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Sächsische Staatszeitung : 14.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192311142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19231114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19231114
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-14
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 14.11.1923
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SächsischeSlaalszeitung den Freistaat Sachsen Staatsaryeiger für Erscheint Werktag» nachmittag» mit dem Datum de» Erscheinung-tage». Bezug»pret»: 12.—18. Rov. 200 Milliarde« M. Einzelne Nummern 35 MilliardenM. Fernsprecher Geschäftsstelle Nr. 21295 „ Echriftlettung Nr. 14S74 Postscheckkonto Dre-den Nr. 2486 — Stadtgirokonto Dresden Nr. 140 AnkündigungSpreis« — Grundpreis mal Schlüsselzahl der deutschen Zeitungen. (Grundpreise: die 32 mm breite Grundzeile oder deren Raum 100 Ai-, die 66 mm breite Grundzeit« oder deren Raum im amtlichen Teile 200 M., unter EingBandt 300 M. Schlüsselzahl: 200000000). Ermäßigung aus Familien- und Geschäftsanzeigen. Schluß der Annahme vormittags 10 Uhr Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Ziehungslisten der Verwaltung der Staawichulden und der LandeSlulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lande»-BrandversicherungSanftalt verkausSlifte von Holzpstanzen auf den Staatsforstrevieren. verantwortlich für die Redaktion HaupttchriftlBter Bernhard IolleS in Dresden. Str. 264 Dresden, Mittwoch, 14. November 1923 Deutschnatiouale Kataftraphen- politit. Bruch mit Krankreich? Berlin, 14. November Ter „Sozialdemokratische Parlame«tSdienft* jänribt: „Mit dem Eintritt de» srittzeren Vberbürger- »eisters ve. Jarre» al- Innenminister in da» Aumpfkabinett de» Reiches hat die deutsche Mrnpolitik eine verhängnisvolle Wendung geaommen, gegen die sich vor Wochen selbst Herr Stresemann al» Reichskanzler im Reichstag wie in den Verhandlungen mit de» Parteiführern und schließlich in de« unter seine« Vorsitz ab- gehaltene« stabinrMsitzuuge« der großen Koalition gewandt ha». Roch bevor die Ernennung von vr. Jarre» zum gnnenmtnistrr vollzogen war, haben wir wiederholt auf die außenpolitische« Ersah«« verwiese«, die sich aus seinem Eintritt tu da» bestehende Rumpfkabinett ergebe« mußte«. Schneller al» ange«»mm,« werde« t»«»te, habe« sah unsere Befürchtnngen bewahrheitet, und es scheint überhaupt, daß der neue «etchsinue«- minist« sein Amt nur unter der Voraussetzung einer vollkommenen Änderung in dem bisher aas Verständigung eingestelllln Sur» der Außen politik angetrete« hat. Denn bereit» in seiner am Dienstag vor den veamte« de» J««,nminl- sieri««- gehaltenen Antrittsrede spielte er lricht- sertig mit dem .vorübergehender,* Verlust de» NuhrgebiB» und »erwies zum Trost für den ge- ptante« Landesverrat arrf die dereinst wieder- krstrhende.vomre-. Eine Stunde später zeigte sich der bisherige Verständigung-Politiker Stresemann dem eiligst jusammenberusenen FünfzchnerauSschuß der besetzten Gebiete als getreuer Anhänger der von JarreS und den Teutschnationalen seit tVochen vertretenen, von ihm aber noch vor wenigen Tagen bekämpsten Außenpolitik, über Pacht ist er sich also auch außenpolitisch untreu geworden, nachdem er innenpolitisch bereits vor der »entjchnatioualen Straße kapituliert und so schein bar geglaubt hat, endgültig »eu Befähigungs nachweis zur Leitung einer Regierung des Viirgerblocks erbringen zu können. Jetzt soll die deutschnationale Natastropheu-Po- litik verwirklicht, nnd in der Praxi» mit Frank reich .gebrochen* werden. Es ist beabsichtigt, bis zum 1L. oder 25. November alle für das Ruhrgebiet bisher noch geleisteten Unterstützun gen, insbesondere die Beträge an die Erwerbs losen und Sozialrentner, z« sperren und die Ver antwortung für die Existenz der Ärmsten unter den Armen der sranzöstschen und belgischen Re gierung al» Bejatznngsmächtc zu überlassen. Aus den am Tieustag erfolgten Erklärungen des neuen ReichSmueuminister, vor seinen Be amten ergibt sich, daß die Befürworter der jetzt m Vorbereitung befindliche« Außenpolitik sich über die Folgewirkungen ihrer Maßnahmen vollkommen klar sind, den« Herr JarreS hat von eiuem vorübergehende» Verlust des R«hr- -ebieteS gesprochen, »s fällt uns schwer demrutsprechrnk seststelle« zu müssen, daß jetzt selber von amtlicher Seite Bestrebungen in den besetzte« Sediere» unterstützt werden, die von der Bevölkerung dieser Gebietsteile monatelang bekämpft, und deren Verwirklichung erst in den letzte« Wochen unter großen Blutopfer» ver hindert worden ist. A«^ wir verkennen keines wegs die finanziellen Schwierigkeiten, in denen sich das Reich heute befindet nnd wisse« sehr tvohl, daß die wahnsinnige Politik Poincarss hierzu ihr wesentliche» Teil beigetrage» hat. Dennoch sprechen wir der Regierung da» Recht ad, jene jetzt beabsichtigte Politik zu treiben, weil wir der Auffassung sind, daß noch nicht alle finanziellen Kräfte zur Besserung unserer Lage im unbesetzten Gebiete erschöpft wurde«, und damit eine tatsächliche Berechtigung zu d« jetzt in Au»sicht genommenen Maßnahmen nicht gegeben ist. Wir müsse» e» ablehne», dem Rumpfkabinett Stresemann auf dem jetzt beschrittenen Wege zu folgen und einen Teil deutscher Staat»dürgrr mit unserer Zustim mung in die Hände derjenigen spielen zu lassen, gegen die sie bisher unter große« Opfer» mit «orattschr« «Ittel, bi» auf» äußerste gekämpft hab,». Kür vergaugeue u«d beabsichtigte Ver fehlungen der Relchöpolttik und für dB, Geist des französischen Ministerpräsidenten bedürftige! deutsche Volksgenosse» büße« z» lassen und sie einem Gegner auSznlieftrn, gegen den zu kämpfe» thne» bisher al» höchste» Ideal dargestellt wurde, ist die deutsche Sozialdemokratie nie nnd nimmer bereit, wie sie überhaupt »te- mal» ihre Zustimmung zu einer Politik gebe« wird, die i« der Praxi» deutfche» Laad vor übergehend preisgibt, um e» tn spätere« Lagen — mit andere« Mitteln — der Politik wiederzug,Winnen.* Rechtlich ist die Regierung überhaupt »ich befugt, die auf den Bruch mit Frankreich hinauSlaufende« Bestrebungen z» verwirkliche«. Lie besitzt bis heute nicht da» vertrauen detz Reichstage» und hat bi» jetzt, a»S gute« Gründe«, auch keine Bemühmrgen gemacht, e» zu erwerbe«. Deshalb wird versucht, die für unser Volk und die Zukunft de» Reiche» weittragenden Entschlüsse auf die Meinung eine» An-schusskS zu gründe«, der keineswegs berufen ist n«d sein will, als Vertretung unserer Volksgenosse« in de» besetzte« Gebt«,» zu gelte« Ha«delt die Regierung trotzdem n»d vollzieht sie praktisch den Bruch, daun macht sie sich einer Tat schuldig über die unser Volk nnd die deutsche Geschichte später nur einer Auffassung sei» werde», und dir erst i» diese« Tage» in Bauer» ihre votteuduug siuden sollt,.* * Der Vorstand der Reichstag - fraktio n der V.T.P.D. tagte am Dienstagvor- und nachmittag, um zu den aktuellen politischen Fragen Stellung zu nehmen. Er war einmütig der Auffassung, daß die passive Haltung der Reicl^regierung im Konflikt mit Bayern die größte Gefahr für die Reichseinheit heraufbeschwvrcn müsse. In Anbetracht der verfassungswidrigen Zustände in Bayern müsse die Reichsregierunq schleunigst zu durchgreifenden Maßnahmen schreiten. Insbesondere müsse gefordert werden, daß Leben und EigenMm der bayerischen Staatsbürger gegen die gewalttätigen Übergriffe der Hitlerbanden ge schützt würden. Alle bewaffneten Banden müßten in Bayern zur Auslösung gebracht werden, sodaß Waffen nur noch im Besitz der Reiännvehr und Polini wären. In Bayern müßten in jeder Be ziehung verfassungsmäßige Zustände geschaffen werden. Insbesondere müsse die Freiheit der Presse wiederhergestellt weiden. Bon Reichs wegen müsse ein Strafverfahren gegen Ludendorff, Hitler und Konsorten eingeleitet werden, die des Hochverrats gegen das Reich schuldig seien. Ter Vorstand nahm weiter von sächsischen und thüringischen Beschwerden gegen die Handhabung des militärischen Ausnahmezu standes Kenntnis und beauftragte die Frakiions- sührer, eine Beschwerde gegen die Reichsregierung zu vertreten, wie das in ähnlichen Fällen bereits geschah. Der Fraktion-Vorstand beriet ferner über die Vorgänge am Rhein und ander Ruhr. Er beauftragte die Fraktionsvorsitzcnde», auf das schärfste Stell«,ig zu nehmen gegen die von der Regierung schon in den nächsten Tagen beabsichtigte Einstellung der Erwerbslosen gelber und sozialen Unterstützungen. Trotz der traurigen Finanz läge des Reiches müßten für die Bevölkerung im Rheinland und im Ruhrgebiet diese Unterstützungen ebenso lange gezahlt werden, als für irgend einen anderen Teil des Reiches. Ein gegenteiliges Vorgehen treibe weite Kreise der Bevölkerung geradezu dem Separatismus in die Arme. Tie B. 2. P. T. verlangt von der Regierung, daß sie die äußersten Anstrengungen macht, um das Reich in den Grenzen zu erhalten, die ihm nach dem verlorenen Kriege geblieben sind Ter Fraktionsvorstand beauftragte seine Unter händler, in der Parteiführcrbesprechung, die am Dienstag von den, Reichskanzler abgesagt wurde und deshalb auf die nächsten Tage verschoben ist, diese Gesichtspunkre mit aller Entschiedenheit zur Geltung zu bringen Ferner sprach der Fraktions vorstand dem Reichsiagspräsidenten den Wunsch aus, daß er in den nächsten Tagen den Al teste tr au sschuß zusammenberufen möge, damit dieser zu der Einberufung des Reichstags Stellung nehmen kann. Ter Fraktiousvorstand ist der Auf fassung, daß die Reichsregierung nicht das Recht hat, das Parlament in Fragen, die für das Leben der deutschen Ration von entscheidender Bedeutung sind, vor vollendete Tatsachen zu stellen. * Ter Reichstag-präsident hat den Altesten ausschuß zum Freitag einberufen Es ist mit Be stimmtheit anzunchmen, daß er den Zusammentritt des Reichstags für Dienstag der kommenden Woche beschließt. ZN bGkische AlismhmBM blM Wchthtn. Kahr Diktator. Ler selige rirpitz ersteht ans. MSuche«, 1». November In einer offiziösen verlautbar«»- fordert die bayerische Regier«»g die gesamt, Brvölktruag auf, in d,r Brrwirr«»g di<s,r Tag, da» SiaatSwohl übrr all,» z« ft,ll,» n»d di, Staatsregleniug mit d,m Ge»eralstaat»- kommissar i» der Festig««g »,r staatliche» Ordnung und i» der Rettung de» nationale« Gedankens zu unterstütze». Außerdem beschloß der Minifterrat, daß, obgleich die Reich»- regierung die vollziehende und militärische Gewalt in die Hände de» General» von Seeckt gelegt habe, auf Grund der besondere» Verhältnisse i» Bayern der bayerische Ausnahmezustand vnderändert fortbestehen und die gesamte vollziehende Gewalt i» Barr Hand zusammengefaßt bleibe» soll. Da» ist die Ha»d de- Ge»eralst,«t»I,»- missar- v. Sahr. Seine «»lorttät al» Diktator festigt sich als» wieder an» de« Volke selbst; den« «atzr» Bersichernnge« gegen über de» erregt,» National,Ilivr», e» Handl, sich bei ih,e« nur um eine verfchiede,- HBt dr» Weges u»d nicht BW« der Ziele, bleibe« »fstnsichtlich nicht ohne Wirknng. Zn dieser Be ruhigung hat auch das Verhallen Ehrhardt» beigBrage«, der durch sein persönliche» Ein greifen die Stimmung gegen Sahr gedämpft hat, offenbar au» einer AB Da,»e»gefUhl tzeran»^ nachdem «ahr in der bekannte» Führerfttz„g vom K. November zugrfagt hat, die Aordenuige» Ehrhardt» nach Bezahlnng der Löh,„g» gelder der von ihm in Nordbaher» znsammen- d« ruf,neu Ma„schajte, zu erfüllen. Ehrhardt will e» aber auch mit den ganz radikalen Hitler- Anhänger« nicht verderb,«. Darum läßt er heut, ,rklärr«, daß s,in, Brigade «ach ihre« AbBickr« an» d,m »oburgtfchk« kB«,»weg» a« der Niederkämpfung drr Natto«alsoziallste« teil- g,n»mmt«, so«d,rn, im Gegeateil, sich g««z ,«,rgifch gege« B« vorgeh,« mit W«sf„g»watt grg,« Hitler bB Sahr etagesetzt «»d bewirkt habe, daß «ach de« erste« «»selig,« Zn- samm,« st » ß wBtrre» vl«tv,rgt,ßni vermiede» ward,. Au» dem verhalte, Ehrhardt» muß ma« den Schluß ziehe», daß er bBibstchtigt, Lie fkhre»Le Roke i« Kmchfe »» Lie »utiouule Dittutur in Dentschland t» übernehme«. Auch die Vaterländischen Bezirks- verrine München haben ihre Einstellung gegen Uahr geäudeB. Dafür richten sie nun ihre ganz, Wut gegen die bayerische Regierung selbst, weil Uultnsminifter Matt in deren Name» bekanntlich eine S.»»dg,bu«g herausgegeben hat, in der von dem Treiben Ludendorffs die Rede war. I« dieser Betonung der Stamm,s- Bgenschaft Ludendorffs sehen die verbände „eine Spekulation auf gewisse separatistischeLtim mungen, wie sie schamloser und gementer nicht gedacht werden lau«. Gegenüber dieser von der bayerische« Regierung zum Ausdruck gebracht,« Gejiunung gibt ,s nur das Gefühl tiefer Ver achtung. gez. ttühner*. An der Spitze der jenige», die Ludendorif von der aktiven Teil nahme am Hitlrrputsch reinwascht» wolle«, stehe« di, »Münchener Neueste, Nachrichten*, die dies,- Geschäft durch ihre« «nßenredakteur nnd themalige« Admiral voellerth«m be sorge« lasse«, der ei« persönlicher Freundvon L«de«d»rsf ist. Diese Mohrenwäsche geht selbstverständlich auf Roste» Hitlers, »»für de« ,Mü»che«er Nenrsten Nachrichten* bereit» Buige Fenster Bitgeschlagen morde» swd. Da» General- staat-kommissanat läßt heute erkläre», daß Lude»- darff »»d Htkkrr in der Pntschnacht morgrns um L Uhr durch B»e« Oberst von der Reichswehr offiziös in Remttms davon gesetzt wurden, daß Kahr—Losirw—Stiffer uicht hiutrr ihnen stnnLen »ad daß die 7. Division nötigenfalls mit Gewalt die Ordnung wiederherstelle» würde. Sie sollte» also vo» ihrem Tu» ablasse«, weil sie sonst »»- sehlbar eine» Zusammenstoß mit der be waffneten «acht hrrbeifühBe». Zur Schuld- frage Hitler» verSffentticht übrige»- am Die»stag BoelleBhnm ei»e« ihm am 1. «»vember von Tirpitz zugegaagene» iaterefsante» Brief, in dem e» heiß«: »Ich beschwöre Sie, «Ile» zu tnn, was i» Ihrer Macht steht, nm eine gewaltsame Aktion der «ampfverbände zu verhüten, denn man darf de« Gesundung-Prozeß nicht mit Gewalt vorgreisen, «nch Preuße» ist ans dem besten Wege, das Zoch Les MarsiSmns ahznstreifen. Di« Weimarer Verfassung ist auf de» beste, Wege, in föderalistischem Liane geändert zu werde«. Will «an e» zu einem Znsammrnprall mit dir »eichswehr i« Norden, die geschlosst« hinter Ge»er»l Seeck« steht, kommen lassen, so ist die Wirkung katastrophal nnd alle- verlöre. Man darf der uatürlichrn Entwicklung nicht vorgreifeu* Ludendorff läßt übrigens eBtäre», daß er sich freiwillig in Schutzhaft begeben mir», da ma« di, ihm grgtb,«, Zusicherung seiner Be wegungsfreiheit nicht eingehakte« hätte. Es handelt sich dabei um die Sperrung seine- Tele phons und nm das verbot, an der Beerdigung der Hitler-Opfer teilzunehmt« Diesen Entschluß hat Ludendorff bereits am Montag seine» Ge treue» «itgeteilt, sich aver bis znr Stunde de» Behörden »och nicht znr Verfügung gestellt. Das Bekanntmerdln der Verhaftung Hitlers hat in Münchrn kBit besondrre» Wirkungen aus- gelöst Ta Hitler nicht mit drr Waffe tu der Hand gefangen genommen wurde, kommt er uicht vor das Standgericht, sondern wird, nach Mit- teilu»g au zuständiger Stelle, d,m volksgertcht überwiesen Die Standgerichte habe« ihre Tätig keit ,»ch «icht aufgenommen; sie sind bisher über haupt nicht zusammengetretr«, da alle Personen, gegen die bi» jetzt ei» verfahre» geführt mir», »icht «uter da- Standgericht falle». Oberstleutnant striebel, der militärische Führer der S a m p s v e r b ä n d e, ist flüchtig. Die Vertreter dieser verbände hatten am Mo« tag eine Bejprechnng mit dem Generalstaats- kommissar, wobei sie angtblich die unbedingte Notwendigkeit betonte», daß Herr v. Kahr die volle, durch keinerlei Bedingungen gehemmte vollziehende Staatsgewalt ausübe. Eine andere Information will allerdings wisse», daß die Sampiverbände Herr« v. Sahr zum Rücktritt aufgefordert hätte« * Hamps im eigknt» ^ager. Herr v. Graefe üb r feilte« -rc««v «ahr. Berlin, 11. November Um der Wahrheit über die Münchener Vor gänge eine Gasse zu bahnen, sahen sich die Völ kischen in Berlin verpflichtet, durch gelbe Streik- brecher eine Sonderausgabe des Wullcschen „Deutschen Tageblattes" hcrauszugebcn. Herr v. Graefe-Goldebee, einer aus dem völkischen Dreimänncrkollegium im Reicksiag, mußte den völkischen Jüngern im Norden de» Reick»,» den Slar stecken über die Vorgänge in Münckc», wie sie durch Hillers und nickt durch Kahrs Brille gesehen sein sollen Graefe ist uunuUel- bar, nackdem am Donnerstag der Beschluß zum Losscklagen in Münck>en gefaßt wdr. nack dokt
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