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Dresdner Nachrichten : 26.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192507265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19250726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-26
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1925
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66. Nahrgang. Atz Z48 Sonnlag- 26. Null 1625 Gegrün-el ISS« DrManschristr Nachrichten Dr«,»«,. Fernsprecher-Sammetnummer: SS 241 N» sw Nachtgch»rSch»l S0 011. XLXLv. 8c«oxo^oc ««!>« omnrixs firm» gsgn. 1838. Schrtftlettun, und «auPtgelchrftastelt«- Mertenstreb» SS,40. Verlag van ütegsch » »»»ich,»»» in Dreaden. P,Ksch»ck-«»n«» 10SS D re»den. Bexuasaebüftr N '»»«ch»«»im<u»r3ul>ellung srei «au» I.VVMark. i DieAnzeigenwerdennachGoldmark berechnet; di-1 Ipalt. 30 mm br. Jette 30 LI.au»w.3»4 Familienanzeigenu.St»ll»ngeIuch«lchn» Postdezug-prel» sür Monat guli 3 Mark. «klnzeln»»»»» I» P,,. j LMzelgeNprelse. Rabatt mH. auberd.204. dt»90mm br.Dekiamezeil« ISO autzerb. SV>4. vff»rl-ng-diii>r >04 Auaw.Aufträge geg.Dorousbezadl. Nachdruck nur mtt deullicher Quellenangabe «»Dresdner Dachr.-) zulässig. — Unverlangl« Schriftstück» werden nichl ausdewabrt. vlittlmers. krager 8trsSe 12 kernruf iss?» uncl SLt»U»ilIÄKHHLtt«VL — Saskuriel — Lnta — von I» Oumml, rum ^uldlasvn in versctileäenen OrSSnn D. Ni. 9Nütt«v, Soff» Dvagsv 8tv. 22 «tav« Gotya GchloMratze 11 Vornehmes Familien - Restaurant dielet bei milbigen Preisen beste Derpstegung in behaglichen gesunden Räume» Festlichkeiten aller Art kdnnen bis 50 Personen adgedotten werden Briands CimSnde gegen die deutsche Rote. Englische Enttäuschung über -ie Vorstellungen -es französischen Botschafters. DieKan-elskammern -er Grenzgebiete silr Durchhalten im Kamps gegen Polen.-Aegierungsbesprechungen über-ie Ruhrwirtschaslskrise. Drianbs Gesöhrbung -er Sicherheiks- verhan-lungen. London, 25. Juli. Der diplomatische Korrespondent des »Daily Telegraph* spricht davon, daß die letzten Schritte in -er Stcherhettsfra-ge unter den englischen Ministern Ent täuschung hervorgerufen hätten. Man erblicke »war in der Rote Strcsemanus eine Verhandluugsbasis, aber man erkläre, -ab die bereits in London durch -en sranzöfischcu Botschafter bekauutgegebenen Gegenforderungen Briands die günstigen Aussichten bedrohen könnten. Der Korrespondent versichert, daß das Kabinett bei der Diskussion der ganzen Frage eine sehr feste Haltung gegen zweideutige Absichten der beides (?) Parteien, einuehmen werde. Es sei ratsam, Frank reich und Deutschland daran zu erinnern, -atz sich die eng. lische Regierung von irgendwelchen Zugeständnissen fern gehalten habe, und dab sowohl Baldwin wie Chamberläin wiederholt erklärt hätten, üah das englische Kabinett keine Garantie Hirten könne,, die nicht der Auffassung aller politi schen Parteien entspreche. Nur eine solche Politik setze daS Risiko Englands auf ein Minimum herab. Der Verfasser erklärt dann, daß ihm eine englische Autorität versichert habe, daß alle F-rtedensverträge Schl u pf- winkel aufwiesen, daß man aber weder Frankreich noch Deutschland gestatten werde, sich in diese Schlupfwinkel zu verkriechen. England und die französischen Gegenforderungen. Flenriau bespricht die französischen Forberunaen mit Chamberlain. London. 25. Juli. Der diplomatische Berichterstatter des »Daily Telegraph" teilt mit, der französische Botschafter de Fl cur tau sei vvn Chamberlain cmvfangcn wor ben, dem er ein umfangreiches Schriftstück Briands mit geteilt habe, welches die ersten Bemerkungen des Qnai d'Orsay zur neuen deutschen Note enthalte Daran habe sich eine ziemlich lan"e Erörterung angeschloffen. Wie ge meldet wird, habe Chamberlain die Stelle der deutschen Note, die sich auf eine mögliche Aenderung des Regimes der Rüetnlandbesctzung bezieht, als unbedeutend und als in erster Linie für den deutschen inneren Gebrauch bestimmt, abgetan. Er habe auch der Ansicht zugenetgt, daß das deutsche Ersuchen um eine zeitweilige Befreiung von gewissen Be stimmungen des Art. XVI der Völkerv««dskatzn«g dem Bnnd selbst znr Entscheidung überlaffe« werben könne. Briand lege jedoch anscheinend Nachdruck daraus, baß Deutsch land keine derartige Befreiung gestattet und ihm nicht erlaubt werde, diese« Artikel für die Forderung nach einer sofortige» Rttstungsverminderung zu benutzen. Briand betonte auch, daß die gesamte Frage möglicher Sanktionen wegen irgendeines Neparationsverzages seitens Deutschlands durch das im Londoner Vertrag vor gesehen: Schiedsverfahren geregelt worden sei. Im Pro tokoll habe sich Frankreich jedoch das Recht zu bestimmten Sanktionen Vorbehalten. Es heiße auch, daß Briand Ein- wänfte gegen dhs aemischte System von SchtedS- und AuSaleichv ertrügen. für bas Deutschland etntrete, er- b-ihe. Frankreich halte sein Recht aufrecht, als einziger Garant und Schiedsrichter der deutsch-polnischen vn» deutsch-tschecho slowakische« Streitigkeiten z« behandeln, falls Konflikte i« diese« Gegenden entstehe« sollten. Arte Skresemannreise nach Genf? Paris, 25. Juli. Nach einer Meldung des „Matin" haben in den letzten Tagen zwischen französischen und deutschen Diplo maten, sowohl in Paris wie inBerli n Besprechungen über die deutsche Note stattgefunden. Man vermutet, daß Neichs- außenminister Dr. Stresemann wahrscheinlich im Sep tember nach Genf kommen wird, um mit Briand und Chamberlain über eine „Kompromißformel" zu beraten. Dazu würden auch maßgebende Vertreter der sonst noch an der Sicherheitsfrage interessierten Mächte zu Rate gezogen werden. Wie aus London berichtet wird, schreibt auch der diplo matische Berichterstatter der „Westminster Gazette" heute, daß die französische Negierung zwar gegenwärtig mit einer Kon ferenz über den Sicherhcitspakt nichts im Sinne habe, daß cs aber möglich erscheint, wenn Chamberlain und Briand im September nach Genf fahren, daß auch der deutsche Außen minister Stresemann eine Einladung znr Teilnahme an de« Diskussionen erhalte« dürste. Ein Berliner Demenii. Berlin, 25. Juli. Die Meldungen ausländischer Blätter, daß sich der Reichsaußenminister Stresemann nach Gens begeben werde, werben an zuständiger Berliner Stelle alS unrichtig bezeichnet. , Der deutsch-polnische Wirtschaftskrieg. Keine Nachgiebigkeit gegen Polen! BerN«, 25. Juli. Die Landwtrtschaftskammer für die Grenzmark Posen - Westprcußen nimmt gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Elbing, Industrie- und Handelskammer Schneidemühl, Industrie- und Handels kammer für den Regierungsbezirk Köslin zu Stolp und der Handwerkskammer sür die Grenzmark Posen - Westpreußen zum deutsch-polnischen Wirtschaftskriege folgendermaßen Stellung: Eine feste und unnachgiebige Haltung seitens der Reichö- regiernug Polen gegenüber wird aus das lebhafteste begrüßt nnd auch weiterhin gefordert. Ein derzeitiges Entgegen kommen zur Erlangung augenblicklicher Erleichterungen würde schwere Nachteile hcrbetführen, die die Wirtschaft späterhin dauernd belasten. Die bisherigen polnischen wirt schaftliche« Kampsmaßnahmen haben keinerlei Nach teile sür die wirtschaftlichen Grenzprovinzc« zur Folge ge habt, denen eine irgendwie nennenswerte Bedeutung bei- gemeffe« werden könnte. Angesichts dieser Sachlage ziehen wir einen vertragslosen Zustand gegenüber einem Hanbels- provisorium ans jeden Fall vor. Nachdem bereits einmal ein Wirtschaftskrieg mit Polen ohne jeden Erfolg ausgebrochen ist, rechnen die Unterzeichneten Kammern um so zuversicht. licher darauf, daß die Rcichsrcgicruug Pole« gegenüber nun mehr in jedem Zeitpunkt der Berhandlnngen s c st bleiben uud den wirtschaftlichen Interessen des Reiches zu vollem Siege verhelfe« wird. Adwartenöe KaUung -er Aelchsregierung? Berlin, 25. Juli. Im Gegensatz z« den gestern von RegiernrmSseite verbreiteten Mitteilungen, daß Deutschland ans die AnSwcisang von 85 Oll» deutschen Optanten am 1. August mit der A « Swe is« ng von 10 vvv po l nischc « Optanten antworte« werde, erklärt heute die »R. Z", die ^legentlich das Sprachrohr offiziöser Stellen abalbt, daß an eine« solche« Schritt deutscherseits nicht gedacht wird. (?) Was der 1. «ngnft bringen «erde, könne znrzeit überhaupt noch nicht gesagt werden. Das Grnndprinzip in »er Behandlung der ganzen Polensrage sei, ab - « warten, was die panische Regierung ,« tun gedenke. Es sei daher auch im schlimmsten Falle kaum anznnehmeu, daß vor der zwei ten Augnsthälfte größere Abtransports nach Polen erfolgen würden. gegenüber das gleiche Bersahrcn einschlagen würde. Zunächst werbe allerdings abgewartct werde», ob Polen wirklich in der angekünbigten rigorosen Weise Vorgehen werde. Die deutsche Regierung sehe in den Abschiebungen eine un- gerechtfertigte Härte. Wir müßten, dem polnischen Vorgehen aber schon tm Interesse der Unterbringung der aus Polen abgeschobenen deuttchen Optanten folgen. Die Zahl der deutschen Optanten in Polen habe nach einem Ucberschlag ursprünglich etwa 150000 betragen, von denen aber bereits ein sehr großer Teil nach Deutschland zurückgckehrt ist, so daß etwa 27 000 übrig bleiben. Von diesen sei aber auch noch ein erheblicher Teil abgewandert. Die Zahl der in Deutschland weilenden polnischen Optanten ist nicht genau sestzustellen. Sie dürfte 13 000 bis 16 000 betragen haben, von denen aber nur wenige abgewandert sind. Es dürste bei den Ab schiebungen also eine gewisse Parität bestehe«. Mit der Für sorge für die aus Polen ausgcniiesencn Optanten sei schon seit Monaten begonnen worden. Es sei dafür gesorgt, -atz der Abtransport und die Unterbringung zunächst gesichert sind: Es handle sich großen Teils um Landarbeiter. Mehrere 1000 Wohnungen sür sie sctc» bereits reserviert worden. Wenn auch Liese Information unserer Berliner Schrift- lcitung die sensationelle Meldung der „B. Z." in wesentlichen Punkten mildert, so bleibt doch immer noch die Besorgnis bestehen, daß die deutsche Regierung allzu sehr zögern könnte, den unerhörten polnischen Faustschlag gegen das Deutschtum und gegen die Kultur nicht sofort mit der allergrößten Schärfe zu beantworten. Die bisherige milde Beurteilung der polnischen Unverschämtheiten in den Hanbelsvertragsver- Handlungen beutet auch durchaus nach dieser Richtung. Die Nctchsregterung darf sich aber keiner Täuschung darüber hin- geben, daß jedes Zögern in einer Beantwortung des rigorosen Vorgehens durch die schärfsten Mittel, die uns zur Verfügung stehen, einen unwiderstehlichen Sturm nationaler Entrüstung entfesseln würde, der angesichts der urunenschlichen polnischen Pläne nur zu berechtigt ist. Die neue Dlüle -es San-werks. In den letzten Tagen ist die öffentliche Aufmerksamkeit auf verschiedene bemerkenswerte Veranstaltungen gelenkt worden, die in eindrucksvoller Weise von dem im Gange be findlichen neuen Aufschwünge des Handwerks Zeugnis ob legen. In Magdeburg ist die Mitteldeutsche HandwerkSauS- stellung eröffnet worben, ein Ereignis, dessen Bedeutung der Reichspräsident v. Hindenburg durch eine besondere Kund gebung hcrvorgehoben hat. In Chemnitz hat der 4. Sächsische Hanbwerkertag eine durch würdige äußere Aufmachung und reichen sachlichen Inhalt ausgezeichnete Tagung abgehalten, Utzh in München feierte die Handwerkskammer von Ober- baqern ihr Silberjubiläum unter lebhafter Anteilnahme weiter Kreise des Landes und der Behörden bis in die höchste« Spitzen. Gleichzeitig hat die Sache des Handwerks eine weitere Förderung dadurch erfahren, daß nach den Verhand lungen im HauptauSschuß des Reichstages und nach den Be sprechungen mit der Negierung die Einsetzung eines Neichs- kommiffars für diesen ErwerbsstanL mit seiner ruhmvollen Vergangenheit und seiner wirtschaftlichen und sozialen Zu- kunftSausgabe gesichert ist. Der Retchskommiflar wird dem Reichswtrtschaftsminister direkt unterstellt und mit ihm tn dauernder Fühlung stehen: seine Stellung entspricht im wesent lichen der eines Staatssekretärs, den die Berufsverbänbe des Handwerks und u. a. ein volksparteilicher Antrag gefordert hatten. Ihm wird, entsprechend den Wünschen des Hand werks, ein beratender Ausschuß beigegeben, der aus -ret Reichstagsabgeordneten, zwei Mitgliedern des Reichöwirt- schaftsrates und zwei Vertretern des Neichsverbandes deS Deutschen Handwerks besteht. Diese sieben Mitglieder werden vom Neichswirtschaftsminister auf Vorschlag des Reichsver bandes ernannt. Es geht also auf der ganzen Linie wieder vorwärts zu einer Entwicklung, deren gutes End« dadurch bezeichnet wer den muß, daß der alte Spruch „Handwerk hat einen goldenen Boden" wieder zu Ehren kommt. Es gab eine Zeit, tn der man in blinder Schwarmgeisterei für eine falsch verstandene Gcwerbefreiheit die Bedeutung des Handwerks und des g«. werblichen Mittelstandes überhaupt verkannte und glaubte, daß nicht viel daran gelegenset, w«nn dieser Zweig unserer nationalen Wirtschaft verkümmere oder ganz zugrunde gehe. Diese laxe Auffassung schlug dem Handwerk tn den 00er bkd 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts schwere Wunden. Dann aber rafften seine in ihrem gesunden Kern noch ungebrochen gebliebenen Vertreter sich auf und begannen gegen die Un gunst der Zeit unter Führung der alten Konservativen einen ziclbewußten Kampf, besten Ergebnis das Handwerkerschutz, gesetz 1897 bildete. Dieses Gesetz beschränkte gegen den Wider stand der Linksparteien die Gewerbefreiheit erheblich, indem es die fakultative Innung ohne Beitrittszwang un- die Hand- Werkskammern einführte. Das war ein großer Fortschritt, wenn auch die Wünsche des Handwerks noch weitergingen, und zwar in der Richtung auf Einführung der Zwangsinnung und des allgemeinen Befähigungsnachweises als Bedingung der Ausübung eines handwerksmäßigen Betriebes. Die hier auf abzielenden Bestrebungen hatte» auch bald darauf wenig stens insoweit Erfolg, als der sogenannte kleine Befähigungs nachweis zugcstanden wurde, der die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen vom Bestehen der Meisterprüfung abhängig machte. Erst mit dieser weiteren Errungenschaft hatten die Haud- wcrkskammern ihr eigentliches Rückgrat erhalten, indem sie nun freie Bahn bekamen für eine ersprießliche Arbeit. Sie gingen nun tatkräftig daran, die Organisation des Handwerks auszubancn. die Innungen nicht in der Form erstarren zu lasten, sondern sie mit lebendigem Inhalt zu versehen, die Handwerker zu einer Ausfassung zu erziehen, die sich der neueren wirtschaftlichen Entwicklung besser anzupasscn ver- mochte. Die Handwerkskammern haben insbesondere auch dem gewerblichen Bilöungswescn ihre Aufmerksamkeit zu- gewcndet und die ursprüngliche Gegnerschaft vieler Hand werker gegen die Fortbildungsschule überwunden. Sie rich teten nunmehr selbst Fortbildungsschulen und Unterrtchtökurse aller Art ein, so daß heute das Fortbildungswcsen der Hand werkskammern einen wesentlichen Bestandteil des gewerblichen BtldungswesenS überhaupt barstellt. Namentlich die älteren Handwerker hatten, als die Handwerkskammern 1900 ihre Tätigkeit aufnahmen, »um Teil überhaupt keine gut« Schul- dilbung genoffen, zum Teil waren sie den technischen »r-
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