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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192403201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-20
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1924
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Lrahtcmschrift: TageMN»«nesa. Fernmf Nr. SV. Da» Riesaer Dazeblatt euthält die amttlche« vello«k»achmiae» der «mt-hauptmamtschaft «rohenhai», de» A«t»-er!cht». der RmtSaawaMchafl deim »«ttgerkchte «ad de» Rate» der Stadt Riesa, de» Fjnanmmt« Nl-ka «nd H-nnt»o"amt« Melß-«- Postscheckkonto: Dresden ISSö «irokasie Riesa Nr. LL .§« 68. Donnerstag, 20. März 1024, obenvs. 77. Aatzra. vringertohn. Für den Fall de« Vinlreten« von Produktion«vert«uerungrn, Erhöhungen der Löhne und Materialienpretse behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor Änteiaeu für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auszuaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr siir da« Ericheinrn ar.»-stimmten Tagen und Plagen wirr nich. ubc.-noininen. Grur.opreis tür die 8V mm breite, S ww hohe Ärundschrift.Zeilr <6 Silben) 2S Gold-Pfennig«: die öS mm breit» Rrklamrzeil» lvv Gold-Pfennige zeitraubende» und tabellarischer Lag SO",, Ausschlag Fest, Tarife. Bewilligter Rabatt erlisch«, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingrzogen werden mutz oder der Auftraggeber in Kontur« gerät, ^nolung«. und Erfüllungsort: Rieia achttägig» llntert,'.lrun^«beilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Vewalt — Krieg oder lonsisser irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Besörderu. gSeiurichtungen - t,uc der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Leitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich. Riesa. Geschäftsstelle: G»ethestr«ile SS. - » Lrrantwortlich sllr Redaktion: Heinrich Uhlemann, Rieka: für Anzeiqenteil; Wilhelm Dittrich, Rieia. Die veröffentlichte« Dokumente Fälschungen? )s Berlin. Die Tschechoslowakische Gesandtschaft teilt zu der Veröffentlichung des Geheimvertrages zwischen Frankreich »nd der Tschechoslowakei mit, daß ein solcher Ge heimvertrag zwischen den beide» Staat«« nicht bestehe. Die veröffentlichten Dokumente seien Fälschungen. Außenmini- ster Dr. Benesch werde in der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses in Prag eine diesbezügliche Erklärung abgeben. Erklärung des Außenministers Dr. Beuesch. )s Prag. lMeldung des Tschechoslowakischen Presse büros.) Im Antzenausschub des Abgeordnetenhauses stellte nach Erledigung der Tagesordnung Abg. Dr. Kafka lDtsch.- demokratische Freiheitspartei) an den Minister des Aeußern folgende Anfrage: Zufolge einer soeben erhaltenen telepho nischen Nachricht veröffentlicht das Berliner! Tageblatt in seiner heutigen Frühnummer eine Reihe von Geheimabkom men zwischen der Tschechoslowakische« Rchmblik «ad Frank reich, zunächst den Gehcimvertrag vom 28. Oktober 1918, In welchem Frankreich sich verpflichtet, den tschechoslowakischen Staat in Len vorher vereinbarten Grenzen Muerkennen, so dann den Geheimvertrag vom 24. April IVA» auf Grund dessen der Anschluß Oesterreichs oder einzelner österreichischer Gebiete an Deutschland verhindert werden müsse und in dem die Tschechoslowakische Republik mit der Vorbereitung militärischer Maßnahmen betraut wird, spvie einen Defen- siv-Bertrag zwischen Frankreich und der Tschechoslowaki schen Republik unter Zustimmung des Königreichs S. H. D. Da nach den wiederholten Aeuberungen des Außenministers Gcheimverträge zwischen der Tschechoslowakei und Frank reich nicht bestehen, glaube ich, daß eS notwendig ist, daß der Minister sich äußert, wie weit die vom Berliner Tageblatt veröffentlichten Vereinbarungen auf Wahrheit beruhen. Minister des Ae«ßer« Dr. Ve«esch da«kte vorerst dem Abg. Kafka für seine Ausführungen über die im Berliner Tageblatt enthaltenen Mitteilungen. E« hege tatsächlich grobe Zweifel, ob er sich mit diesen Angelegenheiten befassen solle, da er sich ungern mit unseriöse» Dingen beschäftige, wie sie im Berliner Tageblatt enthalten gewesen seien. Tr habe schon einige Male öffentlich erklärt, daß er keine Ge. Heimverträge abschließe oder n»terz^ch>w, ,r werd« dies a«ch i« Zukunft «icht t««. Dadurch sei bereit» eip Dementi die- ler Nachricht aeaeben. L» i«t nicht Walt«. Ä« »alktkikate. W IrmrM-MAM MkWkklW. Die Auffassung maßgebender Berliner Stellen. Die «Veröffentlichung eine» tschechisch. französischen MeheimvertrageS durch da» .Berliner Tageblatt" bat in den Berliner diplomatischen Kreisen «nqedenreS Aufsehen hervorgerufen. Der tschechoslowakische Gesandt« Dr. Dusche begab sich am Mittwoch in« Auswärtige Amt und stattete dem Staatssekretär Dr. v. Maltzan eine» Besuch ab, um gegen diese Veröffentlich»«« vorstellig zu werden. Eine maßgebende d-plomatische Persönlichkeit legte dem außen« politischen Mitarbeiter des .Berliner Preffe-DIrnsteS" seine Ausfällung über die Veröffentlich»«« der Gekeimnoten wie folgt dar: In der Diplomatie war man sich sofort nach Abschluß des tschechisch-französischen Vertrage« darüber klar, daß dieses Abkommen geheime Klauseln enthalte« müsse. Sowohl die französische al« auch die tschechoslowakische Regierung baden öffentlich erklärt, daß zwischen den beide» Staaten keinerlei geheime Abmachungen getroffen worden seien. Wenn jetzt abermals von den Regiirnngen Frank reichs und der Tschechoslowakei behauptet wird, daß es keinen Geheimvertrag zwischen Pari» «nd Präg gebe, und wenn erklärt wird, daß »S sich bei den Veröffentlichungen des .Berliner Tageblattes" um Fälschungen handele, so wird in der ernsthaften politischen Welt kesn Mensch diesem Dementi Glauben schenken. An sich bat die Veröffentlichung die eingeweibten Kreise durchaus nicht Überrascht, ver blüffend ist nur der Text der Oeheimvrotokolle. Insbe sondere der am 25.1. in Pari» unterzeichneten Deklaration. Die wichtiafte Stelle dieses Dokumentes ist der Artikel 4. der im Falle eine» KouffikteS zwischen Polen «nd Ruh- land ein neutrales Verhältnis der Tschechoslowakei vor siebt. Hier ist der Beweis für die Zweideutigkeit der fran zösischen Politik gegenüber Polen« gegeben. Nur wen« Deutschland Pole» angreifen sollte, soll Polen von seinen tschechoslowakischen und französischen Freunde« unter- stützt werde«. Dagegen besieht das Uebereinkommen, gegen Rnßland nur dann vorzngeben, Menn ein «ebersall auf Rumänien erkolaen sollte. Wenn erklärt wird, daß »n Rustland freundschaftliche Beziehungen anzubabne» seien, so ist das ein austerordentlich wichtige» Moment, da durch diese Dokument« in die europäische Politik hineinge- worsen wird. Die deutschen diplomatischen Kreis« sind schon seit langer Zeit davon unterrichtet, daß die Tschechoslowakei mit Frankreich bindende Abmachungen getroffen bat, um im Falle eines deutsch - französischen Konfliktes ein Ein- greisen der Tschechoslowakei »n Gunsten Frankreich« sestzn- legen. Bereits »ach dem Waffenstillstand bat Frankreich mit der TscheckoUowakei im Jahr« 1818 derartig« Ab machungen getroffen und weiterhin durch weitere Verträge ergänzt. Für die Tscheckoilowatei bedeutet diele Bindung an Frankreich ein sehr ernster Gefahrpunkt. Es ist deutscher seits schon wiederholt daraus hingewiesen worden, daß niemand in Deutschland gegenüber der Tschechoslowakei Angriffsabsichten hegt. Auf der anderen Seile wäre die Tschrchoilowatei nach veruunstsmätzigen Erwägungen tat sächlich darauf angewiesen, gute Beziehungen zu Deutsch land zu unterhalten. Die Tschechoslowake» bat zu einrm sehr große» Teil eine reindeutsche Bevölkerung und sie hätte daher allen Anlaß, eine dentschseindliche Politik zu unterlassen. die in der ganzen Welt fabriziert würden, immer zu Lernen- tteren. Was die Sache selbst anbelange, so seien hierzu zwei Faktoren notwendig, einer der sälscht und ein Zweiter, der an diese Falsifikate glaubt. Er sei wett davon ent'ernt, den Mitgliedern des AutzenauSschulles zuzumuten, daß sie der art dummen Fälschunaen Glauben schenkten. Die-Fälscher seien entweder ««gebildet oder Verbrecher. Aus dem Doku ment gehe eine horrende Unkenntnis hervor. In dem soge nannten Gehcimprotokoll würden Unrichtigkeiten angeführt, die davon zeugten, daß die Herren Falsifikatoren überhaupt nicht wissen, wie Vollmachten gegeben werden und gegeben werden können. Daran möchte tch, erklärte Minister Benesch weiter, noch eine politische Bemerkung anknüpfen: Zwilchen «ns unb Deutschland bestaub «ährend der »olle« fünf Fahre kein Mißverständnis. Was für ein-n Zweck be'olat ein derar tiges Falsifikat? Was ist sein Ziel, und was hat das Wolff- Büro an das Ausland und an alle ausländischen Korrespon denten geschickt? Ws hat das für einen Zweck? Wer macht das? Wer will Zwistigkeiten und Unstimmigkeiten säen? Wußte derjenige, fragte der Minister weiter, der cS publi ziert hat, nicht, baß es sich um Falsifikate handelt oder wußte er es? Ich wollte nur darauf Hinweisen, auf wie un verantwortlich leichtsinnige und verdamwensv-erte Weise hier Politik gemacht wird. Dies wird vielleicht als meine Antwort genügen. Tie Wiener Reise. )f Wien. Mestern »achmittaa sind Reichskanzler Dr. Marx und ReichSmInisier de« Aeußern Dr. Strrfeman« in Veaieituna des Staatssekretärs Bracht hier einaetroffen. In Passau wurden die Herren bereits durch die Vertreter deS österreichischen Bundeskanzleramtes, LeaationSrat Sanenschild und Konsul B schot empfangen. Ter dentsche Gesandte war den beiden Minister» dis Amstetten entgegen gefahren. Ank dem Babnbofe in Wien starten fick zur Be grüßung eingefnndrn Bundeskanzler Dr. Seipel und Vize kanzler Dr. Franck sowie Bunbesminlster für AeußereS Tr. Grünberger, ferner der österreichische Gesandte in Berlin Riedl. Sektionschef Löwenthal in Vertretung des BundrSpräsidentrn und eine Reihe höherer Regierung-- beamten sowie die Mitglieder der dentsche» Gesandtschaft in Wien mit Gesandtschaftsrat von Scharfenberg und drm Grueralkonsnl von Vivenot. Nach gegenseitiger Vorstellung begaben sich die deutschen Gäste mit den österreichischen Ministern einer Einladung des dentschen Gesandten in Wien Tr. Pieisfcr folgend in die deutsche Gesandtschaft, wo ein Tee aeaebr» wurde. )( Wien. Reichskanzler Marx »nd Außenminister Strekemann werden von der Presse überaus herzlichst begrüßt, wobei besonders he»vorgehoven wird, daß der Be such der leitenden deutschen Staatsmänner, der infolge innerer «nd äußerer Schwierigkeiten Deutschlands mebrsach verschoben werden mußte, ein ersrenliches Zeichen der in Deutschland eingctretenrn sichtbaren Entspannung sei. Unter Betonung der trotz der politischen Trennung unzer störbaren geistigen und kuttnrellr» Zusammengrdörigkeit der deutschen Stämme geben die Blätter der Hoffnung Aus druck, daß die wirtschaftliche» Verhandlungen, welche jetzt, wenn auch noch im Rahmen allgemeiner Vorbesprechungen, geführt werden, die Beziehungen beider auch wirtschaftlich auis Engste auf einander angewiesenen Staaten noch mehr vertiefen werde». Zur Wahlbewezuiiz. Die Deutschnationale Bolksvartei LandeSverbaud Hamburg hat als Spitzenkandidaten für die Reichstags- wähl Direktor Gok von der Werst Btohm L Boß ausgestellt. Bisher wurde allgenirin angenommen, daß Hrlfferich wie bei der vorigen Wahl an erster Stelle erscheinen würde. Tie zweite Stelle auf der Liste nimmt Maurermeister Brekeibauui, Mitglied der Hamburger Bürgrrichaft, em. Von der Deutschnationalen BolkSvartei sind für den ReichStagSwahttrri« Berlin folgende Kandidaten ausge stellt worden: 1) Laverenz, 2) Bürgermeister Brrlidt-Emdrn, 3) Arbeitervertreter Wiiklmöfsly, 4) Tischlerobermeister Paetv, 5) Lehrer Schutze, 0) Brunk. Ti« Deutschnational« Bolksvartei Wxftfalen-Süd hat in Hamm wtgrnde Line ausgestellt: 1) u. Mumm, 2) Buch« hänoter Otto Nippel, 8) Landwirt Stiehus, 4) Krau Hoffmann. 5) Sauer, Perbnndsbeamter des Ehr,tttichen Bergarbeiter- verbände«. — Für de» 11. Wahlkreis IGkagtzedurg) sind von der Trutsckuationattn Pottspartei ausgestellt: 1- schiele, 2) Rieiebrrg, 3) Tounnediger Martin, 4) » AtvenSleben. — Für Schleswig-Holstein sind von der Teutlkdnationalen PolkSparte« lotgenüe Kandidaten ausgestellt worden: 1) Lr. Odersohrrn, 2- Hoibesitzer Geheimrat Thonsten, 3) Land- aerichtsdirektor Tr. Lohmann, 4) Hotvesitzrr Peter», 5) Arbeitersekretär Gröpprr. Die Deutschvölkischru i« Schleswig haben als Spitzen kandidaten de» Grafe» Reventtow aufgettellt, an zweiter Stelle fleht Frau Vos-Tietz, an dritter Stelle der Mittel schullehrer Klagges Wilste. Ter demokratische Parteitag kür Magdeburg-Anbalt hat die bisherige» Abgeordneten «taatsuunister a. T. Schiffer und Dr. Böhme tBanernbnnd) wieder aufgestellt. Roch ei« Linkspartei«-«». Unier der Bezeichnung «Sozialistischer Bund" hat der ans der UsPD. ausge schlossene Reichstag,abgeordnete Ledrbour eine neue Partei gegründet. Ter sozialdemokratische Bezirk-Parteitag für Magdr- bura-Anbalt hat folgende Kandidaten auiaestellt: Minister a. D. Bauer. 2) Sildrrschmidt. 8) Dittmann. 4) Bender Wahl Im besetzte« «ebiet. Nach einer MItieilnna ans Coblenz bat di» Inter alliierte Rdeinlaudkommiision die Verordnung über di« Neuwahl des Reichstag- vom 14. März 1824. nach der die Hanvtwabl des NrichstaoS am 4. Mai 1VL4 stattsindet, im besetzten Gebiet zuaelaffen. — lieber die weiteren Vor aussetzungen, die von deutscher Seite an die ungehinderte Vornahme der Wahlen im beietzlen Geltet indem« aus die Freiheit der Presse »nd des Vereins- »nd VersaininiungS» wesens geknüpft werden müssen, finden noch diplomatische Verhandlungen statt. Ak 8MklM1»MM zur Mklhe. )s Paris. Als Ergebnis der Lachverftändigenarbeiie« stellt der »Newyork Hcrald" in Aussicht, daß während der nächsten drei Jahre am internationalen Kapitalmarkt drei Anleihemöglichkeiten gegeben seien: 1. Kapital und Reserve der Internationalen Notenbank. k. Eine große internationale Anleihe vier eine Reihe von Anleihe« aus der (Sarantiegruudlage der vereinigte« de«tsche« Eisenbahnen, die nach den Sachverständige» die Möglichkeit böten, in einigen Jahren 10 Milliarden Gold mark anfz«bri«gen. S. Obligationen auf der Grundlage der industrielle» n«d landtvirtschastlichen deutsche« Hypotheken. In gut unterrichteten Kreisen lei man der Ansicht, dal alle diese drei Möglichkeiten das Interesse des Großkapital! verdienten, nicht nur, da die curoväischen wirtschaftlichen Verhältnisse sich durch sie im allgemeinen verbessern wurde» sondern da jedes Angebot auch für sich die l^ewißheir des Ertrages enthalte, aus Grund iedcrzcitiaer internationaler Kontrolle, die. wie die Sachverständigen nnnehmru, den strengsten Anforderungen des deutschen und des anSlän bischen Kapitals genügen würde. Von besonderem Interesse sei die dritte Anleibemüglich keit, da sie ein im Mai vorigen Jahres von der RcgieriMj Cuno gemachtes Angebot verwende. Tie Sachverständigen beabsichtigten allerdings, den damaligen Vlan crwas zu än dcrn. Es solle in Deutschland eine Holding Courvany ge» bildet werden, die die Hypotheken übernehmen werde. Der Betrag der Hypotheken solle nach dem Gewinn der betreffen den Unternehmungen aus der Markentmertung bemessen werden. Daraufhin würden Obligationen wahrscheinlich -r k» Prozent im Geiamtbcirag von wenigstens l" Milliarden Goldmark ausgegcbeu werden. Die Hallte davon solle aul Nevarationskonto den Alliierten zufall-n und den Rang einer ersten Hypothek erhalten. Ter Nest werde ais zweite Hypothek der deut'cbeu Regierung für ihren erforderlichen Brrdgetbedarf überlassen werden. Bei der VerwoU.rug dieses Teiles der deutschen Einnahmen solle dieselbe Kontrolle wie bei der Budgetverwaltunq der Cisenbalmauleihe und der Notenbank geübt werden, d. h. es solle nicht in die jeweiligen Operationen cingegrisfen, sondern zum Schulz der ausländi sche» Kapitalinteressen die'cs oder jenes l-tonro gestärkt wer den. Tie eingangs erwähnten drei Emissionen sollten über einen ausreichenden Zeitraum so verteilt werden, daß sie sich nicht gegenseitig Konkurrenz machten und eineu stän digen Zustrom ausländischen Kapitals nach Deutschland nn, ter den besten Bedingungen sicherten. Sie Verhandlungen Schachts. "Paris. Tie Besprechungen Tr. Schachts mit dem WäbrungSanSschnß betreffen bisher ausschließlich die Be- gründnug der endgültigen Goldnotenbank. Herr Schacht wurde aestern von 11 30 bis 1,10 Uhr von dem Währungs ausschuß angehört. Er wird sich heute wieder vor ihm ein finden. Tie Besprechungen sind noch nicht abgeschlossen und dürsten sich vermutlich die ga> ze Woche hinzirhcn. Inwie weit die Meldungen amerikanischer Blätter, wonach der Cnnosche Plan vom Mui letzten Jahres von den Sachver ständigen zum Ausgangspunkt neuer Besprechungen benutzt wurde, aus Wahrheit beruhen, wird in der Umgebung Dr. Schachts vorläufig nicht mitgeteilt. Im übrigen hat der Währungsansschuß gestern vormittag von 1 l —11,30 Uhr die Eisenbabnsackverstünd gen Lefevre und Acwooth ver nommen. Bclauntlich wurden die beiden Herren gebeten, ihre umsaugreichrn techuistben Berichte zusainniciizufaffen. Ter Reoaktiousausscbutz bat gestern vormittag die Aus arbeitung de« EntwuneS zu dein Bericht, den das Komitee Towes der Reparationskommmion zuitellen wird, weiter sortgejetzt. Am Vor- und Nachmittag bat das zweite Sach- vrruändigentomitee unter dem Vorsitz Mac Kennas über ditz Einschütznng und Aufspürung der dentschen UnStaudS- gnthave« weiter verhandelt. Matzvoller VpttmlsmuS i« Washington. * London. Ter Berichterstatter der Times in Washington bestätigt, daß die amerikanische Regierung Kenntnis gehabt haben muffe von bestimmten potitisrben Ziigrständniffe» in der Reparationsfrage, bevor sie sich dazu «ntichloffe» hat, zum «neu Mal, seit zwei Jahren nicht «egen ei» Kreditaniuchen einer ausländischen Macht zu intervenieren. In jämttiche» Kreisen in Washington ver- folgt man die neue Eutwickiung der Nevarationsjrage mit einem maßvollen Optim.Smus. Die Westminster Gazette bestätig», daß Poincarö d-e Zusage gegeben habe» soll, di« Vorschläge der SachoerständigrnauSstbüsse annehmen zu wolle». Aus Grund dieier Vorschläge dürste der Versuch gemacht werde», riue Anleihe vo» einer Milliarde Goldmark sür Drutichland amzulegeu, von der Frankreich nnd Belgien eine» erhebliche» Tett erstatten würde.
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