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Dresdner neueste Nachrichten : 29.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191112297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-29
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.12.1911
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Nr. 3530 mo J( MHCJ Dresdner Neuefte NathEEhTEit Inseln-IF ie einioaliiqe Koloneszeile kostet iiie Dresden und Bonn-te Z Pi» iiit auswäris so» Is» iiit das Ausland do Ps. Tabellensav ioPi. Die stpekioqliiqe Reitemäheise siik Dresden und Umgebung i Mk» siik auswatis 1,50 t. Bei Wieder holungen und Jahresnmlähen Rai-sit nach Tatis. Chissth get-übe 20 Ps. Lin-eigen von auswsris werden nur qegen Ipraudbezablung ansgengmmem Für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Blasen wird nicht summiert. Tele phoniiche Aufgabe pon Ameisen ist unsaläisiq. Unsre Dresdner und auswärtigen Annahmestellen, sowie sämtliche suuvneensctvediiionen im fu« und Ausland nehmen Ameisen su Originals-re sen und stqbaiien qu. · Die Reichstagswahlen am 12. Faaaak supd bei der Spannung unsrer äußeren und inneren Politik und den kritischen Zeiten, in denen wir leben, von außerordentlicher Bedeutung. Seit langem ward dem einzelnen nicht to fühlbar, wie jegliche Aenderung per politischen Wetterlage fein ganz persönliches Be finden hebt oder beeinträchtigt Niemand kann sein Eigenleben unabhängig machen von den Geichicken der Gesamtheit; jeder muß frühzeitig und richtig infor ussiert ieini Schon aus diesem Grunde Jst es vor, während der Wahl und nach dem Zufammentreten des neuen Reichstags für jedermann notwendig, täg tich über alle Vorgänge Yn der inneren und äußeren Politik auf das acnaueite unterrichtet zu fein· Wer durch eine große moverne Tageszeitnng mit weiwerzweigtem Nachrichtendienft vomrteilsfrei und pünktlich auf dem laufenden gehalten sein will, wer die Ereignisse, die für jeden einzelnen so wichtig sind, nicht nur durch eine Parteibrille betrachten, son dern sie wirklich erblicken will, wie sie geschehen-, dem bönnen wir auch in diesem Quactal wieder das Abonnement auf die » Dreslmer Neueften Null-rinnen dritxgenk empfehlen- Die Qualitäten unfrerZettung find fo bekannt und werden im Publikum, wie unfre fortwährend steigende Wonnentenzahl beweise, fo gewürdigt, daß wir fie im einzelnen nicht mehr auszuführen brauchen. Wir wollen asöer nicht verfehlen, auch hier wieder «auf unsern großen umfassenden Nachrichtendienft durch eigene Redaktionsbureaus in Berlin, Wien, Paris und London und durch einen großen Stab von bedeutenden poli tischen Mitarbeitern im Jn- und Auslande hinzu weisen. Tägliche, vorzüglich orientierendc Leitqrtikel Eber alle Fragen der inneren und äußeren Politik, auf den besten Jusormationen beruhend, halten unsre Leser über alle schwcbcndcn politischen Fragen auf dem laufenden· Daß die Dresdner Neuefien Nach-richten ein Fenilleton ersten Range-'s besitzen, auf allen Gebieten hervorragende wissenschaftliche Kapazitäten und die ersten Schriftsteller zu ihren Mitarbeitern zählen dürfen, bedarf keines Nachweises mehr für den, der unsre Zeitung kennt. Hingewiesen sei nur noch auf die iäqliche Romanbeicage und die wertvolle Sonn tagsbeilage und Fraueuzeitunq. Wie der lotale Teil, so ist auch der Handelöteil fveimütig und zuverlässig in jeder Beziehung. · Die Bezugspreise sind ain Kopfe der seitxing im einzejnetx angegeben. Probettttisjæsicrn senden wir auf Wunsch kostenloö. Verlag und Reduktion der Dresdner Neueften Nachrichten. Der GefanukneTsek Zacitt Wiederaqffiihruys km Ksb dpernhatw Gestern haben wir also Karl v. Kaslels »Ge fangenen der Zarin« wiedergehört. Der Oper ist das seltsame Schicksal widerfahren, nach einer sehr erfoäk reichen Uraufführung über ein Jahr lang nicht wie r auf dem Spielvlane zu erscheinen, da sich der Vertreter der Titelpartie infolge eines Stimmdefekies von der Bühne zurückziehen mußte. Von dem Plane, die Partie von einem auswärtigen Sänger singen zu lassen, der sie eigenö zu diesem Zwecke studiert hatte, mußte Abstand genommen werden, weil der Künstler gelegentlich eines Probegastipielö als Don Josö dar stellerifch versagte. Erst fest ist eine Wiederauffühs rng der Oper möglich geworden, nachdem sich Herr Sovi, dessen Fleiß schon über so manche Verlegen heit der Dresdner Tenorkrise half, des Helden ange nommen hat. Mit Herrn Soot alg Sascha Roma miski und Fra u v. d. Osten alg Kniferin begegnete die gestrige Ausführung unter Schu chs himeißender Leitung einer sehr sympathischen Aufnahme, die eine Reihe weiterer Wiederholungen erwarten läßt. Es kommt viel zusammen, was der Kavtelschen Oper Erfolge sichert. Zunächst das für die Opern wirkung vortreffliche Libvetto Rudolf Lotkarä Das Abenteuer des kleinen Leitmotiv-, der n die Festung gesperrt wird, weil et nrit des eifersüchtigen Pelizeiministers Frau zuviel getanzt hat« und der and’ Ritterlichkett in der Festung mit dem staawverrätes rischen Herzog von Kurland die Rolle rauscht, nun als ungeblicher Herzog die Bekanntschaft der Yrin Macht- deren Liebe er erringt, wodurch er seine rei« heut wieder findet »Wer feine Kaiserin geläiißh darf kein Gefangener sein«-) das enthält alle ementq »die eine Oper reizvoll zu machen geeignet sind- das Umschliefzt eine Fülle romantischer Stimmungen und Handlungsnwmente die dem Komponisten wie der Reaie und den Sängeri- alle erdenllsichen Meldung-· mögltchkeiten geber-. Der Komponist in einigen dtefer Möglichkeiten ans dem Wege Säumen Große Strecken des MAY-weitaus erbenMsind TM rein-en Wien gehalten- Aasksc M verführtvoueimÆWMenztrSachi Mitleit- Mlanbh in dielen Strecken das Kon verfarioneton wahre-c In uralten Das bat hier zu einer gewissen Monoionie in der Führung der Sing ftinnnen geführt, die etwas ermüdet. Man wünschte. daß der MZ fMin M partien starliete haust-reiz- Js Dresden nnd svrorten»monatltch so si» vierten-sum Wo MI. frei pas-C, ausmattö an unsre Ausgabe-stellen monatlich 70 Is» viertellähtltch Mo k. frei Haus. Mit des wöchentliches eilst-Je »Ja-miet« Anteile-· oder .Dteöduex Nin-use B Ina« le 16 VI. moaauich nebe. Pøstbezug in Deutschland nnd den deutschen Konnte-u Ausg- A unt «Jllllftt.Neueste· monatL 90 Pf. vierteljährl.9.7o Mk. · Bohn- sllustr.Beilqge , 75 , « , 2.«2:- . , In Oefierreitthnkmt · » Insc. A unt-Illustr. Papste- moaatLl. Ofttzvukteljåhri.älo M. sum-B ohaeJllustLßulage , LIZ , , 4.67 . Dach ves- Uustquds ia Kreuz wöchentlich 1 äu W stumm to srie Artikel den deutschen Botschafter in Wien. Zwei mal hat sich in jüngster Zeit das »Echo de Paris« diese falsche Bezichtigung erlaubt, und das »Nein Wiener Journal« unterstützte den Vorstosz des französischen Blatted, das teudenzidse Gerüchte über den Rücktritt des Botschaft-ers nnd des Grasen Aehrenidal verbreitete- Die Behauptung des ~Neueu Wiener Journals«, der Botschaftcr solle zurücktreten, weil er während der Maroktoafsäre im Sommer versagt und wichtige Jnforinaiionen unterlassen habe, kann nur von einein gänzlich Un tu ndig eu ausgestellt werden. Vor törichtein Klatsch ist ja niemand geschützt, da es sich aber hier um Treibereien handelt, die sich leisten Endes gegen die Dreihundvolitik richten, so erscheint ed »geboien, aus dieses Spiel mit wahrheitswidrigen Prefznviizen beizeiten hinzuweisen Daß unsre deutschen Staatgmänner und Diplomaten sich in den Fragen der Dreibundpolitik in Uebereinstims nrung mit dem hervorragenden Staats-wann be finden, der in der Person des Grasen v. Aehrew thal diese Politik für Oesterreich-Ungarn vertritt ist so oft gesagt worden, dasz ed nicht näher aus geführt zu werden braucht- Man erkennt sofort, daß es sich hier weniger neu Fragen der Dreibundpoliiik als-Vielmehr mn das ungleich wichtigere deutsch-österreichische Bundesver hältnis handelt. Das osfiziöse Lob für den listed reichischen Minister kann kaum darüber hin-weg iiiuschen, daß man ihm in Berlin nicht den BotiMr v. Tschirschkn opfern will. Und darauf lief doch wohl die Notiz des »Neuen Wiener Journals«, die assi zidsen Ursprungs fein dürfte, hinaus· Es scheint, daß zwischen ihm und dem Grafen Uebrenthal starke persönliche Differenzen bestehen, die ein mal zu einem Zwischenfall bei einem Hofball geführt haben sollen. Sei dem, wie ihm sei - eB scheint notwendig, Klarheit zu schaffen und die« alte Jntintität, die beiden Staaten zum Segen gereichte, wiederherzu stellen. Der Dreibund ist innerlich aufgelöst, um so mehr müssen sich die beiden Kaiserreiche zusammen schließen. Und es ist durchaus notwendig, dasz »die vertrauengoolle Fesiigteit der Beziehungen zwischen »Oesterreich und Deutschland« in Wien nicht nur durch die Dynastie, sondern auch durch den Minister des Auswartigen gepflegt werde. Dieser Forderung der »Reichspost« - und wohl auch des Erzherzogs Franz Ferdiuand kann rnan nur eustiuuneiu Und es zeigt sich, dasz wir nng zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit mit deui österreichischen Thronfolger in Uebereinsiinnnnng finden, der einei aufrichtige Freundschaft mit Deutschland wünscht und dieses realoolitische Verlangen uicht der leeren Phrasenfreundschaft und inneren Feindseligteir Italiens opfern will. A . Die ersten Flüchtlinge geben der Saiioa den«-, Todedstoß. Einer tukö nun dem andern nach und keiner will begreifen. was idn denn. in drei Teufeldg Namen, to lange in einem Lande hielt. in dem man soaar mit den Pyramiden betrogen wird, wo man alle Wochen dasselbe Futter und alle Tage dieselben Menschen vorgesetzt bekommt Und die Unaerecbteu scheren sich eilig dahin, da die wenian Taae tdret Langeweile all die vielen Tage ihres Verattüaens und allen Dank vergessen ließen. « Doch gemacht Das alte Europa sorgt für Was-· Da nahen sie. die Männer mit wallenden Mittel-. und aeitärkten deindbrtistew unter denen Unmensch-· Herzen eifrig zur Sphinx schlaan und die braven- Ehehiilften mit verschnittenen öcken und aenaael-· ten Schuhen und dem fchlechtgemachten Gebiß, Sie komm-en und bilden stolz die Nachfaison. die neben den Preisen das Menu drückt und den Magen und manches Gemüte Und iin Haufe bob an, was tnein Gemüt drückte. Der doppelreibige Stiegenaufgang war geschmückt von doppelt so viel Reihen lebender Pflanzen.« Die großen Spiegel, balbverdeckt ·von den Gewächsen nickten schelmisch cleganten Frauen du« die einen letzten Blick taten. Eines Tages gäbnte ein finsterer Schlund aus den Blumenkübeln vor den Spiegeln und all die. herzlosen soielmenscben merkten nicht. wag geschehen war. Ich liebte sie so sehr« diese arti nen Blätteri Sie gaben der Hoblbeit und Eitelkk des schimmernden Glase-s einen stillen Reiz und i schielte gerne verstohlen nach dem Ebenbild der Frauen, für die der Spiegel geschaffen war. Nun »aber stand er breit und brutal da und zu feinen lnüßen nähme das Loch des Kübel-. F Nicht lange daraus wurden etliche Stufen leer und »von Tag zu Tag stieg der Räuber höher, bis endlg das Stiegenbaug rasekczkl stand. Nur der mibel bli und seinem Bauche ents egen die Dünste seiner M datiom er war ein Faarrenkübel geworden. Der Geruch der ägerwäfche wich nicht mehr vom Haufe. Es löste eine Gesellschaft die andre ab, aber alle waren sie gleich unisoriniert und brachten dieselben Geruche. - Sind ja alle liebe und nette Menschen manthmal sogar gut erzogen und· oft nicht, nette Glau dercr und Geoeiftc auch darunter, aber Du lieber Gott, aberi Sind halt gerade, ehrliche Leute, die zum erstenmal im Lande sind, oft genug zum ersten mal aus Reisen. Wie Kinder, welchen alles gezeigt wird, unbeholfen, läppisch, lächerlich. Sielzen im Hotel herum und bewundern jede schlechte Nachahmung mit mehr» Andacht als die- wunderbarsten Schäde« Unllllhallgillc TllllcHchlllllll Größte Verbreitung in Sachsen. Vedenkliehes aus Wien. Der Draht Berlin-Wien gestört? Seit einiger Zeit mehren sich die Anzeichen dafür, daß das deutsch-österreichische Bundesverhältnis von seiner früheren Jntimität etwas eingebüßt habe, und man schreibt diese bedauerliche Wendung der Politik des Grafen Aehrenthal zu. Die Wiener »Reichspost«, bekannt durch ihre Beziehungen zum österreichischen Thrbnfolger, veröffentlicht einen auf sehenerregeuden Artikel, dessen Inhalt uns teles graphifch übermittelt wird- Wien, Is. Dezember. (Priv.-Tel. der Dresduer Neueften Nachrichten.) Die »Reichspost« schreibt heute iiber die Politik des Grafen Aehreuthal n. a. folgendes: »Die- Be ziehungen der politischen verant wortlichen diolowatischen Stellen znt Deutschland sind nicht so, wie sie fein; sollten nnd wie es das ganze öfter-l reichische Voll wünscht. Es fehlt in ein zelnen kleinen. aber auch in grossen Fragen an der clangoollen Uebereinftiuruinng, die der Bedeutung unsres Biindnisses mit Deutschland entsprechen würde. Man sagt, Potsdarn swo bekanntlich irn November 1910 der deutsch-russische Vertrag von 1911 in den Grundzügen beschlossen wurde d.Red.) sei daran schuld gewesen, Graf Lichtenthal bebe es iibel empfunden. daß Deutschland zu einer Verstän digung mit Ruszlaud geschritten sei, während der Draht zwischen Wien nnd Petersburg noch so g ut wie abgeschnitten war. Jn der Politik dtirsen aber nicht persönliche Empfindungen. sondern nur sachliche Erwägungen eine Rolle spielen, nnd letztere weisen darauf hin, das- unser gutes Verhältnis mit Deutschland eine Verständigung zwischen deu beiden ndrdlitheu Rats-erreichen auch siir uns fruchtbar macht, die wir kein Interesse daran haben. mit Rußlaud iin Hader zu liegen· Sicher ist. daß damals in unser Verhältnis zu Deutschland eine gewisse Zurückhaltung laut. die iu Deutschland wiederholt mit Ueberraschung bemerkt wurde. Am stärksten war dies der Fall. als lieh die zweite Maroktotrifis entwickelte Der kritische Juni, der Juli nnd August oerstritheu. obnedasz Graf Lichtenthal seine Aktioität auf der Seite des deutschen Bundesgenossen betätigt hätte. Dann kann das Cartwright - Juterview. Man schwieg ain Ballhansvlatze Jn Berlin nahm man die« ableugnenden offenkundigen Aussltichtr. die darauf oou London aus« erfolgter-, ruhig zur Kenntnis. um damit fiir eine ruhige. aber doch energische Austraguug dieses oriulichen Zwischen falls Raum zu lafseu. Indessen ift Sir Cartwrigth immer noch Botschatter asn Wieuer Hofe. nnd es scheint fast, als ob es ihn länger hierleiden einsetzen-der Steigerungeiiswäre vielleicht gewesen, daß ihm ort, wo er nun mit seinen eigentlichen Höhe punkten einsetzt, noch intensivere Steigerung-en ge glückt wären als ietzt. Das wäre gewiß ein weniger bescheidencs und weniger ökonomische-B Komponieveii gewesen« aber man möchte meinen, daß die Musik dann einen stärkeren Atem erhalten hätte. Weniger Sachlich beit mehr Freiheit dein Teniperamenti das wäre der Rat, den man dein Komponisten aui den Weg geben dürfte, wenn er die Absicht hat, noch mehr Stoffe von der dramatischenKonsistenz des vorliegenden zu known-. nieren Es ehrt den künstlerischen Willen Kadkels durchaus, daß er offenbar die Absicht hat, sich in der Wahl seiner Ausdrucksmittel der Bescheidenheit zu be sleiszigen. Aber er bringt sich selber um starke Wir kungen, wenn er beispielsweise in der sonst sehr schönen Szene der Schwerterweihe aus lehhastere poly-; phone Gestaltungen, insbesondere tin Chor, verzichtet Es ist nichtiininer wahr, daß sich in der Beschrän kuiisder Meister zeigt. er zweite Akt, der die Höhepunkte der Handlung bringt, ist naturgemäß auch in Oasklels Musik der stärkere. Er enthält eine Reihe sehr veizvoller Dinge: das frische Eingangdmenueit, die geistreichen Klavier phantasien, mit denen der lauschende Sascha am Flügel das Gespräch zwischen dein Minister und der kFarin illustriert und die große Werbeszene mit ihrem i iinen lvrischen und dramatischen Sismung Ihren Flügeln hatte leider die gestrige Ausfü rung einige Federn ge nismnienx gerade das sehr melodische kleine Duett zwischen Sascha nnd der Zarin (~Der Sturmwind ist uns untertan«), das doch psnchologisch und dramatisch der Kulminationgpunskt der ganzezianene ist, war ge strichen. Eh wäre zii wünschen, bei den weiteren Aussgkerunåen der Strich wieder ausgemacht würde. Veso re nerkeniiung ist der Jnstrumetitatioii Kad iield zu widinen, die Schuch gestern wieder in seiner Weise zur Geltung brachte; man sehe sie einmal Mwätkeakislwie modernhsisiet akahfalten ist, ohne doch rkimgen zu ner en. « . Herr Soot war gesanglich auch gestern·ivieder asus der Höhe der guten Leistungen seiner innigsten Gniwicklung. Darstellerisch trat daquitterlichsMänm licht sei wenig in die Erscheinung d doch von allem UW der Gestalt des Sas liegt und dessen ists « . Betonung namentlich dort vermißt wurde, wo es ausschlaggebend hervortreten soll: als Sascha gesteht, daß ihm Leben und Lieben iiiin kein Spiel mehr seien, als er wirklich zum Mann wird. Tre de als Polizeiininistey Fottinaor als Kominandaiit, IVFZZNTasein deer iteren.R.’o.lle derseodova lebten Reduktion nnd Hauptgefchäftsstelle Ferdkuandstraße it. Fernsprechen Reduktion Nr. 3897, Expedition Nr. 4571. Verlag Nr. 542. · O . . . wiirde als den loynlen Tschirschkn. der als Vertreter des Deutschen Reiches sich in der Annexionskrisis die grössten persönlichen Verdienste um das Zusammenwirken zwischen Deutschland und Oesterreich erworben hat, dennoch aber gewissen Strömnugen des Grasen Lichtenthal nicht auszu wcichcn vermochte« So steht die Mouarchie heute leider vor der Tatsache, daß die vertrnneusvolle chtigleit der Beziehungen zwischen Oesterreich nnd Deutschland ans nnsrer Seite erheblich mehr durch die Dnuasiie als durch die ver antwortliche Leitung unsrer auswär tigen Angelegenheiten repräsentiert wird, ein Zustand, der nicht normal ist nnd Bedenken erwecken musik« Dieser bochbedeutsame Artikel ist ein deutlicher Beweis dafür, daß es an einer «klangoollen Ueber einsttnimung« nicht nnr zwischen Berlin und Wien, sondern auch an den maßgebenden Stellen in der österreichischen Hauptstadt selbst fehlt. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, daß die Vertiffentlichnng der »Reichspost« aus dem Lager des T—k)ronsol g e r g kommt, der die Politik- des Grafen· Aebrentbal seit langem bekämpft. Sie ist nicht nur die Revanche für den Sturz des Freiherrn v. Höhendorf, der dem Minister des Auswärtigen weichen mußte, son dern sie ist wohl auch aus der iSorge um den festen Bestand des deutsch-österreichi schen Vundesverhältnisses heraus geboren. Daß dieses nicht so ist, wie jedermann in Deutsch land nnd die maßgebenden Kreise in Oesterreich es wünschen, ist nicht erst aus dem obigen Artikel des genannten Blattes zu erschließen. Schon seit einiger Zeit gab es zwischen Berlin und Wien Planke-i leien, die ziemlich unbeachtet geblieben sind. Jn einem Berliner Blatt veröffentlichte der bekannte österreichische Geschichtsschreiber Dr. Friedjnng einen Artikel, worin gegen die deutsche Regierung der Vorwurf erhoben wurde, sie babeden Grasen Aebrenthal während der letzten Krisis nicht anf dem laufenden gehalten;« daraus erkläre sich dessen Zu rückhaltung. Einige Tage darauf brachte die »Mit nische Zeitung« in einer Korrespondenz aus Wien (die sicherlich aus Berlin kam) eine Antwort, die merkwürdig spitz gehalten war. Darin wurde er klärt, daß Gras Aehrenthal durch Herrn v. Tichirichky aufsgenaueite informiertworden sei; Herr Dr. Friediung brauche sich nur auf dern Ballplade zu erinndigen. Höchst auffällig ist es nnn, daß inhaltlich genan dieselbe Antwort gestern abend irn offizidsen »Verl. Lokalanzeiger« noch einmal gegeben wurde. Es beißt da: Eine kleine Presintrige gegen den Dreibnnd wird von Wien aus inszeniert Man iucht ans deutschen Zeitungen tritiiche Bemerkungen iisber die Politik des Grafen v. Olebrentpal zu fammen und bezeichnet als den Urheber solcher sich mit großer Gewissenhaftigkeit für die Ausführung ein« denen besonderes Ereignis die Kaiserin Eva v. d. Ostens war: jeder Zoll eine Zariu. « Ratt Weis-e. Das Sterben der Saifon. Von Kanns Wust-las (Graz). · Es gibt Leute, die mit unendlicher Liebe an den Dingen hängen. die ihnen eine Zeitlang dienten. —- Zu Tiefen txt-merk Yiejäxtkern·qelzöre ich. . « Da wohnte ich einst wochenlang in einein sener eleganieä Hotels Saite-L das im Winter so lebhaft nnd iin oinmer so still isr Das Hotel ist ein Pracht bau. Vornebmheit des Geschmackes paart sic? darein mit einer Tadellosigteit der Bedienung, so aß nnr der einen Tadel findet, der ihn sucht. Ich liebe dieses Jus-. solange die Saison durchbraust, letzt aber basse e . · Wann wohl die Satson in Aeavpten endet? Wenn fie an der Riniera beginnt. Wenn die Dampfer über fiillt abgeben? wenn in den Zügen keine Plätze zu finden sind; wenn die Portiers gleichgültig und nn hdflicb werden; wenn die Teppikbe gellopft und die Betten auf den Tennisplätzen gelüstet werden; wenn die Hitze äayptisch wird und die Moskitos stechen: Hur-« wenn man ans Schritt nndsTritt in der nn liebenswiirdigsten Weise aemabnt wird, dasz man bier nichts mehr zu suchen bat. Nord alanbt das niemand. Nord sind die Nächte erquickend und die Dünste leicht, noch schwingt der Fiater die Peitsche und knallt den Gänlen hinter die Ohren. Aber. aber ——- Da verduften die Dame mans einer nach dem andern. Die Wachleute, die vor den Terrafsen Ordnung hielten, sind nirbt mehr all die tausend Gelegenheitsmacher, Verkäuser nnd Diebe der Straße sind zu einem kleinen Häuflein aes worden, das geschäftss und geldhunarig die schiibigen Warenreste utn Soottpreise verschleudert. Eis kom-» wen keine neuen Kaufen Und eines Tages ekeln» sich alle Qotelaäste vor den eigenen Gesichtern, die immer gleiche Mienen machen, alle Tage über dass selbe lachen, alle Nbende steif aug den Kragen anwen, die sich tiber seden Teilettenwecdsel äraern. übers cFrühstück schimpfen, über den Lnnch und übers Lamm dieprovcich das Hotel hoc, ein«-zum und un verschämt teuer finden und die, nachdem sie gehörig krakeelt haben, eines Tages die Koffer packen, miß veraniiat die Rechnnna zablen und febr veranllat ab dampch ·, . . «- sti IO Ist- Its-In- I iksulsxs l M m Besieg 111 me m lifd Nacht mb Weint-. EYOrWzißek Ich g stu- is M volle-H u Umw, gestatten 0523 Mk. skZUML 5,38M5. 8,55 Mk. I-125Mk. zu Dienst. i» I. Em· Mel f ng! ( lmsss Z list-Ists ·- TM lege-ej XII-Z Wqu Ii « »Es-IS meet ;t, z
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