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Sächsische Dorfzeitung : 16.08.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185008166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18500816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18500816
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-08
- Tag1850-08-16
- Monat1850-08
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 16.08.1850
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16. August 1850 Nr. 33 Freitag Sächsische Doch eitimg ^alle Post-An ¬ stalten. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. — Verlag von Heinrich und Walther. Redacteur: Friedrich Walther. vierteljährlich 12t Rgr. Au beziehen durch Palmerston 1840 über das französische Gouvernement hin warf, „man könne eS durch ein Nadelöhr jagen", nicht im Munde des Fürsten Schwarzenberg gegen sich selbst zur Wahrheit machen. Möge denn erfolgen, was da wolle, die Verantwortlichkeit für alles über Deutschland hereinbrechende Unglück wird auf die Häupter Derer kommen, die in straf barer Vermessenheit es bis zu diesem Aeußersten getrieben haben. Wahrscheinlich ist es noch bei alledem, daß vor dem ist im Begriff, durch Verstärkung der beiden CorpS bei Kreuz nach und Wetzlar bis auf die Gesammtstärke von 60,000 Newstadt- Dre- de«, Markt, Nr. 2, in der Ver lags - Expedi tion zu haben. starrenden Wall preußischer Bajonnete der Muth der groß deutschen Politiker, deren Stärke nur in der Einschüchterung der Gegner, nicht in eigener Kraft besteht, zurückweichen und daß der verwegene Versuch, die deutsche Nation in den alten Wust bundestäalicher Zustände zu werfen, an seiner eigenen Ohnmacht kläglich scheitern werde." — Aus Mainz erfährt man, daß Preußen in Folge der vom Wiener Cabinet ausgegangenen Weisung, den ferneren Durchmarsch badischer Truppen nötigenfalls mit Gewalt zu hindern, sich veranlaßt gesehen hat, den preu ßischen Vicegouverneur der genannten Festung Ordre zugehen zu lassen, derartigen Maßregeln ebenfalls mit Waffengewalt entgegenzutreten. Wir hätten also einen kleinen Krieg zwischen den zwei Großmächten in einer deutschen Bundesfestung in Aussicht. Jedenfalls wird's aber auch hier bei der bloßen Drohung sein Bewenden haben. Die bereits erwähnte Mobilmachung deS 10. Armee corps wird von allen Seiten bestätigt; angeblich sollen diese Truppen zum Schutze Holsteins aufaestellt werden, allein M. eine Gegendemonstration zu machen. Eine Folge dieser Demonstrationen, womit sich die Diplomatie gegenseitig zu fürchten macht, läßt sich mit Gewißheit voraussagen, nämlich die, daß dadurch dem Volke das Geld aus dem Beutel demon- strirt wird. Denn solche Dinge kosten Geld, viel Geld. In Wiesbaden geht'S gegenwärtig hoch her. Es haben sich nämlich dort eme nicht geringe Anzahl französi scher Legitimisten um den Herzog von Bordeaux versammelt, und man legt den Berathungen dieser Partei selbst in Frank reich nicht geringen Werth bei, da im Grunde Niemand recht ehrlich an eine lange Fortdauer der Napoleonischen Wirthschaft glaubt, und bei einem neuen Umschwünge die Legitimisten sich Rechnung auf den Sieg ihrer Partei machen. Um diesen Sieg zu erleichtern, wird die Bereinigung der beiden königlichen Linien (BourbonS und Orleans) auch in Wiesbaden erstrebt werden. Man erwartet dort mehre Staatsmänner, welche mit denk Exkönig Ludwig Philipp in enger Verbindung stehen. Eine Cabinetsänderung in Hessen-Darmstadt deutet darauf hin, daß auch die dortige Regierung sich nicht ab geneigt zeigt, Hand in Hand mit Oesterreich und seinen Ge nossen die Wiederherstellung deS alten Bundestage- zu för dern. So sieht Preußen einen Verbündeten nach dem an deren in'- österreichische Lager übergehen. Ob e- begründet ist, daß selbst der Großherzog von Baden in seinem Fest- Andererseits kann Preußen nach den Verpflichtungen, welche seine Regierung feierlich gegen die Nation eingegangen, nach den wiederholten und bestimmten Erklärungen, die es bis zum heutigen Lage den Anforderungen Oesterreichs ent gegengestellt hat, den engern Rath und das von ihm einzu berufende Plenum nicht beschicken und anerkennen, ohne auf ein Niveau moralischer Erniedrigung herabzusinken, wie die Monarchie Friedrich s des Großen nach der Schlacht bei Jena sie nicht zu erdulden hatte. Der Stärkste kann durch die Schläge deS Geschicks zu Boden geworfen werden, schmäh lich ist nur der Anblick einer Macht, die sich in .thatloser Zaghaftigkeit dem Gebot ihrer Gegner beugt. Deshalb bin ich auch der Ansicht, daß hier die Grenze ist, wo die Nach giebigkeiten deS preußischen Eabinets ein Ende haben müssen und werden. Ich bin weit entfernt auf die politische That- kraft der Räthe Sr. preuß. Maj. übertriebene Hoffnungen zu setzen; aber ich halte sie doch endlich trotz aller ihrer diplomatischen Schwankungen und Schwächen für preußische Männer. An einer Alternative angelangt, wo jede preu ßische Fiber sich gegen den Preußen angesonnenen Schimpf empören muß, werden sie nicht da- Schauspiel einer Re gierung geben, die völlig außerhalb deS Bewußtsein- der Station steht, sie werden den Lbermüthigen AuSspruch, den Zwölfter Jahrgang. Hl. Cluartal. Deutschland. Bei dem gegenwärtigen verworrenen Stande der deutschen Angelegenheiten, ist es nicht ohne In teresse, die Stimmung derjenigen Organe etwas naher ms Auge zu fassen, welche zeither für Preußen und seine Umon in s Feuer zu gehen gewohnt waren, deren Elfer aber An gesichts der preußischen Windmühlenpolitik sich m lstzl^er Zeit etwas abzukühlen beginnt. So schildert z. B. ein.Ar tikel der D. Allg. Zeitung die gegenwärtige Lage der Dinge von Frankfurt a. M. aus in folgender Weise: „Die Dinge nahen sich hier in raschen Schritten einer Entschei dung; die großdeutsche Politik, ermuthigt durch das zau dernde und unentschlossene Verfahren des preußischen Cabi- nets, bereitet sich vor, ihren höchsten Trumpf gegen ihre Gegner auszuspielen. Am 6. August, so erfahre ich aus bester Quelle, wurde in der Sitzung des sogenannten Ple num die Bildung des engern Rathes einstimmig beschlossen. Der Bevollmächtigte für Hessen-Darmstadt, Hr. v. Münch- Bellinghausen, war nicht zugegen, und soll nachträglich ge äußert haben, daß er sich seine Entscheidung vorbehalte. Folgt diesem Beschlusse der Herren vom Plenum wirklich und unverzüglich die That, so wird die Sache damit auf eine Spitze getrieben, die jedes Laviren sowohl von der einen als der andern Seite unmöglich macht. Will der einmal con- stituirte engere Rath nicht zu einer lächerlichen Farce werden, so muß er mit der Einberufung des Plenums vorangehen Truppen zum Schutze Holsteins ausgestellt werden, allein und dieses dann gegen die widerstrebenden und es weder an- es unterliegt kaum einen Zweifel, daß damit nur eine De- erkennenden noch beschickenden Staaten die Bundesexecution monstration gegen Preußen ausgeführt werden soll. Letzteres verfügen. Befindet sich aber Preußen unter diesen, so ist »r « es überflüssig, die Folgen davon auseinander zu setzen. Eine Execution gegen eine Macht, welche 500,000 Soldaten zu ihrer Vertheidigung stellen kann, ist ein europäischer Krieg.
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