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Dresdner Nachrichten : 20.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189504201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-20
- Monat1895-04
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.04.1895
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Valins Vvlltlor, VlUlstr. 15. 4V. Jahrgang. vmpttvklt in xrv88tsr äusvnkl: kllseroe Velea uuck II«»I«. II««»-, Ilüvlivii- unä I-»a«I- »»«tde. Dresden, 1895. IM lltut«», »divwi A nicitio,»» Isirviner. ^ » vllü»«nr,wci» rvr«n «" tz Lootre>u»»«».ll»»r»o«. ^ Z trist /.u Nodran- .<« '» äpotdslrs. vw^ckon >cke, ' r in >„.^erk» vroeea-, 7» ! krrtüwrrts-V^Lälittea !» 1 ate. I-'I l.M A. 3II. I » krsaea 4 „50 >1 kadrtk ^ k llvii«,". vresSvn 14, e. ' VttpVtSI». K«8tav Hitr8c!iyI<I, 14. ^ v»i»«r«n. V 7 8«>IÄ«, «I«»1svI»v u i «i>N»8vI»v V>»vl»va»r«» vmpüoklt ill xro88ttitix8tvr ^N8ivulil billigt 4 . n. Uv«»«, 20 31tn1vU8tru88« 20, Lok« AarxarvtI»vU8trn88v (3 ir.it>)6ii). 11 45 kni«a«s' Deutsche Jnnungsmrister beim Fürsten Bismarck. Hosnachiichte». Einkommenstciicr. Mai-Meeting,! Bcrmnthliche Witterung: ILiii»»iiiti«»iiII 6D45 01 t»r»< »^»5.UV» s'l'Ovkr. Stellungnahme zum t.Mai, Gymnasiallrhrervcrcin. Thcnterdrmonstratione». lWarin. heiter, Gewitter <?!.! NU, cLV» SlL8VLLrvll jeäor Xrt »us äon bsckoutvnävton Olaskütten ckv8 In- uoä ^U8>nuäs8, kwptvdlon ill rsiekbnltixor H>l8vM E 1V11I». Iltill Xxl. Ijokliskörkutsu, ^ >er>w«»rltt II. k>ri»«i»i«»I»i,tv»e II IS. -IV »««N« -Itlslrivliva ."ri-nuelllvläclien -I-«tL«Iie>» -Iliitclici» ->l»oltrlivi» -Hlünt«! 4> »einisi«! AM. An unsere geehrten Leser und Inserenten. Wie bekannt, sind seit dem I. April d. I. die Bestim mungen über die Tonn- und Fefttaysruhe gemäß dem Arbeiterschutzgesetz vvm I. Juni 1891 für die Gewerbe in Kraft getreten und dieselben finde» vom 1. Mai ab auch auf den Druckereibetricb unseres Blattes Anwendung. Nach diesen Bestimmungen muß unser gesammtcr Druckerei- bctrieb an allen Sonn- und Feiertagen von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Morgens des nächstfolgenden Werktages ruhen. Hieraus erwachsen uns für die Herstellung der Montags blätter bez. der Blätter, welche an Werktagen nach Feiertagen erscheinen, erhebliche Schwierigkeiten, zumal diese Nummern in die Hände unserer geehrten Leser in Dresden und in den Bororten schon in den Vormittagsstunden (von 10 Uhr ab in unserer Geschäftsstelle) gelangen, während die Exemplare 'ür unsere auswärtigen Leser bereits mit den Bormittags und Mittagszügen befördert werden. Sollten sich an den ersten Tagen mit dieser veränderten Erscheinungsweise infolge der Neuheit der Einrichtung Unregel mäßigkeiten ergeben, so bitten wir für den Anfang um gütige Nachsicht. Unter diesen veränderten Verhältnissen sehen wir uns aber gezwungen, für diese Rummern theilweise einen erhöhten Jnsertionstarif cinzuführen. Nach diesem Tarif stellt sich der Preis der 8silbigen Krundzeile (Petit) wie bisher an Montage« oder den auf Feiertage folgende» Werktagen auf r<> Pfg. für: Familiennachrichten (Geburts-, Verlobnngs-, Ver mählung-- und Todes-Anzeigen) sowie alle Inserate, welche sich aus an diesen Tagen stattfindcndc öffent liche Veranstaltungen, Concertc, Thcateraufführungen, Veranstaltungen von Vereinen und Corpvrationcn rc. beziehen. W^iir »II« »ii<I«r«ii Im-««rtttv beträgt der Preis der 8silbigcn tÄrundzeilt (Petit) in diesen Nummern :iv Pfg. iuntcr dem Strich 80 Pfg.; Reklamen auf der Privatseue -10 Pfg.). Gleichzeitig richten wir an unsere geehrten Auftraggeber das dringende Ersuchen, die für diese Nummern bestimmten Inserate uns möglichst zeitig, d. h. an den Sonnabenden bez. den einem Feiertag vorangehenden Werktagen zugehen zu lassen. Für die in den Gcschästsstunden an Sonn- und Feiertagen auigegebcncn Inserate wird für deren Erscheinen in der nächst- tägigcn Nummer eine Gewähr nicht geleistet. Ausdrücklich sei erwähnt, daß in der Erscheinungsweise der Sonntags-Nummern keinerlei Veränderung cintritt. Die HeMlsMe SerDresdner Nachrichten". Politisches. Flatternde Fahnen, blitzende Banner, kernfeste Männer: des ehrfamen Handwerkes lvbcsame Vertreter wallfahrten nach Fried- richsruh, uni Drni zu huldigen, der der größte „Handwerker" aller Zeiten geworden ist, weil er mit seiner gewaltigen Hand ein Werk geschaffen hat, das stets ein unerreichtes Meisterstück bleiben wird. Wer ein Herz hat für das schaffende Gewerbe, wem der lebendige Quell des historischen Empfindens noch nicht eingetrocknet ist auf dem dürren Sande des manchesterlichen Doktrinarismus, der spürt, wen» er die eindrucksvolle Handwerkerfahrt nach Friedrichsruh vor seinem Geiste Revue passircn läßt, den Hauch der Vergangenheit und das Bild der alten Herrlichkeit, Macht und Größe des Hand werks steigt in ihm heraus. Es war doch in mancher Beziehung wirklich eine „gute alte Zeit". Zwar wir „Modernen" haben Fort schritte gemacht, große unzweifelhafte Fortschritte, die wir nicht um eine Welt wieder preisgebe» möchten. Die allgemeine wirthschaft- liche Lage der Nährstände aber hat sich ebenso unzweifelhaft wesentlich verschlechtert. Damals regierten Landban und Handwerk noch die Welt und der Handel diente als der natürliche Vermittler zwischen beiden. Die Blüthc des Handwerks insbesondere, die in ihrer höchsten Vollendung ausschließlich den heute als „reaktionär" verschrieenen Innungen zu verdanken war. war die Grundlage der Macht des BürgcrthumS. die sich in der kraftvollen Entwickelung des städtischen Regiments offenbarte. Das ehrsame .Handwerk litt noch nicht den Höllenzwang des Psuscherthnms und sorgte auf Grund vortrefflicher Gesetze dafür, daß seine „Ehrsamkeit" keinen Schaden nahm. Be trügerische Znnstgcnosscn wurde» unnachsichtig gestraft und dem allgemeinen Gespött überliefert, lind heute? Heute regiert der Schwindel, der unlautere Wettbewerb, die unheilvolle Wncherpflanzc der Gewerbefrcihcit. „Billig und schlecht" ist die verhängnißvolle moderne Parole. Sie hat an die Stelle des Goldes, aus dem früher der Boden des Handwerks in Wahrheit bestand, ein er bärmliches Talmi gesetzt, ein Talmi, das für die Gegenwart aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens so sehr bezeichnend ist. daß man sich nicht wundern dürfte, wenn eines schönen Tages sich auch — das goldene Kalb als bloße Talmiwaare entpuppen würde. Doch gemach! Es rollt noch echtes Blut genug in den Adern des Handwerks, um ihm Kraft zu geben für wackeres Kämpfen um seine Existenz. Es ist schon viel geschehen in wenigen Jahren. Der Handwerkerstand hat die Wichtigkeit der Organ!- sationsfrage wiederum begriffen und seine Huldigung vor deni Alt reichskanzler war zugleich ein Gelöbniß, daß der Stand die Mahnung des Fürsten „Einer für Alle und Alle für Einen inner halb der Jnnungc»" in alle Zukunft getreulich befolgen wolle. Wie sich die Zeiten doch schon geändert haben! Es ist noch gar nicht so sehr lange her, da übte die manchesterliche Presse an den „Zünftlern" bei jeder Gelegenheit ihren orientalischen Witz und was alles an despektirlichcn Redensarten über die Handwerker im Anfänge der Bewegung von jener Seite ausgeschüttet worden ist. das geht auf keine Kuhhaut. Ten Höhepunkt erreichte das Wuth- schnanbcn der Manchcstcrprcssc. als ini Mai 1884 anläßlich der 600jährigc» Jubelfeier des Berliner Schuhmachcrgewcrkcs der Vor stand der Innung von dem Kaiser, deni Kronprinzen und deni Reichskanzler cinpfangen wurde. Im Juni erfolgte dann noch eine besondere Audienz bei dem Reichskanzler. Bei dieser Gelegenheit bezeugte Fürst Bismarck deutlich seine Sympathien mit den Be strebungen der Handwerker zur Besserung ihrer Lage. Er meinte aber zugleich, das Handwerk sei an seinem Verfall auch selbst mit schuld, weil cs zu sehr den „Korpsgeist" vermissen lasse. An den Schildern lese man nicht „Schuhmachermcister, Tischlcrmcistcr. sonder» Schuh- und Stiefelfabrik. Möbelmagazin u. dcrgl.". Da mit hatte der Fürst mit seinem unerbittlichen Scharfblick in der That eine sehr wunde Stelle in der bisherigen Handwerker- bcwegling erkannt. Seitdem ist cs freilich besser geworden. Das Standesbcwußtscin, das die Grundlage jedes geschlossenen Vor gehens der Erwerbsstände bildet, hat unter den Handwerkern mächtig zugenoinmen und es konnte keinen imposanteren Ausdruck finden als in dem Festzuge der Gewerke nach Jriedrichsruh. Wie muß es das Herz des greisen Kanzlers bewegt haben, als er sah. auf wie fruchtbaren Boden seine Mahnung aus dem Jahre 1881 gefallen ist. Die biderbeir Handwerksmeister, die da vor ihm standen in der schlichten Größe der ehrsamen Arbeit, werden dem Fürsten auf's Neue die Ucbcrzcugung gegeben haben, daß sein Werk in guten Händen ruht. Der Altreichskanzler ist ja stets be strebt gewesen, wie er selbst gesagt hat, ein „ehrlicher Makler" zu sei» und ehrliche Makler sind auch alle die deutschen Männer, denen sich im Zorn die Hand ballt angesichts des verheerenden Ranbzugs einer gewerblichen Kaste, die von der Würde der Arbeit und deni sittlichen Wertste ehrlichen Schaffens nicht die leiseste Ahnung hat. Tic „Drohnen" nannte Fürst Bismarck diese Leute, die nicht säe», sondern tinmcr nur ernten, aber auch die Ernte nicht im Schweiße ihres Angesichts in die Scheuem bringen, sondern sic nur wcgfressen, wie ein Heuschrcckcnschwarm, der als Plage über gesegnete Fluren sterfällt. Diese Drohnen der modernen Gesellschaft arbeiten in ihre» höchsten Spitzen mit Zahlen, denen die Vorstellung kaum nachzusolgen vermag. Mittels der riesen haften Staatsschulden halten sic die Völker rn ihrem Netz gefangen und beziehen von ihnen in der Form der Zinsen einen in s End lose anwachscnden Tribut. Tic gesammtcn Staatsschulden aller Länder der Erde betrugen im Jahre 1862 noch die „Kleinigkeit" von 62 Milliarden Mark. Im Jahre 1892 waren sie bereits ans IW Milliarden angcwachsc». Sie staben sich also in dem kurzen Zeitraum von 30 Jahren um ganze 71 Milliarden vermehrt! Dieser Betrag umsaßt rüdem noch nicht einmal die provinziellen und kommunalen Schulde», die ebenfalls eine enorme Summe ausmachen. Die Abhängigkeit der produktiven Arbeit von dem Moloch des in unproduktiven Händen befindlichen Großkapitals ist der Fluch der heutigen Zeit, von dem sie nur die Wieder erstattung der wirtbschastlich Schwachen und Geknechteten zu erlösen vermag, nicht von heute auf morgen, wie Fürst Bismarck sagte, wohl aber innerhalb eines solchen Zeitraumes, in dem Ursache und Wirkung im wirthschaftlichen Leben nach Maßgabe der vorhandenen Bedingungen in die Erscheinung treten. Wenn aber die wirthschastlich Schwache» sich wieder aus eigene Füße stellen wollen, müssen sic sich als Ganzes fühlen, alle ohne Unterschied. Es ist deshalb sehr beachtcnswerth, daß Fürst Bis marck betonte, der organisatorische Zusammenschluß müsse „inner halb der Grsommtheit der erwerbenden Klassen" erfolgen und daß er das Hoch ausbrachte aus den „Nährstand in der weitesten Aus dehnung". Nicht russstänoc kann H zu einer Kerntruppe, großkapitalistischen Feinde gegenüber stellt. „Triarier vor aus dem ganzen nothleidcndcn Rährstandc!" heißt heute die zeitgemäße Parole. Wenn daher die .Hnndwerker die Einführung der Zwangs innungen und des Befähigungsnachweises fordern, so werden sic sich nicht auf dieses ihr besonderes Programm beschränken dürfen, sondern gleichzeitig Schulter an Schulter mit dem gesammtcn Mittelstand für dessen allgemeine Hebung kämpfen müsse». Das ist aber nur möglich, wenn die Handwerker cs grundsätzlich ab- lehncn, sich von einer der bestehenden politische» Parteien, deren wecken und Eitelkc chlcpptau , Erkcnntniß das Handwerk . allen Handwerkertagen ist sic bisher zum Durchbruch gekommen Möge sic auch die Versammlung der .Handwerksmeister leite», die morgen in Halle Zusammentritt! „Einer für Alle und Alle sür Einen!" Dann wird die Zukunft des Handwerks wieder gesegnet sein. isvracyte am oeu „vcaymano m oer welienen '.'tus cht eine einseitige Sonderpolitik der einzelnen Be- Hilfe bringen, sondem nur die Vereinigung aller nippe, die sich als achtunggebietende Macht dem leynen. sicy von einer oer vciirncnoen poiitticycu Parteien, oerc» Führer nur aus selbstsüchtigen Zwecken und Eitelkeit ihre Sache zu verfechten vergeben, in das Schlepptau nehmen zn lassen. Es ist erfreulich, daß diese Erkenntnis; das Handwerk beherrscht. Ans Fernschreib- und Fernsprech-Vertchte vom 19. April. Berlin. Der Kaiser ist Nachmittags 5V« Uhr in Weimar cingetroffen nnd stattete der Grvßhcrzogin einen mehrstündigen Besuch ab. Um 8 Uhr Abends gedachte der Kaiser Weimar wieder zu verlassen und nach Eisenach bez. Wasungen wciterzurciscn — Ein vcnetianisches Blatt will aus bestunterrichteten italienischen Hofkreiscn erfahren habe», der deutsche Kaiser habe dem Könige von Italien sormcll anzcigen lasse», daß er sich bestimmt, anläßlich des 25. Jahrestages der Einnahme Roms, nach Rom begeben werde. In hiesigen unterrichteten Kreisen ist von einer solchen Absicht nichts bekannt. — Ter bisherige deutsche Botschafter in Petersburg, General v. Werder, ist hier eingetrvfseii. — Ini Auf träge des Kaisers begab sich gestern der Korvettenkapitän von "sedom nach Holland, um der Leichenfeier für den niederländischen Admiral de Eassembroot beizuwohnen und im Namen des Kaisers einen Kranz auf den Sarg nicdcrzulegen. — Im Etat 1891 95 sind im Reiche von Eiunahme», einschließlich der kreditirtcn Be träge, an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern 693,975,745 DU. zur Anschreibung gelangt, das sind 28,799,859Mt mehr als,im Etatiahre 1893 94. Von den Stempelabgaben brachte die Bvrsensteuer lO'/s Millionen Mark <8,3 Millionen mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres). Auch die übrigen Stempelabgabe», mit Ausnahme der Weckselstempelstcuer hatten Mehreinnahmen ru verzeichnen. Die zur Reichskasse gelangte Jsteinnahmc, nbzüg (ich der Ausfuhr-, Vergütungs- und Verwaltungskostcn. betrug bei den Zöllen und gemeinichaftiichen Verbrauchssteuern 639,403,373Mk. <34,235,922 Mark mehr als ini gleichen Zeiträume des Voriahres. Die Zölle allein ergaben 36I.M0.009 Mark (25,05 Millionen Mark mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres). — Oberst leutnant Freiherr v. Langermann und Erleucamp, Kommandeur des 2. Garde-Ulanen-Regiments, erhielten das Komthurkrcn; 2. Klasse des sächsischen Älbrcchtsordens. Hauptmaiul von Stamford im Generalstabc des 5. Arniceorps das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordcns. Berlin. Im Anschluß all die Bemerkung des Fürsten Bis marck über das Klebcaesetz gegenüber den Vertretern der deutschen JnimngSvcrbändc wird mitgetheilt, daß eine umfassende Abändcr nng des JnvaliditätS- und Altersversichcrungsgesetzes in Vorbcreit- ^ ung ist. Eine dahin gehende amtliche Erklärung ist kurz vor den -7 Lstcrsciertagen von einem Vertreter der verbündeten Regierungen K. in der Pctitivnskominission des Reichstages abgegeben worden. A Berlin. Tie allgemeine „Marine- und Handelskorrespondenz" schreibt: Seit dem Beschluß, unsere Flottcnmacht in Ostasicn zu Z' velstärken. sind, so viel sich das bis jetzt übcrjchen läßt, gerade die japanisch-chinesischen Vorverhandlungen und die in die Oesientlich- keit gedrungenen Grundzüge der Friedensbcdingungen reifende - Faktoren gewesen. Für Teutichland handelt cs sich jetzt nicht mehr « darum, seine Reichsangchörigen in den chinesischen Häfen wirksam ^ zu schützen, sondern es handelt sich um die Behauptung unserer handelspolitischen Stellung, welche wir mit Mühe und großen 3- Opfern dem alten Wettbewerbe der handeltreibenden Nationen ^ gegenüber in China envorben ha mit einer achtunggebietenden Macht in den ostasi am Platze zu sein, denn wie das zweifellos geschehen wird. sich weiter darum, iisck aben. Es handelt . acht in den ostasiatischcn Gewässern L- rd, werden A. die betheiligtcn europäischen Nationen nnd die Vereinigten Staaten -- nach dem Friedensschluß ihrerseits Kompensationcu von China und Japan bccmipriichcn. Berlin. Für ... Börse cingesührt ist, lagen heute Kaufaufträge von etwa 150,000 Mk. ^ vor. Da Abgeber sich zuiückhielten, hätte der Kaufauftrag iiurZ?^^ zu einem um etwa 6 Prozent höheren Kurs gedeckt werden können: da die Käufer mit diesem Kurs nicht einverstanden waren, wurde - AZ 2. der Kurs gestrichen. ZS'—" Berlin. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" verwahrt2^ missiviissasiiing sür annehmbar zn erachten scheine": sic habe nur gemeint, man möge sich nicht auf eine blosc Kritik beschränken, sondern auch fruchtbare Mitarbeit am Zustandekommen einer-zweck entsprechenden Vorlage leisten. — Im Herrenhaus wird folgende Interpellation cingebracht: „Welche Progrummpunkte der Slaats- rathsbeichlüsse gedenkt die Staatsregicruna noch in dieser Session durch Äejctzgebung zu erledigen und beabsichtigt dieselbe Maßregeln im Programm des Staatsrathcs zur Erhebung des Nothstandes der Landwirthschast, welche ohne Mithilfe der Parlamente durch geführt werden können, sofort auszuführcn?" — In der heutigen L-itzung des Chirurgcnkongresscs berichtete Dr. Friedrich-Leipzig über Hcilversuchc mit Bakteriengift bei nichtoperatc». bösartigen Neubildungen, als Krebs u. s. w., Professor Dillinann-Leipzig gab einen Uebcrblick über den gegenwärtigen Stand der Forschung nach den Erregern des Krebses. — Wegen Wuchers wurde heute ein Agent Rvjenstil zu 2'/s Jahren Gcsängniß vemrtheilt. Berlin. Die Novelle zum preußischen Vereins- und Vcr- sammlungsgesetz ist vom Minister des Innern anSgcarbcilel. doch hat sich die Regierung im Ganzen noch nicht über die Vorlage schlüssig gemacht. Nach der „Krcnzzeitung" soll die Novelle eine Ergänzung zur Umsturzvorlage bilden * Fricdrichsruh. Fürst Bismarck cmpsing heute die Stiili garter Deputation, welche ihm das künstlerisch nusgestattete Glück wunschschreiben der Stadt Stuttgart zum Geburtstage übcrbrachie. Ferner nahm de» Fürst von einem Delegieren des sächsischen G»i» nasiallehrcrvcreins eine Glückwunschadreffe entgegen. Breslau. Hier erschoß heute Morgen ein in der Karlstraße wohnender Buchhalter »nd Hausbesitzer Namens Walter zuerst seine Iran und dann sich selbst. Als Ursache der Tbat werden eheliche Zwistigkeiten angegeben. TaS Ehepaar war erst einige Jahre vcrheiratbct nnd hintcrläßt ein zweiiährigcs Kind. Hamburg. In der Siechcnablheilnng der .Hamburger Irrenanstalt in Friedrirhsbcrg brach in der vergangenen Nncbt Feuer ans. Ter Saal ist ausgebrannt, ein Insasse ist erstick! Halle. In dein Prozesse gegen 21 Mitglieder des diesigen kommunistischen Klubs wegen Gchrimbüudclci wurden 13 An geklagte zu Strafen von 5 Monaten bis berab zu 1 Woche Ge sangniß verurtheilt. 4 'Angeklagte wurden ircigcsprochc». die übri ge» waren theils krankheitshalber entlassen worden. Ihcils uichr erschiene». Der Vorsteher des Klubs wurde zu 5 Monaten Gc- sängniß verurtheilt; der Staatsanwalt hatte 1' - Jahr beantragt Köln. Wie die „Köln. Ztg." crfälnt. ist der Gründung der Dcuischen Bank in Posen z»m Zweck des Ankaufs von Güter» nnd deren Verthcilnng unter dentiche Ansiedler csti Kapital von 3 Millionen gesichert. Gleichzeitig ist die Gründung einer Geicll- schaft zur Förderung deutscher Kanslcutc und Handwerker daselbst geplant. Das Blatt crfäbrt ferner, daß angesichts der eurcutcn Weigerung der Geistlichkeit, einen ausreichenden Gottesdienst in deutscher Sprache zn ettheilc», eine Anzahl deiincherKalholiken sich in einer Jmmediar-Cingabe beichwerdejührend an den »kaffer ge wandt hat, der dieses Schriftstück dem Erzbischof Tr. v. Slablcwski zur Kenntnißnahmc mitgethriit habe. '-Eisenach. Rrichstagsstichwahl. Bis 4 irnkcdc» gezählt sür Easselmann Freist Volks». > Abends bald 9 Uhr 4655, sür Rösicke (Bund d. Landw.l 1040 Stimmen München. Das Abichicdsgciuch des Koinmandrlirs des 2. bayrischen Armeekorps General von Parseval ist vom Prinz- regcntcn unter Verleihung des Großkrenzcs des Ordens dcr bayri schen Krone genehmigt worden. Kassel. Der Sergeant Abitz vom 83. Jnsanteric-Regiincut erschoß sic^ aus gekränktem Ehrgeiz. Bei einer großen Revision hatteir einige Monturtheile lt, deshalb hatte er drei Tage
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