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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-27
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1889
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Erfchei«* K««ch früh 6'/, Uhr. Le-ntiou >»t LkPettti»« J»h«,k«a.sik «. OPrkchA,ntr« her Lrdarti«»: Boemittag« 10—13 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. s» »- «»«»»»« et»«i-»»»« «««atz» »»««^ »!« «edUHr »a»w»U«? Annabme »er für »le ,üchstf«I>e»»e Nnmmer bestimmte» L>i»r«te aa W»cheut««r» ht» 2 Uhr Nnchmttt«,«, «u L«»u- «utz -rftt«,r» früh 2i«Uhr. Zn dn, /ilinlkn für I,s.-An„tz»e: Ott« Klemm, UniverfiiätSftraße 1. Lsui« Lösche, »ntharinenstr. 23 Part. un» »«nigsplatz 7, nur bi« ,3 Ltzr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. r «bonnemevtHpreiG vierteljährlich <»,, Mk. tnri. Bringerloha b Mk., durch dt« Post bezogen 6 Mk Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegrremplar 10 Pf. Gebährrn für Extrabellogr» (in Togrdlatl-Forinat geialz«! «tzne Poücelüro-ruag so Mk. «tt PoftdesSrdermm 70 «k. Inserat» 6 gespaltene Petitzeile »0 Pf. Größere Schrisie, laut uns. Prel-orrzeichnlß. radellartfchrr mZiffernsa» »ach hohen» Loris. Netlmnen nnter dem Redocti,»«strich die «orspalt. Zelle üOPs., vor de, Famtltrnnachrlchte» dt« K gespaltene geile «0 Pf. ' Inserate stud stet« a» dt« Erpebttto« zu seudeu. — Rabat« wird »tcht gegeben. Zahlung proeniuneromlo »der durch Post. Nachnahme. .v° 27. Sonntag den 27. Januar 1889. 83. Jahrgang. Amtlicher Theil. -tsrntil-e Sitzung der SMtuer-rduetrn Mittwoch, de« S0. Ja»»« »ABS, Nbe»d« « <, NP», t» Gaale der vor«aligea HaadelsdArse, a» -kasch«arkte. Lage«ordnung: I. Reckamatton gegen eine Wahl ,n die staatlichen Ein- schätzung-commissioneu, evenk. Ersatzwahl. II. Bencht de« Schul-, Bau«, Oekonomie- und Finanz- auSschuffe« über Errichtung eine« Gebäude« für die Gewerbeschule an der Wächlerstraße. N. Bericht de« Lösch- und bez. F na»zau«schuffe« über An schaffung einer kleinen Lampsspritz« «urd eine« Mann- schalt»- und Gerälhewagen«. IV. Bericht de« Lösch- bez. Verfassung«-, Bau- und Deka- uomieau-schuffe» über Conto 11 .Feuerlöschwesen" de« Hausballplane« für 1889. V. Beucht de« Bauaussckufie« übe« ». Nachderwilliaunge» für verschiedene Herstellungen beim Umbau i» eyemat. Reitsrallgebäude;d Conto 10 „Wohlsahrllpolizei" Pos. 62; Conto 25 ..Müdlen und W b re" Pos. 1. «—7; Speciat- budget „Städtische« Krankenhau» zu Et. Jacob" Pos. 60. 6l. 62; Specialbuget..Lagerhos" Pos. 20, 28; Speciol- budqet „Menve'sche Stiftungen für Blinde", Grund- stückttcapitalconto Pos. 4 de« Hauhaltplaae« aus da« Jakr 1889. VI. Bericht de« OekonomieauSscbuffe» über Conto 22 „Son stiger Grundbesitz in der Stadlflur re."; Conto 24 „Wal dungen" mit Au«nahme von Budget Pos. 58 in Ver- bindung mit Nr. 58» der Gehalt-liste; Eonto 26 „Wiesen und Triften"; Conto 27 „Jagden und Fischerei"; Conto 28 „Steinbruch bei Grg«dors"; Conto S4 „Räume und Plätze" de« diesjährigen HauShaltplane«. VII. Bericht de« Stiftung»- und Oekonomieausschuffe« über Erneuerung de« auf dem neuem Äohannissriethose er richteten Kriegerdenkmal« von 1870/71. VIII Bericht de« StiftungSausfchusse« über Anschluß der HeilaustaltThonberg an da« allgemeiueStadtfernsprechnetz. Vedeinltnechmlß. S« wird hiermit zur vfseutlichrn Keaotniß gebracht, daß «echgenanute Herm» und zwar: i» I. - Distrikt: Herr Franke, Friedrich Ernst Eduard. Kaufmann, - LS»rlitzer, Alexauder, Fletscher- meister, , V. « - Müller, Ferdinand. Kaufmann, in Firma: Ernst Landschreider, - Schzaale, Friedrich Brrthold, Bvltchermeister, »VI. - » Tuch, Wilhelm Robert August, » Klempnermeister, » - - Haugk, Hermann, Hutsabrikant. «XI. - - Doigt, Johann Georg August, Provuctenhänbler, - XIV. - - Kuobloch, Edmuud Hermann. Mechaniker, < XV. - >- Eberhardt, Karl Friedrich Adolf, DrechSlermeister, - Pkietzsch»««», Gustav, Fleischer- meister, - Gal;«»«», Christian, Kupfer- schmiedemeister, » XML. - » Pasch, Juliu« Hermanu, Polizei- awt«regtstrator. - Setfferth, Friedrich August, Privatmann, . XVM. - - Mitscherlich, Karl Theodor. - Kaufmann, -XX. » » Wilke, Karl Friedrich Edmund, vr.pb1l.,ReaIgymnasialoberlehrer. - XU. , » - Sonntag, Karl. Kaufmann, » Zander, Friedr. August, Privatw.. . XXlll. - - Lhtenee, Alexander Juliu«, Uhr macher. . XXIV. , » Mttteajwei, Franz LouiS, Lehrer, » XXV. - - Da««had», Karl Wilhelm, Bäckermeister, § » Kah»t,Friedrich Ferdinand, Lehrer. . XXVII. - ^ - Dentschdei«, Gottfried Leberecht u-q > " Wilhelm. Tischlermeister. - XX1M. « ' Becher, Robert Juliu«, Kaufmann, ' « Ball«ana, Johann, Lehrer, » XXH/XXX. « Elau«, Karl Emil, Lehrer. - Terstaer,JohaauFriedrich Moritz, Privatmann, * 3äh, Karl Juliu«. Kaufmann, in Firma: Jäh <L Wagner. « Schlichter, Karl August. Lehrer, - XXXI. - » Haudwerek, Gustav, Amt«. > ziminermeister. - XXXII. » - Gothel, Karl Friedrich Max. Fleiscbermeister, . XXXM./XXXIV. . Schaffet. Wilhelm Gottfried. Bucddt»b«rm«ftrr. » XXXVI. - - Obst,KorlEomuud,Papirrhändler, « XXXVII - » Denrient, Alfon«, Buchhänoler, . X1-II. - - »tetchert, Olt«. Lehrer. « XI,Ill. - » Are», Johann Hennig, vr. pkU, Fabrikbesitzer, zufolge Ablauf« ihttr Amtldauer resp. auf Ansuchen mit icLiuß de« Jahre« lS88 ihre, Funclwa al» Armenpfleger eutboden worden sind. Wir spreiten den genamrten Herren für ihr« bisherig« virlfamkeit in unserer Irmrnpflegr unseren herzlichen Dank hiermit au«. Leipzig, am 22. Sa»»o, 188». Dn» Mr»re»-Dtre«tort»»». Ludwig-Dols. Art»«. Velumntmechnn-. In Folge Ablauf« ihrer Amleperiobe sind nachgeaanut« Herren Diflrictt-Lorsteher, und zwar: im 17L. District Herr »arl Güattzee, vr. ftw., RecbtSanwalt, - 32. . - u - «lbett Bernhard Penn- dors, Se>terme«st«r. mit Schluß de« Jahre« 1888 aus »„suchen ihre« Amte« ent hoben worden. Wir spreche» denselben für ihre unserer Armenpflege ge widmete Thätlgkeit unseren herzlich«. Dank hiermit öffent lich au». Leipzig, am 23 Januar 1889. Da« Annen-Directorinn». Ludwig-Wolf. Artu«. Vekanntmachung. Die am 18. Sep 'wber vorige« Jahre« hier verstorbene Frau Johanne Elisabeth Jnlt« ver». Stadlrath vr. Seebarg geborene Saloneoa hat der hiesige» Armen- raffe tetztwillig Znxt Lansead Mark zur B e r t hei l ua g an Arm« und weiter al« Vermächtuiß den Refl de« hiaterlasseueu Ler- mvgeii« >m Betrage von Zwülf Laasen» Bier Lnndert Drnt and Blee,lg Wlark AS Pf. au«aesrtzt. Für diese« Brwei« hochherziger Gesinnung und Mild- tbSngkeit fühlen wir un« gedrungen, der verewigte» unser« innigsten Dank tu da« Jenseit« nachzurufen. Leipzig, am 2l. Januar 1889. Da» «rmeen-Dtrectorinn». L. k. 4. Ludwig-Wolf. N. Nutztsolr-Auctioll. rüolr-. Montag, de» A8. Jannar «. solle» von Bor- mittag« 9 Uhr an im Forstreviere Eonnewttz die in den Ablh. 22o. 23 und 2« ausbereiketeu PkntzhSlzer, al«: ca 90 Eichen-Ktöyc 2t—120 cm Mitlmst. ». 2—1t m Länge - 95 weiß».. - 20— SO . . ^ 2— 8 - . - 2l Ahorn- » 20— 32 » » « 2— b » a « 13 Esiben« » 20— 30 « » « 5— 7 » a 41 Rüstern- - 20— 60 - - « 3—11 - u 20 Ellern» 14 Lindeu- und 18— 35 - 20-> 60 - - 4— S a - 4—10 - 70 Schirrhölz >en vffe»! Anzahlung an Ort und Stelle »er. unter den öffentlich auShängendea vedin und der d verkauft üblichen werden. Ansaneneenknnft: auf dem Holzschlage in Abtb 22 e link« von der Coanewitzer Linie hinter den Heidaer Wirsen bei Connewitz. Leipzig, den 12. Januar 1889. DeS SVathS Forstdepntatto«. VrKllUlltNlUtzllU-. Nachdem die nördlich der Christianstraß« (Straße 6 de« nordwesttichen Brbauung«planeS) zwischen ver Waid- und Elsässer Straße gelegenen Reste der ehemaligen Leldenroth'schen Ziegeleilachen auSgefÜllt sind, wird unsere Bekanntmachung vom 22. Oktober vorigen Jahre« hiermit ausgehoben und jede weitere Bodeaablagerung daselbst bei Strafe bi« zu 150 Verbote». Leipzig, den 21. Januar 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Kr, v> 249. vr. Georgi. retscbmer. Lrstatteter «nz-lge zusolge bat die ledige Auguste Christiane Marie Lina Gtzatd au« Neustadt a/O. ihr am 5. Mai 1885 vom dortige» Beine,ndevorsiande ausgestellte« Dienstbuch vor eiuigeu Wochen in hiesiger Stadt verloren. Wir bitten da« Buch im Aulfinduogrsallt a» uu« abzuliesern. Leipzig, am 24. Januar 1889. Da« Valizeia«» »er Stadt Leipzig. V. 65.Vr et schürt der.H. SWtische Heverbeschllle. Diejenige» Elter« »ad Pflegeelt««, welche gesonae» find, ihre S-bae oud Pflegebefohlenen aächfte Oster» der sttdtische« Aewerbe- schule zur Ausbildung uud Vordereituvg für da« Gewerbe zu über- gebe», werde» «sucht, im Laufe dieses MouaiS dir Anmeldung der- selbe« bewirk«! zu wolle». Zugleich ergeht auch au dirjeuige» Schüler der hielt ge» Fort bildungsschulen. welche aus denselben am Ende dieses Win, ,d.i!b- jabre« geietziich ou-lcheiden und die Absicht baden, den genossenen FortbilduagSschulunterricht von nächste Ostern ab tu den Abend kursen der städtische» Gewerbeschule sortzusetzeu, hierdurch Aus- sorderuug. sich deshalb ebensall« rechtzeitig auzumelden. Bemerkt wird hinzu, dost der Abendunterricht der städtischen Gewerbeschule sich aus gewrrbliche Luchfüürung, technisch« Gewerdekunde, Maschiue». construcilonen und Mechanik, Baukunde und architektonische« Zeichnen, sowie aus Hebungen im gewerblichen Fachzeichnen und Modelliren erstreikt, also ganz besonder« Rücksicht auf da« Handwerk eiae« jeden Schüler« nimmt. Zur Lntgegennabme von Anmeldungeu. sowie zur Eriheiluag von Auskunft, den Unterricht und Bildung-gang der Lehrlinge be- treffend, bi» ich während diese« MouaiS SonutogS von 11 bi- 13 Vormittag« uud Wochentag» — mit Ausnahme de« Sonnabend — Abend- voa 7—8 Uhr im Sckmllocale, Johanni-Platz 7, bereit. Leipzig, de» 3. Jouuar 1889. Der Dtrertar: vr. Lndw. Nieper. Anintrkuna. Der Eintritt i» die städtisch« Gewerbeschule be freit von der Verpflichtung de« Besuch« der allgemeinen städtischen FvrtbilduiqSlckiule. Brkamltmiutzllllg. Die bi«her im Gemeindeamt Auger-Erotteudors geführte Zweig. Meldestelle ist dem Kaufmann Herrn A»,Uft Gchlaq in Leipzig-Anger - Erotteudors, Aibrrtstrahe Nr. 37. üb«troge, worden Leipzig, am 23. Januar 1889 Die Orttkraukeucoffe für Letpzi, ,nd Umgegeu» Ulbert Brockt»»»«, Vorst Heu der. K-v. Der hinter dem HsudelSwan, GnÄ«» Gp«N«d Kleiuststck au« M«teb»rg uuterm iS. Decewder ». I. rrtaffeue Steckdries ist «N»i^ S- a/G^ dm» »». Iauuar 1820. RüniplUche Gtnnttnnnntltschnft. Hohauclion. Mittwoch, den «. Februar solle» von vor- mittag« 9 Uhr an aus dem die«,ährigen Miltelwaldschtage. dicht an der Leibnizbrücke im Rosenlbale 30 Rmtr Eiche« Rntzschette, 110 » Eiche»- 1 >. 10 « Bucken- I io . Aborn- ? Breaaschette 20 « Rüstern- I und 1 - Eller»- s unter den öffentlich au«dLngenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend ver laust werden. Zusammeuknuft: an der Leibnizbrücke. Leipzig, am 25. Januar 1859. De- Raths Forstdeputation. Nichtamtlicher Theil. Jom Hrburlstagt Lcs Lalkrs. Kaiser Wilhelm II. vollendet heule sein dreißigste« Lebens jahr. ein wichtiger Abschnitt im menschlichen Leben, welcher den Eintritt in da- ManneSaller bezeichnet. Aber die Zahl der Jahre ist e« nicht immer, welche den Mann macht, be deutende GeisteSgaben und hervorragende Cbaraktereigen. schäften werden gewöhnlich schon beim Jüngling bemerk bar. nicht bto« al« vielversprechend« Keime, sondern auch durch fruchtbringende Erfolge. Friedrich Ler Große war 28 Jahre alt, al« er den preußischen Thron bestieg, unk Alexander der Große zählte gar erst 20 Jabre, al« er seinem Vater Philipp von Makedonien in der Regierung folgte. Kaiser Wilhelm darf mit Stolz aus die wenigen Monate seiner Thätigkeit al« Reich«- und Staat--Oberhaupt zurück blicken. er hat sich während dieser kurzen Zeit die Achtung und Anerkennung von Freund und Feind erworben und die besten Erwartungen für die Zukunst erweckt. Daß nicht alle Parteien gleich hoffnungsvoll der weiteren Entwickelung de« deutschen Reiche« und Preußen« entgegen sehe», kann «ach Lage der Verhältnisse nicht in Erstaunen setze», denn wen» sich die Gesammtheit Wohl befinden soll, können die extremen Parteien nicht ihre Rechnung finde«. Deutschland bedarf eine« Kaiser« und Preußen eine« König«, welcher seinen Weg ohne Rücksicht auf die Parteien verfolgt und sich bei der Wahl seiner Diener und Brralhcr nur durch die Fähigkeit derselben zu ihren Aemtern und Aufgaben be- stimmen läßt. Wenn da« Staatsoberhaupt sich selbst al« de» ersten Diener de« Staate« betrachtet und demgemäß bandelt, dann ist der Staat, an besten Spitze er steht, gewiß Wohl berathen und alle Staatsbürger können nickt« Bessere« thun, al« diesem erhabenen Beispiel folgen durch Anspannung aller Kräfte, um jeder an feinem Thcile zur Erreichung de« Staat«, zwecke«, der Wohlfahrt Aller beizutragen. C« ist eine schöne Sitte, dm Geburtstag de« angestammten Herrscher» festlich zu begehe», da« Volk tritt dadurch dem Herrscher persönlich näher, cS nimmt Theil an Freud und Leid desselben und giebt zu erkennen, daß e« sich ein« fühlt in dem Streben, dem Baterlande zu dienen und ihm seine Kraft zu weihen, sei es zu friedlicher Arbeit oder zur Ab wehr eiae- feindlichen Angriffe». Nur wenn der heimische Herd geschützt ist gegen rohe Gewaltthat. wmn Hau« und Familie eine feste Stüpe haben an der Wehrkraft ihrer Bor- stände und ihrer männlichen Angehörigen, dann ist da- Vater land wohl berathen, und e« wird dem Friedensstörer nicht so leicht gelingen, ei» so organisirte« Staat-wesen in seinem Dasein zu gefährden. Ader damit der Schutz, welchen die wehrfähigen Männer au«üben, auch ein wirksamer und erfolg reicher sein könne, dazu bedarf e« der Zusammenfassung der vorhandenen Kräfte in einem Punkte, alle Theite müssen zum Zweck der Berlheidigung und nöthigeusall» auch de« Angriff« einheitlich organifirt sein und fähig, jedem Feinde erfolgreich Widerstand zu leisten. Da» ist der Segm der monarchische» Spitze eine« Staate«, in welchem da« Oberhaupt zugleich der geborene Führer des Bolle« in Waffen ist. Der Bor theil« de« Frieden» kann sich uur der Staat mit einiger Sicherheit erfreuen, der stet« zum Kriege gerüstet und auch im Stande ist. diese Rüstung jeder Zeit anzulegen und dem Feind« die Spitze zu bieten. Da« deutsche Bvlk ist in der bevorzugten Lage, von keiner andere» Nation im Puncte der militairischc» Organi- satioa.übertroffen zu werben; die Kraft, welche ihm in ben Jahren 1870 und l87l den Sieg über Frankreich verschafft hat, ist in 18 Frieden-jahren stet« geübt und sortenlwickelt worden, und wenn auch Frankreich sich heute rühmt, un« militairisch überlegen zu fein, so fehlt ihm doch, abgesehen von allen anderen Vorzügen, die e« zu besitzen wähnt, die monarchisch« Spitze, welche allein die Baterland«lied« zu voller Kraftentsaltung zu treiben vermag und dem Volke da« Be wußtsein verschafft, daß der Führer sich auf die Geführten ebenso verlassen kann, wie diese sich aus ihn verlassen können. I» welchem Maß« der monarchisch« Grundgedanke im staatlichen Leben unserer Zeit übenviegt, ta« haben wir bei den Antrittebesuchen Kaiser Wilhelm'« ll. bei den verbündelea »nd befreundeten Monarchen grseben. Dir persönlich« Be- gegnung der Fürsten hat zurückgewirkt a»f alle Kreise der Bevölkerung de« Ja- und An«lande«. D«S Volk in Nuß- la»d, in Schweden und Dänemark, i, Oesterreich »nd in Italien hat de« deutschen Kais-r al« de« Gast uns Freu»oe feine« eigenen Staatsoberhauptes die herzlichste Begrüßung, den glänzendsten Empfang bereitet. Und da« deutsche Volk hat alle Huldigungen, die dem Kaiser erwiesen wurden, al« eine ihm selbst widerfahrene Gunst empfunden nnd mit seiner Freude darüber nicht zurückgrhalten. Jeder neue Erfolg, welchen Kaiser Wilhelm bei seinen Berbündeten uud bei den ihm befreundeten Herrschern und Böllern davontrug, sand im deutschen Reiche lauten Widerhall, und al« der Kaiser zurückkehrte in die deutsche Heimalh, wurde er wie «in Triumvhator gefeiert. Diese Stimmung, deren Woge» am St. Juli, dem Lage der Rückkehr de« Kaiser« au« dem Norden, und am 2l. Oktober nach drr Wirderkehr au« Italien besonder« doch gingen, ist auch heule noch vorhanden, sie hat an Lebhaftigkeit de« äußern Ausdruck« verloren, aber nicht an Wärme der Empfindung, und heute, am Geburtstag de« Kaisers, ist sie auch wieder zu der gleichen Temprraturhvhe «mpoegewacksen. Wir erinnern uns beule mit besonderer Freude de« Zl. Oktober, an welchem Leipzig da« Glück hatte, Kaiser Mi'h'lm persönlich zu begrüßen und ihm al« dem Gaste unsere« geliebten König» die gebührende und zugleich au« dem Herzen kommc de Huldigung darzubringrn. Leipzig ist al« Sin de- Reichsgericht» besonder« eng verbunden mit dem deutschen Reiche und e« ist sich der ihm dadurch zu Theil gewordenen Bedeutung wohl bewußt. Der Geburtstag de« Kaisers bildet den vorläufigen Ab schluß einer Trauerzeit, welche ihre Schatten noch bi« zum l>-utigen Tage auf unser deutsche« Vaterland geworfen hat. CS war dem deutschen Volke nicht vergönnt, den Sl. Geburtstag Kaiser Wilhelm'« I. zu feiern, lZ Tage vor Vollendung de« 9l. Lebensjahre» machte ein saufter Tod seinem ruhmvollen und thatenreichen Leben ein Ende. Sein unglücklicher Sohn, Kaiser Friedrich, endete seine kurze Regierung schon nach einer Dauer von 99 Tage», so daß der 18. Oktober, der Geburtstag be- Kaiser-, zu einem Trauertage wurde. Seit dem 15. Juni, dem Todestage Kaiser Friedrich'-. sind mehr denn sieben Monate ver flossen. und wir dürfen eS mit Genugthuung erklären, daß diese kurze Zeit eine Zeit der Beschwichtigung schweren Kummer« und de« Auskcimrn« schöner Hoffnungen für die Zukunst de» deutschen Reich« gewesen ist. Wir bringen der, jugendlichen und doch so mannhaften nnd ziel- bewußten deutschen Kaiser unsere herzlichsten Glückwünsche znm heutigen Tage dar und geben der Hoffnung Au-druck, daß e« ihm vergönnt sein möge, eine lange Reihe von Jahren die friedliche Entwickelung deS deutschen Reiche- zu leiten und daß sein Geschlecht blühen und gedeihen möge bis in die fernsten Tage. Leid und Enttäuschungen bleiben keinem Sterblichen erspart und wenn er auch auf den Höben der Menschheit wandelt, aber ihren Lieblingen mißt Fortuna der WermutbStropscn nur wenige zu, möge Kaiser Wilhelm ll sich stet- der Sonne de« Glücke» erfreuen. * Lcipziss, 27. Januar. ... * Da« „Militair-Wochenblatt" bringt „Zum 27. Januar 1889", den, Geburtstage dcS Kaiser«, den folgenden Festgruß der Armee: „In der Armee ist die feste unverbrüchliche ZugehSricikeit zum Kriegsherrn da« Erbe, welche« vom Baler aus den Sohn, von Generation z« G-nerat>on gehl." Diele ersten Worte unsere« Kaiser« an da« Heer, am 15. Juni 1888 ihm zugerufen inmitten des Drangsal« schmerzlicher Berluste, ernstester Sorgen, sind durchweht von dem Geiste vollen Benranen« und habe» daher jedes Soldalenhcrz mit stolzer Freude ersüllt. Ja. jene Zugehörigkeit ist «iu unverlierbares Erbe; aber auch von diesem Erde gilt das tiefsinnige Goethe-Wort: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, Erwirb e«, um eS zu bes tzenl" Unter Allergnädigster Kriegsherr hat Sich da« Erbe erworben, indem Er eS verdiente. Seine Seele, schon in der Kindheit mit glorreichen Erinnerungen einer großen Bergangrnheit genährt, ward in den Knabenjahrea miiledeud lies ersüllt von dem Hellen Lichte Herrlichst.r Triumphe untere« Heere«. Dan» aber lernte Lr seit Seinen Ersten Jiinglinzstagen, den hohen Ahnen gleich, in treuer Hingabe o» den Dienst, diese» und mit ihm unser Heer verstehen und lieben; den» wahrhaft zu lieben vermag man uur Das. wa« mau wirklich versteht. E>» Fürst, dem sein Heer ein bloße« Werkzeug wäre, das er durch sein: Feldherren führen ließe, ohne ihm selbst anzugehören. der veemöchle niemals rin solches Bäter-Lrbe tm Geist und in der Wahrheit anzntreten. Und ebenso wir: die Armee. Nur dann werdea wir echte Erben jener uns so hoch ehrenden und beglückenden Zugedäugtett, wenn wir sie unu,.terdeochk>i erwerben, verdienen! Wenn wir. eingedenk unsere- Eide«, täglich, ja stündlich danach streben, in dem Staue sortzua'.denen, den die großen Lchöpsec unseres Heere« «eweckt und gepflegt habe», In dem Sinne nie rastender Pflichterfüllung und freudiger Treue bi« iu den Tod. So treten wir da« hohe Erbe immer an!« Nene an, u.'d so besitzen wir -S al« ein ewige« und unvergängliches, weil tmmersoit weidendes und wirkende« Eigen- thum. — In dieser Gesinauiia. tu Dank, in Ehrerbietung, ta Zu gehörigkeit steigt aus allen Soldateuherzea der Glückwunsch zum Himmel: Gott schütze, Gott segne unsera Kaiser Wilhelm! * Die diesjährigen Kaisermanöver finden, «ic nun mehr ganz sicher sestsieht, zunächst bei dem 10. und alsdann bei dem 9. Armeekorps statt. Im Schlosse an der Leine werden jetzt schon Vorbereitungen zur Aufnahme de» Kaiser- Paare- g-trofsen. Im nächsten Jabre sind Kaisermanvver beim 5.. 6. und 12. ArmeecorpS in Aussicht genommen. * Die „Kölnische Zeitung" kennzeichnet in der folgenden treffenden Weise da« Gebühren der .Kreuzzeitung": Die „Areuzzettung" Hai sich nach dein UnglückSsall, voa dem sie betroffen wurde, zunämst tagelang in eia verlegene« Schweige« gehüllt; jeyr hc« st« die Sprache endlich gefunden, ober was sie zu idrer Eaiichuldignug vorbringt, klingt recht kleinlaut. Wie ein ertappter Schulkoab«, der durch Angeberei auch seine Ge- I aoffen in seine Roth Herabziehra möchte, verweist die „Krruozeitnnq" laus die Tkollache, daß auch andere Oigane sich in Lbnlicher Weise I Uder die Veröffentlichung drr Anklageschrift «egen Geffckea geänßert I haben. Wir bezweisela keine» Augenblick, daß es in Drutschluad
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