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Dresdner Nachrichten : 24.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193309242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19330924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19330924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 17-18 auf der Mikrofilmvorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-24
- Monat1933-09
- Jahr1933
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- Dresdner Nachrichten : 24.09.1933
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<nje«grnpk«qe:»0 nm» »rotte «n»nd»ette 3» Psg., auNvLrt» «a Psg. KNIenablchlag u. Rabatte nach Laris, yamtltenanjetgen und Ttellengesuche er- mLttgte Preise. Oft..«ebühr 30 Pf«.— Nachdruck nur mlt Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht ausbewahrt Druck ».Verlag» LiepschS-Retchardt, Vresben-A. 1, Marie»»- straße ZS/42. Fernruf 252>l. Postscheckkonto loöS Dresden Die« Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamtr» beim ivbrrversicherungsamt Vresden »-»ugtgebahr bei ttlglich »weimaNger Austei lung Mdnatllch Nvr. 3.33 (etnschlletl. »o Psg. Lrtgerlahn), durch Postbezug «M. 3.io eins«!. 3« Mg. Postgebühr lohn« Vostzustellungtgebllhr) »et siebenmal wbchentllchem »ersand. «inzel- nummer 1b Psg.. außerhalb Sachsen» ,0 Psg. Baubeginn -er Autobahn Mal«-Neckar Adoll Mer lut den ersten Svalenlti» Fraukfurt a. M^ 28. Sept. Die alte Kaiserstadt tst Leute der Mittelpunkt historischen Geschehens. Der große Plan der nationalsozialistischen Regierung, im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit Deutschland mit einem Netz von Auto straben zu durchziehen, wird heute mit dem ersten Spatenstich zu der Teilstrecke Frankfurt —Darm stadt—Mannheim—Heidelberg seine Verwirk lichung finden. Die Feier vor -em Arbeitsamt Bor und auf dem Hofe des Arbeitsamtes versammelten sich um 7 Uhr die mehr als 7 0 0 bisher arbeitslosen Volksgenossen, die dazu auSersehen sind, den Auto- slrasicnbau zu beginnen. Der Präsident des LandcsarbeitS- amteS, OberregierungSrat Dr. Kühne, beglückwünschte die Arbeiter. Dieser Tag des Arbeitsbeginnes an der ersten Autobahn Deutschlands weise nicht nur dem deutschen Verkehrswesen neue Wege, dieser Tag bedeute einen groben Fortschritt in der Ankurbelung der Wirtschaft. Die Ve- dcutung dieser Stunde liege aber auch darin, daß sie die Verbundenheit der deutschen Arbeit mit dem Führer zum Ausdruck bringe. Der Redner dankte dem Führer für die grobe Arbeitsschlacht, die er begonnen und mit Erfolg weitergesübrt hab«. Sein« Ansprache klanß tu et« drei maliges Steg Hell auf den Führer au-. Und nun formierte« sich tte Arbeiter zu eine« lange« Ange, nm unter Borautritt etner Musikkapelle aub unter Begleitung einer SA-Abteilung zum Börse«, platz zu marschiere«. Ser Festakt auf -em VSrsenvlatz Ans dem Börsenplatz begrüßte Reichs st atthalter und Gauleiter Sprenger die Arbeiter der Stirn und der Faust und wies darauf hin, baß mehr als zwei Millionen durch-die Maßnahmen des Führers ans der verelendenden Arbeitslosigkeit wieder einer fruchtbaren Tätigkeit zugeftthrt morden sind. Nachdem der stürmische Beifall verklungen war, er- griff der Generalinspekteur Dr. Tobt das Wort und führte u. a. aus: „Wir haben euch setzt aus dem Arbeitsamt hcrauSgcholt, um euch Arbeit und Brot zu geben. Wir bauen keine Paläste, wir bauen Straßen, Autostraßen, nicht nur in Frankfurt a. M., sondern im ganzen Reich, und geben euch nicht nur Arbeit für ein paar Wochen, sondern nach und nach hoffen wir 800 000 Mann für fünf, ja vielleicht sogar für zehn Jahre beschäftigen zu können, und darüber hinaus werben im Zusammenhang mit diesen Autostraßen bauten eine Million Menschen Beschäftigung finden können. Wir bauen keine Straßen «ur für LuxusantoS. Im Gegenteil, der Lastwagen soll dominieren, der die Rohstoffe von den Häfen nach den Fabriken, die land wirtschaftlichen Erzeugnisse vom Lande in die Städte bringt. Die Berteilunv -er Werkzeuge Reichsstatthalter Sprenger überreichte dann im Namen des Führers jedem einzelnen der Uber 700 Arbeiter das Werkzeug. Die Zimmerleute und Holzfäller bekamen schwere Beile, die Ingenieure und Mcßgehilscn Schieb lehren und Meßmatze, die Maurer und Be tonterer Kellen, die Tiefbau- und Hilfsarbeiter je einen Spaten. Damit ivar die Kundgebung aus dem Börsenplatz beendet. Die Arbeiter formierten sich zu einem imposanten Zug mit geschultertem Werkzeug und marschierten durch die Straßen der Stadt in südwestlicher Richtung nach den» gleich vor den Toren der Stabt gelegenen Arbeitsplatz, an dem der Führer den ersten Spatenstich vornehmen wird. Der Führer, Reichskanzler Adolf Hitler, traf um 10,08 Uhr im Flugzeug aus dem Franksurter Flugplatz ein, wo er von einer u n g e h e u r e n M e n g e begeistert empfangen wnrde. SA., SS., Hitlcr-Jngcnd Und Jungvolk empfinge» den Führer mit großen Blumensträußen. Unter de« anwesende« Führer» der Partei ««d der Spitzen der Behörden bemerkte man Reichsstatthalter «nd Gauleiter Sprenger, den Frankenführer Streicher, General v. Hammer st ei«, General, insvektenr Dr. Todt, Reichsstatthalter Roever, Oldenburg, sowie den Generaldirektor der Reichs, bahn, Dr. Dorpmüller. Adolf Hitler begab sich im Kraftwagen durch ein Spalier von SA.-Leuten durch die Stadt nach der Arbeitsstätte. — Kurz vor den» Führer ivar Reichsminister Dr. Goebbels ebenfalls auf dem Flugplatz eingetroffen. Die Fahrt gestaltete sich z« einer Triumph-Fahrt ohnegleichen. Erhebend ivar die Begrüßung des Führers durch die 80 000 Frankfurter Schulkinder, die aus der prächtigen Forsthausstraße Aufstellung genommen hatten. Der Kanzler ließ d a s A u t o h i e r l a n g s a m e r fa h r e n und konnte so die Huldigung einer Jugend entgcgennchmcn, von deren Herzen er voll nnd ganz Besitz ergriffen hat. SelerliMr Staatsakt am Malmöer Der Platz, auf dem der erste Spatenstich zu dem Bau der Autoleilstrecke Main-Neckar stattsindet. liegt dicht am User des Mains. Arbeiterhtttten, Feldbahnen und ein ausgestelltes Profil für die Autobahnbrücke über den Main sowie eine einzige Fahnenstange, das ist der Platz, auf dem dieser feierliche Staatsakt vollzogen wird. Schon lange vor Beginn des feierlichen Aktes ist der Platz von etner dichten Menschcnkette umsäumt. Um 10 Uhr marschiere« ««ter Bora«tritt der Musik die 7N0 eingestellte« Arbeiter mit Hacke« «ud Spate« über den Schulter« aus «nd «ehme« mit der Front nach dem Stand des Führers Ausstellung. Dahinter gruppieren sich die Angehörigen der Arbeiter. Nach nnd nach treffen die Ehrengäste ein, unter ihnen auch der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Ley, der vielen Arbeitern die Hände schüttelt, und ReichSbankpräsi- deut Dr. Schacht. Um 10,48 Uhr verkünde»« heranbrau- scnde Hcilruse das Nahen des Führers. Er begrüßt zunächst Dr. Schacht und Dr. Dorpmttller und nimmt dann die Huldigung einer Gruppe von Kindern entgegen, die ihn, prächtige Blumensträuße überreichen. Dann eröffnet Gau leiter Mitllcr - Scheld den Akt. Reichsskatihaller und Gauletter Sprenger begrüßte den Reichskanzler im Namen aller, die von jenem Geist erfüllt worbe,« sind, den er zuerst gepredigt habe. Oft sind Sie zu uns gekommen und haben uns durch Ihr per- sönlichcs Beispiel Mut gegeben und den Glauben erhalten, daß letzte,« Endes Ihr Wille ln Deutschland zum Stege führt, daß bas Volk sich schließlich zu Ihnen, zum Nativ- nalsoztaltSmuS, bekennt. Heute, glaube ich, darf ich im Namen aller sprechen, die deutsch gesonnen find. Zu allen Zeiten bankt Ihnen das deutsche Volk, daß es durch Ihre Tatkraft nun an da» Werk gehen kann. Wir find uns bewußt, baß der va« der Autobahnen, der heute begonnen wird, «i« Denkmal sei« wird > für den Führer. ' Ich schätze mich glücklich als Reichsstatthalter von Hessen, daß hier an dieser Stelle das große Werk begonnen werben kann. Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer schloß der Reichsstatthalter seine Ansprache. Nach dem Gesang des Deutschland- und deS Horst- Wessel-LiedcS «neidete der Gcneraltnspekteur des deutschen StraßenwescnS, Dr. Todt, dem Führer die Arbeitsbereit, schäft der ersten deutschen Neichsautobahn. Die Arbeiter seien bereit, auf den Befehl des Führers die Arbeit zu be ginnen. Daraus überreichte der Borfitzeude des Borftaudes der Deutschen Reichsautobahnen, Generaldirektor Dr. Dorpmüller, dem Reichskanzler eine« Spaten und bankte gleichzeitig namens der Deutschen'Reichsbahn dem Führer, daß er die Deutsche Reichsbahn und die beut- schcn Autobahnen zusammengeschlossen habe zu Nutz und Frommen unseres Vaterlandes. Die Rebe des Kanzlers liegt bei RedakttonSschluß noch nicht vor. Im Anschluß an die Rebe des FliHrerS wurde eine Lori mit Sand umgektppt, und der Reichskanzler warf einige Schippen Sand auf die Baustelle. In diesem Augen- blick ging die Hakenkreuzflagge am Fahnenmast hoch, die Feldbahnlokomotive gab ein langanhaltendcs Pfetfenstgnal, und die aus dem Mal« liegende« Schisse «abme« daS Signal auf «nd ließe« ihre Sirene« «ud SchtssS, viels«« ertönen, bis schließlich a«ch die Sirene« sämtlicher Franksurter Fabrik«« mehrere Minute« lang i« diese Sinfonie der Arbeit ei«, stimmte«. Nachdem sich der Kanzler kurze Zeit mit den Arbeitern unterhalten hatte, wurden ihm die Baupläne gezeigt, «vorauf sich eine Besichtigung der Baustelle »„schloß. Nach dem Staatsakt begab sich der Führer zur Ein- wethung des neuen Gauhauses. Gauletter Sprenger überreichte dem Führer das Ehrengeschenk des Gaues, das, ähnlich wie das offizielle GaupartettagSabzeichen, den vte r- jährigen Wieberaufbauplan Adolf Hitlers sym - Volt sch barstellt. Nach abermaligen stürmischen Ovationen verabschiedet« sich der Führer und wurde vom Gauleiter Sprenger zum Flugplatz geleitet, wo der Kanzler sofort den Wetter- slug nach Hannover antrat. Entscheidende Wochen Während ringS um Deutschland die Spannungen wachsen und diplomatische Netze gesponnen werben, die keineswegs dem Weltfrieden dienen, geht Deutschland mit ruhiger Würde den Aufgaben des inneren Ausbaues nach. Gerade in der letzten Woche hat, allen Intrigen zum Trotz, die die Pariser Diplomatie mit emsiger Geschäftigkeit entfaltet hat, daS deutsche Volk seine Aufmerksamkeit ganz ans die Sicherung seines wirtschaftlichen Aufbaues im kommenden Winter gerichtet. Nachdem jedoch das Wirt- schaftsprogramm unter begeisterter Zustimmung des deut schen Volkes in Kraft getreten ist, soll und darf die außen- politische Lage nicht zu kurz kommen, deren Probleme jetzt langsam und unaufhaltsam ins Nollen kommen. Die Kühle der herbstlichen Atmosphäre lagert nicht über der europä- tschen Politik, die sich im Gegenteil immer mehr als hoch- sommerliche Schwüle vor dem reinigenden Gewitter kenn zeichnen läßt, nachdem die grobe außenpolitische Rede deS Führers vom 17. Mai und der Abschluß des Viermächte- paktcS vorübergehend die ersten Entspannungen gebracht hatten. In dieser Lage rüsten die Staatsmänner zur Reise nach der Völkerbundsstadt, in der am Freitag die Rats tagung begonnen hat, die dann am Montag ihre Fortsetzung in der großen allgemeinen Völkerbundsversamm- lung finden wird. Deutschland legt der Versammlung ge- rade im Hinblick aus die internationale Lage die allergrößte Bedeutung zn, was wohl am besten daraus hervorgcht, daß es außer dem Reichsaußenministcr von Neurath, dessen reiche diplomatische Erfahrung für bas glatte Genfer Par kett unentbehrlich ist, den Ncichspropagandaminister Dr. Goebbels entsendet. Damit gibt die Neichsrcgierung zu verstehen, daß sic der Genfer Tagung ein zu großes Gewicht beilegt, um Deutschlands Interessen lediglich durch die nor male Fachdelegation des Außcnamtes wahrnchmen zu lassen. Vielmehr legt das nationalsozialistische Deutschland, das ja zum erstenmal zu etner Völkerbundsversammlung erscheint und das naturgemäß im Mittelpunkte des Interesses der zahlreichen VölkerbunbSdelegationen fast aller Völker stehen wird, Wert darauf, daß einer der erste«« und dialektisch ge wandtesten Wortführer der Bewegung auch vor der brei testen Weltöffentlichkeit, die die Genfer Vollversammlung immer noch tst, den politischen und weltanschanlichen Ideen- gehakt des Nationalsozialismns repräsentiert. Bon Mon tag ab handelt cs sich ja in Genf nicht mehr um eine der üblicher» Ratstagungen mit ihrer streng geregelten Tages ordnung, bet der politische Ueberraschungen ziemlich aus geschlossen find, sondern um die Generaldebatte der Vollversammlung, bei der von jeder Delegation zu jede»« beliebigen Problein, das ihr gerade an« Herzen liegt, vor aller Welt gesprochen werden kann. Dann verwandelt sich die schwerfällige Völkcrbundsmaschincrie in eine internatio nale parlamentarische Tribüne, mit all deren äußerem Glanz, aber auch mit all ihren Nachteilen. Nun feiert die Demagogie und Beredsamkeit ihre Triumphe, und die Staatsmänner verwandeln sich in Parlamentarier, lassen alle Feinheiten des diplomatischen Spiels beiseite, spreche«« nicht mehr zu den Anwesenden, sondern, wie das in Par lamenten üblich tst, zum Fenster hinaus. Bei dieser Ge legenheit errang der größte BölkerbunbSrebncr, Briand, seine stärksten Erfolge und bekämpfte, wenn es für seine Nttstungspolittk notwendig war, Deutschlands angebliche Gehcimrüstungen mit überraschenden Angriffen, bereit innere Hohlheit er mit raffinierter Demagogie und gewalti gem Pathos geschickt zu verdecken mußte. Heute besitzt die Gegenseite zwar keinen Briand mehr, aber dafür ist die internationale Atmosphäre noch gespann ter als früher, und die kleineren Nachfolger Briands, die Paul-Boncour, Dalabier und Massig«, rüsten sich, die Ent scheidung in der AbrüstungSfrage, die im Oktober fallen muß, schon jetzt in der Genfer Vollversammlung durch den Aufbau von geistigen Schützengräben gegen Deutschland zu sichern, die man unter dem Vorwand, das neue Deutschland aus der eigenen demokratischen Ein stellung heraus nicht verstehen zu können, in Wirklichkeit aber aus durchsichtigen politischen Gründen errichtet, die in der unbedingten Abrüstungösabotage zu suchen sind. So ist die deutsche Lage heute außerordentlich schwierig, weil die geschickten Demagogen der westlichen Demokratien natürlich wieder mlt dein Vorwand kriegeri scher Absichten Deutschlands in der Zukunft hausieren gehen werden. Demgegenüber wird Deutschland mit Nachdruck auf die groben Erklärungen des Führers verweisen müssen, der in ähnlicher Lage am 17. Mai sich mit den überzeugendsten Be- gründungen gegen jeden europäischen Krieg auch für die Zukunft gewandt hat, weil kein neuer Waffengang an die Stelle der unbefriedigenden Zustände von heute etwas Besse res setzen könnte.- Aus Kriegen können nur neue Störun gen, neue Verwicklungen, neue Nöte kommen, und schließ lich müsse am Ende eines solchen fortwährenden Wahnsinnes der Zusammenbruch ter europäischen Gesellschaft-, und
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