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Sächsische Elbzeitung : 05.07.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191907052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-07
- Tag1919-07-05
- Monat1919-07
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 05.07.1919
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz Mtülltnll s'üi' Iil!5 Wtzlimldt, lins.^»vtznlllliil!, sülliit sür likii Die „Sächsische Elbzeittuig" erscheint tätlich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vierteljährlich 8 Alk., monatlich l Mk., durch die Pust vierteljährlich 8 Nik. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet Pfg. Alle Posteinstallen im Reiche und im Auslande, die Briefträger und die Geschäftsstelle, sowie die Zeilungsboten nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck und Berlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. ZlMm zu WM« mit M ZtMWckSml z« Hchslciii Anzeigen sind bei der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" v^ gutem Erfolg. Anuahme derselben nur bis spätestens vormittags 9 Ude, grössere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. Ortspreis für du <>gespaltene Kleinschriftzcile oder deren Raum 25 Pfg., für auswärtige Ar«, lraggeber 50 Pfg. (tabellarische uud schwierige Anzeigen nach Uebercinkurns, Reklame und Eingesandt die Zeile k>0 Psg. Bei Wiederholungen Nato»!. Verantwortlich: Konrad Nohrlapper, Bad Schandau. Fernruf Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nr. k<4»18. Gemcindcvcrbands-Glrokonto Schandau 26. Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Proffe« Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie fiir das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schwein Nr, 118 Bad Schandau, Sonnabend, den 5. I^uli 63. »UI «MWll WlltlW» WWMt A AM- susß«>I«n Ssssvn. Ul' iiitst ^mmiitr btsiiiimite Anzchtii llikriit» fiir die MoiitW-Nmimitr bis früh 8 W trbeien. Geöffnet fiir Win- und Rückzahlungen an jedem Werktag vormittags von 9—12 Üh> —und nachmittags von 2—4 Uhr. ----- Sonnabends durchgehend von 9—2 Uhr. " Fernruf Nr. 89. küii» K^Segs-rnle-kv. — k»os»s«:kevSrko»,^o l.eis?2:iN klli». IS Äl7. — Linssuss 2 /» /« lÄglivk«»'Vsi»-insung. Asltt-8osrlls88e ru 8eli»m!M Städtische Kuranstalt betreffend. Boni nächsten Montag, den 7. Juli d I., ab ist die städtische Kuranstalt bis aus weiteres an geöffnet und zwar von Montag bis Sonnabend vormittags von 8 —l2 Uhr, svwie aufferdem Sonnabends nachmittags von 8 -6 Uhr. Schandau, den ö. Juli 181!). Der Stadtrat. Aus Blatt 281 des Handelsregisters silr den Bezirk des unlerzeichneten Gerichts ist heute eingetragen worden: Die Firma Hans Mittler, Metallwarenfabrik in Wcndischfährc und als deren Inhaber der Ingenieur Hans Karl Mäkler in Wcndisch- fähre, sowie als Prokuristin dessen Ehesrau Meta Mäkler geb. Krain. Schandau, am 80. Juni I!)I0. Das Amtsgericht. "" neueren Schulgebäude, erste Etage. Aus- gabt jeden Freitag zwischen 4 und 5 Adr. Die Stadtsparkasse Wrna verzinst die Einlagen bei Gewährung von Tageszinsen mit O1 0 2 0« Geschäftszeit vom 1. Juli 1919 ab: Montag bis Freitag vormittags 8—1 und nachm. V2Z—4 Uhr. Sonnabends ununterbrochen 8—1 Uhr. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Die Post- und Tclegraphengebührcu sotten eine neue Erhöhung ersahreu. * Sofort nach der Unterzeichnung des Friedens'ocrtragcs durch Deutschland toll die Blockade aufgehoben werden. * Der Eisenbahuerstrcik in Frankfurt a. M. hat das ganze Verkehrsleben der Umgebung lahmgelegt. * Auch in Heidelberg sind die Eisenbabner in den Ausstand getreten. * Im englischen Unterbaus erklärte Lloud George die Friedensbedingnngcn als furchtbar hart. - Die Entente hat beschlossen, in einer Note an Holland die Auslieferung Wilhelms U. zu fordern. * In Italien kam es in verschiedenen Städten m schweren Lebensmittelkrawallen. Mier neuer Flagge. Eine Fahne muß sein, sagen schon unsere Kinder: un! so haben sie fast zwei Menschenalter unter schwarz-weiß, roter Flagge Soldaten gespielt. Diese Flagge, versteht sich, war immer siegreich. In China kennt man derartiges nicht. Da spielen die Kinder — Pfandhaus. Und so. wie bei uns jeder Hosenmatz General sein wollte, gilt es im fernen Osten als das Schönste, den reichen Pfandleiher darzustellen. Ob es auch bei uns so weit kommt? Im öffentlichen Leben der Groben wird der Flaggen gebrauch seit dem Novemberumsturz erheblich eingeschränkt. Wo gibt es noch Festtage, an denen das buntfarbige Tuch im Winde sich bauschen könnte? Fürstengebnrtstage werden nicht mehr gefeiert, auch kein Sedan mehr. Der Tag vom Skagerrak wäre es wert gewesen; aber er ist verschlungen in dem Strudel des ani Ende verlorenen Krieges. Wird jemand den 1. Mai festlich mit Flaggen- hissung begehen, weil er der Idee der „Völkerverbrüde rung" gilt, von der wir — Kut Faustschlägen in unser Gesicht — in dem Frieden vom 22. Juni einen so deut lichen Vorgeschmack bekommen .'dben? Nein, die Gelegen heiten werden selten sein. Natürlich gibt es immer Tage und Lagen, wo die Staatsgebäude flaggen müssen, auch wenn Besuche fremder Monarchen nicht zu erwarten sind. Und da wird nicht mehr die schmarz-weiß-rote, sondern eine schwarz-rot-gelbe Flagge uns zu Hänpten wehen. So hat es die Mehrheit der Nationalversammlung be schlossen. Der Hauptgrund für den Flaggenwechsel ist der, das; man einen dicken Strich zwischen die deutsche Geschichte vor und nach 1018 machen will. Nebenbei spielen aber Erinnerungen an die schwarz-rot-goldenen Farben mir, die 1848 auf den Berliner Barrikaden und vor den badischen Aufständischen wehten. „Unsere alle Vartei- fahne soll Neichsflagge werdenl", sagte am Mittwoch m Weimar der Demokrat Dr. Quidde. Im Grunde ist die neue Flagge ein Kompromiß. Das Not der Sozial demokratie, das die Unabhängigen znrNeichsiarbc erheben wollten, ist anfgegeben worden. Heute sieht man noch in den Laubenkolonien rund nm die Großstädte herum hier uud da kleine rote Läppchen wehen. Nun sind diese, nachdem die Mehrheit der souveränen Nationalversamm lung das Schwarz-rot-gelb beschlossen hat, wieder außer halb des Gesetzes gestellt. Die Handelsflotte bekommt das alte Schwarz-weiß-rot, aber mit einem kleinen schwarz-rot-gelbeu Eckielde. Auch die Einzelstaateu geben ihre Farben doch wohl kaum auf. So fehlt es uns also nicht an allerlei farbenfreudigem Tuch, — nur an dem freudigen Anlaß, es in den Lüften sich entfalten zu lassen. Ob die neuen Reichsfarben außerhalb der Behörden und der Mehrheitsparteien sich einbürgern werden, steht noch dahin. In einem einzigen Staat, in dem alten zaristischen Rußland, hatte man bisher andere Reichs- farben und andere Handelsflagge. Tuefe war blau-weiß- rot, und sie wehte an sogenannten „Krousfcierlageu" von allen Häusern. Die russischen Grenzpfähle aber — unsere Soldaten haben es im Feldzuge zu ihrem Erstaunen ge sehen — sind schwarz-weiß-orauge gestrichen, eine Zu sammenstellung, die unserem deutschen Schwarz-weiß-rot zum Verwechseln ähnlich sieht. Dieselben Farben zeigen die russischen Schilderhäuser, die russischen Kokarden. Aber volkstümlich sind sie nie geworden. Die alle blau-weiß- rote Flagge, unter der schon Peters des Großen erste Handelsschiffe gesegelt waren, die sah man in Rußland überall, keine andere. Abgesehen von den Parteipolitikern, denen der Flaggen wechsel eine Absage an die „kleindeutsche" Monarchie der bismarckschen Zeit und im Bekenntnis zu der „groß deutschen" Republik von heute bedeutet, werden am ehesten die Kinder sich an das neue Banner gewöhnen. Auf ihren Sandbnrgen am Strande sah es schon früher ganz inter national aus. Daß es bunt war, mar die Hauptsache. Sicherlich wird die regierende Mehrheit auch dafür sorgen, daß von Schule wegen die Flagge den Kindern nahe- gebracht wird. Und wenn einmal eine andere Mehrheit das Staatsruder in die Hand bekommt? Unsere bis herigen Farben sind geschichtlich entstanden. Das preußische Schwarz-weiß, die Farbe der Kreuzritter, die den deutschen Osten erobert und kultiviert hatten, vermählte sich mit dem Weiß-rot der Hansestädte, das seit etwa denfelben Jahr hunderten über See zur Werberin für die Ehre des deutschen Namens geworden mar. Diese Entstehung des Schmarz-weiß-rot hat Bismarck selbst bestätigt. Kinder spielen immer Zeitgeschichte. Mögen sie unter der neuen Flagge im Reiche so gesund nnd stark an Körper und Seele heranmachsen, daß sie imstande sind, auch die letzten Spuren der verheerenden Katastrophe zu tilgen, die über Deutschland dahingegaugen ist. Dann mürden auch die überlebenden Alten, die heute wehmütig das „Schmarz-meiß-rot" znsammenrollen, auch mit dem Schwarz-rot-gelb ihren Frieden machen, der neuen Flagge. Auslieferung Wilhelms II. gefordert! Die Enteutenotc an Holland. London, 4. Juli. DaS Renierschc Bnreau meldet: Eck verlautet, daß die an Holland zu richtende, die Rücklieferung deck vormaligcn Dentschcn Kaisers betreffende Nvic Vvn 22 oder 21k Machten unterschriebe» sein wird. In den Waudelgängcn deck britischen Parlamente« verlautet, daß duck Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen Deutschen Kaiser Vvn dein Ausschuß geregelt sein wild, den die Alliierten zur Durchführung der Friedcuckbedlngungeu errichten. Der Gerichtshof wird a»ö fünf Richtern bestehen, die vou den fünf alliierten Gross mächten dazu erwählt sind. Mn» hofft, daß die Gerichtsver handlung im Herbst stattfiude» wird, »ud erwarte« zuversicht lich, daß der Kaiser zugegen sein wird, da seine Auckliefernng von sämtlichen alliierten und assoziierten Mächten gefordert werden wird. Wie ferner Llopb George dazu »och im Uuterhause erklärte, soll der Kaiser iu Loudon abgeurteilt werden. Vou anderer Seite wird behauptet, der Kaiser solle iu dem berüchtigten Londoner Startsgesängnis, dem Tomer, interniert werden. Der treibende Geist dieses Planes ist England. England ist das Ententeland, wo der Haß gegen die Person des Kaisers murzelecht und volks tümlich ist. LLas wird Holland tun? Llopd Georges Mitteilung im Unterhaus über ote bevorstehende Aktion der Alliierten wegen der Auslieferung des früheren deutschen Kaisers hat in Holland natürlich das größte Aufsehen erregt. Über die herrschende Stimmung läßt sich sagen, daß es wohl keinen Holländer gibt, der eine erzwungene Anslieferung nicht als Schande empfinden würde. Die Überzeugung geht allgemein dcnnn, daß die Auslieferung von Holland strikte abgefeimt werden wird. Weimar. Der Vizcpräüüent der Nationalversammlung, Schulz, ist als Unterstaatssekretär in das Neichsministerlum des Innern berufen worden. Paris. Der „Matin" bestätigt, daß Bratianu nach Bukarest reist, um seinen Abschied einzureichen. Er erklärte, dan es für Rumänien unmöglich sei, die in dem Friedens- verlrage mit Österreich aufgenommenen Klauseln über die Minderheiten in der Bevölkerung anzunchmen. Washimttom DaS Kriegsamt hat die Demobilisie runa deS Heeres für den 30. September angekündigt. Die Fuedcnsstcuke wird ungefähr 23301)0 Mann betragen.
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