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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 12.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186902122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-12
- Monat1869-02
- Jahr1869
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Bezirksauzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und ches Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngt. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Edictalladung. Zum Vermögen d«r Frnu Emilie Emma Taubert in Frankenberg, Inhaberin eines ManufacturwaarengeschäfteS unter der Firm« E Taubert, ist auf geschehene Jnsolvenzanzeige der ConcurSproceß eröffn« worden. ES werden daher alle bekannten und unbekannten Gläubiger der Frau Taubert hiermit geladen, ihre Forderungen und etwaige Ansprüche auf bevorjugte Befriedigung unter Anführung der begründenden Thatfachen bei Vermeidung der Ausschließung von diesem Kreditwesen bi» längstens den LS. März L8«S bei unterzeichnetem Amte anzumelden, mit dem bestellten Rechtsvertreter und nach Befinden unter sich rechtlich zu verfahren, hiernächst den LV. Mai I8SS Vormittags L0 «ht an unterzeichneter AmtSstelle in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte zur Verhandlung über den Bestand der Masse und die Ge- bahrung mit derselben, zur Prüfung und Anerkennung der streitigen Forderungen und Ansprüche auf bevorzugte Befriedigung, sowie zur Gütv» pflegung zu erscheinen unter der Verwarnung, daß Diejenigen, welche in diesem Termin« außenbleiben oder eine von Seiten des Gerichtes »o» ihnen verlangte Erklärung nicht abgeben, Alles, was über Feststellung der Masse und über Gebahrung mit derselben, sowie über Anerkennung der angemeldelcn Forderungen und Ansprüche auf bevorzugte Befriedigung oder über andere den ConcurS betreffende Fragen verhandelt und beschlosst« werden wird, gegen sich ebenso gellen zu lassen haben, als ob sie an den Verhandlungen Theil genommen und den gefaßten Beschlüssen zuge- stimmt hätten. Für den Fall, daß sich bas weitere Verfahren nicht durch Abschluß eines Vergleiches erledigt, ist der 7. Juni L8«S zu Bekanntmachung eines OrdnungSbescheideS als Termin anbcrauml worden. , '. . ' Auswärtige haben zu Empfangnahme künftiger Verfügungen Bevollmächtigte am hiesigen Orte zu bestellen. Frankenberg, am 7. Januar 1869. Königliches G erichlSam t d a s e l b K. - - Wiegand. Reinholdt; Vermischtes. Ein Vorfall auf der Leipzig-Dresdner Eisen- bahn bei Riesa, wo durch die rechtzeitige Eig- nalistrung von Seiten des Bahnwärters der nahende Eilzug zum-Stehen gebracht wurde, ehe er die Stelle erreichte, wo Schienen auSgeriffen und quer über daS Gleis gelegt waren — er scheint, nachdem nähere Untersuchungen angestell! worden, nunmehr in einem ganz anderen Lichle. ES lieg! nämlich dringender Verdacht vor, daß der Bahnwärter selbst die Schienen regelrecht herauSgenommcn und dann noch rechtzeitig daS Warnungssignal gegeben habe, um sich Lob und Dank sür seine Wachsamkeit zu erwerben; er ist deshalb zur Untersuchung an daS GcrichtSamt Riesa abgeliefert worden. Die Köln. Ztg. veröffentlicht einen Brief deS HeizerS Georg Lahsc vock Bord der Preußischen Korvette Medusa, die jetzt eine auf drei Jahre berechne!- Reise um die Erde macht. L. be schreibt darin eine beim Pasfircn der Linie vor genommene Taufe folgendermaßen: Am 4. No vember pasfirten wir die Sonnenlinie, wo wir alle getauft wurden, welche sie noch nicht pas st« hätten. Am 3. Abends kam Triton, der Adjutant vom Neptun, über Heck an Bord, um seinen Herrn anzumelden. Dies geschah bei einer schwimmenden Feuertonne, der wacht habende Ofstcier bekam sofort einen Verweis, weil er nicht den Degen um und den Hut auf- hgtte. Er ging zu unserem Kapitän, meldete seinen Herrn und verschwand sodann wieder. Am 4., Mittags 2 Uhd, kam Neptun, um uns in seinem Revier zu begrüßen. Bei s^iyer An^ kunfl war die Seesoldalenwache in'S' Gewehr getreten und präsentirte, der Tambour wirbelte. Nevtün kam aus einem Wagen, von Flaggen um hüllt, welcher von sechs nackten Regern gezogen: wurde. Vor dem Wagen gingen zwei Spiel leute, hinter dem Wagen kamen Triton, dessen Sekretär, ein Prediger, der Barbier und dessen Gehilfe, sechs Polizisten und zwei Abtrockner. Von diesem Kostüm hast Du keinen Begriff. Neptun trug eine große kupferne Krone. Der ganze Zug ging nun nach dem Achterdecks wo der Kapitän und sämmtliche Osficiere begrüßt wurden und auch gleich ihre Verweise erhielten, wer die Linie noch nicht passirt hatte. Der Kommandant kaufte sich von der Taufe los durch 16 Flaschen Wein, die Osficiere gaben 9Ü. Wir, die Mannschaft, wurden aber alle getauft. Dies geschah folgender Maßen: Aus einen gro ßen Behälter, welcher voll Wasser war, mußte sich ein Jeder Hinsehen, die Augen wurden ver bunden, auS drei großen Eimern, welche voll Seife waren, wurde man eingeseift, sodann be kam man ein Sprachrohr an den Mund gesetzt, wodurch man den Namen des Schiffes nannte. In diesem Augenblicke wurde ein halber Eimer Wasser hineingegoffen, rasch der Knüppel fort gezogen, worauf man saß und rückwärts ging eS in den Behälter hinein. Hier herauSgekom- men, mußten wir durch einen Sack von 24 Fuß. Von hinten wurde mit der Spritze nachgehol- fen und vorn herausgekommen, wurde man mit einem großen, schwärz gemachten Lappen abge trocknet. Frei kommen war nicht und wer sonst noch besonders angeschrieben stand, der mußte eS hier auSbadcn. Du kannst Dir gar keinen Begriff davon machen, denn eS ist dies eine alte seemännische Mode. Ein Hirtenbrief deS Grazer Bischofs er klärt eS als eine Versündigung gegen daS Ge bot deS heiligen Geistes, einen der Wander- Prediger, wie Ronge, Uhlich ic>, auch nur zu giüßen. In Weißkirchen in Oesterreich starb der Steuer- Einnehmer Rudolph Krug und der katholische Pfarrer verweigerte dessen Bestattung in geweih ter Erde, weil der Verstorbene reformirten Glau bens war. Er sollte auf dem für Selbstmörder, Üngetaufte u. s. w^ bestimmten Raum beerdigt werden. Vergebens waren die Bitten der An gehörigen, vergebens die amtliche Aufforderung, den StaalSgrundgesetzen Rechnung zu wagen. Der Pfarrer verwies aus den Befehl seiner geist lichen Vorgesetzten, welcher ihm Vie Gestattung eines solchen Beerdigungs-AcleS unbedingt un tersagte. Die Sache machte enormes Aufsehen, da der Verstorbene als ein Ehrenmann gekannt und geachtet war. Da erklärte dec BezirkShaupl- mann, dessen Hülse man anrief, dem Pfarrer, daß er gesonnen sei, dem Gesetze unter allen. Umständen Geltung zu verschaffen. Der Pfar rer prolestirte, ließ jedoch gewähren und Krug'» Leiche wurde auf dem katholischen Friedhof an einer anständigen Stelle beerdigt. Eine unab sehbare Menge folgte dem Leichenzuge und zur nicht geringen Freude aller liberal denkenden Menschen sah man den Pfarrer selbst unter den jenigen gehen, welche dem Verblichenen die letzte Ehre erwiesen. Ein Beweis,' daß die niedere Geistlichkeit nur auS Gehorsam gegen die über mächtigen Bischöfe den freisinnigen StaatSgrund- gesetzen Oesterreichs sich widersetzt. Die Parteien in Spanien sollen sich dahin verständigt haben, daß die Regierung nicht von einem Fürsten, sondern von drei dazu erwählten Männern (Triumvirat) geführt wirde. Diese regierenden drei Männer werden die Marschälle Prim und Serrano und der Republikaner Re» vero sein. — Der Herzog von Montpenster soll » aber keineswegs auf seine Hoffnung verzichtet haben.
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