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Dresdner Nachrichten : 18.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188309180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-09
- Tag1883-09-18
- Monat1883-09
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.09.1883
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Lklkgr-Phestrahlpacht «tritt».LreSben. ,rv» 7 Uhr >. d. Sgxd.; Mnricnltr. l». Ado»u«mem«»rei1 bierlUiaiirlut, ? dulch die P-ß 2 Muri 7d «ta<- «um«. >a «<»». V«,^ ^ Mi!;»..t»,°i°»d.ttL «ulcrchle mach, sich b>e Ncdactu,» »tchl velbintitA. «nnonceil für uni ««IMun rt- Uun-nrni-Bureaux » Ha«,««. xU-'?.L.'.Lxü v!»ndetur,r - y. »Ek « ««. voll«; — GieineetnHanctur«. ln Tageblatt für MM. AnterlialtllNll.Gtschastrverketir. Lörsenbericht, Fremdeuliste. s TS8kIl«-^WtitttNllM-UMi« N vomplsls SfLUl- unrl Xinllvn -^uLZlattungvn. 8l»voi»ItILt ti» ttettUrmu. « «. 17 IVuIInt,-».«« 17. Xar elgvL«« rudrlleut. ^ k»oll«li>»t«' MUarlielt. ^ «»rÄli»«», rerilprech-Llelleo Slr. 11 (Allst.) u.L»S (Neust.) Snserale werden Marienlnil« l» dt» Stachln. H Uhl »ngen»mme>>. Sonn,«,,bi, M!ttag«t!tUhr. In Nenllndk lmr <>nW»ch«ntanen: ar. Rll>ver«alse Nr. b d>»Nechm. tUhr. — I-ie -titlballtg« PettucUe los,er It Ps. -in»«!»!», dt« .geile!l0 Ps. a,ne «araniie silr do, nächst» t1,tge «ksch-ineu der Inserate wird »tchl gegeben. »ubwLriige iilnnoneeu- Lust,lg« tnlertren w» nur gegen Prunu. «»»«»»-znsUXN, durch «rte,< märten ode, t!oileln»abiung. Acht «Ilten losten ld Mg. Inlerale sür die Monlog«»t>!ummer oder nach einen, geluage di« ifterUtcll« 20 PI. küligslvr l.vsvrirltel! l! VNI, ,Ion nins>, I,atnn 6„->l >n° ,,nn d' 8 ^Voedsuüeürirtou tür )t! Ui» eiortoDüdr- ^ ^ V !iok-varto°l-uLe,vakoiw.I.'>.aM°g«VM^rK>^^ tritt,»« ullä t-i-Ha»«?. luillavtastsu 8alc>ll8!tläillou, vmpk. in «Marmor Auswahl «Uo Ksl-äinsnssdnilr von ko. Voss uus ^uopdaek i. V. 8goris1-6ssch!ltt HV»t«vuIit»u»«tr>»««v S», im klauso 6o» Vietoria-8alou. b'iliala »in Ke « 1. ^ ß. ß IVeupou u. A.. — (irötttjors ^oilselrrilton oolvprocheuck tlreurer. st I'roknoetv g7Ati8 uvck Iruuco! ist IMiiMsinIlmix. 8el>l«W-8trs« 18. « r»diM-StLdIi»5«wollt «Iiillodor w»a MlS«r-V»rS«rodo rm Ll««wS«r kdlUpsolw ^ilttlvitlilLouäu» nur -Vyzxubo tto-i »u boroltwilliß-vt, .Xnor.-s «rlorckerliell II ei I» eitv« tttr lttieak«» dis 1V Iilin : L« I»vvL»«Iivn s t^itN Alltttirlieu bin 10 ^nbro: ^1«i«I«r, ltlünlol ot 11 7 (I'ulüjei Outonborsr), llulb-bstoxe. Nv. 2^1. 28. Jahrgang. Auslage: 38.000 Lrpl. Aussichten für den 18. Scpt.: Schwacher unbestimmter 'Wind, abneh- mcndc Bewölkung,keine oder geringe Nicberschl.,Tcmp.wenigvcränd. > Dresden, 1883. Tienstag, 18. LeMr srüber Wasserstau-^nipckior in Bautzen und bat wästrcnd seiner diesigen Lelirtbätigigit aucb eine An;astl l,ochmisscniä,aNlltj>cr Wcr!e über Wasserbau veröfscnUicdt, die sich eines guten Ruies erircnen. — DaS Begräbnis; des Herrn Hoskunsitischlcrü und ^abrilanlcn Türvc so». iai>d gestern Nachnütlag von der Parcnlationsstalle dcS Trinilatiü-.stirchstoses unter Dbeilnabmc ^astlrcichcr ssrennde, s^ach- und Zeitgenossen deS Berstorbcmn, sowie des gesaimnle» Conlptoir-, Gelüsten- und Arbeiter-Personals des Mil dem,Ent schlafenen »ntc« ersoljlreichsten Atilbiiie seines cmiigcn 2o. nes.Herrn Hostieserunten Albin Türpe, zu so bedeutender Höste tmvorgcwachscncn Kunstmöbcl- >i»b ^abrikgeschüttes. Aut dem kostbaren MctaUinrgc waren die letzten Elasten der Hiebe und Arcundichalt. die stcnlichen Kinder Klaras in vielerlci 6)cstalt stoch aufgctstürmt und bildeten die Umsäumung der letzten Rusteslätte, j» welcher nach einem erbebenden Grabgelange Herr Archiüiaionus irrommlio'd trat, um dcmDastingeschiedene»denikbtcn2cgens-llirdWcistcivruchi>u spenden Ter Herr Sprecher schilderte mit stinreißendcr Bercdtiamlcit das ernste, treue und künstlerische Streben, das Loranschrciten deS Ent schlafenen auf dem schwierigen Psade der Kunstindustrie und seine Erfolge in diesem Fache, Lah cs bis zu seinem Hcbenscn-e sein inniges Bestreben gewesen, seinem Sohne dieses väterliche Erbe un verkürzt zu übeilasscu, was ja auch so herrlich in Eriüllung ge gangen sei. Des „Paters Segen bauet den Kindern Hain er!" schlost der würdige Herr Redner seine herzliche Ansprache und dag dies Bibclwott dem Sohne jum Segen gereichen möge, sei sein und aller Leidtragender Wunsch. Das westmütstige „Wre sie so sanft rustn" des Sängerchlues schloß die ernste Todtcnseier an der letzten Ruhestätte eines müden treuen Erdenpilgers ab. — Ta auch der vorgestrige Sonntag vom schönsten Wetter begünstigt war. so entwickelte sich noch einmal der lebhafteste Elscnbahnverkehr. Im böhmischen Balmhofe liefen 14 Eptrazüge auS und ein. von denen 8 aus der Schandaner und 0 auf der Dliarandter Linie verkehrten. Veranlaßt durch dao Rabenaucr Kirchweihfest und die Eröffnung der neuen Strecke nach Kipsdorf, wurde» auf der Hainsberg - Kwsdorfer Sekundär - Bahn gegen 30,0 Passagiere besorder». Der Verkehr nach Kötzschcnbroda und Meißen erforderte ebenfalls 8 Extrazügc. — Tic Personenbeförderung unserer fleißigen Pferdebahn, von und nach Blaiewitz am Sonntag zum Rudertest fand mit 32 coursirrndcnWagen slalt, mit denen in 393Fahrten 12,360Personen befördert worden sind -, eine enorme Zitier, die den Actionärcn wohl sehr gut gefallen wird. Trotzdem die Strecke im Waldpark im Bau begrincu ist, vollzog sich der ganze Verkehr ohne jede Unordnung. Ter Personenverkehr der Dampfboote nach dem Fcsl- platz mußte ebenfalls durch Extrafahrten unterstützt werden und erreichte nur Nachmittags über 1200 Personen, die gerade dic Wctt- bah» Blasewitz-Poiiritz aiigiam durchfuhren und mithin von allen Zuschauern den besten Platz hatten. — Gestern Nachmiitag in der fünften Stunde trafen auf dein hiesigen böhmischen Bahnhöfe die Sing ha lesen mit ihren Clcphantcn:c. ein. Das Ausladen derselben hatte in kürzester Zeit viele Hunderte von Menschen herbeigelockt, die an dem Balm hofs - Geländer dicht gcfchaart die fremden malerischen Gestalten beobachteten, die nrit ihren außerordentlich zahmen Riescutliieren wie den Zebus u. f. rv. endlich den Zug nach dem Zoologischen Karten antraten, gefolgt von einer zahlreichen Begleitung. Heule Vormittag 10 Uhr beginnen die Vorstellungen. - Als gestern R-.chtS in der 2. Stunde der vom Gütcrbahn- Hose in Allstadt kommende Gütcrzug, von der im Gefälle 1 : 70 liegenden Brückenrampe langsam hcrabsahrend. die Einfahrt zum Leipziger Balmhose erreicht hatte, entgleisten in der Eiufahrts- wciche beide Maschinen dcS Zuges, wobei durch das Gewicht der nackidrängenden Wagen der hinter den Maschinen lansenLe Pack wagen zertrümmert wurde. Zwei in dem letzteren aufhältliche Falnoicr.stbeamle erhielten leichte Verletzungen; die Einfahrt zum Leipziger Balmhosc aber war bis Vormittag gewcrrt. so daß sämmi» lichc Züge zwischen Altstadt und Leipziger Bahnhof durch den Schlcfiichen Bahnhof geführt werden mußten. Die Ursache der Entgleisung war nicht sofort auszuklären. Das langsame Einfahren des Zuges, an dicker Slelle stets gcühr, bat glücklicher Weise die Folge» des Unfalles auf ein geringes Maß beschränkt. — Plag man über den Verlaus der Regatta am Sonntag mtlieilen wie man will, cs ergiebt sich immerhin die erfreuliche Thalsachc. daß durch die Fnitiarive der „Vereinigten Rudcrgcscll- fchait Albis" in der sächsischen Residenz wicvcrum eurem neuen Felde des Sports die Wege gebahnt worden sind. Dresden bietet ja auch die denkbar günstigen Verhältnisse für dergleichen Liebhabereien. Daß leider die Geduld des Publikums aus so harte Probe gestellt wurde, wird sicherlich das Komitee bei einer zweiten Regatta zu praktischeren Einrichtungen veranlassen. Einerseits hatte die Biegung des Stromes dem am Ziel harrenden Publikum einen Ueberblia aus die Regatta unmögttch gemacht. anderseits waren die Pausen zu lang und so eine Ermüdung, die sich zur töbtlichen Langeweile steigerte, unvermeidlich. Wie leicht konnte dies vermieden werden, wenn dem Publikum für sein gutes thcures Geld auch crne ent sprechende Unterhaltung während der Pausen vermittelt, anderseits aber dicie seihst durch schnelleres Starten gekürzt worden wären. Vollständig unvraktisch war die Anordnung. die einzelnen Rennen in Zwischenräumen von 20 Minuten, die sich aber später aus geradezu das Doppelte auSdchntcii, starten zu lassen. Es wäre doch gewiß ein Leichtes gewesen. jedes Rennen von zehn z» zehn Minuicn vom Start gehen zu lassen. Hoffentlich wird iuZlig diesen Uebclsiänden gebührend Rechnung getragen und namentlich auch der Eintrittspreis an den Ufcrplätzcn ermaßigl.IDie Konkurrenten ielbst liefen bekanntlich, wie schon gestern mitgctbeilt. vorwiegend zu Gunsten der Berliner auS. Wir wollen jeden PartikuiariSmuS gern luntan- sctzcn da, wo cS sich darum handelt, bewährte Tüchtigkeit und Ausdauer anzucrkenncn. Ein Umstand jedoch darf dabei nicht un erwähnt bleiben. Wenn Triton und Albis blos in je einem Rennen als Sieger licrvoigchcn konnle», so haben sie dicke Minorität ihrer gastsrcimdlichcn Loyalität zuzujchieiben, insofern sic sich als „Junio ren" nicht scheuten, in die schwierige Konkurrenz m.t den „Scmoren" (bereits preisgekrönte Vereine) zu treten. Dicie Tbatfache berück sichtigt, dark der Sieg im PierriemS-AuSIeger-Nenucn und in der Konkurrenz der ZwewiemS gctlinkertcn Boote als ein brillanter Erfolg gelten. Interessant war die Fahrt mit dem kleinen Schlick',chen Sänaiibendamvkcr als Begleitschiff, aus dem die Herren Schieds richter Framhcin Hamburg, Mr. Lsborue, der ausgc'-eichnctc Pro tektor des Wassersports Mr. John Dalton als Bahnrichter) Herr Earl Knoop als Starter und einige Vertreter der Presse Platz ge nommen hatten. Das Schiff lavirtc mit Geschicklichkeit und mögiickge eine vorzügliche Beobachtung der Bewegungen der koninrrirenden Borste. Das Gerücht von einem angeblichen Unfall ist ledigste!, 'aus eine geringfügige Kollision des Easky vcslarSki Elub mit der Albis beim Sechsriems« Dollan - Rennen zmückzusühren. wobei erstere durch falsche St.'uciu'.'g dem Albis in die Riemen fuhr und den EurS fast cingcbüßt bat. Triton batte beini Vierricms-Ausleger-Rennen Politisches. Es muß jedem deutschen Zeitungslrser aussaflen, daß kein Blatt von Bedeutung so ost dle Partei Frankreichs gegen Deutschland nimmt, als das vornehmste englische City-Blatt, die „Times". Sie hetzt nicht gerade gegen Deutschland, sie warnt nicht vor den deutschen Zündnadelgewehren oder vor dein Geffie unseres Gencralslabcd. aber ste hält recht alberne, salbadernde Reden über daS arme, von uns chicanirtc Frankreich und ermahnt Deutschland geradezu, doch ja Frieden zu balle». Wie sind nur solche Verdrehungen möglich, wo doch die Völkerschaften Englands und Deutschlands einander sympathisch und natürlich verwandt sind, die Franzosen aber zu den Briten sich ziemlich fremdartig verhaltene Das Räthicl ist bald gelöst: Erstens vergesse inan nicht, daß die „Times" nicht die öffentliche Meinung Englands gepachtet hat und zweitens, daß ein opiritim axons des großen englischen Blattes, so v. Blowitz heißt und als oiigestammter Hannoveraner die jetzigen Zustände in Deutschland mit unverhohlenem Ingrimm ansieht. Wo er kann, versetzt er Deutschland eine Malice, und die größte Malice ist cS ja wohl. Deutschland darzustellrn. als suche es Händel und müsse ermahnt werde», nicht immer wieder gegen das arme unschuldige Frankreich herzufalleu. Wiederholt wendet sich die BiSmarck'sche „Nordd. AUgem. Ztg." gegen diese Sophisterei und schreibt jetzt: „Das systematisch fortgesetzte Bemühen der „Times", in hintrrlisligstcr Weise Zwietracht zwischen Deutschland und Frankreich zu säen, müsse eine tiefe Verstimmung aller friedliebenden Factor«» beider Länder zur Folge haben. Die „Times" könne kaum ernstlich hoffen, die sranzösische Regierung tür ihre Ansichten zu gewinnen. Diese wisse, daß ste auf dem Boden der bestehenden Verträge an den Deutschen die besten Nachbar» habe, die ihr allen Erfolg in vcr Welt wünschte». Frankreich könne solche Erfolge leicht überall haben, je bester seine Beziehungen zu Deutschland sind". Aus derselben trüben L.uelle stammen auch die Aeußerungcn der „Times" über die Unaufrichtigkeit Oesterreichs gegen Deutschland, um, wiederum zu Gunsten Frankreichs, eine Spannung zwiscyen Wien und Berlin zu erkünsteln. Die „Times" leitarkikelte vorgestern: „daß man heimlich in Wien weit mehr Sympathie für Frankreich, als für den „rauhen deutschen Bräutigam hat, den man sich nicht erwählte, sondern dessen Arm man anzunehmen gezwungen war". In Frankreich verstehe man diese Verhüllung der wahren Empfindungen sehr wohl und bewahre Oesterreich gegenüber ein warmes Freundschastsgesülil. „Die französische Presse habe England, Italien und Deutschland wiederholt angegriffen, Oesterreich gegenüber lege sie sich aber immer eine Mäßigung auf, welche die geheimen intimen Beziehungen durchblickcn lasse". DaS ist eine ebenso frivole wie unwürdige Sprache und keineswegs die Stimmung Englands. Denn, hat auch die „Times" 100,000 Abonnenten, eine selbst für englische Verhältnisse sehr hohe Ziffer, so zählen doch „Daily New ebenfalls l00,000. „Daily Telegraph" sogar 280,000 und „Standard", der sehr gerecht die eminente Friedensliebe Deutschlands bemthcilt, 102.000 Abonnenten. Ta die „Times" dabei weder offiziell nvch auch conseguent ist in Haß und Liebe, so sollte die „Norddeutsche" bei der nächsten Polemik gelegentlich einmal aus obiges Zahlcu- verhältniß der Londoner Zeitungen Hinweisen. Einstweilen hat Frankreich augenblicklich mehr als einen Grund, der englischen Presse für jedes gute Wort dankbar zu sein, denn der französisch-chinesische Konflikt, der die englische Handelswelt und Rhcderei bereits tief verstimmte, scheint ohne Mithilfe Englands nicht wohl lösbar zu sein. Den Krieg möchte Frantreich meiden, die Chinesen vielleicht auch: aber die Spannung ist bcicits zu hoch gradig geworden. Zur Zeit indeh hat sich Waddington, der sran- zösischc Minister, nach London begeben und dort, im Einnersiändniß mit dem chinesischen Gesandten, eine Art Schiedsspruch Englands angcrusen, der möglicherweise zum Frieden führt. 'An der Spitze der KriegSpartei in Frankreich steht Fern,, für die Verständigung arbeitet Cballcmel. Ein Artikel des „National", des Blattes Fc,r»'s, beschuldigt Challemel-Lacour» er habe sich von Ehina cinschüchtcrii lassen und wolle den Frieden um jede» Preis. Der Artikel läßt ferner erkennen, daß Jerry die chinesischen Vorschläge, denen zusolgc ein Tbeil von Tonking als neutrales Gebiet erklärt werden soll, besonders deswegen unangenehm sind, weil dieses Gebiet die Gold«. Silber« und anderen Gruben enthält, welche die franzö sischen Spekulanten auSbeuteu wollen. Der „National" erklärt, daß nian eine so reiche Gegend nicht ausgebcn könne, da „Frankreich" sonst alle Opfer umsonst gebracht habe. — Dagegen resumüt die „France", die sich klarer über den Ernst der Lage und über die schweren Opfer an Geld und Blut, welche ein Krieg mit China kosten müßte, ist, die Situation in folgender Weise: „Der Krieg niit China würde ein Verbrechen des ValcrlandsverratheS sein -, rin Rückzug würde eine» kläglichen Eindruck machen — cs bleibt nur noch die Anrufung einer Vermittlung einer fremde» Macht übrig." Grövy ist jeder Abenteurerpolitik in fremden Erdlheilcn abgeneigt und Ferry begegnet vielleicht nicht nur einem starken Widerstand, sondern verliert sein Portefeuille an einen Nachfolger, etwa an Frencinet. Würbe dieser alte Gegner der Gambcttistcn an die Spitze der Geschäfte berufen, falls Ferry zurücktreten sollte, so würde damit in eine friedlichere Politik zurückgelcnkt. Im deutschen Reiche ist Alles, waS Politik macht, in alle Winde zerstoben, die militärische vornehme ossscielle Welt mit dem Kaiser und den königlichen Pnn,en aus Manövcrreiscu. Abgeordnete. Räthe, Bankiers und Minister in den Bädern. Nur die stille gcschäiltge i Hand des prenßijchen EiscnbahmninislerS ist zu unserer Ucberraschung > sehr thätig. Die „Köln. Ztg." enthält nämlich pikante Milheilungen aus „unterrichteten Kreisen". Dieselben lauten: „Herr Manbach! habe in seinem jüngsten Vortrage beim Kaiser nicht nur Mitthell«! ungen über daS Eiienbahnuiiglüct in Steglitz gemacht, resp. sich diel Erlaubniß erbeten. Umbauten aus dem Wege der Etatsübcrschreitung, vornehmen zu dürtcn. sondern der Vortrag habe sich auch aus die Eiienbahn-VerstaatliÄungS - Projcktc bezogen, welche dem Landtag vorgelegt werden sollen. In letzterer Beziehung folge der Mnrister einem längst eniworsenen Plane, dessen Auv- sührung sich auck autaußervrc ußiscbc Eisenbahnstrccken beziehe. Es sei möglich, daß die Erwerbung der außerpreußischen Bahnlinien einer späteren Zeit Vorbehalten bleibe. Jedenfalls seien in dieser Beziehung unisassende Erhebungen vorgenommen woiden, und cs sei die Annahme nicht von der Hand zu weisen, daß die Reise, welche der Muriner Manbach nach seiner Rückkehr aus der Schweiz vorgenommen hat, mit diesen Verhandlungen in Zusammen hang stünde." Wenn auch das Entresüct das Rcichseijenbalmpro« jckt „aus spätere Zeit" verschiebt, und zunächst wobt nur nur von der hessischen Eisenbahn und ihrer Verstaatlichung die Rede sein dürste, so ist die Mabnung an die Mittctstaate». „U-ivuibal -inta parüm" doch nicht überilüssig. Hinter Manbach fleht ein Mäch tigerer — und die Ideen und Wünsche, die dieser bat, die sterben niemals, sondern kehren nnahläfsig in anderen Formen wieder. Tabakmonopol und Reichsciscnbabnen sind solche gefährliche Var- zincc Wandelkomctcn aus hnperbolücher Bahn! Nencste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom l?.Septbr. Berlin. Der ReichstagSabgcordnete Kardors veröffentlicht in der „Post" ein offenes Schreiben, worin er den Gedanken einer Zollcinhelt zwischen Deutschland und Oesterreich als unausführbar dnineUr. Das Schreiben schließt: „Zu meinem lebhaften Bedauern komme ich zu dem Schluffe, daß man auch die Erwartungen auf die zollpolitifchen Annäherungen Leslerrcichs und Deutschlands nicht zu hoch spannen soll." In Berlin zirkulirt daS Gerücht von einer Zusammenkunft des deutschen und dcS russischen Kaisers in Kiel. Offiziös miro milgetbcils, daß unterrichiclerseits von einer solchen nichts bekannt ist. Gleicherweise wurde bekanntlich seinerzeit die Kaisercntrcvuc in Danzig demcnlirt. — Tie „Germania" erführt aus zuverlässiger Duelle, daß der Papst im völligen Einklang mit den Bischöfen ohne prinzivielle Anerkennung der gesetzlichen Bestimmungen, betreffend di« Vorbildung der' Geistlichen, die Dispenscinholung für die Vergangenheit nur für dieses eine Mal zugeslanden habe: es sei damrt ausgeschlossen, daß bei einem Fortbestand der Mai- gesrtze die gleiche Duldung auch scrner eintrctcn könne. — Die „Germania" veröffentlicht ferner eine Bekanntmachung der Bres lauer Fürstbischöslichen geheimen Kanzlei, welche die der Tiöcese Breslau preußischen AntheilS Angehörigen in den Fahren 1873 bis 1883 ordinirtcn Priester auflorbert, das Abitmicistenjeugniß und Vas Abgangszeugniß von der Universität bis zum I. Oclober ein zusenden. Mersebur g. Fn Folge des enormen StaubcS, welcher am klaren Sehen verhinderte, sind bei dem vorgestrigen Manöver bei der Cavatenc-Atlague wieder Unglückösälle vorgekonin-.cn. Mehrere Leute stürzten und verletzten sich erheblich. Stade. Ofsicicttes Wahlresultat: Von 1l,2Z2 abgegebenen Stimmen erhielt Hattendorf 5373, Cooncmcyer 4080, Klcuk !3I4, Lebmc 413. Eine Stichwahl ist erforderlich. K aicha u Gestern Abend entstand im Eireus Subr infolge eines bti'ide» Feucrlärms ein großes Gedränge; viele Personen sind verletzt, mehrere lebensgefährlich. Paris. Der „Gaulois" will wissen, daß Prinz Victor, der älteste Sohn des Prinzen Napoleon, nach Beendigung seines Frei willigen-Falncs in schwedische Dienste trete» weide l:l. Dadurch würde der Pnnz der französischen Nalionatität verlustig gehen. — Aus dcr Vendce wirs gemeldet, daß üi den dortigen Geinemden an geschlagene Placate, in reuen die Monalclnstcn ausgesoreert werden, sich »in den Grasen von Poris zu schnarr» von der Bevölkerung ad- criffcn wurden. — Die Erden des angctllichen Salmes Ludwig X VI., Pundorss, erneuern ihren Plotcsi gegen Eiiamhord's Uuupation und bchauplen >I»e 'Ansprüche aus die bonrhonischen Erbrechte. — Die amtliche Rechnungslegung des Ischiasestes ergiebt im Gegensatz zu den uriprünglickien tlebertceil nngc», daß im Ganzen lOOMi Frcs. nach Fialirn geicndil winden. Tic Berliner Börse verlief seit, aber nur aus einzelnen Gebieten fanden regere Umsätze statt. Spelulaiivc Banken fehlen böhcr ein und hielten kicki dann unter geringen Schwanlungen aus dem Ansangsnivea». Kaffahanlrn waren olmr Vc'lrhr. Frainoicn und Lomba.de» besser, aber still. Dürer schwach. Von K-stsahaimen hlteben Franz Zoses- und böhmische Wrslbah» begehrt. 'Von deut schen Bahnen wäre» Mecklcntnrgcr und Anfangs auch Mainzer zu höheren Kourscu belebt. Bergwerke im Allgemeinen lustlos. Für Industrien bestand meist gute Meinung. Sächsische Gußslnlil u. A. gut gefragt. Deutsche Anlagcwcrtlie wenig belebt uns nicht fest. Von sl-iudcn Renten wurden ungarische Goldrcistc und Italiener etwas besser. Lettcrre.ichischc Prioritäten reckst fest. Nraiiriiir« ».V-., 17. >dcei!-i., eitriw... vice» Lvlclivalin . Lom- l'orrku NU. «ürr Pool« . Lcll. Lilberrkvic —. Paeiklreme —«.Valijlcr . Okilcrr. cvoldrciue —. t- » y,>i>. Sioldrcnik . 77rr L!ußk„ —. Rußen —. 2.d.lknt<m>eil>c —. tHeueßc Nn<><>7. VvldmUkU't.—. o. crirnvnUeUk —. Un»ar. Püplcrrcnle —. Dtsco»» —. tgv.,«ler 77. Otoul'ardbalni I>7-e,. Mariknd —. Pari». >7. Slpier. ITchlnb.I Ren!« IS.uo. Lnlciße ros.«!,. Jiattener IN.ZV. Sloaiil-aßn Lvnibiudc» 371,2ü. do. Prtortiöte» 2si. tlr^uuer !Ü1. Oellcrr. «aidrenie »«u.. gcsi. Land»» tNetreldemorlt). iZ.Slnsa 17. Lepti-r. Aci.zen riNNau i 2ch. dtiliacr. »crkSirstich Mahlaeriie '» Sch. Wochemack»««-, SKI» rt>t»c, H»ser, Mau stet««. Erbse». Äolmen. MalMrsle scsi. Lokales und Sächsisches. — Die von vcrschicdcntlicher Seite gebrachte Meldung, der Landtag werde bereits im Oktober zuiammcnticten. ist irrig. Wir crsabrcn von guter Stelle, daß der Beginn der Session für Aniang November, voraussichtlich den 8. jenes Monats, in Aus sicht genommen ist. — Am Sonntag feierte Herr Tbeodor .Herrmann. Kassner bei der Kirchen» und Schul-Expedition, sein Njäbriges Dicnsl- Iubilä- m. Am Sonnabend wurde dem Jubilar von Seiten des Herrn Stadtrath Henbner. unter besonderer Anerkennung der großen Gcwisicnhaf'tigkcit und treu geleisteten Dienste, ein „Prackstwcrl" überreicht. Deputationen von College» und Beamten beglück wünschten und beschenkten den Jubilar ebenfalls m der herz lichsten Weise. — Herr Prof. Frbr. v. Wagner, der seit dem Jahre 18"7 an der technischen -Hochschule zu Braunkchweig docirtc, halte bereits seit längerer Zeit unter einem so angegriffenen Gesundheitszustände zu leide», daß er sich kürzlich auf Anrathm des Arztes, wenn auch mit schwerem Herzen, entschloß, um seine Entlassung nachznn.chcn. Dieselbe ist dem schätzenSwerthcn Lehrer crtlicilt, jedoch nur ungern sehen die Toecntc» der Hochschule ihren Kollegen von der 'Anstalt scheiden. Herr Prof. v. Wagner weilt jetzt hier. Derselbe war
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