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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 28.06.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220628016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922062801
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220628
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- LDP: Zeitungen
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-06
- Tag1922-06-28
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Lvrabend-Watt 8«. Sahrgang. ZS 297 MINW»ch, 2». I,ut 1922 «egründel 18»« Dr»dt»nschrV: IkachitchN» E«rnlM»ch«k. SmnmNiwmmer LS U^l. «m «r «ach»^ft>r,ch«: SOS71. DeMg--«.b«hr «t» Li mm »mit» S«U« 7.— 2L, autzerhalb vachl«,» 8.— «. Am« an»^s.a, «n,»>gm m»I«r Stellen- n»d Wvknungimarlil, I lpalllge An- und VflAttAtzkl^Pklllsk. küte dt» 2»ll» »,— ». D»r,»««pÄ» laut Lartl. Auewdrttg, rinfikige 1 Bvranrde^dlnn». «tnzetprei, des Boro den dblatle» >.— M. — W. AamUien- " ' Der- Segen «echdru» nur mU deutlicher «Lnetlen-n»,»« (.»resdner N«hr.") ,u«NI«. - Umwrl-nol» SchüflMÜKe werden nicht msdewedrl SchrlMettun, und Lmmt«1ch«ft»»e»er »m,mGro«e»«t»0. Druck u. «rrl», ,«n Mqgch » «etchnrdt in »««»«. Vdfischech^tent» 10»» Dresden. oiresoe»« W»I»«n»i»u»»l7»0» »V/»r !t N»»p2«D»«« 2«, est«mntt»«r Ltz»ll« ** »«rI1n«r «au»; Nk S«. Vvesin ssl»»»a»I»«I»« SD»»« 18« Lvsttknu»« Lllor dLllkmLütLSll vosedttto * Lu- unä Vvr- Imul tu- uuä LU8lLuäl8edvr Vorlpopivre uuä VvrvLltuux ävnvLdsu . vosouüoro LdloUuue ttr LusILuätsekv ViUmwre» ^ kousr- uuä ätvdssÄedvrv StukLrwuuvr Srantteichs Haltung nach dem Tode Rathenaus. Poinear4 Uder Aschenau. Paris. 27. Juni. Der Pariser Sorrespoudeut de» „Corrkere ü Italia" meidet heilte abend seinem Blatt: Pot»- ears hat hcnte abend die italienischen Journalisten emp fangen und ihnen eine kleine Lobrede auf Dr. Nathenau gesagt, die, nach ihrem Ton zu urteile«, aufrichtig war. Die politische Lage, erklärte Poincare, werde mit dem Verschwinden Rathenaus nicht verbessert, trotzdem er, wie alle seine Landsleute, bestrebt war, die durch den Versailler Vertrag auf Deutschland lastenden Verpflichtungen auf ein Minimum zu reduziere». Lein Instinkt und seine praktische Veranlagung erlaubte» ihm, seine Unterhandlungen stets zu positiven Er gebnissen zu führen. Das Abkommen von Wiesbaden wäre ohne ihn nicht möglich gewesen. Für Deutschland sowohl wie für Frankreich ist dieses Abkommen durch seinen Tod nicht hinfällig geworden. 8o» alle«Abkomme», die bisher zwischen Deutschland und Frankreich getätigt wur-eu, ist dieses das einzige, bas Sanktion tiberslüsfig «rächt. Poin- ears erklärte ferner, das, die Worte, die der Reichskanzler gestern gegen die französische Politik gesprochen habe, un verzeihlich seien. Dem italienischen Journalisten, der Poin- eare wegen der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund befragte, antwortete der französische Ministerpräsident, die Zulassung Deutschlands in den Völkerbund sei Deutschland versprochen worden für den Fall, daß es seine« guten Willen zeige, die ihm anfcrlcgton Verpflichtungen z« er füllen. Aber Deutschland habe bisher seinen gnten Willen noch nicht bewiese«. Frankreichs Ankwork aus -ie Anklagen Wirths. DaS „reine Gewissen" Frankreichs. — Deutschland bleibt Frankreichs Feind! Paris. 26. Juni. Der «Petit Puristen" bringt aus der Feder Herves eine offenbar inspirierte Antwort auf die gestrige Rede Wirths. In der auf die übermässigen Forderungen Frankreichs hingewiesen wird. Herv6 führt aus, daß Frankreich in jeder Beziehung ein reincS Gewissen habe. Die Teilung Oberschlesiens sei nach dem Schiedssprüche drS Völkerbundes durchgesührt, der jedenfalls in Europa die höchste moralische Autorität (!) besitze. Dasselbe liehe sich auch zu der .»läge über die Be setzung der Rhetnlande bemerken. Ebensowenig lönne Frankreich die Höhe der Reparationen übertrieben finden, im Gegenteil, die Zahlungen deckten kaum die un geheuren Verwüstungen, die Frankreich erlitten habe. Frankreich könne nicht daeran denken, die deutschen Schul den in irgendeiner Weise hcrabzusctzen, mindestens solange nicht, wie eS selbst von seinen Schulden bei den Alliierte» bedrückt werde. I« iibrige« gäbe es überhaupt keine Menschenmacht. die hindern könnte, -ie Deutsche» als die Aeinde Frankreichs onzusehe«! „Die einzig Schrulligen." No«, 26. Juni. Sin Leitartikel des »Paese", -er die Schuld an der Ermord«»« Dr. Rathcnans de» Feinde» Dentschlands znschreibt, schildert die materielle« nnd poli tische« Leiben Deutschlands. Die Steigerung der Soften der Lebenshaltung und die Herausforderung der Pole« und Franzose», die bas Rationalgefühl ,«« Siedepunkt brächten, woranf verzweifelte »nb geisteS» gestörte Fanatiker ihre eigene» Staatsmänner wegen vor geblicher Nachgiebigkeit «»brächten, so Srzberger wegen der Unterzeichn«»- des Waffenstillstandes und Rathenau wegen seiner Srfüluagspoltttk. Nur ein oberflächlicher Beobachter erblicke in der Verzweiflungstat die Revancheluft Deutsch lands. Die einzig Schuldige« seien die Feinde Deutschlands, di« mit einer die Menschheit entehrende» kalte« Grausamkeit Deutschland absichtlich zu verzweiflnngState« trieben. lW. T. B.) Weitere Artslan-spreffeftimmen über Nathenau. iGtanrr Drettbericht der „DreSdu. Nachricht,»".) Paris, 27. Juni. Ueber die Auffassung der französischen Regierung läßt sich mitteilen, daß der Tod RathenauS zu mancher Sorge Anlaß gibt. Die Wahl eines Nach folgers erscheint unter den gegenwärtigen Verhältnissen als sehr schwer. Tr. Hermes, der hier gnte Erinnerungen Hintersassen hat, wäre willkommen, aber es gilt als sehr fraglich, ob er sich znx Nebernahme dieses gefährlichen Postens entschließen wird. Nach dein „Lablogramme" hat eine wichtige Persönlichkeit am Quai d Orian von Rathenau gesagt, er sei ein internationales Gehirn gewesen. AIS ein Mann, der Deutschland aufrichtig liebte, babc er doch weit über die Grenzen Dentschlands blicken können, wenn eS sich um wirtschaftliche nnd soziale Ankqaben han delte. Leider habe RathenauS Lharakter feinen großen Fähigkeiten nicht ganz entsprochen. Nachdem er in früheren Tagen gezeigt habe, daß er den richtigen Weg zur Verständi gung erkannt, sei er später ein anderer geworden. Er habe Louchenr enttäuscht und Vriand hinter gangen. Die „Gazetta del Popolo" glaubt, der Mord werde in Deutschland eine starke Gärung gegen die reaktio nären Parteien Hervorrufen, die von der Mordtat keinerlei Vorteil ziehen dürften. Der „Secolo" feiert den Ermorde ten als einen der hervorragendsten Faktoren der europäischen Politik nnd sagt, die deutschen Staatsmänner, -ie die harte Pflicht der Pazifizierung über nahmen, hätten ein tragisches Geschick. Die „Stampa" schreibt: Rathenau hinterlassr der trauernden Welt, nicht nur seinem Baterlande. einen Gedanken nnd ein Gefühl, daS die Berliner Mörder nicht zu töten vermochten, nämlich di c Mission menschlicher Zivilisation, woran sämtliche Völker gnten Willens Mitarbeiten können. Im «Giornaic d'Italia" hebt Mnsivlini den stets louaien Patriotismus RathenauS hervor. Der „Lorrierc de la Sera" weist darauf hin, daß dem Deutschland des Friedens ein Deutschland der Rache nnd des Hasses gegenüdersteht und erklärt es für dringend nötig, daß di« Entente die Reglern«» Wirkst stütze und die Rcpara- tionSfrage möglichst schnell lose, sonst drohe die Gefahr eines reaktionären Umschwunges, der nicht allein Deutschland vollends ruinieren, sondern anck die ganze übrige Welt ge fährden könnte. Rathena» fiel N? ein Opfer seines Idca lismnS. Ihn zn ersetzen wird schwer sein. De Facta über Rathenav. Rom. 26. Juni. In der Lämmer widmete Minister Präsident de Facta Reichsminiftcr Dr. Nathenau Worte der Erinnerung und gedacht« des hohen Geistes und der tiefen Kultur, die dem Tahingeopferten eigen waren, Eigenschaften, deren Wert er während der Genueser Konferenz habe er messen können. Der Ministerpräsident schlug der Konferenz vor, der deutschen Regierung ihr Mitgefühl zu bekunden. Die neuen irischen Unruhen. (Eigner Drahtdericht »er „Dr,«dn. Nachricht«»".) London, 26. Juni. Die Mordtat. der General SSil - s o n zum Opfer fiel, hat nach Ansicht der „TtmcS" eine neue Kriegserklärung der Sinnfetner an Ulster zur Folge. Vor wenigen Tagen machte der «Dailn Tele graph" noch darauf aufmerksam, daß er nicht die optimistischen Ansichten, die von einem dauernden Frieden in Irland sprechen, teilen könne. Der Kampf werbe zweifellos über kurz oder lang wieder entbrennen, denn eS wuchere ein tiefer Haß zwischen den radikalen Sinnseinern und den Führern des protestantischen Ulster, dem noch viele und schwere Opfer gebracht werden müßten. Jetzt bestätige es sich bereits, daß der Kampf fortgesetzt werde, und zwar unter Zuhilfenahme anarchistischer Methode«. Die irischen Blätter verurteilen die Tat heftig und suche» sie ans einen persönlichen Racheakt zurttckzusühren, der mit der Politik nichts z» t»n habe. England unterstützt Deutschlands Aufnahme in den Völkerbund. London, 27. Juni. Im ttnterhausc wnrde Lloyd George aefrcmt, ob England, wenn Frankreich eine Reduzierung der ReparationSforderungcn annchmc, alSdann auch einen Teil seiner Forderungen an Frankreich zu streichen ge denke. Lloyd George antwortete, daß eS im Augenblick nicht angebracht sei, hierauf eine ausführliche Antwort zu erteilen. Hinsichtlich der Frage der ZiUasinna Deutschland- in den Völkerbund antwortete die englische Negierung auf eine Anfrage, daß diese Frage nicht England Mein, sondern vorallem Dentschlandangebe. Die englische Re gierung würde einen Antrag Dentschlands auf Znlassmcg in den Völkerbund vnte, stützen. Die Negelung -er Anleihesrage. (Eigner Dr»-1b«richt der .Dre»»n. Nachrichten".) Paris, 27. Juni. Inoffiziell verlautet, daß die Mög lichkeit besteht, daS Baukierkommitee gleich nach der Kon ferenz der Minister in Paris zusammen »innsem Die Regelung der Anleihesrage wird in Paris als dringend erachtet. Französisch-amerikanische Schuldenverhanblungen. (Kigner Drahtbericht der „DreSdn. Nachrichten".) Paris, 27. Juni. Wahrscheinlich noch im Lause dieser Woche wird der Slbgeorüncte Parmentter nach Washing ton gehen» mn mit der amerikanischen Regierung über die französischen Schulden an die Bereinigten Staaten zu verhandeln. Parmentter hat den Auftrag, der ameri kanischen Regierung darzutun, daß Frankreich seine Schul den nur durch Gewährung »euer Kredite tilgen könne. Man hofft, daß in nicht allzu ferner Zeit eiue internationale Kon ferenz stattsinden wirb, an der auch die Vereinigten Staaten teilnehmen. Auch hier würde daun die Frage der inter nationalen Anleihe und die Eröffnung von Krediten be sprochen werben. Take Ionercu» Leichenbegängnis. (Eigner Drahtbertcht der »Dresdu. Nachricht« n") Belgrad, 37. Juni. Heute nachmittag 8 Uhr passierte der Zug mit der Leiche IoneScus die serbische Haupt stadt. Vertreter der Regierung und höhere Beamte de- AußenmtnistcriurnS sin- dem Zuge nach Suvotitza entgegen- gefahren, um namens der Regierung einen Kranz auf den Sarg ntederzulcgcn, der die Aufschrift trügt: „Dem Freunde unsere» Laude». DaS Königreich der Gerben, Kroaten und Slowenen." Der Stand -er Mor-nntersnchung. Berlin, 27. Juni. Der Chef der politische» Polizei Dr. Weiß erklärte in einer Unterredung mit einem Mit arbeiter des «B. T.", die Nachforschungen nach de« Mördern Rathenaus seien bis in die kleinste« Einzelheiten organisiert. Im Lause deS gestrigen Tages seien in Berlin mehrere wichtige Rerhastnnge« vorgenommc« wor den, die zur Aufklärung der Tat sichren könnten. Eine der Hanpttätigkeite« der Polizei sei die Durchsicht der zahllose« Drohbriefe, die Rathenau besonders in den letzte» Wochen erhalte« hätte. In diesen Briefe« sei durchweg von Rtteutatoplänen die Rede. Die Versuche, die Vcrsasier dieser Schriftstücke zu ermitteln, nehmen aiisgir- ordentlich viel Zeit in Anspruch und gestalteten sichznm Test sehr schwierig. In Berlin seien bei den politischen Organi sationen, besonders bei antisemitischen yierbänden Haus suchungen vorgenommc» worden. In den Biireanräumen des Verbandes aationalgesinnter Soldaten sei außer ordentlich wichtiges Material beschlag nahmt worden. Ruch bei Haussuchungen iu den Räumen der Organisation Roßbach in Wannsee sei eine Anzahl Papiere beschlagnahmt worden. Der Student Werner Flesch, der im Reichstage dem Abg. Helfscrich einen Lor beerstrauß mit einer schwarz-meiß-roten Schleife lider bringe« wollte, sei nach seiner Freilassung gestern wieder verhaftet worden, weil inzwischen belastendes Material über sein Vorleben ermittelt wurde. Zur Verhaltung Karl Tilleffens bemerkte Dr. Weiß, es hätte» sich rwrichiedenc Zeuge« gemeldet, die Tillessen am Mordtagc iu Berlin ge sehen haben Wollten. Weiter sei sestgesteltt worden, daß dir Täter bei der Auosührung des Mordes einen Wagen der Firma Opel benutzt hätten. Die Kommunisten an der Arbeit. Essen, 26. Juni. Die Kommunisten sind besonders im Rnhrgcbiet eifrig an der Arbeit, nm die Ermordung RathenauS für ihre Zwecke ansznuützcn. Neberall fordern sie znm St stündigen Generalstreik ans. Demgegen über weist der Deutsche Allgemeine Gcwerkschaftsbund aus die Beschlüsse des Gciverkschastskongresies von Leipzig hin nnd stellt nochmals fest, daß am Dienstag nachmittag in allen Orten die Arbeit zu ruhen habe und daß diese am Mitt- noch morgen wieder anfgenommen wird. Ein Aufruf der Deukfchnationalen Volkspariei, Berlin, 27. Juni. Der Vorstand der Dentschuationnlcn Vollspartei erläßt eine Kundgebung an die Varteimit glicdcr, in der die Behauptung z n r ü ct g e w i e s e v wird, daß die Partei für den Mord verantwortlich sei. Die Kundgebung verlangt von der Regierung, daß sie die Dciilschnationgle VolkSpartei und die in ihr vereinigten deutschen Wähler und Wählerinnen gegen Vcr'enmdimg und haßerfüllte Bedrohungen in Schutz nehme. An die Partei freunde im Lande richtet der Vorstand die Aufforderung, völlige Rüde zu bcivahrcn. Dr. Wtrth mU «athenaus Amlsgeschästen betraut. Berlin, 26. vArni. Der Reichspräsident hat den Reichs« lanzlcr Dr. Wirth bis aus weiteres mit der Wahrncli mung der Amtsgcschäfte des N c i ch s m i n i st c r? des Auswärtigen betraut. IW. T. B.i Die Vorbereitungen zur Trauerfeier für Aalhenau. (D r « tz t m e l d u ii g » n s r e r B e r l I n e r G ck r i s t I e i! » » g) Berlin, 27. Juni. Im Plenarsitzungssaalc des Reichs tagcs ist für die ans mittags 12 Uhr angesetztc Traucrfeicr die Leiche Ratbenaus anfgcbahrt. Der Präsidenten tisch, das Rednerpult und die Plätze der Deinvlraten sind verschwunden. An ihrer Stelle baut sich ci » g e wa I t i g e i Katafalk auf. Unter einem Tranerzclt ans dem Platze, den sonst der Präsident innchat, steht der Sarg. Von diesem herab znm Saale liegen Kränze, Meisterwerke der gärtnerischen Kunst. Ein Berg von Blumen und dunkelgrüne» Kränzen zieht sich auch entlang der Enraden der Rcgiernngstischc. Rechts nnd links erheben sich ge wattige Fächerpalmen. Die Brüstungen der Tribünen rings um den Saal sind mit Hortensien in stiminirngsvoilci Färbung nmrankt. Von den Bogenlichtlampen stießen lange Flor behänge herab. Die Ausschmückung des Sitzungssaales stimmt weihevoll. Und draußen in der Wandelhalle stetst die weiße Marmorstatuc des greisen Kaisers Wilhelm I„ unvcrhüllt, inmitten reichen, würdigen PflanzenschinuckeS. Am Sarge wird als erster der N e i chsp r L s i d e » > das Wort ergrcisen. Nach ihm wird als Vertreter des Reichspräsidenten der Vizepräsident Bell eine Ansprache halten. Die Trauerrede wird alsdann von dem demokra tischen Abgeordneten Pfarrer Koreil als Vertreter der Dentschdemokratischcn Partei, der Rathena» nahe stand, ge hakten. Während der Sarg die große Freitreppe znm Königsplatz hinadgetragen wird, wird eine Kompagnie dr- Reichswehr, die am Bismarckdenkmal Ausstellung nimm,, die militärischen Ehren erweise». Gleichzeitig spielt eine Kapelle der Reichswehr. Im übrigen werde» Abord nungen der Reichswehr der Feier selbst beiwohne». Der Sarg wird daun im Lcichenkraftwagcn nach dem Erb begräbnis RathenauS in Obcrschönewcide übcrgcfiihrt, wo die Beisetzung nur in Anwesenheit der nächsten Verwandten des «Brstorbeucn ersolgt. Ei» Tranerzng vom Reichstage zu« Friedtzvf findet ans Wunsch der Angehörigen »ich« statt.
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