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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 17.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193109177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19310917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19310917
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-17
- Monat1931-09
- Jahr1931
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MMburM TagMntt werktäglich Nachmittags. Bezugspreis UNö Anzeigen bis vorm. 9 Uhr am Ausgabetag erbet > lw Voraus 1.80 RMk. frei ins Daut. H » Ausgabe nachmittags '/,3 Übr in der Geickäi Walienburger Anzeiger Rückzahluna des Bezugspreises Für Richtigreit ^er Lurch Fern» sprech» aufgegedenen Anzeigen übernehmen wi» (v-nähr-. Nr. 217 Donnerstag, den 17. ScPtcmter 1S31 54. Jahrgang. Hoover-Moratoriums auf fünf Jahre? len er- Diese« Blatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen des Amtsgericht» und de« Stadtrat« z« Waldenburg. Ferner veröffentliche« zahlreiche andere staatliche, städtische «. Ve«ei»de-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachse«. S b' . D°-' >pe unS LeiP'>» PK j». lis'- >bri^ !°rli< . bi-«' wilE kl-id o"' L» tl-rL a- cn Ä den ^'K I« Falle höherer Gewalt. Krieg. Streik. Aussperrung. Maschinen»-- bruch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unserer Lieserer hat der Bezieher keinen Anspruch auf Erhalt der Zeitung oder Anzeigen bis vorm. 9 Uhr am Ausgabetag erbeten. Ausgabe nachmittags '<»3 Uhr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. 38. Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Derrn- Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in Langenchursdorf bei Lerrn Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linus? Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagentur. schwache, die es gegenüber jedem, aber auch jedem Ein dringling zeigte, sollte in der Beurteilung der Aussichten eines von England unabhängigen Indiens einigermaßen skeptisch machen. Die objektive Beurteilung des englisch-indischen Zusam menpralls ist für uns Deutsche allerdings nicht leicht, und für den Deutschen in Indien ist es doppelt schwer, sich von einseitigen Sympathien freizumachen. Es ist nichts als Freundlichkeit und Herzlichkeit, was ihm auf indischer Seite uneingeschränkt entgegentritt. Da ist es natürlich peinlich, kritisieren zu müssen. Meine indischen Freunde mögen es mir verzeihen, wenn ich nicht von allem restlos begeistert bin, und wenn ich ihren schweren Kampf ganz nüchtern und ausschließlich vom deutschen Standpunkt aus würdige. Uebrigens, Freundschaft und Sympathie! Als es darauf angekommen wäre, war in Indien nichts davon zu spüren. Es ist nicht so lange her, da saßen Deutsche und Inder im selben Boot. Wenn es den letzteren während des Krieges so um ihre Unabhängigkeit zu tun gewesen wäre, wie sie heute der Welt verkünden, so hätten sie sich damals die Freiheit erkämpfen können und uns den Sieg. Aber ganz im Gegenteil. Indien revoltierte nicht, sondern es verhielt sich ruhig. Es war loyal. Mehr als das. Fürsten wie Volk Überboten sich in Loyalitätsbeweisen. Den Fürsten kann man das nicht verdenken. Die sind mit der Krone von Eng land eng verbunden. Aber das Volk? Die Führer? Die Politiker? Die heute die Welt mit ihrem Ruf nach Frei heit und Befreiung erfüllen! Indien hat damals alles an Menschen, Material und Geld England zur Verfügung ge stellt. Ueber 1300 000 indische Soldaten zogen gegen uns ins Feld. Männer, die heute führende Swaradschisten sind, predigten damals gegen uns, waren Rekruten. Gandhi selbst. Ja, Gandhi, der Apostel der Gewaltlosigkeit, der erst in seinem letzten Bries an den Vizekönig verkündigte, daß er keinem Menschen und keinem Tier Leid zufügen könne, richtete damals nicht nur Ambulanzen für das anglo indische Heer ein, sondern er rekrutierte für eben dieses Heer. Gandhi warb Soldaten an kür England gegen Deutickland! Wir wollen das den Indern nicht verdenken. Sie er- hofften sich durch diese Loyalitätsbezeigungen die Gewäh rung der Freiheit zu verdienen. Und tatsächlich brachte die ser „Loyalitätsausbruch" die Montagu-Chelmsford-Refor men, den Anfang zur Unabhängigkeit. Wie gesagt, wir wollen das den Indern nicht verübeln, aber sie müssen auch verstehen, wenn wir ihr Verhältnis zu England lediglich von unserem Interessenstandpunkt aus betrachten. Wir wollen zu günstigen Bedingungen die Rohstoffe beziehen, die Indien liefern kann, und wir wollen unsere Produkte absetzen. In letzterer Hinsicht kann noch viel ge schehen. Unsere Handelsbilanz mit Indien ist äußerst passiv. So wenig angenehm es für uns war, als England den in dischen Handel für sich monopolisieren konnte, so wenig wünschenswert ist es, daß ein zum Dominium erklärtes oder unabhängig gewordenes Indien nach dem Vorbild anderer Dominien als erstes darangeht, sich eine starke eigene In dustrie aufzubauen und sich dazu zunächst einmal mit hohen Zollmauern umgibt. Auch mit Vorzugszöllen auf britische Waren, für die sich Indien eventuell seine Unabhängigkeit erkauft, ist uns nicht gedient. Nein, der gegenwärtige Zu stand ist für uns vielleicht der allergünstigste. Gegen Bevor zugung des britischen Handels wehrt sich das heutige Indien mit Entschiedenheit, die wachsende Jndienisierung der Ver waltung und die Spannung gibt der deutschen Industrie eine gute Gelegenheit, ins Geschäft zu kommen. Beispiels weise werden heute alle öffentlichen indischen Arbeiten nicht mehr in London ausgeschrieben, sondern in Delhi. Aller dings müssen die Deutschen dafür im Lande vertreten sein. Und zunächst einmal muß dafür Kapital investiert werden. Aber dann ergeben sich für deutsche Unternehmungen augen blicklich ungewöhnlich gute Aussichten; denn neben China ist Indien der große, unbegrenzte asiatische Markt der Zu kunft. Dafür, und um die investierten Kapitalien nicht zu ge fährden, ist es allerdings erforderlich, daß Indien nicht dem ""Beispiel Chinas folgt, sondern daß Ruhe und Ordnung und ungestörter Fortgang der Geschäfte erhalten bleiben. Ob das der Fall wäre, wenn die Befreiung Indiens ein allzu rasches Tempo annehmen würde, ist höchst zweifelhaft. In dieser Beziehung laufen die britischen und die deutschen Wirtschaftsinteressen stärker parallel, als man vermuten sollte. Dies ist in Kürze das deutsch-indische Problem von dem uns nächstliegenden wirtschaftlichen Standpunkt aus» betrachtet. Dem Wirtschaftler wird diese Problemstellung als die einzig maßgebende erscheinen, und auch der reine Politiker muß mit Rücksicht auf unsere wirtschaftliche Not lage zugeben, daß es töricht wäre, irgendeine Chance del" Exportförderung und die Möglichkeit, auf einem neuen Markt Fuß zu fassen, oder den bisherigen Absatz zu erhö hen, zu vernachlässigen. Aber bei aller Würdigung der wirtschaftlichen Momente darf man doch nicht aus den Augen verlieren, daß sie letz ten Endes erst in zweiter Linie rangieren und daß da^ ganze indische Problem nur eine Teilerscheinung der großen geistigen Krise ist, die die ganze Welt zu ergreifen beginnt und die ebensowohl zu einer besseren neuen Orientierung in den Beziehungen der Völker und Rassen führen kann, wie zu einem katastrophalen Zusammenbruch. Ltmwan-lung -es Hoover-Planes? Lin mehrjähriges Moratorium für alle Kriegsschulden. Neuyork, 16. September. Die Bedeutung, die der Frage der ferneren Kriegsschul denregelung bei den bevorstehenden Berliner deutsch-fran zösischen Besprechungen zukommt, wird besonders unter strichen durch Washingtoner Meldungen, die dahin gehen, daß in Kreisen der amerikanischen Finanz eine Verlänge rung des Hoover-Jahres auf vier bis fünf Jahre, also die Umwandlung des bisherigen Hoover-Planes in ein mehr jähriges Moratorium für alle Kriegsschulden als notwendig erachtet werde, und daß man mit einem Schritt des Präsi denten Hoover im Kinne dieser von den Bankiers ihm vor getragenen Auffassung rechnen dürfe. Es wird allerdings in diesen Meldungen hinzugefügt; daß eine persönliche Stellungnahme Hoovers noch nicht er kennbar geworden sei, und daß man glaube, der Präsident würde lieber zunächst noch die praktische Auswirkung des» von ihm jetzt erreichten Schuldenfeierjahres abwarten. Die Entwicklung der internationalen Finanzlage zeige aber, daß man nicht mehr ein halbes Jahr, auch nicht Monate abwar ten dürfe, sondern daß sobald als möglich eine durchgreifende und großzügige Maßnahme erfolgen müsse, damit die finan ziellen und wirtschaftlichen Erschütterungen diesseits und jenseits des Ozeans aufhören. Gerade die Ungewißheit, was schon nach verhältnismäßig kurzer Frist werden solle, führe zu außerordentlichen Schädigungen und müsse überwunden werden. 'Waldenburg, 16. September 1931. Deutschland und Indien. Von Lolin Roß. Im selbstgesponnenen Khadder-Leinen ist Mahatma Gandhi als Sensation in London eingezogen, um am „Runden Tisch" über die große Einigung zwischen Eng land und Indien zu beraten. Wir Deutsche sind nur Zuschauer. Aber es ist doch gut, wenn man sich bei solchen politischen Ereignissen nicht nur von seinem guten Herzen leiten läßt, sondern von anderen Dingen, die ausschlaggebend sind für die politische Entwicklung. Für uns ist nicht nur maßgebend der Kamps der Unter drückten gegen die Engländer, sondern wir müssen uns ichon um das Gesamtproblem Indien bemühen. Wert volle Ausschlüsse dazu gibt Colin Roß, der Weltreisende, 'N seinem Buch „Umstrittenes Indien", das in der Sammlung „Welt im Bild" im Verlag von Reimar Hobbing erschienen ist. D. Echriftltg. Deutsche begreifen unter Indien in erster Lime ^^.Philosophie und indische Kunst, allein ohne in eine cinzugehen, welche Rolle beide m der Entwick- Menschheit spielten, muß darauf hingewiesen wer- wenigstens für die nächste Zukunft kür uns ^it t ^"d gegenüber der Rolle, welche Indien in Welt- Weltwirtschaft spielen wird. Ueber diese Rolle m Deutschland recht mangelhafte Kenntnisse, wenn sehr begreiflichen Gründen. Zunächst einmal stand Mi." dem Kriege derart außerhalb unseres Interessen- ""ß die Berichterstattung darüber in Presse und "Lückenhaft und einseitig blieb, von Fragen indischer ^ ein Philosophie abgesehen. Zum anderen neigen wir Aode i verständlichen Ressentiment und einer natürlichen Meude gegenüber unseren Besiegern im Weltkrieg Chancen eines selbständigen Indiens zu über- Diese Ueberschätzung wird natürlich verstärkt durch 1er der indischen Nation, die wir in Deutschland und dw als Studenten und Gelehrte eine sym- ^"^ese der indischen Völkerschaften darstellen, n hen davon, daß diese in ihrer idealistischen Le- -.,',Eung uns eine zwar subjektiv richtige, objektiv je- ' iche Darstellung der Verhältnisse in Indien geben, außerordentlichen politischen wie weltwirtschaft- öl welche die mehr als 300 Millionen Einwoh- Mj "wischen Kaiserreichs schon vermöge ihrer bloßen > Gegenwart spielen und noch mehr in naher d°r - ie? werden, ist eine richtige Prognose des Ab- l„ "sdischen Entwicklung für uns wichtiger als ein 'viw Adiges Studium indischer Kunst und Philoso- damit ein Werturteil fällen zu wollen. „ oße Tatsache nun, daß Indien es niemals zu kul- "nv politischer Einheit brachte und die offensichtliche Verlängerung des Reichskanzler empfing in Gegenwart des ReichS- ^""lmiotftkrs die Finanzmintster Bayerns, Sachsens, ^"tembrrgs, Badens and Hessens. ^^ugM betrug der deutsche Ausfuhrüberschutz 322 Schlichtungsverhandlungeu zwischen Deutschland -„..Rußland, die vor allem wirtschaftlicher Nalnr sind, "7° tn Berlin begonnen. braunschweigischen Landtag wurde RegieruugSrat MS zum zweiten Minister gewählt. sächsische Landtag ist ans den 29. September ein- Mu worden. bin» Einrichtung des europäischen StvdievkomiteeS ittteus der Vertreter außereuropäischer Staaten, W Etius und Briand evtgegentratev, scharfe Kritik Attentäter der Eisenbahukataftrophe bei Bia Tor- Ä»efatzt worden sein ^.Mrchill schlägt eine internationale Konferenz zur der Goldfrage vor, die zur Annullierung der -MchlUdtn und Reparationen führen werde. kuglischen Flottenmanöver wurden infolge der Sold- '"Ugen abgebrochen. ° X" wurde im Hafen von Neuyork vom Blitz im voraus 1.80 RMk. frei ins Lau«. Mae Nr. lO R-Pfg., Sonntags-Nr. 20 R.-Pfg. ^Utgeapreise: 6gesp. Petitzeile 15 R--Pfg„ »ußerhalb des Bezirke- 20 R.-Pfg., 3gesp. A"ame,eile 45 R.-Pfg., Linweise auf Anzei- A "ad Eingesandte 10 R.-Pfg., Nachweise- DSertengebühr 20 R.-Pfg., Rabatt nach Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. 'M lA< d>e- Kl, Äv!^ 8-rnsprechn Nr. 20S. Postschließfach Nr. 4L a Ami Leipzig Nr. 448«. vankkonw: «erein-banl Filiale Waldenburg. Liadtgirokonto Waldenburg Sa. nur bei pünltlicher Zahlung, bei zwangsweiser der Nechnungsbeiräge wird jeder Nachlaß hinfällig In diesem Sinne haben die leitenden amerikanischen Bankiers bei dem Präsidenten Hoover Vorstellung! hoben, und diese so dringlich gemacht, daß sie sofortige ent scheidende Schritte des Präsidenten ohne Befragung de» Kongresses forderten. vac ch lvu? ,-schN'' sE ne>E !N. leg enbuds- >ner: M"' Ml-' LeiP!^ org^ SerÄ Man wird also wohl in den nächsten Tagen aus ame rikanischen Regierungskreisen eine Aeuherung zu dieser dringlichen Forderung der amerikanischen Finanziers, er warten dürfen, und dabei wird auch die von englischer Seit« an den amerikanischen Präsidenten gerichtete Anregung, eine Weltkonferenz zur Lösung der Finanz- und Wirtschafts- krise einzuberufen, voraussichtlich ihre Beantwortung finden. Die Dringlichkeit, mit der die amerikanischen Bankiers ihre Forderungen erheben, zeigt, daß man in Neuyork die krisen hafte Zuspitzung der finanziellen Weltlage und die Ge fahren erkannt hat, die ein europäischer Zusammenbruch auch für Amerika nach sich ziehen müßte. Kn'tikinGenf. Das europäische Studienkomitee. Genf, 16. Septbr. Das europäische Studienkomitee ist von der vorjähri gen Völkerbundsversammlung eingesetzt worden und be sonders die heutige Völkerbundsversammlung steht vor der Frage, ob das Mandaftdieser Kommission verlängert werden soll. Das auch bei anderer Gelegenheit neuerdings beobach tete Mißvergnügen der außereuropäischen Staaten über die Arbeiten dieses Ausschusses kam auch heute zum Ausdruck in einer formulierten Erklärung, die der javanische Regie rungsvertreter vortrug und in der erhebliche Kritik daran ge übt wurde, daß von diesem Ausschuß Fragen, die eigentlich universellen Charakter hätten, unter Ausschluß der auher- , „ - - Etgllpb Lüchtzsch«, D«Ujchen Zeit»nz4oerIegn»Derein« l>- 8.) — verlazso« Waldenbur, Kochs«». — . --- "gleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirk« Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, FrohnSdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleubz- üderhain, Langenleuba-Oberhain, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlaqwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim.
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