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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040720023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904072002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040720
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904072002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-20
- Monat1904-07
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Diese« Blatt wird de« Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit« als Abend-Ausgabe zugcstellt. während e« die Post-Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. öerugrgedüdr: viert'»»««,», »ttr»r,«»n> d»I >S,N» «weimaliaer Kutrapun, durch unierr Boten »d u»» und «»r»«»«. an Sonn- und Montane» nur einmcüt »MI »0>>. dunv auNwtirliaeKoin- miilionitrr » Md de« » Mi »0 Vk. Bei «imnaiiaer Üuliellun, durch di« Holl »M. iodne Bestell,elvi. im «us- Ia»d mil «ntivrrchendtm Zuichiage. S! «»druck aller «Niki u. Onainal- Nliieiluuikn nur mit deutlicher Luelienanaabrl.Dresd Nackir 1 Uiläilio Nackträoliche bonorar- «n,priick>e bleibe» underückstchNal: unmianote Manulkivie werde» nicht auldewatm. »elearamm-llldrell«: »achrtch»«« reesse» ^ureigen-caril. «nnakme von Nnkündiaunacu dis nach,milaas s Ubr Soun und sie,erlas« nur Manensiralle »8 von « bis '/aUtir Tie t lvalliae Grund ieiie cca. 8 Silben» 20 Pi,.. An lündiauuscn am der Privaticite Zeile L'lii,.: die rwaluae Zeile auiLeet ie,le dv Pia. als Linaciandt Zeile «v Pia In Rumuier» »ach Souu- uud gelerlagen , ival»,e Grund,eile so Vis. aul Privsllcitc «0 Pi» . 2wal„a« Zeile anl Lcriieile und als Emaciandl so Pia, Auswdrtlae Äni- Hase nur »eaen PorauSberadluna. ltieleablätier werden »ul za Pi,, berechnet. fterulvrechaiiichlui,: Amt I »Ir. U und «r. L0»L V«Il8tiia<>ixv I«nn8tta-^n8rü8luiixv» n«88enlieli1 inisti'riuMci'te Icvtlen-Kklilvi^iintn sovi« »II« w xrÖZLtor ^usnakl vmpsjsftilt W .1U8 Vin«I, 8cI»I«888ti N88V 28, prüft. uuft I. xtiiT,- «r.LNV. ?rim> Neueste Drahlbcrichte vereine Hoinachrichten. A-mecvrrändein„aen. Staatsbohnen. HvlzbcrnsSariiosicnichaft, Koinum- I tUZ»tt>»e4» »Zck« «ckd/» Z . Oierichlsveihandlnnaen. Rlijsiich-iavaiiiscber Krieg. Der olle Vaion. ! «vl Sttltlvtls, e» v» ^llt« > Neueste Dralitmeldnnqen vom 19 Juli. Zum russisch.javaniselien Krieg Petersburg. Auf eine Anfrage in Liaojang über die Verluste der Japaner im Kampsi vom 11. ds. vor Port Arthur wird uns gemeldet, daß positive Nachrichten nicht vor- liegcn. Unser Berichlcrstaltcr in Liaojang erhielt aus Port Arthur einen Brief folgenden Inhalts: Wir vertrauen hier General Stichel. Seine Zuversicht auf den Sieg teilt sich ollen Truppen und der Bevölkerung mit. General Hock, der gegen wärtig in den vorderen Positionen trog des Andrängens der Japaner aushält, schiebt dadurch ans lange Zeit die Blockade Port Arthurs hinaus. General Kondratschew befestigt Port Arthur mit jedem Tage stärker. Auf Bergen, ivo unlängst eine Befestigung für unmöglich gehalten wurde, sind jetzt Batterien und Schanzen errichtet und Geschütze großen und kleinen Kalibers aufgestellt worden. Das Zusammenwirken der Generale macht Port Arthur zu einer unzugänglichen Stellung. Ter Brief eines anderen Offiziers laute! noch zuversichtlicher. London. Ter „Daily Mail" wird aus Aden von gestern gemeldet: Der Kapitän der „Petersburg" forderte die britischen Vertreter in Aden durch den Kapitän der „Wcipara" aus, an die Konsul» in Suez und Port Said zu telegraphieren, daß erjedes englische Schiss beschlagnahmen werde, auf dem der Inhalt der Pakete nicht deutlich ans dem Ladnngsverzeichnis er sichtlich wäre. Suez. Ter Dampfer „Malacca" der Peninsulen: and Orienlal-Line ist heute früh unter russischer Marine- slagae »Al russischer Mannschaft an Bord und kommandiert von russischen Marineoffizieren hier eingetrosfen und fährt durch den Kanal. Molde. Die „Hohenzollern". mit dem Kaiser an Bord und die Begleitschiffe sind heute vo,mittag 9 Uhr »ach Bergen in See gegangen. Das Wetter hat sich gebessert. Königsberg. In der heutigen Bcrhandlnng des Hoch verrats Prozesses verlas der Dolmetscher Dr Rosi-Kömas- Hera die bei dem Angeklagten Vorgefundenen Schriften. Er be merkte. daß Schriften jeder der in Rußland vertretenen l'ozia- listüchcn Richtungen darunter seien. Ein Teil der Schritten wende sich an die Armee und fordere sie aus, mit dem Volke gemeinsame Sache zu machen, dem Befehl aus das Volk zu schießen, nicht Folge zu leisten, sondern in die Lust zu schießey und das Baionett gegen die Kommandeure zu richten. An ihren Treueid brauchten sich die russischen Soldaten nicht zu Hallen, da auch Rußlands Herrscher faft immer ihren Eid gebrochen hätten Köln. Der Rhein ist in den letzten Tagen anhaltend ae lallen. Heute zeigte der hiesige Pegel 1,96 Meter gegen 2,02 Meter gestern. Infolge des mcdrigcn Wasserstandes' muß der Verkehr mit den Seehasen durch Leichter betrieben werden. Poris. Der „Eclair" berichtet, daß der diplomatische Vertreter Frankreichs in Fez Gras de Saint-Aulaire mit dem Siilian von Marokko über die Errichtung einer unter fran zösischer Kontrolle stehenden Polizei in Tanger ver handelte. Marseille. Da die Mehrzahl der Forderungen der D o ck- nrbeilcr vo» den Arbeitgebern bewilligt worden sind, wird nwigcn die Arbeit auf den Werften der Messageiics Maritimes wieder ausgenommen werden. Infolgedessen habe» die Offiziere der Handeismarine beschlossen, ihre Absicht, in den Ansftand zu treten, nicht auszusühren. l! > uieö (Haute Savoie). Als ausständige Uhr- wacher, die heute mit Erlaubnis deS MaireS eine» Umzug ver anstaltet batten, bei der Uhiensabrik Erciliez voiubcrkamen. sielen plötzlich mehrere Schmie, wodurch drei der Ausständigen getötet und eiwa 15 verwundet winden, darunter mehrere schwer. Die AnMnbigen schleuderten hieraus Steine gegen die Fabrik und legten Feuer bei derselben an. Die Bevölkerung ist gegen die Söhne des Eigentümers der Fabrik Erettiez äußerst erbittert, weil man onnimmt, daß diele die Sctiüsic abaegeben baden. Eluscs. Wie nunmehr feslgestellt ist, lwbcn die Söhne des llhrcnfabrikbesitzers Erettiez die Revolvcrschüsse auf die vorüberzichcndc» ausständigen Uhrmacher abgegeben. Die Zahl der Getöteten ist »och um eine gestiegen, cs sind also drei Männer und eine Frau getötet und 15 Personen teils leicht, teils schwer verwundet worden. Tie Söhne deS Fabrikanten wurden verhaftet und in das Gewahrsam nach Nonneville ge bracht. Unter der Bevölkerung herrscht große Aufregung. Aus Befehl des Präsekten wurden mehrere Kompagnien Infanterie und eine Schwadron Dragoner entsandt. Ekamböry (Departement Savoic). Unter der Be völkerung deS küiftich infolge eines Wirbel sturmes zum Teil zerstörten Dorfes Bozel herrscht eine große Panik, weil ein neues Unwetter beiülchtet wird. Tie Wohnungen werden geräumt, da mehrere Häuser einzuslnizen drohen. Barcelona In der großen Fabrik ESpasfa ruht jede Arbeit. Mehr als 1560 Familien sind daduich broilos. Amsterdam. Zu Ehren der deutschen Marine offiziere sand gestern abend ans Schloß Loo ein Diner sialt, bei dem die Königin und Prinz Heinrich der Niederlande zugegen waren. Die Königin brachte einen Trinksprnch auf Kaffer Wilhelm und die deutsche Flotte aus, woraus Admiral v. Köster für die dem Geschwader bereitete gastliche Ausnahme dankte und auf das Wohl der Königin und des königlichen Hauses trank. — Admiral v. Köfter wurde das Großkrcnz des nieder ländischen Löwenordens verliehen: Vizeadmiral Fritze und die Konteradmirale Breitling und Schmidt erhielten den Orden von Oranicn°N.assan. London. Die „TimeS" hören, der Herzog von Devonshire beabsichtige, im Hanse der Lords einen Zeniurantrng ein;»- bringen, entsprechend dem von Eampel Vaiinelman im Unlcchauje eingebrnchlen Petersburg. Tie Gesetzsammlung veröffentlicht folgende Abänderungen der Bestimmungen über die Juden: In den westlichen Grenzgouvernements und in Bcßarabien unterliegen die Inden im Rayon von 50 Werst von der Grenze allen Gesetzen über den Aufenthalt der Juden in der Ansässiakcitszone. D e Bestimmungen, die den Juden den Aufenthalt im Rayon 50 Werst von der Grenze verbieten, sich außerhalb der Städte und Flecken festzusetzen und aus einem Dorfe in ein anderes überziisiedcln, beziehen sich nur nni solche Inden, die nach dem 20. Juli in den Dörfern des genannten Rayons erschienen. K o n st a n t i n o p c l. Die nach Gümcndsche entsandten Stell vertreter der Zivijage Uten stellten fest, daß das von einer Bande besetzte Hans von Truppen angczündct wurde und daß dadurch :I4 Häuser verbrannten, sowie das hierbei Ausschrei tungen staltsanden. Tie Bevölkerung wurde durch die Unter suchung, die von den Behörden nicht gehindert wurde, sehr be- ruhigt. Für die Betroffenen dürfte mne Hilfsaktion von der Pforte eingcleitet werden. Peking. Seitens der hiesigen französischen Gesandtschaft wird die Meldung für durchaus unzutreffend erklärt, daß Frank- reich in der Provmz Kmangsi zur Unterdrückung des dortigen Aufstandes Truppen zu landen beabsichtige. Der Antstand sei im Norden der Provinz, nicht in der Nähe des französischen Gebietes. OertlicheS nud Sächsisches. Dresden. 10 Juli. —* Se. Majestät der König hat bestimmt, daß zu seinem diesjährigen Geburtstage an diejenige» Militärvcrcinc Sachsens, welche ans ein 50jährsges Bestehen zurückblicken können, se ein silberner Fahnenschastring »nt Krvnc und Namenszug in Gold vergeben werden soll. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe wird sieb morgen vormittag im strengsten Inkognito aus einige Tage nach Mora wetz in Mähren begeben. In ihrer Begleitung werden sich befinden: Hofdame Gränn Rcuttner v. Wcul und Oberhoi- meister Wirkt. Geh. Rat v. Malortie. Die Rückkehr erfolgt nächsten Sonntag vormittag. —* S«. Majestät der König hat dem Obersten z. D. Königsheim, bisher Kommandeur des Landwehrbczirks Chemnitz, das Offizie» kreuz des Albrecht-L rdcns verlieben, und den nachgenanntcn Offizieren und Beamten die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen erteilt, und zwar: der Krvnc zum Preußischen Roten Adler-Ordcn 4. Klasse: dem Major Schramm, Bataillons-Kommandeur im 12. Fuß- artilleric-Regiment: des Preußischen Allgemeinen Ehrenzeichens: dem Büchsenmacher Dielitzsch im 12. Fußartillerie-Regiment: des Schtvarzburgijchcn Ehrenkrenzcs 3. Klasse: dem Hauptmann Hotsmann von der Zcntral-Abteilung des Gcncralstabcs: des Oesterreichischen Ordens der Eisernen Krone 2. Klasse' dem Oberstleutnant Freiherrn v. Mil kau. Kommandeur ae» 17. Ulancn-Negiments: des Chinesischen Ordens vom doppelten Drachen, II. Klasse, 2. Stufe: dem Obersten z D. v. Kretjchmar. ^ -* Pcrsonalvcrändcrungen in der sächsischen Armee: Im aktiv « n Leere. Die Obersten : 44 Dieil, Kommnndeue des tOS. Ins.-Reg.. mit der bist, Uniform ,u den Ofsiz. von der Armee unter Anweisung des Slandorlcs Leipzig verletz!, 44 Doerstiing, .nommnn dcnr des 179. Inf.-Steg., in Gcneimiigung seines Abschiedsgesuches mit Peni. »ur Tisp. gestellt und zum Kommandeur des Landw.-Bcz. Ebemmtz ernannt, 44 Wadle, Kommandeur des lag. Fns.-lüeg. in gleicher Eigcr. svasl iu»i IM. Fns. Neg. verletzt. Die Oberstttnls. : 44 Ernst, beim Stabe de« 102. Ini.-Rcg., unter Ernennung zun, Kommandeur des 133. Ins. Reg.. 44 Bacmciner beim Stabe des 134. Ins.-Reg., kommandiert zur Ve: trciuna des beurlaubten Kommandeurs des 179. Ins -Reg., unter Ernennung zum Kommandeur des letztgenannten Reg. — ,u Obersten befördert Die Masore: 44 Slcm, Bai.-Kommandeur im 139. Ins. Reg., unter Verletzung zum Stabe des l34. Ins.-Reg., 44 Frbr. v. Bückau, Kommandeur des >7. Ulan -Reg., 44 Brunner, Abi. Kommandeur im 64. Fcldari.-Reg.. 44 Bluhniann, Bat -Kommandeur im l33. Jni.-Reg., dieien unter Dci setzung zum Stabe des >02. Ins.-Reg, — zu Obcrstltnts. desörderi, 44 Fr-n>tz, aggr. dem 133 Ins.-Reg., 44 Maucküch, aggr. dem 139. J.ii. Reg, — zu Bat.-Kommaudcuren in dieien Rrgunenlern ernanm. 44 v. Reicher, Haupim und Konip.ckrkes nn lOZ. Ins.-Reg., unter Aggr. bei diesen! Reg., zum Überzähl. Maior desörderi. 44 Frbr. v. Hodcnbcrg, Oberst,», im >79. Ins -Reg., unier Besörberung zum Lauptm., als Komp. Eins in das 103. Ins.-Reg. versetz!. Den HaupII. und Komp-Eheso ! 44 v Triitzichlcr zum Aalkcnstein im Lei!-Grcn.-Neg., 44 Schuitzc im 139. J„s.-Rcg, — Pat. ihre« Dienstgr. verlieben. Die Lints. : 44 d'EI'a im Viren.-Reg. Nr. >01, 44 Regler im Leib-Gren.-Reg.. — zu Oberitnlr. bcsördcrt, 44 Bertling im 134. Ins. Reg., vom 20. Juli dS. I. ab aus ein Iabr ohne Gestalt beurlaubt. 44 Frbr. v. Fritsch, Niilm. im Kamst.-Reg., unter Enthebung von der Stellung als Eskadr.-Estes, aus ein Iabr zur Dienst!, bei Sr. König!. Hoheit dem Grohberzog von Sachsen-Weimar Eücnach kommandiert. 44 v Arnim, Ritlm. im Karab.-Reg., zum Lskadr Estes ernannl. 44 v. d. Gabclentz-Linsingcn, Ritim. und Eskadr.-Estes im Garder.-Reg., den Haupil und Vattr.-Cstess: 44 böser im 68. Feldart.- Reg., 44 beyne im 77. Feldart.-Reg., — Vat. ihres Dienstgr. verliehen 44 Die Oberlmis. : 44 Daubold im 22. Pion.-Bai., bis 30. Sepl. ds. I zur Fornstkgtion der Feste Kaiser Wilhelm II. kommaudierk, vom l. Oll ds I. ab aus ein Jahr zur Fonisikalion Straßburg i. E.. 44 Bergmann im 12. Pion.-Bat., vom 1. Okt. d». I. ab aus zwei Jahre zur Fortiftka tion Metz, — kommandiert. 44 Ublmann, Hauptm. und Komp.-Estes im 12 Train-Bat.. ein Pal. seine» Dienstgr verliehen. 44 Maaß, Maser z. D. und 3. Eiabsossiz. beim Landw.-Bcz. Ehemnitz, der Lhar. als Oberst ltiit. verliehe!!. — I m B e u r l a u b t c n st a n d e. Die Ltnts. der Res.! 44 Frbr. v. Rcisivitz und Kaders!» des Garder.-Reg., 44 Winter dec kst. Feldart.-Reg., 44 Bartk, Ltnt. der Landw. Kav. l. Ausgcb. de-, Landw-Bez. Leipzig. 44 Schönselder, Ltnt. des Landw.-TrainS t. Ausgeb. deS Landw.-Bcz. Zittau, — zu Oberlmis., die Vizeseldwebel bezw. Vize Wachtmeister: 44 Ritter des Landw.-Bez. Leipzig, zum Ltnt. der Res. des 107. Ins.-Reg., 44 Berger des Landw.-Bez. Wurzen, zum Ltnt. der Re>. des 133. Ins. Reg., 44 Riedel des Landw.-Bez. Leipzig, zum Lint. der Re'. des l3t. Ins. Reg.. 44 Weidlich des Landw.-Bez. Leipzig, zum Ltnt. der Res. des 77. Feldart.-Reg., 44 Merkel des Landw.-Bez. Leipzig, zum Ltui. der Landw.-Ins. t. Ausged., — befinde«. — A b i ch i e d s d c w i I l i g ungen. I m a k t i v e n b « c r c. 44 Roitka, Oberitn!. im 178. Ins. Reg., mil Penk, der Abschied bewilligt. 44 Diebe, Ltnt. bei der Arb. Abt . unter Verleihung des Eharati. als Oberttni. und mit dem Vorbehalte der Wiederanstellung bei den Ossiz des Beurlaubicnstandes für den Fall der Wiederherstellung bis zur GarnijoiidienstsSstigkeii innerhalb der allg. Dienst pflicht, unterm 3t. Juli mil Pens, der Abschied bewilligt. 44 Königsstcim. charakterü. Oberst z. D. und Kommandeur des Landw.-Bez. Lstemnitz. unter Forlgewährung der gesetzt. Peni. und mit der Erlaubnis zum Tragen der Unllorm des Schiitzcn-Neg., von seiner Dienststellung aus sein Ge'ucb enthoben. —JmBeurln übten stände. 44 Hupfet». Oberin«, der Res. des >31. Ins. Reg.. 44 Ercu>en. Ltnt. der Landw.-Kav. 2. Ausgcb. des Landw.-Bcz. Leipzig, 44 Hundcshagen, Oberttni. der Landw. Ei>cn- bahntruppeii 2. Ausgeb. deS Landw.-Bcz. Leipzig, — bebuss Ueberisthrung zum Lands!. 2. Ausgeb. der Abschied bewilligt. — Im Sanitäls korps. 44 Dr. Wienecke. Stabs und Bai -Arzt des 3. Bai. 103. Ini Reg.. 44 Dr. Gükmc. Oberarzt beim >33. Jnf.-Rcg., die Assistenzärzte: 44 Dr. Häring beim l2. F»ßa«.-Reg., 44 Dr. Wel, beim 178. Ins.-Reg-. — scheiden bchusS Uebcrtrilts zur Kaiser!. Schutzlruppc für Südwest-Airika Der alte Baron. Nachdruck verboten. Novcllette von Georg I rundsberg. Wie Lavcndeldust und der seine Atem von Geranium und Reseda weht es um mich, wenn ich an das kleine, stille Zimmer denke mit den freundlichen, weißen Gardinen, mit dem Blick über die Dächer hinaus, hinüber nach dem alten Schlosse mit der großen Kastanienallec und den geschnittenen Ta;ushecken. Lavcndeldust und der Hauch von vertrockneten Rosendlattcrn zieht um mich, wenn ich der alten Frau denke, die in diesem kleinen Zimmer waltete, still und freundlich, mit den noch im Alter klaren, herrlichen^ blauen Augen, mit den weißen Haaren, die dicht an den Schläfen anlagcn und das halbe Ohr bedeckten, - wenn ich an Dich denke, meine Großmutter! Noch sehe ich das Stübchen vor mir, den alten Rokoloschrank mit den blitzenden, geschnörkcltcn Messingbcschläaen, die Stühle mit den wen ausladenden Beinen und breiten, bequemen Lehnen. Dort bängt das zarte Pastcllbild einer sächsischen Prinzessin in ver blichenem Goldrahmen, aber die Farben noch heiter und frisch, mit stolzen Auaen, das volle Haar gepudert, — ich sehe das Vild meines Großvaters über dem altmodischen Sofa hängen, das er als Bräutigam malen ließ, als er eben die Epauletten bekommen hatte, die Haare zierlich gelockt, das Kinn in dem roten, hohen Kragen fast vergraben. Ich grüße Dich, Du liebe, alte Frau, hinüber in Deine stille Gruft, wo Du nun ruhst, umweht vom Dufte der Rosen. die jetzt draußen blühen, ein Meer von Tuftwcllcn. Was konnte sie alles erzählen! Bor uns tauchten längstvcrgangene Tage wieder auf, die Tage, da es noch ein Schmerz war, ein Deutscher zu sein. Wir sahen die Zeit wieder deutlich vor uns, die Zeit -ihrer jungen Ehe, die sie droben verlebte in dem ollen Felsenneste an der Eibe, dem Königstein, und dann die schwere Zeit der Revolution. Ich sehe noch die guten, alten Augen voll Tränen, wenn sie erzählte von dem Kriege 1866 und den Schmerzenstagen, in denen sie erfuhr, daß ihr einziger Sohn als Fahnenjunker gefallen war draußen bei Gitschin, — von dem, was ihr Herz bewegte bei dieser Nachricht, die an- kam, als gerade preußische Einquartierung auf dem kleinen Gute meines Großvaters lag. Aber eine der Erzählungen ist mir doch besonders im Ge dächtnis geblieben. Die Besitzungen meines Vrgroßvaters lagen in Böhmen unweit der sächsischen Grenze. Ein hälftiger und gern gesehener Gast war dort ein aller Freund des Hauses, ein österreichischer Kavallerie-Kapitän a. D. Es war die Zeit, als meine Großmutter noch ein halbes Kind war, so um 1830. Der alte Herr, ein Baron v. S-, liebte die Kinder seines Jugend freundes über alles. Er war ein Sonderling, wortkarg und ernst, allein die Kinder vermochten den stillen Mann zu einem freundlichen Lächeln zu bringen. Klein, mit klaren, durchdringen den Augen, war er das Urbild eines alten Offiziers, den er auch in scmem Aenhcren nicht verleugnen konnte; etwas steif, von ruhiger Höflichkeit, trug er mit Stolz noch immer den weiß- gepuderten Zopf, den er seit über fünfzig 50 Jahren zu tragen gewöhnt war. Der alte Baron — anders wurde er nie genannt — hatte aber auch eine besondere Geschichte hinter sich. Mit dem vollen Feuer der ersten Jugendliebe hatte er, eben Kapitän ge worden. sein Herz an ein schönes Mädchen gehängt, die Tochter seines Obersten. Und seine Liebe war voll erwidert worden. Die beiden jungen Leute hatten schöne Tage mit einander verlebt, alles schien eine glückliche Zukunst z» verheißen. Beide waren jung und schön, der aste Baron im Anfänge seiner Laufbahn, die ihm, bei seinen Anlagen, nur Glück und Glanz bringen konnte. Da kam der Nevolutionskrieg mit Frankreich 1793. Das Regiment des Obersten bekam Befehl zum Ausrücker nach dem Elsaß, und als nach langen Wochen die erste Nachricht von ihm an die Tochter kam, war cs die, daß er in einem kleinen clsässischen Dorfe in der Nähe von Weißenburg, nicht transportierbar, mit zerschossenen Beinen läge. Die Tochter, ein tapferes Mädchen, war sofort entschlossen, zur Pflege deS Vaters dorthin zu fahren. Fort von dem Geliebten zog sie die Pflicht an das Krankenbett in der Ferne. Der alte Baron hatte das edle Verhalten seiner Braut, wenn auch mit schwerem Herzen, gebilligt. Nach einem langen, schmerzlichen Abschied hatte er sie selbst in den Wagen gehoben. Unter dem Schutze eines alten Dieners war sie hinaus in die Weite gefahren. Die trüben Ahnungen, die den Menschen beim Abschievnehmen immer befallen, deren Disharmonien sich aber dann beim Wiedersehen zu vollen, schönen Akkorden vereinigen, hier sollten sic in Erfüllung gehen. Das schone Mädchen hatte seinen Bestimmungsort nie er reicht. Was geschehen war, ob und wo sie ihre tapfere Seele ausgehaucht. — kein Mensch wußte es. Auch von dem alten Diener hatte man nie wieder etwas gehört. Der alte Baron, verzweifelt und im ttefstcn Herzen getroffen, hatte Urlaub ge nommen und die Spuren seiner Braut verfolgt, bald aber cingesehen, daß jede Spur verloren war. Es war ja eben drüber und drunter gegangen in den Krie^zciten. Da hatte ihn ein schweres Ncrvensicbcr aus das Krankenbett gc worsen. Sein kräftiger Körper hatte zwar die Krankheit über- wunden, er war äußerlich ganz gesund geworden, doch der Geist, dei in den schweren Zeiten des Suchcns bis auf das äußerste an- gespannt gewesen war. war nicht mit gesund geworden. Tic Erinnerung an das rätselhaste Verschwinden seiner Braut war völlig aus seinem Gedächtnis geschwunden. Er wußte nur noch, daß sie fern war, — aber ebenso gewiß wußte er, daß sic wicdcrkommen würde. Er wartete, wartete. All sein Denken vereinigte sich nur aus den einen Punkt, alles, worüber er noch Nachdenken konnte, war immer nur das eine: „Wann kommt sie!" Er mußte seinen Abschied nehmen, er war ja dienstlich völlig unbrauchbar geworden. Und min ging er jeden Tag vor die Tore der Stadt und iah hinaus, jeden ankommendcn Wagen scharf musternd, verstaubt und todmüde kehrte er dann deS Nachts in sein kleines Haus zurück, das er sich gekauft hatte, um am nächsten Tage das'elbe Spiel zu wiederholen. Ein trauriges Dasein, durchgcsührt durch Jahrzehnte. In seinem Hause hatte er ein Zimmer für die Geliebte eingerichtet, ihr Bild hing darin, stets mit frischen Blumen bekränzt. „Auf daß sie sich freut, wenn sic kommt!" Es war alles leer geworden in ihm, allein auf dem Altäre seines Herzens loderte noch die Flamme eines Opscrfcuers ein- sam und stillbrenncnd. Die einzige Abwechslung im Leben des alten Herrn waren die Besuche aus dem Gute meines Urgroß- vatcrs. Es lag unweit der Stadt an der großen Heerstraße, und dorthin wandelte der einsame Wanderer oft und blieb wochen lang dort, hatte er doch, dort den Weg, auf dem sein Glück wieder einziehen sollte, fortwährend unter seinen Auaen. Er
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