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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.06.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150610021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915061002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150610
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915061002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-10
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SS. Jahrgang V«,»>»-Getühr »e» bet ttgllch zwei- »nali-er Zu«r,,ung tan Sonn. u. »lonl-gen mir rinmayr.uoM.. durch >u,»trlt>e Annahme stellen bl» »LS M. vet einmaliger Zu stellung durch dt, Post IMtohne Bestellgeld). Builand: Oester- retch-Ungarn ».«»jtr., Lchweii 6,0» Frl,., Italien 7 >7 Lire. — Slechdru» nur mit baulllch«: Quelle». ««»ab» <-Dre»dner »achr.»)MliUIt,.-Un. berlangt« SchrissttüS« »ttd.ntchtausbewahrt. Dies«« WM «ird den Lesern von Drroden und Umgrbung am Lag« vorher bereit» al» ^ dt« tn ein« Sesamtuü»»»»«' öchatte». Donnerstag, IS. Juni ISIS. Telegramm-Adresse: Nackrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch äc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rNarienstrafte 58M Sainmelnuinnier für sämtliche Lelephonanschlüsse: 25 241. Nachtanschluh: 2»»11. Luzei-err-Vreisr «nnahme »on Nnitt»- tiaungen bi» nachm. S Uhr. Sonntag» nui Wartenftraste »S oon II bi» >/-l Ubr. Die etnlpaltige Zeile <etw» « Silben) iS Ps.. die lig« Zeile aui - 70 Ps.. die . i. Reklame»«!« t.b« M.. Samtlken- Nachrichten au» Dr«». den die einspalt. Zeile 2» Ps. — In Num- mein nach Sonn, und Feiertagen ergib«« Prei»lige. — Aurwir- tigeAuskrige nur gegen Voroutbezohlung. — 2«de«Beleghlalli0Vl> Rücktritt des amerikanischen Staatssekretärs Man. zur Fräse rluer neue« russische« Lsirnsive. — Ser Vormarsch aus Lemberg. — Sehr günstige Kriegslage im Weste» und Sften. — Siaaislau in unserem Besitze. — Rege Tätigkeit unserer Unierseetzoote. — Ne kindlichen Verluste aus Sallitzoll. Ser amtliche deutsche Kriegsbericht. lAmtlichj Grobes Hauptquartier, 9. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. S« Ofthange der LorettohShe zum Angriff au- setzerrde feindliche Kräfte wurde« gestern nachmittag durch unser Feuer vertrieben. Am Südosthauge derselben Höhe scheiterte ei« feindlicher Angriff. Die letzten Häuser, gruppe« des schon seit de« 9. Mai znm groben Teil im Besitze der Franzosen befindlichen Dorfes Neuville wurdcu hente «ach, dem Feinde überlassen. Südlich von Nenville schlugen wir wiederholte Angriffe unter schweren Berlustcn für die Franzosen ab. I« Gegend südöstlich von Hcbuternc ist der Kampi «ach eine« in den Morgenstunde» mißglückten Angriffe der Franzoseu wieder im Gange. Im Priestermaldc wnrde ei« feindlicher Angriff blutig zurückgewieseu; nur um eine kleine Stelle nuferes vordersten Grabens wird «och gekämpft. vestlicher Kriegsschauplatz. Auf dem östlichen Windau-Ufer wnrde Kubyl;, nord östlich Snrschany, genommen. Von Sttdwestcn her nähern sich «nsere ««greifenden Truppen der Stadt Szawle. An der Dubissa wnrde der feindliche Nordflügel durch umfassenden Angriff in südöstlicher Richtung ge worfen. Unsere vordersten Linien erreichten die Straße Batqgola—Jlgize. -Südlich des Niemer» traten die Russe» nach hart näckige« Kämpfe« bei Dembowa. Ruda und KozliSzki den Rückzug anf Kowno an. 899 Gefangene und zwei Ma schinengewehre wurde« erbeutet. Bei der weitere« Ver folgung gewannen wir unter Sicherung gegen Kowno die Strabe Mariampol—Kowno. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Oeftlich Przemysl ist die Lage unverändert. Nordöstlich Zurawno brachten die Trnvpeu des Gc- «erals ». Linsinge« eine» russischen Gegenangriff zum Stehe«. Weiter südlich wird «m die Höhen westlich Halicz und westlich Jezupol noch gekämpft. Stanislau ist be reits in unserem Besitze. Vs wurden 4399 Ge fangene gemacht und 18 Maschinengewehre er beutet. lW. T. B.f Oberste Heeresleitung. Rücktritt Brtzan». Eine üderra'chende Meldung kommt aus Washington. Sie lautet: Washington, 9. Juni 1915. Reuter-Meldung. Staatssekretär Bryan hat demissioniert. sWTV.j Da auch nicht die leiseste Andeutung einer solchen Wen dung bisher laut geworden ist, vielmehr alle Anzeichen auf die u«geschwächte Festigkeit der Stellung Bryans hinmicscn, so ist man bis zur weiteren authentischen Aufklärung ledig lich auf Vermutungen über die Gründe angewiesen, die Herrn Brhan zu seinem Schritt veranlaßt haben könnte«. I« erster Linie erscheint cs wohl möglich, daß plötzlich auf- getauchtc Atcinnngsnerschicdenheitcn zwischen dem Präsi denten Wilson und Bryan über die der deutschen Regierung auf ihre letzte Note zu erteilende Antwort aungebrochen sind. Vielleicht hat Bryan in der „Lusitania"-Angelegei,heit durch die Ergebnisse der Untersuchung solche Einblicke in die Verwerflichkeit des englischen Verfahrens gewonnen, daß er trotz seiner durch und durch englischen Gesinnung au? Grund eines Restes vou Gewissenhaftigkeit sich nicht ent schließen kann, diese faule Sache noch weiter zu vertreten. Nimmt man dann weiter an, daß er der Haupturheber der in der bisherigen amerikanischen Haltung gegenüber Deutsch land zutage getretenen Schärfe gewesen ist, so würde cs nur natürlich sein, wenn er jetzt das notwendige Einlenkcu seinem Nachfolger überließe. In diesem Kalle wäre BryanS Rücktritt ein Beweis dafür, daß man in Washington in der antideutschen BrUSkierungs- polttik ein Haar gefunden hat und sich nun eines ge rn ätzigterenVor geh cnS zu befleißigen gedenkt. Aller dings bleibt abzuwartc», ob das Rücktrittsgesuch ernsthaft gemeint ist und nicht etwa bloß ein Druckmittel darstellen soll, um Bryans persönliche Anschauungen, die ganz vcr- anglisiert sind, der» Präsidenten Wilson anszuzwingen. Die amerikanische auswärtige Politik verliert an Nryan gar nichts, sondern mutz sich im Gegenteil beglück wünschen. wenn er endlich kaltgestellt wird. Hervorragende Amerikaner schätzen ihn geradezu als Eharlatau ein und erklären, daß er durch sein rednerisches Auftreten in Varietes, das er als Staatssekretär eine Zeitlang zur Verbesserung seines Einkommens betrieb, jedes persönliche Ansehen etngcbüßt habe. In einer in den letzten Wochen in einem Ncwyorker Blatte gezeichneten Charakterisierung des Mannes heißt cs u. a.: „Er ist ganz einfach ein Agi - tator, ein selbstgemachter Mann, noch dazu einer, der nie mals ein Buch liest, sondern seine Kenntnisse der politischen Probleme und ihrer Hilfsmittel ausschließlich aus den Zei tungen, Len Zeitschriften und dem vielfachen Verkehr mit Menschen gewinnt." Vielleicht läßt die Persönlichkeit seines bislang noch ganz in Dunkel gehüllten Nachfolgers eine zuverlässigere Schlußfolgerung, als sie jetzt möglich ist. auf die voraussichtlichen politischen Wirkungen dieses Minisicrwcchsels in Washington zu. Unsere Berliner Redaktion telegraphiert uns hierzu auf Grund eigener Information: Die Annahme liegt nahe, daß die Demission des amerikanischen Staatssekretärs Bryan mit der Note zur Erwiderung auf die deutsche Ant wort in der „L u s i t a n i <r" - A n g c l c g c n h e i i zu sammenhängt. DaS alsbaldige Eintreffen der ameri kanischen Note mar hier avisiert, als plötzlich die Nachricht kam, die Absenkung verzögere sich, weil Präsident Wilson erkrankt lei. Statt der Note ist nun die Mel dung vom Rücktritt Bryans eingctrofsen. Ob diese Mel dung für uns günstig auszulegcn ist oder nicht, läßt sich noch nicht sagen. Bryan ist stark england-freund lich, wie das schon seine verwandtschaftlichen Berhüitnissc mit sich bringen. Anderseits ist er aber auch ausgesprochener »Friedensfreund. Ob es sein Nachfolger sein wird, voraus gesetzt, daß er einen solchen erhält und die Sache sich nicht so abspielt, wie mit Salandra und Sonnino in Italien, und ob dieser Nachfolger eine andere Auffassung von den Pflichten eines neutralen Staates haben wird, muß ab gewartet werden. — Können die Rnffe» «och einmal die Offensive ergreifen? b. Die russischen Generalstabsberichte erzählen noch immer von der Offensive, welche die Russen hier und da ausgenommen haben. Der Fall der Festung Przemysl zeigt, welcher Art diese „Offensive" ist. Ja, cs fragt sich sogar, vo die Russen überhaupt noch einmal zur Offensive übergehen können:-' Durch den Fall von Przemysl ist die strategische Lage des russischen Heeres noch darum beträchtlich schwie riger geworden, weil jetzt die deutsch-österreichische Front, die durch den Widerstand von Przemysl in zwei Teile ge spalten war, wieder vollkommen geschlossen ist. Das Vorrttcken gegen Osten auf Lemberg zu ist die nächste Unternehmung, die bereits aus dem linken deutsch- östervcichischcn Flügel bei Radymno wie aus unseren rechten Flügel bei Stryj die erfolgreiche Vorarbeit gesunden har. Die russische Offensivkrast — ja sogar die russische Wider standskraft scheint erlahmt. Großfürst Nikolai Nikolajc- mitfch hat auf diesem Teil-Kriegsschauplatz alles znsammcn- geholt, was ihm an Kräften noch verfügbar mar. Wenn er nicht mehr Leute hcrangeschasft hat, so muß man — bei der ungeheuren Bedeutung der russischen Stellung in Galizien — annehmen, daß Rußland nicht mehr Menschen aufzu weisen hat. Früher war das anders. Hunderttausendc, die ver loren gingen, wurden spielend ersetzt, und wenn mau glaubte, daß das russische Heer bereits vernichtet war, traten neue Hunderttausende an. Stets wnrde das russische Heer geschlagen. Dann zog cs sich besiegt zurück und rückte wieder neu gestärkt zu neuer Offensive vor. Nun ist das Heer aber auschcinelld endgültig zusammengevrochcn. Die Millionen Verluste von Menschen hätte cs höchstwahrscheinlich noch er ertragen können als die ungeheuren und ständigen erlustc an Kriegsmaterial. Was das russische Heer bisher an Geschützen, Maschinen gewehren, Gewehren und Munition verloren hat, kann nur in jahrelanger emsiger Tätigkeit wieder ersetzt werden. Bei dem jammervollen Zustand der russischen Wasfenfabriken ist daran nicht zu denken, und auch Amerika kommt für einen solchen Riescnbeüarf gar nicht in Betracht, zumal auch Eng land und Frankreich Waffen von dort brauche». Es kommt dazu, daß das russische Heer i» jedem Monat zwanzigmal soviel verliert als zehn Fabriken Herstellen können. Das' Ende der Ausrüstung mußte darum einmal komme». Nun scheint es da zu sein. Tie Eichcnkcnlcn erzählten cs bereits, lind noch mehr wird es durch die Tatsache bestärkt, Last die Kräfte, die noch in den Kasernen sind, nicht zur Entschei dung herangezogen wurden. Mau erzählte in England, daß die Schießausbildung einer ganzen russischen Kompagnie an einem einzigen Jn- fanteriegewehr erfolgt, weil nicht inehr norhauden sind. Daraus kann man ebensosehr auf die Güte der Schicst ausbildung wie auf das völlige Fiasko des russischen Heeres schließen. Der stärkste Feind ist schwach geworden, seine AuS rüstung ist vernichtet, seine Heeressäulen sind zertrümmert. Kann noch jemand im Ausland ans den Sieg der Entente mächte hoffen, selbst nachdem Italien in den Kampf cin- getreten ist? Zur bevorstehenden Besetzung Lembergs. Die „Köln. Ztg." meldet: Die Bnkarester russenfrcund- ltchcn Blätter berichten, die Besetzung Lembergs durch die Verbündeten stehe bevor. sW. T. B.j Rußlands wirtschaftliche Notlage. Der Kaiserliche Technische Verein überreichte dem russischen Ministerium eine L c n k s ch r i f t, in der der Zustand der russischen Industrie und ihre Unfähigkeit, den Bedürfnissen des Heeres und der Bürgerschaft gerecht zu werden, ausführlich dargclcgt wird. Hierzu käme die Desorganisation des rnssischen Handels, das völlige Ver sagen der russischen Verkehrsmittel. Tic Denkschrift ver langt, um die Mängel zu beseitigen, freie Betätigung aller Bürge r ohne Rücksichten aus den Glanbcnsniitce- schicd, sowie persönliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Betätigung anf festen rechtlichen Normen, die Ruß land fehlten. Eine Reform der Industrie sei nur möglich durch allgemeine Schulbildung, Hebung des all gemeinen Wohlstandes, Verbesserung der Finanzwirtschast des Staates und Vermehrung der landwirtschaftlichen Pro duktion. lW. T. B.» Rege Tätigkeit unserer Unterseeboote. „Lloyds" meldet aus Margatc, daß der belgische Dampfer „M c na vier" Montag abend von einem dent- ichen Unterseeboote torpediert wurde. Der zweite Offizier, der zweite Maschinist und sechs Mann der Besatzung lan deten in Margate. Der Kapitän, dessen Frau und Tochter, der erste Offizier, der Lotte und Ir' Mann der Besatzung werden vermißt. Das Schiff sank in einer halben Minute. ,W.T. B.j Ter russische Dampfer „Adolph" ist von einem Unterseeboot vernichtet worden. tW. T. B.j Die Furcht vor den Unterseeboote«. Tic Furcht vor den deutschen Unterseebooten im Mittelmecr beginnt zu einer wahren Panik auszu- artcn. Ter italienische Schnelldampfer „Milano" ist ohne Passagiere in Saloniki cingctrosfcn, die Plätze auf dem Schiffe waren wegen der ttntcrscebovtgefahr sämtlich abbc stellt worden. Tie Reisende» des französischen Dampfers „Ealcdonia" trugen während der ganzen Reise Rcttnngsgürtel. Außerdem war das Schiss bis zur Höhe von Kav Athos ständig von französischen Torpedobooten begleitet. Die feindlichen Verluste auf Gallipoli. Nach einem Telegramm von den Dardanellen hätten die Engländer und Franzosen bei Ari-Burnn in der Nacht vom 3. zum 6. Juni über 20tio Tote gehabt. Ihre Verluste bei Scddil-Bahr seien noch bei weitem höhe r. (W. T. B.j .> Nene feindliche Truppen für Gallipoli. Die „Maure-tania" und die „TranSfylvania" haben in der Bucht von Mndros 1 3 000 Mann gelandet, die nach Gallipoli gehen sollen. sW. T.B.j ' Der Lügenscldzug der Feinde. Tie „Agence Milli" dementiert die in englischen Veröffentlichungen wiedergcgcbcnc Erklärung vsmanischc. Gefangener, wonach das türkische 20., 13. und 30. Regiment jo gut wie vernichtet sein sollen und die Verluste bis Heine bereits 40 000 Mann betrüge». lW.T. V.j Panama- und Suczkanal. Ter „Manchester Guardian" meldet ans London, daß der Handel Australiens mit England, Frankreich und Ita lien seit Beginn des Krieges gelitten und daß die Un sicherheit im Suez kanal den Verkehr nach dem Panamakannl abgclcnkt habe. (W. T. B.j Der Heften Sturm anf Kobila. Ein schöner Frühlingstag war der Karfreitag in den Karpathen. Im Tale der Virava herrschte buntes kriege risches Treiben. Soeben waren dort deutsche Truppen ein- gctroffen und in den Taldörfcrn zur kurzen Ruhe übcr- gcgangen. Tie Mannschaften saßen am Rande des klare» Bergslüßchcns und wuschen ihre Sachen oder badeten sich im klaren Naß, Pferde wurden zur Tränke geführt und plantschten in der blauen Flut. Letzte Kolonnen strebten auf der Talstraße ihren Quartieren z». Von Norden her, wo die Kampfstellung lag, und woher dauernd Kanonendonner dumpf hcrübcrgrolltc, kam ans der Straße im schnellen Trabe ein Stab zurückgcritten. „Unser General war vorn," sagten sich die Mannschaften und fuhren in ihrer friedlichen Beschäftigung fort. Noch einige Minuten später — dann flog das Wörtchen Alarm von Mund zu Mund. Ein kurzes, eiliges Tnrchcinandcr- hasten, schon sammelten sich die ersten Insantcricgruppcn. im Trabe rückten von rückwärts Artillcrickolonncn an, n»d bald fädelte sich Truppe auf Truppe zu einer einzigen langen, vorwärtsstrcbendcn Marschkolonne ein. An -Hohe 370 nordwestlich Ujbanja stellten sich die deutschen Truppen bereit. Vom Feind war nur bekannt, daß er einen übermächtigen Druck ans die weiter nordwärts gelegene österreichische Stellung ansübc. Tic deutsche Ar tillerie fuhr vor,- da cS keinen anderen Weg gab, im Bach entlang, bis zur Achse versanken die Näder in dem Schlamm. Zehn Pferde vor!, so mußte es gehe». Und cs wurde geichafst. Nach und nach kam jedes Geschütz an seine Stelle. Der Lag wollte zur Neige gehen. Vom Feinde war noch nichts bemerkt. Nur einzelne Schrapnells platzten links seitwärts, über den Wäldern. Sv ging cs weiter, über 370 hinweg in den Wald hinein, Richtung auf Trosl- jaustivrch. Es war ein böser Marsch. Steile Verghänge hinaus, hinab, auf unergründlichen Lchlammpsadcn, aus denen das Pferd den Dienst versagte. In Reihen neben einander bahnten sich die Kompagnien ihren Weg längs des Pfades durch den Wald. Die Nacht brach herein. Nach kurzer Rast ging es ivciter, Mann hinter Manu. Endlich war die schneebedeckte Höhe erreicht, es war fast Mitternacht geworden. Hier wird biwakiert. Die Mannschaften schau felten den Schnee beiseite, hüllte» sich in Zeltbahnen und Mantel und sanlcn erschöpft bald in Schlaf. Bei der Nähe dcS Feindes tonnte kein wärmendes Feuer entfacht werden, eine Schützenkette lag als Sicherung vorn. Kurz war die Ruhe. Um 3 Uhr früh verzehrte die Mannschaft einen Teil der eisernen Portion und machte sich bereit. Eine Stunde später trat die deutsche Ncscrvc-Jnfantcric-Brigadc mit Schützenlinie vorn, dahinter auseinandcrgczvgen die geschlossenen Kompagnien, de» Vormarsch gegen die feind lichen Stellungen an. Schon bald begrüßten sic die ersten Gc-
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