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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 12.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190312129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19031212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19031212
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-12
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- Jahr1903
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- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 12.12.1903
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Sonnabend, den 12. Dezember 1903. Nr. 288 53. Jahrgang. »och beide Teile anständig miteinander dekatiere». Welche Tyrannei üben Sie «US auf Bauplätze», Werk stätten. wie gehen Sie vor ia den Kraokenkassenver» waltong n! Wie steht c» denn mit der Mcmmn-- sreiheit bei Ihnen? (Stürmische Heiterkeit.) Sie sur, die er den Herren ausstellte: „Agitation, Diszi plin und Opferwilligkeit I», Freiheit und Klarheit deS Programms Vd." Ihren Mange! an wahrem Freiheitsgesühl hielt er ihnen in erster Reihe nach, drücklich und wirkungsvoll vor- Und ohne daran zu »enken, daß sie ihm nur neues Material für seine Argu mentation lieserten, lärmten sie gerade da am meisten, als er ihnen zurief, daß niemand die Koalitions- und iiedcfrecheit der anderen Parteien so mißachte wie sie. Erst die Bemerkung, die er beinahe jedesmal machen muß, wenn er spricht, daß er nämlich ihre Redner doch auch nicht unterbreche, stellte die Ruhe in ihren Reihen wieder her. Inzwischen wurde im ganzen Hause die Stimmung immer lebhafter. Der Kanzler schenkte in seiner Philip pika den Sozialdemok. aten nichts. Die Ketzerrichterei in der eigenen Partei, die auf dem Dresdener Kongreß so strotzende Blüten trieb, den Byzantinismus nach unten, das Volksschranzentum, den Terrorismus, den sie in den Krankenkassen«Verwaltungen au-üben und sonst noch man- cheS ließ er Revue passiere.,, um zu dem Schluß zu kommen, daß die Sozialdemokratie nach dem Grundsatz handle: „Willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein." Auch politisch bedeutsam war die Rede des Kanzlers. Trotz der rückhaltlosen Verurteilung der Umsturzpartei malte er sie nicht als Schreckgespenst, vor dem man sich sülchten müsse, kam er ihr nicht mit tragen bereit sei». Aber daran — dar sei zu ihren Schande gesagt — denken sie nicht. (Unruhe in der M tte und Rechts) Würde» direkte Reichssteucrn ei r geführt, dann würden die Besitzenden sich wohl hüte, alle» zu bewilligen. Einkommen- und Erbschaftssteuer müßten im Reiche eivgeführt werden ; statt dessen prä sentieren Sie uns eine Wehrsteuer, die in der Haupt sache die Armen trifft. Vor einem Jahre wurde der Zolltarif angenommen. Mitglieder der Mehrheit stürzten auf den Reichskanzler zu, um ihn zu beglück wünschen ; des Händeschütteln- war kein Ende- (Heiter keit) Und jetzt? — Auf de» Ozean schiffte Mit tau send Masten der Jüngling ; Still auf gerettetem Boot — (Heiterkeit). Mit dem Abschluß von HaodelSvcr trägen auf Grund de- neuen Zolltarifs sicht er sehr zweifelhaft aus. Dafür hat unser Beispiel die Schutz- Rollbewegung in E gland in Fluß gebracht Jetzt sollen SchiffahrtSabgaben auf Flüssen den Agrarier» zuliebe geplant sein. Solche wären verfassungswidrig Redner rügt dann scharf die einseitige Partei- nähme der Staatsgewalt im Kampfe zwischen Unter nehmern und Arbeitern und bespricht als Beispiel den CrimitschauerTextilarbeiterausstaud. Die Erklärungen der Thronrede über die sozialpolitische Gesetzgebung stünden in scharfem Gegensatz dazu. Wenn das Programm des Reichskanzlers, nach dem die Arbeiter gleichberechtigt sein sollten mit den übrigen Ständen, Verwirklichung finden sollte, werde der Reichs- kanzler in erster Linie auf die Unterstützung der Sozial- demokratie rechnen können. Die Gesetzgebung sei noch immer sehr unbesricdigend. Allerdings komme jetzt das Zentrum mit einer Unmenge solcher Anträge, wahrscheinlich, weil es vor den drei Millionen Stimmen Ser Soziaidemokraten Angst habe. Aber die Arbeiter erwarteten nun endlich Taten, nicht bloß Versprech ungen. Die Arbeiter müßten, genau wie zu den Krankenkassen, auch zu den Berussvereinen gehören, mmit würde eine Reche von Lohnkämpsen vermieden. Könnte es etwas Gemeineres, Ehrloseres geben, ois Arbeiter, die, obwohl sie der ungerechten Forderung, aus den Verbänden auszutreten, nachgekommen seien, jetzt zu Weihnachten auf die Straße zu setzen, wie es m Crimmitschau geschehen? Ueber die Maßnahmen in Crimmitschau selbst dürfe man sich nicht wundern, denn der Bürgermeister der Stadt sei der Schwiegersohn eines Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1H. durch die Post Mk 1,32 frei in'S Haus. die eS Bebel ganz besonders abgesehen hat, eine gr--ße Rolle spielen wird, ist Ansicht der ersten Auto ritäten. Herr Dr. Schädler hat gestern Mißhand- lungen zur Sprache gebracht. Wir sind bemüht, solche Brutalitäten auSzurotten und allen Beschwerden abzu helfen. Die Kritik ist an sich berechtigt; es gibt aber auch eine Kritik, die nur Agitationsstoff sucht. (Bei- fall rechts.) Die sozialdemokratische Kritik sucht stet-, wo sich einzelne Mißgriffe finden, diese zu verall- gemeinern. AIS ob eS nicht auch bei Ihnen räudige Schafe gäbe! (Lebhafter Beifall.) Mißgriffe, auch brutale, kommen überall vor; aber ich konstatiere, daß solche Erscheinungen bei uns von Jahr zu Jahr ab- nehmen. Wo solche Infamien vorkommen, müssen und sollen sie auf das strengste bestraft werden. (Ruse links: Stubenarrest!) Für einzelne seiner um- geratenen Kinder möge man doch nicht das ganze OsfizierkorpS verantwortlich machen! Nun zur aus wärtigen Politik! Zunächst Ostasieu. Bebel wirft uns vor, einerseits, daß wir zu aggressiv in unserer Politik seien, andererseits, daß wir in bezug auf die Mandschurei zu zurückhaltend seien. Welcher Widerspruch liegt dariu! Ich bin jedenfalls über zeugt, daß wir dort in Konflikte nicht werden ver wickelt werden. Meinem tiefen Bedauern muß ich Ausdruck geben über die Art, wie Bebel sich über Rußland geäußert hat. Durch diese zügellose Art und Weise (Unruhe links) werde ich mich jedenfalls nicht abhalten lassen, unsere Interessen auch in bezug auf Rußland so zu vertreten, wie ich er im Interesse Deutschlands für richtig halte. WaS Amerika an langt, so gibt es ja natürlich drüben so gut wie hier Leute, die unsere guten Verhältnisse zu den Bereinigt« Staaten zu trüben suchen. Herr Vanderbilt ist nicht unterwürfig, sondern nur höflich ausgenommen worden. Was Herr Bebel über die Handelsverträge sagte, war nur geeignet, das Zustandekommen der selben zu erschweren. WasserverkehrSabgaben betreffend, so liegt dem Bunderrate kein derartiger Antrag vor, ver ihn verlassen könnte, von den bestehenden allge meinen Gruudjätzsn der Abgabensreiheit Ausnahmen in Erwägung zu ziehen. Wenn ich mir wirklich einen Millerand zulegte, so würden diesem von keiner Seite mehr Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, als durch Herrn Bebel selber. Daran können wir angesichts der Vorgänge auf Ihrem Dresdner Parteitage nicht zweifeln. Die Regierung halte an der Fortführung der Sozialresorm fest und werde nach wie vor bestrebt sein, Leben und Gesundheit der Arbeiter zu schütze», und die große Frage der Arbeitszeit zu lösen unter Aufrechterhaltung der Konk rreozsähigkest Deutschlands auf dem Welt- ma.kte- Wir hoffen, auch »ach und nach andere wich tige Aufgaben zur Lösung zu bringen : für dat nächste Jahrzehnt eine Witwen- und Wmfenverficherung und später eine Arbeitslosenversicherung. Das Auftreten der Sozialdemokratie erschwere nur ein Vorwärtsgehe» auf diesem Gebiete durch übert iebene Forderungen und durch Verquickung der Arbeitcrschutzdestrebungeu mit avtimonarchischeo Tendenzen. ES gibt keine Repu blik, wo so viel Sozialpolitik, so viel für die Arbeiter klaffe geschehen wäre, wie gerade bei uns Die Steuerfrage «»langend, so ist in keinem Lande der Welt der Widerstand gegen direkte Steuern stärker, als iu dem republikanischen Frankreich- Herr Bebel verglich unsere heutigen Zustände mit denen zur Ver- iallzeit Rom«; er sprach von Byzantinismus- Ich versichere Sie, der römische Senat zur Zeit de» Kaiser- Tiberiu» sah ganz ander» au-, al» diese» hohe Hau». (Stürmische Heiterkeit.) Wenn damals so Caligul« gesprochen hätte, wie heute Herr Bebel, er wäre ihm schlicht bekommen- (Erneute Heiterkeit) Es gibt einen Byzavtini»mu» nicht nur nach oben, sonder» auch nach unten: e-gibt nicht nur Fürsteoschranzeo, sondern auch Volk»schranzen. (Heiterkeit.) Da» sind die, die immer d'M Volke schmeicheln, und so tun, al» ob der Demo« aie irren könne, und da» find gerade die schlimmsten (Heiterkeit.) Herr Bebel sprach von Terroridmu» der Arbeitgeber und forderte alle möglichen Fr iheitev. Ich erwidere Ihnen: Wo herrscht weniger Freiheit als bei Ihnen- Keine Partei hat die Freiheit anderer weniger peachtet, al- die Ihrige bei den Wahlen. (Unterbr:chung link») Ich habe Sie doch auch nicht unterbrochen, sondern ruhig angehört. Wir wolle» Ämgenbcrg, Fallen, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u.s.w. für das Königliche Amtsgericht »ad de« Stadtrat ;« Hohenstein - Ernstthal. Organ aller Oerneinöe-Vernrcrltungen öer uinliegenöen Ortschaften. der größten dortigen Fabrikanten. (Bewegung.) Es ei ein Ukas der königlichen AmtShauptmannschast er langen, nach dem im Interesse der öffentlichen Sicherheit verboten worden sei, öffentliche Aufzüge, Lustbarkeiten, Versammlungen der Vereine zu veranstalten, und die Schankwirtschaften, außer der Bahnhofswirtschaft, müßten von Mitternacht bis 5 Uhr früh geschloffm sein. Damit werden Versammlungen unmöglich ge- macht. Gibt es Skandalöseres, als solchen Miß- brauch der Amtsgewalt? Das ist echt sächsi s ch. Käme heute abermals ein 16. Juni, würde die sächsische Regierung noch eine ganz andere Antwort erhalten. Warum will Graf Bülow, der doch im vorigen Jahre einen Millerand io sehr ver mißte, nicht selbst einer werden? Er braucht nur eine Vorlage einzubringen, die den Zehnstur.dentag einsührt; da stößt er aber aus heftigen Widerftaad unter feinen Kollegen, speziell beim Handelsminister Möller. Die Arbeiterklasse muß endlich die Stellung im Staat und in der Gesellschaft erhalten, die ihrer Wichtigkeit entspricht. Unsere phantastischen Manöver, Denkmals- und Kircheneinweihungen erwecken im Aus lande den Anschein, als befände Deutschland sich immerfort in Schützenfeststimmung. Dessen sind weite Kreise übersatt. Man spricht so viel von Deutschlands Würde. Scheint es damit vereinbar, daß wir gegen andere Nationen freigebig sind und ihnen mit allen möglichen Geschenken nachlaufen? In den achtziger Jahren sprach einmal die „Kölnische Zeitung" vom Wettkriechen vor Rußland, heute ist eS schon mehr ein Bauchrutschen. Die russische Polizei wirtschaftet in Preußen wie in ihrer Heimat. Dabei ist Rußland noch immer ein barbarischer Staat, wie die Vorkommnisse in Kischinew beweisen. Die Ver- hältoisse in unserem eigenen Lande haben sich so un erfreulich gestaltet, daß die Maffeo nachdrücklich eine Aeuderung verlangen. Sie werden gut tun, Ihre Maßnahmen danach zu treffen. (Lebhafter Beifall bei Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. .rohungen- AuS dieser Art, die Sache zu behandeln, spricht ein erfreuliches Kraftbewußtsein, ein Kraftbewußt- fein, das, wie es schon in der Thronrede gesagt war, die Regierung auf dem Wege der sozialen Reformen fort« schreiten läßt- — Die Generalbitkusfion de» Etat- für 1904 in Verbindung mit der ersten Lesung der Vorlage, be. treffend die anderwcite Ordnung des Finanzwesen». Abg- Bebel (Soz): Der Schatzsekretär hat gestern die Finanzlage des Reiche- nüchtern, aber im wesent lichen richtig geschildert. Diese Finanzlage gibt zu den ernstesten Besorgnissen Anlaß. Die Fmanzreform Vorlage ist ein Produkt der Sorge der Einzelstaatcu- Wir lehnen sie ab, weil wir neue Steuern dahinter erblicken, und weil der Reichstag bei Annahme der Vorlage fein Budgetrecht aufgeben und damit Selbst entmannnng verüben würde. Au dem jetzigen Zustande der Finanzen ist »aS Zentrum schuld, da- gegen sein- bessere Ueberzeuguog alle Militär- und Flottenforder- ungeu beu illigt hat- Gegen da« russische Vordringen m Ostasieu wollte Deutschland sei» moralische- Ge wicht iu die Wagschale werfe». Mit neuen Militär« »orderuugeu wird die Regieiuug iu den nächsten Jahren sicher kommen. Man kann nicht früh genug in das Horn blasen, ym die Oeffentlichkeit zu warnen Auf keinem Gebiete werden heutzutage mehr technische und finanzielle Aufwendungen gemacht, al- auf dem Gebiete der Zerstörung von Menschenleben. Und da bei welche Gärung und Unzufriedenheit in der Armee, auch unter den Offizieren! Unaufhörliche Aenderungen an Schnüre», Litzen usw-, kostspielige und ganz unnötige Manöver und Paraden ohne Ende! Nur ein Viertel der Dienstzeit wird verwendet aus Vorbereitung der Soldaten für eigentliche Kriegs jweckel Den besitzenden Klössen kommen die Ausgaben für den Militarismus zu gute, deshalb erklären sie sich für patriotisch; sie sollte« uur auch die Kosten dafür zu Deutscher Reichstag. 4. Sitzung. Beginn 1 Uhr. Berlin, 10. Dezember. Den größeren Teil der heutigen Sitzung füllte Bebel mit seiner großen Etaisrede aus. DaS Hans bot im allgemeinen den gleichen Anblick wie gestern. Unter den Bundesrat-mitgliedern war auch ' Staatssekretär v. Koeller erschienen; in der Hofloge saß Prinz Joachim Albr cht von Preußen nebst anderen Her ren und einigen Damen. Die Tribünen für das Publi kum waren voll besetzt. Bebel sprach von der Redner- tribüne aus. Hier und da setzten die Genoffen rechtzeitig mit Aeußerungen de- Beifalls oder der Entrüstung ein, sonst war es ruhig: nur einmal mußte Grat Balleflrem sich Privatgespräche verbitten. Erst nach 3 Uhr, als der Vizepräsident Paasche, zum ersten Mal, das Präsidium übernommen hatte, wurde der Führer der Sozialdemo kratie auiregender. Arbeiterentlaffungen in Crim- mitschau gaben ihm Anlaß, das Verhallen der Arbeit, geber gemein, niederträchtig und ehrlos und das der sächsischen Regierungsorgane empörend und, als höchst'« Tode!, echt sächsisch zu nennen. Nan funktionierte die Resonanz des Hauses, Lärm auf allen Seite n, Oho! rechts, Hört! hört! links, Glocke be» Präsidenten und eine laute PrivatauSeinandersctzung zwischen Freisinnigen und Sozialdemokraten. Mit lebhafteren Gesten fuhr Bebel fort: Der Empfang Vanderbilt- in Wefipreußen wurde scharf verurteilt, vor Rußland rutschten wir aui dem Bauche. Etwa- unvermutet schloß er nach 2^ Stunden. Graf Bülow folgte. Natürlich glaubte mav, als er sich zum Worte meldete, er wolle auf die vorgestrigen Bemerkungen der Abg. Schädler über unsere auswärtige Politik antworten, aber das war nicht seine Absicht. Indem er darauf gar nicht einging, zeigte er, daß der ZeutrumSredner nicht, wie wohl hier und da ange nommen worden war, bestellte Arbeit geliefert hatte, und zugleich gab er dadurch zu erkennen, d«ß er den von diesem geäußerten Befürchtungen keine Bedeutung beilegt. Er streifte überhaupt dessen Ausführungen nur ganz kurz, um ausführlich auf die Bebelsche Redr zu entgegnen und dabei eine Generalabrechnung mit der Sozialdemokratie zu halten, die so bald nicht ver- geffen wird. Er geißelte ihr ganzes Verhalten nach den verschiedensten Richtungen hin mit einer Deutlich, keit und Schärfe, daß auch die heftigsten Gegner der Umsturzpartei daran ihre Freude gehabt haben müssen Unter dauerndem, rauschendem Beifall der Mehrheit deS HauseS, in den, wie sich denken läßt, die äußerste Linke von Zeit zu Zeit laut ihren Widerspruch hin- eiutönen ließ, warf er den Sozialdemokraten ihre Un fähigkeit zu positiver Arbeit vor, und unter schallen der Heiterkeit, der sich auch die Angegriffenen selbst nicht immer entziehe« konnten, iron.flerte uud perst- stierte er ganz köstlich ihre politische Tätigkeit im allgemeinen und die Bebrlschen Ausführungen im be sonderen. Bei alledem durfte Graf Bülow mit Recht Ob- jektivität für sich iu Anspruch nehmen; tadelte er die schlechten Eigenschaften derer um Bebel, so nahm er keinen Anstand, ihre guten anzuerkennen. Unter den vielen witzigen Aperxu« war eines der besten die Zen- den Sozialdemokraten.) Reichskanzler Graf Bülow: Ich überlasse es dem Kriegsminister, die Angriffe auf die Organisation deS Heere» zurückzuweisen. Der Drill soll nicht Selbst, zweck sein, aber al» Mittel zum Zweck hat er große , ... Erfolge erzielt. Daß im Ernstfälle die Reiterei, ausreden vom dunklen Mittelalter. Niemals atechat r» einen Anzeiger für Hoheustein-Gr ustthal, Vdorinngwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zum Neubau deS hiesigen Schulgebäudes sollen die Erd- «. Maurerarbeiten die Zimmerarbeiten sowie die Steiumetzarbeite« je in einem Lose vergeben werden. Geeignete Bewerber können die Preislisten gegen Erstattung der BervielsältigungSgebühcen und soweit der Vorrat reicht im hiesigen Gemeindeamte bis Montag, den 14. d. Mts. während der GefchästS- stundrn entnehmen. Die der Ausschreibung zugrunde liegenden Bedingungen, sowie die Zeichnungen sind ebenda einzusehen. Etwaige Auskünfte erteilt der Bauleitende den 19. d. MtS. von nachm. 4 Uhr an im Gemeindeamte. Die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die Verteilung der Arbeiten bleibt ausdrücklich Vorbehalte«. Angebote sind mit entsprechender Ausschrist versehen, versiegelt und kostenfrei bis 22. Dezember 1S03 im Gemeindeamte einzureichen. Die B-Werber bleiben bis 10. Januar 1904 an ihre Angebote gebunden. Wüftenbrand, am 9. Dezember 1903. Der Schulvorstand. Schubert.
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