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Dresdner neueste Nachrichten : 01.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192408016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19240801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19240801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-01
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.08.1924
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sresdner Neueste Nachrichten Bezug-preise- 7 »Mus- Izzg 1 Oppoki HEFT-. ZW- ... Aas-w sit-Mindestens tm Imde wöchentlich Wlumumer 10 o.·pfeuuig W E M ARE-»F TM Umbböngioe Tage-zeitw- ;.-.... FOMMWXW UXÆW W n v l d « d im Mk VIII «- MsW-.W— syst-« W m Hkm es« Un ZU Um spZe US JYIOZWM Les- Hei-Won- M Und WWstsstene Dis-mais- Wstr. it. · see-mis- 2 o 024, 22 ost, U ode, U gos. · Tat-gamma Ren-sie Drede · postschecke Dresden 2060 »Was-· W czoue dwwkw W »so- sswmu wo M - Jsa Fan- osw cis-sa- osinevenokm me M W ausk- sgseoe um san-tu sit Ist-W od- W « W EIN-W 111-. 129 Freitag, 1. August 1924 Um schm- Zehn Jahre Krieg Auf W Welle zum Mulden Staatsminile Bayrifcher Geparatteinnd - Veehot der Verfasinngefeiern in Bayern E Verlin, dl. Jnli. tcisener Draitderichtsiy Die Erklärung des dnnriichen Ministers des Innern das er den Veichlnis des Reichstags ttber die sn i s ieinng des Verbots von politischen Parteien nicht ansitidren verde- nnd das Verbot non Verfasnngsieiern in Vayern ans 11. Ungnft werden vent «Vomiirts«, aber nicht nnr non idin allein. ntit einiger Vennrnhianns verzeichnen Das sozialdemokratische Zentralorgan erklärt: Eine Regierung. die die öffentliche Veriniinngss kieier verbietet, die eine aintliche Er-’ Jklärnng gesen die Reichsseriaiinna ad gidt, die gleichzeitia die Richtansiiiltrnng der Vetchltttie des Reichstaas verkünden ist keine neriaiinnass mäßige Regiernna ins Sinne der Reichs veriaiinna« Der »Vorwärts« verlangt vorn Reichskanzler. dat- er lich snr Wehr its-· eneraitch die Veriaanns ichiine nnd die Dnrchiiidrnng der Veichltilie des Reichstass sichere. Sicher iit der »Vorwärts« diesmal dnrchnns irn Recht. Was in Bayern längst schon sich ansnteielen begonnen bat nnd na- nntee M celd nnr dort fortgeipielt wird. ist ansgeinrechener Sena ratisntng. Nur vermissen wir leider nicht sn sehen. wie nnd ncit welchen Mitteln Herr Mars oder die Michgreaiernna M aeaen biete abichsitine ent wicklnna anllednen idnnteth Wir sind in tatsächlich längst ani dein Wege snnc dentichen Staatens-nnd· nnd unr, wenn das anch Meehatd Vanerns deariiien würde nnd Ich eine Einheitsfreni aller Parteien, mit sinichlnit anch der rechtsftehendem bildete, wäre eine Abhilfe Fusan Wie Bayern die Reichdverfassnng achtet ·- piiinchew st- Jnli. Zu den Maßnahmen der bavriichen Regierung gegen öffentliche Feiern gab der dayritche Minister des Innern, St ti ne l , Presse vertretern Erläuterungen, in denen er auch über die haltung der danrischen Regierung zn der Feier des Verfassungstages sprach. Nach Meldungen Münchner Blätter erklärte er, die danriiche Staats regiernnq respektiere nnd achte die Reichzverfafsnng, aber sie babe nie Zweifel darüber qelassem das sie in verschiedenen Punkten die Abänderung ber Lerfasfnaq, selbst verständlich anf lesaletn Wege, anstrebe. Eine Beteiligung der bayrifchen Staatsregierung an der Verfassung-fein wcrbe deshalb wie Heuche lei aussehen. Es sei etwas ~andres, die Reichs verfassuna zu achten nnd an schaden« als iie zafetertr. ! Die Schsm des Welttmmves Willen-it mit MMIM Ists M Kriege X« Mit-. so. Juli. Unläslich des zehnten Jahregtages des Kriegsbegtuas verbifeatltchen die Eswesttjck einen Urttbel rot Professor sdamofh tu dem letzterer auf W einer Reihe historischer Darunter-te beweist, das W met Alters-ad schon assudedeszillWbeulseltkrieg zu entfeselx Sie fordert-es damals Ausland anf, die Fetndfeltgketteu gegen W s- begtmmy angeb llQumserbieuuptlfeguWJuderTatabey um Fraukreckc dte Msgltdtett zu geben, zusammen mit Ausland nnd England den Kampfgegen-DeutschlanansDecier-reich In beginnen. Ida-troff M it W Artikel den Brief-verbitt und dle Unterredungeu Hotarung mit dem damaligen W VotWalter Jst-sollst an, der die tategorifcheu Wgeu Votum-rö- vor der rufsifcheu Regina-g W M verbssenti liebt zum ersten Rate den W de- wilMchen Ugenten Jguattess ttber eine Unterredung sitt dem KriegsmtntM-MUM m is. Dezember 1912; auf etne Erklärung Iguatkesss, W wünsche nicht, den eurvpäifcheu Krieg benommeer meinte Mille-kaud: ,Das ist latbrlttb eure Hade, ihr müßt aber wissen, das wslr sm- Krtege bereit find, und das muß berMUtchtigt werden.« Udampss kommt sur Wherung daß, wenn die Zarenregieruug den Maschng die von Beinencm und Millerand ausgingen, gefolgt wäre, der Weltkrieg Um Jahre 1912 anstatt 1914 ausgebrochen wäre. außen geboten wurde. Man trieb die vielgertthmte «Politik der offenen Hand« weiter, bis man eines Tages mit le er e n Dänden dastand. Man ging ans die praktischen Vorschläge Englands nicht ein, sondern berauschte sich weiter an der Ro mantik, ~Schntzherr von dreihundert Mil lionen Mohaniniedanern« nnd ~Ildmiralv des Atlantischen Ozeans« zn sein. Man brach »die anderweitigen wertvollen Bindungen«, wie » Bülow sich in der Debatte über das Angebot Englands » von 1898 im Deutschen Reichstag ausdrückte, nicht ab» ’ Unter diesen »anderweitigen« Bindungen verstands man die mit Rnßland. Man bemühte sich, alle Zu rückweisnngen nnd Demütigungen nicht achtend, ntn Frankreichs Freundschaft. Man unterstützte die Wiener Politik durch dick nnd dünn nnd gab ihr endlich 1914 mit kratnpshaft geschlossenen Augen Vollmacht, zn tun, was sie wollte. So fand man sich isoliert nnd in den Krieg hineingeswnngem S o zimme r t e n di e Fehler nnsrer Unßennolitik das Sprung brett, von dein ans die Poineard nnd szolski ,ihren« Krieg erreichten. · . e nung« hinweggegangew Wegs augen auch über Frankreich und Deutschland nnd essen sah-einwend lanqen Zwist. Hinweggegangeu schließlich selbst über das ganze alte Europa. e « I Man glaubte, iin Frieden von Bersailles eine Episode des Dentschen Reiches zu be schließen. Man beschloß viel mehr. Man beschloß das Ende der Vorherrschasi Europas ans der Erde. Und noch mehr: das Ende Europas in seiner bis herigen Form iiderhannt. Wie das? Bis zn diesem Kriege wurden die Ge schicke der Welt entschieden durch den germanisch romanischen Gegensatz England war nur ein Teil des alten Europa nnd nmsie sich hart gegen Frankreich wehren. England erohetie dann eine Kolonialweli außerhan Europas dank seiner günsti gen geogrnphischen Lage an der Peripherie nnd dank den sorigesehien deutsch-französischen Wirken auf dem Koniinent Frankreich verlor seine Riesenkolonicn im Norden Unieritas dnrch seine Kriege gegen Friedrich den Großen. Amerikas Unabhängigkeit wurde et reichi, während England tief in enropäische Witten verstricki war. « Das Ergebnis war der Ausstieg einer nenen Welt an den Usern des Mississippi und des Hndfon nnd die immer deutlicher hervortretende L o d lösnng Englands oon Entopa. Das British Empire entsteht. Die Zeii der EleinsEngliindeA ist vorüber. Ein neues, von Europa losgelösies angel fächsisches Kultur-, Macht- nnd Wirtschafiszenirum et wächsh Die Weliachse verschiebi sich vom Rhein nach dein Nilaniik. . . I Olber die Betrachtung der Schnldfrage siihri noch zn keinem vollen Verständnis dessen, was wir erlebten. Ein W e ltkrieg ist rein Zivili nrozek Wir müssen noch tieser ichürsen, wenn wir unsre heutige Lage zehn Jahre nach Kriegsausbrurh ver stehen wollen. 1914 trug der Krieg noch rein e u r o - n iiiieh e n Charakter. Die Fronten nnd die Bündnisse hatten sich zwar verändert, aber im Grunde war er nichts andre-, als was 'die früheren großen europiis iichen Kriege gewesen waren: ein Kampf zwischen der germanischen nnd der romanischen W e lt , der ewig wiederkehrende Kampf um die ,R h e i n a eh ie«, um einen Ausdruck Max Webers zu gebrauchen. s - Aber im Laufe der Jahre weitete sich der Schanplah ans. Die Teilnahme Englands und smerilas wuchs, nnd der Sieg wurde schließlich allein dnrth a n ß e r - e u r o p äi i ch e Faktoren erreicht. Die weltpolitifche und weltwirtichaftliche Ilchie nerschob sich. S i e la g nicht mehrzwiichen Rotterdamnnd Baieh Sie lag zwischen New-York und London, Noch hielt man künstlich die Fiktion eines »euro pitiithen« Krieges ans. Man schloß den Frieden im Spiegelsaal von Verhülle-, man ließ die Franzosen priisidierein « « Das war leerer Mummenschauzg Clemeneean er difnete die Sitzung mit den Worten: «D i e S t n n d e lder cbruhnnng ist geiommeni« Aber die seit war längst tiher clemeneean nnd seine Ihre-h- Damit wird der Schlußpunkt hinter zwei Jahr tausende menschlicher Geschichte gesetzt. Alle bisherige Geschichte war eigentlich nur eine Fvrts e h u n g der Geschichte des Jmperinm Romanum, spielte sich auf den Trümmern nnd Reiten des Römer reiched ab, brachte Gntwicklungdteime znr Entfaltung die noch ans lateinische-n Boden lagen. Wie dadj römische« Welt-reich denaltenWeltreichenamM und Euphrat nach einem balben Jahrtausend rat-I wechselnder griechischey nbönizifcher nnd makedvnifchex Zwischenreiche, so folgte dem Impetimn Romannm, nachdem es im Mdmischen Neid deutsses Nation« noch einmal künstlich weiteraelebt datte," dirs Idag Chaos der modernen euronäifcben Itame und die voriiberaebenden Weltreichansiiye der pass burqer nnd Napoleons hindurch, das Ueltxeis des Angelsachlentums. . · Das auf den trümmern des alten sit-M Roman-tm entstandene bisherige Europa aber « » 1. August 1914 —l. August 1924 " d Prüfung ver pociiifchea Bilanz Lan-n te bat eine Generation ein so gewaltiges Strick Geschichte so bewußt durchlebt ioie wir. Laun gk hat ein Geschlecht so sebr Geschichte grossen Still »macht und sich dabei so ichars beobachtet und die weltbistorische Bedeutung seines Tuns zu er fassen und an ergriinden versucht wie das jehigr. Durch junges Betrachten unsrer Vergangenheit und unsrer Zukunft sind wir sn Künstlern geworden in der Be obachtung des vorübersließenden Stromeb der Zeit. Wir Nbendländer des 20. Jahrhunderte brauchen nicht mebr das Urteil späterer Historiker, um das zu ver stehen, was wir erleben. Der Grie ch e , der Sal a - mis erlebte, und der sit-mer« der bei Actiuni sucht, war sich der weltuuuviilsenden Bedeutung des Augenblicks nicht bewußt. Er bätte nicht einmal ein Organ gehabt, diese Bedeutung geistig zu erfassen. Wir aber wissen heute, daß die Jahre 1914 bis 1924 ein Wendepuult in der Geschichte der abendländischeu Zivilisation gewesen sind, nnd reflektieren in Tausenden von Büchern und Mit-» lionen von Zeitung-s und Zeitschriftenartikeln dar-» über. « Deswegen sieht auch iin Mittelpunkt des sehn jäbrigen Oedentiages an den Beginn des grossen Krie ges die Frage: Bas» Haben wir erlebt ? Bat keine sölsicksulsvolle Bedeutung bebt-ergangenen Jahr ntd An diese erste Frage schliest sich unmittelbar die zweite: In welch-er Verfassung daben wir iieses-«oeivaltige erlebt ? Wie ertrug unsre Generation das ungeheure Schicksal, das sie hinan-hob ans dem großen, gleichmäßigen Strom der übrigen Generationen? Welches Geschlecht saud der große Lugenbltckk n · i Mit diesem gebnsäbrigen Krieg trat die große poli tische, wirtschaftliche nnd geistige sirise Europas in ibr entscheidendes nlntes Stadium. Dieser Krieg ist noch nicht zu Ende. Der Waffenstillstand von 1918 und der Frieden-vertrag vom Juni 1919 waren nur GnisodenDie Kette der Ereignisse, die sich an den Mord von Serasewo anschloß, ist noch nicht geschlossen, und auch die setzt tagende Londoner Konsereng ist nur ein Kettenglied neben den andern. Ein Zeichen der aufs äußerste gesteigerten und ver feinerten Gabe, die Ereignisse bewußt zu erleben und sich bei diesem Erleben zu beobachten, ist - die Di s - tussion über die Schuldsrage, die im Vor dergrund aller Betrachtungen über den großen Krieg steht, ist die Berauicknng der Schuldfrage mit den Friedendverträgen des Jahres 1919. Dies geschah zum ersten Male in der Geschichte. Zum ersten Male zog der Sieger nicht nur die no li tisch e Bilanz des gewonnenen Krieges, sondern suchte auch einemoralischezu sieben. . Wer fragte nach Schuld und Unschuld nach dem Peloponnesischen Krieg? Wer wagt e, darüber zu; entscheiden? Man lese Tbnlydides daraufhin. Werj wollte die Schuld nnd Unschuld in dem Krieg zwischen Katthago und Rom entscheiden, zwischen den Persern und Alexander dem Großen oder in späteren Zeiten die Schuld der Kreugzüge oder die Schuld am Dreißig iahrigen Kriege? » Die heutige Generation vermeint reif und abge tlart genug zu sein, um ein solches Urteil abgeben zn Infnsy und sie macht sich die Sache häufig erschreckend n a . Um einsachsten in Bersailleg. Dort wurde kategorisch festgestellt: Deutschland bat nach der Weltherrschaft gestrebt, ist über die übrigen Völker hskgcfallen und muß deswegen, nachdem es unterlegen ist, mit Recht gezüchtigt werden. Diese Auffassung ist m Westeuropa, wo man ja gerne sich an tlare und ein fache Oberflächenschlagworte hält, zur Jst-le non vouuo« geworden. ·· Die Frage der Kriegsschuld bildet das aller mtiicrste Tor zum Verständnis dessen, was in den lebten zehn Jahren vorgegangen ist. Aber die Frage der Kriegsschuld ist nicht dadurch zu lösen, daß man die subjektive Schnld irgendwelcher verantwortlicher Siaaigmiinner nnd Regierungen durch die Betrachtung der Ereignisse festzustellen sucht, die dem Kriegsauss btUch unmittelbar voran-gingen, durch den altenmäßigen Vergleich der Minuten nnd Stunden, in denen die Entschwsse der Regierungen gefaßt wurden und die schicksalsschweren Mobilmachnngsbefeble und Roten binaudgiugem . Man kann sie in tbrem Kern nur erfassen durch US Betrachtung der objektiven Schuld, die in unsrer Musen poiitischem wirtschnstlichen und auch geistigen Minut- in m wen emsig m sicut-n Jahre- Bei der Betrachtung dieses nenen Erscheinungs- Fsmpleres nahen gwir sann-ist auf die grobe Takt-be ver Einirseisgng Dentschlandk I « s «««:’J.«V-.I ph- Die Geschichte dieser Eintreisnng Deutschlands isi ; tausendfach behandelt worden. Es kann nicht der Zweck dieser Betrachtungen sein, ihren Einzelheiten nachzu gehen. Die Oeffnung der deutschen Archive, die Funde in Belgien während des Weltkriegeg und die Publitas tionen Nin-Laus haben Licht in das düstere. geheimnis volle Dunkel der europiiischen Vorkriegbdivlomaiie gebracht. Der Verzicht auf den Rückoersichernngdverirag mit Russland mit dem der sogenannte »Reu e Ku rb« in Deutschland begann, machte die sranzösische Republik zum erstenmal bündnibsahig Peter-barg und Paris suchten und fanden sich. Im Kanonendonner der grossen Flottenrevuen von Kronstadt und Toulon stieg die sransösisch - rnssische Entente empor. Europa war in zwei einander mißtrauisch nnd feind selig gegenüberstehende Bündniöformationen zer spalten, die mit den Jahren immer starrere nnd sestere Jdrnren annahmen und sich in twei schwer be wassneie Festungen wandelten. » Das Ziel des französischen Bündnisparinerb war idie Wiedergewinnung des Elsas-, die Zerreißung des Friedens von Frankfurt Unausgesprochen da hinter: die Erreichung der Rheingrense und die Zer stdrnng des Bismarckiiiietcheb· Russlands Ziel lag in Konstantinoneh im Zugang sum Mittelwert mid nnausaesprochen in der Zerstörung der Hab-barg- Ronarchie. Frankreich konnte an seinem Ziel nur durch die Front der deutschen Armee ge langen. Ruszland zn dem seinen nur über die Leich e Oesterreich - Ungarn-. Der Brandherd auf dem Balkan wurde mit dem Brand herd in den Vogesen verbunden. Das eurovvitische Hand war in größter Gefahr. Aber noch wäre es nicht in Brand geraten, wären nicht die wichtigsten Löschapparate außer Funktion aesetit worden. Solange das Band zwischen Rom und Wien, das von Berlin sorgsam gehütet wurde, noch nicht zer rissen war, solange die letzten dünnen Drähte, die London mit Berlin verbanden, noch hielten. war ans einen Entscheidungskamps mit einiger Aussicht auf Eies-I folg siir den Zweiverband nicht zu denken. Erst als Englands Versuche. mit Deutsch land zu einer Einigung zu kommen, an dem Wider stande der damaligen deutschen Staatsmänner scheiter ten, vollzog Großbritannien seinen Anschluß an das jüngere der beiden kontinenialeuronäischen Bündnis snsteme, ordnete seine Kolonialstreitigkeiten msit Frank reich, das bereitwilligst über dem Elsasz die Demütigung von Faschoda vergaß, und bereinigte in wahrhaft groß ziigiger Art und Weise seine asiatischen Konflikte mit Ruf-land. Der Anschluß Englands an den Zwei oerband hatte den zwar zunächst nicht formellen, aber nichtddestoweniger tatsächlichen Abfall Italiens vom Dreibund zur Folge, dessen empfindliche westliche Flanke von Nizaa bis Palermo nunmehr unter den Kanonen der vereinigten englisch-französischen Flotte lag. Jetzt konnte der Kampf beginnen. Die Zeit Poincaräz in Frankreich begann. Poincar6, szolski und Sassonow wußten, was sie zu tun hatten. »O ’o St ma guerra i« »Das ist mein Kriegt« ries szolski Ende Juli 1914 triumphierend. Der Sieg schien sicher. Deutschland war isoslierti lDeutschland war einaerreisti Aber die Ei n k r e is n n g Deutschlands hätte nie ! gelingen können, wenn ihr nicht ununterbrochen die Selbstauskreisnng nnd Selbstisoliernng Deutschlands parallel gegangen wäre. Der Zweit-er band wurde erst dann Gefahr fiir den Frieden, als England dazu trat. England aber wurde fast mit Gewalt durch die Fehler der deutschen Politik in das gegnerische Lag er g etri eben. Die Schuld an dieser. Entwick ilnng wird für ewige Zeiten an den Namen des Fürsten v. Bnlow geknüpft sein. .Die englischen Nugebote von 1895 und 1898 waren Ingebote ans geteilte Welthserrschaft die vielgeschmithte »F n ni o r P a r t u e r f h i p«, deren Notwendigkeit als einzige Aufstiegsintiglichkeit zur wahren Belinolitik an dieser Stelle seit drei Jahr zehnten gefordert wurde, hätte uns keineswegs in demü tigende Abhängigkeit vom »British Gmpire« gebracht. Sie hätte vielmehr einem wirklich sührenden Staats mann ungeheure Perspektiven eröffnet. Sie hätte der richtungss nnd ziellosen Expansionspolitik der All-! deutschen nnd des Flottenvereins und der gntgemeinten, im ein-einen vorzüglichen Propaganda der Koloniali vereine eine große leitende Idee gegeben. dolstein aber nnd stiloiv lehnten ab. Sie ver meinten, unglaublich fchlan nnd scharfsinnig zu sein und sahen in Salisdnrys Angeboten nur »Jntrigen und Hlnff«. Sie waren weder imstande, eine große Idee snr die deutsche Unsenpolitik ans sich heraus zu ent wickeln, noch sie WITH wenn sie ihnen von
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