Unterhaltungs- und Herausgegeben 5ten Jahrgangs Jntzlligenzblatt. fürs Jahr 1817. i7t«s Stück. ... Sonnabends, den 26. April. lieber Heiterkeit der Seele. (Aus dem Englischen.) ^5ch habe stets die Heiterkeit der Lustig« keit vorgezogen. Die letztere Halte ich für eine Handlung, die erstere für eine Gewohnheit der Seele. Lustigkeit ist kurz und vorüberge hend, Heiterkeit beständig und ausdauernd. Oft werden diejenigen zu dem höchsten Grade von Lustigkeit hingerissen, welche dem größten Druck der Schwermuth unterworfen sind; da hingegen Heiterkeit, wenn sie schon dem Geiste nicht einen so ausgezeichneten Frohsinn mit- theilt, uns doch vor dem Hinabfinken in irgend eine Tiefe des Kummers bewahrt. Lustigkeit gleicht der Flamme des Blitzes,' welche die Dunkelheit der Wolken durchbricht und einen Augenblick glänzt; Heiterkeit erhält eine Art von Tageslicht in der Seele, und erfüllt sie mit beständiger und immerwährender Klarheit. Männer von strengen Grundsätzen betrach ten die Lustigkeit als zu muthwillig und aus schweifend für eine» Stand der Prüfung und als von einem gewissen Triumph und Stolz der Seele erfüllt, der sich mit einem Leben, daS in jedem Augenblicke den größten Gefahren auS- geseyt ist, nicht vereinigen lasse. Schriftsteller dieser Akt haben die Bemerkung gemacht, daß die geheiligte Person, welche das große Muster der Vollkommenheit war, niemals gelacht habe. Die Heiterkeit der Seele ist keiner dieser Ausnahmen unterworfen. Sie ist von ernster und gelaßner Natur; sie versetzt den Geist in keine Lage, die dem gegenwärtigen Zustande der Menschheit unangemessen wäre und ist eben so wohl in den Charakteren derjenigen, welche für die größten Weltweifen unter den Heiden gehal ten «Orden, als unter denen, die man mit Recht als heilige und verehrte Manner unter den Christen achtet, sichtbar. Wenn wir die Heiterkeit aus dem dreifa chen Gesichtspunkt«, in Beziehung auf uns selbst, auf diejenigen, mit welche» (»7)