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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151202018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915120201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19151202
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915120201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-12
- Tag1915-12-02
- Monat1915-12
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1915
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so. Jahrgang. O SSL. Donnerstag, 2 Dezember 1915. Nachrichten Leiden. F»nfpr«ch«-Sannnrlnuimner: LS »41. brei/puvZ - §ön3c«lt- 8ckok»ta)« SckokvIaSe viEi^-Ättter-Sck«k»IaSe l>r«EV4- ICnKao, Deb-ei-f. Schrkstlrttung und HauptgeschSstrstckk: Marlenstratzc 38/40. Druck u. Verlag von Liepsch 4 Relchardt in Dresden. »irna>r»rttch in Dr«d«n d«i Mxlmallger Zut»«un, <>m Sonn-und Mon«»»n nureinmay r.ss M.. I Die «Inlvolil,« Zeile <eiwa «Silben» rops.. Norpi^pUitz« und tln«i-rn in Nummern ««4 e.nn< in den Borotten r,»0 M. Bet einmaliger Zustellung Lurch die Post Z M. (ohne Bestellgeld». I undFeicriagc» icmt Tarif, — AurwLrlige Aufnögkmii gegen voraurdexchlung. — Belegbiatt >0 Ps. Bachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe (.Dresdner Nachr,"» ,ul!IIItg, - Ilnverlongte Schrisistllcke werden nichi aufbewahrt. Lesterreich-Ungarns Bente an der russischen und serbischen Front. Sm November insgesamt ILM RuAen und 4VM Serben gesangengenomnun. Ein österreichisch-ungarischer Ersolg über die Montenegriner. — Reue italienische Mibersolge bei Tolmein, am Monte San Michele und bei Sau Martina. Lesterrrlchisch-ungarrscher Kriegsbericht. VieP. Amtlich wird verlautbart de« 1. Dezember: Russischer Kriegsschauplatz. Seine besondere» Ereignisse. Bo« de« dem österreichisch- »»aorische« Oberbefehl unterstehende« verbündeten Streit- krüfte» der Xordostsront »nrde« i« Monat November «» Gesänge»«» «ud Bente 78 Offiziere. 12 000 Mann o»d SS Maschine»« ewehrc eingebracht. Italienischer Ziriegsschauplatz. Der gestrig« La« verlies an der Isonzyfront im g>ge»ei«e» «thiger. Der Brückenkopf von Tolmein w»rde «»iederholt heftig angegriffeu. Diese Vorstöße des ftetudeS brache« in «nserem Fener zusammen. Heute nacht setzte starkes Artilleriefeuer gegen den Norühang des R»»te Sa« Michele ei«. Gleichzeitig griffe« die Ita- vener de» Gipfel dieses Bcrgcö c Sie wurden zurück- geschlage». A«ch feindliche Angriffüoersuchc im Raume von Sa« Marti»» nmrden Ldgewiesen. VRdSstlich-r Zlrle^ >up Mrsere Truppen dringe» vmsasscnd gc,. .. Plevlje Et«e Svloanc greift die G^adina-Höhe sLovstlich b«S Metalla»Gattels an. Eine andere erstürmte in den RachmittagSstnnde« «nd nach Einbruch der Dunkelheit den so» M»»te«egri»er» zäh verteidigte« Hochflächenrand zehn lktlometer nördlich von Plevlje. Prizren w»rde am 29. November mittags von den Bulgare« genommen. Die Ar»« des Generals v. Soevess hat im November USA» serbische Soldaten und 2«SVV Wehrfähig« gefangen ste»»«»»«» »»d 17» Geschütze ««d 12 Maschinengewehre er- Der Stellvertreter deS ChefS deö GeneralftabS: lS. T. v.j ». Höser, Fel-marschall-Lentnaut. Sitchenen Wrkbe-Feldzug aas dem Balkan. Lvrd KUcheuer ist von seiner Reise i«S Morgenland «oleder »ach London zurückgekehrt — überraschend schnell, he»« als ASquith vor vierzehn Tagen erklärte, eine pruste Nachricht' rufe de« KriegSminister nach dem nahen Oste», wurde allgemei» angenomuren, daß der Sieger von V»»b»rma» den Oberbefehl über die gesamte» Orieut- ftreitkräfte der BerbÜnbeten übernehmen würde. Kurz zuvor war fa Ioffre in London gewesen und hatte sich dort mit de« englischen Sachverständigen über Zweck und Ziel de» VaIka»u»ternehme«S unterhalten. Selbstverständlich ergäbe« diese Besprechungen die übliche „völlige Neberetn- ftimmung" unter den Verbündeten. Wen« auch über die Pläne» die gefaßt wurhen» begreiflicherweise nichts ver- lautete» so sah doch auch die englische und französische Presse ln KitchencrS Reise den Beweis dafür, daß das neue Balkanunternrhmen mit größerer Energie durchgeführt werden sollte, als der Angriff auf die Dardanellen, den mau längst auch in England und Frankreich als kläglichen Mißerfolg erkannt hat. In der Tat war ja auch Kitchener der einzige Mann, von dem man sich etwas versprechen konnte. Er hat in Aegypten, in Südafrika «nd auch in Indien bewiesen, baß er ein methodischer Kopf ist, vor allem aber, daß er über kaltschnäuzige Rücksichtslosigkeit und ein robustes Gewissen verfügt» zwei Eigenschaften, die tn England geschacht werben, und deren die englische Politik augenblicklich auf dem Balkan besonders bedurfte. Um so größer dürste nun tn England das Erstaunen darüber sein, baß Lord Kitchener wieder nach London zurückkehrt, ohne die Aufgabe, die auf dem Balkan seiner harrte, auch nur um einen Schritt ihrer Lösung näher gebracht zu haben. ES galt, noch einmal eine letzte Anstrengung zu machen» Deutschland den Weg nach dem Orient z« ver. lege«, Aegypten mit französischer, womöglich aber auch mit italienischer und griechischer Hilfe tu Mazedonien zu verteidigen. WaS hat Herr Kitchener aber erreicht? In Athen ist er von König Konstantin empfangen und mit der ganzen Achtung angehürt worben, die ein erfolgreicher Heerführer einem anderen immer entgegenbringen wird. .In Rom hat ihm die Presse zugcjubelt und Viktor Emanuel einen hohen Orden verliehen, in Paris hat er sich vermutlich ebenfalls mit militärische» Sachverständige» unterhalten,» nirgends aber haben sich die Besprechungen zu einem greis ! baren Ergebnis verdichtet, ja, es heisst sogar, dass Kitche ' ners Werbcuersuch in Athen zn Unstimmigkeiten mit dem Herrn Dcnys Evchin geführt habe. Ans dem Balkan stehen die Dinge für die Engländer und ihre Berbündeten, schlechter als sc. Schon ist der Draht von Berlin nach! Konstantinopet über Belgrad wieder angcknüpst worden,! die Eisenbahnverbindung wird bald folgen, Genera! Sarrail aber wartet in seines Nichts dnrchbvhrendcin Ge fühl an der Ecrna noch immer ans die Ankunft der eng ^ lischen Verstärkungen, die ihm eine gewisse Handlungssrei heit ermöglichen sollen. Eigentlich müssten sic ja schon längst da sein,' hat doch die englische Presse in der letzten Zeit täglich von gewaltigen Truppentransporten nach Saloniki zu berichten gewusst. Bon Salvniti nach dem mazedonischen Kriegsschauplätze ist aber der Weg gar nicht so weit. Wenn die englische Streitmacht dennoch ansbleibt, so hat das offenbar seinen Grund darin, dass man i» London die kostbaren Truppen erst dann ei »setzen wollte, wenn die diplomatische Lage geklärt und jeder Zweifel über die Hat tung Griechenlands behoben ist. Dass es Kitchener nicht geglückt ist, diese Klärung herbeizusühren, dass er mp seineuh L-crbcfeldzug in Athen noch schlechter abgeMnWen^''hat, als vordem mit den Rekruten- Werbungen in England, das verbessert die Aussichten dA- Franzosen in Mazedonien ganz sicher nicht. Angesichts der Haltung Griechenlands wäre cS schon möglich, dass Herr Kitchener in seinen Besprechungen mit Skulndis dem Balkan nur die Bedeutung eines NebenkricgSschau Platzes zugestanden hat. Zum Kampfe ans diesem verlorene» Posten sind französische Truppen gerade gut genug: auch die Italiener würde man in London für würdig halten, sich einmal zur Abwechslung nicht nur am Isonzv, sondern auch am Wardar eine Schlappe zu holen, das kostbare eng lischc Truppeumaterial muss für höhere Zwecke, für die Ver teidigung Aegyptens und des Suezkanals, geschont werden. Man weiß nicht, soll man sich mehr wundern über die rück sichtslose Geschicklichkeit, mit der die englischen Staats männer die Franzosen für den Krieg in Mazedonien zn pressen wussten, oder aber über die heillose Verblendung der französischen Negierung und deS grössten Teiles der französischen Presse, die nichts von einer Aufgabe des Balkan-AbenteuerS wissen wollen, sondern immer noch da für Stimmung zu machen suchen, dass weitere Truppen in den mazedonischen Hexenkessel geworfen werden. In Eng land hat man verhältnismäßig rasch eingesessen, daß hier nichts mehr zu gewinnen ist, hat den Serben die übliche KrokodtlSträne nachgeweint und im übrigen Anstalten ge troffen für die Verteidigung Aegyptens, zu der sich ia auch die Italiener angeblich hcrgeben »vollen. Die französische Re gierung ist weniger elastisch. Man weih, daß Dclcassö sein Amt uiederlegen mußte, weil er sich gerade in Sachen deS Bakkan-UnteruehmeuS. wobl zum erstenmal in seinem Leben, erlaubt bat. eine Ansicht zu haben, die von der GveyS abwich: man weiß auch, daß Briand immer schon eine Schwäche für Bakkan-Unternehmungen gehabt hat und den Engländern schon deshalb als der rechte Mann für die Leitung der äußeren französischen Politik erschienen ist. Nun ist man plötzlich tn London anderer Ansicht geworden, so baß sich Herr Briand vor die unangenehme Notwendig keit gestellt steht, politische Massnahmen zu verteidigen, die er auf Englands Geheiß ergriffen hatte, die nun aber von der englischen Regierung selbst als unklug erkannt worden sind. Das ist keine leichte Aufgabe; «in Ministerpräsident in der Rolle eines tragischen Helden, der von seinen Freunden preiögegeben worden ist, macht auch in Frankreich keine gute Figur. Die ganze Entwicklung stellt aber ge wissermaßen ein Schulbeispiel dafür dar. wie England mit seinen Bundesgenossen umspringt. Weil man nun aber in Frankreich sich natürlich nicht clngestehen will, baß man sich von dem Bundesgenossen an der Themse hat aufs E»S führen lassen, sucht man krampfhaft nach einem Sündenbock für daS verunglückte mazedonische Abenteuer und findet ihn !« König Konstantin, dem man nach dem Borbildc der eng lischen Presse eine Verletzung der griechischen Verfassung und einen Bruch deS Vertrags über die griechische Un abhängigkeit und Souveränität vorwirft. ES verlohnt sich nicht, ans diese Vorwürfe einzugehen, UM so weniger, als griechische Gelehrte in griechischen und auch neutralen Zeitungen längst nachgewicsen haben, daß König Konstantin nicht nur nach dein Buchstaben, sondern auch nach dem Geiste der griechischen Verfassung gehandelt habe, als er die Kammer auslöstc und Neuwahlen anorducte. Auch der Vertrag, in dem Frankreich und England seiner zeit die griechische Souveränität gewährleisteten, schließ! nicht, wie man in London und Paris gerne möchte, eine eng lische und französische Schntzherrschast über Griechenland in sich. Das alles dürfte auch Herrn Kitchener in Athen ver sichert worden sein. Griechenland hat den ernsten Willen znr Neutralität von Anfang an gehabt und konnte darin durch Kitchencrs Werbungen nicht wankend gemacht, wohl aber durch die Entwicklung des Feldzugs in Serbien bestärkt weiden. Mit dieser Botschaft ist Lvrd Kitchener wieder an den Strand der Themse zurückgelehrt, nachdem er Gelegen heit hatte, aus der Nähe zu sehen, ivic hvssuungslos die Fortsetzung des Balkanabentcucrs sür England ist. Am betrüblichsten ist dieses Ergebnis für Herrn Briand, der sich nun zu überlegen haben wird, aus welche Weise er in Zu kunft die Fortsetzung des Abenteuers vor seinen Kollegen und vor der Kammer rechtfertigen oder aber sich dem un würdigen Lakaicnvcrhältins, in dem sich die französische Regierung England gegenüber befindet, entziehen kann. Ter bulgarische Generalstabrbericht über die Kämpfe vom 29. November, dessen wcsenilichen Inhalt wir bereits >m Vorabend-Blatt veröffentlicht haben, lautet: Genen Mitlag haben unsere Truppen nach Kamps von lprzer Dauer, aber entscheidender Bedeutung, die Sstadk Prizren in Besitz genommen. 16 000 bis 17000 !Gefangene wurden gemacht, 50 Feldgeschütze und Haubitzen, 20 000 Gewehre, 118 Automobile und eine Menge anderen Kriegsmaterials erbeutet. Die Zahl der Gefangenen wächst unaufhörlich. Die Strasse zwi schen Snharck« und Prizren ist biichstäolich bedeckt mit Kadavern von Zugtieren, verlassenen militärischen Gegen ständen, Trümmern von Wagen und Grschüt-e», Ndniiitirm und dergleichen. Gefangene »nd Eingeborene erzählen, dass die scr bischen Offiziere ihre Verbünde verlassen und in wilder Flucht ihr Heil gesucht haben. Ein Teil soll sich in Zivilkleidern in den Dörfern der Umgebung ver borgen ballen. Dieser Umstand soll die Soldaten bestimm! habe», sich in Mnssen zu ergeben. Am 28. November nachmittags sind König Peter und der russische Gcsandtc Fürst Trubctzkoi ohne jede Be gleitung mit unbekanntem Ziele davongerftteii. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die- Schlacht von Prizren, wo wir die letzten Reste der serbischen Armee ge sängennahmen, das Ende des Feldzuges gegen Serbien be deuten. «W. T. B.) Die Flucht aus Serbien. b. Der englische Vizekonsul in Nisch iras am Moniag früh in Saloniki ei». Er war von einige» Acrzten und Krankenpflegerinnen begleitet. Die Karawane musste einen großen Teil des Wegs zu Fuß zurncklegc» und war nenn Tage lang über schneebedeckte Gebirgspässe unterwegs. Die Wege, welche von der serbischen Grenze ansgehen. sind voll gepfropft inft Flüchtlingen und Truppriilolviini ii. Die Flüchtlinge ziehen sich jetzt nach Griechenland zurück, da da- Fortkommen nach Albanien vollständig unmöglich ist wegen der feindseligen Haltung der Albanier und wegen Mangels an Lebensmitteln. In Saloniki tressen immer w a ch s c ii d e M c n g c n sc r b i s ch e r A l ü ch 11 i n g e ein. Man weiß nicht, wo man sic nntcrbringei, und wie man sie vei pflegen soll. Die Lage der Franzosen in Mazedonien. Die Agence HavaS meldet aus Saloniki: Infolge der Räumung des Engpasses von Kaftchanik durch die Serben ist die V e r e i n i g u ng d c r f r a n z ö s i s cki e n und sei bischen Streitkräste nutzlos und un möglich geworden. Auch der Marsch der Franzoicii auf Beles in nutzlos geworden. Die Z u r ü clzichung de i Truppen aus der Gegend von Krivolac hat begonnen. Krivolac, das der Mittelpunkt der Unternehmungen war. wird bald zn einem vorgeschobenen Posten werden, der zur Grundlage Demir-Kapn hat, wo die Franzosen grosse Streitkräste zusaimnenziehcn. Entgegen den Nachrichten aus bulgarischer Quelle halten die Franzose» ihre auf den; linken Wardar-User bis Krivolac erobcrlen Stellungen besetzt. <W. T. B.j Envcr Pascha in Sofia. b. Der türkische KriegSminister E n v e r Pascha ist in Sofia cingetrofsen. Am Bahnhöfe lgftie er mft dem Kriegsminister Nciibenom und dem General Saivosf eine längere Unterredung. Abfahrt eines englische» Geschwaders von Saloniki. b. Aus Budapest wird der „Wiener Allg. Ztg." ge drahtet: Aus Mudros vorliegende Nachrichten, die in Athen cintrasen, besagen, dass ein aus 11 Einheiten be - stehendes englisches Geschwader, das bisher zum Schutze des Hafens in der Bucht non Saloniki kreuzte, nnter Volldampf, vermutlich nach Aegypten, ansgc laufen ist. Mißhandlung Griechenlands. Der frühere niederländische Ministerpräsidciit Dr. K nnpe r schreibt im Amsterdamer „Standaard" vom 21. No vcrnber: „Immer stärkere Empörung weckt die Misshand lung. der Griechenland auch von französischer, vor allem aber doch von englischer Seite in stets liänkcndcrcr Weise ans gesetzt wird. Die Truppenlandung in Saloniki, »m von diesem Hase» ans längs der Bahn nach Serbien zu mar- 1 lickN 1,30^ SPUN^ iklZ
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