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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.01.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010126027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901012602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010126
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901012602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-01
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Diese« Blatt wird de» Lesen, von Dresden «d Umgebung am Tage vorher bereit« als Serugsgedühr: Abend-Ausgabe r>, .DnttnnNsLrkebim' Eevien ,«,»» «»»—»<.' i>l« »,,>,»« Drctdm «>d der «ücklien Umaeb««,. w« dir Z»tio-«>, d-r» 6«ene Boten oder -omniilkontr« ertolat. er-aUen to» Blau an W«dentaaen, die oudloni (öonn- oder veierta-e 1,1« e». w rdeil°»«»adkn «den»« im» DtergenH euaesreüt, »tt stuckt rtMt vervuwrlckLtU. »er»Ivre»anlcklnh: l Nr. U und Nr. »0»«. Tel,«ramm »drell«: Rachitch««» r««»de» zugestellt, während es die Post-Abonnenten am Morgen in einer GcsammtauSgabe erhalten. Zlnrelgen-canf. HegvLrrröol 185V Nrrtag von Ktepsetz L R-ichardt Die Simadni« von Lnkündt,un«en ertola» in der kxiuvla Nthelle uno den Nedenomiabmeftell» tn Dresden Pi« NachintUa»« s Mir. Sonn- und iieierwaL nur MartensMlßc s» von U bis'/,, Udr Die i waitiae <8n»iu> «eile (ca. s Silben) 20 Pia. Ln liindiaungcn aas der Brivatieite Zeile 2s BI«, i die Livaitiac Zeile «I» .EwieiaM oder aal Lcrlieu: so Bia. In Nummern »ach Sonn- und Sein- Mac» de«. LivaiNae <Äruud»eiIe» 20, 40 bez. « und so Bia. na» beiondercm Tarif. AuSwärliae Nuitraar nur «ne» Bora»sb«ai,iiu>o. LelcsblLNer werden mi, ro M». derccknet. IckdllT, ölOkIUllLIM üi E»v. nick l>tzp«Ät«»kWtz iler Vevkrlieii liiinli ?I'286I'8ll'288L 2. Ksrackodaltsr siir üsrrvn. ldtme,, und liindor, de «,««»» und inissorst «vielte,«»», bsi klsrren und linukon dio llvMN- trüMr orsvtrond, r»m Lrvi«v vou ri tt Idlta. iitot« vor- lÄttu/s dnim Vortertigor. Randaxidl und Ortkonäd i>. IlVenllseliueii sei«. Miimti'smrr'- Iin Ourdonrefiindstu di. — 6ozer. 186,' «r.2«. ^ öicuesle Drahtberichte. Hosiidch, d trn. Stadtverordnetensitzung, Schutz vor Tuberkulose, Gerichtsverhandlungen. Eoncert Dobhns und Jones. Berliner Leben. Somilllreud. 26. Januar Nwr. Neueste Drahtmelduugeu vom 25. Januar. Berlin. Dem Abgeordnetem,nuie ging ein Antrag der «konservativen und des Centrums zu. der die Negierung aussordert, mit größter Entschiedenheit daraus hinzuwirken, baß bei der bevor- netzenden Neuordnung der handelspolitischen Verhältnisse der Landwirthlchaft ein wesentlich gesteigerter Zollschutz z» Theil werde, und in diesem Sinne dafür zu sorgen, daß baldigst die Mlage des In Vorbereitung befindlichen Zolltarifs an den Reichstag erfolge. Berlin. Das Marine-Verordnungsblatt veröffentlicht einen Narine Befehl. Dieser gedenkt der Ernennung des Kaisers lum Admiral der englischen Flotte, drückt seine Trauer mit der englischen Schwester-Murine aus und bestimmt, daß Offiziere und Pcmiite l! Tage Trauerflor am linken Unterarm tragen und die -Me bis zun, Bestetznngstage halbstock flaggen, am BeijckungS- tagc aber nach dem Trauerceremoniell der cnglnchen Marine vcrsabren. Berlin. Die Stadtverordneten nahmen gestern mit 83 gegen 12 Stimmen die Magistratsvorlage betreffend den Ankauf der vom Siemens n. Halske'schen elektrischen Straßenbahnen an. Potsda m. Der Kronprinz ist heute Vormittag 10'/, Uhr ober Blösingen nach England ab ge re ist. München. Der Prinz-Regent ordnete für die Königin Lictoria eine dreiwöchige Hoftrauer an Wien. Der König von Serbien verlangte von dem Präsi denten der Skupschtina und anderen Deputirten. daß die Slrwichtina aus eigenem Antriebe ein Gesetz betreffend die dauernde Verbannung Milan's schaffe. Die Abgeordneten lehnten dies ob. da Milan ohnebin freiwillig Serbien fernbleibe und durch ein derartiges Vorgehen der König zur Rückkehr geradezu tzerausgeiordert werden könnte. R o m An Bord des Artillerie-Schulschiffes „Tnrible" bei Svena wurden durch ein losgerissenes Verschlutzstück eines Stahl- geschützes vier Kanoniere getvdtet, zwei schwer verwundet. OertttcheS und Sächsisches. Dresden, 25. Januar. -* Se. Masestät der König traf heute Vormittag 10',', Uhr >m Aeüdenffchlosfe ein. nahm die Vorträge der Herren Staots- ninister. der Hosdevartementschess und des Königl. Kobinets- ckrctärs entgegen und emvffng den Generalarzt Geh. Medizinal- ralb Pros. Dr. Trendclenburg. welcher dem König den Dank ob- statlete kür die ihm jüngst zu Tbcil gewordene Ordensauszeichnung. Zur heutigen Königl. Mittagstafel sind die Herren Oberceremonien- meister Gras v. Wallwitz und Kammerherr v. d. Decken auf Hof mit Einladungen beehrt worden. —' Um das Andenken der verstorbenen Königin Victoria von Großbritannien und Irland. Kaiserin von Indien, Majestät, zu etzren. bestimmte Se. Majestät der König: 1- sämmtliche Ossiziere Meiner Armee legen vierzehn Tage Trauer — Flor nm den linken Unterarm — an; 2. während der ersten drei Tage vieler Dauer — bis znni 26. d. Mts. Abends — flaggen sämmtliche militärischen DienstgebLude Halbmast. Außer der Feuerlürm und Generaimarich darf kein Spiel gerührt werden. - " Ihre Majestät die Königin, Prinz und Prinzessin Max «m Baden, sowie Prinzessin Friedrich August zeichneten den Amitialon Emil Richter (Prngerstroße) durch einen längeren Belud, ans. um die von Frau Bilma Pnrlaghi (Fürstin Lwoff) aemalten Bildnisse Sr. Maiestät des Königs und der Königin in Augenschein zu nehmen. Das Fußleiden Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg, der heute Vormittag an der Seite Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde einen Spazierritt im Großen Garten unternahm, ist nahezu wieder behöbe«. -* Sc. König!. Hoheit Prinz Friedrich August begab sich heute früh nach Moritzburg, von wo er Mittags nach Dresden Midkedrte. —"Prinz Maximilian von Raden besuchte mit seiner hoben Gemahlin in den heutigen Vormittagsstunden die Königl. Gemäldegalerie. Aus mehrere an den hiesigen Rath gelangte Anfragen betreffend die Entwürfe für das neue Ratl> hans bat der selbe den Bescheid gegeben, daß die Stadtgemeinde zwar die Grundstücke an der Kreurkirche 8. 9 und 10 neuerdings znr Ver größerung des Nathhausvauplatzes erworben hat, daß aber gleich wohl den Wettbewerbsciitwürie» der Bauplatz lediglich in der Um grenzung zu Grunde zu legen ist. wie sic in dem den Ausschreibungs- bedinaungen beigefügten Lagevlanc dargestcllt ist und daß der Einlieserungsterinin — 15. Februar 1001 — aufrecht erhalten bleibt. —* In der gestrigen Stadtverordnetensitzung führte Herr Bicevomeher Dr. Häckel den Vorsitz. Ein längeres Schreibe» des Bezirksvereins für die Vorstadt Striesen, in welchem um Entlastung der Porsberg- und Schandauerstraße vom Last- Verkehr. sowie nm Ausbau einer ganzen Reihe Straßen ge beten wird, beschließt man an den Rath abzugeben. Ein Antrag deS St.-V. Schriftführers Heinzc „den Rath zu ersuchen. An ordnunge» dahin zu treffen, daß die Kapitalien der unter Ver waltung des Rothes stehenden Stiftungen, falls sic noch zu 3Vs Prozent angelegt sind, in dvrozentigc Papiere oder Hypotheken umgetauscht werden. Die Stiftungskapitalien, die in Oprvzentigcr Rente angelegt sind, sollen hiervon nicht berührt werden" wird an den Rechtöauslchuß zur Berichterstattung überwiesen. — Einstimmig wird ein Antrag Palitzsch und Genossen zum Beschluß erhoben: „Kollegium wolle beschließen, den Rath zu ersuchen, am südlichen Theile des Friedrich-Angust-Platzes und an der Krcischacr Straße in Vorstadt Strehlen an Stelle der vorhandenen Petroleum- Beleuchtung Gasglühlicht-Beleuchtung cinführcn zu wollen." — Kollegium wird sich alsdann schlüssig über das Personal, die Aus stattung und die Betriebsmittel für das Johannstädtcr Krankenhaus, indem es den Vorschlägen des vereinigten Finanz- und Verwaltunasausschnsses bestritt. Für die einmalige Ausstattung der zunächst in Betrieb zu nehmenden Räume be willigt man 280000 Mk.. für Ergänzung des Inventars 38000 Mk„ für den laufenden Betrieb während des VierteffahreS Oktober bis Dezember 1901 einen Zuschuß von 46450Mk. Hm Jahre 1902 soll daS Krankenhaus tn gröberem Umsange in Betrieb genommen wnden. Ein Antrag des St.-V. Köhler, eine selbstständige Avotheke einzurichten, welchen St.-D. Schlechte warnr unterstützt, wird nach den Ausführungen des Dezernenten. Herrn Stadtrath Haebler mit grober Mehrheit abgelehnt, dagegen beschlossen, die Avotheke zunächst als Filiale der Apotheke des alten Stadtkranken- hauies zu errichten und einen Apothekergehilsen mir 2000 Mk. Grundgehalt anznstellen. Ebenso soll von Begründung einer Geist lichenstelle zunächst abgesehen werden. Die Aufsicht über das Seklionsweien wird dem Prosektor des Friedrichstädter Krankenhauses ohne Gewährung einer besonderen Vergütung mit übertragen. Man beschloß aus Vorschlag der Ausschüsse, den Rath zu ermächtigen, dem Apotheker eventuell durch Versetzung in eine höhere Stufe derselben Staffel einen Medrgehalt zu gewähren — das Eintrittsgeld beim Duckwitzhause wird auf 300 Mk. wie beim Bürgerhospitale ermäßigt, das wöchentliche Unterhaltungsgeld bei dem vereinigten Jrauenbospitale aus 5 Mk. 60 Pfg. und dasjenige für Ehepaare beim Gnntzham'e auf 10 Mk. 50 Pfg. festgesetzt. — Alsdann beschließt man antragsgemäß die Gewährung einer Unterstützung von 1600 Mk. an den Verein „Aihl für obdach lose Männer. Volksbäder für Männer und Frauen" zur Unterlniltuna seiner Volksbäder und die Ablehnung einer Beihilfe von 500 Mk. zur Verabreichung von Togesbeköstiguno an Männer. Frauen und Kinder, während man dem Allgemeinen Deutschen Schulveretn auch auf die Jahre 1901 bis 1903 eine Beihilfe in der bisherigen Höhe von 1000 Mk. jährlich bewilligt. — Kollegium beschließt alsdann, das Anerbieten des Königl. Finanzministeriums, die Wieder herstellung des Weißeritzslußbertes betreffend, zur Zahlung von 7750 Mk. anzuneymen und ans den Mehranspruch gegenüber dem Staatsfiskus zu verzichten mit der Maßgabe, daß durch diesen Verzicht für künftige Fälle einer Entscheidung der streitigen Rechtsfrage nicht vorgegriffen werden soll und den Antrag ocr Stadverordncten vom 12. Januar 1899 ans Fortsetzung der Ver Handlungen und im Falle ihrer E des Rechtsweges fallen zu lasten. rgtrit auf Beschreib»», atd ist der Ansicht, da ein höherer Betrag für die Stadt auch im Prozeßwege kaum zu erlangen sein werde, da die ausgeiührten Eementarbeiten nicht nur dem Nangirbergc zu Gute komme», sondern auch einen Therl des Flußbettes bilde». — In Angelegenheiten der rm Parke de> Schützenkaserne flehenden Bedürfiußanflalt bleibt man bei den, früher gefaßte» Beschlüsse stehen und beschließt weiter, für Einlegung eines Lichttabels in die Moritzburgerstraße 820 Mk. ausznwerien — Die BezrrlSvereine für die Jodannstadt und die Vorstadt Striesen hatten seiner Zeit den Ankauf des Patitz'schen Grundstückes am Fürstenplatze als Bauplatz für ein Gnmnasium angeregt. Der Rath theilt aber mit, daß er wegen der Höhe der Preise beschlossen habe, sich um dieses Grundstück nicht zu bemühen und Kollegium ninrmt davon Kenntniß. — Eine geheime Sitzung folgte. —* Uebcr „Den internationalen Markt und unsere GctreidepreiIe" wird Herr Professor Dr. Rubland Frciburg in der von der Oekouomischen Geselltchaft im Königreich Sachsen für Freitag den 1. Februar. Nachmittags 4 Uhr. in den „Drei Raben. Marienstraße 20. angcsctzten Gckellschaftsvcriamw lung einen Vortrog halten und dabei nachstehendes Thema ent wickeln: Stellung der heutigen Getreidevrcisdepression in de. Geschichte der GetrcidcpreiSbewegung. Prinzip und Technik de. heutigen Getreidepreishestininiung durch das internationale spctu lative Kapital. Die internationale» Effektcnbanken als Träger kur landwirthlchaffüchen Konkurrenzerschcinungen. Wohin führen die in dieser Organisation enthaltenen volkswirthschaftlichen Entwickelung- tcndenzcn? Tie Prinzipien der Reform. Hierzu hoben auch Nichkmitglieder kostrnloien Zutritt, sofern sie in der Geschäftsstelle der Gesellschaft, Wlcnerstraße 13, I., bis zum 1. Februar. Mittag- 12 Uhr. Zutrittskartcn entnehmen. —* Der Jahresbericht über das kirchliche Leben der Martin L uth er -- P a r o ch ie in Dresden-Antonstadt auf das Jahr 190, > ist !m Druck erschienen. Auch dieses verflossene 20. Jahr seit Be gründung der Gemeinde und 13. Jahr seit Einweihung der Kirche war ein vielfach gesegnetes. Im Verein für Verbesserung der Frauenkleid nng sprach gestern, Donnerstag Abend .^err Dr. ured. Salz bürg vor einem zahlreichen Tamcn-Publikum über das Thema „Schutz vor Tuberkulose". Der Redner führte gleich zu Anfang den zahlenmäßigen Beweis von der Allgemeingesährlichkeit vieler das Menschengeschlecht schon von Alters her schrecklich dezimirenden Krankheit, indem er mittheilte. daß die Anzahl aller tuberkulösen Erkrankungen im Deutschen Reiche im Laufe eines Jahres sich auf 123 904 Fälle beziffert und die Summe aller Fälle von Divhtberitis, Keuchhusten. Scharlach. Mascm und Tvvhus in demselben Zeitraum und Gebiet um 7199 übertrifft. Der Charaktei der Krankheit ist aber ein um so gefährlicherer, als sie mehr als drei Viertel ihrer Opfer unter den erwerbsfähigen Personen fordert, wie denn überhaupt die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle mit dem zunehmenden Alter der Betroffenen wächst. So bezeich - netc es Dr. Salzburg als eine schlechterdings irrige Meinung, daß die Lungenschwindsucht oftmals eine ererbte, angeborene sei. Demi man auch häusig ganze Generationen und Familien ihr verfallen sieht, so nt dies nur dadurch zu erklären, daß ein gewisser, de, Schwindsucht günstiger „ksbitus" sich vererbt und die Nachkommen Schwindsüchtiger deshalb der Ansteckung leichter als Andere aus gesetzt sind, weil sie sich oft beständig in unmittelbarer 'Nähe de. Erkrankten befinden. Deshalb müßten diejenigen Personen, die mit einem Schwindsüchtigen häufig in Berührung kommen, be sonders borsichtig und namentlich für reichlichen Luftwechsel und viel Licht in den Zimmern, feuchte Staubbeleitigung. Desinfektion der von den Kranken getragenen Kleidungsstücke und vorsichtige Befestigung von deren Auswurf bemüht sein. Denn in den weitaus meisten Fällen pflegte die Erkrankung an Tuberkulose durch Ein- athniung von Tuberkelbazillen und zwar in den Lungenspitzen zu entstehen, von wo sie sich dann.zunächst über die ganze Lunge und oft auch über andere Organe ausbrcitet. Diese Entwickelung der Krankheit gebt dann oft sehr rasch, oft aber auch fast uiunelklich langsam, ja manchmal in langen Perioden vor sich. Und deshalb ist es immer rathlam. bet jedem Verdacht und jeder Wahrnehmung von entstehender Tuberkulose einen Arzt zu Ratbc zu ziehen, da zeitig angewandte Gcgenmaßregeln in den meisten Fallen eine Heilung berbeiznfühicn vermögen. Als erste Wahrnehmungen für den möglichen Beginn des Leidens nennt der Redner: Huste» und häufigen Answurs. Schmerzen in der Brnst und zwischen den Frl. Gertrnde gestern ln einem Kimft und Wissenschaft. Eoneert. Zwei junge Ausländerinnen, Tebhns und Frl. Henrica JoneS stellten sich gr. cigenen Concert als Pianistin und Violinistin vor. Zu der künst lerische» Entwickelung der Concertaeberinnen wird von gut nnter- uchleter Seite mitgetdetlt, daß Frl. Dobhns vor einigen Jahren »o» Amerika nach Deutschland gekommen ist. zuerst tn Berlin »udirt hat und gegenwärtig den Unterricht von Vertrank» Roth genießt, nr. Jones ist aus Manchester gebürtig und bringt vom dortigen bdllexo ot mnsic sehr gute Zeugnisse mit. Diese Mittheilunaen Men nickt viel sagen, sind aber immer noch das Beste, wes sich v°» den jungen Domen vorläufig berichten läßt. Wären sie hier eingetteten mit einem Programm, das ihren Fähigkeiten entspricht, mit anspruchsloseren Werken» als sie gestern gewählt, so ließe sich ul>n ihre Vorträge kritisch sprechen : so aber hatten sie n. A. gleich mige der tchwersten nnd bedeutsamsten Kompositionen in ihr j* Mailand, 24. Jan. (Telegr.) Verdi hat in Gegen wart seiner Verwandten nnd nächsten Freunde die letzte Ortung erhalten. niffln in den Fingern Seiner Kinder. Solchen Wagemuth kritisch hi dklprechen. hieße die Aufgabe der Kritik total verkennen. Auch llhopin's ll-dor-Nocturne. ein Stück aus Schnmann'S .KreiSleriana". dm Irl. DobhnS gespielt, sowie das von dieser nnd Frl. JoneS vdlUlragene Adagio auS Bruch's O-moll-Concert standen noch zu hoch über dem Horizont, der ccn junge» Damen vorläufig, tech nisch wie geistig, erschlossen ist. Wenn sie später einmal wieder ldmnien. künstlerisch ausgereifter und mit geeigneterem, ihren ,Mäkelten entlprechenderem Programm, läßt sich zu ihren Gunsten vielleicht etwa« jage» — gegenwättia aber noch nicht, weninstrn» nichts, was den jungen Damen einige Freude bereiten könnte, ü. 8t. t" Der Beginn derWandervorstellungen de»,Sächsischen Lolk-theater»". für besten Repertoir durch ein PreiSauS- ichreiden. da» wir gestern an der gleiche» Stell« veröffentlicht !>nden. bühnenfähige Werke gesucht werden, ist vorläofig für den Mürz 1902 angesetzt, und zwar beabsichtigt man in Dresden die cmen Aufführungen »« insceniren. f» Der bekannte Hostheatermoler Hermann Burahart, einer der tüchtigsten seine» Fache», ist gestern in Wien ge storben. Berliner Lebe«. L. Berlin. 24. Januar. Wenn ich meinen fälligen Berliner Wochenbries diesmal einen Tag später» als gewöhnlich, absende, so müssen Sic diese kleine Verzögerung freundlichst entschuldigen. Ich bin nämlich mit einer ebenso wichtigen als zeitraubenden statistischen Aufstellung be schäftigt. Sie bezieht sich auf die massenhaften Ordensaus- zeichnunaen, die aus Anlaß des jüngsten preußischen Krönungs- sestcs sehnsüchtig harrenden Knopflöchern zu Tbeil geworden sind. Käme es nur daraus an. die Verleihungen mechanisch znsammen- zuzählen, dann wäre die Sache längst erledigt. Denn daß ich zur Noch bis 3779 zählen kann, wewen Sie mir wohl auch ohne besondere Versicherung glauben. Aber nur ein rohes, jeder feineren Empfindung baares Gemüth wird eö fertig bekommen, die ver schiedenen Dekorirten in einen Topf zu werfen und einen rochen Aderorden 3. Klasse mit der Schleife einem gewöhnlichen Kronen- vrdens vierter Güte oder gar dem ganz gewöhnlichen Allgemeinen Ehrenzeichen gleichzustellen. Wenn man bedenkt, daß der preußische Staat bisher ichon ein volles Dutzend Orden besaß, darunter den kour Io lltsrito in fünf verschiedenen Masten, den Lustmorde» in sechs Klassen oder Abstufungen, den Hohenzollern'schen HauSorden in drei Massen, den Kronenorden in vier Klaffen und 2l „Varie täten". den Rothen Adlerorden gar in 43 <!) Varietäten, dann wird man zuaeben müssen, daß e» selbst für den seligen Adam Riese leine leichte Arbeit gewesen wäre, diese verschiedenen Klassen. Abstufung,, oder Varietäten ganz auseinnnder ,n halten und ziffernmäßig aufznsühren. Mit dieser großen Zahl verschieden artig« Orden hat Preußen schon bisher den Welt-Record auf diesem wichtigen Gebiete erreicht. Da nun noch seit dem 18. d. M. der neue „Verdienstorden der preußischen Krone" hinzu« aekommmen ist. so kann jeder ante Preuße beruhigt in die Zukunft blicken. ES wird so leicht knnem anderen Knltnrstaat gelingen. Preußen in dies« Beziehung den Rang abzulaufen. Gewiß giebt e» noch immer Leute, die frivol genug sind, den, Ordenswesen jede Bedeutung abzusprechen und ihren billigen Spott daran aus zulasten. Das sind aber fast ausschließlich solche Menschen, die kaum Aussicht nabe», ihr Knopfloch jemals mit irgend einem Bändchen, selbst nicht mit dem der Republik San Marino, geschmückt zn sehen. Man kann indessen allen derartigen Leuten nur rnthen, reckt vorflcktig zu sein und sich nicht allzu fest gegen diese Knopfloch;!« zu engaglren. Denn Mancher, der noch vor Kurzem aus d« Rank d« Spötter saß. weil er seinen Frack für völlig immun gegen jedes Ordensband hielt, gehört heute zn den überzeugtesten Versecktem dieser westen Staatseinrichtung, nachdem ihm eines schönen Tages unvermuthet ein .Pievvogel" wie de, Berliner zu lagen vflegt. in's Knopfloch geflogen war. DaS Lessing'sche Wort: „Es sind nicht Alle frei, dre ihr« Ketten spotten", gilt auch von den Ordensketten. Wem diese bei Anderen niemals imponirten, der erwartet doch, wenn er sie trägt, daß sic dem Anderen um so mehr imponiren. Und diese Rechnung stimmt meist. Auch hat ein kleines Ordensband mitunter bei uns zn Lande einen sehr praktischen Werth. Selbst der bärbeißigste Ber lin« Schutzmann kann ordentlich höflich und zuvorkommend werden, wenn er cs mit Jemandem zu thnn bat. in dessen Knopfloch ein Ordensbändchen schimmert. Allo: Verachtet mir die Orden nicht I Mag der Weise oder der 'Neidhammel sie für eine Spielerei halten, der Realpolitik« nimmt die Sache ernste, und verkennt nicht den tiefen Sinn, den die blinkenden Ordens sterne bergen. Die Festlichkeiten aus Anlaß des Krönungsjubiläums sind nur zu schnell verrauscht und von der Hoftrauer um die Königin Victoria abgelöst worden. Die vielen glänzenden tzosfeste, die für diesen Wink« geplant waren, sind »un wahrscheinlich sämmtlich aufgehoben worden. ES mag lein, daß nach Ablauf der amtlichen Hoftrauer noch ein SubskriplionSdall un Opernhause und einzelne ,este tn der Hofgesellschaft ftattsinden werden. Ab« das Kaiser paar wird sich daran nicht delheilige» und so wird kaum noch auf eine einigermaßen bedeutend« nnd glänzende Saison in diesen Kreisen zu rechnen sein. Das ist für einen nicht unerheblichen The« der Berliner Geschäftswelt, der hauptsächlich von diesen Hoffestlichkeiten lebt, ein ganz empfindlich« Ausfall. Er batte siel, gerade von diesem Winter Besonderes versprochen, da nach de, vorjährigen Ruhepause, die durch den gnade vor einem Jahr er folgten Tod der Herzogin Adelheid von Schleswig-Holstein, der
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