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Wilsdruffer Tageblatt : 10.12.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193612106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19361210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19361210
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-12
- Tag1936-12-10
- Monat1936-12
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.12.1936
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MsdrufferTageblatt Amtshauptmannschaft Meißen W! Var ..Wilsdruffer Tageblatt» erscheint werktags nachm t Uhr. BezugSpr. monatl. 2RM. frei Haus, bei Posibestellung 1.8» RM. zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 1» Rpf Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu leder Zeit Be- - ..... .. ,, , ftellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder WülhLUhlclll für WilAÄrUff u. Nttlgeuentt sonstiger Bctriebsftörun. gen besteht kein Anspruch —————— aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingefandter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Rückporto beiliegt Dos „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtsüauvtmanns^»« und de-Swdirats zu Wilsdruff behördlicherseits und enthält BekannLachangen des W des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. »Hs Wnsdruff, durch Fernruf übermit- Fernsprecher: Ann die Richtigkeit de, men wir keine Gewähr. —- LvIL^orUfs telten Anzeigen überney- ZwangSvergletch erlisch, leder Anspruch auf Na-Mah " "nt Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt" Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 10. Dezember 1936 Nr. 288 — 95. Jahrgang Eine bedeutsame Rede Dr. Schachts in Frankfurt a. M. MMM LebenMM ist zu Mn Die landwirtschaftlichen Überschußgebiete haben wir verloren — Brauchen Kolonien Der ReichsbankprSsident und Sachwalter des Reichs» Wirtschaftsministeriums, Dr. Schacht, hielt bei der Hun dertjahrseier des Vereins für Geographie und Statistik in Frankfurt a. M. eine Rede, in der er u. a. ausführte: Die sriedliche Entwicklung Europas hängt in stärkstem Umfange davon ab, ob Deutschland und das deutsche Volk eine gesicherte soziale und wirtschaftliche Entwicklung vor sich sehen darf oder nicht. Wir müssen immer wieder zu unserer Befremdung feststellen, daß große Teile des Aus landes uns am liebsten als verhandlungsunfähige Außen seiter hinstellen möchten, daß sie sich aber niemals die Mühe geben, nachzuforschen, woher denn nun eigentlich diese ihnen anscheinend so fremde geistige Einstellung Deutsch lands kommt. Der Grund ist einfach der: Wir sind ein Land, das auf zu geringem Raum eine zu große Bevölke rung hat, und diese Tatsache lastet auf uns wie ein Alp. Hier Lleberfüllung — dort Lleberaiterung Würden sich die Staatsmänner unserer Zeit etwas mehr mit bevölkerungsstatistifchen Ziffern beschäftigen, so würde ihnen für ihre diplomatischen Erwägungen viel leicht ein anderes Moment aufstoßen, und das ist die Ueberalterung des Bol k s kör per s. Wir be finden uns in einer Periode, wo die Zahl der jungen Leute im Verhältnis zu der Zahl der älteren zurücktritt. Das ist eine Erscheinung, die bei allen Völkern zutage tritt, die junge Jahrgänge auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges verloren haben. Der allgemeine Zustand der Ueberfüllung in Deutschland wird also zur Zeit besonders insofern verschärft, als eine Uebersül- lungderproduktivenAltersschichten vorhan den ist. Legt man den Berechnungen, die über das Ver hältnis von Bevölkerungszahl und Bevölkerungsraum an- gestellt werden, nicht die gesamte Kopfzahl der Bevölke rung, sondern die Zahl der im erwerbstätigen Alter vom 15. bis 65. Jahre stehenden Menschen zugrunde, so tritt die Raumknappheit Deutschlands besonders scharf in Erscheinung. Während im Jahre 1931 in Frank reich sowohl wie in Polen, also bei unserem westlichen und östlichen Nachbarn, 50 erwerbsfähige Menfchen auf den Quadratkilometer entfielen, waren es im Deutschen Reich 97, also fast doppelt so viel. Oie fruchtbarsten Gebiete mußten wir abtreten Durch den Krieg hat Deutschland 10 Prozent seiner Bevölkerung, aber 13 Prozent seiner Fläche verloren. Be zieht man die prozentuale Berechnung lediglich auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche, so beträgt der Verlust sogar 14,2 Prozent, und bezieht man sie auf das Acker land, fo beträgt der Verlust 15,4 Prozent des gesamten deutschen Ackerlandes. Es sind in erster Linie land wirtschaftliche Ueberschußgebiete, die Deutschland hat ab treten müssen. Deutschlands land wirtschaftliche Erträgnisse pro Hektar vor der Kriegszeit baben schon an der Spitze wohl aller Länder gestanden. Deutschland hat aber verstanden, selbst diesen Höchststand in der Nachkriegszeit noch zu verbessern. Deutschland hat unter enormer Aufwendung von Ka pital und Arbeit aus seinem Boden herausgeholt, was nur möglich war. Der deutsche Mensch kann dem deutschen Boden, der ihm zur Zeit gegeben ist, die volle Ernährung für das deutsche Volk nicht abringen. Ganz anders liegt dies bei unseren europäischen Nachbarn. Würden die Böden unserer Nachbarn, die crheblich besser und klimatisch mehr begünstigt sind, in der Form bewirtschaftet, zu der uns die Not gezwungen hat, so würden sich die Erträgnisse bei Frankreich je nach dem um ein Drittel bis um die Hälfte, inPolen um dis Hälfte bis drei Viertel und mehr und in Rußland auf das Doppelte bis Dreifache steigern lassen. Was Polen recht ist, ist Deutschland billig Der Londoner „Daily Telegraph" hat vor einem Monat dargelegt, daß Polen eine zu dichte Bevölkerung habe und deshalb auswärtiger Hilse bedürfe. Ich möchte hier eine einzige statistische Ziffer danebenstellen. Die An bauflächen für Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Kar toffeln sind in Deutschland und Polen nahezu gleichgroß, die Bevölkerung Deutschlands aber ist mehr als doppelt arob wie die polnische. Wenn der „Dailv Telegraph" demnach die Bevölkerungsdichte von Polen mit 82,7 Ein wohnern auf den Quadratkilometer als hilfsbedürftig an erkennt, was muß er dann gegenüber der Bevölkerungs dichte Deutschlands von 140 Einwohnern auf den Quadratkilometer an Hilfe für Deutschland in Aussicht nehmen? Wirtschaftspolitische Willkür Der deutsche Außenhandel sieht sich durch die Maß- uaümen der übriaeu Regierungen MberstanÄe. seine Waren in beliebigem Umfänge im Auslande abzusetzen. Seit dem Kriege haben wir erkennen lernen, welch ein Machtmittel die W irtsch afts p o litik auch im internationalen Streite sein kann. Das private Eigentumim Auslande ist nicht mehr unter allen Um ständen geschützt. Mit diesem Grundsatz hat die Gewalt politik der alliierten Mächte in den Friedensdiktaten auf geräumt. Die internationalen Maßstäbe des Warenhandels sind ebenfalls nicht mehr unverletzlich. Damit hat die will kürliche Währungsabwertung der herrschenden Großmächte aufgeräumt. Und es sollte mich nicht wundern, wenn dem nächst von den gleichen herrschenden Großmächten erklärt würde, daß ein Meter nicht mehr der 40millionste Teil des Erdumfangs, sondern nur noch der 50millionste Teil ist, und daß alle Verträge, die auf das alte Maß lauten, nur noch im verkleinerten neuen Maß ausgeführt werden dürfen. Endlich haben wir in den Sanktionspara gra p h e n der famosen Völkerbundssatzung erlebt, daß die berüchtigte Hungerblockade des Jahres 1919 gegen Deutschland zu einem normalen politischen Mittel erklärt wird, um widerspenstige Völker in eine Politik hinein zuzwingen, die den Anschauungen und Wünschen gewisser Großmächte entspricht. Wenn Deutschland seine Kolonien hätte ... Vor dem Weltkriege hatte Deutschland für die Zukunft seiner Nahrungsmittel- und Rohstoffbelieferung durch den Erwerb seiner afrikanischen und ozeanischen Kolonien vor gesorgt, eines Gebietes fünfmal so groß wie das Deutsche Reich mit nur rund 13 Millionen Einwohnern. Welche Finanzierungs- und Uebergangsschwierigkeiten zu über winden sind, um unsere früheren deutschen Schutzgebiete oder anderen Kolonialbesitz so auszubauen, daß wir mit ihnen im deutschen Verwaltungsbereich und in deutscher Währung einen regen und beiden Teilen nutzbringenden Handel treiben können, das ist mir um so mehr bewußt, als es sich ja nicht um Gebiete von der Fruchtbarkeit des englischen oder niederländischen Kolonialreichs handelt. Am Mittwochabend sprach der Jugendsührer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, über alle Sender zur deutschen Elternschaft. Am Schluß seiner Rede gab der Reichsjugendführer bekannt, daß er auf Grund des Gesetzes über die Hitler-Jugend vom 1. Dezember 1936 mit Genehmigung des Führers und Reichskanzlers den Reichssportführer von Tschammer und Osten zu seinem Beauftragten für die Leibeserziehung der gesamten deutschen Jugend berufen habe. Baldur von Schirach brachte in seiner Ansprache an die Elternschaft zum Ausdruck, daß die Jugendbewegung Adolf Hitlers, die gewaltige weltanschauliche Erziehungsgemeinschaft der HI., gemeinsam von Eltern und Jugend erbaut worden ist, und brachte der deutschen Elternschaft den Dank der Jugend dar, daß sie über alle Schwierigkeiten der Anf- bauzeft hinweg dieser Jugend die Treue gehalten habe. Er führte dann u. a. aus: Dem Führer sind im Laufe der Jahre viele gewaltige Vertrauenskundgebungen durch das deutsche Volk bereitet worden. Ich glaube aber, daß er kaum eine stärkere Offenbarung des Glaubens seines Volkes an ihn erfahren hat, als das Bekenntnis der Jüng sten unseres Volkes, und — vergessen wir das nicht! — auch das Vertrauen und das Bekenntnis ihrer Eltern in der schwersten und bittersten Zeit. Arbeiterjungen und Schüler, Bauernmädels und Offizierstöchter, sie alle kamen zu dem großen Jugendbund des Führers, um der Idee des Nationalsozialismus zu dienen und sie in einer Gemeinschaft zu gestalten, die keine Klassen kennt. 38er von frühester Jugend an in diesem Deutschland Adolf Hitlers feine Pflicht erfüllt, tüchtig, treu und tapfer ist, braucht um seine Zukunft keine Sorge zu haben. Die Hitler-Jugend ist eine einzige große Familie, und es kann für den einen nicht so viel Unglück geben, daß nicht die Kraft der Millionen anderer Kameraden dieses Unglück überwinden könnte. Es ist nicht mehr die Jugend nnd n-cyt dl- au den Straßenecken herumlungernden, zigarettenqualmenden Nichtstuer. Sie ist nicht mehr die Jugend, die keine Auto rität und Ehrfurcht kannte, der nichts mehr heilig war, nicht mehr die Jugend, die keinen anderen Gott kannte als sich selbst und ihren eigenen schrankenloses Genuß. Der Wir sind weit davon entfernt, uns Illusionen hinzugeben. Wurden Deutschland seine Kolonien heute mcht noch v o ren t ha l t en, so würde es mit deutscher Arbeit und mit Einsatz von Kapital und Kredit in deutscher Wahrung die Entwicklung der kolonialen Rohstosferzeu- gung mit größtem Nachdruck in die Hand nehmen und unendlich viel mehr Nahrungsmittel und Rohstoffe schaffen, als dies heute trotz inzwischen eingetretener Entwicklung unter der Mandatsherrschaft der Fall ist. Kolonien regeln die Wirtschaft In welchem Umfange die koloniale Investition der Industrie des Mutterlandes Beschäftigung bringen kann, dafür mag als gutes Beispiel Frankreich dienen, dessen Ausfuhr nach seinen Kolonien sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Von der französischen Baumwoll industrie gehen rund 30 v. H. des Gesamtabsatzes in die eigenen Kolonien. Von der englischen Ausfuhr wird nahezu die Hälfte von dem britischen Imperium außerhalb Großbritanniens und Irlands ausgenommen. Gerade in den Krisenjahren hat sich die naturgegebene Vorzugsstellung des Mutterlandes gegenüber den Kolo nien für die englische wie für die französische Industrie segensreich ausgewirkt. Selbstverständlich wird die Entwicklung der Kolonien eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Aber auch hier wird man sagen müssen, daß mit den modernen technischen Hilfsmitteln die Entwicklung viel schneller vorgenommen werden kann, als dies in früheren Jahrzehnten der Fall war. Schon in den zwei Jahrzehnten, während derer Deutschland seine Kolonien besaß, ist in diesen Gebieten mehr geleistet worden als in anderen Kolonien durch zwei Jahrhunderte. Trotz aller Anstrengungen reicht der Naum nicht Ich fasse zusammen: Deutschland hat einen zu geringen Lebensraum für seine Bevölkerung. Es har alle Anstrengungen und ganz gewiß viel größere Anstrengungen als irgendein anderes Volk gemacht, aus seinem vorhandenen geringen Raum heraus- znholen, was für seine Ledenssicherung notwendig ist. Trotz aller dieser Anstrengungen aber reicht der Raum nicht aus. Die Mangellage an industriellen Rohstoffen ist noch grö ßer als die auf dem Nahrungsmittelgcbiet. Durch han delspolitische Abmachungen irgendwelcher Art kann eine Sicherung der Daseinscrhaltung des deutschen Volkes nicht erfolgen. Die Zuteilung kolonialen Raumes ist die gege bene Lösung der bestehenden Schwierigkeiten. Führer hat uns nicht nur ein neues Deutschland ge schenkt, er hat uns auch in ihm ein neues Volk und eine neue Jugend beschert. Er ist das große Ideal, zu dem sich alle bekennen. Eltern und Jugend folgen einem Führer, und so können wir sagen: kein Volk hat mehr Veranlas sung, dem Allmächtigen für seine grenzenlose Güte in brünstig zu danken, als unser deutsches Volk, keine Jugend ist glücklicher als die deutsche Jugend. Das Gesetz, das die Reichsregierung am 1. Dezember 1936 beschlossen hat und das ein persönliches Werk des Führers ist, stellt nichts anderes dar als die vom Reich her vollzogene Bestätigung einer bereits vollzogenen Ent wicklung. Der Führer und Reichskanzler hat durch dieses Gesetz der Jugend das höchste Vertrauen erwiesen, das je das Oberhaupt eines Staates der jungen Generation feines Volkes entgegengebracht hat. Der Jugendsührer des Deutschen Reichs? ging dann auf die größte Schwierigkeit beim Aufbau der HI. ein, die in der Führerfrage lag. Wenn es trotz aller Be mühungen hier und da nicht gelungen sei, alle Führungs ämter einwandfrei zu besetzen, so liege es daran, daß die Jugendsührer nicht mit abgeschlossener Ausbildung ge boren werden. Die Ausbildung von Führern brauche Zeit, und wenn er nicht bereits vor der nationalsozialisti schen Erhebung mit einer planmäßigen Führerschulung und -ausbildung begonnen hätte, wäre der Aufbau der Hitler-Jugend überhaupt nicht möglich gewesen. Baldur von Schirach sprach anschließend ausführlich über die Ausbildung der Führer und Führerinnen der HJ„ die mit größter Sorgfalt betrieben wird. Großer Wert wird darauf gelegt, daß die höheren Führer der HI. auf Auslandsfahrten andere Völker und Länder kenncnlernen. Die Jugend der Völker soll sich untereinander kennen und verstehen lernen. In Wochenendlehrgängen und drei wöchentlichen Kursen auf den Führerschulen soll tue not wendige Hilfestellung für den jungen Führer und die Mädelführerin geleistet werden. Immer aber bleibt das Programmwort des Führers: „Jugend soll durch fugend geführt werden" nach wie vor ein Grundgcictz der Ge meinschaft der HI, Jie RmdWmsWA der ReWjMWrerr Der Reichssportführer Beauftragter für die Leideserziehung der gesamten Iugeud
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