Anspruch auf Ko lonien stimmungsmäßig und moralisch erledigt werden soll. Dawson weist darauf hin, daß vor dem Kriege das deutsche Kolonialwerk von vielen Seiten Anerkennung ge funden habe. Verwaltung und Behandlung der Eingeborenen hätten nichts zu wünschen üüriggelassen. Deutschland habe auch niemals im Gegensatz zu Frankreich diese Eingeborenen militarisiert. Was die Frage der Bedeutung der Kolonien als Aufnahmegebiet für Menschenüberschuß und als Roh stoffquelle anlange, so könne die Ableugnung dieser Bedeutung von einem Lande, das ein Viertel der Erde beherrsche, auf die landarmen Nationen wenig Eindruck machen. Wenn behauptet werde, daß nach Uebernahme eines Kolonialmandats die Mächte heute nicht auf dieses Mandal verzichten könnten, so sei darauf zu verweisen, daß Großbritannien das Mandat über den Irak aufge geben habe und Frankreich im Begriff stehe, in Syrien Aehnliches zu tun. Es sei auch für „undenkbar* erklärt worden, daß Großbritannien irgendwelche seiner Unter tanen einer anderen Negierung überlasse. „Im Jahre 1919*, fährt Dawson wörtlich fort, „haben Großbritannien und seiye Verbündeten es aber nicht für unvorstellbar ge halten, willkürlich Millionen Deutscher fremden Regierun gen zu überantworten. Ist die Ehre eines Landes mehr wert als die eines anderen?" Zum Schluß verweist Dawson darauf, daß Deutsch land gegenüber die Zusicherungen auf kolonialem Gebiet in den 14 Wilsonschen Punkten nicht ge halten worden seien. Nichte gemacht worden sind, jetzt mit schärfster Energie durchzuführen versuchen. Dabei wird er allerdings Mit tel finden müssen, um das Bundesgericht, das nach der Verfassung in der Lage ist, alle Bestrebungen des Prä sidenten und Beschlüsse des Kongresses aufzuheben, in seiner Macht zu beschränken. Aus seiner ersten Amtszeit nimmt Roosevelt manche Erfahrung in seine neue Amts- Periode mit hinüber. Er wird sich vor neuen Rückschlägen zu sichern wissen, und er wird die Blankovollmacht, die ihm das Volk für die nächsten vier Jahre gegeben hat, zu nutzen wissen. Die große Masse erwartet viel von Roosevelt. Die Großindustrie und die Finanzwelt sind seine schärfsten Gegner. Leicht ist die Aufgabe nicht, die Roosevelt über nommen hat. Aber er hat das Zeug dazu, Schwierig keiten zu meistern. Erneuerung des Wehrgedankens in Japan Antwort auf Moskaus Weltmachtpläne. Gewaltiges Aufsehen erregte in Tokio die Bekanngabe einerneuen Denkschrift der Armee über die Vervollkommung der Rüstung und Erneuerung des Wehr gedankens in Japan, womit die Armee nach der Februar- Erhebung aus ihrer Zurückhaltung heraustritt. Die Denk schrift enthält zunächst eine Begründung des Heereshaus haltes, der für die kommenden sechs Jahre 3,3 Milliarden Yen vorsieht. Als Leitgedanke liegt der Denkschrift die Ueberrüstung der Sowjetunion zugrunde, die, gestützt auf die Verbindung mit Frankreich und der Tschechoslowakei und die Annä herung an England, die Wellrevolution als Endziel Wetter verfolge, wenn Moskau auch gegenwärtig durch innere Schwierigkeiten und die in Europa erlittenen Rückschläge eine Friedensbereitschaft vortäusche. Die wahren Ziele der Sowjetpolitik seien auf dem Nürnberger Parteitag von Reichsminister Goebbels und Reichsleiter Rosenberg unwiderlegbar aufge- deüt worden, ohne daß Moskau hierauf etwas habe erwidern können. Die ganze Sowjetpolitik sei durch die militärischen Rüstungen Sowjetrußlands gegen Japan und Deutschland gekennzeichnet. Demgegenüber sei Japan völlig ungerüstet. Jetzt müsse das japanische Volk die bisherigen Versäum nisse opferbereit nachholen und in zehn Jahren die erste Hälfte seiner Aufrüstung durchführen. Die Armee fordert die geistige Erneuerung des ge samten Volkes, ohne die eine materielle Rüstung undenk bar sei. Nur durch planmäßige Verfolgung des Totalitäts gedankens unter tatkräftiger Entwicklung einer durchgrei fenden Staatsreform sei eine Rüstnngseinheit von Staat, Volk und Wirtschaft in allen Teilen zu erreichen. 500 Millionen Kranken für Befestigungsarbeiten an der französisch-belgischen Grenze. Vor dem Heeresausschuß der französischen Kammer kündigte Kriegsminister Daladier die Einbringung neuer Gesetzesvorlagen der Regierung an, darunter solche über die obligatorische vormilitärische Ausbildung, Auf stellung eines Spezialkorps und Schaffung eines Instituts für wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der natio nalen Verteidigung. Die Zahl der Offiziere und Unter offiziere in der Armee solle erhöht werden. Daladier wies mit Nachdruck darauf hin, daß Verzögerungen in der Durchführung dieses neuen Programmes nicht geduldet würden. Wie aus der Sitzung bekannt wird, kündigte der KriegSminifter weiter an, daß die Regierung allein für die Befestigungswerke an der belgischen Grenze 500 Mil lionen Franken zur Verfügung stellen werde; auch entlang der Schweizer Grenze sind Befestigungsanlagen vorgesehen
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