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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 30.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192609307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19260930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260930
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-30
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Tel.-Ave.: EwyMtpeen« MMevntz mit Loschwiher ««Zeiger °-— LL Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte. erichei,i täglich mit Ven Äettagen- Ami. Fremden, und Kurllst«, Leden im Siw, «grar-Dar^, Rabio-Zeltua-, «nze^gen werden die »gHattea« Petit-Zeile mit 20 So Museitunden. Au« alter und neuer Zett, Moden-Zettung, Schnittmusterbogen. Ver Sezugsprei« beträgt frei In« Hau« s mit SO Goldpfenntgen. Änzetaan u. Reklame« mtt Platz, monatl.Mt.1.90, durch diepost ohne 3ust.stgebahr m-naN M.r...M Aäste höh.Sewals,^ l^daftio« UNd Skveöittan . Aufschlag berechnet. Schluß de §'tun?ÄÄah^d.Äe^e7de^^ck" ÜVUtlpIHek Elf 4 ! Dieses Vlatt enthStt die amtlichen Vekanntmachungen de» Rate» zu Dresden für die Stadtteile Glasewitz, Loschwitz, Weiher Hirsch» Bühlau, Nochwitz und Laubegast Pl- und M. Verwaltungsbegirk) der Gemeinden Wach witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schvnfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Verlag. Eltzgau-Vuchdruckerei und Verlageansta« Hermann »eyer » L-^ VreedewMasewttz. Verantverttich f» Lekalee «arl Drache, Ur tza» Urig« Inhalt Sage» »eraer, beide t« Vreede«. »ldpfmntaen bernbnet, ReNamen die 4 gespaltene Zeil« Vorschriften und schwteriqen Satzarten werden mtt er Anzeigenannahme verm. rr Ühr Für da« Erscheinen Tagen oder Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wirb sertton«beträae sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. Lei späterer Zahlung wirb der am Tage der Zahlung gültige Zeilenprei« in Anre nung gebracht. Rabattanspruch erlischt: b.verspät. Zahlung, Mage ob. Kontur« d. Auftraggeber«. 192V Lionnerstag, oen SO. September Ar. 22S pariser Gegenzug gegen Thoiry Verhaftung des Germersheimer Mörders — Eine neue Bluttat in Trier — Bemerkenswerte Oiplomatenbegegnung: Mussolini und Chamberlain konferieren heut« — Sozialdemokratische Neigung zum Eintritt in di« R«ichsr«gierung? Oer Berliner Zuwelenräuber festgenommen; «in Teil -er Beut« wi«d«rg«funden Stresemanns Hoffnung Für die Fortführung der jetzigen deut schen Außenpolitik mit dem Ziel einer baldigen Befreiung des Rheinlandes un- des Saargebietes wird sich der gesamte Par teitag der Deutschen Volkspartei einmütig aussprechen. Dr. Stresemann begrüßt es besonders, daß die Großindustriellen der westlichen Industriegebiete den Plänen -er ReichMegterung, soweit sie wirtschaft licher Art stpo. ihre Zustimmung nicht ver sagen. Bisher lag die Gefahr immer nahe, -SV die Fortführung der Außenpolitik durch eigenmächtige Pläne bestimmter Wirtschaftsgruppen gefährdet würde. Nach dem sich jetzt die wirtschaftlichen Ziele der Industrie und der Regierung fast vollstän dig decken, ist jedes Mißverständnis besei tigt. Nach den Ausführungen Hergts über das Verhältnis der Deutschnationalen zu den jetzt gegebenen anßenpolttischen Ver hältnissen ist beinahe zu hoffen, -<ch dem Kabinett Marx-Stresemann der Vorzug zuteil wird, im Parlament ebenfalls eine fastt einmütige Auffassung herbeizu- fiMen. Ot« Sozialdemokrat« b«fi»nen sich " (Eigener Informationsdienst.) Die veränderte Taktik der Deutschnatio- tralen hat, wie wir aus parlamentarischen Kreisen büre«, die Sozialdemokraten ver anlaßt, sich erneut mit den Koalitionsver- hältniffeu itn Reiche zu beschäftigen. Aus einem Artikel -es Abgeordneten Hilfer ding geht ebenfalls hervor, daß die Sozial demokraten lüit dem Eintritt der Deutsch nationalen rechnen, falls die Sozialdemo kraten nicht rechtzeitig de« Entschluß fas sen, sich an -er großen Koalition zu betei ligen. ES ergäbe sich sonst die Notwendig keit, außenpolitisch die Regierung -er bürgerliche« Parteien zu unterstützen, während man tnnerpolitisch im schärfsten Abwthrkampf zu ihr stehen müsse. ES scheint nun, als ob angesichts dieser Lage die Sozialdemokraten unter gewissen Bedingungen bereit wären, in die Regierung etnzutreten. > ' Sie verlange« Zugeständnisse Hinsicht, lich der republikanischen Staatsform sowie soziale» und kulturellen Gesetz- gebung. , Der Wahnsinn des polnischen Korrivors In der „Liberia, bemüht,sich Jacque» Bain- ville, -te Empfindungen Deutschlands über den polnischen Korridor zu schildern. Gr schreibt: „Man stelle sich vor, Frankreich hätte den Krieg verloren und Deutschland hätte de« Franzo- sen Bayonne gelaffen und die unteren Pyre näen durch einen svvnischen Korridor abge- trenut Wir würden an dem Tage, an dem Deutschland uns die Hand reichen wollte, zwei fellos sagen: Revidieren wir dies skandalöse Statut. Nun ist dies aber genau die Lage, in der sich Danzig und Königsberg befinden Um nützlich verbandeln zu können, mnß man sich drei Minuten lang In die Haut des anderen versetzet»." PoinrartS Werk Frankreich braucht die deutsche Finanzhilfe — angeblich — nicht Außerordentliches Aufsehen muß eine gestern vom Pariser Petit Parisien ver öffentlichte Meldung verursachen, in -er es heißt: „DaS Ki»a»zfa»ier«»aSw«k der Re» gier»»g hat schoit im LuSlau-e seine» überzeugenden Einfluß ansgeübt, und wir find anscheinend nicht weit von der Stunde entfernt, wo man »ns Kredite ««Kieker» wird. Angesichts einer solchen Situation verlieren die nach der Unterhaltung von Thoiry ins Auae gefaßten Hypothesen einer deutschen Finanzunterstützuua als Austa^ch E 8^en politische Kouzeffionen Aus diesen zweifellos beeinflußten Erklärungen des Petit Parisien geht her vor, daß Poincare beabsichtigt, eine etwaige Unterstützung -er deutschen Regierung bei -er Durchführung seiner Sanierungspoli tik nach Möglichkeit auszuschalten und seinen Finanzplan aus eigenen Mitteln des Landes durchzuführen. Dasselbe Blatt kündigt ferner an, daß Kammer und Senat schon in den nächsten Tagen zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen würden. Mussolinis Hetze gegen Deutschland Immer deutlicher zeigt sich das Be streben der Diplomatie Mussolinis, das Zustandekommen einer deutsch-französi schen Verständigung mit allen Mitteln zu verhindern. Die beiden Reden Poincar«s haben in Italien große Enttäuschung her vorgerufen, weil sie nicht scharf genug gegen Deutschland gehalten waren. Der „Sera" schreibt, Italien hätte von Poin- car« mehr erwartet. Seine beiden Reden seien die moralische Abdankung des fran zösischen Ministerpräsidenten. Der „Am brosio" bezeichnet die deutsche Kriegsschuld als die moralische Basis, der Friedensver träge, an der zu rütteln Italien niemals dulden würde. Die Tragödie von Germersheim Ueber die blutigen Vorfälle in Germers heim wird nunmehr aus französischer Quelle bei nnt, daß der Leutnant Rouzier sich nicht mehr auf freiem Fuß befindet,,sondern in das Militärgefängnis in Landau überführt worden ist. Don bayerischer Seite ist mit Rücksicht auf die blutigen Ereignisse in Ger mersheim die Abhaltung eines Balles, der von den französischen Be'atzungstruppen ge plant war, Einspruch erhoben worden: der Ball wurde daraufhin abgesagt. Weiter wurde der Garnison von Germers heim das Verlässen der Kaserne nach 9 Uhr abends verboten. Das französische Artillerie- regiment, das, bisher in Germersheim ein- quartiert war, soll nach Verdun abtrans portiert werden. Die Leiche des erschossenen Müller ist bis jetzt von den Franzosen noch nicht zur Beerdigung freigegeben worden. Die außerordentliche Erregung der Bevöl kerung von Germersheim hält an. Das Be- finden der schwerverletzten Fuhrmanns Josef Mathes ist unverändert. Hilferuf an -«« Völk«rbund Da? Bürgermeisteramt -er Stabt Ger mersheim hat a» den Völkerbund, a» die Reichsregierung und,a» die bayerisch« Die wittfchafttiche Mobilisierung Frankreichs In einem vom Journal officiell" ver öffentlichten Dekret wird bekanntgegeben, -aß Fabrikbesitzer, Kaufleute, Landwirte und Reeder, die . ihrer Ansicht nach in ihren Betrieben dem Lande nutzbringen Regiernng eine« Rotrnf gedrahtet, in dem in eindringliche» Worten auf die schwere Bedrängnis der Stadt dnrch die Besatzung hingewiesen und die sosortige Einsetzung eines ««parteiischen Schiedsgerichtes znr Nntersuchnng der kürzlichen Vorsalle sowie die schnellste EntsernnNg aller sremde« Truppe» a»S den Mauern der Stadt ge fordert wird. Ein Franzose als Mörder in Trier Bor einigen Tagen ereignete sich auf der BttSburyer. Straße eine schwere Bluttat. Bier Radfahrer waren in eine Spaziergängcrgruppe hineingefahrrn, und bet der» darauffolgenden Wortwechsel wurde einer brr Spaziergänger namenS Bolstein auS Trier von einem der Radfahrer kurzerhand niedergeschossen. Die Vernehmung der vier jungen Leute, die ge- stern ermittelt und vorgeführt wurden, ergab ickS Täter eine« Angehörige« »er frau-Sfische« Besatz»»-. der am gleichen Abend auf Beranlaffuyg der h'esigen Kriminalpolizei durch die französische Gendarmerie in Hast genommen wurde. Gr ha» bereits eingestanden, die Schaffe abgegeben Und die bei der Tat benutzte Waffe, et»^ Gelbstladeptstole, vor seiner Festnahme ver- borgen zu haben. -er« Dienste erweisen, als mit der Waffe in -er Hand, vom Militärdienst auf An trag befreit werden. Die gleiche Bestim- mung gilt auch für das von ihnen als notwendig erachtete Personal ihrer Be triebe. Nach -em Blatt ist dies die erste Vorbereitung -er sogenannten wirtschaft lichen Mobilisierung für den Kriegsfall. Oie Finanzierung -es Konsums Die Krise, unter der die deutsche Wirt schaft gegenwärtig leidet, ist, wie wir schon wiederholt dargelegt haben, weniger eine Produktions- als eine Adsatzkrise. Steige rung des Absatzes ist also das vielleicht ein zige Mittel, das diese Krise auf schnellstem Wege beenden könnte. Während sich die Höhe der Absatzes auf den Auslandsmärkte« nur durch die Preispolitik der Wirtschaft und die Wirtschaftspolitik des Staates be einflussen läßt, kann der Absatz im Inland auch — bei gleichbleibenden Preisen — durch die Stärkung der Kaufkraft gehoben wer den. Die Kaufkraft läßt sich allerdings nicht durch gewaltsame Mittel stärken, sondern sie ist eine Frage wachsenden Wohlstandes und der wirtschaftlichen Entwicklung, also eine Frage der Zeit. Inzwischen greift die Wirt- schäft zur Selbsthilfe: der Einzelhandel finanziert den Konsum, indem er dem Käu fer Ratenzahlung gestattet und dem Abzah lungsgeschäft zu einer ungeahnten Blüte verhilft. Denn während früher dem Abzah lungsgeschäft ein nicht immer unberechtigter zweifelhafter Beigeschmack anhaftele, gibt es heute kaum einen Geschäftszweig und kaum ein Geschäft mehr, das nicht grundsätzlich seinen Kunden Kredite gewährt. Schon hat sich das organisatorische Talent der Deutschen dieser Art Konsumfinanzie- rung bemächtigt: In Königsberg wurde kürzlich eine Finanzierungsgefellschaft gegrün det, der sowohl Einzelhändler wie Konsu menten angeschlofsen sind. Die Gesellschaft gibt an ihre Kunden Gutscheine aus, die in zwölf Monatsraten bei kleinem Zinsfuß abgezahlt werden können. Diese Gutscheine kann der Konsument bei den angeschlossenen Einzelhändlern wie Bargeld in Zahlung geben. Die Finanzierungsgeselllchaft hastet selbstverständlich den Einzelhändlern für die Einlösung der Gutscheine, während sie selbst wiederum sich be» Versicherungsgesellschaften gegen entstehende Verluste deckt. .Wir haben das Königsberger Beispiel er wähnt. weil es ohne Zweifel Nachfolger fin den wird, und weil die organisierte Konfum- finanzierung in Kürze eine Wirtschafts- erscheinung sein wird,, an der "die Kritik nicht vorübergehen darf. Denn so große Vorteile sie im Augenbltck dem Einzel handel und der Konsumentenschaft bringen mag, so darf inan doch nicht die eminent« Gefahr verkennen, die eine Ueberspan- nung der Konsumfmanzierung für die Wirtschaft sein kann. Das Beispiel der Vereinigten Staaten, in denen der Konsum auf Abzahlung eine für europäische Verhältnisse unfaßbare Höhtz erreicht hat, darf in diesem Falle wie in vielen anderen Fällen für die deutsche Wirt schaft nicht maßgebend sein. Die Gründe für die Ausdehnung des Abzahlungsgeschäf tes sind zwar hier wie dort die Abratzschwie- rigkerten. Das amerikanische Kapital aber finanziert den Konsum deswegen, well er keine anderen Anlagemöalichkerten mehr hock, weil der amerikanische Binnenmarkt so über- sättigt ist, daß der Handel sei»« Warm gar nicht anders mehr an dm Käufer heran- bringen und nur dadurch einen Anreiz -um
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