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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.11.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041116027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904111602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19041116
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904111602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-16
- Monat1904-11
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Diele« Matt wird den Leiern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit« al« AbeirV-Ausgab- ziigestcllt, während c» die Posl-Abcnnenten am Morgen m einer Äkiamtai'sgabc erhalten. verugsgedlihr: vierteil«»»!»» irtr l»i iü,N«, «wclmallaer,-!»tra«»na durch urrierc Sioie» «>dk»d« und mor,»n«. an Sonn und Moirlaaen nur erirmali SMI.S0V!. durchauowüuiaeuom „riiNvnärk - Mk rc, s Mi »O M, 'Pe> eiirmalraer .'insictiiiiia durch die Poil SMI. <l,KNkBeII«Unkld> . im Au« laud mit eniwrechrndkm ttuicklaoe. Nachdruck aller Artikel u. Onaiuai Mitteiiuuoeu nur mit deutlicher Luellenanaabk r.Trrsd. Raidr.") iultiisia. Nachiräaiiche üoirorar- onivrüche dleiben unbcrückiichiiol: tinverimiote Mauuikrivie werdet» nicht auldewalirt. rrelearamm-Adrelie: 1838 Nevlng vo»r Kiepsclr L ReicliavdL. Zeigen-tM. Aunal»»« >o» Aukünbia». »e' i'.« »achmniaa« a UIn. Soun äurnia^« nur Marremwiirr "" vo, i> b:<- - ilinr Tie tlvnltme'». oNo u >e »dein LN Pu: . »:i:ch!a!:».sen aus der ivriu-», ne .Zr.ie L> Pia : die 2<:al»ia«.«eileani - .! teile 'N ^ tt!-' iriugeiaud! b» ik'.!, Z1„ titunimeii, uuch Sanu. und ffeicitancn I lvalliae e»runk i!il! sn Via. ani Pcioatieiie <w 'p»a. uwaltiae.-H-U» aus Lernen» und air Smuemudi »u Pi». Aue»oär»ae Au,, irüae nur oeaeu Voran«l>emlllun». illctradizr^r werden nur w ticreckmei. sterulvrechainchluL: Ar», l Sir. tt und Nr. 2ttl>« 81 SO LLS« pkbi'iI 8b1 kVorriitix ck Ktiiek 20 t'tx. in ulion .^pntlrelce», Drogerien und I'artrliuenou. KiuA. ^üknsckei'fLrFötine allen Nr. 318. L fitlk! >. Neueste Drahtberichle. Hofnachlichten, Gewerbeverein, Tieiichutzvereinc, GcrichISvelhandlungen. l. Drenßigichc Singakademie. Rudolf Rtvorz x. Mittwoch, 16. November 1664. Neueste Drulitmeldunqen vom 15. November. AuS Dentsch-Lüdwcttafrika. Köln. sPriv.-Tel.I AuS Iohanesbura der Köln. Zig/' zugehende Mitteilungen versichern, das; die dort üerösseulljchlen Berichte aus D e u t s ch s ü d w e st a i r i k a >vc » ig erfreu- 1 i ch lauten. Die mit dem Lande vertrauten "Afrikaner erwarten, datz die bisherige Kricassührung vollständra ausgegeben und kein weiteres Menschen- sowie Pserdemarerial bei der "Verfolgung der Banden geopfert werde. Mag sollte sich darauf beschränken, sänitliche Wasserplätze und Tristen mit Blockhäusern zu besetzen, die durch kleine Besatzungen gehalten werden und die jede An näherung von Menschen oder Bich verhindern mutzten. Die nördliche Grenze mütztc besetzt werden, um die Zufuhr von Waisen und Schietzbedars aus dem poriugiesilchcn Gebiete zu verhindern. Heute schon mutzte die Beschlagnahme des Grundbesitzes samt lrcher Aufständischen erfolgen und mit der Allsiedlung weitzer Ackerbürger unter dem Schutze starker Militärpostcn begonnen werdet». ^ A»«»n russisch-javanische»« Krieg Petersburg. Der K aiser empfing heule nachmittag de» Statthalter Alcxejefs in Audienz. London. Dem „Reulcrschen Bureau" wird aus Washing ton vom 14. ds. gemeldet: Gras Cassini, der russische Boischaster, erklärte heute: Rußland wird den Krieg bis zum äußer stcn fortsetzen, das heitzt, bis cs den Sieg errungen hat. Er halte cs für seine Pflicht, zu wiederholen, das; Rußland unter keinen Umstünden die militärischen Operationen crvstelleu werde. Alle Gerüchte über Friedensonerbie- tungen und -Bermittlungen seien seines Erachtens in Umlauf gesetzt worden, um das Publikum zu überzeuge», datz das Ende des Krieges devorstehe. Man hoffe, ans diesem Wege die i a Pa nis ch e Anleihe verlockender erscheinen zu lassen. Rutzland gestatte ebenso wenig eine Einmischung, wie England im Trans vaalkrieg und Amerika im spanischen Krieg. Rutzland. Lessen jährliche Einnahmen eine Milliarde Dollars übersteigen, könne sicherlich nicht in bezug aus den Verlauf des Krieges durch Aus- gaben jnr den Krieg beeinflußt werde». Ueber Rußlands Größe und die Solidarität der russischen Finanzen zu sprechen, sei überflüssig. Mukden. Admiral Skrtzdlow ist aus Datsapu hierher zurückgekehrt. Auf allen Stellungen herrscht Ruhe: die Kanonade ist verstummt. Gestern abend stellten die Japaner eine grobe ".'luzahl Belagerungsgeschütze aus. London. Die Subskription auf die neue javanische An leihe lst heute vormittag geschlossen worden. Ten bisherigen Schätzungen zufolge ist die Anleihe 8 bis 10 Mal überzeichnet worden. London. Der Homc-Sekretär erklärte in einer Rede in Cyche, datz er überzeugt sei. die V e r ha n dl n n g cn m i t Rußland würden zu einem England befriedigenden Abschluß iührcn. Er gedachte ferner des cngliich-sranzösiichen Abkommens und rühmte die Bemühungen des Königs, friedliche Beziehungen zu den anderen Mächten zu unterhalten. W i l d p a r kst a 1 i o n. Kurz vor 1 Uhr trafen der G r o tz - Herzog uird die Grotzherzogin von Mecklenburg» Strelitz hier ein. Hum Empfange waren erschienen: der Kaiser, die Kaiserin. Prinzessin Friedrich Leopotd und sämtliche zur Heit in Potsdam weilende Prinzen. Rach herzlicher Be grüßung fuhren die Herrschaften nach dem "Reuen Palais. Hamburg. Die Hamburg-Amerika-Linic stellt den rin Bau befindlichen Loppelichranbendampser „Fürst Bismarck" als schwimmendes Sanatorium in Die»". , Das Schiss wird im April nächste» Jahres sertiggcstclll sein. Es erhält besondere Einrichtungen siir die in Aussicht genommene Verwen- vung. I>» Mai soll es die erste Reite antreten. die sich runcr- iialb des Mittelmeeres vollziehen wird. Die ärztliche Leiinng Hai Professor Schweninger übernommen. Ab'oliit ausgeschlossen von der Ausnahme sind Personen mit Infektionskrankheiten. Der I „Fürst Bismarck" soll vielmehr in erster Linie erholnngs- und krästigungsbedürflige Personen ans die Sec führen. München. Die „M. N. "R." melden, datz der Bildhauer Professor Adolf Hildebrand anläßlich der Gedenkfeier für Philipp den Großmütigen von der medizinischen Fakultät in Marburg zum Ehrendoktor ernannt worden ist. M c tz. Bischof Willibrod Bcnzler von Metz ist beute vor mittag nach Nom abgereist. In feiner Begleitung befindet sich Gcncraloikar Wagner. Budapest. Die verschiedenen oppositionellen Fraktionen hielten gestern abend eine Konferenz ab, in der sie ein ein mütiges Vorgehen gegen die Revision der Hausord nung des Parlaments beschlossen. Pari s. „Figaro" teilt mit, der iranzösische Botschafter beim Vatikan. Nisard. habe dem Minister des Acutzercn seine Entlassung eingereicht. — „Räpnbügue Fram-aise" will wissen, datz Ministerpräsident Eombes seit mehreren Tagen sich große Mühe gebe, den Kriegs in i n i st e r zum R ücklri, t zii ver anlassen. Andre aber habe sich bisher enlschieden geweigert, dem Wunsche Eombes' zu entsprechen. Haag. Die Regierung hat von neuem den Gesetzentwurf über den höheren Unterricht, dessen Ablehnung zur Auflösung der Ersten Kammer geführt batte, eingebracht. — Die Regierung gibt ferner den Kammern bekannt, datz ein Auslieie- rungsvertrag mit Japan scrtig ist. ferner, datz die Flotte in den atchiiicsischcn Gewässern verringert werden wird. Amsterdam. Der deutsche Generalkonsul Wirst. Geh. Legationsrat Gillct ist heute früh gestorben. London. In einer Ansprache, die Lord Selborne hier gestern bei einer Feier hielt, sprach er die Zuversicht aus, daß das internationale Schiedsgericht die Schuldigen der Hüller Angelegenheit scststcllcn werde. Der Kauer von Rutziand werde die von der Kommission als verantwortlich Besundenen bestrafen. Balfonr gebühre viel Lob für feine Lösung der Frage betreffend die Landesverteidigung. Er habe das Reichsverteidiguiigs-Komitec geschaffen. Für d'.c Verteidigung des Heimatlandes bedürfe man keiner Armee. Deren Stärke müsse nach den Anforderungen berechnet werden, die außerhalb Englands an sie gestellt würden, in Südafrika, in den Kohlenitationen und vor allem m Indien. Bezüglich Indiens könne man sich nicht verhehlen, datz Rußland in der Tat einen großen Schritt aus die indische Grenze zu gemacvt lmbe. Tie Kaiserreiche Indien und R utzland icccn nur durch Afghanistan getrennt. Rußland besitztzweiEisendahn- Punkte an der Grenz« von Afghani st a n. Die Stärke der indischen Armee sollte dabei von dieicr wichtigen militäriichcn Tatsache abhängig gemacht werden, und was diese Tatsache bedeute, dos könne man erkennen, wenn man erwäge, was Rutzland mit einer Eisenbahn m die entfernte Mandschurei zu leisten vermöge. Londo n. Das „Reiilcriche Bureau" meldet aus Liverpool von gestern: Hier tras ei» Dämmer der Eider-Dempstcr-Linie mit der Nachricht aus K a m crun ein, dort sei eine deutsche Handelsgesellschaft zum Zwecke dcS Handels mit und aui dem Tsckadicc gebildet worden. — »Rach einer weiteren Meldung geriet der e r st e D s f i j i e r dcS deutsche» Dampfers ..Ado" beim Hineinziehcn des Schiffes in das neue Schwimmdock in Duallah in eine Winde und wurde getötet.- Ans Ealabar tWestasrikaj wird berichtet, daß dort die ganze Mannschaft des englischen DistriktSkoinmisiars mit a b g e i ch n ! t l e n c n Köpfen aufgesunden wurde, als der Kommissar nach einem Palaver ^Bezeichnung für "Regerzuiammentünitel mit einem Häuptling zn seinem Boote zurückkehrtc. London. Reuters Bureau meldet ans Washington von gestern: Prinz F » s ch i n i, der Adoptiobruder des Kaisers von Japan, wurde heilte von dem deutschen stellvertretenden Staatssekretär im Rainen RooseveltS begrüßt. Der Präsident wird den Prinzen heute empfangen, worauf morgen der dritte stellvertretende Staatssekretär, Loomis ein offizielles Frühstück aeben wird. Bvlichafter Eoisini bot den Vertreter Mexikos, während des Besuches des Prinzen als Doyen des diplomatischen Kvrvs zu dienen. Portsmouth. Die Königliche Jacht „Victoria and Albert" mit dem K ö n i g und derKönig, n v o n P o r t U g a l a» Bord ist von Ebcrbourg hier cmgetrmicn. Rio de Janeiro. Tic Lage ist sehr ernst. In den Vorstädten dauern die ll n r u h e n an. Im Zentrum der Stadt herrscht Ruhe. Die Läoen blieben gestern den ganzen Tag,über geschlossen. Tie Zahl der Verwundeten ist groß. Präsident Rodrigues Alves hat da., PtäsidemschastspalarS verlassen. Es geht das GerückN. in der Kriegsschule sei eine Revolte aus gebrochen, und Linziere, darunter Generale, würden mit den Ruhestörern gcmeinnrme Sache machen. Die Regierung rechn t daraus, die Dränung wieder Herstellen zn können. OertUches «,,<d TnchsischeS. Dresden. 15. November. —* Te. Majestät der König empfing heute mittag die DePartemenIschesS der König!. Hofstaaten zu Vorträgen. —* Tos „Dr. Ionrn." meldet: Se. Majestät der König ha oom l. Dezember d. I. on Sc. Exzellenz den DberhofmarlchGi G raie n VitzI h u m v. E ck iködt aui sein Ansuchen vo» der Stellung eines Dbernofnmriamlls unter Nebertragung des Ehrenamtes eines Dberilmarschall-z ent:,oben, sowie Sr. Exzeilen , dem Wirklichen Geheimen Rate Hausmarichali v. Earlowi tz- HarIitzicki die ans Goilindheitsrückstckten nachgestichte Eni laiiung ans dem Königs. Hosoienite unter Verleihung von Rane und Titel eines Dberichlotzhanptmcmntz bewilligt und weiter der Dberhosjägermeiiter Frhrn. v. d. V u s s ch e ° S I r e i t h o r st unter Belastung in der Stillung als D berbofjägermeister und unter Verleihung deS Prädikates Exzellenz bis ani weiteres mir de Leitung des Oberhoimarschallämlcs nno mit der Dberleiiung des Hausmarichollamtcs beauftrag!, den Zercntvnicnmcister Grasten von Ncx znm Hoftnarichall ernannt »nd bis am weiteres mit der Leitung des Hansmarichall.amtS beauftragt, sowi de» Kammerherrn Graten Wilding v. Königsbrück unter Belastung in seiner Stellung als diensttuender Kammerherr bc Ihrer Konigl. Hoheit der Prinzessin Mathilde zum Zeremonie!: Meister ernannt. —* Zur heurige» Tafel bei Ihrer Majestät der Königin- Witwe sind mir Einladungen bcchn worden: Frl. v. Abcken. Frl. v. Borries und Leibarzt Dr. Hossmann. —* Tic kleinen P l i nz c s s i»c n M argarete und Ali» besichtigten beute vo,mittag in Begleitung der Palastdame Frau v. d. Gahelenb-Liin'iiige» die Katzeii-Aiisstellniig in HelbigS Etatstissenikiit und bekundeten das regste Interesse. Tie Führung hatten die Heuen Freiherr von Flotow und Josts Fle'ch über nommen. Ani morgenden Bußtage bleibt die Ausstellung ge schlossen und ist da'iir am Donnerstag nachmals acöstnet. —* D st Fürstin Kbevcnhuclle r aus Wien traf hie: ein und ist im „Europäischen Hoi" abgestiegen. —^ Das Präiidlnm des Koni gl. Sächsische i M i l i t ä r v e r e i n s b » n d eö winde an, vergangenen Sonntag, wie bereits km; berichtet, anlätztich der Thronbesteigung dc» KönigS Friedrich Angnst l 11. in, König!. Residenstchlosst von dem Monarchen empfangen. Die Audienz dauerte säst eine halbe Stunde. Ter Bundespräsident Herr Instftrat Windiich hielt eine Ansprache an den König, in welcher zunächst des Hiiiichcidcns deS Königs Georg gedacht wurde und ferner he,stich« Glück- und SegenSwnn'che für die Re gierung des König« Friedrich Annnit. wwst die Huldigung und das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue ;u König und Vaterland ;»m AnSdiuck gebracht wmde». Außerdem dankte der Bundes Präsident Sr. Maiestäl kür die vebeuiabme des Protektorats über den Sächsischen Mililärvereinsbnnd Der König dankte für dir znm Ausdruck gebrachten treue» Gesinnungen in herzlicher Weist »nd betonte, dnß er schon als Kind große Vorltibe für den Militärstand gehabt habe. Auch durch die Besteigung des Thrmies meide i» ieiucr militärftenndlichen Gesinnung keine Aciivernng cintrete» und er wolle stets in guter Kameradlchaik den ehemaligen Soldaten ein woblgewogcner Regent sein. Rach Beendigung de» Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- -bester. Im Schau spiclhause kommt nächsten Sonn tag. den 20. November, Schillers vicraktiges Trauerspiel „D i c Braut von Messina" zur Ausführung. 1* Dreyßigschc Singakademie. Der bewährte treffliche Ehor brach,e diesmal, als seine alljährlich dargebotene große Musik- aufsührung ein ^ a na 11 u - K o n z c r t, an dessen Spitze S cb. Bachs achlilimmige Motette: „Singet dem Herrn cm neues Lietw gestellt ivar. Tie schwierige Aufgabe wurde im allgemeinen sehr befriedigend gelöst. Wohl >oar in vereinzelten Momenten, am meisten m der Schlußsiige. die Ungleichheit der Werte der Stimmenarten und deren numerische Verschiedenheit be merkbar, im übrigen aber verlief die Ausführung des macht- »nd IiohcitSvollen Werkes doch zu »ollen Ehren des EhoreS »nd seines Dirigenten, Herrn Kapellmeisters Kurt Hösel. Jedenfalls steckten in dieser imponierenden Leistung ebenso viel Fleiß, wie Intelligenz unv ein Ernst des Studiums, dem selbst die An spruchsvolle» die Hochachtung nicht versagen können. Aebnsich oiefem Vortroge, sie! ein anderes musikalisch wertvolles Werk aus. das man zum erste» Male vom Drcyßiasckie» Chor hörte: Psalm 2 3, ftir gemischten Ehor » aaix-ll» von Schulz. Beuthen. Gehaltvoll und schön in der Erfindung, melodisch tlictzcnd in der Reinheit der Stiiiimenführnng. echt in der Glaubenssrcudigkeit der Stimmungen, stellt auch dieses Werk den Sängern manche Schwierigkeit entgegen, besonders den ersten Sopranen. Indes bewährte sich der Chor in seiner musikalijch - gediegenen Disziplinierung auch hier ausgezeichnet und so eindrucksvoll, datz dem Psalm eine rauschende Aner- kcnnung zuteil wurde, für die der anwesende Komponist per sönlich danken konnte. Einen Erfolg für sich hatte das reizende Ständchen für Alt-Solo und vierstimmigen Fraucnchor mit Klavierbegleitung von Franz Schubert, das vo» Frau Lula Mysz-G meiner und de» Damen des Vereins so liebenswürdig, graziös, feinsinnig, geschmackvoll in Auffassung und Vortrag gesungen wurde, daß cs wiederholt werden mußte. Mit ähnlichem Beifall zeichnete man schließlich einen gemischten s varwUs-Chor, „2 o m mcrnach t" von Kurt Hösel. ans. eine hochachtbare, seriöie Arbeit, die sowohl cn ihrem mclobischcm Fliisic, wie in der sorgfältigen thematischen Arbeit lebhaft an- mutct. Außer dem Allsolo in dem Schubertiche» Chore sang Frau Ai YSz - G meiner vier Schubertiche Lieder, mit denen sie sofort die Hörer in den Bann ihrer Bortrogskunst zog. Nicht weniger allgemein sprachen zwei Richard Straukiche Ge sänge: „Heimkehr", „Schlagende Herzen" und zwei andere von Kurt Hose, „Bitte", ..Waldeinsamkeit , an. Das letztere wurde aui "Verlangen wiederholt. Frau Mnsz-Gmeine' ist uns seit Jahren eine so oft »nd eingehend ae>chätztc Künstlerin, datz es sich erübrigt, von neuem aus ihre Vorzüge einzugehen. Beion- dcrs unrkiam wurden ihre Vorträge, wie immer, auch diesmal im Ausdruck eines vollendeten Pianiisimo, das noch bedeutend eindrucksvoller ansprcchen würde, »reim sic es nicht in einem jeden ihrer Gesänge anbrächte, gleichviel, vb berechtigt vdcr nicht. Die Aufnahme »vor glänzend. Der Beifall, de» das Kapzert in allen seinen Teilen fand, spiegelte sich am besten in der gehobenen Stimmung der Hörer wider, die während des ganzen Abends cmhielt. Uebrigens endlich wieder einmal ein gut besuchtes .Konzert; der Vcreinshaussoal war überfüllt. H. 8t. x* Der bekannte Wiener Maler Rudolf Ribarz, Professor an der Kuiistgrwcrbesckiule des Ocsterrcichtichen Mnieums, ist am Sonnabend abend im Ircenhaiist. wo er seit September »ntergeb»acht war, nach längerem Leiden gestorben. Rudolf Ribarz ist in Wien im Jahre 1848 geboren, genoß seine Ausbildung a» der Akademie der bildenden Künste unter Professor Albert Zimmer mann und beschäftigte sich vornehmlich mit Landichcistsmalcrei. Auch aus dekorativem Gebiete und mit kunstgewerblichen Aibciten versuchte er sich mit Glück. Seit dem Javre 1866 Mitglied der Künstlcraenossrnschaft. betätigte er sich als Mitglied verschiedener Kommissionen in hervorragender Weise. Fast in jeder Wiener Ausstellung, ebenso in den großen Ausstellungen Deutschlands und des Auslandes war er durch Bilder vertreten. Aut den Aus stellungen in Antwerpen 1804. Paris I88S und Chicago 1893 winden seine Bilder prämiiert. Eines seiner lebtonsgestellte» Bilder stellte das kaiserliche Schloß Hof dar. in dem der Künstler im Jahre 1896 mit Bewilligung des Geneialdirekiors Freiheir» v. Chertek mit seiner Gemahlin einige Monate gewohnt hat. Ribarz hat auch längere Zeit in Paris gelebt und gearbeitet, namentlich unier dem Einstnß MonetS. Ec batte such dabci eine ganz eigene Art zmcchkgelegt. Frucht- oder Blumenstöcke mit land ich,Etlichem Hinlcigruiid. in Heller Freilichtwirkiing. im einzelnen vollständig »enlistiich. in der Anordnung n»d vem gpcnten. meist stnrk überhöhte» Fonngt durch»»? dekoialiv gedeicht nud stilvoll giiigebnut. auch häutig für rein deloigltve Zwecke, Paiineam . Wandverkleidungen niw., bestimmt. So wurde er dnnn auch nachdem man ihn lange unterschätzt batte, an her richtige» Stelle gewürdigt »nd als Lehrer a» die Kuiistgewerdeschnle des Teste, reichlichen Museums berujcn In den letzteren Jahren Hut er sich dann fast auS'chtießiick dem reine» Landichastsdilde zugewendc:. ohne dabei »einen feine» Ein» siir Rauniverteiluiig und ornamen tale Wirkung einznbüßen. Zu einer Zeit, wo man das Schönste und Nettste von seinem Talent noch Höste erwarten können, lähmte ihn die Krunkhcit, der er nun erlegen ist. f Zu Wngncrs „Parsisal- in engli>cher Sprache wird der ..Magded. Ztg." aus Ncwiiork geschrieben: Daß Wagners „Pariisal" musikalisch und dramatisch reip. szenisch stark genug ist. auch ohne die in Banreuth kreierte künstliche ..Atmo sphäre' einen starken Erfolg zu erzielen, sogar in einer sreniden Sprache, da? ist im „Newport-Theater" ninvidellcglich be>vie,cn worden Das Werl zeigte seine erstaunlich fesselnde Wirkung gleich im Beginn. Es erschuf die nötige „Atmosphäre" mit Zanbergewalt. Jeder vergoß, daß er sich in einem profanen Theater befand, das allen möglichen Kunstprodiiktioncii vifen steh! Selbst dir mit einer erste» Vorstellung unvcr„leidlich verbundenen kleine» Hemmnisse in der Bewegung der Dekorationen, de» „Wandeibildcr". vermochten die Andacht des Publikums nicht zu stören oder den Gcsamtciiidnick empfindlich ;» schädigen. ES war kein Orchester ersten Ranges da. keine weltberühmten Künstler. >md kein verschwenderischer Aufwand szenischer und dekorativer Pracht, wie im Opernhailie des Herr» Eonried letztes Jahr, von Bavrcntb gar nicht zu r den. ,u schauen. Dennoch blieb noch so viel des reinen, schönen Grimsfes übrig, um die Vorstellung zu einen, nnbcstrittencn Eifolgr zu machen. Ich habe den Eindruck empsan pen, daß. sobald dnS Aufführungsrecht in Deutschland frei wird, „Pcitittal" mit noch gröberem künstlerischen Erfolge nicht nur ans den Hokbühnen, sondern auch auf den Bühnen der aus gezeichnet geleiteten Stabttbeater dargestellt werden kann, ohne an seinem erhabenen Zauber wesentlich Einbuße zu erleiden.
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