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Dresdner Nachrichten : 08.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189502088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-08
- Monat1895-02
- Jahr1895
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- Dresdner Nachrichten : 08.02.1895
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H»ß<ök»tt f»r Hk-NttL, Uvphalpuiq. Bonöitkniil arrmtnilmc. N-tmdrludM rro. »27» >m 7>„»!and Poliiuictilaa von Antunoiaunnk» «v <!onn « auin ->-aitu,, Sonn >> lUlnMiIla,, Yti «lolikiu L uui au b>» bllln Äaituniiiai! Ilpo!li,k Giunoikil« I. fWU uSilböinIL P'a >urNon >aa0 ->t»r uack ,>oiilao<» 20 P'a linifim Lnich N»»,ak> «.-^iie««t,. rlnlü«i«uu,,n an« »<> Piivaiicilc » .4nle?n P<a >u-»ü^ia< «nina^c nur arani Knlunl>i»ium«n ucdnii» lämmilnti« namlvi'l, A,im>ilclmia<-,i,il,>i a». Km!»uckaatx rinaoiandie, <a»o>. tcückr kein» Portmdlichlkll p»r„c>»r»-1,N»U» Ur. 1». iiälin-i»! »111I ßnl kl >c,'<i»l rrirlxini, in!.- Il.,»^„ntl>-I >M> Irirrrd, llurleo mul llei-cerlzell; »r- bnl^kulver » m8ck2uu:ll>»LeIo !!->im.cktin). ... , virielde mit Lt»«o. >,I»l- u»>I nnt llsllc k, ni.,1,1. „nt I>el>«r- 40. Jahrgang, stlirsii. ln>nt7. r>im-n llirin Ii äpvtdellkll III,-I vrogaenso. Tresdcn. ...» » li-iitllw-k'itbi-ili I»sx ^sk«ki ÜI»k!>s. vr»«ß«».L.. v»I»rt»»tr»,i« U. r«n»,pr. l. US. ^ kM Ui MM MU-KMAdk-VM-lUliM:! oiusckoklt «ich stlr liier uucs »»«Vilrt^ ^ * . MM" I 1 I ^vßk>-ii I'r> >t IN Iluiuli u Mick tzäi-- ^ /»», l-hnpin»-!,,. hck.»-'->><- >!" i'l. 7t kdotoxrapdiv >» llslm 8 ^isciplinalgc-wait i», Rrickistaa ;b,,o:»abme„ ZU», -.'l,bejle>ülml; Ho'nacknick.icn -ls s » V V » . LlückcrVortrag. Etportverciu, Feronia, Gciichtsvrrlianhliiiigc» ..Lolic-Ngriii". Lehre I ZU, I « nt -äteii'- '» Eniicken. 7', I'l». Mick I'ü. tZIr, , l t«, > ,> »»,,» ^c-ren I» ,nln'->prn»pc-»„ 11>ul. I Ul, I'iu um! 7', I'le H ^ U I«WI«K NlllU. K«kllM. ? ^ 7. . ... ............... ... ' >>«> I ililul. i,: nn>l suticnl»«,, ,I. X ,^,»l rt> n - I'li^'.-^n, U irtz X « i »»>i>8«'» Nil-I i» I.im^ll. Vu>->ii>ii'!iir5. -»i'niqopmn i» ' I>roljU'ui»N5vcrii»o ^i'mcrt ». Lamport I >»»« »««I« »»-4.. ^ >5.'' 7> u...<i. ,u» un , - ^«71» I» «j r«» II < M in ttllsn ^slt«n «7 Uiit«>«. >< Iiii'M« n. Iluiulx Ii»!,,klilij,.,*,, , '' ^ . . . . ^. . .7^ . ^ . . i . » .V» r ^. ... . »' I d >t,n I< 6 j'-ili-l» Uui>it iilir«ii^lr. Iß». ^« d''n»>tt i ,I«'»> > l»!iii:tli^<!ii Victoi iit-llol« I. Ziejta^K.Htliliiin' dllmclmicii-or 7v>,"'i. Politische«. Mit dom vdllia crakl'iiiklmc» Abichlus; drr Be>nll,u»arii drr t'lrichiistSordnuiigskmilmissi»» ülicr die Bcischärsun>i dcr Tisciplimn „cwall taucht die NcichvIag-prasidcntcn Kriiis tmn ^ieuci» ruwoi. Man wird wnlil in der dliinahnic nicht schlnrhcn, das, die Andir»;. dir <>err v t.'rt'riww varacstern Vannittaa beim Kaiser hatte, ii» .-inianiniriihank'.c mit teincr Absicht stellt, sein Ehrenamt nieder,u- legen, falls das ,<»usrecht der vn» ihm geleiteten Korpcuchajt zur Abwehr vvn Misibrauchrn und tteberichrcitungr» drr parlnmenta rischen Freiheit nicht vencharst wird. Am Abend vor der Andie»; batte die Akschastsordiinngstommission de» lchten t!t(-rs„ch gemacht, den gerechten Wnnjchen des Präsidenten entgegen,ulomnien: aber auch der lehte Prrsnch I'lieb erfolglos, alle An trage wurden abge lehnt. obwohl Herr v. ^'evehow deutlich zu erkennen gab. das; er keine Lust mehr habe, lein Präsidium svrtznsnhrcn. wenn schlich ltch Alles beim Alten bleiben sollte. Er versicherte, bah er ohne eine Verstärkung drr Diseivlinargrwalt nicht anskoinmcn könne und das, das Minimum dessen, was er zur Sicherung dcr Würde des Reichstages verlangen niiisse, die Befugnis; sei, ein gegen Sitte »nd Ordnung verstosiendes Mitglied von der Sisiung ansznschliesien, Sie Mehrheit des Peichstagrs tlrcilte msornnglich die dlnsichk ihres Präsidenten, und es ist daher zu erwarten, dah das entscheidende Wort in der ganzen Angelegenheit noch nicht gewrochen ist. um lo mehr, als das Centninl die Bcreitlvilligkcit gezeigt hat, ,<?crrn v. Levehow die gewünschten .Zugeständnisse zu mache». Sollten gleichwohl die Verhandlungen des Plennms über die negative» Beschlüsse des EscschästsordnnngsausschnsseS zu keincni vositiven Resultate sichren, w wird mau cs nur billigen können, wenn Herr v Levehow cs mit seiner politischen Ehre nicht mehr für vereinbar hält, die Ge tchästr einer Körvenchast zu führen, die kein Bedürfnis; empfindet, ihr Ansehen zu wahren. Geschieht seht nichts, nm ein parlanicn larischcs Einschreiten gegen solche Tcmonslratione». wie sic vor Weil» nackten ungerügt in der srechcn Verhöhnung dcr monarchischen Staatssonn durch die Sozialdemokraten stattgesnnden haben, zu ermöglichen, so werden sich »ene Seencn wiederholen, die nnicr nwnaichischkS und nationales Beivuhticin ans s Schwerste schädigen, ?»« den Reihen der Sozialdemokraten drangen im Lande »rus; dcr «Glaube noch verstärkt werden, das; die bestehende staatliche und Parla mentarische Ordnung nicht mehr im Stande ist. sich gegen die offene antimonarihiisbe Agitation dcr revolutionären Rcichstags- abgeordnelen zu rchühen. ivenn derartige Erecssc auch in Zuknn't nngeinhnk bleiben sollen, Ter Eindruck der ohnmächtigen Schwäche der jehigen Inhaber der Macht gegenüber der Sozialdemokratie inus; seiner auch dadurch erhöht werden, das; inan kein Mitte! rindet, nm die Lbstriiktionsvolitik der Umstürzler z» vereiteln oder wenigstens zu erschweren. Am Dienstag Rachiniltag beantragten die Sozialdemokraten die Auszählung des Hauses: nm die Be- 'chliikunsähigirit zn sichern, hatte vorher der grös;te Thcil von ihnkii de» Saal verlasse», ri» Manöver, das bereits vor Weih nachten mit demselben Erfolg angewandt worden tvar. Ein bc- 'chämendss Schauspiel hatte der Präsident damals die Beichlus;- nniäblgkctt genannt. Aber rmmittclbar nachdem sich dieses bc- 'chaniende Schauspiel wiederholt hatte, lehnte am Dienstag Abend die Äeschäsisordnungstommiision alle Anträge des Hern« v, Lerwusw ab. die eine» Schuh gegen die sozialdemokratische Ob struktionspolitik bezweckten und das Pslichtbewufitsein dcr Volks Vertreter schärte» sollten Der gegenwärtige Zustand im Reichs tage. der einen geregelten Geschäftsgang und die Holtsnhrung dcr Debatten im ruhig sachlichen, würdigen Tone unmöglich macht, ist unhaltbar Schon aus den vrogrammatiichcn Antrittscrkläningrn des whigeii Reichskanzlers am 1l, Dezember v. I lieh sich entnchnic», dak die neue Berliner Regierung gesonnen in. dem sozialpolitischen Ucbrrrncr ani den« tslebicte des ArbcitM'chntzcs Zügel anzulcgcn. Ganz in, Sinne der Anschauungen des Hürnen Bismarck hatte Hurst Hohenlohe damals hcrvorgchoben. das; die seit Jahren angc- bahincn Mnsinahmen ,nm Wöhle dcr arbeitenden Klanen einer politischen Gesehgcbnng insbesondere das Moment mit in Hragc zu stellen sei. in wie weit die sozialrcsvrmcrischen Mas;nal»»en zur Stärkung der »ozialdemolmtischen ^lgttatio» beigetragen haben. Es nnlcrlicgt heute keinem Zwrisel mehr, das; die Vertretung, welche der Klasse dcr Arbeitnehmer bereits in den Gcwerbegerichten und durch die VerncheriinnSgeicNgebnng cingcränmt winde, lediglich z» Gnnsten der sozialistisch revolutionären Propaganda ausgebcntel worden ist, also den sozialen Hricden nicht nur nicht gefördert, wildern den Hrilungsvrvzci; ani das Bedentlichsle erschwert hat. T ie Verivnll nng dcr Mehrzah! der Silskrankcnkassen rnlit in den Händen dcr Sozialdemokraten: — in Tiesden z. B isi dies zur Zeit im weitesten Mas;e der Ha», dergestalt, das; nach dem Ausfall dcr lehlen Wahlen die Aibeilgebcr. die bisher noch dem Vor stände dcr ^rtslranlenkassc angchörtcn. ihre Aemtc» »icdcrgclcgt haben kasi aller Sihe in den Gewerbegerichten hat sich die Nnistnrzvaitei in rnckuchtslosestcr Weite bemächtigt. Die Wahlen zn allen Körperschaften, in denen die Arbeiter vertreten sind, erwlgeii nicht ans sachlichen Gründen, sondern anssch!ies;lich ans pvlili ch agitatorischen Rücksichten. T ie Errichtung allgemeiner Aibeitervertretlinaen. wie sic von der» Abg, Hjhe verlangt wird, biege nichts Anderes als den sozialdemokratischen Serrorisinns, der ohnehin tcho» drückend gcnng ist, in s Tchranlenlose erweitern »nd beteiligen Mil Recht nannte der nationalliberale Wortsiihrer Möllcr-Dortninnd die gesonderte Arbeitervertrctnng ein lindir g. denn dir Hnlereiic» von Arbeitgebern und Arbeitnelmrern gehören nnbcdingt znsamnien. und ivenn man sie ansrinandcrreigt. werden sic veihängniiivvll Mit lebhaftester Hrcndc »ins; cs b,-grübt wer den, da>: Hrlir. v. Berlenich die Venoaernng. die in den Pen eb ungcn zn Gunsten dcr Arbeiter cingetreten »i mit der Erlciintnis; begründete das; jede Mas;»abinc. mag sic noch so wohlthälig sein sür die Arbeiter, vvn der sozialdemokratischen Demagogie bis in ihre änkcrslcn Wurzeln vergütet wird, „INcht dcr Umstand", sagte er. „das; die Regierung sich in den Dienst der Untcrnchmcr stellt. hält die Regierung davon ab. schneller vorziigchcn, sondern lediglich die Vorsicht, kein Geieb, zn machen, ehe nicht geprüft ist. ob die sozialdemokratische Agitation dadurch nicht etwa gestärkt und i» die Lage verseht wird, ihr Gift weiter in die Arbcilcrkrcisc zu wcrsrn". ^-ernschttlb- »ud ^critsprcch-Berichlc vom 7 Zebruar. Berlin. eichstag. Tic Besprechnng der Hnlcrvella tion Hitze, betr. Arbeiterberntsvcreine und Arbkiterlainnicrn. wird sortgctel-.t. - Abg, Schneider (freu. Volksv,, glaub», das; alle Er örtcrnngcn i,bcr die vom Hnlervellanten angeregten Hragen nn, akademillhen Werth liabeii. Es bestehe leine Aussicht ans einen weiteren Ausban der Sozialpolitik Wir Halen >>hon »rüber keinen Zweifel über »incrc Ansicht gelassen, da»;, ivenn man Handwrrl und Industrie obligatorisch vlganisirl. auch die Arbeiter einen An spruch daraus haben An» leben Fall aber mus; man den Ar beiter», und das Inilten wir sür besser als die obligatorische Sigani sativn. die Möglichkeit lasse», sich frei zn mganisirc» in Bernis vereine». Diele Bernssvercine müssen sich ans dem Wege der Selbsthilfe von Fahr zn Jahr vervollkommnen. Tic englischen Trabes Unions segeln nicht, wie Herr Möller sagte, in si^iali'li schein Fahrwasser, wndcrn sind durchaus inanchcstcrlich. obwohl cs ihnen nicht verwehrt ist. sich mit politischen Fragen zn beschäf tigen. haben sic sich »cdoch mit eigentliche» politischen Partcisragcn niemals besasik. Wenn sich unsere Pernssvcreine zum Thcil niil Politik bcschäitigcii. statt nur mit ihren wirlhschastlichcn Fragen, so ist das eben eine Rachwirtnng des Sozialislengcsehes Un'crc Gewerkvercinc haben sich aber jcdcnsalls im Allgemeinen vvn politischen Fragen scrngehalte». Die Einigkeit der Sozialbcmo kralic. welche bereits in die Brüche zu gehen drohte, hat die Re gicrung leider iviedrr hergcstellt durch die Umsturzvorlage. Dir Bestrebungen, die Lage der Arbeiter z» verbcsscr». halten wir für berechtigt und wünschen daher, das; die Regierung den wirthichait lichen Srganisationcn dcr Arbeiter den weitesten Spielraum lassen möge. - Abg. Rocttig tons.i: Meine Ansichten über die eng litchen Vereine sind a»ch durch den Vorredner nicht erschüttert worden und ich weis; nicht, woher er die >.wssnunge» nimmt, die er ans die Bernssvercine seht. Ich begreife »erner nicht, wie Herr Hitrc seht gesonderte Arbeitervertretungc» emv'chlcn tann. nachdem er früher gemriniame Vertretuiigen von Arbeitgeberii iind Arbeit nehmern iür richtig gehalten bat, Ich kann da »nr Herrn Möller recht geben, wen» derselbe gestern sagte, das; eine wiche änszerc Trennung auch eine materielle Trennung >nr Folge haben mühte. Ich halte die ganze Interpellation für de» Ansslns; eines Dottrinis »ins. dcr das Gute will, aber oit das Böse ichasil Abg. Rösicke i»raktio»slos>: Ich stelle nicht a»' dein Standpunkte des Abg Ergänznng bedürften, bei welcher der Gesichtspunkt der Schonung Möller, ich halte cs mit Herrn Hitze für »ehr richtig, das; man die dcr Konkurrcliziähigteit unirrcr Fndiistric nicht ans;c» Acht gelassen Arbeiter ani die Lclbsllülie vcnrcisl An» die .'Irbeitcrlanniiclii werde» dürfe. Die Sozialpolitit darf nicht einseitig an« Kosten dcr na- legc ich freilich nicht denselben Werth wie an' die Anerkennung drr Bcrn'svcrciiit. Dir Angriffe ans das Wirten der Gewerbe gerichtc sind »»begründet. die»e haben in anertennenswerlhcr Weite recht gesprochen und anch ergiebig gewirtt Gegenüber der Macht an! diese dn-lrbeitgebcr »lüsicn dieArbcucr sich evaliren und dazu bcdurse» sie der Lrganisation. Die Sozialdemokraten brauchen sich dieser schicht in volle, Sesienilickikei» und mir dem daraus sich ergeben den Verantworllichleilsgesiihle. Die Anciteniiiing dcr Bernis ,i.cnlnhch i" lionalcn Lcislungssähigkeit sortgcsnhrt werden; man liat sich vor Allem anch zu tragen, welche Wirkung die groben Reformen, die zur Vcrbcsier u»g drr Lage der Arbeitnehmer angebnbnt worden sind ,»>>.»„ich,»»«Wr« sW"«n:»' erzielt worden ist. was »ach den Fntcntronen dcr kai,erlichen Bot- > „jh,p Aber selbst wenn sic sich diccer Bern'sperrine bemächtigen, ichait vom 17. Rovcnrber 1si8I und der kaiserlichen Erlasse von »o »chadet dies g>n nichts, denn Alles, was diese Vcrcmc tlmn ge I8t>ff beabsichtigt »var. Tic Beantwortung dcr Fntewellaiio» des klerikalen Sozialisten Hi he über die Errichtung von Arbeitcr- tammern läht erkennen. das; die Regierung nicht gewillt ist. io weit gehenden sozialpolitischen Proiektcn Vorschub zn leisten. Dcr Reichskanzler Fürst Hohenlohe beschränkte sich aus die kurze for melle Erklärung, dah »ich drr Bundesrail, bisher mit dcr Frage, ob de» Arbeitern in Gestalt von Arbeitcrkammern eine generelle Vertretung behufs Wahrnehmung ihrer Interessen zu ge währen sei. »och nicht besaht habe. Man konnte hieraus nicht entnehmen. welche Stellung der iehige Leiter der Reichs Politik z» der Frage cinnimm». llin so deutlicher und »ach- drücllichcr waren die Ausführungen des vreus;i»chcn HandclS- ministers Frhru. v Berlepsch, also gerade desirnigrn Ver treters der verbündeten Regierungen, drr früher als der Träger eines heißblütigen lozialresomieriichcn Optimismus galt. Mit vollem Recht hob n hervor, das; bei der Fortführung dcr sozial- auch Gegner desselben bin. ich halte ihn ebenso verwerflich wsi- die schwarze» Listen : aber solange dien-Kämpfe an' gesetzlichem Bode» bleiben. Halle ich sie »in berechtigt Wir Alle wolle» ja den Frieden, nmionieln halte ick, es aher sür einen Rachthcil. ivenn die Meinung Platz gniie, das; die Ansicht des Herrn Stumm, der icdc- Orgniiiialw» der Aldritci vr»pirs>. die Ansichi aller Aibritgeder sei. Wäre Her, v. Stumm in Berlin Arbeitaeder. ivinde er dann auch nvch z» lagen wagen, das; cs i» seinem Betiic-ln- keine Svzial deinokraien gal>e' Ick, glaube, sv ivic ich denle. deuten noch viele j Aibeitgcbcr. »siclcgentlich der Ansstellung für die Ilnsaltvc-lsichei nng hat niiscr icvigcr Kai'rr geiagt: es tomint daran' an. das; die Arbeiter das Bcwnsiln-!» ihrer Gleichberechtigung rilangen. dann werden sie auch der So:inlde»ivtratir abtrünnig iverdc-n. Dos i»: anch nieinc- -Ansichl Tic Arbeiteransschiisie liabc» uch durchaus belvährt und die Discipli» durchaus nicht geichädigt: dieielben obligatoiitch zn niachcn, ist die Zeit allerdings wvl»l noch nicht ge tonimen D ie Givs;indnslr;c hat lein Recht, sich über die Lasicn ! der Svzialrewrm zu bcllagcn. eher könnte dies das Kleingewerbe thnn. Die Iiiterpellalion dient dazu, eine Erklärung der Regier nng darüber bervvrzmuscn. ob sic gewillt, dcr sozialdemokratische! ^ Propaganda n»i gewaltsamem Wege Einhalt zu Ihn» oder de» > Frieden zwiichcn '.'lrbeilqcher und Arhcilnehmrr durch Fortgang der Sozialrew»» zn iördern. Beifall links,. — Abg. Dr. Lieber Ec-ntr. Ich freue mich über die Rede des Abg. Rösicke Herrn Röttig aber, der von der Interpellation sagte, sie sei eine Kraft. die stets das Gute will und oft das Böse schaut, mindere ich: de» , . W-niel würl bas Völkchen nie und wenn er sic bei», Kragen hätte. M T ie Erklärung des Reichskanzlers cr'olgte in Form einer wierklchen z» Verlcfung. sie mn»; alio vorbei im BnndcSrathe 'eilgeslellt worden »§ 'ein. Da ist es doch wob! ansgeichlossen. daß daran durch einen x- Minister envas abge'chwächt werden konnte. Hcn v. Berlepsch» würde 'eine eigene Vcrgangrnbci! verleugnen, wenn er so ver- 'lanbrn icin wollte wie man ilm verstanden hat. Nichts könnte^ die Svzialdeinolralic w stärken, als wenn die Ansicht Platz griff. ^ es »ei iür die Dauer eine Dnrch'ülnung der Soriatreform nicht zu ^ erwarten. Ter Vonvur'. daß das Eentrum bei ver Umsturzvorlage e». ningtsallcn iei. kann nur einem schwachen Geiste oder einem bösen »r Herzen entspringen. Das Eentrnni hat niemals eine von vorn- K, herein ablehnende Stellung eingenommen. Ans den gestrigen A Aeiißcrunaen dc-s Hcn» Fischer möge die Regierung den Schluß n ziehen, wie nöthig es ist. wenigstens außerhalb dcr varlamentari- § 'cben Ücedesrciheit. solche Herabwilldignng des Christenlhuins. wie wir sie gestern gehört haben, unmöglich zn mache» Beifall im ^ Eeniliinii. - Minister Frhr. v. Berlepsch: Man hat meine gesiri e» Woitc io nnsgefaßi. als oj> die Regierung ani »cdr Fort S. »elznna der Sozialrewrm verzichte. Der Wortlaut meiner Erklär L' niig i»t »nr diese Ansiasiuiig kcincilci Unterlage Ich erinnere Sien auch an die gestrige Erklärung des Reichskanzlers, die nicht auf§ einer Fc»lslellnng des BinideSrnthes. sondeni des preußischen Siaatsinlni'leriliiiis cr'olgte. Darnach i»l ein Fortgang der ^vzia tzv rcsorm beahsicliligt Daß dcr Erlaß von I8!X» noch nicht völlig 77" diirchgesiiln! i'l. daran kann in kein Zweifel sein, die Regierung sie!» »ich aber die Reserve, mit solcher Vorsicht vorzugchcn. daß »icht die Ri acht dcr Sozialdemokratie so ausschlaggebend wirkt. dai;Z der Uii'ng. den sie schon heute ausül't, noch verstärkt werde. Ich hin am allerwenigsten geneigt, eine Politik zn treiben, die. wie sich Herr Lieber ansdrncktc. meiner Bcrgangcnhcit in's Gesicht schlagt. Ich werde nicht einen Schritt von dem Programm, das ich mir gestellt habe, abwcichen: ivenn ich erkenne, das; es mir nicht mög lich ist. mein Programm dnrchznsnhren. so werde ick» anch nicht mehr in der Lage sei», von dieser Stelle aus zn Ihne» zn sprechen. Beifall. - Abg. Frl». v Stumm Reichst'.»: Ihre ganze Vcr Irctnng. meine Herren, zn den Sozialdemokraten. dcr Interessen des vierten Standes, ist eine Fiction, denn drr vierte Stand hat überhaupt keine beionderen Interessen. Tic .Hauptschädcn in der Gegenwart sind ethisch religiöser Ratnr. Au» dem Gebiete des Kräntentasirnwesc-ns bin ich mit dcr Erste gewesen Was die kaucrlichen Erlasic anlangt, w hat der Staatsrath Vorichläge über die Ausführung derselben gemacht und allen diesen Bcickilns'en habe ich beigeslimmt. Es ist in den laiierlichen Erlasicn fein Ver »vrcchcn enthalten, welches nicku anch nach den Beschlüssen des j Reichstages dereitS zur Ansführnng gelangt wäre Prinzipieller ! Gegner der Ausführung der kaiserlichen Erla"e ln» ich nichl Frei- l sich, nimilil man die Arheiter in die beni'sgcnvs'enichasiliche Orga »i'ation ni»s. io muß man sie auch zahlen lassen. Ha. ha bei den Sozialdemokraten. Tic große Mcbrzahl der Arbeitgeber ist auch bestrebt, ein ir-oblwollrndcs Vcrliältmß mit den Arbeitern einzn gehen. Ick, selbst habe seit Jahren einen Arhcilrraiisichnß. mit dem ich an» drstem Fuße stehe; aber ich will nicht, daß dritte Per ionen daziviicbentreten. welche einen bösen Einfluß ansübe». Da js> der Bierbonkott in Bc-rlin charaktcrisliich. wo Hen Singer Hcn» Rösicke zur Kapitulation gezwungen bat. Ein Arbeitgeber, der in wlckier Wene die Interenen seines Standes verletz! l»a». mit dem dislntirr ich nberhanvi n ck,! mcln. Lachen rinls Meine ! Kritik beziiglich des Pastors Ranmann balle icb auch noch beule als völlig berechtigt an'rccbl. Wenn erst die Arbeiter sich vvn dcr Bevormundung der wzialdcmotrali'chei! Führer losgesnat haben, dann crsi will ich ans den Boden der Arln-iterorgani'atwn treten. 'Alle Achtung vor dcr Konseaiic-nz des HandelsminisielS, aber siilni die »liegiernng aus. was der Interpellant will, w sägt sic den Ail ab, a»f dem sie sitzt Abg. Molle; Waldenburg Soz.r bestreitet die gestrige Behauptung des Ministers v Berlepsch, daß die Agitationen dcr Sozialdemokratie in den rheinischen Bergwerken ani die Verhetzung der Arbeiter gerichtet gewesen sei. Die kaner ticbe» Erlabe haben bisbrr keine Wirkung gehabt, sie sind für die 'L.,s st,» V ,.r >> -B's» > de» Veraiitworllichleilsqe'ülile. Tie Anertc-nnnng dcr vereine ioll es auch griave de» iiichtsvrialdc'iiiokratiicheii Elemente» ermögliche», ihre Wuinckic zur Austülirung zu briiigen Denke» wir doch aucli an die Zeit, ivo auch wir, die bürgerlichen Elemente, j uns ent dir Rechte erkämpfe» mußten, die wir letzt haben ' Wir ; müssen auch verhindern, daß nicht der Gedanke unter den Arbeiten, ^ Platz greiicx die Sozialdemokratie sei die einzige Partei, welche I ihre Interessen wahmimmt Man hat mir ncuiich bei dem B>r> kriege vorgeworscn. ich hätte die Sozialdemokratie anerkannt, ras ist doch cinc ganz innisigr Frage. Die Partei zahlt jetzt Wähler und ob ick, und noch ein paar Andere sie anerkennt, das ist ganz gleich. Unter de» Arbeitern giebt es zwei Strömungen, die politische und dir ivirilnchafilichc linier Veslreben müßte »ein, die letztere, dir Bebel >clhsl die gemäßigte nennt, weil sic an» dem Boden der bestehende» Gc»eIl»chaflSoldi»ing Fortickirilte wnnicki». zu stärken. Hen» Möller »limine ich darin zu. daß die Arbeits Vermittelung eine dcr wichtigstenragen ist. Aber solange die Arbritcrbcstrcbnnacn sich aus gesetzlichem Bode» beivcge», sehe ich darin keine Gefahr. Das gilt anch vom Boykott, cso sehr ich , >7err v Stumm über ilm verhängt, z» tragen wissen werde Keiner bc wrgc dies Gc'chä't in der Sozialdemokratie in diesem Hause io gut. wie Hen v Stumm Bri''all links. — Weiterberathnng morgen. Berlin Der .Reichsanzcigcr" in zu der Erklärung cnnäch tigt. daß die ans London verbreitete Meldung, der Kaiser habe in einer Depesche a» das dortige deutsche Generalkonsulat lein Er- ratl, kielt beute eine Sitzung ab. — Dcr ..Rcichsanzeigcr" vc> öffentlichl anitlick, die Verordnung bet,, das am I. April d. I. er 'vlgende völlige Iiikra'ttrotcn dcr aus die Sonnlagsmlic beznglichrn Bc'limmiinacn der Gewcrbcordnungsnovcllc vom 1. Juni 1MI. w tvie die vom Viindesrath bcichlosscnc Bekanntmachung, betr. 'Ans nahnien von dem 'Verbot der Sonntaasarbeit im Gcwcrbcbctncb. — Aus dem gestrigen Hofball ließ sich der.Kaiser den Grafen
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