Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung : 25.10.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185010252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18501025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18501025
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1850
- Monat1850-10
- Tag1850-10-25
- Monat1850-10
- Jahr1850
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 25.10.1850
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Reustadt- Sächsische Horhritimg s Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann Redacteur: Friedrich Walther. — Verlag von Heinrich und Walther. ort. wKre»n oroyr, aw n»an nacy oen lebten Vorgai durfte. Durch die Entlaffung-gesuche der Offlzi 3«Sllter Jahrgang. IV. Suartal Markt, Rr. 2, <n der Ber lage - Expedi tion zu haben. vierteljährlich 12t Ngr. S* beziehen durch alle Post-An» galten* lhelm-bad berufen, um ein neue- Ministerium -u bilden, in welche- der Kurfürst jedoch mindestens einen seiner zeitherigen Räche aufgenom- Deutschland. Da- sieht wieder einmal über die Maßen kriegerisch au- im lieben Deutschland. Oesterreich steht schon langst mit einer starken Lruppenmacht in Vorarl berg und in Böhmen, Preußen hat einen beträchtlichen Theil seiner Streitkräfte bei Wetzlar und Paderborn, sowie auch bei Eisenach zusammengezogen, und gegenwärtig rückt ein starke- bairische- Armeecorps nach der Gränze vor, um die Mainlinie zu besetzen und de- Winkes zum weiteren Borrücken von Frankfurt a. M. aus gewärtig zu sein. Trotz dieser bedrohlichen und für die Beutel der Steuerpflichtigen sehr kostspieligen militärischen Maßregeln wird ein Krieg nicht ernstlich gefürchtet, sondern vielmehr eine endliche Ver ständigung der beiden deutschen Großmächte in nächster Zeit erwartet, ohne daß eS zum Aeußersten kommt. Während sich hier in Deutschland die Armeen mit dem Gewehr in dem Arm gegenüberstehen, wird vielleicht in diesen Tagen vaS Geschick unsere- GesammtvaterlandeS durch den Macht spruch de- Kaisers aller Reuffen entschieden. Dieser hält sich gegenwärtig in Warschau auf, und der preußische Mi nisterpräsident Graf v. Brandenburg, sowie der Vorstand deS Wiener CabinetS, Fürst Schwarzenberg, find nach der polnischen Hauptstadt abgereist, um dort den Rath des mäch tigen Czaaren zu hören, während der Kaiser von Oesterreich sich anschickt, ebenfalls dorthin zu gehen. Ob auch der König von Preußen nach Warschau geht, scheint bis jetzt noch nicht fest bestimmt zu fein. Gewiß aber ist, daß die Be- rathungen mit dem Kaiser von Rußland nicht ohne Ein fluß auf die Gestaltung der deutschen Verhältnisse bleiben werden. Denn dahin sind unsere deutschen Wirren leider längst gediehen, daß die deutschen Regierungen dem fremden Einflüsse mehr Spielraum gestatten, al- der gerechten Wür diguna der deutschen Volksintereffen. — Die bairische Regierung, an deren Spitze der weiland freisinnige Minister v. d. Pfordten steht, der einst in den sächsischen Kammern das Gegentheil von Dem versprach, «aS er jes^ " ' zurückgezogen, weil die Druckereibefitzer die Abl-sung nicht tn das HauS hineinlaffen wollten. Kurz, Haynau hatte, außer in dem Schlosse Bellevue, wo er refidirt, m ganh Kassel nicht- zu sagen, denn es gab Niemandem, der seine Befehle au-führte. Während dieses fast achttägigen Waffen stillstandes erwartete man mit jedem Lage eine Entscheid ung auS WilhelmSbad, die den unerquicklichen Verhältnissen ein Ende machen und den RechtSzustand wieder aufrichten sollte. Diese Entscheidung aber verzögerte sich von Lage zu Lage. Endlich, mit dem Beginn der gegenwärtigen Woche erlangte man Gewißheit darüber, daß der Kurfürst jede versöhnllche Ausgleichung verschmäht habe, vielmehr be reit sei, sein gegenwärtige- Ministerium beizubehalten und, wo nöthig, zum Aeußersten zu schreiten. Seit dem 17. October wurde die sehr starke Garnison von Kassel wesent lich vermindert; mehre Bataillone erhielten Marschordre nach der Provinz, ferner wurden auch starke Beurlaubungen ver fügt. Gerüchte verkündeten, da- die Entlassung der VN- ziere genehmigt fei und in den nächsten Lagen die Verkündig ung derselben erfolgen werde. Am 22. Octbr. endlich langten drei Beiordnungen an, welche die aebeaten Besürcktunaen > men wissen wollte. Elver-, ein strengconservativer Mann, aber dabei von rechtlicher Gesinnung, lehnte diese- Anfinnen ab, verlangte die Bildung eine- ganz neuen Ministerium- und legte zugleich dem Kurfürsten ein Programm vor, worin vor Allem die Aufrechterhaltung der Verfassung al- erste Bedingung an die Spitze gestellt war. Gleichzeitig warm die bereit- vor acht Lagen bezeichneten Männer (v. Loßberg, v. Duyfing rc.) nach WilhelmSbad berufen worden, um m das Ministerium einzutreten. Noch ehe aber hierüber die Verhandlungen beendigt waren, hatten die österreichischen Rathgeber im Vereine mit Haffenpflug den Kurfürsten wie der umgestimmt. Die Bildung eines neuen Mjnifterium- unterblieb daher, so nahe auch der Abschluß dieser Ange legenheit gewesen und so geneigt fich auch der Kurfürst in einem an den König von Preußen gerichteten Schreiben -n einer friedlichen Ausgleichung der vorhandenen Conflicte ge zeigt. hatte. Während diese Dinge in WilhelmSbad vor gingen und die Ungewißheit über die zu erwartende schließ liche Entscheidung auf die eingereichten Entlaffungögesuche der Offiziere fortdauerte, war in Kassel förmlicher Waffen stillstand eingetreten, und der alte Haynau hatte sein Schwert in die Schelde gesteckt. Am 17. Octbr. erließ der General eine Ordre, worin er die Signale und Sammelplätze für jede- LruppencorpS festsetzt und sonstige Vorsichtsmaßregeln, welche fich bei dem AuSbruche eine- Tumult- etwa erfor derlich machm möchten, anordnete. Der Tumult blieb aber auS, und die Ruhe der Hauptstadt dauerte ungestört fort. Ein Feuer alarmirte die Truppen, wurde aber bald ge löscht; sobald die Sturmglocke ertönte, eilte die von Hay nau aufgelöste Bürgergarde bewaffnet herbei, / um ihre» Dienst zu thun, und der Oberbefehlshaber konnte sich über zeugen, daß sein verfassungswidrige- Machtgebot gänzlich ohne Erfolg geblieben war und die Bürgergarde nach wie vor fortbestehe. Die Wachen in den Druckereien wurde» tzt thüt, scheint mit großer Bereitwilligkeit dem Ruse deS Frankfurter Bundestages gefolgt zu sein, um die Haffenpflug'sche Politik mit durchfuhren zu helfen. Mit großer Eile ist eine Lruppenmacht von ziemlich 40,000 M. aufgestellt worden, um nöthigenfallS in Kurhessen einzurücken. Die Stabsquartiere befinden sich in Aschastenbura, Würz burg, Bamberg und Schweinfurt, und diese Aufstellung bekundet deutlich genug obigen Zweck. Während in der letzten Woche in Kurheffen fast gar keine Beränderuna in den dortigen Zuständen stattgefunven hat, "scheinen die neuesten Nachrichten auf eine nahe Entscheidung hinzudeuten, wenn fich diese auch weniger günstig zu ent wickeln droht, alS man nach den letzten Vorgängen hoffen burfte. Durch die Entlaffung-gesuche der Offiziere war der Kurfürst wankend geworden, er wollte nicht- mehr von Haffenpflug und seinm Rathschlägen wissen. Der Ober- gerichtSrath Elver- wurde nach WilhelmSbal
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite