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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.03.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190803184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgegeden und versendet. BierteljahrSpret« l Mark 20 Pfennige ausschließlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. iiihkiilililtt Inserate swerden mtt lk> Pfennigen si>r die «-gespaltene kkorpudzeiie berechnet und bi» mittag» >2 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinens vorhergehenden Lage» angenommen. Für Nachweis und Osserten-Annahme lo Pfennige Extragebühr. Fernsprech-Anschluß Nr. 12. für Zschopau MAu«Ä Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 34. Mittwoch, den 18. März 1W8. 76. Jahrgang. In Gemäßheit der bestehenden Vorschriften werden alle Personen, welche am hiesigen Orte ihre Einkommenftenerpflicht oder ihre Ergänzungsfteuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber bis jetzt die Stcncrzcttcl nicht haben bchändigt werde» können, hiermit aufgcfordert, wegen Mitteilung des Einschützungsergebnisses sich bei der hiesigen Gemeindebehörde zu melden. Krumhermersdorf, den 16. März 1908. Der Gemeiudevorstand daselbst. Bestellungen auf das Wochenblatt werden jederzeit in der Expedition und bei allen Zeitungsbotcn angenommen. Die Expedition des Wochenblattes. Buß- und Bettag. Tut Buße — da» ist ein Mahnruf, der um der Sünde willen nie verstummt ist und auch nie verstummen wird. Tut Buße — da» ist keine Redensart, die verbraucht werden könnte und alt unzeitgemäß je beiseite gelegt werden dürste. Tut Buße — da» wird ntemal» ein Ausdruck, der wie eine un gangbare Münze außer Kur» gesetzt werden kann. Wo die Menschen schwiegen, würden di« Steine schreien: Tut Buße. Für viele hat freilich da» Wort .Baße" einen fremden Klang bekommen, aber doch bloß darum, weil ste Gott fremd geworden find, weil fie immer ferner gerückt find der heiligen und heiligenden Nähe Gotte». Wo aber zwischen Gott und Mensch noch irgend welche Beziehung besteh», da wird der Rus .Tut Buße" wohl verstanden, weil da noch ein offene» Auge vor handen ist für alle», w»t ungöttlich und widergöttlich ist, weil va noch ein Sinn, «in Verständnis vorhanden ist für die Wahr heit: Die Sünde ist der Leute Verderben. Sünde ist alle» llngölliiche und Widergöttliche. Wenn wir ober wider Gott sind, kann da Gott sür un» sein? Wenn ein Volk immer tiefer in ungöttliches. gottlose» Wesen gerät, kan» solch ein Volk noch aus dir erhöhende Hand Gotte» rechnen, aus die Ersohrung seiner segnenden und rettenden Macht? Müssen da nicht die Tage näher rücken, wo Gott seine gewaltige Hand wider un» erhebt? In jedem Menschenleben steckt ein Hang zum llngött- lichen, durch jede» Volksleben geht ein Zug zu dem, wa« Gott widrig ist. Darum »nt Buße, d. h. beuget euch vor Gott mit dem B-kenntnt» eurer Sünde wie de» Volke» Sünde und tretet dem Zug zu dem, wa» ungöttlich ist, mannhast entgegen und betet, baß tn eurem Leben wie in unsre« Volke« Leben der Zug zu Gott hin, da» Streben nach dem göttlichen Wohlgetallen immer stärker werde. Unglück verfolget die Sünder, die Sünde ist der Leute Verderben, aber Gerechtigkeit erhöhet ein Volk. Bon diesen Gedanken geleitet laßt un» Bußtag halten um unsere» willen wie um unsere» Volke» willen! Aus Sachsen Zschopau, den 17. März 19r>8. — Montag nachmittag V»6 Uhr fand bei Sr. Majestät dem König im R-stdenzichioffe eine größere Toset statt, zu der u. a. Herr L ° n d lag»ab g e or d net er Stadtrot Moritz Drechsler mit Einladung beehrt worden war. — Der .Allgemeine Turnverein' (v. T.) hielt am Montag, den 16. März, im Kaisersaal sein 44. StistungSsest ab. Au» diesem Anlaß waren zahlreiche Gäste und Mitglieder mN ihren Angehörigen erschienen. Du» reichhaltige Programm bot außer dem von der Stäartichen Kapelle vorzüglich gespielten Konzert, da» Herr Mnsikanekwr Bruno Büttner nach längerer Krankhetl zum ersten Male wieder persönlich leitete, den einaktigen Schwank .Frauenltft' von Helene Lang, welcher von Turnerinnen un» Turnern wirksam zur Darstellung gebracht wurde. Stchittche» Interesse erregten die turnertschrn Vorfüh rungen und zwar: Sprünge am Hochpserd mit Schwungbrett (stell». Turnwart Mtnkot) und Freiübungen (Turnwart Beyer), »te mtt grober Gewandchett und Sicherheit °u«gesiihrt wurden. Den Schluß der Vorführungen bildeten schwierige Stab-Gruppen- ftellungen (Turnwart B,yer) Der lebhafte Betsall nach jeder der genannten Darbietungen bewte» zur Genüge, daß der Turn verein seinen Mitgliedern und Gästen wieder einmal angenehme Stunden bereitet hat. Nach der .Kehrpause' sah man die Turner und Turnerinnen noch ein .gute» Weilchen' in flottem Tanz den Saal durchfliegen. — Se. Majestät der König suhr gestern vormittag über Strehlen nach Retck, woselbst er am Dorsplatze die Huldigung der Gemeinde entgegennahm. Sodann besuchte der König di. Firma Ltckroth u. Cie. in Niedersedlitz, Abteilung zur Er- zeugung von Schulau»statiung»gegenständen und R. Leinbrock Nächst, Abteilung zur Erzeugung von Kartonnogcn Da» Werk beschäftigt einschließlich der Fabrik in Bärenstein 240 Personen. Der König wurde durch Herrn Georg Wunderwald im Haunt- kontor der Fabrir begrüßt. Die prächtige Dekoration der An lage hatte Herr Dekorateur Wtnkler-Freiberg auSgesührt. Als dann suhr Se. Majestät zu der Fabrik R. Letnbrock Nachj. tn Niedersedlitz, nahm am Rathause die Huldigung der Ge meinde entgegen und besuchte die chemische Fabrik sowie die Kunftfteinsabrik von Otto Kausmann. Am großen Plan tn Lockwitz wurde der König von den Gemeinden Lockwitz, Nickern nebst Rittergut begrüßt. An der Rügerschen Fabrik ersolgte «Ine Huldigung der Gemeinde Sobrigau, an die sich eine Besichtigung der Schokoladenfabrik Otto Rüger im Lock- witzgrund anschloß. AlSdann suhr Se. Majestät zum Schlosse Lockwitz weiter, wo bet Herrn Baron von Kapherr da» Früh stück und um 2'/- Uhr im Schlaffe Prohli« der Kaffe« ein genommen wurde. Am Pahittzsch-Denkmal nahm der König die Huldigung der Gemeinden Prohli» und Torna und am Gemeindeamt Leubnttz-Neuostra die der Gemeinden Leubnitz- Neuostra, Gostritz entgegen, woraus die Rückkehr nach Dres den ersolgte. — StaatSminifter Gras Hohenthal wird, wie man den ,L. N. N.' au» Dretdcn schreibt, den bereit» angekündtgten Elhoiung»urloub erst in etwa acht Tagen, nicht über vor dem28. März antrelen. Der Minister wird infolgedessen bet de» sür Donnerstag in Aussicht genommenen Beratungen di» Etat» de» Ministerium» de» Innern tn der Zweiten Kammer noch anwesend sein und aus Anfragen und Einwendungen Rede und Antwort stehen. Im übrigen ist zu bemerke», daß der Minister den Erholungsurlaub schon längst plante und ihn während der Osterferien de» Landtage» zu nehmen gedachte. Da jedoch, wie an anderer Stelle de» näheren dargelegt wird, die Situ- lion tn der Frage der WahlrecheSresorm auch jetzt diesen Ur laub gestaltet, weil zunächst die Fraktionen untereinander eine Verständigung über den Hauptpunkt der ganzen Frage herbet- zutühren suchen, so hat der Minister beschlossen, den Urlaub bereit» von nächster Woche ab anzutreten, zumai sein Herzleiden sich tn den litzten Wochen und Moaairn infolge der kolossalen Ucberbürdung mit Arbeiten mehr vl» sonst bemerkbar gemacht hat und eine recht baldige Schonung erfordert. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß auch der König während dieser Zell be kanntlich aus Reisen geht, und au» diesem Grunde die An wesenheit de» Minister» nicht unbedingt erforderlich ist. Wie die ,L. N. N.' hören, beabsichtigt Gras Hohenthal, sich nicht nach Bad Nauheim zu begeben, sondern gedenkt den Ur laub tn Meran zu verleben. — Sein 25 jährtge» Jubiläum kann in diesem Jahre unser Lande»gesangbuch begehen. Im 400. Jahr« nach Luther» Geburt, 1883, erhielt e» unsere Lande«ktrche gleichsam al» Jubiläumitgabe, und ist da» Buch tn den verflossenen 26 Jahren ein Schatz de» Volke» geworden. Wie sah e» doch vor der Einführung desselben in Sachsen au»I Nicht weniger ai» 29 verschiedene Gesangbücher waren im Gebrauche, z. B. ein Dre«dner, ein Leipziger, ein Zwickauer, ein Freiberger, ein Schneebeiger, ein Zittauer, ei» R-iberSdorser re. In der Ephorte Plauen t. B. gab ,» eine Schule, die von Kindern au» zwei Ephorien beschickt wurde. Der «ine Teil der Kinder brachte da» Rctchenbacher, der andere da» Zwickauer Gesangbuch mtt. Darau» sangen die einen so, die anderen ander». In der Gegend von N-usalza tn der Lausitz waren tn einem Umkreise von zwei Stunden tn acht Gemeinden auch acht verschiedene Gesangbücher eingrsührt. Em Pastor teilt hierzu mit, daß er ai» Kind da» Zwickauer Gesangbuch gehabt, al» Gymnasiast da» Dresdner, al» Student da» Leipziger, al» Pastor erst da» geitzer und dann wieder da» Dretdner. Die Gesangbücher waren auch verschieden dick und teuer. Da» Zeitzer zählte 852, da» Dre»dn,r 873, da» Zwickauer 1367 und da« Frei- berger gar 1626 Lieber. Bet einem Gesangbuche wurden dem Volke auch bedeutende Kosten gespart. — lieber da» finanzielle Verhülltst» Sachsen» zum Reiche berichtet die Rechenschaswdepulation der Zweiten Kammer u. a. da» Folgende: Die Einnahmen bei Tit. 1 waren mit 83264662 Mark veranschlagt, ergaben aber nur den Betrag von 35018204 Mark, demnach eine Mindereinnahme von 48246 458 Mark Diese ausfällige Erscheinung ist, wie der Rechenschafittbelichl bemerkt, aus Aenderungrn im Finanzwesen de« Reiche« zurück- zusühren. E» sind nämlich durch da» R-tchSgesetz vom 14. Mai 1904 die Vorschriften über die Uederwestung eine» Telle» de» Ertrag» der Zölle und der Tabaksteuer an die Bundetstaaten ab 1. April 1904 oujgehoben und dt« Maischbottich- und Branntwetnmaterialsteuer, deren Reinertrag bi» dahin zu den reichSetgenen gehörte, in UeberweilungSfteuern verwandelt worden. Die in Wegfall gekommenen Zölle und die Tabaksteuer waren natürlich erheblich höher al» die neu überwiesene Matschbottich- und Branntweinmatertalsteuer, wodurch sich die erhebliche Minder einnahme erklärt. Die Au«gaben an Matrtkularbeiträgen, Tit. 3, waren im Etat mit 84572600 M. vorgesehen, e» waren jedoch nur 39033738 M. an da» Reich zu zahlen, demnach 45 538862 Mark weniger al» vorgesehen war. Auch diese Verschiebung gegenüber dem Etat ist aus die oben erwähnten Aenderungen im Finanzwesen de» Reiche» zuriickzusühren und ebenso der au» dem Abschluß diese» Kapital» gegenüber dem Etat sich ergebend« Zuschuß, welcher mit 2707596 M. nachgewiesen wird. In Tit. 2 ist der im Etat eingestellte, au» dem Ueberwetsung»- fteuersond» entnommene Betrag von 1367938 M. voll ver wendet worden. Dieser Fond» war dadurch zusammengeschmolzen aus den Bestand von nur 580317 M., der übrigen» bei Kap. 104 Tit. 2 de» Staat«hau»halt»-Etat» sür 1906/07 mtt gemeinjährtg 290159 M. zur Deckung «ine» Mehrelsordernisse» an Malrtkular- beiträgen gegenüber dem Anteile Sachsen» an den Ueberweisung»- steuern eingestellt worden ist. Die Deputation hat keinen An trag zu stellen, weil der bereit» erwähnte Zuschuß hinreichend begründet ist und sich nicht al« Etotüberschreitung darstellt. — Neue Vorschriften sür Drucksachen. Die Bor schristen über Drucksachen find vom R-ich»postamt jetzt tn neuer, zum Teil abgeiinderter Fassung sür die Postämter zusammen- geftellt worden. Sie betreffen insbesondere die Bervtelfälttgungen mit der Schreibmaschine, wie sie durch die mannigjaltig« Ent wicklung diese» Zweige» notwendig geworden sind. Gegen die ermäßigte Taxe werden befördert: alle durch Buchdruck, Kupfer stich, Stahlstich, Holzschnitt, Lithographie, Metallographie, Photographie, Heliographie, Papyrographie, Chromogravhie oder ein ähnliche» mechanische» Verfahren vervtelsälttgten Gegenstände, dse nach ihrer Form und sonstigen Beschaffenheit zur Beförderung mit der Brtespost geeignet find. Briese dlirsen den Drucksachen nicht betgrsügt werden. Die Drucksachentaxe wird auch aus solche Vervielfältigungen der mtt der Schreib maschine hergestellten Schriftstücke angewandt, die durch die be- zeichneten mechanischen Verfahren gewonnen sind, aus die mit dem Cyclosthle-Kopierapparot, dem Edison-Mlmeographen und dem Multiplikator erzielten Vervielfältigungen, sowie aus di« durch Kautschukbuchstaben unter Verwendung eine» Stempel» oder Thvenhalter« hergestelllen Drucksachen. Autographierte Schrtslftücke rc. werden den lithographierten, durch Kollogropht« oder mtt dem sogenannten Typographen hergestellte Schrijtstücke den metallographierten Schriftstücken, Lichtpausen den durch Photographie vervielfältigten Gegenständen gleich geachtet. Abziehbilder, die durch ein» der bezeichnet«» Vervlelsältigung»- veriahren hergeftellt sind, können «brnfall» gegen die Drucksachen« taxe befördert werden. Von der Beförderung gegen die er mäßigte Taxe sind dagegen auSgeschloffen die mittel» de» Durchdruck», der Kopierpreffe und der Schreibmaschine Her- gestellten Schrijtstücke, seiner Drucksachen, die Zeichen tragen, weiche eine verabredete Sprache darzuftellen geeignet sind. Durch Prägedruck aus Kartenpapter hergestellte Zeichenvorbilder sind aber zur Beförderung gegen die Drucksachentaxe zugelassen. Unentwertete und entwertet« Postsretmarken sind al» Dri.ck- sachen zulässig. Die ermäßigte Taxe findet auch Anwendung aus solche Drucksachen, di« durch verschiedene Vervtelsälltgung»- versahren, zum Beispiel teil» durch Buchdruck, teil» durch Heliographie hergestellt sind. Ebenso ist dir Au«siillung ge- drucktet rc. Formular« durch Abdruck einzelner Kautschuk- buchstaben oder Kautschukzahlen zulässig. E» kann die» ge schehen bet Zahlungsaufforderungen, Lieferscheinen, AuSwet»- karten rc, wie überhaupt aller Formulare, deren Zweck e» mtt sich bringt, daß jede einzelne Au»jerttgung einen teilweise anderen Text enthält. — In scharfer Weise wurde in Chemnitz im Jahre 1906 der Bierkrieg gejührt und nach elswöchiger Dauer aus Grund eine» Vertrage» betgclegt, der zwischen den Vertretern der Brauereien einerlei!» und den Vertretern der Gast- und Schankwirte und der Konsumenten andererseits abgeschlossen wurde. Nach diesem Vertrage sollten dt« alten Preise und Maße betbehalten werden. In der Hauptsache wird hier da» einheimische Lager- und Böhmtschbier verschänkt. Da» wurde pro Vierzehntelliter-Gla» mtt 15 Ps. verlaust. So sollte «»
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