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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.10.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19101006025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910100602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19101006
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910100602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
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Lies»« «lat» «trd de« Lesern von Dre»«en ua» Umgebung «» Lage vorher dereitt als Udenü-Iurgabe zu-etzrllt, uiahrend e« die Vott Abonnenten oin Morgen in einer chejamlau-gabe erhalten. f.. SS. Ja-r-tMS. 276. Loimcrstag, 6. Oktober 1916. Vei«gs«,»A»r NN DrM- Nn d«> la,llch »«Xi- »>>>,n,1unagun,l»n s,»«> und M°nlaa«n «mmoN L L0 Ml, ^nh,u«ivar>>»«Nom< Nlllwnart 3 Ü) Uk. N« ,u,m»U,,r Zu- dklun- durch dt« Post j0!.>änlB«N«Usk>d>. r» d«n Setrn, «u» Iieid«» u »im,«düng ,m Log» ->«rdrr ,u- Adeud-Nu»- »idrnrrtzuNendi-uu«. wuch-n v«,t«cher mit drr K-rg-n. Lutgad« iut-lm»«" siachdtuck mu «i» deut lich« Lurllrnimidch« l,!r»id. Ruchr."» ju- ,l»,, - Unoerlangl« N-mIIrivi« «rrdn, «chl aultxwahri. i Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. AegvrLrr-eL 185H Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste FZ/W. Fernsprecher: ti» 2«»<i. :»«<». Nnzetgen Tnrif d>fl».nnr„ b,:> nachio I Uuv. LvuuU^c, nw IVailt'nttkUsx ;ir» von N lu : ' ,1 NU D,^ em'pitli,.' «^rilndzeur «ca. »» >L»lben» 2/» Ps, AauttUkU ..cichnchrrn «1U-, Trr^dn, 20 Dt rkeichutii ^«-.eige»' aui der PswtMeil. :t0 1s.: dl ? zwnipoluftc Zei«'- a. LevlseitevOl«' - .>n ^.Ummern nach Soun u ^citrraOe« dik emspalltg« Ü-rmib^ /eile:n»P».,ausPllval- jette 40 Ps., ,zam»l»r>,» Nackricktcn «. Irc-dtN die <^r>md»eil< Pf — nur fleqkn Vorau^d zahllrng. — .i»d«4 Br. lcgbliUr koslkl 10 Pi Dt-es6sn.A. /^oöeTNL ^ UNS L-ssf«.r» —^ HO Jsknr, Aukrvgdsu«-*'- Iüv ertrSo <^loser7. Der Einbrecher, der in der Nacht zum vergangenen Lonntag den Silberdiebstahl inderVillaEana- lettos» ratze verübte, ist in dem Diener F riedrich Frickinger in Berlin verhaftet worden. Bor dem Leipziger Schwurgericht begann heute der -rozetz gegen das Mörder- und Erpresfcrpaar Brüder Karl rat Fritz Koppius. An Lissabon soll die Revolution ousgebrochen und der SSilig gcsangcu genommen sei«. Bet einem E t s e n b a l, n - Z n s a m m e n st o tz wurden in Mllelpic iJlltnoisf 37 Personen getötet. stevslutisn in Portugal? Madrid. Hier ging ans Santander von einem deutsche« Schisse, das vor Lissabon ankert, eine Meldung ein, wonach in Lissabon die Revo lution ausgcbrochcn ist. Kricgsschisfc bom bardieren das Königspalais, wo die Ncvolutiouäre die republikanisch'' Fahne hitzten. Bon anderer Seite wird gemeldet, der König sei gelangen genommen worden. Im Februar des Jahres 1008 wurde die volitische Welt von der Kunde überrascht, datz der König von Portugal Dom Larlos non der Kugel eines Mörders dahingerasst worden war. Seitdem sind zuverlässige Nachrichten infolge der strenge gehandhabtcn amtlichen Zensur nicht mehr über Sic portugiesischen Zustände zu erlangen gewesen. Nur iovte! liehen die hauptsächlich ans London verbreiteten Sslarmbcrichte nach Abzug aller augenscheinlichen lleber- treibunge» erkennen, datz cs dem jungen König Dom Manuel nicht gelingen wollte, dem Lande die Ruhe und Ordnung zurückzugeben. Die vor kurzem vollzogenen Neu wahlen zu den Eortes brachten zwar der Negierung eine tnappe Mehrhcft von etwa 20 Stimmen, gingen aber ans der ganzen Linie unter so augenfälligen, selbst durch die amtliche Beeinflussung des Nachrichtenwesens nicht zu »er wischenden Anzeichen eines allgemeinen Vordringens der republikanischen Bewegung vor sich, datz man sich im Aus lände notgedrungen mit dem Gedanken einer bevorstehenden Skaaisttmir-älznng in Portugal vertraut machen mutzte. In Berücksichtigung dieser hochgradigen Unsicherheit der inneren Lage können die neuesten, aus dem Umwege über Madrid cingetrofsencn Meldungen, die vvn einer republi kanischen Lchilderhebung und der Gefangennahme des Königs zu berichten wissen, durchaus nicht ohne weiteres >n das Gebiet der Fabel verwiesen werden, wenn auch vor lausig ein cinigermahcn klares Bild von den wirklichen Vorgängen nicht zu gewinnen ist und eine abschwächende Mitteilung nur von Unruhen im Anichlutz an einen Eiscn- balinerausstaiid spricht. Soviel ist jedenfalls sicher, datz die Ä e p ii b l 1 k a n e r schon seit der Ermordung Dom Earlos' essen und unverhüllt mit einer gewaltsamen Acndcrnng der Staatsform gedioht haben und datz sic sich eines nutzer- ordentlichen Anhanges in der Bevölkerung erfreuen. Die Führer des Repnblikanismus, der als Philvjoph und Dich ter ausgezeichnete Theosilv Braga, sowie die Deputierten Alsonso Eosia und Fass d Almeida, grnictzcn namentlich bei der städtischen Bevölkerung das höchste Ansehen und wer den, wenn man den Berichten der Vertreter der auswärti gen, namentlich der Londoner Preise, trauen darf, sogar vvn den Gendarmen in den Ttratzen Lissabons durch ehrerbieti gen Gruh ausgezeichnet. Wie schwer die Autorität des Königtums erschüttert sein mutz, lätzt sich an der von ver schiedenen Seite» übereinstimmend gebrachten Meldung er kennen, datz noch längere Zeit nach dem Königsmordc die Bilder der an dem Attentat beteiligten Verbrecher in den Stratzen Lissabons öffentlich seilgcboten wurden, ohne datz die Polizei auch nur den Versuch wachte, diesem Unwesen entgegenzutreten. Der ingendliche König T o m M a n n e l spielt in diesem Wirrwarr eine wahrhaft bemitleidenswerte Figur Ein übelwollendes Schicksal hat dem Uiiersahreneii eine Last ansgebnrdet, der er nach keiner Richtung gewachsen ist. deren Bewältigung kraftvolle Schultern und ein unge wöhnliches Matz vvn Energie zur Entfaltung eines rück sichtslosen KampswillcnS erfordern würde. Von alledem besitzt Dom Manuel auch nicht eine Spur. Er laut in hilf loser Schwäche und Ohnmacht den Dingen einfach ihren Laus und kann angesichts der aus ihn einbrandendcn Wogen der Revolution mit Ehamisso von sich sagen: „Ich vin nicht mehr der König, der König mit Zepter und Krön': — Ich bin der empörten Zetten hilfloser, ohnmäch tiger Sohn." Auch an dem gegenwärtigen Kavknettsches de Sousa, der des geheimen Einverständnisses mit den Republikanern bezichtigt wird, hat der schwache König keine Stütze gefunden. So ist cs denn wohl glaublich, datz ihm die Zügel völlig ans der Hand geglitten sind, und datz das vorläufige Ende der Monarchie für Portugal besiegelt ist. Die Gründe der allgemeinen Unzufriedenheit mit dem monarchischen Regime in Portugal wurzeln teils in politi schen, teils in wirtschaftlichen Verhältnissen. Tom Earlos hatte sich insbesondere durch seine unverhohlene Hin neigung zu England verhasst gemacht und überdies durch eine sehr üble höfische Finanzwtrtschaft, die u. a. den Zu sammenbruch des großen staatlichen Bvdenkreditinstitnts nach sich zog, den Unwillen der Bevölkerung heransgesor- dcrt. Diese böse Erbschaft, die König Manuel wohl oder übel mit übernehmen mutzte, macht noch unausgesetzt ihre verderblichen Wirkungen geltend und wird von den Republikanern in der aufreizendsten Weise agitatorisch ansgebcntet, indem man dein Volke vorredct, das; nur die Republik die gründliche Befreiung von allen Uebcln brin gen könne. Ein gewisses konservatives Gegengewicht scheint allerdings aus dem Lande gegen die repnblikani- ichcn Bestrebungen immer noch vorhanden z» sein, vermag sich aber nicht erfolgreich durchzusctzen, weil die Konser vativen durch ihre Verquickung mit dem Klcritalismus sich das Vertrauen weiter Kreise verscherzen. Sollte cs tatsächlich zur Protlamieriing der Republik ln Portugal tviiiiiien, so wäre die Befürchtung nicht abznweiseii, datz dir Bewegung auch aas Spanien hinübergrcifen könnte, weil der Repiiblikainsniiis in beiden Ländern von dem Gedanken der staatlichen „Union der drei lateinischen Schwesiei Repnblitcii", Frankreich, Spanien und Portugal, geleitet wird. Auch in Frankreich sindei diese Idee starken Antlang, und es wird sogar behauptet, datz die Pariser Hochfinanz bei den portugiesischen Unruhen ihre Hand im Spiele habe, »in durch die künstliche -Hervoiiusiing einer wirtschaftlichen Krise im Lande die Verwirrung zu ver mehren und die Gemüter für den rcpnblitanischen Lock ins. datz nur von einer Slaatsuinivülzung das -Heil zu er warten sei, empfänglicher zu machen. Man ersieht hieraus, von wie weittragender Bedeutung die Entscheidung in Portugal nver die Liaatssvii» unter Umständen werden tann. Im einzelne» wird bisher über die Vorgänge in Lissa bon folgendes bekannt: lieber Hamburg erfährt der „Verl. Lok.-An,;.", datz in Portugal Dienstag iiachininag der ge samte H a s e n - ii nd Eise n h a h n v e r t c l, r st o ck t e. lieber die Ursache war nichts bekannt. Grvtze Hamburger Firmen hatten seit Mittag keine Nachrichten aus Lissabon. Wie ein Hamburger Grvsstaiiimann, der auch nach Portu gal erpvrtiert, Sem „Hamb. Korrefv." mitleiltc, handelt cs sich anscheinend um den Ansbruch des vor einiger Zeit angekündigten Eisenbahnerstrcits. — Einer anderen Blättermcldiing zufolge sollen in Lissabon ernstliche U n ruhe n ansgebrvchen sein. Alle Vcrkchrsverbindnn- gen seien unterbrochen und die Telegraphendrähte zer schnitten. Es heisst, datz in Lissabon ernstliche Kämpfe sufttgesunden und datz die Republikaner einige Erfolge gch»^t- heftten. Nach einer' weiteren Meldung aus Paris soll der „Matin" ein drahtloses Telegramm erhalten haben, wonach in Lissabon eine Revolution ausgc- brvchen sei. Armee und Flotte hätten für die Re volutionäre Partei ergriffen. Kriegsschiffe bom bardierten den Palast. Das Blatt meldet ferner, ohne die Quelle aiizugebcii, das; König Manuel gefangen genommen worden sei. Der „Agcnce Fabra" wird ans Santander gemeldet: Der deutsche Dampfer „Paranaana" hat soeben ein Mar- conitelegramm von dem in Lissabon ankernden Dampfer „Eap Blanco" derselben Gesellschaft erhalten mit der Mit teilung, datz in L issabo n die R e v v l n t i o n a n sge brochen sei und datz das Königliche Palais von Kriegs- schisscn bombardiert werde. Die Revolutionäre hätten die königliche Fahne vom Schlosse hernntergehvlt und dafür die repiiblitanische Flagge gehisst. Eine Bestätigung der Meldung sei noch nickst eingetrossen. Mehrere Pariser Blätter erhielten die Nachricht, wo nach mittels Telesniiken von einem in den portugiesischen Gewässern ankernden Schisse in St, Marie «Departement Rhönemnndiingi folgende Meldung eingegangrn sei: Lisia bon, den T Qktobcr, Die Revolution ist ausgcbrochcn. Um 2 Uhr nachmittags begann das Bombardement d c s K ö n i g s p a l a st e s durch die Kriegsschiffe. Ein grotzcr Teil der Armee »nd die ganze Maring sind auf seiten der Republikaner. Der Zugang zur Stadt ist ge sperrt. Es ist unmöglich, Einzelheiten zu erlangen. Andere Blätter erhielten aus London und Mailand Nach richten über den Ausbruch der Revolution. Der Pariser „Dailn Mail" wird ans London telegraphiert, datz der K ö n i g de r ist efavgenc der Revolutionäre sei. isuuzt unä Äizzenrcbali. s* Mitteilung ans dem Bnreau -er König!. Hoftheatcr. Für den Sonntag, den 0. Oktober, beginnenden „Ri n g des Nibelungen" werden die Billetts nur für alle »ier Vorstellungen bereits Freitag, den 7. Oktober, an der lageskassc des Königs. Opernhauses von vormittags M bis 1 Uhr ausgegeben. Stammsitz-Inhaber können ihre Plätze fllr alle vier Vorstellungen gegen Abgabe von vier Loiipons und Entrichtung des Preisunterschiedes gleichfalls am genannten Tage entnehmen. Wie bereits bekannt ge macht, beginnen die an vier aufeinander folgenden Sonn tagen stattsindendcn Vorstellungen wesentlich früher als sonst. „Rhcingold" Sonntag, den !1. Oktober, Anfang it Uhr. „Walküre" Sonntag, den fti. Oktober, Anfang ä Uhr. „Sicgfrte d" Sonntag, den 23. Oktober, Anfang ä Uhr. „Gü t t c r d ä m m e r u n g" Sonntag, den 30. Okto ber, Anfang 5 Uhr. v* Königl. Opernhaus. In der zweiten Aufführung des neuinszcniertcn „Lohcugrin" gab es einige Neu besetzungen. Johannes Seinbach sang die Titelrolle, ihr die er so viel an natürlichen Vorzügen rnitbringt: Iugendanmut, Glanz der Erscheinung und Stimme, aute musikalische Auffassung und Frische des Wesens. Nicht vermag er die Distanzen zwischen dem Gralsritter aus Glanz und Wonnen und dem Laientum der Menge iinaufsälltg anzudeuten, Lohengrin ist kein Walter Stol- zing, dem natur-nrschenhafte frische Züge ja sehr wohl anstehen. In den menschlich einfachen und tiefen Zügen, in der erwachten »nd gesteigerten Liebe zu Elsa gab Herr Lembach natürliches und wahres Empfinden, nach der schicksalsschweren Frage müßte er die Hoheit des Gott- gelandtcn prägnanter zum Ausdruck bringen, denn nun gehört er ja wieder völlig dem Gral. Die lnrischen Werte -er Partie, die Kantilene« kamen zur vollen, oft be strickenden Geltung. Nachdem der Sänger beim Beginn der letzten Verwandlung ein paar Momente der Ermüdung überwunden hatte, strahlte seine Stimme wieder in vollem Glanze. Das Publikum — das Haus war ausvcrkauft stimmte dem Lohengrin durch lebhaften Beifall zu. -Herr Sch c t d c m a >r t c l gab den Delramiind mit höchst fesseln der Eharalteristik großzügig, leidenschaftlich, wild, stimmlich mit Zurückhaltung. Der Gesamtcindrnck der Vorstellung mit der den Gehalt der Musik restlos ausschüpscndcn Leistung des Orchesters, dem Prunk der Ausstattung und den herrlichen Leistungen der Damen Wittich, von de i Osten und dcS Herrn Perron war wieder ein tiefer und nachhaltiger. h. 7* Ehrlich KW. Aus Paris wird gemeldet: Dr. Paul Salmo» von der Pasteuranstalt erhebt sich im „Journal" gegen die Pariser Professoren, die Ehrlichs «IM vor der öffentlichen Meinung Frankreichs anzuschwinzen suchten. Der bissigste dieser Gegner ist Professor Hallopean, dessen Angrissc besonders eindrucksvoll waren, weil sie sich an geblich auf Tatsachen stützten. Er sprach von Todesfällen und Erblindungen infolge der Anwendung des -Heilmittels. Hallopean hatte von einem Toten in der Abteilung des Professors Ehaussard gesprochen. Salmo» ging ans die Abteilung, und man antwortete ihm: Bei uns ist über haupt niemand mit 606 behandelt worden. In der Salpetriere sollten nach Hallopean Erblindungen vorgc- tommcn sein. Auch in der Salpctrft'-rc erhielt Salwon auf seine Erkundigungen die Antwort: Hier ist niemand mit 606 behandelt worden. Ehrlich wollte uns sür Nerven kranke sein Mittel nicht übergeben. Auch von einem Todesfall in der Salpetriöre hatte Hallopeau gesprochen. Erst nach seinen öffentlichen Erklärungen schrieb er dem Arzt der Salpetriörc, Dr. Franc-cfts, einen Brief, um sich nach diesem angeblichen Todesfälle zu erkundigen. .Hallo pean wird sich hüten, die Antwort Frangats' zu veröffent lichen, der die Geschichte als erlogen bezeichnete. Mounnouts' Hekttn kennt Ehrlich sehr wohl. Er hat es geprüft und äufgcgeben. Salmons mutige Mitteilung zeigt, in welch unverantwortlicher Weise gewisse Pariser Acrzte mit der Wahrheit umspringen, um dem deutschen Forscher eins anzuhängen. Konzert des Bremer Lehrergefarrgvereins. Tie so begeistert empsangeneii Ssteffieldei Sänger hatten Dresden kaum verlassen, da wurden wir gestern astend im Vereinshausc bei dem zweiten Ereignis unserer Ronzcrtsaisvn Zeugen und Teilnehmer einer Ovation, die ein sehr gut gefüllter Laai srohgcstimmtcr Hörer dem Bremer Lchrergesangvcrcin darbrachte. I.v rm inoil, vivc> Io !»i! Tie Bremer Lehrer habe» den oft spontan ansbrechenden jubeinden Beifall reichlich verdient, denn sie sieden als Männerchorverein ans sehr hoher Stufe. Man hörte ganz vorzügliche Stimme», aiifsallend schone Tenöre und leicht anichlagcnde weiche Bässe mit teilweise pracht voller Tiefe. Ist mit solchen Mitteln freilich gut arbeiten, so kan» man ohne wirklich energische Tätigkeit und Selbst zucht besänge wie die vvn den Sängern gebotenen doch nicht bewältigen. Man hat in Bremen antzerordentlich fleißig studiert, und wenn ma» dank ausgiebiger, stetig fortgesetzter Hebungen auch den rein lechnischrn Anforde rungen des Programms wohl ohne weiteres gewachsen war, so gestörte doch ein reichliches Matz von Intelligenz dazu, die Ehörc sämtlich so vorzüglich hcranszubringen. Tatz der Abend in hohem Matze gcnntzreich wurde, ist in erster Linie dem Dirigenten des Vereins, Ernst Wendel, zu verdanken. Was Umsicht, Straffheit, Energie, musikali sches Feingefühl zu wirken vermögen, hat dieser prächtige Künstler gezeigt. Das war kein bei Männcrchordirigcnten so oft beliebtes Kokettieren mit aiisgctüstcktcn. geistreich sein sollenden kleinen Effekten, kein Zärtlichtnn mit irgendwelchen als Einzelheiten bemerkbar gemachten aparten Klangfarben: nein, hier stand ein echter Musiker von Schrot und Korn ans dem Podium, der ftim uns vul gär auszudrnckcns aufs Ganze geht, in dem oft in diese Redensart nicht hincingelegten Sinne, datz er die Kunst werke als ein geschlossenes Ganzes, alö eine Lumme von unmerkbar ineinander überflictzenöen Einzelheiten dar- stclltc, die alle unentbehrliche organische Glieder eines Körpers waren. Seine DirekttonSwetse war klar, bestimmt
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