Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 12.02.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194002129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-02
- Tag1940-02-12
- Monat1940-02
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.02.1940
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Neueste Nachrichten ttt<" 3ust«Nung In, Sau« a. «">"^«1»! d„ IspaNig« mm-Zelte Im -In- ^ezUttvP kl . „EcßlichTrägkrlostn monatlich GHHßU HßtzHck^ LGH ckS -« N Z e 1 g tz N p r e 1 s S . , , , j, „ . polltciuz 2.-KM. tcmschi. ;i,s Rps. pogzkbüHen) hierzu ZSKpI. Seftiltgeld. G V « prwate FamNnnaiizcigen y Kot. di« 7» mm breite MM>3«,I« IM TeilitlI Anuidandlcndung: Inland 78 lüpf., Ausland 2.- wöchentlich. — Uns t.W KM. Kachlaß nach Malslaffil l odei Menzengaffel v Lrielgebühr tü, Ziffer- aiazilprei« - außerhalb Sroß-DrcSdenS t!i SI»I., in Groß-Vresden -^pl- an,eigen K> Kol. aueschließlich Porto Zu, Zeil i,1 Anjeig-norei-lille K, 0 gültig. Verlag und Schrifileilung: Dresden A. Zerdinandstraße 4 «/Postanschrift: Dresden A1, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27S8I « Telegramme: Aeueste Dresden * Postscheck: Dresden 206« Aichteerlangle Einsendungen an die Schristleitung ohne Rückporto werden weder zurückgesanbl noch ausbewahrt. - Im Falle höherer Gewalt oder Betriebsstörung haben unsre Bezieher leinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Montag, 42. Februar 1940 Ak. 36 48. Jahrgang Äscher Mssenpwlest gegen MenWvlratie F.n großer Teil des irischen »olles m diesem Kriege nicht neutral« - Glückwunsch des Führers zum 2600. Reichsgründungstag Lapans Volkskundgebllngen in Belfast und Dublin „Wir wünschen, den Feind geschlagen zu sehen" Brandstifter im Westen Bon unserem Korrespondenten 'c»' Nom, im Februar 1010 Tie Meldungen und Berichte, die ans allen Teilen tfuiopas in stt v m znsainmenlansen, ergeben solgende» ig^iamibild nun, heutigen Stand der 'Bestrebungen der -Zcßmachte, die neutralen V ii nder in den Krieg lmiciiizuzichen: .lii ir bat sich daS amtliche Kvmmnnigm'- über den leizibin in Paris abgehaltenen Kricgsra» der West- m.uine bcmiiht, ubllige Nebercinsiimmnng unter den Verbündeten vorzutänschen. Ganz vssensichtlich sind üil, aber London und Paris über die Frage, ob sie Finnland nnnmebr unterstützcu woben und wie, niilil ganz einig. Im Gegensatz zu einer sühlbaren cng- liiöieii .'.nrückhaltnng provozieren die Franzosen !)t u ß- lnnd geradezu. Die polizeiliche Durchsuchung der rus sischen Handelsvertretung in Paris und die Heimkehr des iraiizösischen'Vvtschasters'Naggiar, der, wie man am -Tii.ii d'Orsay sagt, „ernstlich amtsmüde" ist, aus MoS- l.m. liegen in dieser Ülichlnng. Ossensichtlich haben rerschicdene Pariser Bliiltcr Anspielungen ans diese ana l o - s r a n z ö s i s ch e n Pt e i n n n g o v e r s ch je de niieit en verösfentlichen ivollen und sind von der .'en'nr daran gehindert worden. So erklären sich die italienischen 'Beobachter die Tatsache, daß nach dem grieg rat einmal die Leitartikel in verschiedenen Pa riser Zeitungen vollkommen gestrichen worden sind und nur Säue wie „Man darf nicht allzuviel von der cng- hichen Freundschaft fordern« l„Action sraiitzaisc"), von der Zcnmr dnrchgelassen ivorden sind Es ist folgerichtig, daß die englische Negierung nun «inen Harken Druck besonders ans Schweden auSiibt, nm diele» Land zu energischer Unterstützung Finnlands n, rcianlassen. Schivcdcn soll also den englischen Fcst! a >kd » d c g c n gegen Rußland abgebcn. Ta aber die skandinavischen Negierungen dieses Ziel durckNihaiicn, weigern sie sich trog oller Smnpalhie Nir Finnland, sich ans einen .Krieg mit Rußland cinzulassen. Tie italienischen Korrespondenten an» den skandina vischen Ländern berichten in kleinen Einzclzügen über das Mißtrauen der nordischen Länder gegen England. Tem „Pvpolo d'Italia" wird an» Stockholm berichtet: edier der drei skandinavischen Könige sei neulich nach seiner Ansicht über den russisch sinnischen .Konflikt be tragt worden. Daraus habe der .König die Namen von noanzig Ländern au! ein Blatt Papier geschrieben. Tann habe er neunzehn 'Namen dnrchgcstrichcn und ans den Kops des Blaltc» geschrieben: „Wem in der finnische Krieg nützlich?" D'r übrig gebliebene Name war England! Dem Korrespon denten der „Slampa" in Oslo hat ein norwegischer Kaufmann seine Ansicht mit folgenden Aorten dar- gelegi: „England sollte es endlich bleiben lassen, nn» in dieien.Krieg zn ziehen. Da» ist einer der Gründe für unsere Zurückhaltung im russisch sinnischen Kvnslikt. Aenn wir uns an dem Krieg beteiligten, würden wir mir E ii g land nützen. Und was haben wir dann ?" Tie politischen Kreise Noms können in ihrer Ab neigung gegen die englische Kriegshetze durch solche Berichte nur bestärkt werden. Der italienischen Abscheu gegen die britischen Methoden hat Mussolinis „Popolo d.Ua'm" in einem Artikel Ausdruck gegeben, in dem es beißt, London habe heute wieder „die abgespielte und dumme Platte von ll>ll" aufgelegt. Damal» hätte B elgien den 'Borwand für den englischen KricgSein- triti abgegeben, diesmal Pole n. Auch damal» hätte England erklärt, es verfolge leine materiellen Ziele, und genau wie heute hätte es versichert, es kämpsc nur stir die Freiheit der kleinen Völker. Der Unterschied sei nur, daß damals die meisten solche Lügen geglaubt batten, heute niemand mehr. Al» König Georg V. während de» Weltlriege» die flandrischen Schlacht felder besucht habe, habe er ausgernsen: „Welche Tragödie! Hoffen wir, daß unser Land mit reinen Landen daran» hcrvorgcht." 'Bissig bemerkt der „Popolo d Italia" dazu, England hältc sich dann aber doch die Hände mit gewissen kolonialen Bente- stncken beschmutzt. Heute müßte es sich, um „rein und ianber" an» dem Kriege hervvrzugchen, die Hände im Blute anderer Völker waschen. Während die englische Politik also nach römischer Aufsagung weiterhin Kriegsgefahren für die i l a n d i n a v i s ch e n Länder in sich birgt, sind ihre Vorstöße in den Südostcn' zunächst an dem von Rom unterstützten Friedenswillen der Balkan- ßaatcn gescheitert. Mit Inlcrcssc und Genugtuung verfolgt man daher von Rom ans die weitere Entwick lung der 'Beziehungen zwischen den Valkanstaalcn. Die Minisierreiscn zwischen den verschiedenen südoslcnro- »äischen Hauptstädten werden in Rom als erfreuliche Symptome für eine zunehmende Entspannung bewertet. So die Reise des bulgarischen Handelsministers nach Belgrad, der Gegenbesuch, den der sngoslawische Han- dels'ninlstcr in Sofia abstattcn wird, und die Besuche, die der iugoslawischc Ministerpräsident in Athen und Ankara machen wird. Die ausgewiesenen Deutsch-Ostafrikaner in Berchtesgaden X Berchtesgaden, 12. Februar Tie ln Deutsch Ostasrika ausäissgen 102 deutschen Volksgenossen, die von den Engländern des Landes verwiesen wurden nnd am Freitag mit dem italienischen Dampfer „Urania" in Triest angekommen waren, trafen in der Nacht zum Montaa in zwei Sonderzügen in Berchtesgaden ein. Am Bahnhof bereitgcstelltc Omnibusse brachten die Heimkehrer nach kurzer herz licher Begrüßung znm N ü«k w a n d e r e r h e i m der AuSlandorganisatlon der NSDAP. X Amsterdam, IS. Februar Iu Belfast, der Hauptstadt dcö von den irischen Stamnieabriider» abgetreuutcu Nordirland, und auch in der irischen Hascnstadt Dublin veranstaltete die von den Engländern verfemte Irische Republikanische Armee am Sonntagabend große Kundgebungen, in denen Zehntauscnde gegen die Hinrichtung der beiden irischen Freiheitskämpfer aus das schärfste protestierten. In den Straßen Dublins haben etwa in nun Pf en scheu demonstriert, so daß zwei Stunden lang fast der gesamte Verkehr in der Stadt znm Erliegen kam. In Belfast hatte die Negierung von Nordirland die Demonstralion der Irischen Republikanischen Armee ans Grund besonderer Vollmachten der britischen Regierung verboten. Dennoch mußte britische Polizei sogar Panzcrautoö cinscßen, nm einige Tausend Demonstranten auseinander zu treiben. Schließlich umdrängien Hunderte von Demon stranten die Panzerwagen und warfen mit Steinen nach der Polizei. Ungefähr Llhnal mußte die Polizei inner halb kürzester Zeit vom G u in iniknüppcl Gebrauch machen, wobei verschiedene Personen verwundet wurden. In Belfast versuchte die britische Polizei vergeblich, tie Tausende, die für die Freiheit Irlands demonstrierten, auscinanderzulreiben und nahm schließlich dreizehn Verhaftungen vor. In Dublin hielt der Leiter der alten IRA., 2. Donell, eine Rede, in der er erklärte, daß die Namen der beiden Hingerichteten in die Liste der irischen Märtnrcr Obergrgangen seien. Ein großer Teil dcS irischen Volkes sei im gegenwärtigen Krieg nicht neutral. „Wir sind uns vollkommen klar darüber", so erklärte Donell wörtlich, „was wir als Folge dieses Krieges wünschen. Wir wünschen, den Feind geschlagen zu sehen, der unser Volk 700 Jahre unterdrückt hat und seht dies Blutbad der lebten Woche l'iiizngcsiigt hat. Im gegen wärtigen Augenblick nnd wir nicht in der Lage, unter Anwendung von Gewalt unser Land von England loS- zurcißen: aber wir können unsere Anstrengungen sorl- scbcn, um zu zeigen, daß wir nur auf eine Ge legenheit warten, um England zu zwingen, militärisch und wirtschaftlich von hier a bz «ziehen." polizetstaüon in Nordlrlanb ausgehoben X New York, 12. Februar Wie amerikanische Blätter aus Belfast berichten, haben Angehörige der Irischen Republikanische« Armee am Sonnabendabend eine Aktion gegen das englische MUitärdepot in Ballykinlar in der Grafschaft Down dnrchgcsührt. Die irischen Freiheitskämpfer überwältigten die Wachen, drangen in das Gebäude ein und verschwanden unter Mitnahme von 200 Ge wehren nnd zahlreicher Munition. Klagegesang über Indien Telegramm unseres Korrespondenten 8k. Amsterdam, 12. Februar Einen Klagcgcsang über Indien stimmt der Staatssekretär für Indien, Lord Zetland, in einem Interview mit der „Snndan Times" an. Zu dem Abbruch der Besprechungen zwischen Gandhi nnd dem Vizckönig sagt Lord Zctland, der Grund für das Scheitern der Verhandlungen sei, daß die Kongreß partei an ihren ursprünglichen Forderungen scslgchaltcn habe. Zctland gibt zn, daß sich die englische Regierung völlig verrechnet hat. Er habe gehofft, so erklärt er, daß die Kongreßpartci mehr Verständnis für die Schwierig keiten haben würde, die einer Annahme der For derungen durch die englische Negierung im Wege ständen. Solange die Kongreßpartci aus ihrem gegen wärtigen Standpunkt beharre, müßten sich die Aus sichten aus eine Verständigung vermindern. Tic Erklärungen Lord ZetlandS enthüllen deutlich die schweren Sorgen, die in London durch den ergebnis losen Verlaus der Verhandlungen zwischen Gandhi nnd dem Vizckönig ausgelöst worden sind Englischen Meldungen zufolge hat sich der Aufruhr i m Norden des Landes, der Gegenstand immer ernste rer Sorgen der britischen Behörden ist, weiter aus- gebreitet. Wieder 31000 Tonnen vernichtet * Amsterdam, 12. Februar Die Vcrlnstbilanz des Wochenendes ergibt die Vcr- nlchtung von rund :>1 00» BRT. Wiederum haben neu trale Mächte empfindliche Verluste erlitten, die noch immer nicht begreifen wollen, daß der britische „Schuß" wertlos ist und daß, wer aus England fährt, die Him- mclsahrt riskiert. Zwei englische Frachtdampscr, der „Koraton" l700N BRT.) und der „E oincdia n" läOON BRT.) sind an der kanadischen Küste znsammengcstoßcn. Ter „Eomcdian" erhielt ein Leck. Die Besatzung mußte in die RcUnngSbvte gehen. Die holländische Schil'sahrlS- zcitschrist „Schccpvaart" meldet, daß der britische Dampser „E o n s u e l o" 11017 BRT.) in der Nähe des Hnmber ans eine Sandbank gelanscn sei. Wie die gleiche Zcilung melde!, ist das griechische Schiss „K eraini a i" l'>08ä VNTI gesunken. Nach einer „Telcgraas"-Mcldnng auö London ist das dänische Motorschiff „B a r a d r a n g a r" in der 'Nähe von Frascrbnrgli an der schottischen Küste in Brand geraten und ans Grund gelaufen. Weiter be richtet der Amsterdamer „Tclegraas" ans London, daß der norwegische Tanker „G a l l i a" loooo BRT.) in der Nacht znm Sonntag in der Nähe der DownS — den englischen Kontrollhäscn — aus eine Mine gelaufen sei. Die Schisfswand weise ein Loch von drei Meter Durch messer ans. Tas Schiff treibe noch aus der Wasserober fläche. Die Stockholmer SccamtSvcrhandlung im Falle dcS schwedischen SchincS „P a j a l a", das vor einiger Zeit vor Kirkwall versenkt wurde, Hal einwandfrei ergeben, daß das schwedische Schiss sich im Augenblick der Ver senkung in Begleitung eines englischen Londoner Heuchelei enthüllt Italien prangert englische Hegemoniepläne an Telegramm unseres Korrespondenten Nom, 12. Februar Die Veröffentlichung dcö Brieses des in Peking lebenden englischen Diplomaten durch die deutsche Presse hat in Italien großes Aussehen erregt, denn unverhüll- ter und zynischer konnten die wahren Kriegs- ziele England» nach römischer Auffassung gar nicht ausgesprochen werden. Der Brief ist, wie man in Nom betont, ein schlagender Beweis für die Heuchelei der britischen Politik, die ihre Hcgcmonicbcstrcbungen unter den Humani tären Phrasen von „Völkcrsreihcit", „Unabhängigkeit der kleinen Nationen" usw. zn verbergen sucht. Die Be richte der tkalicnischcn Korrespondenten in Berlin unterstreichen die Entrüstung, die die Veröffentlichung des Brieses im deutschen Volk hervorgernscn hat, und die „Gazzctta del Popolo" bemerkt dazu: „Die Ver öffentlichung deS Briefes ist sehr bedeutungsvoll, weil sie die wahre englische Denkweise enthüllt und dem deutschen Volk noch einmal vor Augen hält, Kriegsschiffes befand und von ihm dirigiert wurde. Da» U-Boot sei nnmittelbar von dem eng lischen Kriegsschiff mit Gc'chühfener und später mit Lenkbombcn angegriffen worden. Bon einer „war- nttngslvicn" Versenkung kann also keine Ole de sein, denn niemand wird erwarten wollen, daß deutsche U- Booic als Zielscheibe für britische Kriegsschiffe umher fahren, wenn sie mit dem 'Recht des Kriegführenden neutrale Schisse daran hindern, England zu versorgen. Tic amerikanische Funkstation Mac Kay sing Not signale des holländischen Frachldampfers „Burger, duck" M.">3 BRT.) auf. Danach ist der Dampfer in folge eines Zusammenstoßes 60 Meilen südlich von Bishov Rock iScillninleln) gesunken. Einzelheiten wur den nicht angegeben. Britisches Vorpostenboot versenkt X Berlin, 12. Februar Daö Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Keine besonderen Ereignisse. Daö Oberkommando der Wehrmacht gab gestern bekannt: An der Wcstsrout verlies der Tag ruhig. Die deutsche Lnstwasse scßte troß Schlcchtwctterö ihre Ausklärungstätigkeit gegen Großbritannien fort. Ein britisches Borpostenboot wurde versenkt. Alle Flug zeuge kehrten unversehrt zurück. Wie durch Soudcrmcldnng bereits bekauntgegcben, hat ein von Fernsahrt zuriickgekehrteo deutsche» U-Boot die Versenkung von «8 000 BRT., zum Teil wiederum ans Geleitziigcn, als Gesamtergebnis seiner Tätigkeit gemeldet. was es im Falle einer Niederlage von seinen Gegnern zn erwarten hätte." In Italien sind sich Regierung, Presse und Dcsscntlichkcit nach den Ersahrnngen, die daS Land 20 Jahre lang mit den plutokratischen Weltmächten hat machen müssen, vvllkvnzmen über die wirklichen Ziele Englands und Frankreichs einig, und die Zeitungen werden nicht müde, dfc englischen Wcllherrschastö- bestrcbnngcn anznprangcrn. Der „Evrrierc della Sera" seht sich mit einem in der englischen Zeitschrift „Econo mist" erschienenen Artikel über die anglo-sranzösilchcn Kriegöziele auseinander, in dem cs heißt, Deutschland müßte vernichtet werden und England und Frankreich müßten eine dauernde Militärhcrrschast über daö deutsche Volk errichten. Das Blatt bemerkt dazu: „Frankreich und England denken allo gar nicht daran, irgendein Land zu befreien oder zu schützen, sondern sie wollen nur ihre Hcae m vnic verwirklichen. Die anderen Völker werden diese Hegemonie auf allen LebcnSgebiclen zn spüren bekommen. Eine wahrhaft erfreuliche Aussicht!" * Der Oberste B e r t c i d i g n n g ö a n ö s ch u ß hat am Sonnabend in einer dreistündigen Sitzung seine Arbeiten fortgesetzt und sich dann ^us Montag vertagt. Hafter und Heuchler Die Suche der Kriegsverbrecher nach neuem Kano- neusuticr, der A nschl a g d e r W e si m äch > caui die Neutralen, verstärkt sich mehr und mehr, je härter die Schlüge der deutschen Flugzeuge und U-Boote die weiland seebeherrslhcnde Insel treuen. Ter inner dem Namen „Augur" auch in belgischen Blättern schrei bende Kriegshetzer Pvljakoss hat in einem Artikel in der Antwerpener Zeitung „Metropole" Visen die Hvssnnug Englands aus ein Schlachtfeld Skandinavien dargctan. Es versieht sich von selbst für englische Strategie, daß ans solchen Schlachtseldern zunächst andere siir England kämpsen sollen, und so fordert denn auch dieser Augur Schiveden aus, endlich cmzui'chen, daß eS Finnland aktiv nnlernü. n und seine Neutrali tät ansgebcn müsse. Schweden als Degen Englands in Nordcuropa — das ist sür diese Kriegs b r and- n i s I e r ein heiß ersehntes Ziel, um dessenuvillen man sich auch die größten Lügen über angebliche deutsche Murmansk-Pläne leistet, und cs sind nicht nur die Pvljaloüs, die die 'Neutralen zum Selbstmord stir Albion aunordern, auch der englische Lustiahrlininister Wood Hai in einer Wochenendredc, frei nnd geireu nach Ehurchill, die Neutralen ausgciordcrt, siir Eng lands Macht und Herrschasl zu streiten. Tas heißt, man sagt dies natürlich nicht ko offen. Man beliebt die bekannten moralischen Phrasen und Lügen, und der französische Kriegsmar.ncustnistcr Eampinchi, durch die deutschen Verössenilichnngcn zum französischen Gelbbuih als einer der stärksten Kriegshetzer an der Seine gebraudmgrkt. bat in einer Rundsnnkansprache, die auch ein Aki dieser Kricgs- answcilttugskampagne war, versichert, daß der Weiten nur für den Wohlstand der kleinen Völker kämpfe. Leider — leider sür Herrn Eampincl i waren aber feine eigenen Landsleute so unvorsichtig, Ehr assen dar- zutun, wofür Frankreich wirklich kämpft: für fran zösische Macht am Rhein, sran ostiche Vasallen an der Weichsel und die Zerstückelung Deutschland -, und wofür England diesen Krieg führt, hat der Vriek de» b r i I i s ch e n T i p l o m a t e n a u » P eking, den wir veröffentlichten, höchst unverhohlen und über,engend ansgczeigt: für das Verschwinden Deutschlands aus der Reihe der großen Nationen. Für die absolute Hege monie Londons in der Welt. Wenn dieser 'Vertreter Ebamberlains in Peking mit einem neutralen Tiplomcuenkollegen rede!, wird er sicherlich auch nur vom Sönitz der kleinen 'Völker durch England sprechen. 'Wenn er aber im stillen .Kämmerlein einen Brief schreibt, der seiner Neberzeugnng nach nicht an die Augen der Seiientlichkeit kommt, dann lauten seine Worte ganz anders. Tann stehl da der eindeutige Satz zn leien, daß neben England sür T ent! ch- land kein Platz in der Welt sei und daß Eng land in diesem Kriege für Deutschlands Vernichtung streite. Vom Schutz der kleinen 'Völker ist hier keine Rede, mit einer Handbewegung vielmehr wird die Polenplirale der offiziellen Phraseologie abgetan — „unter uns" alles Unsinn — und in Essenheil das wirk liche Programm der Erledigung Deutschlands prokla miert: „I n diese m Kriege m n ß das d e n t s ch c Volk gco plerd werde n." Und zwar „znm Wohle der ganzen Menschheit". Das nun ist mehr als eine Phrase. Tas ist ein ansschlnßreichcs Symptom einer zum Eliarakterzug gewordenen Heuchelei. Tiefer britische Tiplomal, der durchaus einer von vielen und ein sehr lvvjschcr Engländer ist. sübll an scheinend aar »ichl die Groteske, sein Ziel der Ver nichtung Deutschlands als dem Wohle der Menschheit förderlich zu erklären, wahrend er selbst unmißverständ lich darlegt, daß Deutschland verschwind.'» nn'lse. weil eS Englands Hege m onsc über die W e l l b - drolie. Das ist die Gleichsetzung der britischen Gewalt mit dem Wohle der Menschbeil. Das ist ein kla'wches Zeugnis der snrchlbaren Scheinlieiligkeil, die sich in brilischeS Denken und Fühlen cingesrenen bal, scildem Eromwell leine Greucllaten gegen die Irländer als Siege für Gott pries. 'N o ch i n i 0 re m h e m in » n g s- loscn Haß sind sie Heuchler, diese Z w i na he r r c u der Völker an d e r Tbc in f e. Das ist das schlimmste an ihnen, Brutalität mit moralischem Vorzeichen— das ist die übelste 'Vergiftung, die cs in der Politik gibt. daS ist eine 2 n m psat m o l p h ä r e, und das ist die Atmosphäre, in der Englands Weltöikiatur lebt. ES ist daS Regime einer Scheinheiligkeit, die mit frommen Worten ans den Livven Iren und Inder verhungern, die unter der Begleitung von Bibel sprüchen 2l> 0 0 B u r e n f r a n e n und -linder in den britilchcn Todeslagern sterben ließ. Die flä mische Zeitung „Slandaard" hat in einem Artikel, der ein Dokument englischer Schande geworden ist, die grauenvollen Zustände in den .Konzentrationslagern dcö Vnrcnkricge» geschildert nnd sie ist dabei zn dem unwiderlegbaren Schluß gekommen, daß die Buren im offenen Kamps nur :!WO Tote gehabt haben, aber in diesen Lagern, in denen Schweine die Leichen von klei nen Kindern fraßen, in denen von ">000 Menschen täg lich 80 starben, insgesamt 32 000 Männer, Frauen und Kinder gestorben sind. Daß England „zum Wohle der Menschheit" seinen Krieg gegen Greise, Frauen nnd Kinder geführt hat. Es hat „znm Wohle der Mensch heil" im Weltkrieg den Hungertod für deutsche Frauen und Kinder proklamiert. Es hat auch setzt wieder Hunger und Elend über Deutschland brin gen ivol'en. nnd eine Haßorgic geradezu tobt sich in den Zuschriften englischer Leser an ihre Zeitschriften ans. Da wird in Briesen an die Zeitschrift „Eavalcod « gefordert, daß man deutsche Gefangene ank alte Schisst' setze nnd aufö Meer schicke nnd daß man sich nach dem Grundsatz richten solle, daß der einzige gute Hunne ein toter Hunne sei. WaS denn nichts anderes als eine neue Vgriat'on d-'S alten ena'ischen Spruches acgen Indianer und Australier ist, daß der einzige gute Rote
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite