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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 24.12.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19111224024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911122402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111224
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911122402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-24
- Monat1911-12
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DreMerNeuefteNaEFFHTTft Mo Ist-o 20 Aus-s BL- elalvslttie toten-laue kostet Ist Dresden Imd Betst-te Epi» ins summ- so vi» cuk m suec-ad so v-. Instanz toPL Die swelqulttsg weitaus-fette Zu Fest-en »O Ussse uns l IM» Ist usw its Mo it. es leder numgeu nnd sandten-aussen Rat-act nach Tonf. Chitin pgpk 20 M. meinen von aufwärts werden nur ame kpwusvezaglung ausgenommen. Fin- das Erscheinen an »Hu-raten einen und Mäsen wlkd nicht unwert telei suche Aufgabe von Anzaqu tlt unsulälliq. Unsre kidnet und auswärtigen nnq me teilen sowie fämtltche suoneeusckvedltlonen im sm- und Zustand nehmen stumqu tu Qual-salut- iet und sit-baue- an. W- Ullllllllålllllllc Tllllcszcilllllll seen-somit 111 Dresden und Betonen monatllch so Is» vierten-helles 1«80 Mk· ins caus. qupwiitts durch unsre Ausqabeftellen monntltch 70 H. vierteliåhcllch Mo Mk. Ikel Haus« Mit der whchentllchen ellaoie All-Miene Eies-ein« oder Ehrenste silieaeude Bitt-ek- le to V. man-nich medi. Poftbezuq m Deutschland und den deutschen Rote-nieste Uns-g A mit «Jllustt.Neueste« monatL VOPL liekteljåhkLUO Mk. « S ohne sauft-. Beilage . 75 · . . 225 « · J- Oefterreich-Uu,stu: susq. A mUEIUIIL Reuefte« monau.l. oCtk.«vierteliährl.d.lo ce. susg.B ohneslluitr. Beilage · 153 . . 4.57 , Nach sei- uueiqnvx in sei-us Judas-much Um einz- Nam to Vi· Größte Verbrkitnng in Sachsen. Redaktkou und Hauptseschästsstelle Fadsnanbstraße 4. Heruiptechm Reduktion Nr. ZSYZ Erz-edition Nr. 4571, Verlag Nr. MI- Diese Messu- SouutassFrühausgabe umfaßt th per Meitiseu l. Sonntag-Ausgabe zusammen « Seiten. Roman flehe Seiten 29 und M. Unter ptumgöblatt Seiten 17 nnd ts. Fraucuzeimug selie Lä. Briefkastea Seite 21. Auskunftsitelle Mr Mc und Verkehr Seite W. Bemllchtes nnd Kirchen »-chrichten Seite 11. Empor die Herzen! IVon Geheimrat Professor Dr. Karl G. Lampkecht Gs iit kein Zweifel, Weihnachten ifi dieses Jahr mehr wie ionst eine ernste Feier. Wohl umspielen sen Tannenbaurn lustige Kinder, aber in der Ferne glaubt tnan das Geheul von Kriegsschissen Fu hören und das verlorene Gefehmetter von Faniaren. Wir werden auch während der Heiterkeit der Feittage das Gefühl nicht log werden, daß wir an die Nachbar schaft großer Völker gebannt sind, die uns ntißwoiien. Das Bewußtsein von Gefahren hat immer das Gute, zur Betrachtung des Wesentlichen anzuspornen lind ist es nichi auch tin religiösen Sinne dieier Tane,! wenn wir Uns ans den Niederungen des Tages tqieins erheben in jenes Stockwerk oberer sittlicher Gefühle, in dem schließlich doch alles vereinigt ist, was den Menschen zum Menschen macht, Vaterlands liehe undMensehensinn, Familienfiiriorge nnd Selbst xkziehung zum wahrhaft Menschlichen? Und nur wenn wir diese Höhe betreten, werden mir auch im Ausblick von ihr die Frage beantworten können, ob kpik fiir iede Möglichkeit des kommenden Jahres vor bereitet find; denn nicht Roß nnd Reiter entscheiden schließlich das Schicksal der Menschen, sondern die Eigenschastem die beide besitzen, und der Grad der Entfchloisenheit, der beide beseelt- Die letzten drei saht-fünfte unstet Geschichte haben in steigendem Maße den Zug zur Baumes-» tikhung aufgewtelen Ein-es der unverwerillchsten seugniife hierfür lit, daß sich nach Hohenlohe nnd süiow Bett-wann Dollweg als Kanzler hat durch ichcn können nnd daß darüber wohl heute bei nie tsnd mehr ein Zweifel besteht, daß wir in der Tat eine in feinem Sinne starke Regierung besitzen. Will san den Umschwung-. der damit eingetreten ist, als cauzes charakterisierem Io ließe sich iagen,·ez set ein« Ledergang aus den naturalistiieben Lebensformen der Wziger und auch noch der neunzlger Jahre deg sangen Jahrhunderts zu einem neuen Jdealismuö. Heim aus den ungeheuren Reizmgssem welche die geordnete Entwicklung eines neuen Wirtichaftös und Oelellichaftslebens unter der itiinnlierenden Wirkung »tehreret Kriege utn 1870 nnd 1880 in die deutsche dollgfcele geworfen hatte, zunächst eineumgestaliung aller Phantasietätiakcii in Dichtung und Kunst. in Musik und Darstellung her-verging, und wenn in den Gluten dieser Uebergänge selbst sundamentale Werte der sittlichen Vergangenheit vernichtet wurden, so zeigte schon das Ende des vergangenen Jahrhunderts den ·Trieb, nunmehr aus den eben erst gewonnenen, last noch unbehausenen Bldcken dieser neuen Kultur seinen Palast der Zukunft in einein bisher unbe »lannten Stil zu errichten. Leise setzte das persönliche und selbständige Hantieren mit der neuen künstle rischen und Begrissswelt ein, und von Jahr zu Jahr deutlicher erheben sich aus dein Chaos durcheinander geworsener Elemente und bisher unbekannter sitt licher wie ästhetiseher Nobwerte die iungsräulichen Formen einer idealistischen Kultur-, deren allmäh licher Vollendung selbst aus den höchsten Gebieten des Lebend, wie z. B. dem politischen, wir ietzt zu streben. Es begreift sieh dabei, daß diese ganz neue Ve wegtxng in einen gewissen Gegensatz zum Verlaufe jenes Wirtschaftslebens trat, aus dem die Natura lismen der achtztger und nennziger Jahre des vort ;gen Jahrhunderts hervorgegangen waren. la, eben gerade tm Kampfe dieser Gegensätze läßt sich am letchtesten das Fortschreiten vjener tdealistischen Ele mente erkennen· Was wäre es für eine schöne Auf gabe, die allmähliche Jmprägnierung unsres moder nen Wirtschaftslebens durch neue idealtsttscbe Motive darzulegen: die höchste Aufgabe vielleicht, die dem Historikers der jüngsten deutschen Vergangenheit ge-. stelle ist. l Fragt man sich in diesem Augenblick, wie weit ,wohl Entwicklung und Fortschritt neuer Idealis »tnen, namentlich auch aus sittlicheut Gebiete, ge diehen seien, und sucht man die Antwort, wie billig, nicbt bei den absterbenden oder aus ganz hoher Bliite befindlichen Elementen, sondern vielmehr bei dem jugendlichen und sprossenden Teile unsrer Zeit genossen, so wird man immerhin schon von einem weitgehendenSieae reden dürfe-n Und wenn wir jetzt zu dem Ausgangspunkte unsrer Betrachtung zurückkehren- scheint ntir in diesem Zusammenhange augenblicklich die beste Gewähr für das »Friedse aus Erden-C oder sollte es denn anders sein, für das Glück wenigstens unsres Baterlandeg zu liegen. Im übrigen aber: was auch kommen möge, die kultureile Gesamtentwicklung, in der wir uns im Augenblick besinden, trägt unter allen umitänden die Garantie einer gesunden Zukunft in sich, und nichts adelt sie vielleicht mehr als der Umstand, daß tnsan sie, wenn auch in bescheideuetn Maße, mit dem wun derbaren Aufschwung des deutschen Idealist-ins in den Jahrzehnten um die Wende deg is. Jahrhunderts zum w. bis hin zu dem Michal-reichem unvergeßlich stolzen Jahre 1818 vergleichen kann. tage, da wie-des Herberge von PMB-Jedeser Unsre heutige erweiterte Unterhaciuugs- gtekgzseenfcfkcrge von heute, in eine Herberge von ggelrastmhält Zeitäägret ZU- Exust säh-s m Fin Dsruckelqusudge Kitiutke R site Zunächst-Irrt egguz er e uen erg, ep- reu nq n n wrre e n en me en. . . langgestreckten Raum. Draußen die fühle, reine man VCUS Und chchekm VO Schachks Ue Dezemberluft - hier eine warme Atmosphäre von freuen-etwas (Seite 25) von Adel- ZskävkckåkseängYackidegtetthkxn Sketszzmewltlh und . v g a . m ervo von Schreiber und Oettrud Opelmetn Mensche» Hsp »Hm gar-nicht EIN-F- - - Rund um neu chnztukat IWWeibnachtem Weibngchien ---.· Fest der Mensch- Ostern nnd Pfingsten das sind Feste, diejedee It M feiern kann« Aber das Weibnachtdfefy das lebt davon, daß es die Menschen untereinander Hern. Es M das Fest des Gebend und des Neimend »das Jes, en dem immer mindestens zwei se bren. Idee den Ihr deute auch derer, die Wei nachten Mc nicht reibt-feiern tdnnem wte eben der —- Ite, weit ihnen die andern lebten? Räumt Ihnen heute tn all ein-er Freude e n Plötzlein ein sdealeitet uns ein Stundtetn in den Wetdnagtds klein derer, denen keine Famil e den Weihnn th Nltd oerudtet dnt . . . , .. sie oaoen gar nicht alle Jlad sum Sitzen - nian steht iin freien Raume, lehnt an den Wän den, am Ofen. ani Orchestrion, ain Busen Lauter Männer. Von der Gasse, von der ge sich derein gcreiiet haben, haben sie den Brauch, as Haupt mit But oder Mühe zu bedecken, ins Lokal verpflanzt. Auch die Sitte, den sieben-act an die Wand su dan gen, dat lich Pier no nicht ganz durchaegeht - wohl deshald,"wei man im allgemeinen ltder aupt keinen hat. Wie auch Kragen und Manicheiten eechiwenia Anhanqu haben. Ader man weid lonii den Wert weißer Wliiche wodl zu schilt-ein wie uns eden ein Gait demonliriert, der drei andern rnti Stolz- das reine» öchneeige Deind seist, das er sich heute aess leistet at . . . Die Herberssqtlkte früherer Zeiten tnvqen wohl anders audqele en aben. Fell ers dat wohl andre Luft ln den derberqen geweht. Die iadrenden Burschen brachten den Hauch der Landstraße und Länder mit bei-ein, die iie durchpillaeri ein rsllcherer ton war ln dem Gemach wie s n den Men cdem Die von deute umweht trllde Dann-Pein icht immer End sie selber daran ichuld - enn dler wird an iene Dutnpidcit fühlbar-« dle der Wandel der Zeiten tnlt erkennt dot. der io oiele Be zirke des dandweris indu riallilerte,«dle Ilrbeit des einoselnen medr loesialillcrte und damit an feinen Le entfreld wein oerenatr. Jene-damit eit, die dann doppelt dein iildldar werden mus, er keine Arbeit mehr dat und nun infolge derallaenieinen Perenaun ielner Beziehunqen fuin Lesen von den stunden reiwllllkzer oder untre williqer Muße nn lchsvszrii gemach wird und iein Daiein in einein dutn en riltek dahiniedt. Wenn die Oerderasaliite von einii einnia su leiern gezwungen warensledtealie idr Leben darum nicht weniger. Dann aiten lie linmer nord idren sitt-nor galten noch tnnner idre Erinnert-rissen an aulend adrten durchs heilige Rdmilede eitd Deutlcder Nation..dte Erinnerung an erledte stated-nie und erlittene Lipenteueeral iedlt den- Irbeitkl ien .von deute. lind wenn ist Dasein einmal n ehe von nduillcder Irdeii andaeiii i lit« dann til ihre Gelt klein, aans steil-, leer nnd cs iii noch gar nicht lange der, da war Dresden ten den Osten hin am »Birnaiichen Schlaqu dein niigen Hirnaiichen Glase, en Ende. Wo iiis in sie-n Jahre iiinx Millionen susitellnnqsdeiucher M allen Zonen er Erde ein Rendesvous geben« Men la noch oot zwanzig Jahren aui den Wieien Ue Dresdnee Schonunqu ihre Drachen iieiqen« Miit und links der Pipnaiichen chauseg Die tmaiiche Esauiiee das ioar die große uiahrtss ate. aoi det- dee ganze Verkehr qui dein schwer-« Ide in Dresden einmiindeiet die Fuhrleute wie U· wandernden Oandwerxsburisems Dicht am Origina- Ende der Pitnaichen dauiiee, ans in II Mibe de-« kitnaiizien Schlage-, war daset ums Uiiiyl iiit ie Bt der Straubineee ett chiet II« Ofndweeisburichenberbetsr. Daten hat iich auch wie nicht vier seaudekr. neun ou ouoi am eignes äp Plake von der Gran-er Streite in die eue I e einb equ, qeiist dich heute met-nat das Um Mqu Wo T isemkk ZW- ROTHE enn en n et enen ae. keine ov- ibnea Miet- heute m seisan Weihnachten eln Kinder-eile Von Pfarrer Trund (Dorttnnnd). Man hört es itheralle »Unter den Baum aehdren Kinder-« Jede Weihnachtsdichtnng singt von Kinder augen und Kindersauchzem Daraus hat sich der Ge danke entwickelt, daß Weihnachten eigentlich nur ein Fest für Kinder sei, und die Erwachsenen lehnen es folgerichtig langsam ab, sich weiter irgendwelche ver antwortliche Gedanken zu machen· »Wenn nur die liåshen leeinen zu ihrem Rechte kommen.« So scheint a es gu · Ich habe eigene Kinder, freue mich ihrer blanlen Augen und ihres guten Willens und habe sie lieb. Aber in diesem Worte »wenn nur die Kinder Freude laben«, steckt etwas Verächiliches gegen die Kinder s)eele. Es scheint mir, als wollte man sich nur an dem unwissenden Spiel der Kinder ergdtzetn und mißbrauchte ihre Unschuld. Zum Mitseiern gerade mit Kindern gehört, daß man selbst feiern kann. siindergetniit merkt sein heraus, ob man etwas tut nur um ihretwillem oder weil man selbst innerlich dabei ist. Ich maa darum auch das viele Erzählen uon dem Ehristkind, das die Gaben bringe oder die Lichter am Baum angezündet habe, nicht leiden. Ich werde nie vergessen, wie enttänscht mein Junge war, dem Freunde so etwas beigebracht hatten. als er rings um den Tannenbautn lief, das Christkind suchte und es nicht fand. Kindern soll nicht verheimlicht werden« welche Liebe es ist, die ihnen Lichter ent zündet und Gaben beschert. In der Wirklichkeit lieat rechtverstanden die größte Poesie- Ireilich das ist die gute Erziehung dieses Tages, dass die Gaben als solche wirken sollen. Kinder freuen sich über die Sache zuerst und sraaen erst nach her nach dem Ursprungsort oder fragen überhaupt nicht. Darin liegt ein feiner Wink auch für die Großen. Die Tiefe des Geheimnisses unter dem Weihnachtsbaum lieat nicht im Märchen, das vom Christkind und Knecht Ruprecht zusammengeslossen ist, sondern in der leuchtenden Sache selbst. Der Baum in seiner ftrahlenden Herrlichkeit, die Lichter in ihrem natürlichen Glanz: das sind die wirklichen Geheim nisse, die der Kinder und der Alten Seelen gleicher maßen füllen nnd uns weit über die Decke der Stube hinausslicgen lasten, zu welcher die Krone der Tanne kintveisn Auch daß gerade heute Gaben kommen, leiht ein wunderlich Ding Aber daß diese Gaben von Vater und Mutter und Geschwistern stammen vermindert die Freude nicht, sondern erhöht sie. Warum sieh im tiefsten Herzen Kinder wohl aus Weihnachten freuen? Vielleicht, weil sie das Leben so sehr enttäuscht hat« Sie kamen herein in diese Welt und dachten kein Araes· Sie trauten und lieb-! teu. Bald merkten sie mit wachsendem Staunen, daß lange nicht alles so schön war, wie sie es aeträutnt hatten im Mutterschvß. Beinahe sieht es so aus, als ob ein geheimer Bund von Schlechtigkeit in der Welt rgirr. Man warnt die Kinder vor den schlechten Leuten. Sie tollen nicht in iene Straße gehen. Sie sehen, wie die Menschen sich schlauen und schimpfen. Langsam begreifen sie. daß auch itn Elternhaus und an ihnen selbst nicht alles ist, wie es sein sollte. Eine Jebeimnisvolle Macht des Bdsen umgibt fie. Nun euchtet in dieses geheimnisvolle Verschlnnaensein der heilige Abend hineinl Er kommt wie ein aeheimnisi voller Bote aus der andern Welt, aus der Welt. die man einst geträumt hatte. Er ist ein Stticl nom arm. Unb die heute hier in der Herberge ver sammelt iinb, das End fast alle Arbeitslose . »Im früheren . abten«, tagt-uns einer, bet mit uns an einem der ungedeckten rauben Halstiiche sitzt, einer, der auch einmal zu ben arbeitslosen Stamm gaiten der herberge gehört bat und ietzt. da er irgendwo in der Stadt iiir immer geregelte Arbeit sind guten Lohn gefunden hat, qelegentlich an bie jSiiitte zurückkehrt, die iriiber lein Elend iab - »in friiberen Jahren«, iagt er, »weil-en zu Weihnachten viel niebr in der Herberge. Aber ietzt lind ia bie« Zeiten nicht mehr so schlecht. Wer arbeiten will lindet überall Beschäftigung-» heute braucht keiner mehr lange Kobldampi zu ichscben.« Kobldampiichieben - das beißt in der Sprache dieser Schichten hungern. Heißt: nichts an eiien balder-, wenn iiiw die andern bei der Weibnachtösl qang gut iein laiien . . . »Aber-C fo fährt unfer Nest-bar fort. «es gibt auch viele Spritföppe hier, die nicht arbeiten wollen. taqsiiber neben fle fechten nnd abends brennen fle lich dann dier ihre Nordlitdter nn.« Nordlimer fiir Weihnachtskerzeni Ultobol fitr Chrifiirendei Das ift eine trübe Feier. Zwar da für, daß die ceimlofen nicht ganz ohne Weibnaedtss glans bleiben, dafilr ift in geforgt Ein Kinn-den reckt feine Aefte ins Zimmer,« ein paar Kerzen flammen daran auf nnd es loird fiir Minuten fiill ini Gemach. Die Inieter in der Icie legen die» Karten ausser hand. Einer. der ein Ofen einne nieit ifi, bebt die müden Augenlider nnd blickt er· ftauni in den fremden Glanz. Ichit das tiiufckinnm ifi das Wirklichkeitis lan teiln te eben, er innre wieder als Kind dobeini in der Manfarde, wo es arm nnd bitt-fil- origine. aber wo es doch ans weih nnchtsabend w rniende Elternlirbe nnd sei-sen fedinnnet geb. Yeriiiirt leiten feine klugen iiber die Weibnqchisllchter des Zerbernsbentnes Bis lbn ein Blick enx die Genossen feines Weidnaebtsebends erkennen ls i, wie fchtnersiich doch die Gegenwert ifi in der-er fich’s neunte-enteilen meh· das er ein« Weidnachtsnbend wenig ens sein Dachs iiber dein Kopfein und nicht drin-sen in dein Dezember-nebel oerumznirren braucht s - »Am-tat Kartoffeln werdens-« tust esnet qui einer Ecke. und der Kellnek bringt einen Napf un-' qefcbältek Kartoffeln nnd ein pant Messerfxwen wuschweinefett Zwar-its Nennen tostet Me wesdnachtltede Zeus-next - adee wle wenige ikttsnnen dflckdxäkütå lehnt-ewigen Ins-ers tdlflkeksn en en e ef e ernten net-en cntgiet noch dauvseäensscksle vellt . . . verlorenen Parodieg. Denn heute wetteifern Licht nnd Liebe, alles glänzend zu machen. Das ist das Große, daß diese Liebe nun ebenso geheimnisvoll vor die Menschen tritt und mit derselben, ja mit nock größerer Macht« als iene Welt aeheiincr Gemeinheit Diese Kinderweisheii bleibt immer aleiche Lebens ersahruria. Darum trenne ich nicht und nenne Weih nachten kein bloßes Kinderiest. Weihnachten dars nicht ausgebaut sein aus künst licher Unwissenheit Es sei ein Fest ahnenden Wissen-. In diesem Sinne maq’s Kinder-seit sein« das-« wir alle wie Kinder dem wirklichen aroszen Leben aeaeniiberstehen. la. im, Ahnen sind die Kinder unsre Meister-. Ich meine, sie ahnen insgeheim viel mehr, als sie sagen nnd sich's merken lassen. Sie leben immer in zwei Welten und verstehen es sein« ihre Seele indas Reich ihrer Sehnsucht zu schicken, wo sie fröhlich und glücklich ist. Diese Fähigkeit des siinderqemtits sich im Leben bewahren, heißt Weih nachtsboischast verstehen. Hinter dem Scheinen ahnen das Sein, hinter dem Widersinn des Lebens ahnen den Sinn, sieh eine eigene Welt zu bauen, in der die Seele-heimisch wird. , - Wähfhiiffigfäsäihnqchten ist kein Kinderfest sü die Kleinen, sondern für die Großen, daß sie Kinder reinen Herzens bleiben können. Der Jungdeutfchlandbund und feine Ziele. Von Generalfeldmarschall Freiherr von der Gott-. Mit der Gründung des Jungdeutfchlands bunch hat der greife. verdienftvolle Heer fübrer ein Werk von zweifellos großer Zu kunft aesclmssem Das. was der Schöpfer unl- Oraaniiatot der Idee unsern Lesern lPier vor trägt. ist Io recht angetan. die bei mulicheu Ztuädsn der stillen Rasttage ou beschäftigen. « . e. . Tie Thronrede vom 10. Januar 1911 und der gleich daraus folgende Erlaß des Kultusminifteriunw vom 18· Januar haben die Arbeit an der Jugend pslege im ganzen Königreich Preußen tatlriiftig ein geleitet. Ihre Aufgabe ist die Mitarbeit an del Heranbildung einer frohen, körperlich leistungsfähi gen, sittlich tüchtigen, von Gemeinsinn und Gottes furcht, Heimat- und Vaterlandsliebe erfülltenJugend Vornebmlich soll dabei das Alter zwischen »der Ent lassung ans der Schule und dem Eintritt in das Heer. d. b. vom M. bis zum 20. Lebensjahre, berücksichtigt werden. Es ist der gefährliche Zeitraum, in dem das noch unreife, heranwachsende Geschlecht vielfach schon selbständig gemacht und damit den Gefahren des Lebens am ehesten ausgesetzt wird. Um es zu sammeln und zu behiiten, sollen daher Jugendheime bereitgestellt werden, die die arbeits freie Zeit durch Darbietung von Schrein Lese-, Soiels und andern Erholungsgelegenheiten nützlicher als bisher verwenden lassen. Einrichtung oon Jugendbtichereiein von Musik-, Gesang-, Leie- und Vortraasabendem non Ausführungen mit ver-teilten Rollen, überhaupt Gewährung von Gelegenheiten zu edlerer Geselligleit und Unterhaltung ist in Aussicht genommen. Die volkstümlichen Bildungsanstaltcn« wie die Museen, sollen unter sachverständiaer Füh rung ausgenunt, Deut-mitten geschichtlich. erdkundlich, naturkundlich« landschaftlich sehenswerte Oertlichs leiten besucht. Werkstätten fiir Handiertigkeitsunters richt eröffnet. Spieloliitze und bedeckte Raume für Leibesiibungen beschafft und diese ie nach Jahres- s Weihnachten in der Verbetge - das sind trübe Bilder-. Fast scheint es. als oh die schwere, dumpfe Atmosphäre die in dem überfüllten Raume herrscht, das Licht der kleinen Welhnakhtskerzen erdrücken wollte. Bot einem Jahre hörte man von einem Weihnachtsgana des Großherzogs von Hessen, der mit einem Christi-cum und mit einem Berg von Weihnachtsåeichenken inkognito in eine Herberge trat ·. . er tut’s ihm heute nach? Wer dieier Tage in der Morgendlltntnernna durch die Praaer Straße schritt, der difrte oldhlich leite, derde Marichtritte. Das waren die Soldaten, die auf Weidnachtsurlanb zogen nnd nach dem Hauptbabnlwi aefiidrt wurden. Ihre klugen waren in der Dunkelheit nicht zn sehen, aber tnan fühlte es: sie blitzten voller Erwartungdfreude der heimat entgegen. ; Die Kameraden« die keinen Urlaub haben, feiern Weihnachten heute abend in der Kompagnie itude. Da sie nicht selber zur Heimat können, ist die Heimat zu ihnen gekommen: fast iedem bat heute ftiid die Post eine »Freiilifte« gebracht, eine »Fab iifte« mit Stollen und Würften, mit Schinlen und Tabak. Auch ,Nüvliches« haben die Väter, die Mütter, die Brüder, die Schwestern seicht-tu Strümpfe und Tafchentiicher und wollene emden. Und manchmal qlltiert in der Tiefe des heimat- Zszaletd auch ein silbernes oder aar ein anldenes twas. Dann läßt es sich um io leichter überstehen dah man den Deiliaabend nicht unter dein christ damn der Seinen feiern dari, weil es des Dienstes itrenaeinlicht anders will. Dann irditet man M doppelt aern mit denen, die iiderhanvt leln ananle mehr and nur noch ei n e Mutter haben: die iirenae »Konwagnietnntter«. Ader der Herr Feldwebel ist liente milde qeititnmd Es oerzeikt es.beute huld voll, wenn irgendwo ein novi n idt sxns dlanl ist Und die com-ei nicht-den oouchkiftstnii igen Glanz anfioeift. Denn mich dei dein deren Feldwedelsiit das cdriftlind einaesedet nnd dat idn in« Oeftalt eines qemeiniamen weiches-les der Oerren Ein ktdriaensdaran erinnern-das deute das Fest der " its-de und der Giite ift « . ( Weihnachten mirs in kdee Kaferne in den ein zelnen Komvaqnieituben gefeiert. Die find ichon in Iden Laan vor dein seit-mit Lunens-eigen iiims mnnasvoll aensmintt worden. In der Mitte des sinnners rast ein riefiaer'·tannendonm empor er kostet ia nichts, er iit gratis draußen vor der Kaierne nennst-w «
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