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Dresdner Nachrichten : 10.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188101105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-01
- Tag1881-01-10
- Monat1881-01
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.01.1881
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drvttävit Ml. M OtarkrtPfa« «nzelne «Kimm. la 'Psae. Luslag, 38000 lix«m»l. >ilr die Rückgabe eingestnbter «a- luscrchle mach, sich ne Retottion nicht vcrbinbltch. jilseralen-Limalnae autioürt»: »»»«.»».t« ». »«->«» in Ham borg, Berlin, Wien,Leivjig, Basel, Brcelau. Frankfurt a, M, - Mu». Moss« IN Berlin, Leipzig, Wien, ecaiudura. izraukfurt a.M.. Mü» chru. — üraudca» 8». ingrauksnrt >, M. — Bureau; d, „An»all»e»> v»»t". Uuea», lock Ile, UaNler ck l-o. l„ Paria. vis KülllLl. Sosilpotkoko ... Ul 1»rv8tlvii, l»m <liv«rs;«utIlor Z lirillSt bvi üvyimr clor itiltziorvu äuliros/oit iiu-ou auorjeanut, >1 vor/üglioston uock labt «vsclimLekioson wnissou vLmpt-v«r8vkIebvrtkrL» !>I iu vmiltviiloiläo ^rimlci'un^. S^LbiWii-Sb-^iS «r. IV. Hagevlatt fitr Uokitili, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frrm-enlifte. Wvs Lv. 6»vr8»v8. I«>eraic werten Marienüragc I bi» Ldl>s. L Ul,r »nae»»miue» «ountaa, vld MuragS 1» Utzr. L Neustadt nur an BtoNiiueagn,: ,, Mlstergahe bl c. d In» Nach». «lr>, — Der Raum einer elnlvalttqn Petilreilc kostet I üPsge. Einaelano die Zeile U^Psge. lätne »aranile iür da» nach» tägige Erscheinen der Inserat wird nicht gegeden. Auswärtige Annonce«. Auiiräg »»>, uns n»be!a»nlcn?;irmr,t n«l Personen inserrrcii wir ilur geg, Prann,nera>!bo-Zai>iuttu rnn Lrieiiuarkeu oder Poiici>'ea>>lu» Ach« Silbe» koste» IL st>ige. hc> scraie siir die Montags - 'Higmn oder nach eine,» genrar-c diir,Peir» teil- NX Psge. Sxeoirilitiiti 8i»oemlitlirt nur rvinv uuck ^vdtillleiirwvolevlltls oirriro!-. 81-ru-u om^lmillt '/s XsuftlLUS 6 Kilo 3, 4, 6 uvä 8 kl. vtsudkrei WR. MVS11K, lisuftisus Iiupvrtour liaitt-mng vom v. Januar: Barometer nach L»lar lbdiolb,! waLlirabc >9. (MittagSt >7' MlU., seit gestern u Mist, gestiegen. rvermomeUgr. n. Neaum.t l u.1'., »iedr. Tcmst. »o K., isijchlie Temp. I" ist. Nord-Wesl-Wind. Lrttve. l Aussichten »llr den Frost, etwsS Schnce. 10. Januar: Vorwiegend trübe, schwacher "RöLiäsvL-ILeLter. >> «äa »» LV. ^»»«»»» ! Ei^titpivl «.los INI. Ii.a»u>8 uiwl stos 1>I. t-1»"v ««»«lel. u LV« i F8cI»S»LriiZK Omudtaz;: 1 Oalitdiiivl ckes I'll. IÜr>tQ«ti«e; >1 Oitua:«'. » 1>ar i<«»chr»ltv r.iOlittitiititl. j! Gis-ssibLLx7^/--r----ck«--Li°-^b-s°- — Montag, IV. Januar «ieueste relevrainme ver ..Dresdner Ra»r." v 0. Jan. 20>eu. Wich Meldung der „Wiener Zeitung" ist au» den Wunsch deS belgische» KdiiigSpaareS dte Veringblung deö Kro»^ dringen Rudolf von !7eslerrrlch mit der Prinzessin Ltepbanic auf eine» spateren Zeitpunkt verschoben ivorden. R r»c n. Die auowärta verbreitete Melkung, die gliechischen Reserven seien mittels» cincü am 8. d. erschienenen königlichen Lecrcts zu den Fabnen einbcriiicn worden, ist unbegründet. - Kiimunduroo antwortete dem fran,ksischen Vertreter: vwtrchcn- laiid verlange nur, was Europa, speziell Frankreich, als Recht der griechischen Ration zugeNanten. Die Montenegro-Frage beweise, bah von der Pforte ni-tito erkwffbar und Lbesialien und Epiruö nie aus einen Schiedsspruch bin cedlren würde. Die Entscheidung durch Waffen sei unauöwclchliche Rotvwendigkcil. Petersburg. Oubril übcrbrachte dem österrclchi'chrn Kaiser kein eiarndändigeS Schreibe» dcSEzarcn, war aber bcaui tragt, btlMitige friedliebendeEesiiiniingenauöuldrücken und fand "avmcrle von den nämlichen friedlichen Intentionen beseelt. '.'rcw<.')»r l. ü. Jouuar. Mchl 4 D. 40 ^5. Livther W-alerweizen l D. !8 C Matüs solo m1xv6> noinin. 57 <5. Fracht 5 E. - Bel einem der sollalbeniokraliichen Partei angchörenbe» sammt-Äussührung dicße: Lper vic Aut, Fabrikarbeiterin Wcrbai» ward am ü. d. Haussuchung gehalten und eine grobe Aiizabl verbotener Druckschrfften vorgesunbc». - Am U. Januar Ist aus der Zeche „Gras Lippe" in sUcin- -s- Fm „Don JlUan" singen Denoerstaa zum er säubern iv rlu gewisser Hergott auö Wartha verschüttet und Herr Buls, die Titcl>»artie, Herr Fischer den Leporello können, aus der d! des Domino re. bei auf jene Höhe gebracht weide, Autilihrungen dev Bgrdicr, des Don Fua» Wis zu flehen pflegen. 1. U. crtziei, B/ai, jeden nach "ständiger Arbeit alö Leiche zu Tage gciördcct worden.!saUS eine sehr interessante Verstellung. Der Verunglückte blnterläät eine Wlttwc mit :t Kindern. -h Am ti>. b. begionien Herr v.Hoxar vonKarlsr.uhc «Bolz« — In Gab lenz hat die Gendarmerie dieser Tage einen am 17. b. Frl. Arndt von Hamburg lKäthchcn von Hcilbro>m guten Fang gelhau. In einem mehriach vestraitcu dortigen Ein-! Gaitspiclc am K. -lwitbeater. wobncr entdeckte sie nämllch den Dieb und Einbrecher, der seit! h Der erste SubikriptionöbaU im ReuNädtcr Hoi. ctnigen Monaten kle dasige Gegeuv. Euba, Plaue und Waid- theater ftntet am Januar statt, wtc soeben scstgcstcUl klrchcn ängstigte. Der Mcnjct, lsr gestanbig, tu Diebstähle vcr- worden ist. übt zu haben und cs crgicbt sich aus sclnru Aussagen. das; die Dresden, 10. Januar. — Dbwobl im Kricgoinmittcriuin Alles vorbereitet ist, um am 1. April die 2 neue» Infanterie» Regt in enter und die 2 neuen Batterien ioiork amzutteUeu, werben doch die Details dieser cdrganiialioneii, so namentlich auch die Aha»cemciitS, erst veröffentlicht werten, sobald der Reichstag die dazu uökhigcn Geldmittel formell bewilligt haben wird. Daü Königreich Sachsen wird durch die Vermehrung dcö deutsche» Reichoheercs am meiste» verangezogen: cs stellt last der gesammtcn neuen Organisa tionen; so erhalte» die 14 preusstschc» ArmeecorpS mu die beiden bayerischen Ar»,eccorpö nur l neues Insautcrie-Regiinent, das einzige sächsische aber 2. DaS liegt daran, das« Sachse» nach Eintritt in den »orbbeulichcn Bund zunächst aeschont wurde und gegrn die prcusiischen Militärlcistungen zurückblieb; antzeidemhat «ich die Bevölkerung beS Königreichs Sachsen «deren Ziffer der Armecverinchrung zu Grunde liegt» unvcrl'ältnibmätzig mehr vermehrt, als ln alle» anderen bcutschcn Staaten. - Im vorigen Jahre habe» ble Einzahlungen in der stätti schen Sparkasse ü.lüN.OON Mark, die Rückzahlungen nur 4.5ä4.0,»o »lit. betragen. so daff letztere nm L82.«»lx> M. über stiegen wurden. Ausierdcm vcrmchttcn sich die lausenden Eonten von !»ä,4l»8 aus lOO,«>7!>. ES ist dies rin Zeichen des wieder be ginnenden besseren Verdienstes; die Leute haben etwas mehr, was sie zuräcklegen können uub es Ihn» dieö mevr Menschen, als im Voriahrc. Der Stadtrath wirb iniolgc dieses erireulichcn Ge- schäiteauiscbwungs die Sparkaucustellc» vennebrcn. — In Pest haben zwei junge Menschen am 7. Januar aus eine» GeldbrIeiträgcr ein ähnliches Attentat gemacht, wle das s. Z. von Franceoeont ln Wien. Sie lockten ihn in ihre Tags zuvor gemictlielc Wohnung. Der Eine kitstlirte den Brief träger mit 'Wein und der Andere schlug rückwärts mit einem ehernen Hammer am den Kops desselben. Dieser jedoch besas; noch die Krait, zur Thür zu kommen, welche die Elenden ge schlossen hatten; er schloff sie aus und ric, uiu HItte. Alö andere Personen bcrbeieilken. muffte die wieder von innen gesperrte Thärc von auffen gcspreugt werden; de» Eintretcnden bot sich ein kurioses Schauspiel. Der eine Attentäter trat nämlich und würgte den anderen; cS ergab sich aber sofort, raff das nur ein zur Friesühruiig der Behörden bestimmtes Manöver war. Die beide» Attentäter wurden vcrbattet: dcr eine Ist ei» Schleswig- Holsteiner, der andere leider ei» Lachse, er nennt sich Heinrich Lubwig, ist 2:< Jahre alt und aus Frankcndori gebürtig. — Der vor wenig Tagen nach llnierschlagung von über 1000 Mark von Dresden flüchtig geworbene interimistische Ar- dcitsanstaltSbotc lst am Sonnabend in Augöburg» wo er unter ial'chem Rainen ausgetreten war. verbastet worden. Der bei ihm uv» gesunkene Geldbetrag toll ganz gering unb von ivm zu bessen Erklärung angegeben worden sein, duff cr in Müllchen um VüO Mark bestohlen worden sei. — Daö Bocksest lm Hosbräu (AmaUenbos) naht sich seinem (Olde und losten alö letzte Haupttreffer von Mittwoch bio Frei tag die..Multer-Bockiässcr" zum Anstich gelangen. daü feinste von derlei Stoff, was die F-elicnkcllerbraucrci je geliefert lut. — Für den heutigen Victoria - Maskenball bat Herr M a r Jacob!, in Firma E. Preuffer'S Rachioiger, die MaSken- Gardcrobe übernommen und hält groben Vorrath von leinen Kostüme',. Domiiw'ö tc. tür Herren unb Daun». Das Maske»« Verlcih-Magazl» von Frau Mathilde Klemich tScestr. ff> hat die Einrichrung getroffen, ipre Lokalitäten zu iedem Nattstu- kcndcu Maskenball bis RactstS 12 Ubr offen zu halten, um dem velgnügungsiultigen Publikum Gelegenheit zu bieten, sich auch unvorbereitet in der kürzeste» Zeit komplet zu kvstüintrcn. da »ie Ankleidezlinmer tür Herren und Damen ovne PreiSerböhung zur Verfügung stellt. Polizelberlcht. AkS sehr redlicher Mensch hat sich der Kut'cher der Drossle silr. 2M, Hans Scab, erwiesen. Der selbe bst jüngst ein Thalcrttink mit der Anzeige an bk (rkhörde abgegeben, kaff er eS von einem unbekannten Fahrgast, welchem er Gelb gewechselt, zuviel zurückciixstten habe und dessen erst andern Tago, bet Durchzählung seiner Einnahme bewußt ge« ivorden sei. — Gestern Nachmittags wankte rin den Iugcndiahrcn längst entrücktes Frauenzimmer, stark betrunken, kreuz und aucr die Bautzncrstraffc entllTng. der irgend rin Spa'jvoacl au» dem Rücken eine» Theaterzettel ..Donna Iuantta oder die Eng länder in Spanien" angcsteckt batte. Dieselbe konnte sich von dcr i>r nachfolgenden unv verhöhnenden Schullugend nur dadurch retten, daß sie sich in ein Haus der Weintraubenstraffe flüchtete. Ebenso verursachte in der Abendstunde ein anständig gekleidetes Frauenzimmer in den dreiffiger Jahren au> derHauptstraffe einen nicht geringen Menschenauflauf» indem dieselbe vom Rathükell,» iommenb, sich an der Eettersvalle niedergelassen hatte, aber wc,zen totaler Betrunkenheit nicht mebr im Stande nnr. sich nur irgendwie sortzubewegen. Zwei herveigeholtc Gendarmen in Eivil nahmen sich ihrer an und brawten ble Berauschte mittelst Droschke nach einer der Schlafstellen hinter der Frauenkirche. — Vorige Woche feierte rer weitbin bekannte Pächter deS romantisch gelegenen und von Touristen vielbesuchten „ Z o l l - bauies" bei Liebenstei». ,'err Träger, unter vielseitiger Tbeti- nadme sein LLjävrigcs Jubiläum als Pächter beS genannten Grundstückes. — Der «>4iäbrtgc Nachtwächter aut dem Rittergute Böh len. Sieginnnv Radier, stürzte am V. b- von einer Treppe unv blieb todt liegen. — Der gestern gemeldete Brand in Remtengrün soll der Rotte sehr ziffägllch sich erwies. Lange bat nicht durch einen Schaken In der Este, sondern durch eine HauS- j pathiicheren Figaro nicht gehört Den Grafen tanz Herr Degete, genosstn böölich und aus Rache veranlasst worden sein. Die ^ den Bsttoic» Herr Eichberger, den Basilio Herr I. Erl u. s w. Verdächtige ist verbastet worden. Auffallend Ist eö jedenfalls, daff s In iedem Fall waren vorgestern einige Partien deö Merkes w sie ibrc Sachen sämmtlich ins Freie gebracht batte. ebc eü biannteH wob'.,eiimae». daff man stoffen dar', mit dcr Zelt wird r ie v-'e allgemeine Annahme, eine ganze Diebesbande sei dort thatig, irrig war uno cr allein der Held des Tages, beziehentlich der Äiacht gewesen «st. — Zwei nette Leipziger Früchtchen, S ch u I j u n gen von i:i und 14 Jahre». fuhren am 7. dö. Vergnügens halber ein bischen nach Magdeburg. DaS «willige Geld batte der eine Burlche auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege des Diebstahls beschafft, indem cr ein Sparkassenbuch über l80 Mark seinem Väter wcgnal'M und dasselbe versilberte. Die vlgilcmte Magtc- und gliictüche Mirlwcr. Lcr nur in Mid mir sciue» Äüchern leb! und die — Pariser Moden »rief rem 7. Januar. Meine Nede Freundin! Die „ranzende" Zcii har degouuc'.i! Wolüu Lu auck Lciu keusche« Auge ivend«» »>agk, nm dcr epidemischeu Äelllusl zu entfliehen. Du siudcsl Ballfesie i» allen Dimensionen, in jedem Genre. Sowohl im »roffeii. Prächtig deformen Saale, wie im beschei denen Familieiizimmer, unicr den berauschenden Klängen de« großen Orchesters und bei den JainmerlSnen eine« verslimmlen, von Geschlcchl zu Geschlecht vererbten Klavier« wird geianzr. Selbst der gelehrte Vaier bnrger Pollzcl witterte aber bei den jugendlichen Vcrgnügungs- reisendcn Unrath und iaffte sie ab. — Einem Bäckermeister in Bi a r k ra »st ä d t hat ei» Unbe kannter in der Rächt zum bove» Newabr ein braunes gntgenäbr- »es Pierb auö dem Stalle wrtgcritlen und - Roff und Reiter sah man niemals wieder, wenigstens bis sehr noch nicht. - Bezüglich des gestern erwähnte» in Walters dort, wie eS beiffl in Folge von unmenschlicher 'Behandlung seitens des Vaters, des Fcucrinannö Herzog, gestorbenen '»jährigen Kin des. tbeilt das „Ebcröb. Wchbl." schreckliche Einzelheiten mit. Die Leichenfrau bemerkte eine offene Wunde am Körper des klei nen Leichnams und da die Mutter zugab. der Vater habe den Knaben sehr geschlagen, w unlerblicb die Beerdigung und die behördliche Sectio» ward vorgcliommen; sie „soll so fürchterliche Resultate ergeben haben. daff man sich scheut, dieselben nieter- zuschrctben". Täglich gemiffhandclt unb satt ohne Nahrung ge lassen , warD der Knabe des NacktS mit Stricken cm den Tisch geb,luden, sodaff cr sich nicht einmal setzen konnte. Vom Hunger getrieben flüchtete dcr Knabe cinigenral. ward aber daiiir von dem unmcmcblichen Liatcr so furchtbar geschlagen, daff daö Schreien bämcnvctt gehört warb. Tbcilnabnstoö soll die Mutter die Qualen ihres Klndcö mit angeschcu haben. Während der Feiertage genossen die Eitern Leckerbissen — der Knabe musste hungern unb warb io geprügelt, daff cr i» Krampte verfiel, von denen er durch die eiende Behandlung in letzter Zeit immer östcrer befallen ward. Am Shlvcflcrabend ward cr mit einem eiser nem Hake» geschlagen und so gewürgt — bis er regungslos liegen blieb. Er hatte anögelittcn! Der iclgc Quäler ist entflöhe», doch sicherlich wirb er bald crgriffx». Die herzlose Mutter befin det sich bereits im Gciängntff. — Von einer Hamburger Firma bat Herr Johannes Dorschan (Frcibcrgerplatz) mchrcrc Hundert Balle» groß- körnigen Reis, daö Psuiib ü ist Pi., zum Verkauf erhalten, schön weiß, groffkörnig, sehr gucllcnd und ausgezeichnet schmeckend. Dadurch, bas! das Hamburger Haus eine Eommaneite in Ran- aoon lHinteriiidieiu unb eigene Schälmühlen in Deutschland be sitzt. ist cö »nr möglich, diesen schönen Reiö so billig verkniffen zu können. — Nossen. Am 6. Januar eröffucte der hiesige Geflügcl- züchtervereiu im Saale der Mahn'sche» Restauration seine 4. allgemein« Geflügclausstcllung. Dcr Katalog nennt 148 Aus steller. die zwar zum größten Theil i» der Umgegend wohnen, aber auch Orte wie Regcnöburg, Eapri «Italien,. Stuttgart, Stralsund. Hamburg, Drcöven, Meißen. Golvitz sind vertrete». Am mannigfatttgsten gestaltet sich die Abrhciimig dcr Tauben. 408 Paare in den vcrschtetcnsten Rassen, Farben und Größen girren uad trommeln dem Eintrctcntcn entgegen. Und welchen lenb repräienrireii manche dieier Tbiere! Wir finden z. B. Paare mit 50, 80 bis 100 Mark Wertv bezeichnet. Zahlreich sind auch die Hübncrrafscn vertreten. 06 Stämme zählt dcr Katalog au>. Sie sind cö. die erst Leben in das (Ranze dringen. Da sucht fortwährend der mafstge „Gochln-Ehina-Hahn" seinen stolzen Kollegen, den „Spanier", zu übcrkräven, wahrend an einem anderen Qrt« der bewegliche „Kampier" »nir feinem Nach bar. bem zierlichen „Bantam", ein Duett beginnr. hinwieberum dort der hochbeinige „Ma>aye" und der niedliche „Zwerg" als Zuhörer bei dem Eoncert betdeiligt sind. Wenig Exemplare ent- lxilt die Abthetlung der Gänie und Enten. Davon errege» aber u schneewelffc, riesige Pekinger Enten und 2 große Emdener Gänse allgemeine Aufmerksamkeit. I» einem Nebenzimmer hat der bekannte Dresdner Händler Hromada ein Sortiment erotischer Vögel zur Ansicht und Verkauf ailageffcltt. Den I. Preis hatten 7 Stämme Hübner, ,'e l Paar Enten und Gänie und 8 Paar Tauben bahongctraaen. Die Verloostmg beginnt den l>.Januar und sinb Loose it Stück 60 Psg. beim Vorstand des Gcslügel- züchterl'ereinS zu haben. -s- Kgl. Hofth « ater. Frl. Schrötter von Darmsiadt schloff am Sonnabend mit der Gräfin in Figaro'ö Hochzeit ihr Gastspiel, das damit seine EndsÄxnt erreicht haben dürste. LGn dem Augenblick an, wo die Besorgnis,' erlischt, die Sänacri» bi«, cngagirt zu sevcn. kann man erst recht unbefangen etwaige Vor züge erwägen. Iiidcß, in allem Wesentliche» bestätigt die zweite Rolle den Eindruck der ersten, namentlich waö die unverständliche Textsprache betrifft, obschon vic Gräfin viel ordentlicher lang. alS die Valentine gesungen littte. Im 2. Akt schien cö. alö ob die an sich ja s«, r voluminöse Stimme scsibestimmter und grichmack- rriner Tongebung doch fähig wäre. Die erste Arie war daö Beste, waö Frl. Scvrötter geleistet unb überragte auch iin schön- einp'mndeneii Auödrmk die gewöhnliche Routine. "Aber schon im Duett oScillirten die Töne wiever und im :i. Akt litt iede Kolo ratur. welche In dieser beauemen Mezzo-Parkie vorkain. durch dasselbe unleidliche Zerstießen und Schluchzen wie Abends zuvor. Für das AuSsehcn war der 4. »Akt entscheidend und allerdings gehörte die stärkste Illusion dazu, um das griechische Fräulein Schrötter alö verkleidete Susanne mit der zierlichen Frau S ch u cb tlexweststein zu können. Letztere sang namentlich die Arie deö 4. Aktö sehr vorzüglich. Aber auch Frl.Rcuthcr als Page mallste durch den Wohllaut ihrer schönen Stimme und rclnfsivligen Vor trag den Zuhörer» große Freude, und dasselbe dar« von dem Figaro des Herrn Fischer gesagt werden, dessen bemerkenöivertb auSgegNchcne. überall mble Stimme und lievenSwnrdiges Spiel der Rotte sehr zuiäglill, sich erwies. Lange bat man einen shm« Quadrille st In cour mir theoretisch kennt, erinnert sich seufzend daran, daff er den vielen Einladungen, die seine Tochter honoris causa em pfingen. cden selche Revanche geben müsse. Ec legt die Ädliandluug über die adsotinc. metaphvfisch« Freiheit bei Seile und wendet sich zur KawaUtät. indem cr die Brille auf der hohe» Dcnkersliru in Positur stellt und dcr ältesten seine« Stamme«.' die Sephokle« im Original liest. bedeutet, da» etwa« geschehen müsse, die gastliche Ehre seine« Hanse« ansrecht zn crbalten. den ffarcn de« schützenden Dache« einen Tribut zollen. Darauf ihm entgegnet d,e gellnrangige, sonnlarge Tochter mit schmaler noch kuffloscr Appe: „non llmn iueiM!" <eo gehl noch uichr an). „In dcr Tapete de« lange nicht gelcheuerten Saale« nistcr der Wurzn und die Möbel, benagt vom Zahne dcr Zeit, beginnen ein ängstliche« Schwanken; auch am Sildergerach wie an den Gläsern und Schalen fehlt manch nölhige« Stück!" In dem also inißlrauisch gemachten Haupte de« Hauses streiten logische Unmöglich keiten, formale Grimdsätze und Klugheit-letzren. Letztere sind entjck-eidcnd. E« sind drei Töchter vorhanden: alle drei sicher im Hochsommer de« Lebens und riech ohne msscuummr; alle drei haben zusammen- genonuneu auch nicht eine keine Schönhcislinie, sie gleichen den über« reisen Sonnenblumen an Form und ÄuSsrhcn; alle drei wollen nicht immer nur mit armen Studenten ranzen, wie da« außer dem Hau« zu gehen Pflegt! Der Tapczirer wild für schwere«, sündhaftes Geld er worben. dre Motten und Spinnen müssen ausziehen — es soll ein Famitienvall stattstnden. Aristoteles und Kant haben Ferien. Dafür fliegen unzählige Papilleien nm die Goldwangigen. die Schceren klappern, die Flschbänmc ächzen in den drctsörmigen Taillen. Benziu- gerüche schweben über dem Handschuhlasien, wie Tarlakanwolten über dem Bügeleisen. Auch die Borrachslaniiner tan» der Nachrede einigen Stoff bieten. Endlich find die Boivereuungen erledigt. Tie Parzen de« Danses präsentneu sich mit den schamvvu innhültten scharfkantigen Schultern ihrem stolzen Erzeuger: Lic'cr har sich in letzter Minute mir dem Frack dewassner, worüber dw jer,lauten, dücherdesreundeten Hände sichtbare Trauer zur Schau tragen. Er sieht cs nicht, das Bewußtsein seiner Aufgabe als Hauohcrr und Ballraler lastet schwerer aus ihm, als die ganze Moralphilojophio. Mn ledhaslen Geverden und fließender Rede dooirl cr vor den cisien Gästen über einen Tanz, dem cr allen falls einige Beachtung schcnlen wurde, weil cr im ,7 Jahrhundert ein Vorgänger des Ecutrekanzes war und von diesem, wie die Sarabandes und Gigue« verdrängt wurde: die Eonrame. Allinällg erschöpft sin der Stoff, wie das sehr vegecananisch gehaltene Soupeo und zu den un- gewohnten Klängen einer Polonaise jührt der Herr Proscssor seine Jüngste selbst im Hanse umher. Dieser allgemeine Umgang durch oft mals gar nicht siir profane Bälle eingerichtete Räume ist modern, man will durch ihn und durch allerlei spaßhafte Zusälligkeuen den Humor der Gäste erhöhen; ich finde »hu uur bei einer großen Anzahl eleganter Salons amüsant und interessant, weit dem Uukerhallungsftoffe nnme: neue Bilder zugesührt werden. — Daff bei wirklichen FamilienbLitcu aus materielle Genüsse nicht dcr Schlverpunll gelegt »perde, ist der tanz lustige» Jugend wegcn zu bcjünvvncn — die ältere» Damcu und Herren bleiben bekanntlich bei einem giueu Abenddrode gern recht lange sitzen — aber dass es ein Gebot der Mode ist, die Bewirlhnng nur an, ein Büffet mir kalten cspeijen und Getränten zu befchränleu, halte ia- sür einen Beweis der Rneksichislofigkeir. Du wirst mir entgegnen: „alle« Moderne ist rücksichtslos!" O nein, um cüwro. Zirm wenigsten ist die Mode für die jetzige Ballsaison sehr rüllsichrsvoll, den» sie ge- stattet alle mögliche» Zuiamnicnstellungeu. Deute Dir z. B. eine Familie die zwei dalljähige Töchter hat. Jede derielben bat doch wenigsten- ein Ballkleid. Nehmen wir an, das eine sei weiß das andere rosa Wa» thrrt nun die trug« sparsame Mama? Sic uimmr vic weißen Bolams. Rüchen re. und garnirt damir das rosafarbene silcid, während mit den rosaeu Volant« und Puffen das weiße geschmückt wird. Ein äh»li.i>eS Arrangement «st mit alle» Arianeru mögrich, und kostet nmer Umständen nichts, als etwas Mühe und Sorgfalt. Natürlich muß cs vcu einer geschickten Hand vorgeuomrnen rocrocn, son'r detounnr eo leicht einen ärmliche» Anstrich. Nichts zien übrigen« ein gebraucht«« ,'ileiv von Mouictiu oder Tarlarar« mebr, al« frische Aliassüäenen. Diese tann sich auch ein m beschcideneu verhäumjsen lcvendc« Mädchen lausen, ohne der Berschivendung anheim zu fallen. Bei einem lehr vonlelnncn anlein sah ich vcr Kurzem ein Kleid von nxiffeni Seioen-Mvulcliue, -eiiem zarten, durchstchligcn Gewebe, das weich wre ein Schleier um dw Gestalt jalll und ii-r etwas »rrgcmeiri tKrazioje« verleüu Da» Kleid I-allc auf dcr kurzen rrnidc» Schleppe unzählige lleine Voiams, die diirw sehr schmale Alrasstreisen sestgehalleu wu>den. Born aus der Rote war eine Schürze vo» weißem Atlas mir Rüchen cingesetzl. lieber dcr uncdciarlig dekollclittcn Laibe wurde ein cnganllegeirbes Fni u von Mvuseline mit Rüche» und LUlasschreisen getragen, an daü sich eine schmale Puffe al« Aermel auschloß. Im Haar trug die Dame einen lebr volle» Siran; ualürlichcr Maiblumen, aus der Auasschürzc in scknäger Enllcrnnng zwei kleine Bonqueis — Eine andere empschlenslverlhe BaUloileilc zeigte mir gestern «ine noch ui den Flittouvvchen tanzend« lcbenolnslrge Frau. Aus ein hellblaue« Unterkleid vou leichter Selbe war Tarlalan von dcrseldcu Farbe vorn aus dem Rocke bw zu der rnnd- «nlicgcnden Laille in feinen Fälkchen gereiht, auf der Schleppe jedoch in großen Puffen anigehcflct Tic vierechige ausgeichnittcue Taille sowie die kurzen Aermel entsprechen der Front der Rode, die lehr zan ans- sehenv, durch Heine Bouquets von Mohnblumen w gehoben wurde, ein w pikante« Enerieup erhielt, daß ich mir umviutürlich sagen muffle, die Hauptjache nir eine schöne Toilette ist und bleibt doch immer: eine geschmackvolle Zusninmelismlling und etwas — Eouragr. Hellocaue, Slvsj und Mohnblumen geben eine Bereinigung, die nicht jede Perios wagt, odschon sic zu schwarzem wie blondem Haar gleich gut paßt: inai achte uur daraus, daß da» Hellblau rein in der Farbe ist und nicht a» Grün erinnert, Äissenswrlth snr viele Damen dürste der Rath sein sobald man Larlaran oder sonstige« Material zu Ballkleidern, üderhaupl zu Abendtoiletten bei Tageslicht kaust, batte man c« dem Spiegel ein. gegen »ud beobachte in diesem die Mutung. Sic kommt bei Alci'r. bclcnchlnng am näch'len und täuscht seilen. — Die Mod- ist aber wch,i allein den 0",',n'A'>,n De, IN eit und len ; t. i-sv-i'.l o ''-i! n ^
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