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Sächsische Staatszeitung : 11.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192306116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19230611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19230611
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-11
- Monat1923-06
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 11.06.1923
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SächfischeSlaalszeilMg Staatsaryeiger für den Zreistaat Sachfen Montag, 11. Juni 1923 Nr. 133 Sh Ankündigungen: Die 32 mw breit« Grundzeile oder deren Raum im Ankündigung»-' teile 500 M., die 6S mm breite Gmndzeile oder deren Raum im amtlichen Delle 1000 M, unter Eingesandt 1500 M. Ermäßigung auf Familien- «. Geschäft-anzeigen. Schluß der Annahme vormittag» 10 Uhr. Erscheint Werktag» nachmittag» mit dem Datum de» Erschetnung-tage». ve-ug»pr«ts: Monatlich 6000 Mark. Einzelne Nummem 250 Mark. Fernsprecher? Geschäftsstelle Nr. 21205 — Schriftleitung Nr. 14574. Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. äeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Ziehungslisten der Verwaltung der Staatsschulden und der LandeSkulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lande»-BrandversicherungSanstalt, BerkaufSliste von Holzpflanzen auf den StaatSforstrevieren. Verantwortlich für die Redaktion: Hauptschriftleiter Bernhard Jolle» in Dresden Krisenluft in der Entente. England droht Frankreich mit einer Nenorientiernng seiner Politik. London, 11. Juni. „vbjerde," «nd „Sunday Dime»- betone«, daß dl« britische Regierung da» neue deutsch« Re» moraudum zum Ausgangspunkte einer endgültige« Regeln«, mach«. Rach Fuform«tto« de» diplo» matische« vrrichterstatterS de» „cbserver" si«det eine bedeutsame Sitzung de» englischen Kabinett» morgen vormittag statt. Baldwin habe bekaunt, daß bei de« a « ge»- »licklichen Methode« Fra«1reich» ei« Uberei«!»««,« vollkommen «»möglich fei «nd daß dir für Europa entscheidende Frage viel wichtiger fei al» die englisch.fr«»- zöfische Freundschaft. Da» Kabinett werd« morgen vormittag über da» deutsche «n- gebot sowie über die RAgllchkett einer Vertin» »aruug mit Frankriich berattn. über da» den», sche ««gebot selbst sei die Ansicht der Regier««« etwa die, daß der von De«tschla«d an» gebotene Betrag der Jahre»;ahlungen möglicherweise Deutschland» ««mittel bare Zahlungsfähigkeit darstelie, je» doch nicht feine fpätere Zahlung»« fShigIelt. Lie» sei aber nicht dir dringendste Frag«, nm f» mehr, «t» dte deutsch« Regier««» alle »»windige« Unterlage» Aber die ZahlnugS- sähigkelt Dentschland» z«r Verfügung stelle, wa» nach britischer «»sicht zu emer Rege- lu«g sShren werde. Der französische Standpunkt fet für die britische Regierung vollkommen unannehmbar. Werde dar auf bestanden, so blelbe kein anderer «eg als der vollkommene Vruch zwischen Frankreich nnd E«gland. Man kalte «S in Lonto« für ausgeschlossen, daß die zwölf Millionte Ruhreiuwohner auf Poincarös Geheiß kapituliere« werd«», «uch keine deutsche Regie» rung könne das versprechen. Wenn Powearö »der seine Nachfolger unveräudert »ei dieser Politik bleibt», so sei sicher, daß die britische Politik i» Europa eine vollkommtne N«uotir»ti«' ruug sucht« werd«. England kann die Fortdauer der Be- seyltug nicht bikigeu. London, 10. Juni. „Westminster Gazette" sagt: Da, wie erklärt wird, Mae Kenna einen von Baldwin und Curzon gebilligten Plan zur Frage der Rrparat onen und der alliierten Schulden hat, sei es wünschenswert, daß er so schnell wie mög lich in die Lage komme, seinen Absichten Wirk samkeit zu verleihen. A«s dieser Stile tei Kanals wcrde «ich» mehr gewünscht als die Gelegenheit ,n ei«er vtrei«bar»ug mit Frankreich zu gelangt», «der, wen« et»e solche V«rci»bar»«g da» vo» abhängtg gemacht werde, daß England die Fortdauer der Br» setzung des Rnhrgebiet» billige, so sei die» ««möglich, aus dem ein» fache» Gr»»de, weil Deutschland, wenn sich das Ruhrgebiet in fran zösische« Hände« befindet, beim besten Wille« feine Hilfsquelle» nicht entwickeln «nd «» seine Schul»:» nicht bezahle» könne. Bevor diese Antwort an Deutschland erteilt werde, sei eS äußerst wünschenrwert, daß die Alliirrten untereinander beraten. Wenn Mac Kenna mit seinen Kenntnissen der Hilfsquellen der Eily im Besitz d;S Schlüssel» zur Log: sei, so müsse er sicher einer der briti chen Vertreter auf dieser etwaigen Konferenz sein. Die Aufgabe des passive» Wider standes ««-Archskhrvar. London, 10. Juni. Der Finanzredakteur der „Timer" bestätigt de» ou-gesprochenen günstigen Eindruck, den da» putsche Memorandum in der City hervorgerufen hat. Deutschland wolle alles wirtschaftlich über haupt Mögliche tun, und dir Haltung Frankreich» ist daher der englischen Geschäftswelt unverständ lich. Die französische Forderung auf Einstellung des passiven Widerstan des hält man für vollkommen undurch führbar. In etuftußreiche« Kreisr« wird erklärt, daß, wr»u eine gcmlinsame «k.ton nrmögltch sei, die Frage etner u «ab HSu gtge» Aktion akut werde, die eine vollfläadige drntjch« «trtschaftikatrstrophe roch verhtndrr» köun«. «uch der „Daily Delegraph" erklär«, daß die französisch-belgische Aktion in der Krage de» passive« Widerstande» vo« mgativer Art sei «nd kelneswtgS den «eg für zweckdienlich« Erörtr. nigra eröffn«. * Frankreich unbelehrbar. Keine Verhandlungen ohne AnfgObe des passiven Widerstandes. Part», 10. Jun«. behalte bestimme, daß die Konferenz sich streng an da» französische Januar-Memo- raudum halten müsse, der zweite, daß die ge meinsame Antwort sich auf eine von sSmt - lichen Alliierten an Deutschland er gehende Aufforderung zu beschränken Hide, dem passiven Widerstand ein Ziel zu setzen. Diese gebieterischen Ansprüche, die für die Art Poincarö- sogar den Alliierten gegenüber bezeichnend seien, würde» ohne jeden Zweifel von Baldwin und seinen Hauptmitarbettern kühl ausgenommen werden. Wenn man, so sagt „Ere Nouvelle", von vornherein einfach über die Vorschläge eine» Baldwin und eine» Mac Kenna hinweggfh«, werde man die vngeschickkAkeitetSs vom" Januar Vönar Läw gegenüber'w!ederhöleru Amerika bleibt fern. Part», 1b. -»»i. Hava» berichtet a»S W«fht»gto»r Nut- fprcche»v »er l» offizielle» Kreise» bereit» zu» «»»druck gebrachte» Auffafs»»» wirb im Weiße» Ha»se erklärt, baß die Berel»igte» Staate» sich «»f ei»«r i»ter»atto- »ale» «epa,atto»»k»»fere«, »ich« vertrete» lasse« würde», w;«» ei»e solch« r«nber»ft» würde. Reichskanzler Cuno zum Memo randum. „TempS" schreibt zu der Frage der Beant wortung de» deutschen Memorandum», in London, Brüssel und Rom sei man darüber informiert, daß Frankreich eine gemeinsame Note der Alliierten unterzeichnen werde, wenn dte Ant wort sich daraus beschränke, die Ein stellung de» passive» Widerstande»»« verlangen. Frankreich könne sich avak Vssenilich nicht einer Antwort «»schließt«, in der dir deutschen Vorschläge einer Prüfung unterzogen würden, solange der passive Widerstand nicht aufgehört habe. Wenn man den Wunsch au-spreche, daß England sich mit Belgien, Frankreich und Italien darüber einige, die Einstellung dcS passiven Widerstande» zu ver langen, so mache man damit keineSwegSdenVer- such, den Entscheidungen vorzugreifen, welche die englische Regierung hin sichtlich de» sachlichen Inhalt» de» deutschen Memorandums treffen werd«. Wenn dagegen England von Frankreich verlange, daß e» die deutschen Vorschläge einer Prüfung unterziehe, so würde England damit der fran zösischen Regierung nahelegen, die Politik zu ver leugnen, die Frankreich bi» jetzt befolgt habe, und sich selbst eine Niederlage beibringen. * » Was PoiutarL verlangt. Pari», 10. Juni. Nach dem „Oeuvre" sollen die Erklärungen von Poincarö,. die er am Freitag vor den ver- einigten SenaUautschüsse» gegeben hat, keinen günstigen Eindruck gemacht haben. Er habe keine Argumente vorgebracht, die an der einigermaßen pessimistischen Auffassung einer ziemltch großen Anzahl von Senatoren etwas änderten. Wie „Matin" berichtet, soll Pou carä u. o. erklärt haben, der deutsche Widerstand müsse be endet, die deutschen Verfügungen annulliert und für alle eine Amnestie be willigt werden, die mit Belgien und Frankreich zusammengearbeitet haben. Die Sachliefe rungen müßten wieder ausgenommen werden. Hinsichtlich de» LoscS der Ausgewiesenen verlange Poincarö die Anerkennung der Maß- nahmen der Besatzung-behörden. * Pari», 11. Juni. Die „Cre nouvelle" schreibt zur diplomatischen Lage, in der Note, die Poincarö nach London habe übermitteln lasten, spricht er den Wunsch au», daß da; englische Kabinett sich den Kabinetten von Brüssel und Pari» ««schließen und die Einstellung de» passiven Wider stande» im Ruhrgebiet fordern werde. Wenn den Alliierten diese Genugtuung gewährt werd«, sei die französische Negierung durchou» geneigh an einer interalliierten Konserenz teilzunehmen, die zur Ausgabe hätte, die Reparation»frage zu erörtern. Leider habe Poincarö sich nicht bereit gefunden, ein größere- Entgegenkommen zu zeige«, und beeile sich, nachdem er sich kaum zu dem erwähnten Schritt verstanden habe, ihn durch Vorbehalte wieder rückgängig zu machen, die da» Londoner Kabinett nicht an nehmen könne. Der erste der Poincaröschen Vor Münster, 10. Juni. Gestern abend fand zu Ehren de» Reichs- verbände» der deutschen Presse ein Empsangöabend statt, der von der Stadt Münster im Sagte de» historischen alten Rathause» ver- anpaltet war. An diesem Lmpsang-abend nahmen glüßung»ansprache dr» Ob.'rbürgermrister» von Münster vr. Sperling, de» Oberpräsid.-nten der Provinz Westfalen GronowSki und de» Vor sitzenden de» Reichkverbande» der deutschen Presse Chefredakteur Baecker ergriff der Reichskanzler I)r. Curo da; Wort. Er führte u. a. folgen- d:» aus: Vorgestern hab:n wir den Mächten unser Remoraudu« al» Ergänzung zu der Rote vom 2. Mai über geben. Ich begreife die Spannung und Ungeduld, mit der unser Schritt erwartet worden ist. Es ist ein natürlicher Schritt auf dem Wege, den die Regierung von Anfang an gegangen ist. In dem westfälischen Provinziallaudtage zu Münster habe ich einen Tag nach dem Ruhretnbruch die Grund linie targelegt: die Lös»«, de» R<p«l«1i»»SP »Uem», »« jede» mit ter teutfche» Swättzfreiheit u«d d«r te»t- sch«, »irisch« ft»krast z» vc re iah« re« de» Preis, da» ist d«» Ziel, dte ««»spräche t» »sfr»«», rhrlicht» und gleichberechtigte« B«rh«»dl»»,e» drr Weg, t«» dtrse Reztrnmg sich »or- g«zeich»et h«t. Nichts ist Unterlasten worden, wa- der Lösung dieser Ausgabe dienen könnte. Unse.r Angebot in London, unser Vorschlag für Pari», die zwischen beiden liegenden Bemühungen, zu einer Aussprache zwischen französischer und deut scher Industrie zu kommen, das Angebot eines besonderen, friedensichernden Abkom men» über da» Rheinland sind die Folgen diese» Willen». Die Antwort auf diese gehäuften Bemühungen war der Einmarsch französischer und belgischer Truppen in da» Ruhrgebiet und Überschreitung aller Grenzen, die rechtlich, räumlich und sachlich da» Rheinlandabkommen der Besetzung zog. Seitdem kam zu dem ersten Zielpunkt der Lösung der Reparation»frage ein zweiter, noch größerer: e» galt, alle Kraft anzuspannen, um für Rhein und Ruhr die Wiederherstellung de» Recht»zustandeS zu erreichen, alle» sernzu- halten, wa» der Bevölknung in ihrer selbst- gewollten und selbstgewählten Abwehr al» eine Verleugnung und Schwächung erscheinen könnte, alle» zu tun, um die furchtbaren Leiden zu lindern, die alle Schichten der Bevölkerung de« besetzten Gebiete- tragen. Diese erste und ursprüngliche Ausgabe, unserem Volke und Lande wieder zur Freiheit und zum Frieden zu verhelfen, ließen un» die Bemühungen um die Lösung der ReparationSfrage verdoppeln. Lange standen wir der völlige« Ab lehnung jeglicher Verhandlungen aus fetten Frankreich» gegenüber; lange bot auch keine andere Macht dem suchenden Auge ei«» A«h«lt, « dem wir hätten einsetzen können, big die b«I«»»t« Uuterha»»,«^« de» e«glljch«u et««tSjrk,rl»r» d«» Äußert,«d gleichl«»te,de Ratschläge der ttalle»lschr» Regierung rt»e »eue Möglichkeit g«be». So «rg«P sich folgerichtig drr Stritt, de» wir «« r. M«t geta» herbem Wir konnten dabei, wenn wir ehrlich bleibe» wollten, nicht über den Rahmen hinanSgehen, in dem wir für Lie Pariser Konfe renz und in späteren Erklärungen unsere LeiflungS- sähigkeit «ach gewissenhafter Prüfung und Über zeugung umrissen hatten. Um wahr zu sei», könnt«« wir un» nicht auf da- Finanzielle allein beschränken, sondern mußten die Hand in die Wunde legen, die tiefer noch al- die ungelöste Reparationtsrage nicht bloß im Herzen eine» jede« Deutschen, sondern auch am Wirtschaft-körper Deutschlands brennt; ich meine den Einbruch in deutsches Gebiet mit dem au- ihm fol genden Wirtschaftskrieg, dessen Beendigung wir zusammen mit Eneichung der Unversehrtheit de» Rheinlandes durch da» Angebot frieden- sichernter Vereinbarungen erreichen wollten und gerade um der wirtschaftlichen Repgra- tiouSkraft Deutschland» willen erreichen wüsten. Die Ant warfen, die wir erhielte», sind Ihnen bekannt: -»«nkrelch machte «»» zu« Vorwurf, daß die deutsche Note der kru« brrheHlle A»»drrck eturr systcmattfchl» A»fleh»»«g gege» de» Vertrag do» Versailles 1«i. Aber dieser Verirag selbst sieht ausdrück lich die Möglichkeit der Ermäßigung oder dr» Aufschubes der festgesetzten Schuldver pflichtungen nach Maßgabe der deutschen Leistungs fähigkeit und Hilfsmittel vor. Es war auch irrig, wenn die französisch« Note da» deutsche Angebot den 132 Milliarden de» Londoner Zahlung-planes gegenübeistellte; denn diese bedeute« nur einen Nennwert, nicht einen Jetztwert. Sodann war e» unrichtig, daß Deutschland r icht schon während de» Moratoriums nach Maßgabe seiner Kräfte mit Sachleistungen beginnen wollte. Der Vorschlag endlich, «i»e i«ter»utto»«le »omwlsslou über die deutsche Leistungsfähigkeit und die au» ihr folgenden Möglich!« ten zu btfragen, ist an der Reparationskommission selbst hervor gegangen, w.nngleich die im Mai 1922 be- rusene Kommission internationaler Finanzsach verständiger infolge deS Eingreifen» de» französische« Ministerpräsidenten unverrichteter Sache wieder auseinandergehen müße. Dike»glifche»»ddtestt«lir»isch« Antworte,össnrte« «tue Möglichkeit »er Fortsetzung de» Meim,«-»- ««»tausche». Seitdem ist alle» geschehen, um die politische Lage zu erforschen und dem schweren verant- wörtlichen Schritt einen günstigen Boden z« schaffen. Im eigenen Gewissen hat die Regie rung de« stärksten Antrieb zur Beeilung diese» Schritte» angesichts der unerhört steigende» Leiden de» besetzten Gebiete« und der steige»de« Schwierigkeiten auch im unbesetzt«» Gebiet« De« Blick a»f Rhein «nd Ruhr gerichtet, haben wir
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