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Dresdner Nachrichten : 08.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189804081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-04
- Tag1898-04-08
- Monat1898-04
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.04.1898
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«„»«-»»bübr !i M 3 Mir Nack»,""Z'ö>m>^>/»'ü r vigrloilir.» v. »-'/-> Udr Mittags. Slnzeiarntari». II, zivl^ge Mundzcilc ca.« LtldenI ikPi Fn'n^iiiuiacu ouiderPribai >ei,e Zeile» Pi. iDsvvelzeile.liiilerm rttim' iSmaeiandN 40 P,. «ninb- »ilc üirMvviegc oder nach tzesiiageu » Pi. »ik gamilieimschnchlen ic ). dci. so Pi. - Auswürlige Auittagc nur aeaen Norausbemülung. r>»le»d>ätik7 wcrd. m ioP>. berechnet, vir Rjickoabe ejngkiandier Schritt» Iniiie keine Berbindllchkelt. gernlvrechantchtub: »mt > Nr. II Nr. 20»«. Tie Lresdner Nachrichten erscheinen tö glich Morgens. LS. Jahrgang. Julias Lsutlor, vnKtle». Vullstr. IS, smptiodlt io trrvsntor Xosvadi: KI««P>iv 0«teo unii IIN»«s, Iküeliv». uock M irllisrIialts-LIenSlIi«. Tetegr-Adresse: Nachrichten,Dresden V. U-.^I H ^/v ^i//z stvr«Sse I» «n ItS küo1oKr.-^!bvm8, Damenl^k^n »wxüsblt io rv>ck»t»r Lu^vadi Zr«rnk»p«I ILüiIlKvr PPtlseloultOo t. kstsnliis rstm-IilliMsMi' virlct antisoptised und ersrisekouä, vorrüxlivhstL-s Llittol rur t'ooservjrnnx von Aütmon uaä Uessitipftinu üblen Aunck- ueruebos. VarbouaunMmittvI xouon Lais- u. Lluncilcrunlckeitoll. MNÄr ü>. gchPldck Nckl. k SEtiSAW^iSiSWSÄ««» 4§M/§/§/7E Hsiv<Iei'IüN«iiitL bei Vrv»äen. —I>LLtlLTLr'<riA. ^43-- Vowiortadlvs llaus. - LIselrisedes Uedt. - vslltrsldsiiluu. Z ft Lvevllseklrmv 7?^^" ^Iiimlilbnk V.L.?v1sekkv, HH ttsarutrvrstr. I V. ^UNV»8tr. V (8lLlit»1LUS). M?» L«i»a«s» Charfrcitag. Hofnachrichtcn, Stadtverordnetensitzung. Fürsorge für Strafentlassene, Bankgcbaude, «Id« v« » Fplkgll. Gerichtsverhandlungen. Possart-Abend. !'"SSLkSlFreitag,8.April18S8. Lharsrcitag. Der stille Freitag. der Tag der Erinnerung an den Tvd Jein Christi, gilt der evangelischen Christenheit als das höchste Fest des ganzen Jahres Er führt uns unter das Kreuz von Golgatha, welches das weihevollste Lmnbol für den Inhalt der christlichen Heilswahrhcitcn darstellt. Tic Kreuzigung Christi ist der Mittel punkt der Offenbarung der göttlichen Liebe. Christus erlitt den Kreuzestod, um die Idee der wcltnberwindenden Liebe zum Siege zu bringen. „Er ist um unserer Misseihat willen verwundet", heißt cs in der Bibel, „und um unserer Sünde willen geschlagen. Die Strafe liegt aus ihm, ans daß wir Frieden hätten -, durch leine Wunden sind wir gchcilet." Des Heilands Kreuzestod ist nach der christlichen Auffassung das heilige Bcrsöhnnngsopfer für die Sünde der Welt, die ergreifendste Kundgebung der Liebe Gottes. Um unicretwillen hat Gottes Sohn den Tod erlitten, zu unserer Erlösung von der Sünde Schuld und von des Todes Gewalt. Ter Kreuzestod ist das Liebcsopser. das der Heiland sür die ganze sündige Welt gebracht hat. Ter Tod von Golgatha ist der Sieg der Liebe über die Selbstsucht, die Vollendung der Selbstverleugnung, der Triumvh der Idee über das materielle Leben. Mit seinem Tode hat Jesus Christus die Lehre besiegelt, daß sür die Wahrheiten des sittlichen Tascius, sür die idealen Besihthümer alle irdischen Güter hin- gegeben werden müssen. „Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer cs aber hingiebt um meinetwillen, der wird gs wiedcrgewinnen." Am Kreuze sterbend hat Jesus und mit ihm der christliche Glaube den Sieg gewonnen über die feindlichen Machte, die ihn noch im Todesringcn mit Schimpf und Hohn überschüttet haben. Lein letztes Wort: „Es ist vollbracht!" war der Siegesrus des Weltüberwinders. Seit jener Stunde ist das Krcu: für die Christenheit das Unterpfand, daß das Reich Gottes, das Reich des Geistes und der Wahrheit, des Lichtes und der Ache, die Herrschaft über die Mächte der Finsterniß, der Selbst- nicht und der Lüge immerdar behaupte» wird. ES ist eine lieismnige Legende, daß Kaiser Konstantin vor der Entscheidungs- ichlacht am Himmel ein leuchtendes Kreuz gesehen hat mit der Inschrift: „In boe «ixuo vinee« — In diciein Zeichen wirst Du liegen!' In der That ist das Kreuz das Siegeszeichen, unter dem das Evangelium durch die Jahrhunderte über die Erde getragen worden ist. Durch die blutigsten Verfolgungen haben die Bekenner des Christenthums hiudurchgehen müssen, t'er cnicoiu ml lueew! Durch das Kreuz zum Licht, durch Kamps zum Sieg, durch den Tod ziini Leben! Wie der Weg seines Gründers durch das Kreuz zum Siege gegangen ist. so auch der Weg des Christen- ihnms. Das Kreuz, in der alten Welt das Zeichen der Schmach und des Fluches, itt der Christenheit das heilige Bild des Segens und des Heils. Der Kreuzestod bezeichnetc die Mvrgcnröthe einer neuen Zeit, den Anbruch einer neuen Weltanschauung. Die Lehre von deni Heiland, der um die Sünden der Welt willen an das Kreuz geschlagen worden ist, richtete sich gegen die heidnische Auf fassung, die allein in de» irdischen Genüiscn Befriedigung suchte. Lie Predigt von dem Kreuze sollte Denen, die in der Schönheit und Herrlichkeit des Diesseits ihr Lehensglück erstreben, die den Verth des Daseins nach dem Autbeil bemessen, der ihnen an den vergänglichen Gütern der Weli bcschiedcn ist, zum Bewußtsein bringen, daß es keinen anderen Weg zum wahren Leben, zur Er füllung der de» Menschen von Gott gestellten Ausgaben gicbt, als den der sclbstverleugneiiden, sich selbst aufopfernden Hingabe im Dienste der Liebe, im Dienste der Ideen der ewigen Wahr heiten. Das Kreuz auf Golgatha bleibt allezeit das erhabenste Vorbild sür die Bcthätigung der idealen Weltanschauung. „Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!" betete JesuS im Garten von Geth semane in der letzten Nacht vor dem Todesaange nach Golgatha. Nicht der Wille des Ich, nicht die Selbstsucht soll für unser Thun und Lossen bestimmend sein, sondern die Idee der Unterordnung der persönlichen Interessen unter das Gemeinwohl, der Gedanke an das. was dem größeren Ganzen frommt, dem wir angchören, soll unserer Wirksamkeit allerwegen Ziel und Richtung geben. Wie Jesus Christus sein Leben für die Idee der Liede opferwillig eingesetzt und hingegcben hat zum ewigen Zeugniß dessen, dag alle irdischen Gewalten nie und nimmer sie ewigen Wahrheiten zu crtödtcn vermögen, sp sollen Alle, welche sich zum Christen thiim bekennen, ihre Kräfte bis zur Selbstaufopferung dem Dienst dessen widmen, was höher und werthvoller ist als das persönliche Ich. dem Dienst her Allgemeinheit, des Vaterlands, des Staates, der Kirche, der ganzen Menschheit. Das Wort des Heilands: „Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!" ist der erhabene Ausdruck des Gedankens der Hingabe deS Einzelwillcns an den Willen, der jedes größere oder kleinere Ganze lenkt, dessen Glied der Einzelne ist. In diesem Worte wurzelt alle Liebe, der Patriotismus, die Treue im Berufe, die Treue des Glaubens und der Gehorsam. WaS Großes und Edles i» der Welt vollbracht wird, läßt sich aus diesen Lebcnsguellen herleiten. WaS dcc Apostel und ihre Nachfolger zu ihrem opferwilligen Wirken bewegt hat. war die Treue im Glauben und der Gehorsam gegen drc Gebote des Cbristenthums. Alle Werke der Barmberzigkelt, alle Anstalten zur Hilfe kür Kranke, Blinde, Verwahrloste, Alte und Sieche: sie cntipringen der Liebe zur Menschheit. Was unsere Armee so start und gewaltig, so herrlich und siegreich im Kriege «acht, ist die Unterordnung unter den Willen, der das Ganze bestimmt, der Gehorsam, der Alles zuiamnicnhält. Jedem Einzelnen «id Allen zum Heil, der den Soldaten getrost und todcsnmthig in das wildeste Kampfgewühl treibt, uiw es ist die Liebe zum bedrohten Vaterlande, die Liebe zu dem angestammten Fürsten und zu feigem Volke. Treue und Gehorsam sind die Lebens- mächtc, die aus allen Gebieten menschlicher Thätigkcit, in jedem Berufe nothwendia sind, wenn die Arbeit im Dienste des Staates, der Kirche, der Gemeinde und unserer Mitmenschen ersprießlich ich ausgeübt werden soll. , die Kreuze aus der Erden!" hat rin Vertreter der istlichen Bestrebungen der Gegemnart ,m sanatischen Hasse usen. Wenn cs ie gelingen sollte, dieses Wort zu ver- " wov «ikdm, »«uze alö dem symbolischen Inbegriff Von der Liebe alle Treue ntzd aller Gehorsam, der Patriotismus und die Berusspflicht ausgetilgt wäre: dann würde in der That den Umstürzlern unserer Tage der Weg zu ihrem wahnwitzigen Beginnen geebnet sein. Die christlich-ideale Welt anschauung, deren Wahrzeichen das .Zkreu; von Golgatha ist. der felsenfeste Glaube an die Ideen der Liebe, der Treue und des Gehorsams, ist die einzige starke Schranke, die unser Volk vor dem Untergänge bewahrt, da sie die feste Gewähr gicbt, daß Zucht und Sitte, Gesetz und Lrdnnng bestehen bleiben, daß die UaatS- erhattenden, sittlichen Kräfte und in ihnen unsere höchsten natio nalen Lebensgüter dem Verfall nicht preisgegebcn werden können. Die christliche Lehre, wie sic in dem Kreuzestvde Irin Christi ihre Vollendung erreicht Hai, zu hüten und zu pflegen, dnS ist die heilige Mahnung, die der Eharfreitag. unser höchster Festtag, au das deutsche Volt richtet, ln doe siguo viueo»! Das Kreuz von Golgatha ist das Zeichen, daS in alle Zukunft Heil und Segen kündet. Fernschrcib- nud Aerniprcch-Bcrichtc vom 7. April. Berlin. Der „Kölnischen Zeitung" wird ans Madrid telegraphirt: Die Papiere des amerikanischen Konsulats sind bereits dem britiicheu Konsulate übergeben. Der Gesandte i» Washington, Beinahe, wird der französischen Botschaft die Geschäfte übergeben. Um Mitternacht machte der Papst neue vcrtrarlliche Vorstellungen. Ei» zweiter Miniiterralh fand statt, allein die Antwort lautete, es sei zu spät, da die Entscheidung schon getroffen worden. Trier. Die Strafkammer des Landgerichts sprach im Prvzeß über den Gerolsteiner Eiienbahnunsall sämmttiche Angeklagte frei, da nicht aufzuklären war. wen die Schuld treffe. * Prag. Der Vcrwaltungsrath der Buichtieradcr Eisenbahn stellte die Bilanz fest. Der Reingewinn aus das Jahr 1897 beträgt sür die Strecken Lit.-V 1.729,3ä5Guldc», sür Lit.Ü 3,168,791 Gulden. Davon werden als Dividende 76>/s Gulden sür die Aktien Lit. -V, 26 Gulden für Lit. R beantragt. Die Generalversammlung findet am 9. Mai stakt. * P a r i s. Die Agence Havas verbreitet die nachstehende Meldung aus Madrid: Bei Beginn des heutigen Ministcrraths empfing der Minister Gullon ein (schreiben des Gesandten Woodsvrd, welches besagt, er habe seit Mittag vergebens aus die letzten Entschließungen der spanische» Regierung gewartet, kündige dem Minister au, er warte bis Mitternacht, und bitte, ihm diese Ent schließung noch vor Mitternacht mitzutbcilen. Die Entschließung müsse in Ausdrücken abgesagt sein, welche die traurigen Komcaucuzen Verbindern können, die er sehr bedauern würde, aber die er für unvermeidlich kalte, wenn die gegenwärtige Lage der Dinge wrt- daucrtc. Das Dokument war in privater Form an den Minister gerichtet und beginnt mit den Worten: „Mein lieber Freund!" Beim Verlassen des Ministerraths waren die Minister der Ansicht, daß die Note seitens der Vereinigten Staaten nicht drohend sei. Berlin. Der Kaiser wird an einem noch zu bestimmenden Tage nach Lennep kommen, um die Thalipcrren bei Rcmschcidt und Hückeswagen zu besichtigen. — Anfang der Woche waren hier Gerüchte von einem bevorstehenden Rücktrittt des Ministers des Innern Freiherrn von der Recke verbreitet. Die „Krcuzztg." be stätigt. daß sich Freiherr von der Recke in die Provinz zurückiehne und daß ihn nur der Wunsch des Kaisers veranlasse, aus seinem Posten zu verbleiben. Die „Krcuzztg." meint aber, daß die Ge rüchte über den Tennin des Rücktritts des Freiherr» von der Recke oder über die Person seines Nachfolgers mit großer Vorsicht zu behandeln seien. — Nack einem Telegramm des stellvertretenden Landeshauptmanns von Deutsch-Südwestafrika hat die Kaiserliche Schutztruppe am 26. Febniar am Grootberge über die aufständischen Hottentotten im Norden des Schutzgebiets einen entscheidenden Erfolg davongetragcn. Ter Feind floh in der Richtung aus Zeß- fontein zu. Damach haben sich die Zwartbvvi-Hvttentotten am 20. Mär; ergeben. Ihr Führer, sowie 90 waffenfähige Mann nebst den Gewehren rieten in die Hände der Sieger. Die Ge fangenen sind nach Windhoek gebracht worden. - Ter Central- vervand Deutscher Kanstentc cntiandte kürzlich eine Deputation zu den preußischen Ministern der Finanzen, deS Innern und des Handels und Gewerbes. Die Deputation legte den Ministern die jetzige Nothlage des handelsgewerblichcn Mittelstandes dar und unterbreitete Vorschläge zur Abhilfe. Die Minister zeigten sich »ehr entgegenkommend und sagten gründliche Prüfung der Angeschlage nen Mittel zu. Inzwischen Hot der Ccntralverband auch ein ent sprechendes Gesuch an den Kaiser gerichtet. Vergangene Nacht brachte ein hiesiger Arbeiter seiner äAährigcn Ehefrau 3 tödtliche Messerstiche bei, stach sich dann selbst in den Hals und sprang ans der in der 2. Ela er mit doppeltem , _ wurde in hoffnungslosem Zustande nach dem Krankenhaus, der Mann in die Charitd gebracht. H amburg. Die Hamburg Amerika-Linie schickt schon setzt Schiffe an die amerikanische Küste, um im Fall eines Krieges zwischen Amerika und Spanien de» amerikanischen Küstenhandel und die dortige Küstenfahrt zu übernehmen. Die amerikanische Kauffartheislotte ist dazu außer Stand, einerseits ans Mangel an Schiffen, andererseits aus Furcht vor spanische» Kapern. Wien. Eine Wiener Baumwollspinnerei erhielt mit dem Dampfer „Ekdale" aus Havana über Bremen einen Ballen ameri kanischer Baumwolle, in dessen Innern man eine Kapsel mit Explosiv- und Zündstoff fand. Die Entzündung und Explosion während des Transportes ist nur durch eine» Zufall verhütet wor den. Die VersichcruiigSgcscllschasten Nagen seit Jahren über Brandschäden in BaumwvÜladungc». r i s. Ter „Agence Havas" wird aus Madrid gemeldet: ist Ministcrvräsident Saäasta aester . . . ... , . . chs . halten hatte, worin gefragt wird, welche Konzessionen Spanien machen würde, berief er unverzüglich einen Ministerrath, welcher beschloß, deni Papste zu antworten, daß Spanien nur seine früher Mac Kinlcy mitgethcilte» Beschlüsse bestätige. In dem gestern Nachmittag abgehaltenen Ministcrrath wurde beschlossen, ein Komitee zu bilden zur Veranstaltung einer Nationaliubskription behufs Verstärkung des Geschwaders. Der Ministerrath bcichäf- tigte sich ferner mit der auswärtigen Frage und beschloß, alle Kicheren Zugeständnisse ohne Abänderung ausrecht zu erhalten. Heu da he. Die Familie des Gesandten Woodford, die sich nach Biarritz bcgicbt, ist hier duichgereist: sie war von einem Attachee der Gesandtschaft begleitet, der bis Bordeaux Weiterreisen wird. Bern. Die BUrgergcmeinde der Stadt Bern hat das Gesuch deS Dr. Oncken, Pros, der Rationalölonomi« an der slniversität Bern, gewiesen, liche Hai wett Lncken ii> der armenischen Frage eine turkenftcund- iche Haltung eingenommen habe. Dieser Beschluß erregt in der ganze» Schweiz großes Aufsehen. London. Nach einer „Tiinesmeldnng" Hai der .>!aber von Oesterreich folgende» Vcrinittclnngsvvnchlag gemacht: Euba soll in ein gleiches Perhältniß zu Spanien treten wie Egnvtcn zur Türkei. Cuba würde somit eine ähnliche Autonomie erhalten wie EgUPten, mit Zahlung eines jährlichen Tributs an Spanien Tie Union würde die Kontrvle der cubanischen Finanzen erhalten und dieselbe Stellung in Cuba wie England in Egvpten einnchmcn. Eine besondere siiianziellc Organisation soll dahin getroffen werden, daß die Union als Kontrolmacht eine manische Anleche garantirc. die vielleicht zu 3 Prozent Zinsen, weiche durch den cubanischen Tribut gedeckt wären, cmittirt werden könnte. Tas Anlcihekavital könne zwischen Spanien und Cuba verthcilt werden, da beide fiiiaiiziclle .Hilfe brauchten: vielleicht ein Drittel an Cuba und zwei Drittel an Spanien. K o n st antinope l. Die englische Botschaft überreichte heule der Pforte eine Note in Betreff der Entschädigung für dir von englischen Unterthanen während der armenischen Wirren in Klcin- Asccn erlittenen Verluste. DaS armenische Patriarchat hat der ge mischten Kommission in Tovhane ein Verzeichnis; überreicht, in wel chem 10.000 Waisen und 10 bei den klcinaiiatischcn Wirren zer störte Kirche» anfgeführt sind. In einem vorgestern abgehaltenen außerordentlichen Ministerrath wurde beschlossen, an die türkischen Botschafter eine neue Cirkulardepesche betreffs Kretas im Zinne der früheren Forderungen zu stellen. Dieselbe wird vorbereitet und dürste noch heute abgchen. 3k cw - Nor k. Eine Depesche des „New-M>rk Herold" aus Washington meldet, eS liege kein Grund vor zu zweifeln, daß die Sorge um die Licherheit der Amerikaner ans Cuba die unmittelbare Ursache der Hinausschiebung der Botschaft Mac Kinleiffs sei, doch könne glicht geleugnet werden, daß man in amtlichen Kreisen glaube, die Situ ation könne sich bis zum nächsten Montag derartig ändern, daß der Krieg vermieden werde. Aus der anderen Seite sei der Präsi dent io uberzeugt davon, daß die Zeit zum Handeln gekommen sei. daß er wenig Aenderniigen an seiner Botschaft voraciwmmen habe. — Eine lange Depesche von dem Gesandten Woodsvrd^ ist in Washington cingctroffen, welche einen neuen Vorschlag Spaniens enthält. Das Kabinet wird über denielbe» heute bcrathen. 3k c w - U. v r k. Eine Depesche des „New Avrk Herald" meldet, die Spanier in Chile hätten eine Million Dollars gezeichnet, um ein Schiss anznkanfcn und als Kaperschiff anSznrnstcn. das amerika nische Schiffe an der Pacific-Küste aufbringen solle. Die heutige Berliner B ö r i e verlies sehr still, doch war die Tendenz fest. Die Kurse setzten fast durchweg höher ein und zogen später noch mehr an. Anregend wirkte namentlich die Mit- rheiliiiig über ein wahrscheinlich gemeinsames Vorgehen der euro päischen Großmächte in dem ivaniich-»ordameritäniichen Konflikt. Im Kassavcrkehr bestand ziemlich rege Kauflust. In der zwecken Börsenstunde trat eine Abschwüchnna ein aus die unerwartete Meldung, daß die Bank von England ihren Diskontsatz irm 1 Prozent erhöht hat. Banken fest aber still, Kurie meist höher, nur Darmstädter Bank angebotcn und niedriger. Eisenbahnen ziemlich belebt, heimisch - ältliche anziehend. Bergwerke begehrt und besser. Renten fest, namentlich Türkcntoose höher. Heimische Fonds vernachlässigt. Privatdiskont 2"«Prozent. — Ern offizieller Verkehr in Getreide und Mühlcnsabrikalen fand nicht statt Loeo- Spiritus schwächer auf Nachlassen der Kauflust: 70er 12.20. Mer nicht gehandelt. Termine abgeschivücht. etwa 10 Psg. billiger. Im Getreide-Verkehr war die Tendenz gut behauptet.^ Tie Nachfrage nach greifbarer Waare ist andauernd rege. AuS Oester reich sowie aus Mitteldeutschland lagen größere Kaufaufträge vor. die nur zum Theil befriedigt werden konnten. Roggen bevorzugt, weiter anziehend. Weizen und Hafer fest. Es wurden notirt: Weizen 2ttO Mk., Roggen 152 Mt. effektive Mailiescrung. Nach Ermittelung der CeiitralnotirnngSstcÜc der preußischen Landwirth schastskaininern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 200,50, Roggen 118,50, Hafer 158,50 Mk : Stettin-Stadt: Weizen 197. Roggen 140, Hafer 118 Mk. - Wetter: Regen, Nordwcstwind. r nnaiiiri ir . tCüiiuk». Credit AN.oo Tioconw r s.so. Dresdner Bank IM,so. Staalsbalin —. Lomdarden —. Lanmtmtte —. Unaar. Gold . Pottucnc'en —. Bekauvtcl. Paris. >3 Mir Nact'nttlwaS.I Nenie IV3.IS. Italiener SS.SS. Svauiec «.Sv. Porinaie'cn isoo. Türken 2l.«S. Türkentooie ros.M. Otloman» tanl 542.00. Liaatddadn —Lomdarden . Mali. Paris. Trodiittenniattt. Wrj,en ver Avril 2g.os. vcr äulc-Auaust 27L0. matt. Nüböl ver Avril »7.2s. ver Lcvtdr. Dewr. 42.25. oelnmvict. Lonaus rer Avril ss.25, vcr Scvlbr. Dccbr. 54.75. rnliis. «villrrdani. Prodiikiei- Benidt Weizen ver Mal 242, ver November -» Roggen ver Mal 137. vcr Oklover 127. Tertlichcs und Sächsisches. — Ihre Majestäten der K ö n ia und die Königs n begaben sich am Mittwoch Vormittag ll llbr 55 Min. zum Besuche der Großherzvgl. Badischen Herrschaften »ach Karlsruhe und kehrten Nachmittags 1 llbr 38 Min. von dort nach Baden-Baden zurück. — Ihre Kaiser!. König!. Hoheit Frau Prinzessin Frieorich Augu st besuchte gestern das Putz- und Modcwaarenhaus Barthel, Waisenhausstraße. — Se. Majestät der König har den zum Türkischen Honorar- Konsul in Dresden ernannten Bankier Max Ehrambach hicr- selbst in dieser Eigenschaft anerkannt. — Se. Majestät der König hat den Marine-Inspektor und Prof, der Marine-Akademie, Hermann Scheit in Kiel zum ordentlichen Professor ffir Maichinenbaukundc an der hiesigen Technischen Hochschule unter Verleihung des Charakters und Ranges als Regierungsrath in der 1. Klaffe der Hofrangordnung und de» bisherigen ordentlichen Professor der Universität Breslau Dr. Carl Chnn zum ordentlichen Professor für Zoologie und Zootomic in der philosophischen Fakultät der Universität Lei ernannt. — Der seitherige Kaiierl. Russ. Ministerresidcnt am lffesi König!. Hofe, Geh. Rath Baron v. Wränget, ist zum Kaiscrl. Russ. außerordentlichen Gesandten und bevvllmächtigu hier ZS 'S Leipzig Minister . außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi ernannt und in dieser Eigenschaft beglaubigt worden. — Der Kaiscrl. und Königs. Ocsterr.-Ungar. anßerorden Gesandte und bevollmächtigte Minister. GrafLützom. ist vom Urlaub hicrbcr zurückgckchrt und hat die Geichäftslcitung der Kaiierl, und Könlgl. Gesandtschaft wieder übernommen. — Dem herrschaftlichen Diener Philipp in Dresden ward das Allgemeine Ehren-eichen verliehen.
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