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Dresdner neueste Nachrichten : 20.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193307201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19330720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19330720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-20
- Monat1933-07
- Jahr1933
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- Dresdner neueste Nachrichten : 20.07.1933
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'M s Mal * !.S0 »er El !1.1» c«o. !l.M K.A: I,. 10.* >.ri Mik «,7« fett Dresdner Neneste Nnchnchten Anzeigenpreise: « ^br»«, Z»n« k»flck ^,r R.-M« ——2— !— für ausvär« o^o R.-M., bl« ReklameM« im Anschluß aa ndattlonellen Tex«, 7S mm breit, tost«« 2 R.-M., für auswLris r^Ä R.-M., abzüglich s»/, Krisenrabaü. — Vie Sriefgebühr für Luchstabenan,eigen beirSgi o,Z0 R.-M. - Für Einschaltung an be- stimmten Tagen und Plätzen kann «ln« Gewähr nicht übernommen werden. mii Handels« und Industrie-Zeitung Redaktion, Verlag und SauptgefthWstelle: SreSden-A., Ferdlnandflraße 4 -VLVrS 2'00 R M. Postbezug für den Mona« 2,00 R.-M. einschließlich 0,4S R.-M. Postgebühren lohn« Zustellung<gtbühr). Kreuzbandsendungen - Für bl» Woche 1,00 R.-M. Einzelnummer 10R.'pf., außerhalb Sroß^)re«drnS 15R.ps. postadreffe: Vre-den-L i, pofisach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24S01. 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Bon hier reist Henderson nach München, wo eine Zusammenkunft mit Reichskanzler Adolf Hitler vereinbart ist. Henderson hatte den Wunsch ausgesprochen, den Reichskanzler persönlich zu sehen, wie er auch Taladier tn Parts und Mussolini iu Rom gesprochen hat. Bon München fährt der Konferenzpräsident noch einmal nach Paris, um mit Taladier die Ergebnisse seiner Deutschlandrcise durchznsprcchen, und von da nach London. Es ist möglich, dab er noch weitere europäische Hauptstädte anssucht, bevor das Büro der Abrüstungskonferenz tm September von neuem -usammentritt. lieber das Ergebnis der Berliner Besprechungen wird folgender amtliche Bericht ausgegcben: „Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Hen, derson, ist in Begleitung des Direktors der Abrüstungsabteilung des BölkcrbundSsekretariats, AghnidcS, am Montag hier «ingetrafsen und hat mit dem Relchsaußenmlntfter, dem Reich^ehr, Minister, dem Kühler der deutsche» Delegation aus der Abrüstungskonferenz, Botschafter Nadolny, und dem Vertreter deS ReichslnstsahrtministerS am Montag und Dienstag «Ingehende Besprechungen über die aus der Abrüstungskonferenz be handelten Kragen gehabt. Dabei wurden insbesondere die in der lebten Zeit im Büro der Konferenz ansgcarbeitcten Fragen einer eingehenden Erörterung nntekzogcn und der dcntsche Standpunkt dazu Henderson mit geteilt. Die Besprechungen wurden beiderseits im freundlichen Geiste und in dem Bestreben geführt, «inen Erfolg der Abrüstungskonferenz vor- zubcrelten." Henderson hat ferner nach Abschluß seiner Be sprechungen die ausländische Presse in Berlin empfangen und sich zu ihr über das Resultat seines Meinungsaustausches geäußert. Er hat erklärt, er wolle gar nicht die Schwierigkeiten, die noch zu über winde» seien, verkleinern, aber dennoch habe er das Gefühl, daß bis zu einem gewissen Grade in wichtigen Punkten die Meinungsverschiedenheiten vermindert worden seien, und er sehe deshalb dem wetteren Verlaus der Abrüstungskonferenz hoff nungsvoll entgegen. Es gäbe einen wesentlichen Faktor, den man dauernd im Auge behalten müsse: das sei die Bedeutung einer freund schaftlichen Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich. Hier liege der Schlüssel für die Zukunft der internationalen Be ziehungen in Europa. Der Unterzeichnung des Bier- Aufruf zur Kirchenwahl vtb. Berlin, 1». Juli " Deutscher evangelischer Christ! Am Sonntag, dem 28. Juli sollst D« die Männer Deines Bertrauens zur Führung Deiner Kirche wählen. Der Kühr « r s«lbst hat Dich zur Wahl ausgerusen! Er ««artet »or Dir» daß Du Deine Stimme ab gib st! Anspruch aus Deine Stimme haben nur Volksgenossen, di« sich vorbehaltlos zum Dritten Reich bekennen. Beachte folgendes zur Wahl: Wer darf wählen? Wühlen können alle niännlichen und weiblichen Gemeindemitglteder, die am Wahltag bas 2t. LebenS- jahr vollendet haben und tn den kirchlichen Wählerlisten ihrer Gemeinde eingetragen sind. Wer nicht in der kirchenwählerltste eingetragen ist, muß dies schriftlich bi» zum 2V. Juli nachmittags 8 Uhr-beantragen. Jedes Pfarramt gibt kostenlos entsprechend« Vordrucke aus. Wer sich nicht bis zum vorgeschrtebenen Termin hat eintragen lassen, kann nicht wählen. Wau« wird gewählt? Gewählt wird am Sonntag dem 28. Juli im An schluß an de» Hauptgottesdienst bi» nachmittag» a Uhr. »lächtepaktcö müsse seiner Meinung nach sofort eine herzliche Aussprache zwischen dem deut schen Reichskanzler und dem franzö sischen Ministerpräsidenten folgen. „Nur ans diese Weise", snhr Henderson fort, „könnten Zweifel, Befürchtungen u n d M ißtrancn aus dem Wege geräumt werden." AnS diesen Erklärungen Hendersons spricht ein gewisser maßvoller Optimismus, ohne de» der viel geplagte Präsident der schwierigsten und komplizier testen aller Konscrenzcn, der zweifellos ehrlich für die Abrüstung kämpft, sein Amt überhaupt nicht weiter führen könnte. Auch wir sehen in einer wirklich ehrlichen dcntsch-französischcn Verständigung, die end lich einmal Schluß macht mit dem Snstcm vou Ver sailles, den Ausgangspunkt einer dauernden Be friedung Europas. Aber Deutschland hat Frankreich immer wieder die Hand rntgegcngestrcckt, ohne daß man sic in Paris ergriffen hätte. Im Gegenteil. Frankreichs Widerstand gegen iedc Erfüllung der be- rcchtigstc» deutschen Abrüstungsfordernngcn hat sich in den letzten Wochen und Monaten noch erheblich versteift. Noch mehr: die französische Diplomatie versucht, nntcrstützt von der Pariser Presse, den eben znstandc- gckommencn Bicrmächtcpakt ganz bewußt zu einer neuen Isolierst ng Deutschlands auözu- nntzcn. Das Wunschbild gewisser Pariser Diplomaten kreise ist die Abdrängung NomS von Berlin und eine Einbeziehung Rußlands in den dcntschscindlichc» Ring. Eine solche Diplomatie hat selbstverständlich nichts mit dem Geist zu tun, in dem der Bicrmächtepakt von Mussolini Voranschlägen und von Deutschland ange nommen worden ist. Der Bicrmächtcpakt soll ja ge rade das AuScinandcrfallcn Europas in zwei einander mißtrauisch beobachtende und geheim wie offen sich be kämpfende feindliche Lager verhindern. Das Ziel der französischen Diplomatie aber war cS bisher, diese zwei Lager in Europa fortgesetzt zu verstärken und für alle Ewigkeit zu befestigen. Zu dieser Geistesverfassung passen lehr gut die heutigen Bemerkungen des „Echo de Paris" über Hendersons Verhandlungen in Berlin. Das Pariser Blaft'bchanptct, Henderson verhandle in Deutschland unter dem Vorwand, den Frieden retten zn wollen, darüber, daß Frankreich seine Rüstungen im Austausch gegen deutsche Versprechungen hcrabsctzen solle. DnS Blatt tritt dann dasiir ein, Frankreich könne seine Landesverteidigung ungestraft auch nicht um einen Soldaten und eine einzige Kanone hcrabsctzen. Will man noch mehr Zeugnisse? Wie soll angesichts dieser Haltung eine gemeinsame Grundlage für ein wirklich ehrliches Abriistnngsabkommcn gesunden werden? Diele Haltung der französische» Prelle läßt uns die Aussichten einer deutsch-französischen Verständigung im gegenwär tigen Augenblick nicht allzu optimistisch beurteilen. DK. Sok. Die genauen Wahltcrmlne und den Wahlort gibt sede Kirchengemeinde durch Anschlag bekannt. Wie kann der Urlauber wählen? Vorübergehend Abwesende können ihre Stimme durch «in wahlberechtigtes Mitglied ihrer Kirchen gemeinde abgcbcn lassen, welchem sie Vollmacht erteilen müssen. Die Vollmacht muß von einer amtlichen Stelle, auch Pfarrer, beglaubigt sei». Die Beglaubigung er folgt kostenlos. AeuerSieg in der Arbeitsschlachl Noch ein Kreis ohne Arbeitslosigkeit VDR. Königsberg, 1». Juli An den Reichspräsidenten in Berlin, an de« Reichskanzler in Berchtesgaden und den preußischen Ministerpräsidenten in Berlin wurde nachstehendes Telegramm gesandt: „Der systematische Kamps gegen die SrwerbSlostg» keit i» Ostpreußen geht weiter. Heute ist der - weit« KreiS, Prenßisch-Eyla«, frei von Arbeitslosen. Auch dieser Erfolg, wie der in Pillkalle«, zeig«, daß eS sich nicht «m eine Zufallserscheinnng handelt, sondern «m die Krüchte eines zähen und planmäßigen Ringen», das mit alle» Kräften sortgeseß« wird. Oberpräsident Koch, Ganleitnng." Oer Flugsport muh Volkssport werden - O -er Luft" und die Motorfrage — i Von Hauptmann a. Der Lustsport hat im nationalen Deutsch land einen mächtigen Antrieb erhallen, unter der Führerschaft des Reichslustsahrtministers und Paur-Iv inerlte-Fliegero Hermann Goe- ring. Die alte Fliegerparole kommt in unfern Tagen zu neuen Ehren: „Volk, flieg wieder, und dn wirst Sieger durch dich allein!" Der Weg muß zum Volköflugsport sühren. Wir haben uns deshalb an Hermann Köhl gewandt, den I'our-Ie-merite-Flieger aus dem Kriege und Bezwinger des Ozcans, der in aller Stille, ganz der großen Sach« zugewandt, weiter am Fort schritt der Luftfahrt arbeitet. Hauptmann Köhl stellt liebenswürdigerweise die folgenden Aus, sührungcn zur Verfügung, die von vornherein weit über die Kreise der Fliegerei und der Lust, fahrtindustrie hinaus besonderer Beachtung sicher sein dürften. Viv keärtßtloa Soweit cs die Motorsliegerei angeht, kann man heute leider noch nicht vom Flugsport als einem wirklichen Volkssport sprechen, ohne sich einer lieber, trcibung schuldig zu machen. Wohl hat die Segel fliegerei im Sturm die Herzen unsrer jnngcn Gene ration erobert, nnd die Zahl unsrer Segelflieger kann sich getrost mit der der Ausübenden mancher andern Sportart messen — dem Motorflugsport haben sich fe- doch soviel Hindernisse mannigfachster Art entgegen gestellt, daß er immer noch recht weit von dem er- strebten Ziel entfernt ist. Aaren cs in der ersten Zeit nach dem unglücklichen Kriegsausgang in erster Linie die scharfen Bestimmungen des Versailler Paktes und der Pariser Botfchasterkonsercnz, die den Aufschwung unsrer Mvtorspvrtflicgerci hemmten, waren cs später neben finanzielle» Schwierigkeiten auch die kleinlichen und bürokratischen Bestimmungen einer verfehlten Luftfahrlgcsctzgobung — heute sind cs vor allem wirt, schasllichc und damit in ursächlichem Zufammcnhang stehende technische Problcmc, die gelöst werden müssen, ehe dieser schöne nnd für die Jugend so erzieherische Sport seinen notwendigen Höhenflug antrcten kann. Der erste L u s t s a h r t m i u i st e r des neuen Deutschlands, Hermann Gocring, selbst einer von denen, die sich in heldenmütigem Kamps als Jagdsliegcr den höchsten preußischen Kriegsordc», den I^our !s mörito, erwarben, hat in einer -er ersten seiner programmatischen Rede» den Wunsch ausge sprochen, das deutsche Volk zu einer „slic- genden Nation" zu machen. Es ist klar, daß bas Reich der nationalsozialistischen Revolution in sei nem offenen Bekenntnis zu heldischem Geist -er Sport, sliegcrci gegenüber eine ganz andre Einstellung hat als das bisherige libcralistijche Zeitalter, das wir nun glücklich hinter nns haben. Deutlichster Ausdruck dieses neuen Geistes ist neben der Persönlichkeit unsres Luft, fahrtministers auch die Zusammenfassung aller aktiv am Flugsport interessierten Kresse im Deutschen Luft- sportvcrband nnd -die dadurch erreichte Ausschaltung des bisherigen Gegen, und Nebeneinanders, * Obwohl die Voraussetzungen für die Entwicklung der Sportsliegerct damit grundsätzlich andre geworden sind, bleiben zunächst scdoch die Schwierigkeiten be stehen, die ihren Ausstieg hindern, wenn anch diese Schwierigkeiten unter den heute gegebenen Tatsachen selbstverständlich wesentlich leichter zu beheben sind. Sucht man nach Möglichkeiten, den Motorflugsport vorwärts zu treiben, so wird man die bedauerliche Feststellung machen, daß die Ausübung des Sportes so kostspielig ist, baß ihn sich nur die wenigsten unter uns leisten können. Diese finan zielle Seite spielt naturgemäß in einer wirtschaftlich so daniederllegeuden Epoche, wie wir sie jetzt durch- leben, eine ausschlaggebende Rolle. Es ist nicht allein die teure Ausbildung, die der Erwerb des Flugzeng- sührerschctnS zur Voraussetzung macht. Dies« Kosten sind in letzter Zett ganz erheblich gesenkt worden und lassen sich einstweilen kaum noch weiter herav- mindern. Da auch die Aussicht besteht, daß die amt lichen Gebühren für alle im Flugsport leider noch immer notwendigen Bescheinigungen aus «in Mtn. »6 Flugzeug für jedermann - Oie „Paddler )ie aktuelle Aufgabe der Industrie D. Hermann kükl Nachdruck verton. destmaß herabgesetzt werden, muß man also aus andre Weise an das brennende Problem heran. Holt man sich ein vcrglcichssähigcs Beispiel aus dem Wassersport, so wird man erkennen', daß.das Motorboolsahrcn anch heute noch das Reservat der wirtschaftlich gut gestellten Kreise ist, während der Paddclboot'port sich ebenso rasch ausbreilctc wie etwa der Lcgelslng. Als cs nun einer ans Hebung des Ab satzes eingestellten Jndnstrie gelang, billige, lcisinngs- fähigc und leichte Motoren siir diese kleinen Boote hcrauszubringcu, grissen die Paddler mit beiden Händen zu, und heute kann man auf allen deutschen Gewässern die leichten und flinken Boote unsrer Wassersportler sehen, die nicht sehr viel kosten, kaum einer Wartung bedürfen, von keinen Lizenzen und Führerscheinen abhängig sind und munter durch Leen und Flüsse „knattern". * Den Segelslng — also den Paddelsport der Lnst — haben wir. Nun kommt «tz daraus an, die" „Lustvaddler" zu motorisieren, das heißt, analog dem billigen Motorboot des kleinen Mannes auch ei» Bolksslugzeng zn schassen, das ihn unabhängig von Wind und Wolken macht. DaS ist eine große und dankenswerte Ausgabe, die gar nicht so schwierig ist» wie cS vielleicht den Anschein hat. Es gab auch in den vergangenen Jahren genug Versuche, die der Entwicklung des VolksllngzcngcS dienten. Sogar der damalige Deutsche Lustsahrt-Verband, der jetzt durch den Deutschen Flugsport-Verband abgclvst worden ist, hat ein Preisausschreiben für ein solches Flugzeug veranstaltet, aus dem zivci Einsitzer preis gekrönt hcrvorgingcn, bei denen die Flugzcugzelle etwa nm 1000 M. herum kostete. Zweifellos ein für die wirksame Popularisierung des Flugsports sehr geeigneter Betrag... wenn dazu nicht die hohen Kosten der Anschaffung eines brauchbaren Motors träten, die ein Vielfaches der Baukosten des Flug zeuges ausmachcn. DaS bedeutet, daß die Ausgabe mit der Schaffung deS geeigneten Flugzeuges noch nicht erschöpft ist, son dern daß die Entwicklung eines zweckmäßigen An- triebSaggrcgatS damit gleichen Schritt hallen muß. Allein die Billigkeit von Flugzengzclle und Motor bringen auch erst eine halbe Lösung. Die Flugzeug konstrukteure haben sich zu stark vom Zauber der großen Geschwindigkeit einsangcn lassen und dicker viel Opfer gebracht. DaS führte dazu, daß anch die Sportslug- zcnge zwar immer schneller (und der stärker werdenden Motoren wegen auch immer teurer im Betriebs wurden, sich jedoch viel schwerer stiegen ließen, nnd heute ist es so, daß unsre guten Sporlmaschiucn so diffizil sind, daß großes Können dazu gehört, sie zu meistern. * Hut ab vor unfern tüchtigen Piloten! Wen» man aber einen Volkssport schassen will, muß man auf den Durchschnitt der großen Masse Rücksicht nehmen, die sich nicht beruflich, sondern eben aus Freude am Sport dem Fliegen verschreibt, muß man Rücksicht nehmen auch aus unsre Jugend, die klein ansangcu muß, wenn sie die Leistungsfähigkeit unsrer Groben erreichen soll. Das Fliegen selbst mutz darum einfacher werden — selbst wenn sich das nur auf Kosten der Reisegeschwindigkeit der Maschinen er- reichen läßt. Tas Gros unsrer Sportflicger will -och schließlich fliegen und nicht nur Rekorde brechen. Die Segelfliegerei ist die Vorschule des Motor flugsports. Wie gut diese Vorschule ist, wird sich dann erweisen, wenn man kein Krösus mehr zu sein braucht, um sich ein Flugzeug zu hakten und es auch zu benutzen. Die Voraussetzungen dazu zu schassen, mutz jeder aufrichtig bemüht sein, dem es Ernst darum ist, nusre Fliegerei zu fördern. Nicht in letzter Hinsicht ist dies eine Aufgabe unsrer Flugzeugindustrie, die nur dann aus den Absatz großer Serien von Flugzeugen rechne» kann, wenn sie ihre eigenen Ansprüche zurück- schraubt und sich aus den guten kaufmännischen Grundsatz besinnt, daß kleiner Nutzen bei großem Umsatz zwangsläufig im Endeffekt großen Verdienst nach sich zieht. Hier mag das Beispiel der Automobil industrie zum Vorbild bienen, der «S gar nicht gut ging, solange «in zum Auto gehörender Teil das Drei, und Vierfache seines GestehungSpreiseS kostete — bloß weil man di« Auffassung vertrat, daß der Automobilist ein reich«» Mann sein müsse, fonst würbe
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